Jahresnanzbericht | 2022
Lagebericht zum Konzernabschluss
Konzernabschluss
Konzernanhang
Bestätigungsvermerk zum Konzernabschluss
Jahresabschluss und Lagebericht
Bestätigungsvermerk zum Jahresabschluss
Erklärung des Vorstandes
Inhalt
105
1. Entwicklung der PIERER Mobility-Gruppe 106
2. Wirtschaftliches Umfeld und Marktentwicklung 107
3. Finanzielle Leistungsindikatoren 110
4. Nichtfinanzielle Erklärung 115
5. Forschung & Entwicklung und neue Modelle 115
6. Chancen- und Risikobericht 119
7. Angaben gemäß § 243a (Abs 1) UGB 125
8. Wesentliche Merkmale des internen
Kontrollsystems § 243a (Abs2) UGB 127
9. Ausblick 129
Lagebericht_2022
Lagebericht
zum Konzernabschluss
per 31.12.2022 der PIERER Mobility AG, Wels
Lageb ericht_2022
1. ENTWICKLUNG DER PIERER MOBILITYGRUPPE
Das Unternehmen
Die PIERER Mobility AG ist die Leitgesellschaft für Europas führenden
Hersteller motorisierter Zweiräder im Segment der Sportmotorräder
und E-Bikes. Der Bereich Motorräder umfasst die vollständige
Premium-Markenpalette von KTM, GASGAS und Husqvarna
Motorcycles. Mit ihrer Innovationskraft ist die Gruppe durch ihre
Motorradmarken ein wegweisender Technologieführer für
nachhaltige Verbrennerkonzepte und die E-Mobilität. Mit den
Fahrradmarken Husqvarna E-Bicycles, GASGAS Bicycles, FELT
Bicycles und R Raymon wird das Zweiradsortiment komplementiert.
Das Premium-Markenangebot bietet weiters Hochleistungs-
komponenten der Marke WP sowie im 4-Radbereich den KTM X-BOW
Hochleistungssportwagen. Im Rahmen von strategischen Partner-
schaften konnte das Unternehmen die Produktionskapazitäten in den
letzten Jahren diversifizieren und die Wettbewerbsfähigkeit auf dem
globalen Markt erhöhen. Dabei hervorzuheben ist die mittlerweile
15-jährige sehr erfolgreiche Allianz mit Bajaj in Indien. Daneben
stärken die Kooperationen mit CFMOTO in China und das Joint
Venture mit Maxcom in Bulgarien sowohl die Fahrrad- als auch die
Motorradproduktion nachhaltig. Mit führender Technologie im
Bereich der Niedervolt-Elektromobilität will PIERER Mobility weltweit
Marktführer bei elektrischen Zweirädern im Leistungsbereich von
250W bis 15 kW werden.
Seit dem 14. November 2016 sind die Aktien der PIERER Mobility AG
im International Reporting Standard der SIX Swiss Exchange primär-
kotiert. Am 29. März 2017 wurden die Aktien der PIERER Mobility AG
in den Swiss Performance Index (SPI) der SIX Swiss Exchange
aufgenommen. Seit dem 1. März 2022 notieren die Aktien der PIERER
Mobility AG auch im prime market in Wien, dem Top-Segment des
Amtlichen Handels der Wiener Börse. Zudem wurden die Aktien der
PIERER Mobility AG am 19. September 2022 in den ATX Global
Players Index (ATX GP) der Wiener Börse aufgenommen. Das Listing
an der Frankfurter Wertpapierbörse (General Standard) wurde am
18. Oktober 2022 (letzter Handelstag) beendet.
Absatz- und Umsatzentwicklung im Geschäftsjahr 2022
Die PIERER Mobility-Gruppe steigerte im Geschäftsjahr 2022 trotz
höchster Herausforderungen in der Zulieferkette den Konzernumsatz
um 19,4 % auf einen neuen Rekordwert von € 2.437,2 Mio. (Vorjahr:
€ 2.041,7 Mio.). Mit 375.492 verkauften Motorrädern (Vorjahr: 332.881)
im Geschäftsjahr 2022 erreichte der Motorradbereich ein Absatzplus
von rund 13 %. Trotz massiver Versorgungsprobleme konnte die
Fahrrad-Division ebenfalls ein Absatzwachstum von mehr als 15 %
erzielen und 118.465 E-Bicycles & Fahrräder (Vorjahr: 102.753)
verkaufen.
In Europa lag der Absatz an die Händler bei 122.028 Motorrädern
(+2 %) und 96.056 Fahrrädern (-5 %). Knapp zwei Drittel der
Motorräder (253.464 Stück) wurden in den Märkten außerhalb
Europas, und hier insbesondere in Nordamerika (+67 %) abgesetzt.
Im Fahrradbereich stellt die DACH-Region nach wie vor den größten
Absatzmarkt mit rund 67 % dar. In 2022 konnte in der Fahrrad-
Division der Absatzanteil in Nordamerika von knapp 1 % auf rund
11 % erhöht werden.
Die PIERER Mobility-Gruppe konnte die globalen Zulassungen
weiterhin auf hohem Niveau halten. Nach einem starken Anstieg der
globalen Nachfrage nach Motorrädern im Vorjahr haben sich sowohl
der europäische (-3 %) bei einem Volumen von ca. 730.000 Stück, als
auch der nordamerikanische Motorradmarkt (-5,7 %) und einer Größe
von ca. 470.000 Stück im Jahr 2022 geringfügig verringert und auf
hohem Niveau stabilisiert. Der Marktanteil aller drei Marken (KTM,
GASGAS und Husqvarna Motorcycles) liegt somit in Europa bei rund
10 % bzw. bei 12 % in Nordamerika. Ebenfalls leicht rückgängig ist der
australische (inklusive Neuseeland) Motorradmarkt mit einem
10 %-igen Rückgang auf 60.000 neu registrierte Motorräder. Dennoch
gelang in diesem Markt ein Anstieg des Marktanteiles der drei
Marken gesamt auf rund 21 %. Der relevante indische Motorradmarkt
befindet sich hingegen deutlich im Aufschwung (+23 %). Bajaj setzte
in Indien knapp 50.000 KTM und Husqvarna Motorräder ab,
resultierend in einem Marktanteil von 5 %.
Globaler Meilenstein: Das 1.000.000-ste KTM-Motorrad verließ
das Produktionswerk des strategischen Partners Bajaj in Pune/
Indien
Die PIERER Mobility AG hat mit ihrer führenden Premium-Motorrad-
marke KTM in Indien einen bedeutenden Meilenstein erreicht. Das
einmillionste Motorrad - eine KTM Adventure 390 - ist im Bajaj-
Produktionswerk Chakan in Pune vom Produktionsband gefahren. In
diesem Werk der Bajaj Auto Limited werden Motorräder der Marken
KTM (125 cm³ bis 390 cm³) und Husqvarna (125 cm³ bis 401 cm³) seit
2011 für den globalen Vertrieb mitentwickelt und produziert.
Strategische Kooperation mit MV Agusta & Übernahme des
europäischen Vertriebs für CFMOTO Motorräder
Im November 2022 erwarb die KTM AG im Rahmen einer Kapital-
erhöhung 25,1 % an der MV Agusta Motor S.p.A. mit Sitz in Varese
(Italien). MV Agusta ist ein traditionsreicher europäischer Motorrad-
hersteller im Top-Premiumsegment, dessen Marke ein Symbol für die
italienische Design- und Ingenieurskunst ist. Im Rahmen dieser
strategischen Partnerschaft der beiden europäischen Motorrad-
hersteller wird KTM die MV Agusta bei der Supply Chain unterstützen
und den Einkauf übernehmen. Darüber hinaus wird im Zuge dieser
Kooperation MV Agusta ihre Produktpalette exklusiv über das
weltweite Vertriebsnetz der PIERER Mobility vertreiben.
107
Die Intensivierung der Zusammenarbeit mit CFMOTO wird auch
durch die neu gegründete Tochtergesellschaft CFMOTO Motorcycles
Distribution GmbH, Munderfing, Österreich, vorangetrieben. Das
Unternehmen übernimmt den Vertrieb von CFMOTO-Motorrädern in
Europa, insbesondere in Deutschland, Österreich, der Schweiz,
Spanien und Großbritannien.
Große Erfolge im Rennsport 2022 - PIERER Mobility gewinnt
mit KTM Rally Dakar 2023
Mit weiteren 17 Weltmeistertiteln im Jahr 2022 blickt die PIERER
Mobility AG auf ein herausragendes Motorsportjahr zurück. Sowohl
in der E1 als auch in der GP Klasse der klassischen EnduroGP
Meisterschaft krönte sich GASGAS zum Sieger. Izan Guevara
unterstrich eine perfekte Rennsaison mit dem Titel in der Moto3™-
Weltmeisterschaft. Mit Manuel Lettenbichler sicherte sich KTM den
Weltmeistertitel in der FIM Hard Enduro Weltmeisterschaft. Mit
Speed und Konstanz entschied auch der Markenkollege Tom Vialle
die MX2 Motocross Weltmeisterschaft für sich. Augusto Fernandez
gewann in einem mitreißenden Finale den Moto2™ Weltmeistertitel
für KTM. Durch zwei Laufsiege und mehreren Podiumsplatzierungen
konnte sich das KTM Factory Racing Team den zweiten Platz in der
Teamwertung der MotoGP sichern. Auch die Marke Husqvarna kann
auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Billy Bolt dominierte in der
FIM SuperEnduro Weltmeisterschaft und gewann nicht nur den Titel,
sondern auch die Teamwertung für Husqvarna.
Genauso erfolgreich wie das vergangene Jahr endete, ging es mit
dem ersten großen Erfolg im neuen Jahr weiter. Anfang des Jahres
2023 sicherte sich die PIERER Mobility AG den Dakar Titel Nummer
20 durch den Argentinier Kevin Benavides auf KTM in Saudi-Arabien.
Toby Price (KTM) und Skyler Howes (Husqvarna) komplettieren mit
den Rängen zwei und drei das Podium und somit einen perfekten
Start in die Motorsportsaison 2023.
Auswirkungen des russisch-ukrainischen Krieges
Das Geschäft der PIERER Mobility-Gruppe ist von den militärischen
Auseinandersetzungen in der Ukraine nicht direkt betroffen. PIERER
Mobility hat keine Investitionen, sonstige Vermögenswerte oder
sonstige wesentliche Geschäftsbeziehungen in der Ukraine,
Russland oder Weißrussland und unterhält auch keine wesentlichen
Geschäftsbeziehungen zu Lieferanten oder Händlern in diesen
Ländern.
Strategische Unternehmensentscheidungen, Ziele und Maßnahmen
wurden durch den Krieg bisher nicht beeinflusst und werden als
solche auch nicht erwartet. In Summe ergeben sich damit keine
wesentlichen finanziellen Auswirkungen auf den Abschluss des
Geschäftsjahres 2022. Die PIERER Mobility-Gruppe erwartet auch
keine direkten wesentlichen Auswirkungen des Krieges auf die
erwarteten zukünftigen Cashflows, die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage sowie auf die aus heutiger Sicht absehbaren
Entwicklungen.
Indirekt erhöht sich jedoch – wie in der gesamten Branche – das
Geschäftsrisiko für die PIERER Mobility-Gruppe insbesondere durch
weiter steigende Energie- und Rohstoffkosten sowie durch negative
Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.
2. WIRTSCHAFTLICHES UMFELD UND MARKTENTWICKLUNG
Im vergangenen Geschäftsjahr 2022 hat sich die Entwicklung der
Weltwirtschaft aufgrund des russisch-ukrainischen Krieges deutlich
verlangsamt, was zu einer erheblichen Eintrübung der wirtschaft-
lichen Aussichten führte. Die nachgelagerten Auswirkungen der
COVID-19-Pandemie sind unterdessen immer noch spürbar,
insbesondere im Hinblick auf Beschaffung und globale Lieferketten.
So zeigt die zeitgleiche Überlappung vor allem dieser beiden
Ereignisse im vergangenen Geschäftsjahr die vielen Seiten der
Destabilisierung von Lieferketten. Eine der vielfältigen Auswirkungen
sind Versorgungsengpässe und erhebliche Preissteigerungen nicht
nur für die Weltwirtschaft, sondern auch für die Menschen weltweit.
Weitere wichtige, beispielhafte Ergebnisse dieser vielschichtigen
Krise sind die Inflationsraten, die sich kurz- und mittelfristig auf einem
hohen Niveau einzupendeln scheinen. Gleichzeitig trägt die erst zum
Jahresende aufgegebene Null-COVID-19-Politik in China durch
Überlastung chinesischer Infrastruktur und Transportwege zu den
Engpässen bei den weltweit verfügbaren Ressourcen und Gütern bei.
Dies stellt einen weiteren Treiber für Rohstoffpreise dar, was
wiederum den Inflationsdruck erhöht und die Realeinkommen und
Ausgaben beeinträchtigt. Darüber hinaus hat der Krieg in der Ukraine
insbesondere zu einer erheblichen Steigerung der Energiepreise
geführt, was sich auf die bereits angespannte Versorgungslage und
damit auf die Wirtschaft insgesamt auswirkt.
Die oben beschriebene Situation resultiert schließlich in mit hoher
Unsicherheit behafteten, stetig angepassten globalen Wachstums-
prognosen führender Organisationen auf diesem Gebiet, wie dem
Internationalen Währungsfonds (IWF), der Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der
Weltbank. Die jüngsten Schätzungen zeigen eine Erhöhung der
Wachstumsprognosen für 2023 im Vergleich zu vorhergehenden
Schätzungen zum Jahresende 2022. Dies spiegelt einerseits die
vorherrschende Dynamik und Volatilität der wirtschaftlichen
Lageb ericht_2022
Entwicklung wider, andererseits deuten die Anhebungen der
Wachstumsprognosen auf abflachende weltwirtschaftliche Risiken
und Inflationsraten, gestraffte Geld- und Fiskalpolitik sowie steigende
Wirtschaftskraft hin. Die Einschätzungen des IWF basieren auf
zahlreichen Annahmen zu den vielseitigen makroökonomischen
Einflussfaktoren, insbesondere zur Preisentwicklung bei fossilen
Energieträgern und sonstigen Ressourcen sowie dem allgemeinen
Zinsniveau.
Für Industrieländer rechnet der IWF für das Jahr 2023 mit einem
Wachstum von 1,2 % und für das nächste Jahr 2024 von 1,4 %. Für die
Euro-Zone wird für 2023 ein Wachstum von 0,7 % prognostiziert.
Für das Jahr 2024 rechnet der IWF mit einem Wachstum von 1,6 % für
die Euro-Zone, während das Wachstum insbesondere in Deutschland
mit 0,1 % für 2023 und 1,4 % für 2024 unterdurchschnittlich prognosti-
ziert wird.
Für die Schwellen- und Entwicklungsländer prognostiziert der IWF für
das Jahr 2023 ein Wachstum der Wirtschaftsleistung von 4,0 %, für
2024 von 4,2 %. Für China wird eine Wachstumsrate von 5,2 % für das
Jahr 2023 und 4,5 % für das Jahr 2024 prognostiziert. Für Indien wird
ein Anstieg der Wirtschaftsleistung von 5,4 % für 2023 und von
6,8 % für 2024 prognostiziert.
Der IWF prognostiziert Inflationsraten in Höhe von 6,6 % für 2023 und
in Höhe von 4,3 % für 2024. Damit liegt der IWF mit seinen
Schätzungen der künftigen Inflationsraten ca. 1,7 Prozentpunkte über
dem erwarteten Niveau von OECD und Weltbank. Der IWF hält fest,
dass die Risiken für den weltwirtschaftlichen Ausblick weiterhin
ungewöhnlich groß sind, da die künftige weltwirtschaftliche
Entwicklung entscheidend von der erfolgreichen Kalibrierung der
Geldpolitik, dem Verlauf des Krieges in der Ukraine und der
wirtschaftlichen Erholung in China unter den Auswirkungen der
aufgegebenen Null-COVID-19-Politik abhängt. Diese Einschätzung
wird von der OECD und der Weltbank im Wesentlichen geteilt. Die
Risiken für ein noch im Jahr 2022 prognostiziertes Szenario
wirtschaftlicher Stagnation und zeitgleicher monetärer Inflation sind
nach Einschätzung von IWF, OECD und Weltbank deutlich gesunken,
sodass ein solches Szenario nicht erwartet wird. Zusammenfassend
lässt sich festhalten, dass die Projektionen der wichtigsten Organisa-
tionen trotz der einleitend angeführten Herausforderungen niedrige
globale Wachstumsraten erwarten lassen. Der globale Wirtschafts-
abschwung wird als weniger schwerwiegend erwartet als dies die
letzten Prognosen aus 2022 vermuten ließen, wenngleich alle Projek-
tionen der globalen Wirtschaftsentwicklung mit großer Unsicherheit
behaftet sind.
1 Bezogen auf die wesentlichen Absatzmärkte der KTM Gruppe: DE, FR, IT, UK, ES, SE, BE, NL, AT, CH, FL, DK, NO, GR, PL, SL, HU, BALTIC, USA, CAN, AUS, NZ, JP, SA, TH, CN, AR, BR, CO.
2 Motorräder = 120cm
3
ohne Motocross, Scooters und ATV’s, inkl. Elektromotorräder in den Märkten DE, FR, IT, UK, ES, SE, BE, NL, AT, CH, FI, NO, BALTIC.
3 Motorräder = 120cm
3
inklusive Motocross, ohne Scooters und ATV’s, inkl. Elektromotorräder in den beiden Märkten US und CA.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 entwickelte sich der globale
1
Motorradmarkt positiv (+5,7 %). In Europa
2
sank der Motorradmarkt
auf ein Volumen von ca. 730.000 Neuzulassungen zum 31.12.2022,
was einem leichten Minus von -3 % entspricht. Der Marktanteil
straßenzugelassener Motorräder von KTM, Husqvarna und GASGAS
liegt bei 10,0 % (Vorjahr: 11,5 %; Werte ohne Einbezug von Motocross-
Modellen). Während beispielsweise in Italien (+7 %) der Gesamtmarkt
zulassungsfähiger Motorräder wuchs, zeichnete sich in großen Teilen
Europas durchschnittlich ein leichter Rückgang (-3 %) ab.
In Nordamerika
3
, einem der wichtigsten Absatzmärkte für die
PIERER Mobility-Gruppe, schrumpfte zwar der Gesamtmarkt leicht
von 495.000 im Vorjahr auf 470.000 in 2022 (-5,7 %), der Marktanteil in
der Gruppe stieg allerdings von 11,6 % im Vorjahr auf 11,8 %.
In Australien kühlte sich der Markt in etwa auf das Niveau von 2020
ab (-10 % bei einem gesamten Marktvolumen von 60.000 Stück;
Vorjahr: +8 %). Die Marken KTM, Husqvarna und GASGAS konnten
ihren Marktanteil allerdings ausbauen und weisen nunmehr einen
Marktanteil von 20,6 % (Vorjahr: 19,7 %) auf. Neben dem Heimatmarkt
Österreich stellt dies den größten prozentualen Marktanteil der
PIERER Mobility-Gruppe weltweit dar.
Der relevante indische Motorradmarkt (S2/S3-Segment) befindet sich
deutlich im Aufschwung (+23 %) und übersteigt 2022 das Volumen
von 1 Mio. Einheiten. Dabei setzte der strategische Partner Bajaj in
Indien knapp 50.000 Motorräder der Marken KTM und Husqvarna ab,
was einem Marktanteil von 5 % (Vorjahr: 7 %) entspricht. Sowohl in
China (Premium-Importeursmarkt) als auch in Japan (Motorräder
>250cm
3
) verzeichneten die Märkte einen leichten (-4,4 % in Japan),
bzw. einen deutlichen (-14 % in China) Rückgang, wobei speziell in
China die restriktiven Coronamaßnahmen im Jahr 2022 zu dieser
Verringerung geführt haben. Dennoch liegt der Marktanteil der
PIERER Mobility-Gruppe in Japan, dem Heimatmarkt der großen
japanischen Motorradhersteller, bei stabilen 3 % (Vorjahr: 3,3 %),
während sich die Nachfrage in China nach KTM- und Husqvarna-
Modellen in einem Marktanteil von 10,3 % (Vorjahr: 10,2 %)
niederschlägt.
Der E-Mobility-Markt birgt großes Wachstumspotenzial. Es ist
absehbar, dass sich darauf hochwertige Produkte durchsetzen bzw.
durchsetzen werden. Das gestiegene Qualitäts- und Umwelt-
bewusstsein der Verbraucher führt unmittelbar zu einer höheren
Nachfrage auf dem relevanten Markt – ein nachgewiesener Trend,
insbesondere auf Basis der Daten für den deutschen Absatzmarkt,
der nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht zuletzt
109
von der sich verändernden und umweltbewussteren Bevölkerungs-
struktur abhängt. Gleichzeitig ist anzumerken, dass aktuelle
makroökonomische Unsicherheiten, wie einleitend dargelegt, sowie
Einflüsse auf Verbraucherpreise nicht zuletzt aufgrund von hohen
Inflationsraten unvorhersehbare Auswirkungen auf das Nachfrage-
verhalten bergen.
Der jüngste Bericht 2022 der Confederation of the European Bicycle
Industry (CONEBI) weist für das Jahr 2021 ein europäisches Absatz-
volumen von rund 22 Millionen New Mobility-Produkten – in der
Terminologie von CONEBI EPACs – aus. Dies ist ein moderates
Wachstum im Vergleich zu 2020 von 0,8 %. Die Verkäufe von elektri-
fizierten Produkten übertreffen jedoch den gesamten Markt mit
einem Anstieg von +11,5 % im Vergleich zu 2020 und einem Anteil von
22,8 % an den insgesamt verkauften Produkten. Die wichtigsten
Länder in Bezug auf das Verkaufsvolumen bleiben dem Bericht
zufolge Deutschland (4,7 Millionen Einheiten), Großbritannien
(3,3 Millionen Einheiten) und Frankreich (2,0 Millionen Einheiten).
Nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbandes (ZIV) wurden in
Deutschland im Jahr 2021 rund 4,7 Mio. New Mobility-Produkte
abgesetzt, was einem Absatzrückgang von rund 5 % gegenüber dem
Rekordjahr 2020 entspricht. Damit stabilisiert sich der Absatz auf
einem deutlich erhöhten Niveau im Vergleich zum Zeitraum vor der
COVID-19-Pandemie. Dieser Rückgang resultiert ausschließlich aus
dem Segment nicht-elektrifizierter Zweiräder (-13,0 %), während die
Verkäufe von elektrifizierten Produkten gegen den Trend um 3 %
stiegen. In seinem Bericht für das Gesamtjahr 2021 bestätigt der
ZIV die äußerst positiven Prognosen der Vergangenheit für den
relevanten Markt. So rechnete der ZIV für 2021 mit 2,0 Millionen
verkauften elektrifizierten Produkten in Deutschland (Vorjahr:
1,95 Millionen elektrifizierte Produkte). Deren Marktanteil liegt damit
bei 42,6 % (Vorjahr: 38,7 %). Auch für ihren mittelfristigen Marktanteil
hat der ZIV seine Schätzung erhöht: Mittelfristig soll der Anteil elektri-
fizierter New Mobility-Produkte am gesamten relevanten Markt in
Deutschland 50 % betragen (Vorjahresschätzung: 40-50 %).
Auch eine Trendstudie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungs-
gesellschaft PwC aus dem Jahr 2021
1
zeigt, dass der relevante Markt
in den kommenden Jahren weltweit mit einer durchschnittlichen Rate
von ca. 5,5 % jährlich wachsen wird. Getrieben wird diese
Entwicklung vor allem durch stark wachsende Verkaufszahlen bei
elektrifizierten New Mobility-Produkten (7,4 % p.a. laut Studie). Die
größten Wachstumspotenziale liegen der Studie zufolge in den
ostasiatischen sowie europäischen und nordamerikanischen
Märkten mit einem geschätzten Absatzvolumen von ca. 210,4 Mio.
1 Für weitere Informationen, siehe https://www.pwc.com/it/it/publications/docs/pwc-global-bike-and-accessories-market.pdf (Stand: 26. Jänner 2023).
2 Für einen Überblick, siehe https://www.grandviewresearch.com/industry-analysis/bicycle-market (Stand: 26. Jänner 2023).
3 Für einen Überblick, siehe https://www.precedenceresearch.com/bicycle-market (Stand: 26. Jänner 2023).
Produkten (geschätzter Wert des Absatzvolumens: ca. 80 Mrd. Euro),
die im Jahr 2025 weltweit verkauft werden. Andere aktuelle Studien,
z. B. von Grand View Research
2
oder Precedence Research
3
,
bestätigen denselben erwarteten starken Wachstumstrend mit
berechneten jährlichen globalen Wachstumsraten von 8,2 % bzw.
7,4 %, wobei Europa den am schnellsten wachsenden Markt
(10,4 % bzw. 10,5 % CAGR) und das Segment elektrifizierter New
Mobility-Produkte den am schnellsten wachsenden Produktbereich
(10,2 % bzw. 10,3 % CAGR) darstellt.
Lageb ericht_2022
3. FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN
BEDEUTSAMSTE FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN:
ERTRAGSKENNZAHLEN 2021 2022 VDG. IN %
Umsatzerlöse in € Mio. 2.041,7 2.437,2 19,4%
Betriebsergebnis vor Abschreibung (EBITDA) in € Mio. 332,2 381,1 14,7%
EBITDA-Marge in % 16,3% 15,6%
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) in € Mio. 193,5 235,3 21,6%
EBIT-Marge in % 9,5% 9,7%
WEITERE FINANZIELLE KENNZAHLEN:
ERTRAGSKENNZAHLEN 2021 2022 VDG. IN %
Ergebnis nach Steuern in € Mio. 142,9 170,6 19,4%
Ergebnis nach Minderheiten in € Mio. 82,5 169,9 > 100%
BILANZKENNZAHLEN 31.12.2021 31.12.2022 VDG. in %
Bilanzsumme in € Mio. 2.033,7 2.550,6 25,4%
Eigenkapital in € Mio. 765,6 914,4 19,4%
Eigenkapitalquote in % 37,6% 35,8%
Working Capital Employed
1
in € Mio. 160,5 186,7 16,4%
Nettoverschuldung
2
in € Mio. 189,9 256,5 35,1%
Gearing
3
in % 24,8% 28,1%
CASH-FLOW UND INVESTITIONEN 2021 2022 VDG. in %
Cash-Flow aus Betriebstätigkeit in € Mio. 367,4 280,3 -23,7%
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit in € Mio. -195,1 -283,1 45,1%
Free Cash-Flow
4
in € Mio. 172,2 -2,8 < 100%
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit in € Mio. -27,6 -91,3 < 100%
Investitionen
5
in € Mio. 178,5 267,5 49,9%
WERTSCHAFFUNG 31.12.2021 31.12.2022
ROCE (Return on Capital Employed)
6
in % 17,4% 19,2%
ROE (Return on Equity)
7
in % 20,1% 20,3%
ROIC (Return on Invested Capital)
8
in % 13,0% 15,5%
1 Working Capital Employed = Vorräte + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
2 Nettoverschuldung = Finanzverbindlichkeiten (kurzfristig, langfristig) - Zahlungsmittel
3 Gearing = Nettoverschuldung / Eigenkapital
4 Free Cash-Flow = Cash-Flow aus Betriebstätigkeit + Cash-Flow aus Investitionstätigkeit
5 Zugänge von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten laut Anlagespiegel; ohne Leasingzugänge (IFRS 16) iHv. € 25,9 Mio. (Vorjahr: € 24,6 Mio.)
6 ROCE: EBIT / durchschnittliches Capital Employed; Capital Employed = Sachanlagen + Firmenwert + Immaterielle Vermögenswerte + Working Capital Employed
7 ROE = Ergebnis nach Steuern / durchschnittliches Eigenkapital
8 ROIC = NOPAT / durchschnittliches Capital Employed; NOPAT = EBIT – Steuern
111
GESCHÄFTSENTWICKLUNG UND ANALYSE
DER ERTRAGSKENNZAHLEN
Die PIERER Mobility-Gruppe blickt trotz anhaltender Supply Chain-
Disruptionen auf ein neues Rekordgeschäftsjahr zurück. Im
Geschäftsjahr 2022 erzielte die PIERER Mobility-Gruppe einen
Rekordumsatz in Höhe von € 2.437,2 Mio. nach € 2.041,7 Mio. im
Vorjahr, was einem Umsatzplus von 19,4 % entspricht. Rund 95 %
der Umsatzerlöse wurden außerhalb von Österreich erzielt.
Regional betrachtet entfielen 46,5 % der Umsatzerlöse auf Europa
(-9,5 Prozentpunkte zum Vorjahr), 33,9 % auf Nordamerika inkl.
Mexiko (+11,0 Prozentpunkte zum Vorjahr) und 19,6 % auf den Rest
der Welt (-1,5 Prozentpunkte zum Vorjahr).
Das operative Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich um 21,6 %
auf € 235,3 Mio. (Vorjahr: € 193,5 Mio.), was einer EBIT-Marge von
9,7 % entspricht. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen
(EBITDA) liegt mit € 381,1 Mio. um knapp € 50 Mio. über dem
Vorjahreswert von € 332,2 Mio. Die EBITDA-Marge beläuft sich auf
15,6 %. Das Ergebnis nach Steuern liegt mit € 170,6 Mio. um 19,4 %
über dem Vorjahr.
Die Gesamtabsatzzahlen der PIERER Mobility-Gruppe sowie der
Absatz von PTWs (Motorräder und E-Bicycles) stellen sich wie folgt
dar:
449.971
409.797
493.957
435.634
2022
2021
PTWs Bicycles
Absatz gesamt (Stück)
Die beiden Segmente „Motorcycles“ und „Bicycles“ stellen die
operativen Hauptbereiche der PIERER Mobility-Gruppe dar, auf deren
Entwicklung im Folgenden eingegangen wird.
MOTORCYCLES
Im Geschäftsjahr 2022 konnte in der Motorrad-Division ein Umsatz
von € 2.262,5 Mio. (Vorjahr: € 1.876,4 Mio.) erzielt werden.
Angetrieben durch die anhaltend hohe globale Nachfrage nach
motorisierten Zweirädern konnte somit eine Steigerung um 20,6 %
gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres verzeichnet werden.
Das EBITDA in Höhe von € 381,2 Mio. (Vorjahr: € 325,2 Mio.) und das
EBIT in Höhe von € 241,0 Mio. (Vorjahr: € 192,8 Mio.) erhöhten sich
damit deutlich gegenüber dem Vorjahr. Diese entsprechen einer
EBITDA-Marge von 16,8 % (Vorjahr: 17,3 %) und einer EBIT-Marge von
10,7 % (Vorjahr: 10,3 %).
In Nordamerika verzeichnete der Motorradbereich ein Umsatz-
wachstum von 74,0 % auf € 811,3 Mio. Damit wurden 35,9 % des
Umsatzes in Nordamerika erzielt (Vorjahr: 24,8 %). In Europa blieb der
Umsatz in etwa auf Vorjahresniveau bei € 977,4 Mio. (Vorjahr:
€ 980,8 Mio.), was einem Anteil von 43,2 % entspricht (Vorjahr:
52,3 %). In den übrigen Ländern konnte der Umsatz gegenüber dem
Vorjahr um 10,3 % auf € 473,8 Mio. gesteigert werden. Der Umsatz-
anteil in den übrigen Ländern beträgt 20,9 % (Vorjahr: 22,9 %).
Mit 268.575 verkauften KTM Motorrädern, 75.266 verkauften
HUSQVARNA Motorrädern und 31.651 verkauften GASGAS
Motorrädern im Geschäftsjahr 2022 konnte ein Absatz von 375.492
Motorrädern (2021: 332.881 Stück) erzielt werden (dies unter Berück-
sichtigung der in Indien und Indonesien von Partner Bajaj verkauften
Motorräder). Die Motorrad-Division erreichte somit ein Absatzplus
von 12,8 % und festigte damit mit ihren drei Motorradmarken ihre
Präsenz in den wichtigen Motorradabsatzmärkten.
KTM Husqvarna Mororcyles GASGAS
249.290
60.801
22.790
2021
Absatz 2021 Motorräder (Stück)
332.881
268.575
75.266
31.651
2022
Absatz 2022 Motorräder (Stück)*
375.492
* beinhaltet 16.369 Stück E-Balance Bikes
In den Vertriebsregionen von Europa lag der Absatz bei 122.028
Motorrädern (+1,6 %). Rund zwei Drittel der produzierten Motorräder
(253.464) wurden in Märkten außerhalb Europas abgesetzt.
Besonders stark war das Wachstum in Nordamerika, wo 109.711
Motorräder abgesetzt wurden, was einem Plus von 66,8 % im
Vergleich zum Vorjahr entspricht. Erfreulich zeigte sich auch die
Absatzentwicklung in Südamerika mit 37.613 (+15,5 %) und in Asien
mit 31.803 (+6,6 %) abgesetzten Motorrädern. Der Absatz in
Australien war mit rund 19.478 abgesetzten Motorrädern in etwa auf
Vorjahresniveau (Vorjahr: 20.811 Stück). In Indien/Nepal lag der
Absatz bei rund 51.484 Stück (-14,6 %).
Im Geschäftsjahr 2022 wurden am Produktionsstandort Mattighofen
222.041 Motorräder produziert. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht
dies einer Steigerung von 43.049 Stück oder +24,1 %. Unter Berück-
sichtigung der von unserem Partner Bajaj Auto Ltd. in Indien
produzierten kleinmotorigen KTM- und Husqvarna-Modelle sowie
Lageb ericht_2022
der in Spanien produzierten GASGAS-Trials wurden weltweit 381.823
Motorräder (+17,9 %) produziert.
Absatz nach Regionen GJ 2022
32,5% Europa
29,2% Nordamerika
(inkl. Mexiko)
13,7% Indien / Indonesien
(über Bajaj)
24,6% Rest der Welt
Umsatz nach Regionen GJ 2022
43,2% Europa
35,9% Nordamerika
(inkl. Mexiko)
20,9% Rest der Welt
BICYCLES
In der Fahrrad-Division ist der Auf- und Ausbau der vier Marken
„Husqvarna E-Bicycles“, „GASGAS Bicycles“, „FELT Bicycles“ und
„R Raymon“ in vollem Gange. Die Sichtbarkeit aller Marken steigt
durch Veranstaltungen, Messen und die neue Auftragsrunde für das
Modelljahr 2022 stark an.
Um die notwendigen Produktionskapazitäten zu sichern, wurde im
Vorjahr ein Joint Venture mit MAXCOM Ltd. gegründet, einem der
größten Fahrradhersteller Osteuropas und einem bestehenden
Hersteller der PIERER New Mobility GmbH. Auf einer Fläche von
130.000 Quadratmetern wird eine hochmoderne (E-)Bike-
Produktionsstätte entstehen, die auch internationalen Anbietern die
Möglichkeit bietet, sich am Standort anzusiedeln. Die jährliche
Produktionskapazität wird bei rund 350.000 Einheiten liegen. Zudem
wurde auch aufgrund der globalen Lieferkettenproblematik im Juni
2022 eine Tochtergesellschaft in Taiwan, die PIERER E-Bikes Asia Ltd.
gegründet. Die PIERER E-Bikes Asia Ltd. wird die PIERER New
Mobility in ihrem Supply Chain Management maßgeblich unter-
stützen und somit das Beschaffungsrisiko durch den direkten Zugang
zum asiatischen Markt reduzieren. Schließlich soll die neue Tochter-
gesellschaft in Taiwan dazu beitragen, die gesetzten langfristigen
Unternehmens- und Umsatzziele zu erreichen.
Im Geschäftsjahr 2022 konnte in der Fahrrad-Division ein Umsatz in
Höhe von € 171,2 Mio. erzielt werden (Vorjahr: € 162,7 Mio.). Dies
bedeutet ein Umsatzplus von 5,2 % im Jahresvergleich. Der Umsatz
lag hauptsächlich aufgrund von Engpässen in der Lieferkette und hier
insbesondere bei den elektrischen Komponenten unter den budge-
tierten Erwartungen. Diesbezüglich ist das Unternehmen im
ständigen Dialog mit ihren Lieferanten, um weitere mögliche
Engpässe zu reduzieren. Das EBITDA lag in 2022 bei € 6,5 Mio.
(Vorjahr: € 11,4 Mio.) und das EBIT bei € 2,5 Mio. (Vorjahr: € 7,0 Mio.).
Dies entspricht einer EBITDA-Marge von 3,8 % (Vorjahr: 7,0 %) und
einer EBIT-Marge von 1,4 % (Vorjahr: 4,3 %).
Mit 74.479 E-Bicycles (Vorjahr: 76.916) und 43.986 non-E-Bicycles
(Vorjahr: 25.837) konnte die Fahrrad-Division mit den Marken
HUSQVARNA, R RAYMON, GASGAS und FELT ein Absatzwachstum
von in Summe 15,3 % erzielen und insgesamt 118.465 Fahrräder
verkaufen (Vorjahr: 102.753). Von den im Geschäftsjahr 2022
abgesetzten E-Bicycles wurden 71,4 % unter der Marke R Raymon,
20,6 % unter der Marke Husqvarna E-Bicycles sowie 8,0 % unter der
Marke GASGAS verkauft. Die Absätze der Fahrräder ohne Elektro-
antrieb verteilen sich auf die beiden Marken FELT und R Raymon
annähernd gleich (im Vorjahr ausschließlich R Raymon).
74.479
76.916
43.986
25.837
2022
2021
(E-)Bicycles
Bicycles
Absatz 2022 (E-)Bicycles (Stück)
118.465
Absatz 2021 (E-)Bicycles (Stück)
102.753
Rund 81 % des Absatzes entfallen auf Europa und hier insbesondere
auf die DACH-Region. Weitere 11 % betreffen die nordamerikanische
und rund 7 % die asiatische Vertriebsregion. Der restliche Absatz
(rund 1%) betrifft Südamerika und Australien.
113
BILANZANALYSE
Die Bilanzstruktur der PIERER Mobility-Gruppe setzt sich wie folgt zusammen:
2021 2022
Mio. € in % Mio. € in %
Langfristige Vermögenswerte 992,8 48,8% 1.195,8 46,9%
Kurzfristige Vermögenswerte 1.040,9 51,2% 1.354,8 53,1%
Vermögenswerte 2.033,7 100,0% 2.550,6 100,0%
Eigenkapital 765,6 37,6% 914,4 35,8%
Langfristige Schulden 649,5 31,9% 625,6 24,5%
Kurzfristige Schulden 618,7 30,4% 1.010,6 39,6%
Eigenkapital und Schulden 2.033,7 100,0% 2.550,6 100,0%
Die Bilanzsumme der PIERER Mobility-Gruppe erhöhte sich
gegenüber dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 von €
2.033,7 Mio. auf € 2.550,6 Mio. um 25,4 %.
Die Erhöhung der langfristigen Vermögenswerte von € 992,8 Mio. auf
€ 1.195,8 Mio. liegt insbesondere analog zu den Vorjahren im Bereich
von Entwicklungsprojekten, welche über den Abschreibungen liegen
und zu einer Steigerung der immateriellen Vermögenswerte führten.
Zudem stieg auch das Sachanlagevermögen vor allem aufgrund der
Errichtung des neuen Headquarters von KTM North America im
kalifornischen Murrietta.
Innerhalb der kurzfristigen Vermögenswerte erhöhten sich
insbesondere die Vorräte um € 248,8 Mio. Die weiteren
Veränderungen betreffen einerseits den Anstieg der Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Vermögenswerte und
andererseits die Reduktion der Zahlungsmittel. Dies führte insgesamt
zu einer Erhöhung der kurzfristigen Vermögenswerte um 30,2 %
auf € 1.354,8 Mio.
Die kurzfristigen Schulden erhöhten sich gegenüber dem 31.
Dezember 2021 um € 391,9 Mio. (+63,4 %). Der Anstieg ist größten-
teils auf den Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen zurückzuführen. Die langfristigen Schulden reduzierten
sich leicht um 3,7 % auf € 625,6 Mio.
Das Eigenkapital erhöhte sich im Geschäftsjahr 2022 um € 148,8 Mio.
von € 765,6 Mio. auf € 914,4 Mio. Einerseits wurde durch das Ergebnis
nach Steuern in Höhe von € 170,6 Mio. das Eigenkapital gestärkt.
Andererseits führten Dividendenzahlungen in Höhe von € 34,3 Mio.
und der Zukauf der Anteile an der KTM AG (Erhöhung der Anteile von
99,75 % auf 100 %) in Höhe von € 5,1 Mio. zu einer Verringerung des
Eigenkapitals. Die sonstigen Effekte in Höhe von € 17,6 Mio. betreffen
im Wesentlichen die ergebnisneutrale Erfassung von Fremd-
währungsdifferenzen, die Bewertung von Finanzinstrumenten sowie
die Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten
Umsatz nach Regionen GJ 2022
71,5% DACH-Region
17,5% Restliches
Europa
11% Rest der Welt
Absatz nach Regionen GJ 2022
67,0% DACH-Region
14,1% Restliches
Europa
18,9% Rest der Welt
Lageb ericht_2022
Versorgungsplänen. Die Eigenkapitalquote liegt mit 35,8% aufgrund
der beschriebenen Bilanzerhöhung unter dem Wert per 31. Dezember
2021 von 37,6%.
LIQUIDITÄTSANALYSE
Der Cash-Flow aus dem operativen Bereich lag im Geschäftsjahr
2022 bei € 280,3 Mio. und damit um 23,7 % unter dem Vorjahreswert
von € 367,4 Mio., wofür insbesondere der Anstieg im Working Capital
hauptverantwortlich war.
Der Zahlungsmittelabfluss aus Investitionen betrug € -283,1 Mio.
und liegt insgesamt deutlich über dem Vorjahreswert von € -195,1
Mio. Dieser Anstieg resultiert im Wesentlichen aufgrund der höheren
Auszahlungen für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten
und Sachanlagen (Effekt € -64,6 Mio.). Zudem wurden die
Investitionsausgaben durch die Investition in das neue
US-Headquarter sowie den Kauf von 25,1 % der Anteile an
der MV Agusta Motor S.p.A. erhöht.
Aufgrund dieses hohen Investitionsniveaus und einer gestiegenen
Kapitalbindung im Working Capital ist der Free Cash-Flow mit € -2,8
Mio. im Jahr 2022 leicht negativ. In den letzten drei Geschäftsjahren
wurde ein durchschnittlicher Free Cash-Flow von 5,6 % vom Umsatz
erwirtschaftet, welcher über der nachhaltigen Zielbandbreite von
3 bis 5 % des Umsatzes liegt.
Nach Berücksichtigung des Cash-Flows aus Finanzierungsaktivitäten
in Höhe von € -91,3 Mio. verringerten sich die liquiden Mittel im
Vergleich zum 31. Dezember 2021 um € 94,8 Mio. (inklusive Fremd-
währungseffekte von € -0,7 Mio.) auf € 278,7 Mio.
Durch die starke Eigenkapitalbasis und die langfristigen Finanzie-
rungen stehen ausreichende Liquiditätsreserven nachhaltig zur
Verfügung.
INVESTITIONEN
Im laufenden Geschäftsjahr wurden in der PIERER Mobility-Gruppe
Gesamtinvestitionen in Höhe von € 293,4 Mio. (Vorjahr: € 203,1 Mio.)
inklusive IFRS 16 Leasingzugänge in Höhe von € 25,9 Mio. (Vorjahr:
€ 24,6 Mio.) getätigt. Die Investitionen ohne Leasingprojekte verteilen
sich auf Entwicklungsprojekte (inkl. Werkzeuge), Sachanlagen und
immaterielle Vermögensgegenstände wie folgt:
GJ 2021
178,5 Mio. Euro
GJ 2022
267,5 Mio. Euro
17,5
Immaterielle Vermögensgegenstände
29,9
Sachanlagen
131,1
F&E (inkl. Werkzeuge)
44,0
Immaterielle Vermögensgegenstände
62,1
Sachanlagen
161,4
F&E (inkl. Werkzeuge)
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden wie gewohnt hohe
Investitionen in Serienentwicklungsprojekte (inkl. Werkzeuge)
vorgenommen. Die nachhaltig hohen Investitionen in die Serien-
produktentwicklung stellen einen der wesentlichen Erfolgsfaktoren
der PIERER Mobility-Gruppe dar.
Eine der bedeutendsten Einzelinvestitionen in die Infrastruktur
(Sachanlagen) des Geschäftsjahres 2022 stellte der Weiterbau und
die Fertigstellung des neuen Headquarters von KTM North America
in Murrieta, Kalifornien dar. Auf einer Fläche von ca. 14.000 m²
entstand ein Firmencampus, der sowohl Büro- und Motorsport-
gebäude als auch Lagerflächen umfasst. Das Investitionsvolumen
für den Bau des Gebäudes belief sich auf rund 53 Mio. USD.
Weitere wesentliche Einzelinvestitionsprojekte umfassten in 2022 die
Anschaffung neuer Produktionsanlagen zur Modernisierung der
Fertigung, den Kauf von Grundstücken zur Sicherung zukünftiger
Expansionen sowie Innenausbauten des im Geschäftsjahr in Betrieb
genommenen neuen Logistikzentrums in Munderfing. Darüber
hinaus wurde in den neuen Produktionsstandort für GASGAS Trial-
Modelle in Terrassa, Spanien, nördlich von Barcelona, investiert, wo
im Juni 2022 die Serienproduktion aufgenommen wurde.
In 2022 wurden auch umfassende Investitionen in das gemeinschaft-
liche Projekt mit MAXCOM Ltd. in Bulgarien getätigt. Dabei handelt
es sich um eines der bedeutendsten Investitionsprojekte von PIERER
New Mobility in den nächsten Jahren.
Der Anstieg der Investitionen in immaterielle Vermögensgegen-
stände resultiert, neben den laufenden Investitionen in IT und
Lizenzen, größtenteils aus dem Zugang von Markenrechten.
Aufgrund der hohen Investitionen in Kapazitäten und Infrastruktur in
115
den letzten Jahren und der Verlagerung der kleinmotorigen
Husqvarna Motorcycles Straßenmodelle zum strategischen Partner
Bajaj sind die benötigten Produktionskapazitäten in Österreich für die
nächsten Jahre sichergestellt. Trotz makroökonomischer Heraus-
forderungen auf globaler Ebene haben Investitionen in die (Weiter-)
Entwicklung bestehender und neuer Modelle, Elektromobilität und
High-Tech-Modernisierung aktuell und auch in Zukunft höchste
Priorität. Im Einklang mit den strategischen Zielen werden die
Ausgaben für Investitionen in Forschung und Entwicklung dem
bereits hohen Niveau der Vorjahre entsprechen.
4. NICHTFINANZIELLE ERKLÄRUNG
Die Gesellschaft erstellte für die PIERER Mobility-Gruppe einen
konsolidierten nichtfinanziellen Bericht gemäß § 267a UGB für das
Geschäftsjahr 2022, welcher Angaben zu Konzepten, nicht-
finanziellen Risiken, Due Diligence Prozessen sowie Ergebnissen und
Leistungsindikatoren hinsichtlich Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmer-
belangen, der Achtung von Menschenrechten, sowie der
Bekämpfung von Korruption und Bestechung, enthält. Dieser Bericht
wurde vom Aufsichtsrat gemäß § 96 AktG geprüft und ist online
verfügbar unter https://www.pierermobility.com/nachhaltigkeit/
nachhaltigkeitsberichte.
Der Corporate Governance Bericht ist auf der Webseite
der Gesellschaft verfügbar unter https://www.pierermobility.com/
investor-relations/corporate-governance.
5. FORSCHUNG & ENTWICKLUNG UND NEUE MODELLE
Für die PIERER Mobility AG als führender Hersteller von Premium
Powered-Two-Wheelers (PTW)-Fahrzeugen in Europa ist es erklärtes
Ziel, durch kontinuierliches Wachstum die Vorreiterrolle in Bezug auf
Technologie, Vertrieb und Image in der Motorradwelt weiter
auszubauen. Der Bereich Forschung- und Entwicklung steht daher
seit Jahren besonders im Fokus. Als Resultat der verfolgten
F&E-Strategie entstehen innovative Produkte, die den hohen Kunden-
erwartungen hinsichtlich Technologie und Performance gerecht
werden. Gleichzeitig ermöglicht dies, nachhaltig neue Märkte zu
erschließen.
Besonders hohe Priorität wird dabei der frühzeitigen Erkennung von
Trends im Powered Two-Wheeler (PTW)-Segment und der Weiter-
entwicklung des Produktportfolios in technischer und funktioneller
Sicht beigemessen. Gleichzeitig wird hohes Engagement zur
Verfolgung, Erkennung und Umsetzung der Kundenanforderungen an
die Produkte und Dienstleistungen der PIERER Mobility-Gruppe
aufgebracht, um die in der Vergangenheit erarbeitete Vorreiterrolle
weiter auszubauen und eine marktnahe Produktentwicklungs-
strategie gewährleisten zu können.
Dank der global agierenden Forschungs- und Entwicklungs-
organisation verfügt die PIERER Mobility-Gruppe über ein Netzwerk
an hoch qualifizierten Mitarbeitern etwa im Bereich Konstruktion,
Berechnung und Simulation. Dieses Netzwerk wird durch den
betriebsinternen Maschinen- und Anlagenpark, der für Produktion,
Aufbau und Validierung neu entwickelter Prototypen verantwortlich
ist, unterstützt. Diese Kombination ermöglicht es, mit hoher
Flexibilität auf sich ändernde Anforderungen und die damit einher-
gehende Komplexität zu reagieren.
Operativ, ohne Nebeneffekt aus der Aktivierung und Abschreibung
von Entwicklungsaufwendungen, wurden 8,7 % des Gesamt-
umsatzes für den Bereich Forschung und Entwicklung aufgewendet,
dies entspricht in absoluten Werten € 213,2 Mio. (Vorjahr:
€ 162,4 Mio.).
Der Forschungs- und Entwicklungsbereich der PIERER Mobility-
Gruppe ist mit dezentralen Standorten in Europa (insbesondere
Österreich und Spanien) und Amerika global organisiert. Die zentrale
Steuerung der Entwicklungsprogramme erfolgt im F&E-Haupt-
quartier in Mattighofen sowie in Munderfing, wo ein Großteil der
MitarbeiterInnen aus dem Forschungs- und Entwicklungsbereich
angesiedelt ist. Das Forschungs- und Entwicklungszentrum am
Hauptsitz in Mattighofen ist ein Innovationsstandort mit einer
Nutzfläche von über 20.000 m², wo richtungsweisende Produkte für
das Powersport-Segment konzipiert, entwickelt und mit modernsten
Mitteln erprobt werden.
Die KTM Technologies GmbH mit Sitz in Anif bei Salzburg,
Österreich, ist spezialisiert auf Mobilitätskonzepte der Zukunft
insbesondere in den Bereichen Konzept-, Technologieentwicklung
und Leichtbau. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die anwendungs-
orientierte Entwicklung neuer Lösungen und Technologien, wobei im
Bereich der Entwicklung von Fahrzeugkonzepten, unter anderem
durch den Einsatz von Multimaterial, Composite und additiven
Fertigungstechnologien, ein hohes Maß an Expertise vereint wird.
Die KTM Technologies GmbH arbeitet als Innovations-Hub eng mit
der KTM Forschungs- und Entwicklungs GmbH und Kunden aus
anderen Industriezweigen zusammen. Zum Kreis von Partnern und
Kunden gehören etablierte OEMs und Start-Ups aus Branchen wie
Lageb ericht_2022
Automobil und Luftfahrt, Maschinenbau und der
Sportartikelindustrie.
Mit der Markteinführung der KTM Freeride E im Jahr 2014 gilt die
PIERER Mobility-Gruppe als Pionier auf dem Gebiet der Elektro-
mobilität. In den letzten Jahren wurde das Spektrum an elektrifizierten
Fahrzeugen verschiedener Leistungskategorien auf alle Konzern-
marken ausgedehnt. Die Entwicklung elektrifizierter
Motorradmodelle erfolgt zum überwiegenden Teil in dem in den
letzten Jahren aufgebauten, hauseigenen Kompetenzzentrum in Anif
bei Salzburg.
Da elektrifizierte Antriebssysteme zum gegenwärtigen Zeitpunkt
aufgrund ihrer geringen Leistungsdichte mit weitreichenden
Einschränkungen hinsichtlich der Nutzbarkeit eines Motorrads
einhergehen, zählt insbesondere die Reduktion der Abgas- und
Lärmemissionen im Bereich des Verbrennungsmotorenportfolios der
PIERER Mobility-Gruppe zu den wesentlichen Agendapunkten des
abgelaufenen Forschungsjahres. Um die oberen Fahrzeugsegmente
mit höheren Leistungs- und Reichweitenanforderungen weiterhin
dynamisch betreiben zu können, wurde beispielsweise die Unter-
suchung zukunftsfähiger synthetischer Kraftstoffe, sogenannter
E-Fuels, und die Erprobung von Kraftstoffen mit erhöhtem
Bioethanol-Anteil intensiv vorangetrieben.
Das Lärmemissionsverhalten von Motorrädern hat sich in den
vergangenen Jahren zu einem bedeutenden Akzeptanzkriterium für
diese Fahrzeugkategorie entwickelt. Aus diesem Grund wurde im
vergangenen Jahr proaktiv an der Erforschung der Geräuschquellen
der Offroad-Modelle und davon abgeleiteten Lösungsansätzen zur
signifikanten Reduktion von Lärmemissionen gearbeitet.
Die KTM Forschungs und Entwicklungs GmbH ist Gründungsmit-
glied des Swappable Batteries Motorcycle Consortium (SBMC). Das
im September 2021 nach intensiver Vorbereitungsarbeit gemeinsam
mit weiteren, führenden Motorradherstellern gegründete Konsortium
wird in den kommenden Jahren einen gemeinsamen technischen
Standard für ein Batterie-Wechselsystem inklusive entsprechender
Lade- und Tauschstationen erarbeiten. Ziel ist es, durch inter-
nationale Standardisierung des Batteriesystems die
Kundenerwartungen hinsichtlich Reichweite, Ladezeit und Kosten zu
erfüllen und so einen wichtigen Beitrag zur weiteren Verbreitung
elektrifizierter Mobilitätskonzepte in urbanen Lebensbereichen zu
leisten.
Zu den Erfolgen des abgelaufenen Jahres zählen etwa ein hybrider
Bremsscheibenschutz und ein Motorschutz, die mit der im Haus
entwickelten, patentierten CONEXUS Technologie hergestellt
wurden. Diese neuartige Technologie ermöglicht das stoffschlüssige
Verbinden verschiedener Materialien ohne einen zusätzlichen
Fügeprozess wie Kleben oder Schrauben. Durch CONEXUS können
aufwendige Prozesse, Energie und damit einhergehend CO
2
eingespart werden. Vor allem aber können durch den zielgerichteten
Materialeinsatz Eigenschaftsprofile optimal ausgeschöpft werden.
Die beiden Hybridbauteile zeichnen sich durch leichte,
hochleistungsfähige Carbon-Composite Strukturen aus, welche mit
einem schlagzähen Kunststoff gefügt werden. Die CONEXUS
Technologie ermöglicht auch eine einfache und sortenreine
Trennung der verwendeten Materialien zur Wiederverwertung. Um
das CO
2
-Einsparungspotential der Technologie zu verdeutlichen,
wurde ein Bremsscheibenschutz entwickelt, der durch den Einsatz
von natürlichen Flachsfasern anstelle von Carbonfasern und der
Verwendung eines bio-basierten Kunststoffes den CO
2
-Fußabdruck
beim Materialeinsatz um circa 70 % reduziert. Diese Innovation
wurde in Paris mit dem „JEC Composites Innovation Award“, der
höchsten Auszeichnung in der Composite-Industrie, prämiert. Im
November folgte die renommierte Auszeichnung der Society of
Plastic Engineers Europe, der SPE Award „Automotive Body Exterior“.
Diese Auszeichnungen haben großes Interesse aus anderen
Branchen an dieser Technologie geweckt, sodass bereits konkrete
Projekte mit Partnern aus der Automobil- und Luftfahrtbranche
initiiert wurden. Im Rahmen der Aktivitäten zur Verbesserung der
Nachhaltigkeit wurden die zur Ökobilanzierung verwendeten
Methoden und Tools stark weiterentwickelt. Die Ermittlung des
CO
2
-Fußabdrucks der eingesetzten Materialien ist ein wichtiges
Element einer vollständigen Ökobilanz von Bauteilen und
Gesamtfahrzeugen.
Für das Unternehmen „H2X Global“, einem australischen Start-Up,
das im Bereich von Nutzfahrzeugen mit Wasserstoff-Brennstoff-
zellenantrieb tätig ist, wurde ein neuartiges Karosseriekonzept
entwickelt. Durch die innovative, an ein Origami angelehnte Konst-
ruktion können die Energie- und Einmalkosten für neue Fahrzeuge
reduziert werden. Dies stellt besonders für Nutzfahrzeuge mit
geringeren Stückzahlen einen großen Kostenvorteil dar.
Im August 2022 initiierte KTM Technologies GmbH im Rahmen der
internationalen Gala „Living Legends of Aviation“ einen „Innovation
Talk. Zielsetzung der Diskussionsrunde war die Vernetzung von
Luftfahrt- und Automobilbranche, um Synergien für nachhaltige
Mobilitätslösungen der Zukunft zu identifizieren.
Die Virtualisierung der Produktentwicklung ist ein wichtiger Baustein
zur Reduktion von Entwicklungszeiten, -kosten und Qualitätsrisiken.
Letztlich ist die physische Freiprüfung von Komponenten und
Gesamtfahrzeugen auf entsprechenden Prüfständen ein unerläss-
licher Baustein in der Erprobung von Neuprodukten. Hierzu wurde
am Standort Anif eine mit neuesten Prüfständen ausgestattete
Prüffläche im Ausmaß von 300 m² geschaffen, um entwicklungs-
begleitend die Qualitätssicherung der Produkte gewährleisten zu
können.
Neben der Weiterentwicklung der 2021 erstmals in einem Serien-
modell erhältlichen, adaptiven Geschwindigkeitsregelanlage und den
117
in enger Zusammenarbeit mit BOSCH entwickelten Systemen für die
neigungswinkelabhängige Traktionskontrolle und das Antiblockier-
Bremssystem wurde im abgelaufenen Forschungsjahr an einer
Vielzahl weiterer intelligenter Sicherheits- und Assistenzsysteme
gearbeitet und umfassende Erprobungen durchgeführt. Stellver-
tretend für eine Vielzahl an parallel vorangetriebenen
Technologieentwicklungsprojekten ist die Forschung an kamera-
basierten Assistenzsystemen und die Erprobung hochentwickelter
radarbasierter Sensorik zur Erkennung von Objekten zu nennen. Ein
weiterer Schwerpunkt des abgelaufenen Jahres lag beispielsweise in
der Entwicklung neuer Ansätze im Bereich Lichttechnologien mit
dem Ziel, Motorradfahrten bei Dunkelheit durch bessere
Ausleuchtung der Fahrbahn sicherer zu machen. Mit der Einführung
neuartiger Sicherheits- und Komfortfunktionen im Fahrzeug ging in
den letzten Jahren eine deutliche Erhöhung der Komplexität des
Elektrik-/Elektronik-Systems von Motorrädern einher. Aus diesem
Grunde wurde im Jahr 2022 vor allem auch an der Entwicklung einer
modularen Plattformarchitektur für Elektronikkomponenten
gearbeitet. Ziel dieser Initiative ist es, schneller auf Produkt-
anforderungen reagieren zu können, den Komplexitätsgrad in der
Elektronik-Komponentenentwicklung zu reduzieren und das
Funktions- und Qualitätsniveau weiter zu erhöhen.
Konnektivität-Funktionen, die einen Datenaustausch zwischen
Fahrzeug und Zubehör wie etwa Smartphones ermöglichen, wurden
in den letzten Jahren intensiv weiterentwickelt und zählen
insbesondere im Premiumsegment zu unverzichtbaren Ausstattungs-
merkmalen. Neben der Entwicklung von Komfortfunktionen wie
Telefonie und Navigation stellen insbesondere die Entwicklung und
Erprobung von Kommunikationssystemen zwischen dem Motorrad
und anderen Fahrzeugen bzw. zwischen dem Motorrad und
(Verkehrs-)Infrastruktur, wie etwa Ampelanlagen, einen zentralen
Bestandteil der Aktivitäten des vergangenen Jahres dar.
Der Einsatz hochwertiger Materialien in allen Fahrzeugen, die darin
begründete Reduktion des Fahrzeuggewichts und das damit einher-
gehende Potential zur Verbrauchs- und Emissionsreduktion sowie
Verbesserung der Fahrbarkeit sind eine weitere Säule der verfolgten
Entwicklungsphilosophie. Durch die intensiven Bemühungen der
letzten Jahre konnte etwa das Gewicht unserer Offroad-Competition-
Modelle mit jeder Generation weiter reduziert werden. Stellvertretend
für eine Vielzahl an Forschungs- und Entwicklungsprojekten im
Bereich der Material- und Oberflächenentwicklung wurde an der
Entwicklung und Erprobung von Rädern und Fahrwerkskomponenten
aus Faserverbundwerkstoffen sowie an der Weiterentwicklung des
Fertigungsprozesses von Kunststoffteilen mit Designelementen in
Hybridbauweise gearbeitet. Ein zusätzlicher Schwerpunkt ist die
Untersuchung des Einsatzes von Recyclingmaterialien und biologisch
basierenden Werkstoffen auf Bauteilebene.
Die im Rahmen des globalen Motorsportengagements siegreich
erprobten KTM und HUSQVARNA Motocross-Modelle wurden ihren
abschließenden Dauerhaltbarkeitstests unterzogen, erfolgreich in
Serie übergeleitet und in den weltweiten Verkauf gebracht.
Besonders hervorzuheben sind hierbei eine Vielzahl an technischen
Lösungsansätzen – allen voran ein neuartiges Hybrid-Heckrahmen-
konzept sowie weitreichende Überarbeitungen im Bereich des
plattformübergreifend eingesetzten hochfesten Stahlrahmens. Der
Serienhochlauf der vollständig überarbeiteten GASGAS Trial-Modelle
stellt einen weiteren Meilenstein für die spanische Traditionsmarke
dar. Die Serienüberleitung im Bereich elektrisch angetriebener
Motorradmodelle wird durch die markenübergreifend angebotenen
KTM SX E3-, HUSQVARNA EE3- und GASGAS MC E-3-Modelle
abgerundet.
Das breit aufgestellte Portfolio an Street-Modellen der Konzern-
marken KTM, HUSQVARNA und GASGAS erstreckt sich von
Naked-Bikes, Supersport- und Touring-Modellen im Einstiegs-
segment über ein breites Mittelklassesegment mit Ein- und
Reihenzweizylindermodellen bis hin zu Premium-Motorrädern mit
effizienten und leistungsstarken Zweizylindermotoren. Hinsichtlich
der Serienüberleitungen stand das Forschungsjahr 2022 besonders
im Zeichen der Mittelklasse-Plattformen. Die finale Erprobung der
HUSQVARNA 901 Norden Explorer, einer Weiterentwicklung des im
Vorjahr vorgestellten, erfolgreichen Schwestermodells HUSQVARNA
901 Norden, sowie die Erprobung und Produktionsüberleitung der
KTM 890 ADVENTURE- und KTM 890 ADVENTURE R-Modelle
gehörten zu den umfangreichsten Projekten. Der Serienhochlauf der
ersten GASGAS Straßenmodelle, der agilen Supermoto GAGAS 700
SM und dessen Pendant für raues Gelände, die GASGAS 700 ES, sind
ein wichtiger Teil der Markenstrategie der Gruppe.
Das Forschungsjahr 2023 hält eine Vielzahl an Projektinitiativen in
den Bereichen Grundlagenforschung, Technologie- und Gesamtfahr-
zeugentwicklung bzw. Erprobung und Validierung bereit. Analog zu
den Tätigkeiten des abgelaufenen Jahres liegen die Schwerpunkte in
der Motorenentwicklung insbesondere in der weiteren Effizienz-
steigerung durch Optimierung des thermodynamischen Systems,
Forschung an E-Fuels sowie generell an der Entwicklung und
Erprobung von rein elektrischen Antriebssystemen und Energie-
speichermodulen. Der Bereich Elektrik-/Elektronikentwicklung
umfasst die Entwicklung neuer Sicherheits- und Assistenzsysteme
und innovativer Mensch-Maschine-Schnittstellen-Konzepte, die
einen nachhaltigen Beitrag zur Reduktion von Unfällen leisten sollen.
Weiters wird die Konsortialarbeit im Bereich Connected Motorcycles
intensiv fortgesetzt. Bei KTM Technologies wird in 2023 der Fokus
auf der Entwicklung neuer Konzepte im Bereich Bauteil- und Gesamt-
fahrzeug liegen, sowohl für die Unternehmensgruppe als auch für
Kunden aus anderen Branchen. Ein weiterer Schwerpunkt wird im
Bereich Technologietransfer und Qualifikation von Materialien
gesetzt sowie auf Prozesse und Methoden zur Optimierung der
Nachhaltigkeit von Produkten und Bauteilen. Die Kernkompetenzen
der KTM Technologies im Bereich Leichtbau und Composite sollen in
diversen branchenübergreifenden Entwicklungsprojekten von
Lageb ericht_2022
Produkten für die Mobilität der Zukunft eingesetzt werden.
MODELLE MOTORRÄDER
Im Geschäftsjahr 2022 wurden für den immer größer werdenden
Kundenstamm wieder eine Vielzahl an neuen oder überarbeiteten
Modellen der Marken KTM, Husqvarna Motorcycles und GASGAS,
sowohl im Offroad- als auch im Straßenbereich in den Markt
gebracht. Nach dem Erscheinen der KTM 890 DUKE R Anfang 2020
brachte KTM im Februar 2022 die neue, überarbeitete 2022 KTM 890
DUKE R heraus. Die 2023 KTM 890 ADVENTURE R und die 2023
KTM 890 ADVENTURE richten sich an ein wachsendes Kunden-
segment, das Freiheit beim Motorradfahren sucht. Die
mittelschweren Motorräder wurden als Lösung für potenzielle „neue
Adventure-Fahrer präsentiert. Die überarbeitete 2023 KTM
SXs-Modellpalette legt den Grundstein, um die Dominanz von KTM
im Offroad-Segment weiter auszubauen. Als Teil der KTM SX-Modell-
reihe brachte KTM im August 2022 die neue 2023 KTM 50 SX Factory
Edition heraus. Die 2023 KTM 450 SMR ist seit Juni 2022 erhältlich.
Mit der neuesten Iteration der KTM EXC- und EXC-F-Modelle im Jahr
2023 untermauert KTM seinen Anspruch auf die Klassenführerschaft
im Enduro-Offroad-Segment für alle Fahrer und Terrains, beginnend
mit der 2-Takt-Einstiegsmaschine KTM 150 EXC und gekrönt von der
klassenbesten 4-Takt-Maschine KTM 500 EXC-F. Die neuen Enduro-
Modelle sind seit Mai 2022 bei den Händlern.
Darüber hinaus präsentierte KTM im dritten Quartal eine weitere
Ergänzung des Produktportfolios auf vier Rädern. Mit dem neuen
Supersportwagen KTM X-BOW GT-XR kombiniert KTM die im
Motorsport bewährte READY TO RACE-DNA des KTM X-BOW GT2
mit den Anforderungen an ein straßentaugliches Fahrzeug.
Husqvarna Motorcycles hat sein Straßenprogramm, konkret die
Svartpilen 401, Vitpilen 401 und die erst im letzten Jahr eingeführte
Svartpilen 125, einer Generalüberholung unterzogen. Nach der
Neugestaltung der Straßenmodelle ist auch die TE- und FE-Enduro-
Reihe von Husqvarna Motorcycles des Modelljahres 2023 bei
autorisierten Husqvarna Motorcycles-Händlern erhältlich. Ähnlich
der Enduro-Modellreihe wurde auch die TC- und FC-Modellreihe
2023 von Husqvarna Motorcycles tiefgehend überarbeitet und dem
neuesten Stand der Technik angepasst – mit dem Ziel die Techno-
logieführerschaft zu behaupten. Ergänzend zum bereits
überarbeiteten Modelljahr 2023 des Motocross- und Enduro-Lineups
von Husqvarna Motorcycles und dessen neuen Spezifikationen und
verwendeten Komponenten hat Husqvarna Motorcycles die neue
Heritage-Serie dieser Motorräder vorgestellt, die seit September
2022 in streng limitierter Stückzahl über das Händlernetz erhältlich
ist. Für die im vergangenen Jahr vorgestellte NORDEN 901, ein
dynamisches und vielseitiges Tourenmotorrad für Abenteuer mit
hervorragender Leistung auf der Straße und im Gelände, wurde im
ersten Quartal 2022 technisches Zubehör vorgestellt, das seither
erhältlich ist. Seit Juni 2022 ist auch die Husqvarna Motorcycles 2023
FS 450 erhältlich. Auch mit den beiden Motorrädern der 701 Enduro
und 701 Supermoto des Modelljahres 2023 setzt Husqvarna
Motorcycles neue Maßstäbe im Segment von
Einzylinder-Motorrädern.
Husqvarna Motorcycles setzt seine Pionierarbeit auf dem Gebiet der
elektrifizierten Motorräder fort und überarbeitete 2022 seine
elektrifizierten Kleinmotorräder EE 3 und EE 5 auf gewohnt hohem
Qualitätsstandard der Marke. Mit einer Leistung, die der von benzin-
betriebenen 50 cm
3
-Motorrädern entspricht, führt das EE 3 junge
Fahrer in die Welt des Motocross ein, während sich das leistungs-
stärkere EE 5 auf den Motocross-Wettbewerb konzentriert. Die
elektrischen Miniräder sind seit dem 3. Quartal über das Händlernetz
erhältlich.
GASGAS Motorcycles hat die MC 450F Troy Lee Designs vorgestellt,
das erste Team Edition Motocross-Bike. Darüber hinaus hat GASGAS
seine Motocross-Baureihe für das neue Modelljahr 2023, das seit
dem ersten Quartal 2022 erhältlich ist, mit einem neuen, lebendigen
Look ausgestattet. Im zweiten Quartal 2022 stellte GASGAS
Motorcycles seine ersten beiden Straßenmotorräder vor: Die
GASGAS SM 700 und die GASGAS ES 700. Beide Modelle wurden im
Laufe des Jahres 2022 in verschiedenen Ländern bei den Händlern
zugänglich gemacht, wobei die Markteinführung in Nordamerika erst
für 2023 geplant ist. Die in den letzten zwei Jahren entwickelte neue
2023er-Generation der GASGAS-Trial-Bikes wurde in vielen wesent-
lichen Punkten verbessert. Die neuen Trial-Bikes von GASGAS sind
seit Ende August 2022 im Handel erhältlich.
Mit der streng limitierten 2023 GASGAS RX 450F Replica können
Kunden ein Motorrad erwerben, das dem Motorrad, mit dem Sam
Sunderland 2022 die Rallye Dakar gewonnen hat, fast vollständig
entspricht. Zugleich hat GASGAS zwei neue Factory-Editionen
veröffentlicht: Die GASGAS MC 450F Factory Edition und GASGAS
MC 250F Factory Edition bieten höchste Offroad-Performance mit
Komponenten der neuesten Generation.
In der ersten Jahreshälfte 2022 erfolgte die Markteinführung der
aktualisierten Versionen der beiden so genannten Electric-Balance
Bikes (kurz: E-Balance Bikes) 12eDRIVE und 16eDRIVE von
STACYC™, die als Modelle aller drei Konzernmarken KTM, Husqvarna
Motorcycles und GASGAS erhältlich sind. Bei diesen Rädern handelt
es sich um elektrisch betriebene Fahrzeuge, die mit ihren vielfältigen
Einsatzmöglichkeiten und ihrer Vielseitigkeit die perfekte Einstiegs-
plattform für die allerjüngsten zukünftigen Biker bieten und
gleichzeitig ein neues Marktsegment darstellen. Mit einer
Akkulaufzeit von bis zu 60 Minuten und einer Ladezeit von 30-60
Minuten für den 2-Ah-Akku des 12eDRIVE bzw. 45-60 Minuten für
den 4-Ah-Akku des 16eDRIVE sowie einem Gewicht von nur 7,7 bzw.
9 kg bieten beide E-Balance Bikes dem Nachwuchs einen idealen
Einstieg in das Erlernen des Fahrens auf zwei Rädern. E-Balance
Bikes werden über die Vertriebswege von KTM, d. h.
119
Motorradhändler, als auch über die Vertriebswege von PIERER New
Mobility vertrieben.
MODELLE FAHRRÄDER
Der Startschuss für das neue Modelljahr 22 und die Präsentation der
gesamten New Mobility-Produktkollektion aller Marken erfolgte vor
allem während des Media Summit am 26. April 2022.
Husqvarna E-Bicycles setzt den Fokus fundamental auf Innovation
im Bereich der E-Mobilität ein. Die Motivation der Marke besteht
vorrangig darin, zukunftsorientierte New Mobility-Produkte zu
entwickeln. Husqvarna E-Bicycles präsentierte auf dem Media
Summit das neue Husqvarna Mountain Cross 6 (MC6), ein
Vollcarbon-E-MTB mit neuer Geometrie und Kinematik. Das MC6
wird die Position von Husqvarna E-Bicycles in der E-MTB-Branche
dank seines ausgeprägten Carbon-Rahmendesigns mit einzigartiger
Motormontageposition verbessern und dient als Blaupause für
zukünftige innovative Produktentwicklungen. Das Jahr 2022
markierte auch die erste vollständige Saison von Husqvarna
E-Bicycles in den Elite-Wettbewerben der beliebten Enduro World
Series Electric mit drei Elite-Rennfahrern.
GASGAS Bicycles baut auf dem Erfolg und der Marke von GASGAS
im Motorradbereich auf und bietet Fahrern die Möglichkeit, Offroad-
Trails mit leistungsstarken eMTBs zu erleben. Mit seinen Wurzeln in
der Welt des Offroad-Motorradsports hat GASGAS im Jahr 2022 neue
Wege beschritten und eine Vielzahl neuer elektrifizierter New
Mobility-Produkte auf den Markt gebracht, die eine breite Produkt-
palette vom leichten All-Mountain-Bike bis zum leistungsstarken
Enduro-Bike abdecken.
Als jüngste Marke im Portfolio von PIERER New Mobility ist FELT auf
Geschwindigkeit und Wettbewerb ausgerichtet. Die Marke brachte
im Geschäftsjahr 2022 unter anderem zwei neue Plattformen auf den
Markt: Das Breed Carbon Gravel Race Bike und das triathlonspezi-
fische IA 2.0. Für 2023 wird sich die Marke auf jene beiden
Kernprodukte konzentrieren, um in den kommenden Jahren ein
zentraler Akteur im Radrennsport zu werden und das Angebot auf
alle Rennsegmente, einschließlich des Off-Road-Bereichs, bei
zeitgleicher Erweiterung des Modellportfolios auszuweiten.
R RAYMON fokussiert ein ausgewogenes Preis-/Leistungsverhältnis.
Ein weiterer Beweis dafür ist die Plattform der neuen, leichten
E-Mountain-Trial-Bikes (E-MTBs). Der Entwicklungsfokus lag auf einer
weitergehenden Harmonisierung der drei Säulen Motor, Akku und
Gewicht. Im Geschäftsjahr 2022 wurde das AirRay, ein leichtes
Trial-eMTB, neu eingeführt. Mit dieser neuen Produktkategorie setzte
R RAYMON einen wichtigen Meilenstein in einem stark wachsenden
Produktsegment. Im E-All-Mountain-Segment präsentierte
R RAYMON mit den neuen 2022er TrailRay E-Modellen weitere
Neuheiten.
6. CHANCEN UND RISIKOBERICHT
Als Europas führender „Powered Two-Wheeler“-Hersteller (PTW)
zählt die PIERER Mobility-Gruppe mit ihren Motorradmarken KTM,
Husqvarna Motorcycles und GASGAS zu den europäischen
Technologie- und Marktführern. Die Geschäftstätigkeit der PIERER
Mobility-Gruppe ist von laufenden Veränderungen geprägt. Die
Nutzung der sich durch diese Veränderungen ergebenden Chancen
ist der wesentliche Grundstein des Erfolges der PIERER Mobility-
Gruppe. Zur Sicherung des zukünftigen unternehmerischen Erfolgs
und Nutzung der sich ergebenden Chancen muss die Gruppe
bewusst Risiken eingehen.
Das Management von Chancen und Risiken ist die Basis, um auf
Änderungen politischer, wirtschaftlicher, technischer oder rechtlicher
Rahmenbedingungen adäquat zu reagieren. Sofern es
wahrscheinlich ist, dass die identifizierten Chancen beziehungsweise
Risiken eintreten, sind sie bereits in den Aussagen im Konzernanhang
und -lagebericht verarbeitet. Die nachfolgenden Ausführungen
beinhalten mögliche künftige Entwicklungen oder Ereignisse, die zu
einer für die PIERER Mobility-Gruppe positiven (Chancen)
beziehungsweise negativen (Risiken) Abweichung von der Unter-
nehmensprognose führen können.
Im Rahmen des Risikomanagements werden alle Einzel- und
kumulierten Risiken, die den Erfolg des Unternehmens gefährden
könnten, überwacht und gesteuert. Bestandsgefährdende Risiken
werden grundsätzlich vermieden. Der Risikokonsolidierungskreis
entspricht dem Konsolidierungskreis des Konzernabschlusses der
PIERER Mobility-Gruppe.
RISIKOMANAGEMENTSYSTEM
Der Hauptzweck des Risikomanagements der PIERER Mobility-
Gruppe besteht in der Sicherung und Stärkung des Unternehmens
durch eine richtige und transparente Einschätzung der finanziellen,
operativen und strategischen Risiken. Der Vorstand übernimmt dabei
gemeinsam mit dem Management der wesentlichen Konzern-
gesellschaften, insbesondere der KTM AG, umfangreiche
Steuerungs- und Controlling-Aufgaben im Rahmen eines internen,
alle wesentlichen Standorte umfassenden, integrierten Kontroll-
systems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf
strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil
der Führungstätigkeit dieser Einheiten und leistet einen wesentlichen
Wertbeitrag für das Unternehmen. Grundlagen dafür sind ein
Lageb ericht_2022
einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes
Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und
strategischen Pläne.
Die PIERER Mobility-Gruppe verfügt über ein mehrstufiges Risiko-
managementsystem, bei dem die konzernweiten Risiken nach
Standorten bzw. geografischen Bereichen erhoben werden. Die
operative Verantwortung und die Bewertung der konzernweiten
Risiken erfolgt durch das Risikomanagement der KTM AG und dem
lokalen Management und wird direkt an den Vorstand berichtet und
von diesem sowie vom Konzernvorstand überwacht.
Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen
ist ebenso Ziel des Risikomanagements. Zusätzlich ist es auch
Aufgabe des Risikomanagements, Risiken aktiv zu steuern und
entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Unternehmens-
bereichen zu evaluieren.
RISIKOMANAGEMENTSTRATEGIE
Die PIERER Mobility-Gruppe orientiert sich im Rahmen Ihrer Risiko-
managementstrategie auf eine Risikoanalyse und Risikobewertung
nach dem COSO® Framework. Demgemäß hat der Konzern folgende
Kernbereiche der Risikomanagementstrategie definiert:
Risiko
Identifikation
Risiko
Bewertung
Risiko
Steuerung
Berichtswesen
+
Überwachung
Strukturierte Erfassung von Chancen und Einzelrisiken in den Bereichen
Durchführung von Risikoworkshops
Identifikation erfolgt u. a. durch den Standard-Risikokatalog
Failure Mode und Effekt Analyse
Schadensausmaß und Eintrittswahrscheinlichkeit
Steuerung der Gesamtrisikoposition durch Beeinflussung von Chancen
und Einzelrisiken
Kontrolle der Wirksamkeit von Maßnahmen
Kontinuierliche Überwachung
Erfassung, Auswertung, Weiterleitung von Informationen
Berichterstattung
Das auf Ebene der KTM AG eingerichtete Risikomanagement führt
regelmäßig Risikoanalysen für ausgewählte Produktions- und
Vertriebsstandorte durch. Es werden nur Risiken außerhalb der
Konzern-Bilanz und der Konzern-GuV dargestellt.
RISIKOMITIGATION
Es wird versucht, je nach Auswirkung auf das Unternehmen, Risiken
durch entsprechende Maßnahmen zu minimieren, zu vermeiden oder
auch in bestimmten Fällen bewusst einzugehen.
RISIKOBEWERTUNG
Ziel der Risikobewertung ist die kontinuierliche, qualitative und
quantitative Bewertung aller identifizierten Chancen und Risiken zur
Priorisierung von Risikosteuerungsmaßnahmen. Die Chancen- und
Risikobewertung bei der PIERER Mobility-Gruppe soll folgenden
Anforderungen entsprechen:
Objektivität: Die Bewertung soll nach möglichst objektiven
Maßstäben erfolgen.
Vergleichbarkeit: Damit die Chancen und Risiken miteinander
verglichen werden können, erfolgt eine quantitative Bewertung
anhand einheitlich definierter Werte (sofern sinnvoll und möglich)
BEWERTUNGSMETHODIK
Chancen und Einzelrisiken werden anhand ihrer Eintrittswahrschein-
lichkeit und ihrer Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns beurteilt. Diese Beurteilung basiert auf
Informationen über a) tatsächlich in der Vergangenheit eingetretenen
Risiken, b) Benchmark-Werten aus der Branche oder c) selbst
erstellten realistischen Expertenschätzungen.
Die quantitative Bewertung folgt einem Szenario orientiertem Ansatz,
bei dem folgende Kategorien unterschieden werden: Best Case (BC),
Most Likely Case (MLC), und Worst Case (WC). Hierbei handelt es
121
sich um eine klassische Dreiecksverteilung. Für vereinzelte Risiken
kann, wenn notwendig, zusätzlich eine qualitative Bewertung
verwendet werden, bzw. können für schwankungsorientierte Risiken
alternative Verteilungen (Normalverteilung, etc.) herangezogen
werden. Die Wahl der jeweiligen Verteilung ist abhängig von der Art
des Risikos.
RISIKOÜBERWACHUNG /-KONTROLLE
Kernpunkt des operativen Risikomanagements ist die Identifizierung,
Evaluierung und Beherrschung von wesentlichen Risiken aus dem
operativen Geschäft. Dieser Prozess wird insbesondere von den
oberen und mittleren Managementebenen der KTM AG durchgeführt
und vom Vorstand der PIERER Mobility AG überwacht.
CHANCEN UND RISIKOBERICHT
Die folgende Übersicht dient dem Gesamtüberblick über alle identi-
fizierten Risiken und Chancen und zeigt deren Bedeutung für die
PIERER Mobility-Gruppe auf. Gesamthaft hat die PIERER Mobility-
Gruppe weder zum Bilanzstichtag noch zum Zeitpunkt der
Aufstellung des Abschlusses bestandsgefährdende Risiken
identifiziert.
• MARKTRISIKEN
Konjunkturelles Risiko
Die PIERER Mobility-Gruppe ist schwerpunktmäßig in der Motorrad-
und Fahrradbranche tätig. Die Absatzmöglichkeiten sind von der
allgemeinen konjunkturellen Lage in den Ländern und Regionen
bestimmt, in denen die PIERER Mobility-Gruppe mit ihren Produkten
vertreten ist. Wie die letzten Jahre gezeigt haben, ist insbesondere die
Motorradbranche zyklisch und unterliegt starken Nachfrage-
schwankungen. Durch entsprechende Marktforschungen und
-prognosen, welche in der Planung berücksichtigt werden, wird dem
Risiko entgegengewirkt.
Führende Wirtschaftsinstitute gehen davon aus, dass die derzeit
hohen Inflationsraten mittelfristig nicht anhalten werden, es sich also
um ein vorübergehendes Phänomen handelt. Dennoch ergibt sich
aus der aktuellen Situation ein globales konjunkturelles Beschaf-
fungs- und Absatzrisiko, das auch die PIERER Mobility-Gruppe
betrifft. Im Wesentlichen liegt dieses Risiko in den – bereits durch die
globale Verknappung getriebenen – gestiegenen Beschaffungs-
preisen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Komponenten sowie in
den gestiegenen Produktionsgemeinkosten, insbesondere bei den
Energiepreisen, und den stark steigenden Transportkosten.
Auf der Beschaffungsseite begegnet die Gruppe dem Risiko aus
steigenden Beschaffungspreisen durch mehrere Maßnahmen, wie
z.B. die Nutzung alternativer Lieferketten und entsprechende
Aktivitäten zur Reduktion der anfallenden Kosten, die Umsetzung von
Effizienzmaßnahmen bei Lieferantenpartnern durch Support Cost
Engineering sowie die Vereinbarung von zeitlich befristeten Preis-
erhöhungen auf Basis von Indizes. Darüber hinaus hat die Gruppe
bereits weitere wesentliche Maßnahmen zum Aufbau von Lager-
beständen und zur Absicherung der Produktion gesetzt. Aufgrund
der Flexibilität im implementierten Produktionslayout ist die Gruppe
auch in der Lage, bei globalen Entwicklungen, die zu immer engeren
Lieferketten führen, die Produktionspläne bei Bedarf anzupassen.
Schließlich ist PIERER Mobility bestrebt, die logistische
Beschaffungsstruktur so anzupassen, dass die Transportwege und
die damit verbundenen Kosten minimiert werden.
Die globalen Auswirkungen der hohen Inflationsraten könnten sich
aber letztlich auch in einem veränderten, insgesamt reduzierten
Konsumverhalten der Kunden niederschlagen. PIERER Mobility
beobachtet derartige Auswirkungen auf das Konsumverhalten der
Kunden laufend und stellt fest, dass die Nachfrage nach Produkten
der PIERER Mobility-Gruppe als Qualitätsanbieter von PTWs nach
wie vor ein hohes Niveau aufweist. Weiter steigende Zinsen im Zuge
der Inflationsbekämpfung könnten möglicherweise den Druck auf die
Händler erhöhen und ein Absatzrisiko für die Gruppe darstellen. Die
Gruppe steht daher in enger Abstimmung mit ihrem Händlernetz und
unterstützt dieses mit gezielten Programmen.
Wettbewerb und Preisdruck
Speziell der Motorradmarkt in Industriestaaten ist von intensivem
Wettbewerb geprägt, wobei die stärksten Konkurrenten von KTM vier
japanische, drei europäische und in geringerem Ausmaß ein amerika-
nischer Hersteller sind und manche von ihnen größere finanzielle
Ressourcen, höhere Absatzzahlen und Marktanteile besitzen. Im
Straßenmotorradmarkt herrscht zudem ein hoher Preisdruck und neu
hinzukommende Mitbewerber versuchen, über Niedrigpreis-
strategien den Markteintritt zu schaffen. Durch die erfolgreiche
Marktstrategie ist KTM Europas führender „Powered Two-Wheeler
Hersteller. Dies wurde unter anderem auch durch die vollständige
Integration von GASGAS als dritte Motorradmarke und die weitere
Entwicklung des Händlernetzes unterstützt. Durch unsere
Innovationsstärke sehen wir uns als Technologieführer im Zweirad-
Sektor in Europa. Die strategische Partnerschaft mit Bajaj, Indiens
zweitgrößtem Motorradhersteller, und der Intensivierung der
Zusammenarbeit mit CFMOTO, festigt die Wettbewerbsfähigkeit in
den globalen Märkten.
Der Fahrradmarkt entwickelt sich stark angebotsseitig: Einer
moderaten Steigerung der Nachfrage steht eine höhere Steigerung
des Angebots durch eine Entspannung der Lieferketten-Situation bei
bestehenden Anbietern entgegen. So entstehen Preisdruck und ein
verstärktes Ringen um Marktanteile. Die PIERER Mobility-Gruppe
kann hier ihr renommiertes und umfassendes Händlernetz als Vorteil
nutzen. Zudem wird durch Integration von Marken wie zuletzt FELT
Lageb ericht_2022
Bicycles oder mit Lastenfahrrädern der Marke Johansson das
Portfolio in verschiedene Richtungen attraktiv erweitert. Die
Kooperation mit MAXCOM in Bulgarien verlagert die
Wertschöpfungskette entscheidend nach Europa, schafft somit
Resilienz und ermöglicht eine bessere Preisgestaltung.
Absatzrisiko
Die größten Einzelabsatzmärkte der PIERER Mobility-Gruppe stellen
der europäische sowie der US-amerikanische Markt dar. Ein Einbruch
dieser Märkte könnte nachteilige Auswirkungen auf die Geschäfts-
tätigkeit haben. Der Markteintritt in neue Märkte stellt im
Wesentlichen ein Kostenrisiko dar, da in manchen dieser Märkte die
Absatzentwicklung sowie die politischen Rahmenbedingungen
schwer einschätzbar sind. Durch die Zusammenarbeit mit dem strate-
gischen Partner Bajaj Auto Ltd., Pune, Indien, wird gemeinsam
konsequent an der Umsetzung einer globalen Produktstrategie im
Motorradbereich gearbeitet. Um das Absatzrisiko zu diversifizieren,
verfolgt auch die Fahrrad-Division das Ziel in weiteren Märkten
erfolgreich zu expandieren.
Geopolitische Risiken
Darüber hinaus gilt es auch die geopolitischen Risiken verstärkt im
Auge zu behalten. Insbesondere der Ukraine-Krieg wird die Weltwirt-
schaft negativ beeinflussen. Die PIERER Mobility Gruppe ist
geschäftlich nicht unmittelbar von den militärischen Auseinander-
setzungen in der Ukraine betroffen. Indirekt sieht sich die PIERER
Mobility-Gruppe, wie die gesamte Industrie auch, vor allem mit weiter
steigenden Energie- und Rohstoffkosten sowie negativen
Auswirkungen auf die Kapitalmärkte konfrontiert.
• BRANCHENSPEZIFISCHE RISIKEN
Beschränkungen des Motorradfahrens
Der Umsatz der Gruppe hängt unter anderem von den Einsatzmög-
lichkeiten der Motorräder im Gelände ab und wird daher erheblich
von nationalen gesetzlichen Rahmenbedingungen in den Absatz-
ländern beeinflusst, die den Geländemotorsport,
Motorradzulassungen und Lenkerberechtigungen regeln.
Aufgrund der Einführung der Abgasnorm Euro 5 am 1. Januar 2020
stand die Aktualisierung des gesamten Motorrad Street-Produkt-
portfolios auf die neuen regulatorischen Anforderungen im
Mittelpunkt der F&E-Aktivitäten und wurde in 2020 abgeschlossen.
Im Laufe des Kalenderjahres 2020 wurden sämtliche für den
EU-Raum und den Betrieb auf öffentlichen Straßen vorgesehenen
Modelle nach den „Euro 5“-Vorschriften neu typgenehmigt bzw.
deren Typgenehmigung per Nachtrag von „Euro 4“ auf „Euro 5“
angehoben. Die Serienproduktion des ersten „Euro 5“ Modells
erfolgte im Juli 2020 (Musterserie der KTM 890 Adventure Modelle).
Das letzte „Euro 4“ Modell für den EU-Raum wurde im Dezember
2020 produziert. Seit 01.01.2021 werden für den EU-Raum und den
Betrieb auf öffentlichen Straßen ausschließlich „Euro 5“ Fahrzeuge
produziert (EU-Verordnung 168/2013 – zu den Euro 5-Anforderungen
wird hier für weitere Informationen auf Seite 74 im Nachhaltigkeits-
bericht 2021 verwiesen).
Beschaffungsrisiko
Im zweiten Jahr nach Ausbruch der COVID-19-Pandemie wurde der
Konzern zunehmend mit der Halbleiterkrise und den damit
verbundenen Engpässen von elektronischen Komponenten konfron-
tiert. Um die Lieferanten in dieser Situation zu unterstützen, griff
PIERER Mobility aktiv in die Beschaffung von Elektronikkomponenten
ein und konnte damit größere Ausfälle sowohl bei den Lieferanten als
auch in den eigenen Produktionsstandorten verhindern. Zusätzlich
zur Knappheit bei Elektrokomponenten kam es auch bei
Rohmaterialien wie etwa Aluminium und Kunststoffgranulat zu
vermehrten Engpässen, welche aber durch intensive Zusammen-
arbeit in der Supply Chain nur unwesentliche Auswirkungen hatten.
Das erste Halbjahr 2022 bestätigte die Prognosen von Ende 2021 und
führte zu Störungen in der Beschaffung wesentlicher elektrischer
Komponenten. Dank der engen Zusammenarbeit entlang der
gesamten Lieferkette konnten die entstandenen Rückstände kontrol-
liert und gegen Ende des ersten Halbjahres aufgeholt werden. Auch
wenn es in der zweiten Jahreshälfte zu Verzögerungen durch globale
Lieferkettenengpässe bei der Beschaffung bestimmter Komponenten
kam, konnte der Bedarf der jeweiligen Produktionsstandorte länger-
fristig gedeckt werden.
Das Beschaffungsrisiko der Motorrad-Division liegt in der aktuellen
Situation im Wesentlichen darin, bestellte Komponenten gar nicht
oder nicht zum vereinbarten Termin zu erhalten. Um die Verfügbarkeit
von Komponenten bestmöglich sicherzustellen, legt die PIERER
Mobility großen Wert auf eine langfristige Zusammenarbeit mit
unseren Lieferpartnern sowie die sorgfältige Auswahl leistungs-
fähiger neuer Lieferanten nach festgelegten Kriterien. Die Gruppe
arbeitet kontinuierlich an der Weiterentwicklung der Beziehungen zu
ihren Lieferanten. Ein tiefes gegenseitiges Verständnis der Prozesse
ist dabei aus Sicht des Unternehmens wesentlich. Da die Qualität der
Motorräder maßgeblich von der Qualität und den Eigenschaften der
zu beschaffenden Subkomponenten geprägt ist, wird insbesondere
auf geeignete Betriebseinrichtungen und Produktionsprozesse der
Lieferanten aber auch auf deren Finanzkraft und die Einhaltung
ökologischer, sozialer und ethischer Standards geachtet.
In der Fahrrad-Division wird die Beschaffung der Komponenten und
Fahrräder mittelfristig geplant. Durch entsprechende Lagerkapazi-
täten können auch kurzfristige Schwankungen ausgeglichen werden.
Die Produkte werden auf Basis fix verhandelter Einkaufspreise
kalkuliert. Dabei werden mit den Lieferanten Preise und Kapazitäten
123
im Vorfeld vereinbart und gesichert. Die PIERER Mobility-Gruppe hat
mehrere Lieferanten aus verschiedenen Ländern für E-Bicycles im
Portfolio, um das Risiko der Abhängigkeit weitestgehend zu
reduzieren und die Stabilität der Lieferketten zu erhöhen. Recht-
zeitige Verfügbarkeit der Rahmen und Antriebskomponenten als
Risiko stellen erhöhte Anforderungen an die Lieferanten für
E-Bicycles.
Forschung und Entwicklung, Rennsport
Technische Innovationen und die Einführung neuer Produkte sind
maßgeblich für die Marktstellung der PIERER Mobility-Gruppe
verantwortlich. Dazu müssen neue Trends rechtzeitig erkannt
werden. Um dem Risiko entgegenzuwirken, ist es wichtig, die
Innovationsfähigkeit der eigenen Produkte zu gewährleisten. Die
Leistungen im Rennsport sind für das Unternehmen nicht nur als
Marketinginstrument von großer Bedeutung, sondern bilden auch die
Grundlage für die Produktentwicklung und sind Maßstab für die
Serienentwicklung. Aus der Möglichkeit, Produkte unter Rennbe-
dingungen bei Rennsportereignissen zu testen, werden wertvolle
Erfahrungen gewonnen. Weiters werden technische Neuerungen vor
der Serieneinführung einer umfassenden Prüfung durch das Quali-
tätsmanagementsystem unterzogen, um technische Fehler mit
negativen Auswirkungen auf die Ergebnisentwicklung weitestgehend
auszuschließen.
Um unsere technologische Vorreiterrolle weiter auszubauen und
auch mit den großen Mitbewerbern mitzuhalten, verfolgt die PIERER
Mobility-Gruppe eine sehr intensive Forschungs- und Entwicklungs-
strategie. Das erklärt auch die relativ hohe Forschungsquote – aktuell
liegt sie bei rund 8-9 % des Umsatzes.
• ITRISIKEN
ln der PIERER Mobility-Gruppe wird ein lT-Security- und
Riskmanagement-System mit dem Ziel betrieben, unternehmens-
relevante Risiken im Bereich lnformationssicherheit erkennen und
steuern zu können. Für weitere Ausführungen zu IT-Risiken wird auf
den Konzernanhang (Kapitel VII) der PIERER Mobility AG verwiesen.
• FINANZIELLE RISIKEN
Für weitere Ausführungen zum Risikobericht sowie zu Finanz-
instrumenten, einschließlich der konkreten Maßnahmen zur
Mitigierung von Risiken durch den Einsatz von Finanzinstrumenten
(z.B. Hedging von Fremdwährungspositionen mit Futures, Swaps etc.)
wird auf den Konzernanhang (Kapitel VII und VIII) der PIERER Mobility
AG verwiesen.
• SONSTIGE RISIKEN
Risiken durch rechtliche Rahmenbedingungen
Da die PIERER Mobility-Gruppe ihre Produkte (Motorräder,
E-Fahrräder bzw. Fahrräder ohne Elektroantrieb) in eine Vielzahl von
Ländern vertreibt, ist sie dem Risiko der Veränderung von nationalen
Vorschriften, Lizenzbedingungen, Steuern, Handelsbeschränkungen,
Preisen, Einkommen und Devisenbeschränkungen, ferner dem Risiko
von politischer, sozialer und ökonomischer Instabilität, Inflation und
Zinsschwankungen, ausgesetzt. Für den Straßeneinsatz zugelassene
Motorräder müssen entsprechende Lärm- und Abgasemissions-
bestimmungen erfüllen, um am Markt des jeweiligen Landes
zugelassen zu werden. Auch die Einsatzmöglichkeiten von
Motorrädern im Gelände werden erheblich von nationalen gesetz-
lichen Rahmenbedingungen in den Absatzländern beeinflusst. Um
dem Risiko entgegenzuwirken und bei Änderungen von nationalen
gesetzlichen Rahmenbedingungen rechtzeitig handeln zu können,
werden die jeweiligen länderspezifischen Regelungen vor dem
Markteintritt eingehend überprüft und laufend überwacht.
Betriebliches- und Umweltrisiko
Umweltrisiken können sich auf Produkte, die Produktion, die
Beschaffung und auf nichtbetriebliche Faktoren beziehen.
Hinsichtlich der Produkte ergeben sich Risiken durch etwaige
Emissionen wie Lärm und Schadstoffe oder den Austritt umwelt-
schädlicher Substanzen wie Treibstoff oder Öl. Um diese, ausgelöst
durch etwaige Fehlfunktionen, zu minimieren, werden neben
weiteren Maßnahmen vor allem die Homologationsauflagen strikt
eingehalten, jedes Fahrzeug auf seine Funktionsfähigkeit und
Einhaltung aller Grenzwerte auf eigenen Prüfständen geprüft und ein
Labor zur Untersuchung der Wechselwirkung eingesetzter
Werkstoffe mit Menschen und der Umwelt betrieben. Zudem wird
zunehmend auf die Entwicklung emissionsfreier alternativer Antrieb-
systeme und Produkte gesetzt.
In der Produktion ergeben sich Umweltrisiken durch den etwaigen
Austritt von Substanzen, Abfällen und Materialresten auf dem
Gelände. Um diese zu verhindern, werden zahlreiche Maßnahmen
umgesetzt, die beispielsweise Abfallwirtschaftskonzepte, eine Motor-
ölaufbereitungsanlage, Notfallpläne je Standort und professionelle
Absauganlagen von Metallspänen in dafür vorgesehene Container
umfassen. Emissionen aus dem Betrieb der Prüfstände werden
ebenfalls durch Absaugungsanlagen abgefangen.
Umweltrisiken in der Beschaffung können sich aus der umwelt-
bedingten Knappheit und Verteuerung der Ressourcen, der
Zusammenarbeit mit Lieferanten ohne ausreichende Umwelt-
bestrebungen und durch Emissionen aus Lieferwegen ergeben. Um
diese Risiken zu minimieren, werden Maßnahmen getroffen, die eine
Überprüfung der Lieferanten, eine Optimierung der
Lageb ericht_2022
Beschaffungswege sowie einen hohen Fokus auf regionale
Beschaffung und den Einsatz ressourcenschonender, moderner
Produktionstechnologie einschließen.
Zudem ergeben sich Umweltrisiken aus wetter- und klimabedingten
Phänomenen wie Hochwasser und anderen Naturkatastrophen.
Obwohl eine vollständige Risikoausschließung bei Naturgewalten
nicht möglich ist, wird versucht, das Risiko einer Beeinträchtigung
von Produktionsabläufen durch geeignete Notfallpläne und
Versicherungen zu minimieren.
Personelle Risiken
Insbesondere in Hinblick auf den Wachstumskurs können sich
Risiken aus dem Ausscheiden von Schlüsselkräften aus dem
Unternehmen ergeben. Durch ein effizientes Personalmanagement
sowie der stetigen Weiterführung von Personalentwicklungs-
programmen wird dem Risiko des Ausscheidens von
Schlüsselkräften entgegengewirkt. Dem Risiko des Fachkräfte-
mangels wird unter anderem durch ein umfassendes
Lehrlingsausbildungsprogramm in einer eigenen Lehrwerkstätte
begegnet. Ziel ist die Rekrutierung von Mitarbeitern aus der Region
und eine langfristige Bindung an das Unternehmen.
Interne und externe Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitgeber-
Attraktivität sind ein wesentlicher Baustein, um den vorherrschenden
Spirit der PIERER Mobility-Gruppe zu potenziellen neuen Mitarbeitern
hinauszutragen. Mit diversen crossmedialen Mitarbeiterkampagnen
konnte das Unternehmen den Personalbedarf im Berichtsjahr
weitgehend abdecken. Im Bereich Lehre wurde nicht nur auf eine
zielgruppengerechte Ansprache geachtet, sondern auch ein eigener
Bereich für die Eltern der zukünftigen Auszubildenden geschaffen,
um frühzeitig über Chancen und Möglichkeiten zu informieren und
Ungewissheiten vorzubeugen.
Die PIERER Mobility-Gruppe hat seit Ausbruch der Corona-Pandemie
in Österreich zahlreiche Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter
getroffen. Maßnahmen und Verordnungen der Regierung wurden
umfänglich und rasch umgesetzt und durch die vorausschauende
Arbeitsweise und den stetigen Austausch mit den Behörden zum Teil
bereits vor ihrer gesetzlichen Verpflichtung in den Unternehmens-
alltag integriert. Daher konnte eine großflächige Ausbreitung im
Unternehmen verhindert werden.
Geplante Regulierung in der Europäischen Union für
Verbrennungsmotoren
Als Baustein zur Erreichung des European Green Deal, der
Nachhaltigkeitsstrategie der Europäischen Kommission, verfolgt die
sogenannte „Fit for 55“-Strategie das Ziel, die Netto-Treibhausgas-
emissionen in der Europäischen Union bis 2030, um mindestens 55 %
gegenüber dem Basisjahr 1990 zu senken.
Teil dieses Pakets ist die Änderung der Verordnung der
CO
2
-Emissionsnormen für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge, indem ab
2035 neu zugelassene Pkw und leichte Nutzfahrzeuge zu 100%
emissionsfrei sein müssen. Als emissionsfreie Fahrzeuge gelten –
nach dem derzeitigen Vorschlag des EU-Rates –Elektrofahrzeuge,
Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb oder mit Wasserstoff
betriebene Fahrzeuge. Um dem technologischen Fortschritt
Rechnung zu tragen, ist eine Überprüfung alternativer Antriebs-
lösungen im Jahr 2026 geplant; dies beinhaltet insbesondere auch
den Einsatz von synthetischen Kraftstoffen, sogenannten E-Fuels.
Motorräder sind von der Verordnung nicht erfasst.
Als ACEM-Mitglied (European Association of Motorcycle Manufac-
turers) auf der Ebene der KTM AG unterstützt PIERER Mobility die
Strategie zur Dekarbonisierung, die sich an den Zielen des europäi-
schen Green Deal und des Klimaschutzgesetzes sowie der Strategie
für nachhaltige und intelligente Mobilität der Europäischen
Kommission orientiert. Elektromobilität wird hierbei eine essenzielle
Rolle speziell in urbanen Lebensräumen spielen. In schwer zu elektri-
fizierenden Marktsegmenten wie etwa im Bereich der Freizeit- und
Reisemotorräder, für die in Bezug auf die Leistungsfähigkeit des
Antriebes und der Reichweiten wesentlich höhere Anforderungen
gelten, werden auch Lösungsansätze auf Basis des Verbrennungs-
motors wichtig sein. Dazu werden neben der Elektrifizierung des
Antriebes auch die Verwendung von CO
2
-neutralen E-Fuels in
Verbrennungsmotoren eingeschlossen. Diese Strategie gibt für die
PIERER Mobility AG die Leitlinie zur Bearbeitung des wesentlichen
ESG-Themas „Nachhaltige Mobilität“ vor; hier werden unter anderem
alternative Antriebstechnologien oder Schadstoffausstoß der
Fahrzeuge betrachtet.
Unabhängig von regulatorischen Vorgaben ist die PIERER Mobility-
Gruppe bestrebt, Lösungen anzubieten, Emissionen nachhaltig zu
reduzieren. Technologieoffenheit ist dafür ein wesentlicher Erfolgs-
faktor. Ein Mix aus elektrifizierten Motorrädern (48 Volt) im unteren
Hubraumbereich (bis max. 250cm
3
) und solchen darüber, die mit
E-Fuels betrieben werden, wird global als Zukunftsszenario in der
Zweiradindustrie gesehen.
Hier wird auf die weiteren Ausführungen betreffend nichtfinanzielle
bzw. nachhaltigkeitsbezogene Risiken (ESG Risiken) und klima-
bezogene Risiken im Nachhaltigkeitsbericht 2022 und TCFD Bericht
2022 verwiesen.
125
7. ANGABEN GEMÄSS § 243A ABS 1 UGB
1. Das Grundkapital beträgt EUR 33.796.535. Es ist zerlegt in
33.796.535 Stück auf Inhaber lautende, Stückaktien mit
Stimmrecht, wobei jede Stammaktie am Grundkapital in gleichem
Umfang beteiligt ist. Die Aktien gewähren die gewöhnlichen nach
dem österreichischen Aktiengesetz den Aktionären zustehenden
Rechte. Dazu zählt das Recht auf die Auszahlung der in der
Hauptversammlung beschlossenen Dividende sowie das Recht
auf Ausübung des Stimmrechtes in der Hauptversammlung.
Sämtliche Aktien der PIERER Mobility AG sind seit dem 14.
November 2016 an der SIX Swiss Exchange (SIX) im International
Reporting Standard hauptkotiert (ISIN AT0000KTMI02). Zudem
waren die Aktien der PIERER Mobility AG vom 3. März 2020 bis
zum 18. Oktober 2022 im regulierten Markt (General Standard)
der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet. Seit dem 1. März 2022
sind die Aktien der PIERER Mobility AG zusätzlich an der Wiener
Börse (Amtlicher Handel) gelistet. Im Geschäftsjahr 2022 kam es
zu keiner Änderung im Grundkapital der Gesellschaft. Ebenso
wenig wurden eigene Aktien erworben oder veräußert, weshalb
die Gesellschaft zum Stichtag 31. Dezember 2022 keine eigenen
Aktien hielt.
2. Zwischen der Pierer Konzerngesellschaft mbH, der Pierer
Industrie AG und der Pierer Bajaj AG einerseits (die „Pierer-
Gruppe“) und der Bajaj Auto Ltd. und Bajaj Auto International
Holdings B.V. andererseits (die „Bajaj-Gruppe“) besteht seit 29.
September 2021 ein Syndikatsvertrag (der „Syndikatsvertrag
2021“), der die Rechte und Pflichten der beiden Unternehmens-
gruppen in Bezug auf die Beteiligung der Pierer Industrie AG und
der Bajaj Auto International Holdings B.V. an der Pierer Bajaj AG
als Mehrheitsaktionärin der PIERER Mobility AG regelt. Der
Syndikatsvertrag 2021 sieht vor, dass die Geschäftsordnung für
den Vorstand und den Aufsichtsrat der Pierer Bajaj AG im Falle
einer Übertragung des Eigentums von Aktien der PIERER Mobility
AG der Zustimmung der von Bajaj nominierten Aufsichtsrats-
mitglieder der Pierer Bajaj AG bedarf. Die Pierer Bajaj AG, die
wirtschaftlich Herrn DI Stefan Pierer zuzurechnen ist, unterliegt
angesichts des Syndikatsvertrags auf der Ebene der Pierer Bajaj
AG somit Veräußerungsbeschränkungen. Dem Vorstand sind
keine weiteren Beschränkungen bekannt, die Stimmrechte oder
die Übertragung von Aktien betreffen.
3. Nach Kenntnis der Gesellschaft bestand per 31. Dezember 2022
folgende direkte oder indirekte Beteiligung am Kapital der PIERER
Mobility AG, die zumindest 10 von Hundert betragen:
Pierer Bajaj AG: 73,82 % (direkte Beteiligung);
Pierer Industrie AG: 73,82 % (indirekte Beteiligung);
Pierer Konzerngesellschaft mbH (direkte und indirekte
Beteiligung): 2,53 % (direkte Beteiligung) und 73,82 %
(indirekte Beteiligung).
4. Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten.
5. Es bestehen derzeit keine Mitarbeiterbeteiligungsmodelle.
6. Es bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden
Bestimmungen hinsichtlich der Ernennung und Abberufung der
Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates und über die
Änderung der Satzung.
7. Möglichkeiten, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen:
Berücksichtigt werden nur Möglichkeiten Aktien auszugeben
oder zurückzukaufen, die zum Stichtag 31. Dezember 2022 noch
aufrecht waren:
Aufgrund der in der Hauptversammlung vom 27. April 2017
beschlossenen Satzungsänderung enthält die Satzung der
Gesellschaft als § 5a „Bedingtes Kapital“ folgende Bestimmung:
Das Grundkapital der Gesellschaft wird gemäß § 159 Abs 2 Z 1
AktG um bis zu EUR 25.000.000,00 durch Ausgabe von bis zu
25.000.000 auf Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennwert
(Stückaktien) zur Ausgabe an Gläubiger von Finanz-
instrumenten gemäß § 174 AktG, die unter Ausnutzung der in
dieser Hauptversammlung eingeräumten Ermächtigung von
der Gesellschaft ausgegeben werden, erhöht. Die Kapital-
erhöhung darf nur soweit durchgeführt werden, als die
Gläubiger der Finanzinstrumente von ihrem Umtausch und/
oder Bezugsrecht auf Aktien der Gesellschaft Gebrauch
machen. Der Ausgabebetrag und das Umtauschverhältnis sind
nach Maßgabe anerkannter finanzmathematischer Methoden
sowie des Aktienkurses in einem anerkannten Preisfindungs-
verfahren zu ermitteln. Die neu ausgegebenen Aktien der
bedingten Kapitalerhöhung sind im gleichen Maße wie die
bereits bestehenden Aktien der Gesellschaft dividendenbe-
rechtigt. Der Vorstand ist ermächtigt mit Zustimmung des
Aufsichtsrates die weiteren Einzelheiten der Durchführung der
bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen. Der Aufsichtsrat ist
ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die
Ausgabe von Aktien aus dem bedingten Kapital ergeben, zu
beschließen.
Diese bedingte Kapitalerhöhung dient zur Ausgabe von neuen
Aktien an Gläubiger von Finanzinstrumenten gemäß § 174
AktG, die unter Ausnutzung der in der Hauptversammlung vom
27. April 2017 eingeräumten Ermächtigung von der Gesell-
schaft ausgegeben werden. Diese von der Hauptversammlung
vom 27. April 2017 eingeräumte Ermächtigung Finanz-
instrumente gemäß § 174 AktG auszugeben, ist im
Lageb ericht_2022
Geschäftsjahr 2022 ohne Inanspruchnahme ausgelaufen. Eine
bedingte Kapitalerhöhung im Sinne von Punkt § 5a „Bedingtes
Kapital“ in der zum Stichtag geltenden Fassung der Satzung
wird somit nicht stattfinden.
In der außerordentlichen Hauptversammlung vom 4. Oktober
2019 wurde folgender Beschluss gefasst:
Der Vorstand wird für die Dauer von fünf Jahren ermächtigt, mit
Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien auch auf andere
Art als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot zu
jedem gesetzlich zulässigen Zweck zu veräußern oder zu
verwenden und hierbei auch das quotenmäßige Kaufrecht der
Aktionäre auszuschließen (Ausschluss des Bezugsrechtes)
und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Die
Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren
Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke
ausgeübt werden.
Zum Stichtag 31. Dezember 2022 besteht jedoch weder eine
Ermächtigung des Vorstands eigene Aktien zu erwerben noch
hält die Gesellschaft eigene Aktien.
In der Hauptversammlung vom 29. April 2022 wurden folgende
Beschlüsse gefasst:
a) Der Vorstand wird gemäß § 169 AktG ermächtigt,
bis 29.04.2027 mit Zustimmung des Aufsichtsrates das
Grundkapital der Gesellschaft von EUR 33.796.535,00,
allenfalls in mehreren Tranchen, gegen Bar- und/oder
Sacheinlagen um bis zu EUR 16.898.267,00 durch Ausgabe
von bis zu 16.898.267 Stück auf Inhaber lautende
nennbetragslose Stückaktien auf bis zu EUR 50.694.802,00
zu erhöhen und den Ausgabebetrag sowie die Ausgabe
bedingungen und die weiteren Einzelheiten der Durch-
führung der Kapitalerhöhung im Einvernehmen mit dem
Aufsichtsrat festzusetzen sowie allenfalls die neuen Aktien
im Wege des mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6
AktG den Aktionären zum Bezug anzubieten.
b) Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des
Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre ganz oder
teilweise auszuschließen,
(i) wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt
und in Summe der rechnerisch auf die gegen
Bareinlagen unter Ausschluss des Bezugsrechts
ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grund-
kapital der Gesellschaft die Grenze von 10 % des
Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der
Einräumung nicht übersteigt,
(ii) wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen erfolgt,
(iii) zur Bedienung einer Mehrzuteilungsoption (Greenshoe),
und / oder
(iv) für den Ausgleich von Spitzenbeträgen.
8. Vereinbarungen der Gesellschaft, die bei einem Kontrollwechsel
infolge eines Übernahmeangebotes wirksam werden, sich
ändern oder enden sowie deren Wirkungen werden seitens der
Gesellschaft nicht bekannt gegeben, da dies der Gesellschaft
erheblich schaden würde.
9. Es existieren keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der
Gesellschaft und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern
oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen
Übernahmeangebotes.
127
8. WESENTLICHE MERKMALE DES INTERNEN KONTROLLSYSTEMS
§ 243A ABS2 UGB
Das interne Kontrollsystem der PIERER Mobility-Gruppe hat die
Aufgabe, die Ordnungsmäßigkeit und Zuverlässigkeit der Finanz-
berichterstattung, die Einhaltung der für das Unternehmen
maßgeblichen gesetzlichen und unternehmensinternen Vorschriften
sowie die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der betrieblichen
Tätigkeit einschließlich des Schutzes des Vermögens vor Verlusten
durch Schäden und Malversationen sicherzustellen. In der
Gestaltung der Elemente des internen Kontrollsystems wurden inter-
national anerkannte Rahmenwerke für Interne Kontrollsysteme (z.B.
COSO-Framework) berücksichtigt. Das System umfasst:
Konzernweite Vorgaben für die Rechnungslegung
Funktionstrennung als organisatorische Maßnahme
Systemgestützte und prozessabhängige Kontrollen
Prozessunabhängige Kontrollen
Management von Risiken der Bilanzerstellung
Die PIERER Mobility-Gruppe setzt auf eine kontinuierliche Weiter-
entwicklung und Verbesserung des internen Kontrollsystems. Dazu
erfolgt regelmäßig eine Überwachung seiner Funktionsfähigkeit
durch Prozess- und Datenanalysen sowie unabhängige, externe
Prüfungstätigkeiten. Im Folgenden werden die wesentlichen
Merkmale des internen Kontrollsystems im Hinblick auf den
Rechnungslegungsprozess dargestellt.
KONTROLLUMFELD
Die Organisationsstruktur der PIERER Mobility-Gruppe bildet die
Basis für das Kontrollumfeld und das interne Kontrollsystem im
Unternehmen. Im Bereich der Aufbauorganisation im (Konzern-)
Rechnungswesen bestehen eindeutige Kompetenz- und
Verantwortungsbereiche auf den unterschiedlichen Führungs- und
Hierarchieebenen des Konzerns. Dies betrifft einerseits die Konzern-
zentrale in Wels sowie die österreichischen und alle internationalen
Tochtergesellschaften. Die Bereiche Treasury und Business Process
Finance sind in den operativen Bereichen der Gruppe angesiedelt,
wobei auch hier die Aufgaben und Verantwortungen klar aufgeteilt
sind.
Der starken internationalen Ausrichtung der PIERER Mobility-Gruppe
und der damit zusammenhängenden dezentralen Gesellschafts- und
Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen
Unternehmensfunktionen im Bereich der Finanzberichterstattung in
den österreichischen Standorten (insbesondere in Mattighofen)
Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der
nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen lokalen
Management und wird vom Vorstand der KTM AG sowie vom
Konzernvorstand überwacht.
In der Ablauforganisation setzt die PIERER Mobility-Gruppe auf ein
ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk an Bilanzierungs-,
Bewertungs- und Kontierungsvorgaben. Dies stellt eine
angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontroll-
system dar. Neue Bilanzierungsstandards werden hinsichtlich ihrer
Auswirkung auf die Rechnungslegung der PIERER Mobility-Gruppe
beurteilt. Die Vorgaben an die Rechnungslegung und die Rechnungs-
legungsprozesse werden laufend überprüft und mindestens jährlich,
bei Bedarf häufiger angepasst. Die Überwachung der Einhaltung der
rechnungslegungsbezogenen Regelungen und Kontrollen liegt in der
Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.
RISIKOBEURTEILUNG
Risiken in Bezug auf den Rechnungslegungsprozess werden durch
das Management erhoben und überwacht sowie im Risiko-
managementprozess berücksichtigt. Der Fokus wird dabei auf jene
Risiken gelegt, die als wesentlich zu betrachten sind.
Die wesentlichen Risiken im Bereich der Rechnungslegung umfassen
die nicht vollständige Erfassung von bilanzierungsrelevanten
Sachverhalten, Fehler in der Belegerfassung sowie fehlerhafte
Berechnungen. Komplexe Bilanzierungsgrundsätze könnten zu einem
erhöhten Fehlerrisiko, unrichtigen Ausweis sowie verspätete Bilanz-
erstellung führen. Zudem besteht das Risiko eines Datenzugriffes von
unberechtigten Personen bzw. Datenmanipulation, Ausfall von
IT-Systemen und Datenverlust.
Für die Erstellung des Abschlusses müssen regelmäßig Schätzungen
vorgenommen werden, bei denen das immanente Risiko besteht,
dass die zukünftige Entwicklung von diesen Schätzungen abweicht.
Dies trifft insbesondere auf die folgenden Sachverhalte/Posten des
Konzernabschlusses zu: Sozialkapital, Ausgang von Rechts-
streitigkeiten, Werthaltigkeit von Forderungen, Beteiligungen und
Vorräten. Teilweise werden externe Experten zugezogen bzw. wird
auf öffentlich zugängliche Quellen abgestellt, um das Risiko einer
Fehleinschätzung zu minimieren.
KONTROLLMASSNAHMEN
Die PIERER Mobility-Gruppe hat ihre Kontrollen direkt in die
(Konzern-)Rechnungslegungsprozesse integriert. Wesentliches
Element ist dabei, neben prozessunabhängigen externen Kontroll-
mechanismen, das Prinzip der Funktionstrennung. Zur
Gewährleistung einer vollständigen, zeitgerechten und richtigen
Bilanzerstellung wurden in allen am Buchungsprozess beteiligten
Bereichen Qualitätssicherungs- und Kontrollmaßnahmen implemen-
tiert. Sämtliche Kontrollmaßnahmen werden im laufenden
Geschäftsprozess angewandt, um sicherzustellen, dass potenzielle
Fehler in der Finanzberichterstattung vorgebeugt bzw. diese
entdeckt und korrigiert werden. Des Weiteren führt die Anwendung
von unternehmensinternen Richtlinien zu einer einheitlichen
Behandlung der Geschäftsfälle sowie zu einer einheitlichen Bilan-
zierung und Berichterstattung.
Lageb ericht_2022
In den wichtigen IT-Systemen mit Rechnungslegungsrelevanz sind
Kontrollen integriert, die unter anderem die falsche Erfassung von
Geschäftsvorfällen verhindern, die vollständige Erfassung von
Geschäftsvorfällen beziehungsweise Bewertung der Geschäftsvor-
fälle entsprechend den Rechnungslegungsvorschriften sicherstellen
oder die Überprüfung der Konsolidierung unterstützen sollen. Im
Hinblick auf die steigenden Anforderungen an IT-Systeme in der
Rechnungslegung sowie den ständig steigenden technischen
Möglichkeiten führt die PIERER Mobility Gruppe regelmäßig
IT-gestützte Analysen der Wirksamkeit der gesetzten Maßnahmen
durch, um etwaige aufgetretene Kontrollschwächen zu erkennen und
anschließend zu beseitigen.
Kontrollmaßnahmen in Bezug auf die IT-Sicherheit stellen einen
Eckpfeiler des internen Kontrollsystems dar. So wird die Trennung
von sensiblen Tätigkeiten durch eine restriktive Vergabe von
IT-Berechtigungen unterstützt. Durch die eingesetzte ERP Software
finden automatisierte Prüfungen statt, wie z.B. die automatisierten
Kontrollen bei Rechnungsfreigabe und Rechnungsprüfung.
KOMMUNIKATION UND ÜBERWACHUNG
Die Verantwortung für die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems
im (Konzern-)Rechnungslegungsprozess ist klar geregelt und liegt bei
den verantwortlichen Führungskräften und Prozessverantwortlichen.
In die Beurteilung der Wirksamkeit fließen neben den Ergebnissen
aus der unternehmensinternen Einschätzung auch jene von externen
Prüfungen, z. B. im Rahmen der Jahresabschlussprüfung oder von
externen IT-Security Audits, sowie des Aufsichtsrats und des
Prüfungsausschusses ein. Schwächen im Kontrollsystem werden
unter Berücksichtigung ihrer möglichen Auswirkung auf die
Rechnungslegungsprozesse behoben.
Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Abschlüssen, welche den
Führungsebenen zur Verfügung gestellt werden, wurde im Konzern
auch ein umfangreiches Internes Berichtswesen implementiert, das
je nach Berichtsempfänger in unterschiedlichen Aggregationstiefen
erstellt und verteilt wird.
Weitere zentrale Instrumente der Risikoüberwachung und -kontrolle
sind die unternehmensweiten Richtlinien über den Umgang mit
wesentlichen Risiken, der Planungs- und der Controlling-Prozesse,
sowie die laufende Berichterstattung. Die Richtlinien umfassen die
Festsetzung und Kontrolle von Limits und Handlungsabläufen zur
Begrenzung finanzieller Risiken sowie die strikte Vorgabe des
Vier-Augen-Prinzips bei Rechnungs- und Zahlungsfreigaben.
Darüber hinaus basiert das interne Kontrollsystem auf genauen Infor-
mationen über die Prozesse für die Rechnungslegung und
Finanzberichtserstattung und schließt auch deren vorgelagerte
Unternehmensprozesse, z. B. Bestellanforderungen oder Logistik-
prozesse, mit ein. Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems wird
vom Management dahingehend überprüft, dass die Ergebnisse, die in
komprimierter Berichtsform an das Management übermittelt werden
von ihm analysiert, bewertet und kommentiert werden.
Vorstand und Prüfungsausschuss werden jährlich über die
Einschätzung zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems in der
Rechnungslegung unterrichtet. Bei wesentlichen Veränderungen der
Wirksamkeit des internen Kontrollsystems erfolgt eine unverzügliche
Berichterstattung an den Vorstand und gegebenenfalls an den
Aufsichtsrat sowie eine Ergreifung adäquater Maßnahmen zur
Erhöhung der Wirksamkeit.
129
9. AUSBLICK
Die PIERER Mobility-Gruppe setzt im Geschäftsjahr 2023 weiterhin
auf Wachstum in ihren Kernbereichen, sowohl bei den Motorrädern
als auch bei den (E-)Fahrrädern. Der Vorstand rechnet mit einem
Umsatzwachstum zwischen 6 und 10 % bei einer EBIT-Marge von
8 bis 10 %.
Trotz des herausfordernden Umfeldes, insbesondere des Krieges in
der Ukraine sowie der hohen Inflationsraten konnten die Motorrad-
marken KTM, Husqvarna Motorcycles und GASGAS ihre Marktanteile
in allen wichtigen Absatzmärkten weitgehend behaupten. Obschon
konfrontiert mit anhaltenden Problemen in den globalen Lieferketten,
konnte die PIERER Mobility-Gruppe mit der Verfügbarkeit des neuen
Modelljahres 2023 ihre Marktpräsenz stärken.
Die PIERER Mobility-Gruppe geht von einem mittel- bis langfristig
wachsenden Motorradmarkt aus, obwohl aktuelle Entwicklungen zu
einer kurzfristigen Abschwächung der Nachfrage nach Motorrädern
führen können. Das Wachstum beim Absatz von Motorrädern wird
vor allem von der anhaltend hohen Nachfrage in Nordamerika und
Australien getragen werden. Für Europa wird mit einem leichten
Rückgang des Marktes gerechnet. In Bezug auf die Absatzzahlen
erwartet das Unternehmen, dass der Motorradmarkt für Qualitäts-
Premiumprodukte insgesamt positiv bleibt.
Im Bereich New Mobility / (E-)Bicycles birgt der Markt für E-Mobilität
im Allgemeinen kurz-, mittel- und langfristig großes Wachstums-
potenzial. Als Teil dieses Marktes stellen neue Mobilitätskonzepte
eine gesunde, nachhaltige und individuelle Fortbewegungsart dar.
Analog zum Motorradmarkt geht die Gruppe von einem mittel- bis
langfristig wachsenden Markt aus, wobei auch hierbei die aktuellen
Entwicklungen zu einer kurzfristigen Abschwächung der Nachfrage
in 2023 führen können.
Mit dem Angebot einer breiten Palette von innovativen Produkten
durch die Marken Husqvarna E-Bicycles, R RAYMON, GASGAS und
FELT ist die PIERER Mobility-Gruppe auch im Fahrradbereich
nachhaltig zuversichtlich und bestrebt, ihren Marktanteil weiter
auszubauen. Durch die verfolgte Markenstrategie und durch die
Fokussierung auf neue Produktentwicklungen soll der Umsatz
kontinuierlich gesteigert werden.
Im Geschäftsjahr 2022 sah sich die Gruppe mit Herausforderungen in
den internationalen Lieferketten konfrontiert, da Kapazitäts- und
Lieferengpässe bei einzelnen Lieferanten sowie in der internationalen
Transportlogistik zu Lieferverzögerungen führten. Zwar rechnet die
Gruppe für das Geschäftsjahr 2023 mit einer Milderung dieser
Problematiken, die Situation dürfte jedoch weiter angespannt
bleiben. Die PIERER Mobility-Gruppe hat bereits verschiedene
Maßnahmen gesetzt, um negative Auswirkungen im Bereich des
Supply Chain-Managements zu erkennen und zu minimieren. Die zu
erwartenden Herausforderungen und deren Folgen sollen durch die
in den vergangenen Jahren überarbeitete und sukzessiv verfeinerte
Lieferantenrisikobewertung sowie das implementierte Frühwarn-
system bei Auftreten globaler Ereignisse, die direkt oder indirekt die
Lieferkette betreffen, gemäßigt werden. Neben Maßnahmen, die als
Reaktion auf diese globalen Probleme in der Lieferkette ergriffen
wurden, wurde im Juni 2022 die PIERER E-Bikes Asia Ltd als lokale
Präsenz in Taiwan gegründet. Diese neu gegründete Tochtergesell-
schaft wird die PIERER Mobility-Gruppe in ihrem Supply Chain
Management maßgeblich unterstützen und somit das Beschaffungs-
risiko durch den direkten Zugang zum asiatischen Markt reduzieren.
Entsprechend der Vision der Gruppe, ein globaler Marktführer bei
elektrisch betriebenen Zweirädern mit einer Motorleistung von 250W
bis 15KW zu werden, wird der Schwerpunkt der Entwicklungsarbeit
bei Motorrädern in den nächsten Jahren verstärkt auf alternative,
insbesondere elektrifizierte Antriebe im Bereich bis 250 cm
3
liegen.
Die urbane Mobilität der Zukunft ist von Geschwindigkeitsbe-
grenzungen und kurzen Distanzen gekennzeichnet und könnte daher
von elektrisch betriebenen Antrieben profitieren. Daher wird der
Schwerpunkt der Entwicklungsarbeit auf die Entwicklung von
verschiedenen Modellen mit Niedrigvolt-Technologie (48 Volt) liegen.
Die Mitgliedschaft im „Swappable Battery Motorcycle Consortium“
(SBMC) soll die Entwicklung und Verbreitung von tauschbaren
Batteriesystemen und die Öffnung von technischen Standards
beschleunigen. Die PIERER Mobility-Gruppe geht davon aus, dass die
Elektrifizierung von Zweirädern mit höheren Anforderungen an
Leistung und Distanz (über 250 cm
3
), abgesehen von einigen wenigen
Nischenprodukten, keine geeignete Alternative für die Masse
darstellt. Hierfür können synthetische Kraftstoffe („E-Fuels“) einen
Beitrag zur CO
2
Neutralität leisten.
Im Jänner 2023 wurde die Produktion des 1.000.000sten Motorrads
der Marken KTM und Husqvarna seit Bestehen der strategischen
Partnerschaft mit der Bajaj-Gruppe in dessen Produktionswerk in
Pune, Indien gefeiert. Die Kooperation mit Bajaj wird um die
gemeinsame Entwicklung einer 48-Volt-Elektro-Zweiräder-Plattform
erweitert. Die PIERER Mobility-Gruppe erwartet, dass bis 2030
zumindest ein Drittel des Konzernumsatzes mit elektrifizierten
Zweirädern erwirtschaftet wird.
Die vertieften bzw. neu geschlossenen Kooperationen mit CFMOTO
und MV Agusta erweitern das Portfolio an vertriebenen Motorrädern
durch die PIERER Mobility-Gruppe. Die Umsetzung erfolgt über die
Integration von CFMOTO- und MV Agusta-Produkten in ihr
Vertriebsnetz, beginnend mit dem Geschäftsjahr 2023. Während sich
der Vertrieb von CFMOTO-Produkten auf bestimmte Länder in
Europa konzentrieren wird, werden MV Agusta-Motorräder weltweit
über neu gegründete Gesellschaften vertrieben werden.
Lageb ericht_2022
Mit der Erweiterung der Produktpalette setzt die PIERER Mobility-
Gruppe über die PIERER New Mobility GmbH ihre Philosophie als
Anbieter nachhaltiger Mobilitätslösungen der Zukunft weiter fort. Die
nächsten Expansionsschritte visieren die Erschließung der Märkte in
Großbritannien, Australien, Neuseeland sowie Südafrika an. Eigen-
ständige, differenzierte Vertriebskanäle sind die Säulen der
erfolgreichen New Mobility-Strategie der Gruppe. Die Zusammen-
arbeit mit MAXCOM Ltd. wurde im Geschäftsjahr 2022 weiter
intensiviert und ein Joint Venture zur Abwicklung der Supply Chain,
Lagerung und Logistik gegründet. Die Inbetriebnahme ist in der
zweiten Jahreshälfte 2023 geplant. Um die zukünftige anvisierte
Produktions- und Absatzmenge durch die PIERER New Mobility
GmbH und damit das angestrebte nachhaltige Unternehmens-
wachstum verwirklichen zu können, wurden in 2022 und werden
auch in 2023 Investitionen in das gemeinschaftliche Projekt mit
MAXCOM Ltd. getätigt werden.
Wels, am 15. März 2023
Der Vorstand der PIERER Mobility AG
Dipl.-Ing. Stefan Pierer Mag. Friedrich Roithner Mag. Ing. Hubert Trunkenpolz Mag. Viktor Sigl, MBA
131
Konzernabschluss_2022
Konzernbilanz 132
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 134
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 135
Konzern-Kapitalflussrechnung 136
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 138
Konzernabschluss
Konzernabschluss_2022
KONZERNBILANZ
zum 31. Dezember 2022
TEUR Anhang-Nr. 31.12.2022 31.12.2021
Vermögenswerte:
Langfristige Vermögenswerte:
Firmenwert 21 130.655 130.711
Immaterielle Vermögenswerte 22 570.356 473.561
Sachanlagen 23 443.712 361.330
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen 24 33.341 13.562
Latente Steueransprüche 25 13.782 9.617
Sonstige langfristige Vermögenswerte 26 3.999 4.033
1.195.845 992.814
Kurzfristige Vermögenswerte:
Vorräte 27 653.928 405.174
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 28 270.422 150.861
Forderungen und sonstige Vermögenswerte 29 137.616 110.801
Steuererstattungsansprüche 14.087 560
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 30 278.738 373.509
1.354.790 1.040.905
2.550.635 2.033.719
133
TEUR Anhang-Nr. 31.12.2022 31.12.2021
Eigenkapital und Schulden:
Eigenkapital:
Grundkapital 31 33.797 33.797
Kapitalrücklagen 31 9.949 9.949
Sonstige Rücklagen einschließlich Konzernbilanzgewinn 31 863.989 716.396
Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens 907.735 760.142
Nicht beherrschende Anteile 31 6.661 5.409
914.396 765.551
Langfristige Schulden:
Finanzverbindlichkeiten 32 458.620 506.539
Verpflichtungen für Leistungen an Arbeitnehmer 33 26.154 28.763
Latente Steuerschulden 25 124.428 99.977
Andere langfristige Schulden 34 16.407 14.187
625.609 649.466
Kurzfristige Schulden:
Finanzverbindlichkeiten 32 76.635 56.847
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 34 737.602 395.581
Rückstellungen 35 44.037 23.105
Steuerschulden 5.203 9.852
Andere kurzfristige Schulden 34 147.152 133.317
1.010.630 618.702
2.550.635 2.033.719
Konzernabschluss_2022
KONZERNGEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
für das Geschäftsjahr vom 1.1.2022 bis 31.12.2022
TEUR Anhang-Nr. 2022 2021
Umsatzerlöse 8 2.437.200 2.041.730
Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse
erbrachten Leistungen
1
9 -1.745.878 -1.469.426
Bruttoergebnis vom Umsatz 691.322 572.304
Vertriebs- und Rennsportaufwendungen
1
10 -242.800 -208.901
Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen 11 -55.352 -33.330
Verwaltungsaufwendungen
1
12 -164.900 -137.008
Sonstige betriebliche Aufwendungen 13 -391 -1.990
Sonstige betriebliche Erträge 14 2.377 744
Ergebnis aus At-Equity Beteiligungen 15 4.994 1.666
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 235.250 193.485
Zinserträge 16 4.023 1.864
Zinsaufwendungen 16 -19.313 -12.858
Sonstiges Finanz- und Beteiligungsergebnis 16 -4.057 9.097
Ergebnis vor Steuern 215.903 191.588
Ertragsteuern 17 -45.280 -48.716
Ergebnis des Geschäftsjahres 170.623 142.872
davon Eigentümer des Mutterunternehmens 169.921 82.540
davon Nicht beherrschende Gesellschafter 702 60.332
Unverwässertes (=verssertes) Ergebnis je Aktie (EUR) 18 5,03 3,34
1 Vorjahresbetrag angepasst, siehe Konzernanhang Punkt 2. "Grundsätze der Rechnungslegung"
135
KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG
für das Geschäftsjahr vom 1.1.2022 bis 31.12.2022
TEUR Anhang-Nr. 2022 2021
Ergebnis des Geschäftsjahres 170.623 142.872
Posten, die in den Gewinn oder Verlust umgegliedert wurden oder
anschließend umgegliedert werden können
Fremdwährungsumrechnung ausländischer Tochterunternehmen 31 1.684 4.492
Fremdwährungsumrechnung aus nach der Equity-Methode
bilanzierten Finanzanlagen
24, 31 -255 425
Bewertung Cash-Flow-Hedges 31 19.651 3.008
Latente Steuer auf die Bewertung von Cash-Flow-Hedges 31 -4.742 -752
16.338 7.173
Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden
Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten
Versorgungsplänen
31, 33 1.606 759
Steuereffekt 31 -539 -190
1.067 569
Sonstiges Ergebnis nach Steuern 17.405 7.742
Gesamtergebnis 188.028 150.614
davon Eigentümer des Mutterunternehmens 187.326 88.054
davon Nicht beherrschende Gesellschafter 702 62.560
Konzernabschluss_2022
KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG
für das Geschäftsjahr vom 1.1.2022 bis 31.12.2022
TEUR Anhang-Nr. 2022 2021
Betriebstätigkeit
Ergebnis des Geschäftsjahres 170.623 142.872
+ (-) Zinsaufwendungen / Zinserträge 16 15.290 10.994
+ Steueraufwendungen 17 45.280 48.716
+ Abschreibungen auf Sachanlagevermögen und immaterielle
Vermögenswerte
22, 23 145.858 138.717
+ (-) Dotierung (Auflösung) von langfristigen Verpflichtungen für
Leistungen an Arbeitnehmer
-1.517 554
(-) + Gewinne (Verluste) aus der Equity-Konsolidierung 15 -4.994 -1.666
(-) + Gewinne (Verluste) aus dem Abgang von Anlagevermögen 22, 23 10.199 12.286
+ (-) Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen (Erträge) VI -23.987 -13.284
+ Zinseinzahlungen 3.982 1.855
- Zinsauszahlungen -18.880 -11.954
- Steuerzahlungen -43.768 -31.048
+ Erhaltene Dividenden 984 1.022
Brutto Cash-Flow 299.070 299.064
- (+) Erhöhung (Verminderung) von Vorräten -241.620 -104.641
- (+) Erhöhung (Verminderung) von Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen, Vorauszahlungen, sonstigen kurz- und langfristigen
Vermögenswerten
-154.610 298
+ (-) Erhöhung (Verminderung) von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen, Vorauszahlungen und anderen kurz- und langfristigen
Schulden
377.495 172.642
Erhöhung (Verminderung) des Nettoumlaufvermögens -18.735 68.299
Cash-Flow aus Betriebstätigkeit 280.335 367.363
137
TEUR Anhang-Nr. 2022 2021
Investitionstätigkeit
- Auszahlungen für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten
und Sachanlagen
22, 23 -246.519 -181.922
- Auszahlungen für den Erwerb von nach der At-Equity Methode bilan-
zierten Unternehmen und sonstigen finanziellen Vermögenswerten
7, 24 -16.017 -773
+ Einzahlungen aus dem Verkauf von immateriellen Vermögenswerten
und Sachanlagen
300 599
+ Einzahlungen aus der Veräußerung von nach der At-Equity Methode
bilanzierten Unternehmen und sonstigen finanziellen
Vermögenswerten
24 1.275 0
+ (-) Verkauf und Erwerb von Tochterunternehmen 7 -5.477 934
- Auszahlungen aus sonstigen Vermögenswerten -16.687 -13.961
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit -283.125 -195.123
Free Cash-Flow -2.790 172.240
Finanzierungstätigkeit
- Dividendenzahlungen an Dritte -34.297 -24.448
+ Verkauf eigene Aktien 31 0 13.595
+ (-) Veräußerung / Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen 31 -4.804 -27.906
+ Aufnahme Forschungsdarlehen VI 0 50.000
+ Aufnahme von langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten 32, VI 0 29.528
- Tilgung Schuldscheindarlehen 32, VI -6.000 -3.500
- Tilgung Forschungsdarlehen VI -14.118 -25.368
- Rückzahlung von langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten VI -6.687 -11.101
- Tilgung Leasingverbindlichkeiten VI, 47 -23.414 -18.431
+ (-) Veränderung sonstiger kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten VI -1.975 -9.990
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit -91.295 -27.621
Gesamt Cash-Flow -94.085 144.619
+ Anfangsbestand der liquiden Mittel im Konzern 373.509 218.270
+ Veränderung durch Fremdwährungseffekte -686 10.620
Endbestand der liquiden Mittel im Konzern 278.738 373.509
Konzernabschluss_2022
KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG
TEUR Anhang-Nr. Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens
Grund-
kapital
Kapital-
rück-
lagen
Rücklagen
einschließ-
lich
Konzern-
bilanz-
gewinn
Rücklage
nach
IFRS 9
Ausgleichs-
posten
Währungs-
umrech-
nung
Rücklage
für eigene
Anteile
Gesamt Anteile
nicht beherr-
schender
Gesell-
schafter
Konzern-
eigen-
kapital
Gesamt
Stand am 1. Jänner 2022 33.797 9.949 714.154 1.369 873 0 760.142 5.409 765.551
Ergebnis des Geschäftsjahres 0 0 169.921 0 0 0 169.921 702 170.623
Sonstiges Ergebnis 31 0 0 1.067 14.909 1.429 0 17.405 0 17.405
Gesamtergebnis 0 0 170.988 14.909 1.429 0 187.326 702 188.028
Transaktionen mit Anteilseignern
Dividenden an Dritte 18, 31
0 0 -33.797 0 0 0 -33.797 -500 -34.297
Kauf/Verkauf von Anteilen an Tochterunternehmen 31 0 0 -3.298 0 0 0 -3.298 -1.506 -4.804
Gewinne und Verluste aus Sicherungsgeschäften und Kosten der Absicherung,
die in die Vorräte umgegliedert worden sind
0 0 0 -23 0 0 -23 0 -23
Kapitalmaßnahmen 31, 34 0 0 -2.579 0 0 0 -2.579 2.556 -23
Sonstiges 0 0 -36 0 0 0 -36 0 -36
Stand am 31. Dezember 2022 33.797 9.949 845.432 16.255 2.302 0 907.735 6.661 914.396
TEUR Anhang-Nr. Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens
Grund-
kapital
Kapital-
rück-
lagen
Rücklagen
einschließ-
lich
Konzern-
bilanz-
gewinn
Rücklage
nach
IFRS 9
Ausgleichs-
posten
Währungs-
umrech-
nung
Rücklage
für eigene
Anteile
Gesamt Anteile
nicht beherr-
schender
Gesell-
schafter
Konzern-
eigen-
kapital
Gesamt
Stand am 1. Jänner 2021 22.539 9.949 339.548 -1.318 -2.016 -8.447 360.255 293.864 654.119
Ergebnis des Geschäftsjahres 0 0 82.540 0 0 0 82.540 60.332 142.872
Sonstiges Ergebnis 31 0 0 206 1.871 3.437 0 5.514 2.228 7.742
Gesamtergebnis 0 0 82.746 1.871 3.437 0 88.054 62.560 150.614
Transaktionen mit Anteilseignern
Dividenden an Dritte 31
0 0 -11.173 0 0 0 -11.173 -13.275 -24.448
Kauf/Verkauf von Anteilen an Tochterunternehmen 31 0 0 309.876 660 -548 0 309.988 -340.458 -30.470
Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0 0 0 0 2.784 2.784
Gewinne und Verluste aus Sicherungsgeschäften und Kosten der Absicherung,
die in die Vorräte umgegliedert worden sind
0 0 0 156 0 0 156 0 156
Verkauf eigene Anteile 31 0 0 5.148 0 0 8.447 13.595 0 13.595
Kapitalmaßnahmen 31 11.258 0 -11.258 0 0 0 0 0 0
Sonstiges 0 0 -733 0 0 0 -733 -66 -799
Stand am 31. Dezember 2021 33.797 9.949 714.154 1.369 873 0 760.142 5.409 765.551
139
KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG
TEUR Anhang-Nr. Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens
Grund-
kapital
Kapital-
rück-
lagen
Rücklagen
einschließ-
lich
Konzern-
bilanz-
gewinn
Rücklage
nach
IFRS 9
Ausgleichs-
posten
Währungs-
umrech-
nung
Rücklage
für eigene
Anteile
Gesamt Anteile
nicht beherr-
schender
Gesell-
schafter
Konzern-
eigen-
kapital
Gesamt
Stand am 1. Jänner 2022 33.797 9.949 714.154 1.369 873 0 760.142 5.409 765.551
Ergebnis des Geschäftsjahres 0 0 169.921 0 0 0 169.921 702 170.623
Sonstiges Ergebnis 31 0 0 1.067 14.909 1.429 0 17.405 0 17.405
Gesamtergebnis 0 0 170.988 14.909 1.429 0 187.326 702 188.028
Transaktionen mit Anteilseignern
Dividenden an Dritte 18, 31
0 0 -33.797 0 0 0 -33.797 -500 -34.297
Kauf/Verkauf von Anteilen an Tochterunternehmen 31 0 0 -3.298 0 0 0 -3.298 -1.506 -4.804
Gewinne und Verluste aus Sicherungsgeschäften und Kosten der Absicherung,
die in die Vorräte umgegliedert worden sind
0 0 0 -23 0 0 -23 0 -23
Kapitalmaßnahmen 31, 34 0 0 -2.579 0 0 0 -2.579 2.556 -23
Sonstiges 0 0 -36 0 0 0 -36 0 -36
Stand am 31. Dezember 2022 33.797 9.949 845.432 16.255 2.302 0 907.735 6.661 914.396
TEUR Anhang-Nr. Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens
Grund-
kapital
Kapital-
rück-
lagen
Rücklagen
einschließ-
lich
Konzern-
bilanz-
gewinn
Rücklage
nach
IFRS 9
Ausgleichs-
posten
Währungs-
umrech-
nung
Rücklage
für eigene
Anteile
Gesamt Anteile
nicht beherr-
schender
Gesell-
schafter
Konzern-
eigen-
kapital
Gesamt
Stand am 1. Jänner 2021 22.539 9.949 339.548 -1.318 -2.016 -8.447 360.255 293.864 654.119
Ergebnis des Geschäftsjahres 0 0 82.540 0 0 0 82.540 60.332 142.872
Sonstiges Ergebnis 31 0 0 206 1.871 3.437 0 5.514 2.228 7.742
Gesamtergebnis 0 0 82.746 1.871 3.437 0 88.054 62.560 150.614
Transaktionen mit Anteilseignern
Dividenden an Dritte 31
0 0 -11.173 0 0 0 -11.173 -13.275 -24.448
Kauf/Verkauf von Anteilen an Tochterunternehmen 31 0 0 309.876 660 -548 0 309.988 -340.458 -30.470
Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0 0 0 0 2.784 2.784
Gewinne und Verluste aus Sicherungsgeschäften und Kosten der Absicherung,
die in die Vorräte umgegliedert worden sind
0 0 0 156 0 0 156 0 156
Verkauf eigene Anteile 31 0 0 5.148 0 0 8.447 13.595 0 13.595
Kapitalmaßnahmen 31 11.258 0 -11.258 0 0 0 0 0 0
Sonstiges 0 0 -733 0 0 0 -733 -66 -799
Stand am 31. Dezember 2021 33.797 9.949 714.154 1.369 873 0 760.142 5.409 765.551
© GASGAS Team Shooting 2022, Rallye Dakar Sam Sunderland
141
Konzernanhang
FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022
I. Allgemeine Angaben 142
1. Angaben zum Unternehmen 142
2. Grundsätze der Rechnungslegung 142
3. Neu angewendete Standards und Interpretationen 143
4. Zukünftig anzuwendende Standards und
Interpretationen 143
5. Schätzungen und Ermessensentscheidungen 144
II. Konsolidierungskreis 147
6. Konsolidierungsgrundsätze und -methoden 147
7. Veränderungen im Konsolidierungskreis 147
III. Segmentberichterstattung 149
IV. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-
und Verlustrechnung 151
8. Umsatzerlöse 151
9. Herstellungskosten der zur Erzielung der '
Umsatzerlöse erbrachten Leistungen 151
10. Vertriebs- und Rennsportaufwendungen 152
11. Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen 152
12. Verwaltungsaufwendungen 152
13. Sonstige betriebliche Aufwendungen 153
14. Sonstige betriebliche Erträge 153
15. Ergebnis aus At-Equity Beteiligungen 153
16. Finanz- und Beteiligungsergebnis 153
17. Ertragsteuern 154
18. Ergebnis je Aktie und Vorschlag für die
Ergebnisverwendung 155
19. Aufwendungen für den Abschlussprüfer 156
20. Mitarbeiter 156
V. Erläuterungen zur Konzernbilanz 157
21. Firmenwert 157
22. Immaterielle Vermögenswerte 158
23. Sachanlagen 161
24. Nach der Equity-Methode bilanzierte
Finanzanlagen 163
25. Latente Steueransprüche 164
26. Sonstige langfristige Vermögenswerte 166
27. Vorräte 166
28. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 167
29. Kurzfristige Forderungen und sonstige
Vermögenswerte 168
30. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 168
31. Konzerneigenkapital 168
32. Finanzverbindlichkeiten 172
33. Verpflichtungen für Leistungen an Arbeitnehmer 173
34. Andere kurz- und langfristige Schulden und
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 175
35. Rückstellungen 176
VI. Angaben zur Kapitalflussrechnung 177
VII. Risikobericht 178
36. Risikomanagement 178
37. Marktrisiken 178
38. Branchenspezifische Risiken 179
39. IT-Risiken 180
40. Finanzielle Risiken 181
41. Sonstige Risiken 188
VIII. Finanzinstrumente und
Kapitalmanagement 190
42. Grundlagen 190
43. Einstufung und beizulegende Zeitwerte 191
44. Aufrechnung von finanziellen Vermögenswerten
und Verbindlichkeiten 197
45. Hedging 198
46. Kapitalmanagement 203
IX. Leasingverhältnisse 205
47. Leasingverhältnisse als Leasingnehmer (IFRS 16) 205
48. Leasingverhältnisse als Leasinggeber (IFRS 16) 207
X. Erläuterungen zu nahestehenden
Unternehmen und Personen sowie zu
den Organen 208
49. Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden
Unternehmen und Personen 208
50. Organe der PIERER Mobility AG 210
51. Vorstands- und Aufsichtsratsbezüge 210
XI. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 210
XII. Konzernunternehmen
(Beteiligungsspiegel) 211
XIII. Freigabe des Konzernabschlusses 214
Konzernanhang_2022
I. ALLGEMEINE ANGABEN
1. ANGABEN ZUM UNTERNEHMEN
Die PIERER Mobility AG ist die Dachgesellschaft für Europas
führenden Hersteller motorisierter Zweiräder und produziert eine
vollständige Premium-Markenpalette von KTM, GASGAS und
Husqvarna Motorcycles. Mit ihrer Innovationskraft ist die Gruppe
durch ihre Motorradmarken ein wegweisender Technologieführer für
zweirädrige E-Mobilität. Mit Husqvarna E-Bicycles, GASGAS Bicycles,
FELT Bicycles und R Raymon wird das Zweiradsortiment komplemen-
tiert. Das Markenangebot bietet weiters Premiumkomponenten der
Marke WP sowie spezielle KTM X-BOW Hochleistungssportwagen.
Infolge der strategischen Partnerschaft mit Bajaj in Indien konnte das
Unternehmen die Produktionskapazitäten in den letzten Jahren
diversifizieren und die Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen Markt
erhöhen. Die Kooperation mit CFMOTO in China und das Joint
Venture mit Maxcom in Bulgarien stärken sowohl die Fahrrad- als
auch die Motorradproduktion nachhaltig. Mit führender Technologie
im Bereich der Niedervolt-Elektromobilität will PIERER Mobility
weltweit Marktführer bei elektrischen Zweirädern im Leistungs-
bereich von 250W bis 15 kW werden.
Die PIERER Mobility AG hat ihren Sitz in 4600 Wels, Edisonstraße 1,
und ist in das Firmenbuch beim Landes- als Handelsgericht Wels
unter der Nummer FN 78112 x eingetragen. Die Gesellschaft steht mit
der Pierer Konzerngesellschaft mbH, Wels (oberstes Konzernmutter-
unternehmen), und deren verbundenen Unternehmen in einem
Konzernverhältnis und wird in deren Konzernabschluss einbezogen.
Dieser Konzernabschluss wird beim Landes- als Handelsgericht Wels
unter der Nummer FN 134766 k hinterlegt und stellt den Konzernab-
schluss für den größten Konzernkreis dar.
Die Aktien der PIERER Mobility AG sind im „Swiss Performance Index
(SPI)“ der SIX Swiss Exchange in Zürich primärkotiert und ab 1. März
2022 erfolgte zusätzlich die Handelsaufnahme im Prime Market der
Wiener Börse, womit die Aktien der PIERER Mobility AG im
Top-Segment der Wiener Börse gelistet sind. Die Geschäftsführung
der Frankfurter Wertpapierbörse hat auf Antrag der PIERER Mobility
AG die Zulassung der Aktien der Gesellschaft (ISIN: AT0000KTMI02)
zum Handel im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse
mit Wirkung zum Ablauf des 18. Oktober 2022 widerrufen.
2. GRUNDSÄTZE DER RECHNUNGSLEGUNG
Der Konzernabschluss für den Zeitraum 1. Jänner bis 31. Dezember
2022 wurde in Übereinstimmung mit den vom International
Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen International
Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Interpretationen des
International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC),
soweit sie in der Europäischen Union angewendet werden, erstellt
Dabei wurden auch die zusätzlichen Anforderungen des § 245a Abs1
UGB (österreichisches Unternehmensgesetzbuch) erfüllt.
Den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen liegen
einheitliche Rechnungslegungsvorschriften zugrunde. Diese
Vorschriften wurden von allen einbezogenen Unternehmen
angewendet. Die einbezogenen Unternehmen haben ihre Jahres-
abschlüsse zum Konzernbilanzstichtag 31.12. aufgestellt.
Die einbezogenen Abschlüsse aller wesentlichen, nach nationalen
Vorschriften prüfungspflichtigen vollkonsolidierten in- und
ausländischen Unternehmen wurden von unabhängigen Wirtschafts-
prüfern geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken
versehen.
Der Konzernabschluss wird in der funktionalen Währung der Mutter-
gesellschaft, dem Euro, aufgestellt. Alle Beträge sind, soweit auf
Abweichungen nicht gesondert hingewiesen wird, auf 1.000 Euro
(TEUR) gerundet, wobei rundungsbedingte Differenzen auftreten
können. Durch die Anwendung von automatisierten Rechnungshilfen
können bei Summierung von gerundeten Beträgen und bei Prozent-
angaben ebenfalls Rundungsdifferenzen auftreten.
Im Rahmen der laufenden Optimierung der Kostenüberwachung und
-berichterstattung, wurde mit Beginn des Geschäftsjahres der
Ausweis verschiedener Logistik-, Transport- und Verwaltungsauf-
wendungen sowie die Bewertung von PG&A (Parts, Garments and
Accessories) in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
angepasst. Zur besseren Vergleichbarkeit wurden in der Konzern-
Gewinn- und Verlustrechnung des Vorjahres die Herstellungskosten
der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen um TEUR
20.795 und die Verwaltungsaufwendungen um TEUR 8.151 einerseits
erhöht, andererseits wurden die Vertriebs- und Rennsportauf-
wendungen um TEUR 28.946 reduziert. Die Anpassungen hatten
keine Auswirkungen auf das Ergebnis.
143
3. NEU ANGEWENDETE STANDARDS UND INTERPRETATIONEN
Folgende Tabelle zeigt die erstmalig verpflichtend anzuwendenden Standards und Interpretationen, die auch bereits von
der EU-Kommission zum 31.12.2022 übernommen wurden:
Erstmalige Anwendung Neue Standards und Interpretationen Veröffentlicht durch das IASB
1. Jänner 2022
Änderungen zu IAS 16 Sachanlagen – Einnahmen vor der
beabsichtigten Nutzung
14. Mai 2020
Änderungen zu IAS 37 Belastende Verträge – Erfüllungskosten von
Verträgen
14. Mai 2020
Änderungen an IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse –
Verweis auf das Rahmenkonzept
14. Mai 2020
Verbesserungen zu IFRS 2018 - 2020 Änderungen an IFRS 1,
IFRS 9, IFRS 16 und IAS 41
14. Mai 2020
Alle geänderten Standards und Interpretationen sind für die PIERER Mobility-Gruppe nicht relevant bzw. haben keinen wesentlichen Einfluss.
4. ZUKÜNFTIG ANZUWENDENDE STANDARDS UND INTERPRETATIONEN
Folgende Tabelle zeigt die bereits von der EU-Kommission übernommenen Änderungen von Standards und Interpretationen,
welche jedoch zum Bilanzstichtag noch nicht verpflichtend anzuwenden waren und auch nicht vorzeitig angewendet wurden:
Erstmalige Anwendung Neue oder geänderte Standards und Interpretationen Veröffentlicht durch das IASB
1. Jänner 2023
IFRS 17 Versicherungsverträge
Änderungen an IFRS 17 – erstmalige Anwendung von IFRS 17 und
IFRS 9 - Vergleichsinformationen
18. Mai 2017
9. Dezember 2021
Änderungen IAS 1 und IFRS Practice Statement 2 –
Angabe von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
12. Februar 2021
Änderungen zu IAS 8 – Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden,
Änderungen von Schätzungen und Fehler – Definition von rechnungs-
legungsbezogenen Schätzungen
12. Februar 2021
Änderungen zu IAS 12 Ertragsteuern – Latente Steuern, die sich auf
Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen
Transaktion entstehen
7. Mai 2021
Konzernanhang_2022
Das IASB und das IFRIC haben weitere Standards und Interpretationen verabschiedet, welche aber im Geschäftsjahr 2022 noch
nicht verpflichtend anzuwenden sind bzw. von der EU-Kommission noch nicht übernommen wurden. Es handelt sich dabei um folgende
Standards und Interpretationen:
Neue oder geänderte Standards
und Interpretationen
Anwendungszeit-
punkt IASB
Veröffentlicht
durch das IASB
EU-Endorsement?
Änderungen zu IAS 1 Darstellung des Abschlusses – Klassifizierung
von Schulden als kurz- oder langfristig (einschließlich Verschiebung
des Zeitpunkts des Inkrafttretens sowie langfristige Verbindlich-
keiten mit Covenants)
1.1.2024 31.10.2022 Nein
Änderungen zu IFRS 16 Leasing – Leasingverbindlichkeit in einer
Sale-and-leaseback-Transaktion
1.1.2024 22.9.2022 Nein
Die PIERER Mobility-Gruppe geht davon aus, dass sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss aufgrund
der zukünftig anzuwendenden Standards ergeben werden.
5. SCTZUNGEN UND ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN
Im Konzernabschluss müssen zu einem gewissen Grad Schätzungen
vorgenommen und Annahmen getroffen werden, welche die bilan-
zierten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die Angabe von
Eventualverbindlichkeiten am Bilanzstichtag und den Ausweis von
Aufwendungen und Erträgen im Geschäftsjahr beeinflussen. Bei der
Vornahme von Schätzungen berücksichtigt der Vorstand Erfahrungs-
werte und aktuelle Prognosen. Die sich tatsächlich einstellenden
Beträge können von den Schätzungen abweichen, wenn sich
angenommene Parameter entgegen der Erwartung entwickeln. Bei
Bekanntwerden neuer Gegebenheiten werden diese entsprechend
berücksichtigt und bisherige Annahmen angepasst.
Insbesondere werden Annahmen zur Beurteilung der
Werthaltigkeit von Firmenwerten und immateriellen Vermögens-
werten mit unbestimmbarer Nutzungsdauer getroffen. Zum Bilanz-
stichtag waren Firmenwerte in Höhe von TEUR 130.655 (Vorjahr:
TEUR 130.711) sowie die Marken „KTM“ in Höhe von TEUR 61.103
(Vorjahr: TEUR 61.103), „GASGAS“ in Höhe von TEUR 13.346
(Vorjahr: TEUR 13.346), „FELT“ in Höhe von TEUR 3.707 (Vorjahr:
TEUR 3.707) und „MV Agusta“ in Höhe von TEUR 20.165 (Vorjahr:
TEUR 0) angesetzt. Weiterführende Informationen sind den
Erläuterungen unter Punkt 21. „Firmenwert“ und Punkt 22.
„Immaterielle Vermögenswerte“ zu entnehmen.
Latente Steueransprüche auf nicht verfallbare steuerliche Verlust-
vorträge werden unter der Annahme angesetzt, dass zukünftig
ausreichend steuerliches Einkommen zur Verwertung der steuer-
lichen Verlustvorträge erwirtschaftet wird. Bei Unsicherheiten
in den Annahmen werden entsprechende Wertberichtigungen
gebildet. Zum 31.12.2022 wurden aktive latente Steuern auf Verlust-
vorträge in Höhe von TEUR 1.747 (Vorjahr: TEUR 3.077) aktiviert.
Aufgrund der aktuellen Steuerplanung geht das Management von
einer Verwertung der zum 31.12.2022 angesetzten Verlustvorträge
innerhalb der nächsten fünf Jahre aus. Weitere Details zu den
latenten Steuern sind den Erläuterungen unter Punkt 25. „Latente
Steueransprüche“ zu entnehmen.
Im Rahmen des Cash-Flow-Hedge-Accountings werden
Einschätzungen zum Eintritt von künftigen Zahlungsströmen
getroffen. Diese Cash-Flows könnten bezüglich Höhe und
Zeitpunkt anders eintreten und damit Einfluss auf das Cash-Flow-
Hedge-Accounting haben.
Daneben bestehen Schätzungsunsicherheiten beim Ansatz und
der Bewertung von Verpflichtungen für Leistungen an Arbeit-
nehmer. Es werden Annahmen zu den folgenden Faktoren
getroffen: Erwartungswerte, demografische Annahmen wie das
Pensionsalter von Frauen / Männern und Mitarbeiterfluktuation
sowie finanzielle Annahmen wie Rechnungszinssatz und
künftige Lohn- und Gehaltstrends. Zum Bilanzstichtag waren
Verpflichtungen für Leistungen an Arbeitnehmer in Höhe von
TEUR 26.154 (Vorjahr: TEUR 28.763) angesetzt. Weiterhrende
Informationen sind den Erläuterungen unter dem Punkt 33.
Verpflichtungen für Leistungen an Arbeitnehmer“ zu entnehmen.
Schätzungen bei den Rückstellungen betreffen im Wesent-
lichen Rückstellungen für Garantien und Gewährleistungen.
Für die Ermittlung der Rückstellungshöhe wurde ein direkter
Zusammenhang pro Produktgruppe zwischen angefallenen
Garantie- und Gewährleistungsaufwendungen an den Umsatz-
erlösen festgestellt. Der durchschnittliche Prozentsatz
der Garantie- und Gewährleistungsaufwendungen an den
145
Umsatzerlösen wird mehrmals jährlich geprüft und bei Bedarf
angepasst. Zum 31.12.2022 wurden Rückstellungen für Garantien
und Gewährleistungen in Höhe von TEUR 20.947 (Vorjahr:
TEUR 20.000) angesetzt. Eine durchschnittliche Erhöhung des
Garantiekostenprozentsatzes um 10% hätte eine Erhöhung der
Rückstellung von TEUR2.095 (Vorjahr: TEUR1.597) zur Folge.
Die Entwicklung der Rückstellungen für Garantien und Gewähr-
leistungen ist dem Punkt 35. „Rückstellungen“ zu entnehmen.
Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Vermögenswerten
und Schulden, die im Rahmen eines Unternehmenszusammen-
schlusses erworben wurden, sowie der Nutzungsdauern dieser
Vermögenswerte basiert auf Beurteilungen des Managements.
Leasingverhältnisse
Es werden Einschätzungen über die Laufzeit und Zinssätze
getroffen. Weitere Angaben dazu sind unter Punkt 23.
„Sachanlagen“ sowie unter Punkt 47. „Leasingverhältnisse als
Leasingnehmer“ zu finden.
Bei den Vorräten bestehen Schätzungen im Zusammenhang mit
Verbrauchsfolgeverfahren und Reichweitenanalysen. Zusätzlich
werden auf Einzelfallbasis Wertberichtigungserfordernisse
aufgrund langer Lagerdauer und eingeschränkter Absatzmöglich-
keiten erfasst.
Folgende Ermessensentscheidungen wurden bei der Anwendung
der Rechnungslegungsmethoden in der PIERER Mobility-Gruppe
getroffen:
Entwicklungskosten
Entwicklungskosten werden entsprechend der dargestellten
Bilanzierungs- und Bewertungsmethode aktiviert. Die erstmalige
Aktivierung der Kosten beruht auf Annahmen des Managements
zur Einschätzung des zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens der
getätigten Aufwendungen und der technischen Machbarkeit des
entwickelten Produktes oder Verfahrens sowie dessen Markt-
gängigkeit.
Ausbuchung von Forderungen im Rahmen von ABS- und
Factoring-Vereinbarungen Es werden Einschätzungen über die
Ausbuchungsvoraussetzungen des IFRS 9 getroffen. Nähere
Details sind dem Kapitel VIII. „Finanzinstrumente und Kapital-
management“ zu entnehmen.
Supplier Finance
Es werden Einschätzungen über den Ausweis der Verbindlich-
keiten im Rahmen des Supplier Finance Programmes getroffen.
Weitere Angaben dazu siehe Punkt 34. „Andere kurz- und
langfristige Schulden und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen“.
Konsolidierung
Bei der Festlegung, ob Beherrschung gemäß IFRS 10 vorliegt, übt
das Management Ermessensentscheidungen zur Bestimmung der
relevanten Aktivitäten der Tochterunternehmen aus.
Auswirkungen von klimabezogenen Aspekten auf die
Rechnungslegung:
Die weltweite Mobilitätsindustrie, darunter auch Fahrräder und Kraft-
fahrräder, befindet sich aufgrund des zunehmenden Fokus auf die
Auswirkungen auf den Klimawandel in einem tiefgreifenden Wandel.
Dies führt vor allem zur laufenden Überarbeitung von regulatorischen
Anforderungen an die Kraftstoffeffizienz, die Elektrifizierung sowie zu
Veränderungen in der Kraftstoffeffizienz, Treibhausgasemissionen
und anderen Auspuffemissionen. Hinzu kommen technologische
Veränderungen, wie die Elektrifizierung von Powered Two-Wheelers
(PTWs).
Zu einer der wesentlichen Säulen in der Nachhaltigkeitsstrategie der
PIERER Mobility-Gruppe gehört die Dekarbonisierung des Verkehrs.
Die PIERER Mobility-Gruppe ist unabhängig von gesetzlichen
Vorgaben und Vergleichszahlen bestrebt, Antriebslösungen für PTWs
anzubieten, die diesen Ansatz vorantreiben. Daher teilt die Gruppe als
ACEM-Mitglied deren Strategie zur Dekarbonisierung, welche sich an
den Zielen des Europäischen Green Deals und des Klimagesetzes
sowie der “Sustainable and Smart Mobility”-Strategie der
Europäischen Kommission orientiert.
Das Branchenziel, dass auf dem Konzept „Right Vehicle, Right Place,
Right Energy Carrier” basiert, besteht darin, durch einen technologie-
neutralen Ansatz alle Anwendungsgebiete für Motorräder zu
betrachten und zu bedienen. Eine gezielte Anwendung verschiedener
Antriebstechnologien und Energieträger ermöglicht es, einen Beitrag
zu ökologischen Zielen wie letztendlich auch der CO
2
-Neutralität im
Verkehrssektor zu leisten.
Die Nachhaltigkeitsstrategie der Gruppe ist Teil der Planungs-
rechnungen des Managements und wurde bei der Erstellung des
Konzernabschlusses somit bei einer Vielzahl von Themen (wie in der
Folge weiter unten erörtert) berücksichtigt. Aktuelle Entwicklungen
und Maßnahmen, die vom Management zur Umsetzung der
Nachhaltigkeitsstrategie getroffen werden, führen jedoch nicht zu
grundlegend geänderten Annahmen und Schätzungen bei der
Erstellung des Konzernabschlusses. Der Vorstand schätzt die poten-
ziellen Auswirkungen klimabedingter Chancen und Risiken auf den
Konzernabschluss nach IFRS wie folgt ein:
Nutzungsdauern von nicht-finanziellen Vermögenswerten:
Die PIERER Mobility-Gruppe hat evaluiert, inwiefern die
Nutzungsdauer von Sachanlagen und immateriellen
Vermögenswerten aufgrund von klimabezogenen Aspekten
Konzernanhang_2022
beeinflusst sein könnten. Eine Beurteilung erfolgte insbesondere
dahingehend, ob auf Basis bestehender und angekündigter
gesetzlicher und regulatorischer Vorgaben Industrieanlagen nicht
mehr in dem ursprünglich geplanten zeitlichen Umfang nutzbar
sind. Eine Beeinflussung von Nutzungsdauern durch externe oder
interne Verpflichtungen konnte dabei nicht abgeleitet werden.
Wertminderungen von Vermögenswerten:
Den kurz- und mittelfristigen Finanzplanungen und damit den
Werthaltigkeitstests liegen die Nachhaltigkeitsstrategie und
das nachhaltig ausgerichtete Geschäftsmodell zugrunde. In
den kurz- und mittelfristigen Finanzplanungen der einzelnen
CGUs werden Annahmen zu klimabedingten Faktoren
bei Investitionsprogrammen (CAPEX), Technologien und
Produktionsverfahren zum Erreichen der konzerninternen
Klimaziele sowie beim darauf basierenden ökologisch nachhaltigen
Produktmix im Sinne des „Right Vehicle, Right Place, Right Energy
Carrier”-Konzeptes sachgerecht berücksichtigt.
Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten:
Im Geschäftsjahr 2022 sind in der PIERER Mobility-Gruppe
keine neuen Verpflichtungen aus der Verletzung von
Klimaschutzgesetzen und/oder Klimaregulatoren entstanden,
die den Ansatz einer Rückstellung oder die Angabe einer
Eventualverbindlichkeit erfordert hätten.
Die PIERER Mobility-Gruppe passt ihre Nachhaltigkeitsstrategie
laufend an die sich entwickelnden Anforderungen und techno-
logischen Veränderungen oder in Bezug auf zukünftige
Geschäftspläne oder Strategien an. Da die potenziellen
Auswirkungen von heute noch nicht verlautbarten regulatorischen
Anforderungen, technologischen Veränderungen oder zukünftigen
Pläne und Strategien und deren Operationalisierung, einschließlich
der Neuzuweisung von Ressourcen, nicht abschätzbar sind, kann der
Konzernabschluss in zukünftigen Perioden von diesen Entwicklungen
beeinträchtigt werden.
Auswirkungen des russisch-ukrainischen Krieges:
Die PIERER Mobility-Gruppe hat keinen wesentlichen Grund identi-
fiziert, ihre Schätzungen und Erwartungen zum 31. Dezember 2022
aufgrund des Kriegsgeschehens in der Ukraine wesentlich zu ändern.
Die Gruppe verfügt weder über Investitionen, sonstige Vermögens-
werte oder sonstige wesentliche Geschäftsbeziehungen in der
Ukraine, Russland oder Weißrussland, noch hat die Gruppe
wesentliche Geschäftsbeziehungen zu Lieferanten oder Händlern in
diesen Ländern. Vor diesem Hintergrund erwartet das Unternehmen
keine wesentlichen Auswirkungen auf die erwarteten zukünftigen
Cashflows. Gleichermaßen hat die PIERER Mobility AG durch den
Krieg und die verhängten Sanktionen keinen Verlust der
Beherrschung, der gemeinschaftlichen Führung oder der Fähigkeit
zur Ausübung eines maßgeblichen Einflusses auf Unternehmen
erlitten und erwartet auch dergleichen nicht.
Um mögliche zusätzliche Kreditausfälle zu identifizieren, hat die
Gruppe die Struktur der Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen auf Kunden in der Ukraine, Russland und Weißrussland
hin analysiert. Dabei erwartet die Gruppe von Kunden in
Weißrussland, dass diese ihre Verbindlichkeiten aufgrund nicht
bestehender Sanktionen im Zahlungsverkehr bedienen können.
Daraus ergab sich kein wesentlicher Betrag an zu berichtigenden
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Bei der Berechnung
der Ausfallwahrscheinlichkeit zeigte die analysierte Struktur der
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen keine wesentliche
Veränderung im Zahlungsverhalten sowie kein wesentliches Risiko
aufgrund der bestehenden Kunden- bzw. Händlerbeziehungen.
Weitere Erläuterungen zu erwarteten Kreditausfällen bei
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen können dem
Punkt 40 entnommen werden.
Die oben beschriebene Situation des Fehlens direkter Auswirkungen
führt die PIERER Mobility-Gruppe auch zu der Einschätzung, dass es
keine direkten Anhaltspunkte für das Vorliegen einer Wertminderung,
insbesondere auf Ebene der Sachanlagen und Nutzungsrechte, gibt.
Entsprechend den Regelungen des IAS36 besteht für die CGUs
„KTM“ und „PIERER New Mobility (vormals: PIERER E-Bikes)“ kein
Wertminderungsbedarf (siehe Punkt 21 „Firmenwert“ zur weiteren
Erläuterung).
147
II. KONSOLIDIERUNGSKREIS
6. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE UND -METHODEN
In den Konzernabschluss der PIERER Mobility AG werden alle
Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen.
Tochterunternehmen sind vom Konzern beherrschte Unternehmen.
Die Abschlüsse von Tochterunternehmen sind im Konzernabschluss
ab dem Zeitpunkt enthalten, an dem die Beherrschung beginnt und
bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung endet. Der Betrag für
die nicht beherrschenden Anteile wird – sofern nicht anders
angegeben – mit dem anteiligen Reinvermögen am erworbenen
Unternehmen ohne Firmenwertkomponente erfasst.
Die Anteile an assoziierten Unternehmen sind in der Bilanzposition
„Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen“ ausgewiesen.
Die Berichtswährung der PIERER Mobility-Gruppe ist der Euro.
Die Tochterunternehmen sowie die nach der Equity-Methode bilan-
zierten Beteiligungen stellen die Jahresabschlüsse in ihrer
funktionalen Währung auf. Dabei werden in den zu konsolidierenden
Abschlüssen enthaltene Vermögenswerte und Schulden mit dem
Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag und die Posten der Gewinn- und
Verlustrechnung mit dem durchschnittlichen Devisenkurs des
Geschäftsjahres umgerechnet. Folgende für die PIERER Mobility-
Gruppe wesentlichen Kurse wurden für die Währungsumrechnung in
die Berichtswährung herangezogen:
Stichtagskurs Durchschnittskurs
31.12.2022 31.12.2021 2022 2021
US-Dollar 1,0666 1,1326 1,0500 1,1816
Schweizer Franken 0,9847 1,0331 1,0017 1,0799
Japanischer Yen 140,6600 130,3800 138,1392 130,3200
Südafrikanischer Rand 18,0986 18,0625 17,2127 17,5922
Mexikanischer Peso 20,8560 23,1438 21,0536 24,0516
Australischer Dollar 1,5693 1,5615 1,5154 1,5783
Chinesischer Renminbi 7,3582 - 7,1543 -
7. VERÄNDERUNGEN IM KONSOLIDIERUNGSKREIS
Alle Tochterunternehmen, die unter der rechtlichen oder faktischen Kontrolle der PIERER Mobility AG stehen, sind in den
vorliegenden Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 einbezogen. Die Anzahl der Unternehmen im Konsolidierungskreis hat sich im
Geschäftsjahr 2022 wie folgt entwickelt:
Vollkonsolidierte
Gesellschaften
At-Equity Gesellschaften
Stand zum 31.12.2021 67 3
Konsolidierungskreiszugänge 10 2
Konsolidierungskreisabgänge -1 0
Stand zum 31.12.2022 76 5
davon ausländische Unternehmen 53 3
Die PIERER Mobility AG, als Mutterunternehmen der PIERER Mobility-Gruppe, wurde in dieser Aufstellung nicht berücksichtigt. Die in den
Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften sowie deren Erstkonsolidierungszeitpunkte sind im Kapitel XII. „Konzernunternehmen
(Beteiligungsspiegel)“ angeführt.
Konzernanhang_2022
Änderungen vollkonsolidierter Gesellschaften
Konsolidierungskreiszugänge:
Im Mai 2022 wurde die PIERER E-Bikes Asia Ltd. mit Sitz in Taichung
City, Taiwan, neu gegründet und erstkonsolidiert.
Im Juni 2022 wurde die CFMOTO Europa GmbH mit Sitz in
Mattighofen neu gegründet, erstkonsolidiert und im September 2022
in CFMOTO Motorcycles Distribution GmbH umbenannt. Weiters
wurde im Juni die PIERER E-Commerce North America Inc., Murrieta,
CA, USA ebenfalls gegründet und im Konzernabschluss der PIERER
Mobility AG entsprechend vollkonsolidiert.
Mit Wirkung zum 7. Juli 2022 hat die KTM North America, Inc.,
Murrieta, CA, USA, 100 % der Anteile an der PIERER IMMOREAL
NORTH AMERICA LLC., Murrieta, CA, USA, von der PIERER
IMMOREAL GmbH, Wels, erworben. Folgende Vermögenswerte und
Schulden sind zugegangen:
TEUR
Langfristige Vermögenswerte 44.794
Kurzfristige Vermögenswerte 6.949
Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen -30.515
Kurzfristige Verbindlichkeiten -6.666
Nettovermögen 14.562
Passiver Unterschiedsbetrag -2.136
Gegenleistung -12.426
Erworbene Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 6.949
Netto-Abfluss aus der Akquisition -5.477
Der aus der Erstkonsolidierung entstandene passive Unterschieds-
betrag in Höhe von TEUR 2.136 wurde in den sonstigen betrieblichen
Erträgen erfasst.
Weiters wurde im Juli 2022 die KTM (SHANGHAI) MOTO CO., LTD.
mit Sitz in Shanghai, China, neu gegründet und erstkonsolidiert.
Im September 2022 wurden die MV Agusta Motorcycles GmbH mit
Sitz in Mattighofen sowie die MV Agusta Motorcycles North America,
Inc., Murrieta, CA, USA, neu gegründet und vollkonsolidiert.
Im Oktober 2022 wurden in Australien die PIERER NEW MOBILITY
AUSTRALIA PTY LTD mit Sitz in New South Wales sowie in Italien die
MV Agusta Services S.r.l. mit Sitz in Meran neu gegründet und
entsprechend im Konzernabschluss vollkonsolidiert.
Zudem erfolgte im November 2022 die Gründung und folglich die
Erstkonsolidierung der PIERER Produktion GmbH mit Sitz in
Munderfing.
Konsolidierungskreisabgänge:
Mit Wirkung zum 2. November 2022 wurde die FELT GmbH,
München, Deutschland, in die PIERER New Mobility Deutschland
GmbH (vormals: PIERER E-Bikes Deutschland GmbH), Schweinfurt,
Deutschland, verschmolzen.
Änderungen At-Equity einbezogener Gesellschaften
Mit Wirkung zum 15. November 2022 wurden 25,1% der Anteile an
der MV Agusta Motor S.p.A., Varese, Italien erworben. Zudem erwarb
die Gruppe im Dezember 23% der Anteile an der Vöcklabrucker
Metallgießerei Dambauer GmbH, Vöcklabruck. Beide Gesellschaften
werden nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss
einbezogen.
149
III. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG
In der PIERER Mobility AG erfolgt die Steuerung der Geschäfts-
tätigkeit auf Basis der beiden Unternehmensbereiche „Motorcycles“
und „Bicycles (vormals: E-Bicycles)“. Die einzelnen Unternehmens-
bereiche werden separat geführt und an die PIERER Mobility AG
gemäß den IFRS Rechnungslegungsvorschriften berichtet. Der für
den Segmentbericht relevante Hauptentscheidungsträger ist der
Gesamtvorstand der PIERER Mobility AG. Die Segmentbericht-
erstattung erfolgt gemäß den internen Berichten mit den Segmenten
Motorcylces, Bicycles sowie Sonstige.
MOTORCYCLES:
Das Segment „Motorcycles“ umfasst die Entwicklung, Produktion
und den Vertrieb von Motorrädern unter den Marken „KTM“,
„Husqvarna Motorcycles“ und „GASGAS“ sowie Komponenten der
Marke „WP. Das Segment Motorcycles umfasst zum 31. Dezember
2022 57 in den Konzernabschluss einbezogene Tochtergesell-
schaften in Österreich, den USA, Japan, Südafrika, Mexiko, Indien,
Australien und Neuseeland sowie in verschiedenen anderen Ländern
in Europa und Asien. Darüber werden auch Beteiligungen an
Assemblierungsgesellschaften auf den Philippinen und in China
gehalten.
BICYCLES:
Die PIERER New Mobility GmbH samt Tochtergesellschaften bildet
das Segment „Bicycles“ der PIERER Mobility-Gruppe. Mit den Marken
„Husqvarna E-Bicycles“, „GASGAS Bicycles“, „FELT Bicycles“ und „R
Raymon“ liegt der Fokus auf der Entwicklung, Herstellung und dem
Handel mit E-Bicycles und Fahrrädern. Insgesamt umfasst das
Segment 13 vollkonsolidierte Gesellschaften.
SONSTIGE:
Im Bereich „Sonstige“ werden die PIERER Mobility AG, die PIERER
Innovation GmbH, die Avocodo GmbH, die PIERER E-Commerce
GmbH (vormals: HDC GmbH), die PIERER E-Commerce North
America Inc., die DealerCenter Digital GmbH und die Platin 1483.
GmbH zusammenfassend dargestellt.
Keines der Segmente weist eine Abhängigkeit von externen Kunden
im Sinn des IFRS 8.34 auf. Lieferungen und Leistungen zwischen den
Segmenten erfolgen zu marktüblichen Bedingungen. Die Segments-
teuerungsgröße EBIT beschreibt das betriebliche Ergebnis der
Periode vor Finanzergebnis und Ertragsteuern. Die Investitionen
betreffen Anlagenzugänge aus dem Sachanlagevermögen und den
immateriellen Vermögensgegenständen (ohne Leasingzugänge
gemäß IFRS 16). Das nach der Equity-Methode bilanzierte Ergebnis
ist gemäß der Gliederung der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
im EBIT enthalten. Das Working Capital Employed entspricht der
Summe aus Vorräten und Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen zum Stichtag. Die Nettoverschuldung entspricht der
Summe der kurzfristigen und langfristigen Finanzverbindlichkeiten
(inkl. Leasingverbindlichkeiten) abzüglich der Zahlungsmittel zum
Stichtag.
Konzernanhang_2022
Die Segmentinformationen für das Geschäftsjahr 2022 und 2021 teilen sich auf die beschriebenen Segmente wie folgt auf:
2022
TEUR
Motorcycles Bicycles Sonstige Konsolid-
ierung
GESAMT
Umsatzerlöse (einschließlich Erlöse
innerhalb der Segmente)
2.262.491 171.192 55.496 -51.979 2.437.200
Umsatzerlöse extern 2.262.049 171.192 3.959 0 2.437.200
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 240.968 2.458 -8.972 796 235.250
Investitionen
1)
258.665 11.780 788 -3.707 267.526
Abschreibungen -140.250 -4.005 -3.120 1.517 -145.858
Anteil am Ergebnis von Unternehmen, die nach
der Equity-Methode bilanziert werden
4.172 0 0 822 4.994
Bilanzsumme 2.354.682 212.706 258 .115 -274.868 2.550.635
Eigenkapital 900.624 41.239 233.767 -261.234 914.396
Working Capital Employed 185.872 -6.072 4.133 2.814 186.747
Nettoverschuldung -254.720 10.832 -13.675 1.046 -256.517
2021
TEUR
Motorcycles Bicycles Sonstige Konsolid-
ierung
GESAMT
Umsatzerlöse (einschließlich Erlöse
innerhalb der Segmente)
1.876.418 162.719 54.433 -51.840 2.041.730
Umsatzerlöse extern 1.876.222 162.717 2.791 0 2.041.730
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit 192.763 7.032 -7.713 1.403 193.485
Investitionen
1)
166.652 9.859 1.974 0 178.485
Abschreibungen -132.482 -4.348 -1.888 0 -138.718
Anteil am Ergebnis von Unternehmen, die nach
der Equity-Methode bilanziert werden
256 0 0 1.410 1.666
Bilanzsumme 1.891.760 110.40 9 362.274 -330.724 2.033.719
Eigenkapital 730.894 40.623 306.513 -312.479 765.551
Working Capital Employed 156.136 -4.904 7.743 1.479 160.454
Nettoverschuldung -174.517 6.589 -22.806 857 -189.877
1) Exklusive IFRS 16 (Leasing); die Leasingzugänge betrugen in 2022 TEUR 25.877 (Vorjahr: TEUR 24.626)
151
IV. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN- GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Umsatz-
kostenverfahren aufgestellt. Im Geschäftsjahr 2022 kam es zu einer
Neuzuordnung von Logistik- und Transportaufwendungen sowie der
Bewertung von PG&A (parts, garments and accessories) innerhalb
der Gewinn- und Verlustrechnung. Weitere Angaben zur Anpassung
der Vorjahresbeträge betreffend den Herstellungskosten, der
Vertriebs- und Rennsportaufwendungen sowie Verwaltungsauf-
wendungen sind unter Punkt 2. „Grundsätze der Rechnungslegung
zu finden.
8. UMSAT ZERLÖSE
Umsatzerlöse werden grundsätzlich nach dem Gefahrenübergang
gemäß Geschäftsbedingungen (Incoterms) bzw. nach dem Zeitpunkt
der Erbringung der Leistung abzüglich Skonti, Kundenboni und
Rabatte erfasst.
Die Aufteilung nach geografischen Bereichen der Außenumsätze
erfolgt nach dem Sitz der Kunden. Die Umsatzerlöse nach
geografischen Regionen des Konzerns setzen sich wie folgt
zusammen:
TEUR 2022 2021
Europa 1.133.296 1.142.492
Nordamerika und Mexico 825.755 468.188
Sonstige 478.149 431.050
2.437.200 2.041.730
Variable Gegenleistungen wie Preisnachlässe, Umsatzboni und Skonti
werden als Erlösminderungen der Umsatzerlöse ausgewiesen. Die
Verpflichtungen für variable Gegenleistungen werden als vertragliche
Verpflichtungen im Sinne des IFRS 15 ausgewiesen. Die vertraglichen
Verpflichtungen für variable Gegenleistungen betreffend Preisnachlässe,
Umsatzboni und Skonti betragen zum 31.12.2022 € 63,5 Mio. (31.12.2021:
€ 50,4 Mio.).
Da Garantieleistungen nicht separat verkauft werden, stellen diese
lediglich eine Zusicherung dar, dass die verkauften Produkte den jeweils
vereinbarten Spezifikationen entsprechen. Da diese Garantieleistungen
weder zeitlich noch inhaltlich über die gesetzlichen bzw. branchen-
typischen Gewährleistungsverpflichtungen hinausgehen, handelt es
sich hier um eine sogenannte assurance-type Gewährleistung, welche
keine separate Leistungsverpflichtung darstellt. Dementsprechend
werden die Garantieleistungen weiterhin in Übereinstimmung mit
IAS 37 erfasst.
9. HERSTELLUNGSKOSTEN DER ZUR ERZIELUNG DER
UMSATZERSE ERBRACHTEN LEISTUNGEN
Die Herstellungskosten des Konzerns setzen sich wie folgt zusammen:
TEUR 2022 2021
Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen 1.488.845 1.224.034
Personalaufwand 138.893 112.491
Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten 61.024 59.839
Abschreibungen für Sachanlagevermögen und sonstige immaterielle Vermögenswerte 30.550 28.031
Sonstige betriebliche Aufwendungen 26.566 45.031
1.745.878 1.469.426
In den Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen sind Aufwendungen aus
Währungsumrechnungsdifferenzen in Höhe von TEUR 31.966 (Vorjahr: TEUR 5.518) enthalten.
Konzernanhang_2022
10. VERTRIEBS- UND RENNSPORTAUFWENDUNGEN
Die Vertriebs- und Rennsportaufwendungen des Konzerns setzen sich wie folgt zusammen:
TEUR 2022 2021
Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen 39.974 39.737
Personalaufwand 110.101 92.760
Abschreibungen für Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte 13.047 12.688
Sonstige betriebliche Aufwendungen 129.073 104.296
Sponsorgelder und sonstige betriebliche Erträge -49.395 -40.580
242.800 208.901
11. FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSAUFWENDUNGEN
Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen des Konzerns setzen sich wie folgt zusammen:
TEUR 2022 2021
Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen 9.419 8.534
Personalaufwand 33.820 29.210
Abschreibungen für Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte 8.159 8.420
Sonstige betriebliche Aufwendungen 25.272 3.384
Fördergelder und sonstige betriebliche Erträge -21.318 -16.218
55.352 33.330
Die in den Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen dargestellten
Aufwandsarten umfassen Forschungs- sowie nicht aktivierungsfähige
Entwicklungskosten. Der Personalaufwand ohne Effekte aus den
aktivierten Entwicklungskosten beträgt TEUR 91.947 (Vorjahr:
TEUR 77.374). Insgesamt betrugen die Forschungs- und Entwicklungs-
aufwendungen (vor aktivierten Entwicklungskosten) TEUR 213.209
(Vorjahr: TEUR 162.361) und somit 8,7 % (Vorjahr: 8,0 %) vom Umsatz.
12. VERWALTUNGSAUFWENDUNGEN
Die Verwaltungsaufwendungen des Konzerns setzen sich wie folgt zusammen:
TEUR 2022 2021
Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen 3.060 3.300
Personalaufwand 65.336 54.339
Abschreibungen für Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte 33.078 29.740
Sonstige betriebliche Aufwendungen 66.932 51.617
Sonstige betriebliche Erträge -3.506 -1.988
164.900 137.008
153
13. SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich auf
insgesamt TEUR 391 (Vorjahr: TEUR 1.990).
Die übrigen sonstigen Aufwendungen beinhalten unter anderem
Bankspesen und im Vorjahr im Wesentlichen Auswirkungen aufgrund
von Konsolidierungskreisänderungen in Höhe von TEUR 1.562.
14. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE
Sonstige betriebliche Erträge werden realisiert, wenn der wirtschaft-
liche Nutzen aus dem zugrunde liegenden Vertrag wahrscheinlich ist
und es eine verlässliche Bestimmung der Erträge gibt.
Die sonstigen betrieblichen Erträge des Konzerns setzen sich wie
folgt zusammen:
TEUR 2022 2021
Erträge aus dem Abgang von Anlagen 137 254
Veränderungen im Konsolidierungskreis 2.136 142
Übrige sonstige Erträge 104 348
2.377 744
15. ERGEBNIS AUS AT-EQUITY BETEILIGUNGEN
Der Gewinn- / Verlustanteil von assoziierten Unternehmen, die nach
der Equity-Methode bilanziert werden, wird in der Gewinn- und
Verlustrechnung als gesonderter Posten im Ergebnis der betrieb-
lichen Tätigkeit ausgewiesen. Im Wesentlichen handelt es sich
hierbei um Beteiligungen, die als wesentliche Lieferanten oder
Kunden in die operative Geschäftstätigkeit der PIERER Mobility-
Gruppe eingebunden sind.
Das Ergebnis von nach der Equity-Methode bilanzierten
Unternehmen setzt sich wie folgt zusammen:
TEUR 2022 2021
Kiska GmbH 822 1.485
KTM Asia Motorcycle Manufacturing Inc. 72 280
China Zhejiang CFMOTO-KTMR2R Motorcycles Co., Ltd. 4.100 -24
DealerCenter Digital GmbH 0 -75
4.994 1.666
16. FINANZ- UND BETEILIGUNGSERGEBNIS
Das Finanz- und Beteiligungsergebnis des Konzerns setzt sich wie folgt zusammen:
TEUR 2022 2021
Zinserträge 4.023 1.864
Zinsaufwendungen -19.313 -12.858
Sonstiges Finanz- und Beteiligungsergebnis -4.057 9.097
-19.347 -1.897
Konzernanhang_2022
Das sonstige Finanz- und Beteiligungsergebnis des Konzerns setzt sich wie folgt zusammen:
TEUR 2022 2021
Fremdwährungsbewertung Bankguthaben -1.676 8.652
Fremdwährungsbewertung gegebener Darlehen 441 0
Absicherungskosten -2.483 71
Bewertung Zinsswap 17 365
Wertminderung von langfristigen finanziellen Vermögenswerten -450 0
Erträge / Verluste aus sonstigen Beteiligungen 94 9
-4.057 9.097
17. ERTRAGSTEUERN
Die Ertragsteueraufwände und -erträge des Konzerns teilen sich wie folgt in laufende und latente Steuern auf:
TEUR 2022 2021
Laufende Steuer -34.626 -34.933
Latente Steuern -10.654 -13.783
-45.280 -48.716
Als Ertragsteuern sind die in den einzelnen Ländern gezahlten bzw.
geschuldeten Steuern auf Einkommen und Ertrag sowie die latenten
Steuern ausgewiesen. Die österreichischen Gesellschaften der
PIERER Mobility-Gruppe unterliegen einem Körperschaftsteuersatz
von 25 %. In Österreich wurde im Jahr 2022 ein Steuerreformgesetz
beschlossen, welches eine stufenweise Senkung des Körperschafts-
steuersatzes vorsieht. Der Körperschaftssteuersatz wird für das Jahr
2023 auf 24 % und für die Jahre ab 2024 auf 23 % gesenkt. Aufgrund
dieser Steuersatzänderung erfolgte die Berechnung der Steuerlatenz
mit dem jeweils zukünftig anzuwendenden Steuersatz zum Zeitpunkt
der voraussichtlichen Umkehr der Wertdifferenz. Die Berechnung
ausländischer Ertragsteuern basiert auf den in den einzelnen
Ländern gültigen oder verabschiedeten Gesetzen und Verordnungen.
Die angewandten Ertragssteuersätze für ausländische Gesell-
schaften variieren von 9,0 % bis 34,6 %.
155
Eine Überleitungsrechnung zwischen dem erwarteten Steueraufwand des Geschäftsjahres (Anwendung des Konzernsteuersatzes in Höhe von
25 % auf das Ergebnis vor Steuern) und dem tatsächlich ausgewiesenen Steueraufwand kann wie folgt dargestellt werden:
TEUR 2022 2021
Ergebnis vor Ertragsteuern 215.903 191.588
Erwarteter Steueraufwand / -ertrag -53.976 -47.897
Nicht temporäre Differenzen und sonstige steuerliche Hinzurechnungen -3.010 -3.935
Ansatz / Wertberichtigungen / Verbrauch von Verlustvorträgen -1.995 211
Nicht steuerbare Ergebnisse aus Konsolidierungskreisänderungen 534 -776
Steuern aus Vorperioden -2.608 -1.081
Effekte ausländischer Steuersätze -286 -408
Ergebnis aus Equity-Beteiligungen 1.062 488
Investitionsbegünstigungen 5.362 3.850
Steuersatzänderungen 9.696 0
Sonstiges -59 832
-45.280 -48.716
Der Rückgang der Steuerquote auf 21,0 % (Vorjahr: 25,4 %) ist unter an-
derem auf die Steuersatzsenkung in Österreich zurückzuführen.
Der Effekt aus der Neubewertung der latenten Steuern zum 1. Jänner
2022 in Höhe von TEUR 7.011 sowie aus der laufenden Veränderung
im Jahr 2022 in Höhe von TEUR 2.685 resultiert im Wesentlichen aus den
steuerlich nicht aktivierungsfähigen Entwicklungskosten sowie
aus Unterschieden durch den Ansatz der Marke „KTM“.
18. ERGEBNIS JE AKTIE UND VORSCHLAG FÜR DIE ERGEBNISVERWENDUNG
Das Ergebnis je Aktie betrug im laufenden Geschäftsjahr 2022 EUR 5,03 (Vorjahr: EUR 3,34) und berechnet sich wie folgt:
2022 2021
Ergebnis - Eigentümer des Mutterunternehmens (in TEUR) 169.921 82.540
Gesamt Aktienanzahl (Stück) 33.796.535 33.796.535
Auswirkung eigener und neuer Aktien (Stück) 0 -9.048.544
Gewichteter Durchschnitt der Aktien 33.796.535 24.747.991
Unverwässertes (=verssertes) Ergebnis je Aktie (EUR) 5,03 3,34
Nach den Vorschriften des Aktiengesetzes bildet der nach
österreichischen Rechnungslegungsvorschriften aufgestellte
Einzelabschluss der PIERER Mobility AG zum 31.12.2022 die
Basis für die Dividendenausschüttung.
Für das Geschäftsjahr 2022 wird vorgeschlagen, aus dem Bilanzgewinn
der PIERER Mobility AG in Höhe von TEUR 187.172, eine Dividende von
EUR 2 je Aktie (entspricht insgesamt TEUR 67.593) auszuschütten und
den Restbetrag auf neue Rechnung vorzutragen. Vom Bilanzgewinn
2021 wurde eine Dividende in Höhe von TEUR 33.797 ausgeschüttet.
Konzernanhang_2022
19. AUFWENDUNGEN FÜR DEN ABSCHLUSSPRÜFER
Die auf die Berichtsperiode entfallenden Aufwendungen für den Abschlussprüfer KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs-
und Steuerberatungsgesellschaft setzen sich wie folgt zusammen:
TEUR 2022 2021
Jahresabschlussprüfung aller Einzelgesellschaften sowie Konzernabschlussprüfung 564 550
Sonstige Bestätigungsleistungen 48 51
Sonstige Leistungen 56
127
668 728
20. MITARBEITER
Der Mitarbeiterstand wird jeweils inklusive Leiharbeiter und externen Dienstnehmern dargestellt:
Stand am 1.1.2022 5.249
Veränderungen im Geschäftsjahr 839
Stand am 31.12.2022 6.088
Zum 31.12.2022 waren 3.293 Angestellte (Vorjahr: 2.862) und 2.795
Arbeiter (Vorjahr: 2.387) beschäftigt. Zum 31.12.2022 sind 5.008
Mitarbeiter (Vorjahr: 4.340) in Österreich und 1.080 Mitarbeiter
(Vorjahr: 909) im Ausland beschäftigt. Durchschnittlich beschäftigte
die Gruppe 5.727 Mitarbeiter (Vorjahr: 4.948), davon 3.088 Angestellte
(Vorjahr: 2.660) und 2.639 Arbeiter (Vorjahr: 2.289).
Der gesamte Personalaufwand im Geschäftsjahr 2022, ohne Effekte
aus der Aktivierung von Entwicklungskosten, beträgt TEUR 406.277
(Vorjahr: TEUR 336.964).
157
V. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ
21. FIRMENWERT
Für die Überprüfung der Werthaltigkeit der zahlungsmittel-
generierenden Einheiten (CGUs) „KTM“ und „PIERER New Mobility“
wurde im Geschäftsjahr 2021 gemäß IAS 36.99 die ausführliche
Berechnung des erzielbaren Betrags zum 31.12.2020 herangezogen,
da sich seit der letzten Berechnung des erzielbaren Betrags die
Vermögenswerte und Schulden der CGUs nicht wesentlich geändert
haben und die letzte Berechnung eine wesentliche Überdeckung des
Buchwertes der CGUs ergab. Auf der Grundlage einer Analyse der
seit dem 31.12.2020 aufgetretenen Ereignisse und geänderten
Umstände geht das Management auch weiterhin von einer äußerst
geringen Wahrscheinlichkeit aus, dass bei einer aktuellen
Berechnung der erzielbare Betrag niedriger als der Buchwert sein
würde. Einerseits bestätigen das die Rekordergebnisse und die
Outperformance der Prognosen der Jahre 2021 und 2022 sowie
andererseits auch die weiterhin positive Prognose für das Jahr 2023
der PIERER Mobility-Gruppe.
Dennoch wurde in Anbetracht der makroökonomischen
Entwicklungen im Geschäftsjahr 2022 (u.a. Ukraine-Russland Konflikt,
Zinssätze, Inflation) die Werthaltigkeit der Firmenwert anhand von
aktuellen Berechnungen gewürdigt.
Die Berechnung erfolgte mit folgender Methode: Die Prognose der
Zahlungsströme basiert auf den vom Management freigegebenen
Finanzbudgets bzw. Vorschaurechnungen unter Berücksichtigung
der mittelfristigen Strategieziele. Die geschätzten Zahlungsströme
jenseits dieser Periode werden durch Extrapolation der Budget-/
Vorschauwerte ermittelt, wobei ab dem dritten Jahr eine konstante
Weiterentwicklung unter Verwendung einer Wachstumsrate von 1 %
angenommen wird. Als Diskontierungszinssatz wurde ein gewogener
Kapitalkostensatz (WACC) vor Steuern in Höhe von 11,6 % (2020:
9,6 %) für „KTM“ und 11,3 % (2020: 9,4 %) für „PIERER New Mobility
herangezogen. Bei sonst gleichbleibenden Bedingungen hätte für die
zahlungsmittelgenerierende Einheit „KTM“ eine Erhöhung des
Vorsteuer WACC auf 18,9 % (2020: 13,8 %) oder die Verringerung der
künftig geplanten EBITs um 36,6 % (2020: 29,8 %) zur Folge, dass der
Buchwert der CGU dem erzielbaren Betrag entspricht. Für die
zahlungsmittelgenerierende Einheit „PIERER New Mobility“ hätte bei
sonst gleichbleibenden Bedingungen eine Erhöhung des Vorsteuer
WACC auf 34,3 % (2020: 25,3 %) oder die Verringerung der künftig
geplanten EBITs um 68,4 % (2020: 63,2 %) zur Folge, dass der
Buchwert der CGU dem erzielbaren Betrag entspricht.
Die Aufgliederung der Firmenwerte und seine Entwicklung sowie deren Aufteilung auf die jeweiligen CGUs stellt sich wie folgt dar:
TEUR 2022 2021
Anschaffungs- und Herstellungskosten:
Stand am 1.1. 150.681 150.995
Konsolidierungskreisänderungen 0 -569
Währungsumrechnung -49 255
Stand am 31.12. 150.632 150.681
Kumulierte Abschreibungen:
Stand am 1.1. 19.970 19.961
Konsolidierungskreisänderungen 0 0
Währungsumrechnung 7 9
Stand am 31.12. 19.977 19.970
Buchwert am 31.12. 130.655 130.711
KTM 110. 253 110.309
PIERER New Mobility (vormals: PIERER E-Bikes) 19.457 19.457
Avocodo 945 945
Konzernanhang_2022
22. IMMATERIELLE VERGENSWERTE
Immaterielle Vermögenswerte werden analog dem Sachanlagever-
mögen zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert und
abzüglich Abschreibungen bewertet. Die Ermittlung der planmäßigen
Abschreibungen erfolgt nach der linearen Abschreibungsmethode
unter Zugrundelegung folgender Nutzungsdauern:
Jahre Nutzungsdauer
Software 3 - 5
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte 5
Bei selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten erfolgt
eine Aufteilung des Herstellungszeitraumes in eine Forschungs-,
Entwicklungs- und Modellpflegephase. In der Forschungs- und
Modellpflegephase angefallene Kosten werden sofort ergebnis-
wirksam erfasst. Die planmäßige Abschreibung von aktivierten
Entwicklungskosten, die eindeutig Projekten zugeordnet werden
können, erfolgt mit dem Beginn der Serienproduktion. Im
Geschäftsjahr 2022 wurden Entwicklungskosten in Höhe von
TEUR 136.539 (Vorjahr: TEUR 112.959) aktiviert sowie insgesamt
TEUR 61.024 (Vorjahr: TEUR 59.839) abgeschrieben. Zum 31.12.2022
sind Entwicklungskosten mit einem Buchwert in Höhe von
TEUR 420.572 (Vorjahr: TEUR 353.856) in den immateriellen
Vermögenswerten enthalten.
Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer, wie
die im Rahmen der ursprünglichen Kaufpreisallokation angesetzten
Marken „KTM“ in Höhe von TEUR 61.103, „GASGAS“ in Höhe von
TEUR 13.346, „FELT“ in Höhe von TEUR3.707 sowie die im laufenden
Geschäftsjahr erworbene Marke „MV Agusta“ in Höhe von TEUR
20.165, werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern einem
Werthaltigkeitstest gemäß IAS 36 unterzogen. Der Vorstand geht von
einer unbestimmten Nutzungsdauer der Marken aus, da die Rechte in
den relevanten Absatzmärkten keinen zeitlichen, rechtlichen oder
vertraglichen Einschränkungen unterliegen und aufgrund der
nachhaltigen Bekanntheit der Marken auch keine wirtschaftliche
Entwertung vorliegt. Die beiden Marken „KTM“, „GASGAS“ und „MV
Agusta“ sind der zahlungsmittelgenerierenden Einheit „KTM“ und die
Marke „FELT“ der zahlungsmittelgenerierenden Einheit „PIERER New
Mobility“ zugeordnet. Da die Marken keine Mittelzuflüsse erzeugen,
die weitestgehend unabhängig von den Mittelzuflüssen anderer
Vermögenswerte sind, erfolgt die Werthaltigkeitsprüfung im Rahmen
der Werthaltigkeitstests der jeweiligen Firmenwerte „KTM“ und
„PIERER New Mobility“ (siehe Punkt 21. „Firmenwert“).
159
Die Aufgliederung der immateriellen Vermögenswerte und ihre Entwicklung im Geschäftsjahr 2022 sowie
im Geschäftsjahr 2021 werden in den folgenden Tabellen dargestellt:
TEUR Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Vorteile sowie
daraus abgeleitete Lizenzen
Kundenstamm,
Markenwerte,
Entwicklungs-
kosten
Geleistete
Anzahlungen
Summe
Anschaffungs- und
Herstellungskosten:
Stand am 1.1.2022 82.567 615.768 3.473 701.808
Zugänge 11.6 93 156.705 12.175 180.573
Abgänge -5.103 -96.649 0 -101.752
Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0
Währungsumrechnung 67 0 0 67
Umbuchungen 1.416 10 -1.087 339
Stand am 31.12.2022 90.640 675.834 14.561 781.035
Kumulierte Abschreibungen:
Stand am 1.1.2022 54.498 173.749 0 228.247
Zugänge 12.305 62.705 0 75.010
Abgänge -4.751 -87.849 0 -92.600
Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0
Währungsumrechnung 22 0 0 22
Umbuchungen -15 15 0 0
Stand am 31.12.2022 62.059 148.620 0 210.679
Buchwert:
Stand am 31.12.2022 28.581 527.214 14.561 570.356
Stand am 31.12.2021 28.069 442.019 3.473 473.561
Konzernanhang_2022
TEUR Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte
und Vorteile sowie daraus abgeleitete
Lizenzen
Kundenstamm,
Markenwerte,
Entwicklungs-
kosten
Geleistete
Anzahlungen
Summe
Anschaffungs- und
Herstellungskosten:
Stand am 1.1.2021 79.908 544.663 3 .711 628.282
Zugänge 9.698 117. 381 3.374 130.453
Abgänge -10.929 -47.226 0 -58.155
Konsolidierungskreisänderungen 215 949 0 1.164
Währungsumrechnung 63 1 0 64
Umbuchungen 3.612 0 -3.612 0
Stand am 31.12.2021 82.567 615.768 3.473 701.808
Kumulierte Abschreibungen:
Stand am 1.1.2021 50.718 150.729 0 201.447
Zugänge 13.539 61.416 0 74.955
Abgänge -9.770 -38.396 0 -48.166
Konsolidierungskreisänderungen -8 0 0 -8
Währungsumrechnung 19 0 0 19
Umbuchungen 0 0 0 0
Stand am 31.12.2021 54.498 173.749 0 228.247
Buchwert:
Stand am 31.12.2021 28.069 442.019 3.473 473.561
Stand am 31.12.2020 29.190 393.934 3 .711 426.835
Im laufenden Geschäftsjahr wurden Entwicklungskosten eines nicht
nutzungsbereiten Vermögenswertes in Höhe von TEUR 8.798
(Vorjahr: TEUR 8.829) aufgrund der Einstellung des Projektes
ausgebucht.
Die Zugänge bei den immateriellen Vermögenswerten wurden in der
Kapitalflussrechnung um TEUR -17.011 (Vorjahr: TEUR 4.432)
hinsichtlich ihrer Zahlungsunwirksamkeit korrigiert.
Öffentliche Zuwendungen für aktivierte Entwicklungskosten, das
sind vor allem Förderungen für Entwicklungsleistungen, werden
gemäß IAS 20 über die erwartete Nutzungsdauer der Entwicklungs-
kosten verteilt erfasst. Dabei kommt die Nettodarstellung gemäß
IAS 20 zur Anwendung, d.h. Zuwendungen für langfristige
Vermögenswerte werden in der Konzernbilanz vom Buchwert
des Vermögenswertes abgezogen.
161
23. SACHANLAGEN
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich Abschreibungen bewertet. Die Ermittlung der planmäßigen
Abschreibungen erfolgt nach der linearen Abschreibungsmethode unter Zugrundelegung folgender Nutzungsdauern:
Jahre Nutzungsdauer
Gebäude 10 - 50
Technische Anlagen und Maschinen 2 - 10
Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 - 8
Für die ab dem 1.1.2019 unter den Sachanlagen ausgewiesenen
Nutzungsrechte (IFRS 16) liegt die Nutzungsdauer zwischen 3 und
10 Jahren.
Die Aufgliederung der Sachanlagen und seine Entwicklung im
Geschäftsjahr 2022 sowie im Geschäftsjahr 2021 werden in den
folgenden Tabellen dargestellt:
Grund-
stücke
Gebäude Technische
Anlagen und
Maschinen
Betriebs- und
Geschäfts-
ausstattung
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
in Bau
Summe
Anschaffungs- und
Herstellungskosten:
Stand am 1.1.2022 32.738 266.620 301.822 145.623 9.009 755.812
Zugänge 2.867 28.487 27.349 33.539 20.588 112. 830
Abgänge 0 -2.411 -31.708 -8.174 -2 -42.295
Konsolidierungskreisänderungen 13.715 0 0 0 29.038 42.753
Währungsumrechnung 8 993 -1 998 -1 1.997
Umbuchungen 0 29.916 6.637 258 -37.176 -365
Stand am 31.12.2022 49.328 323.605 304.099 172.244 21.456 870.732
Kumulierte Abschreibungen:
Stand am 1.1.2022 550 77.775 221.456 94.701 0 394.482
Zugänge 230 17.758 29.519 23.341 0 70.848
Abgänge 0 -1.132 -30.514 -7.882 0 -39.528
Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0 0 0
Währungsumrechnung 1 558 -1 682 0 1.240
Umbuchungen 0 0 15 -37 0 -22
Stand am 31.12.2022 781 94.959 220.475 110.805 0 427.020
Buchwert:
Stand am 31.12.2022 48.547 228.646 83.624 61.439 21.456 443.712
Stand am 31.12.2021 32.188 188.845 80.366 50.922 9.009 361.330
Konzernanhang_2022
Grund-
stücke
Gebäude Technische
Anlagen und
Maschinen
Betriebs- und
Geschäfts-
ausstattung
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
in Bau
Summe
Anschaffungs- und
Herstellungskosten:
Stand am 1.1.2021 26.720 255.709 286.091 138.937 5.698 713.155
Zugänge 6.009 13.737 22.544 21.786 8.582 72.658
Abgänge 0 -4.262 -11. 00 4 -16.043 -529 -31.838
Konsolidierungskreisänderungen 0 -213 -26 -660 0 -899
Währungsumrechnung 9 1.531 1 1.195 0 2.736
Umbuchungen 0 118 4.216 408 -4.742 0
Stand am 31.12.2021 32.738 266.620 301.822 145.623 9.009 755.812
Kumulierte Abschreibungen:
Stand am 1.1.2021 338 63.532 204.426 88.640 0 356.936
Zugänge 210 15.321 27.693 20.538 0 63.762
Abgänge 0 -1.741 -10.639 -15.364 0 -27.744
Konsolidierungskreisänderungen 0 -87 -7 -113 0 -207
Währungsumrechnung 2 750 1 982 0 1.735
Umbuchungen 0 0 -18 18 0 0
Stand am 31.12.2021 550 77.775 221.456 94.701 0 394.482
Buchwert:
Stand am 31.12.2021 32.188 188.845 80.366 50.922 9.009 361.330
Stand am 31.12.2020 26.382 192.177 81.665 50.279 5.698 356.219
In den Zugängen zu Sachanlagen sind Investitionen in Höhe von
TEUR 25.877 (Vorjahr: TEUR 24.626) als Zugänge aus Leasingverhält-
nissen enthalten, welche zum Bilanzstichtag nicht zahlungswirksam
waren. Für weitere Details verweisen wir auf Punkt 47. „Leasingver-
hältnisse als Leasingnehmer“. Die Zugänge bei den sonstigen
Sachanlagen wurden in der Konzern-Kapitalflussrechnung um TEUR
-3.996 (Vorjahr: TEUR -995) hinsichtlich ihrer Zahlungsunwirksamkeit
korrigiert.
Zum Bilanzstichtag sind Sachanlagen in Höhe von TEUR 42.000
(Vorjahr: TEUR 76.200) durch grundbücherlich eingetragene sowie
hinterlegte Pfandbestellungsurkunden vor allem für Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten besichert.
Investitionszuschüsse für Sachanlagen werden gemäß IAS 20 über
die erwartete Nutzungsdauer der Sachanlagen verteilt erfasst. Dabei
kommt die Nettodarstellung gemäß IAS 20 zur Anwendung, d.h.
Zuwendungen für langfristige Vermögenswerte werden in der
Konzernbilanz vom Buchwert des Vermögenswertes abgezogen.
163
24. NACH DER EQUITY-METHODE BILANZIERTE FINANZANLAGEN
Die Anteile an assoziierten Unternehmen, die nach der Equity-
Methode einbezogen werden, werden einzeln als unwesentlich
betrachtet. Die nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen
sind per 31.12.2022 die Kiska GmbH, die KTM Asia Motorcycle
Manufacturing Inc., die CFMOTO-KTMR2R Motorcycles Co., Ltd.,
die MV Agusta Motor S.P.A. und die Vöcklabrucker Metallgießerei
Dambauer GmbH. Die Veränderungen von nach der Equity-Methode
bilanzierten Unternehmen können dem Punkt 7. „Veränderungen im
Konsolidierungskreis“ entnommen werden.
Die Kiska GmbH ist ein Designunternehmen, welches Leistungen im
Bereich Entwicklung und Design erbringt. Der Bilanzstichtag der
Kiska GmbH ist der 31. März, der vor dem Erwerb der Beteiligung
festgelegt wurde. Eine Änderung des Abschlussstichtags wird
aufgrund von Wesentlichkeitsüberlegungen nicht angestrebt. Zum
Zwecke der Bilanzierung nach der Equity-Methode wurde jeweils ein
ungeprüfter Zwischenabschluss zum 31. Dezember herangezogen.
Die PIERER Mobility AG hält 50% an der Gesellschaft.
Die KTM Asia Motorcycle Manufacturing Inc. wurde im Juni 2016
gemeinsam mit dem Partner Ayala Corp. gegründet. Die Gesellschaft
hat Mitte 2017 die CKD (completely-knocked-down) Assemblierung
für KTM-Motorräder auf den Philippinen begonnen. Die Beteiligung
der KTM-Gruppe an der Gesellschaft wurde im Geschäftsjahr 2021
von 34% auf 40% erhöht.
Das KTM-Joint Venture in China mit dem Partner CFMOTO wurde im
Geschäftsjahr 2018 unter dem Namen „Zhejiang CFMOTO-KTMR2R
Motorcycles Co., Ltd.“ gegründet. Die Gesellschaft hat im
Geschäftsjahr 2021 ihre operative Tätigkeit aufgenommen. Im chine-
sischen Hangzhou werden Motorräder der Mittelklasse produziert.
Die Beteiligung der KTM-Gruppe beträgt 49%.
Im Geschäftsjahr 2022 wurde eine Kooperationsvereinbarung mit
dem italienischen Motorradhersteller MV Agusta abgeschlossen. Im
Rahmen dieser Vereinbarung wird KTM ab dem Geschäftsjahr 2023
den globalen Vertrieb, die Vermarktung und die Kundenbetreuung
der MV Agusta Motorradpalette übernehmen. Darüber hinaus wird
die KTM AG die MV Agusta durch die MV Agusta Services S.r.l. bei
der Supply Chain unterstützen und den Einkauf übernehmen. Im
Rahmen dieser Kooperationsvereinbarung hat die KTM AG zum
15. November 2022 25,1 % der Anteile an der MV Agusta Motor S.p.A.
mit Sitz in Varese, Italien, erworben.
Mit Vertrag vom 21. November 2022 hat die KTM AG 23 % der Anteile
an der Vöcklabrucker Metallgießerei Dambauer GmbH mit Sitz in
Vöcklabruck erworben. Die Gesellschaft fungiert als Hersteller und
Vertreiber von Gussteilen aus sämtlichen Metallen und deren
Legierungen sowie weiterer diesbezüglicher Tätigkeiten als
Lieferant für die KTM Gruppe.
Die Buchwerte der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:
TEUR 2022 2021
Beteiligungsbuchwert Stand 1.1. 13.562 13.252
Erwerb von Anteilen 16.012 773
Konsolidierungskreisänderungen (sukzessiver Erwerb) 0 -1.758
Anteiliges Jahresergebnis 4.994 1.666
Sonstiges Ergebnis -255 425
Ausschüttung -972 -803
Sonstiges 0 7
Beteiligungsbuchwert Stand 31.12. 33.341 13.562
Konzernanhang_2022
25. LATENTE STEUERANSPRÜCHE
Latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge werden unter Berück-
sichtigung ihrer zeitnahen Realisierbarkeit gebildet. Aktive und passive
latente Steuerposten werden bei gleicher Steuerhoheit und ähnlicher
Fristigkeit saldiert ausgewiesen. Für die Unterschiede der steuerlichen
Basis von vollkonsolidierten oder at-Equity bewerteten Anteilen zum
entsprechenden konzernalen Eigenkapital werden passive latente
Steuern nur angesetzt, wenn sich die Differenz in absehbarer Zeit
umkehren wird und von der Gruppe realisiert werden kann.
Insgesamt errechnen sich die aktiven und passiven latenten
Steuern aus folgenden Bilanzposten:
TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Aktive latente Steuern:
Kurzfristige Vermögenswerte:
Vorräte 9.800 6.465
Langfristige Vermögenswerte:
Anlagevermögen 140 2.653
Personalverbindlichkeiten 2.544 4.135
Rückstellungen 1.620 1.974
Verbindlichkeiten 8.504 4.002
22.608 19.229
Saldierung -10.573 -12.689
Verlustvorträge 1.747 3.077
13.782 9.617
Passive latente Steuern:
Kurzfristige Vermögenswerte -1.854 -3.269
Langfristige Vermögenswerte -133.130 -109.288
Sonstige -17 -109
-135.001 -112.666
Saldierung 10.573 12.689
-124.428 -99.977
In den aktiven Steuerlatenzen sind in den langfristigen Vermögens-
werten Beträge für offene Siebentel aus steuerlichen
Teilwertabschreibungen auf Beteiligungen gemäß § 12 Abs 3 Z 2
öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz) in Höhe von
TEUR 751 (Vorjahr: TEUR 1.102) enthalten.
Die temporären Unterschiede der passiven latenten Steuern im
Posten „Langfristige Vermögenswerte“ resultieren im Wesentlichen
aus den steuerlich nicht aktivierungsfähigen Entwicklungskosten
sowie aus quasipermanenten Unterschieden durch den Ansatz der
Marke „KTM“.
Zum 31. Dezember 2022 (und im Vorjahr) war davon auszugehen,
dass aufgrund der derzeit geltenden steuerlichen Bestimmungen die
insbesondere aus einbehaltenen Gewinnen bzw. nicht abgedeckten
Verlusten resultierenden Unterschiede zwischen steuerlichem
Beteiligungsansatz und anteiligem Eigenkapital der in den IFRS-
Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen (outside-basis
differences) in absehbarer Zeit steuerfrei bleiben bzw. die
Umkehrung der Unterschiede vom Konzern gesteuert werden kann.
Weiters war davon auszugehen, dass die Unterschiede zwischen
dem steuerlichen Beteiligungsansatz und dem Buchwert der nach
der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen (outside-basis
differences) in absehbarer Zeit steuerfrei bleiben bzw. die
Umkehrung der Unterschiede vom Konzern gesteuert werden kann.
In Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen und nach der
Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen wurden gemäß
IAS 12.39 für zu versteuernde temporäre Differenzen in der Höhe von
TEUR 4.710 (Vorjahr: TEUR 8.538) keine latenten
Steuerabgrenzungen gebildet.
165
Die latenten Steuern haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:
TEUR 2022 2021
Latente Steuern (netto) am 1.1. -90.360 -75.422
Veränderung Konsolidierungskreis -3.860 -296
Erfolgswirksam erfasste latente Steuern -10.654 -13.783
Im sonstigen Ergebnis erfasste latente Steuern -5.281 -942
Im Eigenkapital erfasste latente Steuern 7 -52
Erfolgsneutral erfasste latente Steuern aus Umgliederung (Vorjahr) -491 0
Fremdwährung -7
135
Latente Steuern (netto) am 31.12. -110.646 -90.360
Die in der PIERER Mobility-Gruppe vorhandenen und aktivierten steuerlichen Verlustvorträge können wie folgt zusammengefasst werden:
TEUR Verlustvortrag davon nicht
angesetzt
verbleibender
Verlustvortrag
aktive latente
Steuer
31.12.2022 31.12.2022 31.12.2022 31.12.2022
PIERER Mobility AG 74.320 -74.320 0 0
PIERER E-Commerce GmbH (vormals HDC GmbH) 11.507 -11.507 0 0
Sonstige 7.280 0 7.280 1.747
93.107 -85.827 7.280 1.747
TEUR Verlustvortrag davon nicht
angesetzt
verbleibender
Verlustvortrag
aktive latente
Steuer
31.12.2021 31.12.2021 31.12.2021 31.12.2021
PIERER Mobility AG 62.754 -62.754 0 0
PIERER E-Commerce GmbH (vormals HDC GmbH) 11.497 -11.497 0 0
Sonstige 12.308 0 12.308 3.077
86.559 -74.251 12.308 3.077
Die aktiven latenten Steuern von sonstigen Unternehmen betreffen in
Höhe von TEUR 546 (Vorjahr: TEUR 1.138) einen künftig resultie-
renden Steuervorteil aus dem Liquidationsverlust der WP Suspension
B.V. Dieser kann ab Liquidationszeitpunkt über sieben Jahre verteilt
geltend gemacht werden. Weiters bestehen aktive latente Steuern
auf Verlustvorträge der PIERER New Mobility GmbH in Höhe von
TEUR 1.201 (Vorjahr: TEUR 1.251) und der KTM Forschungs & Entwi-
cklungs GmbH in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 688).
Abzugsfähige temporäre Differenzen und noch nicht genutzte
steuerliche Verluste (einschließlich offene Siebtelabschreibungen)
auf welche keine aktiven latenten Steuern aktiviert wurden, belaufen
sich auf TEUR 85.956 (Vorjahr: TEUR 74.509). Die Wertberichtigung
der Verlustvorträge und temporären Differenzen wurde in der Höhe
vorgenommen, in der eine mittelfristige Realisierung der latenten
Steueransprüche aus heutiger Sicht als nicht hinreichend sicher
angenommen werden kann.
Konzernanhang_2022
26. SONSTIGE LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Forderungen aus Finanzierungstätigkeiten 647 1.197
Leasingforderungen aus Untermietverhältnissen 511 523
Übrige 2.841 2.313
3.999 4.033
Die übrigen langfristigen Vermögenswerte beinhalten im Wesent-
lichen Kautionen und Vorauszahlungen an Lieferanten sowie die
Beteiligung an der AC styria Mobilitätscluster GmbH, welche
erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis
bewertet wird.
27. VORRÄTE
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw.
dem niedrigeren Nettoveräußerungswert (Lower of Cost or Net
Realizable Value) am Bilanzstichtag bewertet. Der Nettover-
äußerungswert ergibt sich aus dem geschätzten Verkaufserlös
abzüglich der geschätzten Kosten des Vertriebs. Die Bewertung der
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt auf Basis des Durchschnitts-
preisverfahrens anhand einer Reichweitenanalyse mit Abwertung bei
eingeschränkter Verwendbarkeit. Zusätzlich wird auf Einzelfallbasis
der wirtschaftliche Nutzen des vorhandenen Vorratsvermögens
überprüft und gegebenenfalls eine zusätzliche Wertberichtigung
aufgrund langer Lagerdauer oder eingeschränkter Absatzmöglich-
keiten vorgenommen.
Die Anschaffungskosten umfassen alle Kosten, die angefallen sind,
um den Gegenstand in den erforderlichen Zustand und an den
jeweiligen Ort zu bringen. Die Herstellungskosten umfassen die
Material- und Fertigungseinzelkosten auf Basis einer Normalaus-
lastung sowie angemessene Teile der Material- und
Fertigungsgemeinkosten. Verwaltungsgemein- sowie Vertriebs-
kosten sind hingegen nicht Bestandteil der Herstellungskosten.
Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert, da die Vorräte keine quali-
fizierenden Vermögenswerte gemäß IAS 23 darstellen.
Die Vorräte stellen sich wie folgt dar:
TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 163.275 127.698
Unfertige Erzeugnisse 83.819 64.335
Fertige Erzeugnisse und Waren 406.834 213.141
653.928 405.174
TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Vorratsbestand brutto 681.654 432.956
- Wertberichtigungen -27.726 -27.782
Vorratsbestand netto 653.928 405.174
Der Buchwert der auf den niedrigeren Nettoveräußerungswert abgewerteten Vorräte beläuft sich auf
TEUR 105.200 (Vorjahr: TEUR 68.502).
167
28. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN
Die Bruttoforderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten sind um die
Einzelwertberichtigungen in Höhe von TEUR 5.049 (Vorjahr: TEUR 4.060) vermindert.
Die Wertberichtigungen auf Forderungen haben sich wie folgt entwickelt:
TEUR Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Stand am 1.1.2021 4.176
Währungsumrechnung -47
Zuführungen Einzelwertberichtigung 1.070
Zuführung Wertberichtigung für erwartete Verluste 28
Verbrauch -224
Auflösung Wertberichtigung für erwartete Verluste -5
Auflösungen -939
Stand am 31.12.2021 = 1.1.2022 4.060
Währungsumrechnung 35
Zuführungen Einzelwertberichtigung 1.848
Zuführung Wertberichtigung für erwartete Verluste 87
Verbrauch -8
Auflösung Wertberichtigung für erwartete Verluste 0
Auflösungen -973
Stand am 31.12.2022 5.049
Die Aufwendungen für die vollständige Ausbuchung von Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen betrugen TEUR 149 (Vorjahr: TEUR 225).
Konzernanhang_2022
29. KURZFRISTIGE FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSWERTE
Förderungen werden berücksichtigt, sobald Sicherheit besteht, dass diese der PIERER Mobility-Gruppe
zufließen werden und die Gruppe den gestellten Anforderungen entsprechen kann.
TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten 35.800 4.605
Asset Backed Securities Finanzierungen (ABS) / Factoring Finanzierung 22.216 12.537
Forderungen gegenüber Gesellschafter nahen Unternehmen 3.012 17.803
Sonstige 5.338 16.862
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 66.366 51.807
Förderungen 19.940 14.979
Forderungen gegenüber Finanzämtern 3.655 4.536
Vorsteuerforderungen (aus Organschaftsverrechnung mit der Pierer Industrie AG) 9.784 8.928
Anzahlungen auf Vorräte und sonstige Vorauszahlungen 37.832 30.508
Sonstige 39 43
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 71.250 58.994
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 137.616 110.801
Die im Zusammenhang mit dem bestehenden ABS- und Factoring-
Programm verkauften Forderungen werden nach den Regelungen
des IFRS 9 vollständig ausgebucht. Im Rahmen des ABS-Programms
werden monatlich revolvierend versicherte Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen bis zu einem maximalen Volumen von
TEUR 250.000 (Vorjahr: TEUR 250.000), im Rahmen des bei PIERER
New Mobility unterhaltenen Factoring-Programms bis zu einem
maximalen Volumen von TEUR 125.000 verkauft. Weitere Informa-
tionen zum ABS- und Factoring-Programm finden sich unter Punkt 43
„Einstufung und beizulegende Zeitwerte“.
30. ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente enthalten Kassen-
bestände, Bankguthaben, Schecks sowie maximal drei Monate
laufende Festgelder (vom Erwerbszeitpunkt gerechnet). Für weitere
Details zur Veränderung des Cash-Standes verweisen wir auf die
Angaben zur Kapitalflussrechnung im Kapitel VI des
Konzernanhanges.
31. KONZERNEIGENKAPITAL
Die Entwicklung des Konzerneigenkapitals im Geschäftsjahr 2022
und im Geschäftsjahr 2021 ist in der Eigenkapitalveränderungs-
rechnung dargestellt.
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt EUR 33.796.535 und ist in
33.796.535 Stück auf Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien,
von denen jede eine gleiche Beteiligung am Grundkapital repräsen-
tiert, aufgeteilt. Die Aktien gewähren die gewöhnlichen nach dem
österreichischen Aktiengesetz den Aktionären zustehenden Rechte.
Dazu zählt das Recht auf die Auszahlung der in der Hauptver-
sammlung beschlossenen Dividende sowie das Recht auf Ausübung
des Stimmrechtes in der Hauptversammlung. Alle Anteile wurden voll
eingezahlt. Das im Konzernabschluss ausgewiesene Grundkapital
entspricht dem Ausweis im Einzelabschluss der PIERER Mobility AG.
Im Vorjahr wurde das Grundkapital durch Ausgabe neuer Aktien um
EUR 11.257.861 erhöht.
169
Im Vorjahr wurden 193.340 Stück eigenen Aktien zu einem Preis von
TEUR 13.595 und mit einem Gewinn von TEUR 5.148 verkauft. Die
Rücklage für eigene Anteile beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 0
(Vorjahr: TEUR 0).
In der Rücklage nach IFRS 9 ist die Cash-Flow-Hedge-Rücklage
enthalten. Die Cash-Flow-Hedge-Rücklage umfasst den wirksamen
Teil der kumulierten Nettoveränderungen des beizulegenden
Zeitwertes von zur Absicherung von Zahlungsströmen verwendeten
Sicherungsinstrumenten bis zur späteren Erfassung im Gewinn oder
Verlust oder der direkten Erfassung in den Anschaffungskosten oder
dem Buchwert eines nicht finanziellen Vermögenswertes oder einer
nicht finanziellen Schuld.
Die Rücklage für Kosten der Absicherung zeigt Gewinne und
Verluste des Anteils, der von dem designierten Sicherungsgeschäft
ausgeschlossen ist, das sich auf das Forward-Element des Devisen-
termingeschäfts bezieht. Diese werden zunächst als sonstiges
Ergebnis erfasst und wie die Gewinne und Verluste in der Rücklage
aus Sicherungsgeschäften bilanziert.
Die Entwicklung der Cash-Flow-Hedge-Rücklage und der Rücklage
für Kosten der Absicherung wird unter dem Punkt 45. „Hedging“
erläutert.
Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter umfassen die
Anteile Dritter am Eigenkapital der konsolidierten
Tochterunternehmen:
2022
TEUR
KTM AG Sonstige Gesamt
Prozentsatz nicht beherrschender Anteile zum Stichtag 0,00%
Umsatzerlöse 2.433.260 3.940 2.437.200
Gewinn 180.493 -9.870 170.623
Sonstiges Ergebnis 17.405 0 17.405
Gesamtergebnis 197.898 -9.870
188.028
Nicht beherrschenden Anteilen zugeordneter Gewinn 695 7 702
Nicht beherrschenden Anteilen zugeordnetes sonstiges Ergebnis 695 7 702
Langfristige Vermögenswerte 1.157.629 38.216 1.195.845
Kurzfristige Vermögenswerte 1.331.019 23.771 1.354.790
Langfristige Schulden -593.621 -31.988 -625.609
Kurzfristige Schulden -1.006.410 -4.220 -1.010.630
Nettovermögen 888.617 25.779
914.396
Buchwert der nicht beherrschenden Anteile 6.434 227 6.661
Cash-Flows aus der betrieblichen Tätigkeit 290.323 -9.988 280.335
Cash-Flows aus der Investitionstätigkeit -283.631 506 -283.125
Cash-Flows aus der Finanzierungstätigkeit -92.102 807
-91.295
Gesamt Cash-Flow -85.410 -8.675 -94.085
Dividenden an nicht beherrschende Anteile 500 0 500
Konzernanhang_2022
2021
TEUR
KTM AG Sonstige Gesamt
Prozentsatz nicht beherrschender Anteile zum Stichtag 0,25%
1
Umsatzerlöse 1.876.418 165.312 2.041.730
Gewinn 146.067 -3.195 142.872
Sonstiges Ergebnis 6.364 1.378 7.742
Gesamtergebnis 152.431 -1.817 150.614
Nicht beherrschenden Anteilen zugeordneter Gewinn 60.201 131 60.332
Nicht beherrschenden Anteilen zugeordnetes sonstiges Ergebnis 2.235 -7 2.228
Langfristige Vermögenswerte 907.154 85.660 992.814
Kurzfristige Vermögenswerte 951.711 89.194 1.040.905
Langfristige Schulden -610.265 -39.201 -649.466
Kurzfristige Schulden -544.853 -73.849 -618.702
Nettovermögen 703.747 61.804 765.551
Buchwert der nicht beherrschenden Anteile 2.633 2.776 5.409
Cash-Flows aus der betrieblichen Tätigkeit 359.846 7.517 367.363
Cash-Flows aus der Investitionstätigkeit -183.746 -11.377 -195.123
Cash-Flows aus der Finanzierungstätigkeit -35.985 8.364 -27.621
Gesamt Cash-Flow 140.115 4.504 144.619
Dividenden an nicht beherrschende Anteile 13.275 0 13.275
1 Bis Oktober 2021 betrug der Prozentsatz der nicht beherrschenden Gesellschaftern rund 48%
In den nicht beherrschenden Anteilen der KTM AG sind nicht
beherrschende Anteile von Tochterunternehmen der KTM AG
enthalten und betreffen die Gesellschaften CERO Design Studio S.L.,
KTM MOTOHALL GmbH, MV Agusta Motorcycles GmbH und die
PIERER & MAXCOM MOBILITY OOD. Im Geschäftsjahr 2022 erfolgte
in der PIERER & MAXCOM MOBILITY OOD eine Kapitalerhöhung
statt. Der Anteil des Minderheitsgesellschafters an der Kapital-
erhöhung in Höhe von TEUR 2.556 ist in der Eigenmittelüberleitung
unter den Kapitalmaßnahmen ersichtlich. Zu den Beteiligungshöhen
verweisen wir auf den Beteiligungsspiegel im Kapitel XII.
Die Auswirkungen der Transaktionen mit nicht beherrschenden
Anteilen sowie die Veränderung an dem den Anteilseignern
zurechenbaren Eigenkapital während des Geschäftsjahres stellt sich
wie folgt dar:
TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Erworbener (-) bzw. abgegangener (+) Buchwert nicht beherrschender Anteile 1.506 340.458
Erhaltener (+) / gezahlter (-) Kaufpreis an nicht beherrschende Anteilseigner -4.804 -30.470
Im Eigenkapital erfasster Unterschiedsbetrag -3.298 309.988
171
Der im Eigenkapital erfasste Unterschiedsbetrag des Vorjahres
resultiert im Wesentlichen aus der Erhöhung der Anteile an der KTM
AG von 51,71% auf 99,75% per 31.12.2021. Diese betrifft die im Vorjahr
erfolgte Einbringung von rund 46,5% der Anteile an der KTM AG
durch die Pierer Bajaj AG (Muttergesellschaft der PIERER Mobility
AG) in die PIERER Mobility AG. Andererseits wurden weitere rund
1,5% der Anteile an der KTM AG im Geschäftsjahr 2021 erworben.
Somit erhöhte sich im Vorjahr die Beteiligung an der KTM AG von
51,71% auf 99,75%. Im laufenden Geschäftsjahr 2022 erwarb die
PIERER Mobility AG die restlichen Anteile an der KTM AG und hält
nunmehr 100% an der Gesellschaft.
Das sonstige Ergebnis nach Steuern entwickelte sich im Konzern-
eigenkapital wie folgt:
TEUR Rücklage
nach
IFRS 9
Rücklagen
inklusive
Bilanzgewinn
Währungs-
umrechnung
Anteile
Hauptgesell-
schafter
Anteile nicht
beherr-
schender
Gesellschafter
Konzern-
eigenkapital
Gesamt
2022
Währungsumrechnungsdifferenzen 0 0 1.429 1.429 0 1.429
Absicherung von Zahlungsströmen 14.909 0 0 14.909 0 14.909
Neubewertung der Nettoschuld
aus leistungsorientierten
Versorgungsplänen
0 1.067 0 1.067 0 1.067
14.909 1.067 1.429 17.405 0 17.405
2021
Währungsumrechnungsdifferenzen 0 0 3.437 3.437 1.480 4.917
Absicherung von Zahlungsströmen 1.871 0 0 1.871 385 2.256
Neubewertung der Nettoschuld
aus leistungsorientierten
Versorgungsplänen
0 206 0 206 363 569
1.871 206 3.437 5.514 2.228 7.742
Konzernanhang_2022
32. FINANZVERBINDLICHKEITEN
TEUR 31.12.2022
Nominale
31.12.2022
Buchwert
31.12.2022
Laufzeit < 1 Jahr
31.12.2022
Laufzeit > 1 Jahr
Schuldscheindarlehen 219.000 218.754 24.000 194.754
Namensschuldverschreibung 60.000 59.591 0 59.591
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 182.789 182.789 24.611 158.178
Verbindlichkeiten aus Factoring Programm zwischen
Konzernunternehmen
0 0 0 0
Verbindlichkeiten aus Supplier Finance Programm
zwischen Konzernunternehmen
3.394 3.394 3.394 0
Leasingverbindlichkeiten 67.890 67.890 21.793 46.097
Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten 2.837 2.837 2.837 0
Summe Finanzverbindlichkeiten 535.910 535.255 76.635 458.620
TEUR 31.12.2021
Nominale
31.12.2021
Buchwert
31.12.2021
Laufzeit < 1 Jahr
31.12.2021
Laufzeit > 1 Jahr
Schuldscheindarlehen 225.000 224.661 5.998 218.663
Namensschuldverschreibung 60.000 59.551 0 59.551
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 206.596 206.596 23.805 182.791
Verbindlichkeiten aus Factoring Programm zwischen
Konzernunternehmen
2.498 2.498 2.498 0
Verbindlichkeiten aus Supplier Finance Programm
zwischen Konzernunternehmen
1.836 1.836 1.836 0
Leasingverbindlichkeiten 65.442 65.442 19.908 45.534
Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten 2.802 2.802 2.802 0
Summe Finanzverbindlichkeiten 564.174 563.386 56.847 506.539
Die PIERER Mobility AG hat im Juli 2015 ein Schuldscheindarlehen in
Höhe von TEUR 56.500 mit einer Laufzeit von fünf und sieben Jahren
begeben. Im Jänner 2017 wurde ein Teilbetrag des Schuldschein-
darlehens in Höhe von TEUR 32.000, davon TEUR 25.500 mit Laufzeit
5 Jahren und TEUR 6.500 mit Laufzeit 7 Jahren, vorzeitig getilgt. Mit
Kündigungsschreiben vom 13. Juli 2018 mit Wirkung zum 17. Juli 2018
sowie Kündigungsschreiben vom 4. Oktober 2018 mit Wirkung zum 8.
Oktober 2018 wurde ein Teilbetrag des Schuldscheindarlehens in
Höhe von insgesamt TEUR 12.500 mit einer Laufzeit von 5 Jahren
vorzeitig rückgeführt. Im Juli 2020 und im Juli 2022 wurden planmäßig
jeweils TEUR 6.000 des Schuldscheindarlehens mit einer Laufzeit
von 5 Jahren getilgt. Zum Bilanzstichtag ist das Schuldscheindarlehen
nun vollständig rückgeführt.
Im Juni 2016 wurde von der KTM AG zur Refinanzierung der im April
2017 getilgten Anleihe ein Schuldscheindarlehen mit einem
Emissionsvolumen von TEUR 120.000 und einer Laufzeit von fünf,
sieben bzw. zehn Jahren platziert. Im Juni 2018 wurde ein weiteres
Schuldscheindarlehen mit einem Volumen von TEUR 135.000 und
Laufzeiten von sieben und zehn Jahren erfolgreich platziert. Weiters
wurden TEUR 32.500 des im Jahr 2016 begebenen Schuldschein-
darlehens vorzeitig getilgt.
173
Im Mai 2021 emittierte die KTM AG Namensschuldverschreibungen
mit einer Laufzeit von 12 Jahren in Höhe TEUR 30.000. Weiters hat die
PIERER Mobility AG bereits im Juli 2015 eine
Namensschuldverschreibung in Höhe von TEUR 30.000 mit einer
Laufzeit von 10 Jahren begeben.
33. VERPFLICHTUNGEN FÜR LEISTUNGEN AN ARBEITNEHMER
Die Verpflichtungen für Leistungen an Arbeitnehmer setzen sich aus Verpflichtungen für Abfertigungen und Jubiläumsgeldern zusammen:
TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Abfertigungen 19.548 21.202
Jubiläumsgelder 6.606 7.561
26.154 28.763
Aufgrund gesetzlicher Vorschriften ist die PIERER Mobility-Gruppe
zudem verpflichtet, an alle MitarbeiterInnen in Österreich, deren
Arbeitsverhältnis vor dem 1.1.2003 begonnen hat, bei Kündigung
durch den Dienstgeber oder zum Pensionsantrittszeitpunkt eine
Abfertigungszahlung zu leisten. Die Höhe dieser leistungsorientierten
Verpflichtung ist von der Anzahl der Dienstjahre und von dem bei
Abfertigungsanfall maßgeblichen Bezug abhängig. Für alle nach dem
31.12.2002 begründeten Arbeitsverhältnisse in Österreich zahlt die
Gesellschaft monatlich 1,53 % des Bruttomonatsgehaltes in eine
betriebliche Mitarbeitervorsorgekasse, in der die Beiträge auf einem
Konto des Arbeitnehmers veranlagt und diesem bei Beendigung des
Dienstverhältnisses ausbezahlt oder als Anspruch weitergegeben
werden. Die Gesellschaft ist ausschließlich zur Leistung der Beiträge
verpflichtet, welche in jenem Geschäftsjahr im Aufwand erfasst
werden, für das sie entrichtet wurden (beitragsorientierte
Verpflichtung). Für Mitarbeiter von österreichischen Konzernunter-
nehmen, die ab dem 1.1.2003 in das Dienstverhältnis eingetreten
sind, wurden Beiträge für Abfertigungen an eine gesetzliche
Mitarbeitervorsorgekasse in Höhe von 1,53 % des Lohnes bzw.
Gehaltes einbezahlt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Beiträge
von insgesamt TEUR 2.959 (Vorjahr: TEUR 2.488) gezahlt.
Die Nettoschuld aus den leistungsorientierten Vorsorgeplänen für
Abfertigungen entwickelte sich im Geschäftsjahr wie folgt:
TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Anwartschaftsbarwert:
Stand am 1.1. 21.202 21.946
Dienstzeitaufwand 636 752
Zinsaufwand 240 231
Erfolgte Zahlungen -922 -622
Versicherungsmathematischer Gewinn / Verlust (sonstiges Ergebnis) -1.606 -759
Konsolidierungskreisänderung 0 0
Sonstiges -2 -346
Stand am 31.12. 19.548 21.202
Die gewichteten Restlaufzeiten (Duration) der Abfertigungsverpflichtungen zum 31.12.2022 betragen 11 Jahre (Vorjahr: 12 Jahre).
Konzernanhang_2022
Der versicherungsmathematische Gewinn / Verlust setzt sich aus den folgenden Faktoren zusammen:
TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Änderung von Erwartungswerten 2.408 -260
Änderung demografischer Annahmen -68 -196
Änderung finanzieller Annahmen -3.946 -303
Versicherungsmathematischer Gewinn / Verlust -1.606 -759
Der Bewertung der Verpflichtung liegen folgende Annahmen zugrunde:
31.12.2022 31.12.2021
Rechnungszinssatz 4,17% 1,23%
Lohn- / Gehaltstrend 4,00% 2,75%
Pensionsalter (Jahre) Frauen / Männer mit Übergangsregelung 62 - 65 Jahre 62 - 65 Jahre
Der Rechnungszins wurde unter der Berücksichtigung der durch-
schnittlichen Laufzeiten und durchschnittlichen
Restlebenserwartung festgesetzt. Der Abzinsungssatz ist die
Rendite, die am Abschlussstichtag für erstrangige, festverzinsliche
Industrieanleihen am Markt erzielt wird. Die Mitarbeiterfluktuation ist
betriebsspezifisch ermittelt und alters- / dienstzeitabhängig berück-
sichtigt. Den versicherungsmathematischen Bewertungen liegen
länderspezifische Sterbetafeln zu Grunde. Als Pensionseintrittsalter
wurde das gesetzliche Pensionseintrittsalter je Land gewählt.
Eine Änderung (+/- 0,5%-Punkte) der Parameter „Rechnungszinssatz“
und „Lohn- / Gehaltstrend“ hätte zum 31.12.2022 folgende
Auswirkungen auf den Barwert der zukünftigen Zahlungen gehabt:
Parameter Änderung
-0,50%
Änderung
+0,50%
Rechnungszinssatz 5,3% -4,9%
Lohn- / Gehaltstrend -4,9% 5,3%
Eine Änderung (+/- 0,5%-Punkte) der Parameter „Rechnungszinssatz“ und „Lohn- / Gehaltstrend“ hätte zum 31.12.2021
folgende Auswirkungen auf den Barwert der zukünftigen Zahlungen gehabt:
Parameter Änderung
-0,50%
Änderung
+0,50%
Rechnungszinssatz 6,2% -5,7%
Lohn- / Gehaltstrend -5,6% 6,0%
Aufgrund von kollektivvertraglichen Vereinbarungen sind die
Gesellschaften der PIERER Mobility-Gruppe verpflichtet, an
MitarbeiterInnen in Österreich Jubiläumsgelder nach Maßgabe der
Erreichung bestimmter Dienstjahre (ab 25 Dienstjahren) zu leisten
(leistungsorientierte Verpflichtung). Die Zinsen werden im sonstigen
Finanzergebnis erfasst. Die Verpflichtungen für Ansprüche aus
Jubiläumsgeldern entwickelten sich wie folgt:
175
TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Stand am 1.1. 7.561 6.719
Dienstzeitaufwand 753 667
Zinsaufwand 91 77
Erfolgte Zahlungen -103 -80
Versicherungsmathematischer Gewinn / Verlust (erfolgswirksam) -1.696 177
Sonstiges 0 1
Stand am 31.12. 6.606 7.561
34. ANDERE KURZ- UND LANGFRISTIGE SCHULDEN UND VERBINDLICHKEITEN
AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN
Die anderen langfristigen Schulden setzten sich im Wesentlichen wie folgt zusammen:
TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Kautionen 11.611 11.36 4
Sonstige finanzielle Schulden 3.396 1.470
Andere langfristige finanzielle Schulden 15.007 12.834
Andere langfristige nicht finanzielle Schulden 1.400 1.353
Andere langfristige Schulden 16.407 14.187
Die sonstigen finanziellen Schulden betreffen größtenteils Optionen
auf nicht beherrschende Anteile an der PIERER & MAXCOM
MOBILITY OOD. Die Veränderung der Optionen auf nicht
beherrschende Anteile ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung
in den Kapitalmaßnahmen in Höhe von TEUR 2.579 dargestellt.
Die anderen kurzfristigen Schulden setzten sich im Wesentlichen wie folgt zusammen:
TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Umsatzboni 57.059 46.678
Preisnachlässe 6.417 3.709
Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten 333 1.988
Sonstige finanzielle Schulden 9.126 15.954
Andere kurzfristige finanzielle Schulden 72.935 68.329
Personalverbindlichkeiten 52.876 49.486
Vorauszahlungen 8.215 5.998
Verbindlichkeiten Finanzämter 13.120 9.460
Sonstige nicht finanzielle Schulden 6 44
Andere kurzfristige nicht finanzielle Schulden 74.217 64.988
Andere kurzfristige Schulden 147.152 133.317
Konzernanhang_2022
In den kurzfristigen Personalverbindlichkeiten sind im Wesentlichen
Verbindlichkeiten für nicht konsumierte Urlaube, Verbindlichkeiten für
Mitarbeiterprämien, Verbindlichkeiten gegenüber Gebietskranken-
kassen sowie Verbindlichkeiten aus Löhnen und Gehältern enthalten.
Supplier Finance:
Unternehmen der PIERER Mobility-Gruppe haben mit einem öster-
reichischen Kreditinstitut ein revolvierendes Programm zur
Finanzierung von Lieferantenverbindlichkeiten (Supplier Finance
Programm) aufgesetzt. Lieferanten können ihre Forderungen
gegenüber der PIERER Mobility-Gruppe vor Fälligkeit an das Kredit-
institut verkaufen. Die PIERER Mobility-Gruppe wird nicht von der
ursprünglichen Verpflichtung entbunden und es kommt aufgrund der
quantitativen und qualitativen Prüfung zu keiner signifikanten
Änderung der Vertragsbedingungen. Die Verbindlichkeiten werden
weiterhin unter Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
gezeigt und im Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit ausgewiesen.
Von diesem Supplier Finance Programm sind zum 31.12.2022
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von
TEUR 350.236 (Vorjahr: TEUR 167.344) betroffen. Das sind 47,5%
(Vorjahr: 42,3%) der gesamten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen zum Stichtag in Höhe von TEUR 737.602 (Vorjahr:
TEUR 395.581).
Neben konzernfremden Lieferanten wurde auch zwischen öster-
reichischen Unternehmen der PIERER Mobility-Gruppe ein solches
Programm abgeschlossen. Aus Sicht der PIERER Mobility-Gruppe ist
kein Leistungsaustausch erfolgt, sondern es werden lediglich
Fremdmittel aufgenommen, welche unter den kurzfristigen Finanz-
verbindlichkeiten ausgewiesen werden. Der Ausweis der Cash-Flows
erfolgt im Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit.
Zum 31.12.2022 wurden im Konzernabschluss der PIERER Mobility
AG die Beziehungen zwischen Konzernunternehmen in Höhe von
TEUR 3.394 (Vorjahr: TEUR 1.836) als kurzfristige Finanzverbindlich-
keiten dargestellt.
35. RÜCKSTELLUNGEN
Der Konzern bildet Rückstellungen für Garantien und Gewähr-
leistung für bekannte, zu erwartende Einzelfälle. Die erwarteten
Aufwendungen basieren vor allem auf früheren Erfahrungen und
werden zum Zeitpunkt des Verkaufs der Produkte ergebniswirksam
gebildet.
Die Schätzung zukünftiger Aufwendungen ist mit Unsicherheiten
verbunden, wodurch es in der Zukunft zu einer Anpassung der
gebildeten Rückstellungen kommen kann. Es ist nicht auszu-
schließen, dass die tatsächlichen Aufwendungen für diese
Maßnahmen die hierfür gebildeten Rückstellungen in nicht
vorhersehbarer Weise übersteigen oder unterschreiten.
Die Rückstellungen haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:
TEUR Stand am
01.01.2022
Zuführungen Auflösungen Verbrauch Stand am
31.12.2022
Kurzfristige Rückstellungen:
Rückstellungen für Garantien und
Gewährleistung
20.000 20.947 0 -20.000 20.947
Rückstellungen für Prozesse 635 232 -6 -104 757
Sonstige Rückstellungen 2.470 20.310 0 -447 22.333
23.105 41.489 -6 -20.551 44.037
Die Rückstellungen für Garantien und Gewährleistungen betreffen
größtenteils Risiken aus gesetzlichen und freiwilligen Produkthaf-
tungen. In den sonstigen Rückstellungen sind vor allem Vorsorgen für
ausstehende Investitionen enthalten. Die Bewertung der
Rückstellungen erfolgt auf Basis von Erfahrungswerten aus der
Vergangenheit und zukunftsbezogenen Annahmen.
177
VI. ANGABEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG
Die Veränderungen der in der Kapitalflussrechnung dargestellten
Bilanzposten sind nicht unmittelbar aus der Bilanz ableitbar, da nicht
zahlungswirksame Effekte neutralisiert werden. In den sonstigen
nicht zahlungswirksamen Aufwendungen (Erträgen) sind im Wesent-
lichen Bewertungen von Fremdwährungsforderungen und
-verbindlichkeiten, Wertberichtigungen auf Forderungen und Vorräte
sowie noch nicht zahlungswirksame Erträge aus Förderungen
enthalten. Die Auswirkungen von Konsolidierungskreisänderungen
wurden eliminiert und sind im Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit
ausgewiesen.
Eine Überleitungsrechnung zwischen der bilanziellen Veränderung
der Finanzschulden und den in der Kapitalflussrechnung
dargestellten Werten kann wie folgt dargestellt werden:
TEUR Buchwert
1.1.2022
Zahlungs-
wirksame
Ver-
änderung
Zahlungsunwirksame Veränderung Buchwert
31.12.2022
Erwerb Umglied-
erung
Konsolidie-
rungskreis-
änderungen
Trans-
aktions-
kosten
Abgrenzung
Zinsen,
Fremd-
währungs-
effekte
Kurzfristige
Finanzschulden
36.939 -31.336 0 48.631 600 0 8 54.842
Langfristige
Finanzschulden
461.005 0 0 -48.631 0 149 0 412.523
Leasingverbindlich-
keiten (kurzfristig)
19.908 -23.414 0 25.299 0 0 0 21.793
Leasingverbindlich-
keiten (langfristig)
45.534 0 25.662 -25.299 0 0 200 46.097
Summe 563.386 -54.750 25.662 0 600 149 208 535.255
TEUR Buchwert
1.1.2021
Zahlungs-
wirksame
Ver-
änderung
Zahlungsunwirksame Veränderung Buchwert
31.12.2021
Erwerb Umglied-
erung
Konsolidie-
rungskreis-
änderungen
Trans-
aktions-
kosten
Abgrenzung
Zinsen,
Fremd-
währungs-
effekte
Kurzfristige
Finanzschulden
55.103 -49.976 0 32.513 -1.144 0 443 36.939
Langfristige
Finanzschulden
413.853 79.528 0 -32.513 0 131 6 461.005
Leasingverbindlich-
keiten (kurzfristig)
19.491 -18.431 0 18.928 -80 0 0 19.908
Leasingverbindlich-
keiten (langfristig)
42.236 0 23.342 -18.928 -48 0 -1.068 45.534
Summe 530.683 11.121 23.342 0 -1.272 131 -619 563.386
Konzernanhang_2022
VII. RISIKOBERICHT
36. RISIKOMANAGEMENT
Als weltweit agierender Konzern ist die PIERER Mobility-Gruppe mit
einer Vielzahl von möglichen Risiken konfrontiert, die durch ein
umfassendes Risikomanagementsystem überwacht werden.
Vorstand und Aufsichtsrat werden regelmäßig über Risiken
informiert, welche die Geschäftsentwicklung maßgeblich beein-
flussen können. Das Management setzt rechtzeitig Maßnahmen zur
Vermeidung, Minimierung und Absicherung von Risiken.
In den Rechnungslegungsprozess ist ein dem Unternehmen
angepasstes internes Kontrollsystem integriert, das Grundprinzipien
wie Funktionstrennung und Vier-Augen-Prinzip beinhaltet. Durch
interne und externe Überprüfungen wird sichergestellt, dass die
Prozesse ständig verbessert und optimiert werden. Weiters besteht
ein konzerneinheitliches Berichtswesen zur laufenden Kontrolle und
Steuerung des Risikomanagement-Prozesses. Das Konzernberichts-
wesen unterliegt einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess,
sodass der Vorstand noch zeitnaher und umfassender über den Grad
der Zielerreichung sowie über Markt- und Wettbewerbsver-
änderungen informiert wird.
Eine kontinuierliche Fortsetzung des Wachstums ist von unterschied-
lichen Faktoren wie etwa Nachfrageverhalten, Produktentwicklung,
Wechselkursentwicklungen, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
in den einzelnen Absatzmärkten, Einkaufspreisen von Zulieferteilen
oder Mitarbeiterentwicklung abhängig. Durch verstärkte Markt-
forschungsaktivitäten und eine darauf abgestimmte Modellpolitik
wird den Gegebenheiten eines rasch ändernden Marktumfeldes
Rechnung getragen.
Um Risiken im Zusammenhang mit Betrug, Korruption und
Bestechung vorzubeugen, werden Mitarbeiter verpflichtet, sich nach
denen im Code of Conduct definierten Grundsätzen zu verhalten. Der
Kodex ist für sämtliche Mitarbeiter, Führungskräfte und Organmit-
glieder sowie für Berater, Geschäftspartner und Kunden der PIERER
Mobility-Gruppe verbindlich. Seit dem Geschäftsjahr 2021 ist der
Code of Conduct Anlage und damit Vertragsbestandteil bestehender
Händlerverträge. Seit Anfang 2020 ist dies ohnehin bei neuen
Händlerverträgen und auch bei neuen Vertragsbeziehungen im
Zuliefererbereich der Fall.
Um den negativen Effekten aus makroökonomischem und
geopolitischem Kontext entgegenzuwirken, forciert PIERER Mobility
eine globale Diversifizierung der Absatzmärkte. Dabei wird das
größte relative Wachstum in den kommenden Jahren in Asien
erwartet. Um dieses Wachstum zu unterstützen, wird die intensive
Zusammenarbeit mit unserem strategischen Partner Bajaj laufend
ausgebaut. Zusätzlich wurde weiter in Produktionsstandorte mit
lokalen Partnern in China und auf den Philippinen investiert.
Insbesondere der russisch-ukrainische Krieg beeinflusst die
Weltwirtschaft negativ. Die PIERER Mobility-Gruppe ist geschäftlich
nicht unmittelbar von den militärischen Auseinandersetzungen in der
Ukraine betroffen. Indirekt sieht sich die Gruppe wie auch die
gesamte Industrie vor allem mit weiter steigender Energie- und
Rohstoffkosten sowie negativer Auswirkungen auf die Kapitalmärkte
konfrontiert.
Die Ertragslage der PIERER Mobility AG (als Einzelgesellschaft) ist
geprägt von Aufwendungen im Zusammenhang mit aufgenommenen
Finanzierungen, Beteiligungserwerben sowie Projektaufwendungen
und hängt wesentlich von der Dividendenpolitik ihrer Beteiligungs-
gesellschaften ab. Die Beteiligung an der KTM-Gruppe stellt derzeit
die größte und wesentlichste Beteiligung der PIERER Mobility AG dar.
Gemäß den Anforderungen des § 243 c UGB wurde ein Corporate
Governance-Bericht erstellt. Wir verweisen diesbezüglich auf die
Veröffentlichung im Geschäftsbericht der PIERER Mobility AG bzw.
auf die Website der PIERER Mobility AG.
37. MARKTRISIKEN
KONJUNKTURELLES RISIKO
Die PIERER Mobility-Gruppe ist in der Motorrad- und Fahrradbranche
tätig. Die Absatzmöglichkeiten sind von der allgemeinen
konjunkturellen Lage in den Ländern und Regionen bestimmt, in
denen die PIERER Mobility-Gruppe mit ihren Produkten vertreten ist.
Wie die letzten Jahre gezeigt haben, ist insbesondere die Motorrad-
branche zyklisch und unterliegt starken Nachfrageschwankungen.
Durch entsprechende Erfahrungswerte zusammen mit Markt-
forschungen und -prognosen, welche in der Planung berücksichtigt
werden, wird dem Risiko entgegengewirkt. Durch das veränderte
Mobilitätsverhalten, die hohen Inflationsraten sowie den russisch-
ukrainischen Krieg hat sich insbesondere der globale Motorradmarkt
auf hohem Niveau stabilisiert.
WETTBEWERB UND PREISDRUCK
Speziell der Motorradmarkt in den Industriestaaten ist von intensivem
Wettbewerb geprägt, wobei die stärksten Konkurrenten vier
japanische, drei europäische und in geringem Ausmaß ein amerikani-
scher Hersteller sind und manche von ihnen größere finanzielle
179
Ressourcen, höhere Absatzzahlen und Marktanteile besitzen. Im
Straßenmotorradmarkt herrscht zudem ein hoher Preisdruck und neu
hinzukommende Mitbewerber versuchen mittels Niedrigpreis-
strategie den Markteintritt zu schaffen. Durch die erfolgreiche
Marktstrategie ist die PIERER Mobility-Gruppe Europas führender
„Powered Two-Wheeler“ Hersteller. Dies wurde unter anderem auch
durch die vollständige Integration von GASGAS als dritte Marke und
die weitere Entwicklung des Händlernetzes unterstützt. Durch die
gezeigte Innovationsstärke sieht sich die Gruppe als Technologie-
führer im Zweirad-Sektor in Europa. Die strategische Partnerschaft
mit Bajaj und die Intensivierung der Zusammenarbeit mit CFMOTO
festigt die Wettbewerbsfähigkeit in den globalen Märkten.
ABSATZRISIKO
Die größten Einzelabsatzmärkte der Gruppe stellen der europäische
sowie der US-amerikanische Markt für Motorräder sowie die
DACH-Region für New Mobility- / (E-)Bicycle-Produkte dar. Ein
Einbruch dieser Märkte könnte nachteilige Auswirkungen auf die
Geschäftstätigkeit haben. Der Markteintritt in neue Märkte stellt im
Wesentlichen ein Kostenrisiko dar, da in manchen dieser Märkte die
Absatzentwicklung sowie die politischen Rahmenbedingungen
schwer einschätzbar sind. Durch die Zusammenarbeit mit dem strate-
gischen Partner Bajaj Auto Ltd., Pune, Indien, wird gemeinsam
weiterhin konsequent an der Umsetzung einer globalen Produkt-
strategie gearbeitet.
Die globalen Auswirkungen der hohen Inflationsraten könnten sich
letztlich auch in einer Veränderung des insgesamt reduzierten
Konsumverhaltens der Kunden niederschlagen. Die Gruppe
beobachtet derartige Auswirkungen auf das Konsumverhalten der
Kunden laufend. So wurde festgestellt, dass die Nachfrage nach
Produkten der Gruppe als Qualitätsanbieter von PTWs unverändert
ein hohes Niveau aufweist. Weiter steigende Zinsen im Zuge der
Inflationsbekämpfung könnten möglicherweise den Druck auf die
Händler erhöhen und ein Absatzrisiko darstellen. Die PIERER
Mobility-Gruppe steht daher in enger Abstimmung mit ihrem
Händlernetz und unterstützt dieses mit gezielten Programmen.
Für die PIERER Mobility-Gruppe stellt die Betreuung der Endkunden
durch das Händlernetzwerk einen wesentlichen Erfolgsfaktor dar. Um
hier kontinuierlich einen hohen Standard gewährleisten zu können,
werden laufend verpflichtende Händlertrainings abgehalten, in denen
neue technische Standards vermittelt und die Händler im Umgang
mit dem Kunden geschult werden. Zudem stellt speziell die Gruppe
eine moderne Kommunikationsplattform bereit, mit der die Händler
den Beschaffungsprozess abwickeln und den Verkaufsprozess
dokumentieren können.
38. BRANCHENSPEZIFISCHE RISIKEN
BESCHRÄNKUNGEN DES MOTORRADFAHRENS
Da die Gruppe ihre Produkte in einer Vielzahl von Ländern vertreibt,
ist sie dem Risiko der Veränderung von nationalen Vorschriften,
Lizenzbedingungen, Steuern, Handelsbeschränkungen, Preisen,
Einkommen und Devisenbeschränkungen, ferner dem Risiko von
politischer, sozialer und ökonomischer Instabilität, Inflation und
Zinsschwankungen ausgesetzt. Für den Straßeneinsatz zugelassene
Motorräder müssen u. a. entsprechende Lärm- und Abgasemissions-
bestimmungen erfüllen, um am Markt des jeweiligen Landes
zugelassen zu werden. So erfüllt die Gruppe bei allen neuen straßen-
zulassungsfähigen Modellen die für Motorräder einschlägige
europäische Abgasnorm Euro V. Auch die Einsatzmöglichkeiten von
Motorrädern im Gelände werden erheblich von national-gesetzlichen
Rahmenbedingungen in den Absatzländern beeinflusst. Um diesem
Risiko entgegenzuwirken, werden die jeweiligen länderspezifischen
Regelungen vor Markteintritt eingehend überprüft und laufend
weiterhin überwacht, um bei Änderungen rechtzeitig reagieren zu
können.
BESCHAFFUNGSRISIKO
Aus der aktuellen wirtschaftlichen Situation ergibt sich ein
weltwirtschaftliches Beschaffungs- und Absatzrisiko, das auch die
PIERER Mobility-Gruppe betrifft. Im Wesentlichen liegt dieses Risiko
in den bereits durch die globale Verknappung von Gütern und
Ressourcen als Folge der COVID 19-Pandemie getriebenen, deutlich
gestiegenen Beschaffungspreisen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
und Komponenten sowie den auf ein hohes Niveau gestiegenen
Produktionsgemeinkosten, insbesondere hinsichtlich der Energie-
preise sowie der Transport- und Personalkosten. Dies betrifft
vorrangig Unternehmen im Bereich der energieintensiven Herstellung
von Rohmaterialien wie Aluminium und Stahl, was die Verfügbarkeit
am Gesamtmarkt beeinflussen könnte.
Das Beschaffungsrisiko besteht in der aktuellen Situation im Wesent-
lichen darin, dass einerseits bestellte Komponenten nicht oder nicht
zum vereinbarten Termin geliefert werden. Andererseits etablieren
sich die steigenden Energiekosten zunehmend als wesentliches
finanzielles Risiko für kleinere Zulieferbetriebe der Gruppe und
können daher zu weiteren Störungen in der Lieferkette führen. Die
Gruppe selbst ist von steigenden Energiekosten in nur überschau-
barem Ausmaß betroffen, da die hauseigenen Produktions- und
Assemblierungsprozesse wenig energieintensiv sind.
Der Verlauf des Geschäftsjahres 2022 hat die Grundtendenzen der
Konzernanhang_2022
Prognosen von Ende 2021 bestätigt, indem die erwarteten Störungen
in der Beschaffung wesentlicher elektronischer Komponenten
eingetreten sind. Vor allem die Lieferanten von elektronischen
Bauteilen stehen grundsätzlich weiterhin vor Herausforderungen in
deren Beschaffung, Produktion und fristgerechten Lieferung. Eine
weitergehende Entspannung dieser Situation, die bereits im zweiten
Halbjahr 2022 allmählich begonnen hat einzusetzen, wird für das
zweite Halbjahr 2023 erwartet.
Auch im New Mobility-Bereich wird für das Geschäftsjahr 2023 eine
weitgehende nachhaltige Erholung der teils langwierigen Lieferzeiten
erwartet. So wird für 2023 mit einer Reduktion der aktuellen Liefer-
zeiten von derzeit fast 24 Monaten auf ein normales Maß von ca. 8-12
Monaten ausgegangen. Der erhebliche Rückstau bei der Bearbeitung
von Bestellungen bestimmter Komponenten durch Dritte, bspw. im
Bereich von Rahmen und Bremssystemen, wird jedoch auch im
Geschäftsjahr 2023 weiterhin zu Verzögerungen in der Beschaffung
führen.
Die bei diesen und weiteren bestimmten Komponenten
aufgetretenen Lieferkettenengpässe, resultierend in Verzögerungen
bei der Beschaffung, hat die Gruppe diese absehbare Situation durch
regelmäßige Abstimmung mit den Zulieferern und frühzeitige
Beschaffungs- sowie Produktionsfreigaben weitgehend stabilisiert
und ausgeglichen. So ist es der Gruppe möglich, den Ressourcen-
bedarf der jeweiligen Produktionsstandorte längerfristig decken zu
können. Durch die verfolgte intensive Zusammenarbeit entlang der
Supply Chain zeigten sich nur unwesentliche Auswirkungen auf die
Gruppe.
Beschaffungsseitig begegnet die PIERER Mobility-Gruppe den oben
beschriebenen Risiken durch mehrere Maßnahmen, wie z. B. die
Nutzung alternativer Lieferketten und entsprechende Aktivitäten zur
Reduktion der anfallenden Kosten, die Umsetzung von Effizienzmaß-
nahmen bei Lieferantenpartnern durch Cost Engineering Support
sowie die Vereinbarung von zeitlich befristeten Preiserhöhungen auf
Basis von Indizes. Darüber hinaus hat die Gruppe bereits weitere
wesentliche Maßnahmen zur frühzeitigen Absicherung der
Versorgung und somit Produktion, wie oben erwähnt, umgesetzt und
ein Marktintelligenzsystem für Elektronikbauteile eingeführt.
Aufgrund der Flexibilität im implementierten Produktionslayout ist die
Gruppe auch in Ausnahmefällen in der Lage, bei globalen
Entwicklungen, die zu immer engeren Lieferketten führen,
Produktionspläne bedarfsgerecht anzupassen. Schließlich soll die
logistische Beschaffungsstruktur so angepasst werden, dass Trans-
portwege und damit verbundene Kosten minimiert werden.
TECHNISCHE INNOVATION, RENNSPORT
Technische Innovationen und die Einführung neuer Produkte sind
maßgeblich für die Wettbewerbsstellung der PIERER Mobility-Gruppe
verantwortlich. Dazu müssen neue Trends rechtzeitig erkannt
werden. Um dem Risiko entgegenzuwirken, ist es wichtig, die
Produktinnovation zu gewährleisten.
Die PIERER Mobility-Gruppe legt daher großen Wert auf die
frühzeitige Erkennung von Trends, auf Forschung und Entwicklung im
technischen und funktionellen Bereich sowie auf die Erforschung der
Wünsche der Kunden, um eine innovative und marktnahe Produktent-
wicklung zu erreichen. Die Leistungen im Rennsport sind für das
Unternehmen nicht nur als Marketinginstrument von großer
Bedeutung, sondern bilden auch die Grundlage für die Produktent-
wicklung und sind Maßstab für die Serienentwicklung. Aus der
Möglichkeit, Produkte unter Rennbedingungen bei Rennsportereig-
nissen zu testen, werden wertvolle Erfahrungen gewonnen. Weiters
werden technische Neuerungen vor der Serieneinführung einer
umfassenden Prüfung durch das Qualitätsmanagementsystem
unterzogen, um technische Fehler mit negativen Auswirkungen auf
die Ergebnisentwicklung weitestgehend auszuschließen.
PRODUKTHAFTUNGSRISIKO
Die PIERER Mobility-Gruppe ist im Geschäftsumfeld auch Schaden-
ersatzforderungen aufgrund von Unfällen und Verletzungen
ausgesetzt. Dies gilt insbesondere für die USA, wo Ansprüche in
Produkthaftungsfällen mit höheren Haftungssummen geltend
gemacht werden. Zusätzlich zu den bestehenden Absicherungen
wird dieses Risiko durch eine umfassende Qualitätskontrolle in allen
Produktionsbereichen minimiert.
39. IT- RISIKEN
Der hohe Qualitätsstandard, den wir bei unseren Produkten haben,
gilt auch für den Bereich Datensicherheit und Datenschutz.
ln der PIERER Mobility-Gruppe wird ein lT-Security- und
Riskmanagement-System mit dem Ziel betrieben, unternehmens-
relevante Risiken im Bereich lnformationssicherheit erkennen und
steuern zu können. Darüber hinaus werden, sowohl für die Kunden,
als auch für den Vorstand sowie für die jeweilige Geschäftsführung
beteiligter Gesellschaften der Nachweis der Ordnungsmäßigkeit und
Einhaltung der Sorgfaltspflicht im Umgang mit und im Einsatz von
Informationen und Einrichtungen zur Informationsverarbeitung
erbracht und dokumentiert.
Den stetig wachsenden IT- und Cyberrisiken werden durch die
181
laufende Weiterentwicklung der IT- Sicherheitsmaßnahmen und den
Einsatz aktueller IT-Sicherheitstechnologien begegnet. Mit einem
mehrstufigen technischen Konzept unter Verwendung aktueller
Sicherheitsfeatures wie Intrusion Prevention Systems und zusätz-
lichen davor oder intern betriebenen Security-Systemen werden
Cyber-Angriffe abgewehrt. Zusätzlich werden verhaltensbasierende
Security-Lösungen eingesetzt, um sicherheitstechnische Auffällig-
keiten zu erkennen. Vorkommnisse werden mit einem
Malware-Incident-Response-Prozess erkannt und behandelt. Parallel
werden regelmäßige externe und interne Schwachstellenanalysen
durchgeführt und mit einem etablierten Patch- und Update-
Management-Prozess entgegnet. Regelmäßige externe und interne
Sicherheitsaudits werden im Risikomanagement dokumentiert,
etwaige Findings werden bewertet, priorisiert und danach einer
Lösung zugeführt.
Für alle Nutzer von lT-Systemen wird das für den Einsatz der lT im
Rahmen ihrer Funktion erforderliche Wissen und Bewusstsein durch
globale und regelmäßige IT-Security-Sensibilisierungsschulungen
sichergestellt. Diese werden präventiv und nachvollziehbar
durchgeführt.
Die anhaltende COVID-19 Pandemie machte es im Laufe des
Geschäftsjahres 2021 und macht es auch weiterhin erforderlich, dass
eine große Anzahl der Mitarbeiter ihre Tätigkeiten aus dem
Homeoffice verrichten musste bzw. muss. Die ergriffenen
Maßnahmen zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der IT-Infra-
struktur der letzten Jahre wurden beibehalten, sodass die PIERER
Mobility-Gruppe diese außergewöhnlichen Herausforderungen
bewährt meistern und den Mitarbeitern unverändert unkompliziert
und sicher einen Remote-Arbeitsplatz zur Verfügung stellen kann.
40. FINANZIELLE RISIKEN
Die PIERER Mobility-Gruppe unterliegt hinsichtlich ihrer Vermögens-
werte, Schulden und geplanten Transaktionen Kredit-, Markt-,
Währungs- und Liquiditätsrisiken. Ziel des Finanzrisikomanagements
ist es, diese Risiken zu steuern und zu begrenzen. Der Vorstand und
der Aufsichtsrat werden regelmäßig über Risiken informiert, welche
die Geschäftsentwicklung maßgeblich beeinflussen können.
Die Grundsätze des Finanzrisikomanagements werden durch den
Aufsichtsrat und den Vorstand festgelegt und überwacht. Die
Umsetzung obliegt dem Konzern-Treasury. Die PIERER Mobility-
Gruppe setzt zur Absicherung der nachfolgend beschriebenen
Finanzrisiken derivative Finanzinstrumente ein mit dem Ziel, die
Absicherung der operativen Zahlungsströme gegen Schwankungen
der Wechselkurse und/oder Zinssätze sicherzustellen. Der
Sicherungshorizont umfasst in der Regel die aktuell offenen Posten
sowie geplante Transaktionen in den nächsten 12 bis 18 Monaten. In
Ausnahmefällen können in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat auch
längerfristige strategische Sicherungspositionen eingegangen
werden.
WÄHRUNGSRISIKEN
Als weltweit tätiges Unternehmen ist die PIERER Mobility-Gruppe von
weltwirtschaftlichen Rahmendaten wie der Veränderung von
Währungsparitäten oder den Entwicklungen auf den Finanzmärkten
beeinflusst. Insbesondere die Wechselkursentwicklung des
US-Dollars, der im Fremdwährungsrisiko der KTM das höchste
Einzelrisiko darstellt, ist für die Umsatz- und Ertragsentwicklung von
Bedeutung. Durch die zunehmende Bedeutung des USD im Einkauf
wird das Fremdwährungsrisiko beim USD wesentlich verringert
(„natural hedge“). Im Geschäftsjahr 2022 wurden rund 34 % der
Umsätze (Vorjahr: 25 %) in US-Dollar erzielt. Durch Währungs-
sicherungsmaßnahmen, insbesondere Hedging-Strategien, können
diese Währungsverschiebungen weitestgehend zumindest über ein
Modelljahr ausgeglichen werden.
Währungsrisiken bestehen für den Konzern weiters, sofern finanzielle
Vermögenswerte und Schulden in einer anderen als der lokalen
Währung der jeweiligen Gesellschaft abgewickelt werden. Die Gesell-
schaften des Konzerns fakturieren zum überwiegenden Teil in lokaler
Währung und finanzieren sich weitgehend in lokaler Währung.
Veranlagungen erfolgen überwiegend in der Landeswährung der
anlegenden Konzerngesellschaft. Aus diesen Gründen ergeben sich
zumeist natürlich geschlossene Währungspositionen.
Die Hauptursachen für Ineffektivität im Rahmen von Währungs-
sicherungsgeschäften sind:
Auswirkungen des Kreditrisikos der Gegenparteien
und des Konzerns auf den beizulegenden Zeitwert der
Devisenterminkontrakte, die sich nicht in der Änderung des
beizulegenden Zeitwertes der abgesicherten Zahlungsströme,
die auf Änderung der Wechselkurse zurückzuführen sind,
widerspiegeln, und
Änderungen des Transaktionszeitpunkts der abgesicherten
Grundgeschäfte.
Für die Währungsrisiken von Finanzinstrumenten wurden Sensitivi-
tätsanalysen durchgeführt, die die Auswirkungen von hypothetischen
Änderungen der Wechselkurse auf Ergebnis (nach Steuern) und
Eigenkapital zeigen. Im Rahmen der Sensitivitätsanalyse werden
Effekte aus der Änderung des Wechselkurses um +/- 10 % auf den
Konzernanhang_2022
Gewinn und Verlust, das sonstige Ergebnis und das Eigenkapital
aufgezeigt. Als Basis wurden die betroffenen Bestände zum Bilanz-
stichtag herangezogen sowie die für das Geschäftsjahr 2023
geplanten Ein- und Verkäufe in Fremdwährung. Dabei wurde
unterstellt, dass das Risiko am Bilanzstichtag im Wesentlichen das
Risiko während des Geschäftsjahres repräsentiert. Als Steuersatz
wurde der Konzernsteuersatz in Höhe von 25% verwendet.
Außerdem wurde bei der Analyse unterstellt, dass alle anderen
Variablen, insbesondere Zinssätze, konstant bleiben. Bei der Analyse
wurden jene Währungsrisiken von Finanzinstrumenten, die in einer
von der funktionalen Währung abweichenden Währung denominiert
und monetärer Art sind, einbezogen.
Währungsrisiken aus Euro-Positionen in Tochterunternehmen, deren
funktionale Währung vom Euro abweicht, wurden dem Währungs-
risiko der funktionalen Währung des jeweiligen Tochterunternehmens
zugerechnet. Risiken aus Fremdwährungspositionen abseits vom
Euro wurden auf Konzernebene aggregiert. Wechselkursbedingte
Differenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen in die Konzern-
währung blieben unberücksichtigt.
Die PIERER Mobility-Gruppe legt der Analyse folgende Annahmen
zu Grunde:
r die Sensitivität des Gewinnes und Verlustes werden
Bankguthaben, Forderungen und Verbindlichkeiten des Konzerns,
sowie künftige Ein- und Auszahlungen in Fremdwährung
berücksichtigt, die nicht in der funktionalen Währung der
Konzerngesellschaft bilanziert sind. Ebenfalls werden die
offenen Derivate des Cash-Flow-Hedges herangezogen,
deren Grundgeschäft zum Bilanzstichtag bereits realisiert ist
(ergebniswirksam).
Für die Sensitivität des sonstigen Ergebnisses werden offene
Derivate des Cash-Flow-Hedges berücksichtigt, deren
Grundgeschäft zum Bilanzstichtag noch nicht realisiert ist (nicht
ergebniswirksam). Die Nominale der offenen Derivate entspricht
dem Exposure.
Erhöhung (+) / Verminderung (-) Aufwertung um 10% Abwertung um 10%
TEUR 31.12.2022 31.12.2021 31.12.2022 31.12.2021
Veränderung des Ergebnisses (nach Steuern) -28.868 -23.490 35.284 28.709
Veränderung der währungsbezogenen
Cash-Flow-Hedge-Rücklage
3.636 10.995 -4.444 -13.439
Veränderung des Eigenkapitals -25.232 -12.495 30.840 15.270
ZINSÄNDERUNGSRISIKEN
Die Finanzinstrumente sind sowohl aktiv- als auch passivseitig
teilweise variabel verzinst. Das Risiko besteht demnach in steigenden
Aufwandszinsen bzw. sinkenden Ertragszinsen, die sich aus einer
nachteiligen Veränderung der Marktzinsen ergeben.
Die PIERER Mobility-Gruppe unterliegt somit dem Risiko von
Zinsschwankungen am Markt. Dem Risiko wird durch regelmäßige
Beobachtung des Geld- und Kapitalmarktes sowie durch den
teilweisen Einsatz von Zinsswaps (fixed interest rate payer swaps)
Rechnung getragen. Im Rahmen der abgeschlossenen Zinsswaps
erhält das Unternehmen variable Zinsen und zahlt im Gegenzug fixe
Zinsen auf die abgeschlossenen Nominalen.
Zinsänderungsrisiken resultieren somit im Wesentlichen aus
originären variabel verzinsten Finanzinstrumenten (Cash-Flow-
Risiko). Für die Zinsänderungsrisiken dieser Finanzinstrumente
wurden Sensitivitätsanalysen durchgeführt, die die Auswirkungen
von hypothetischen Änderungen des Marktzinsniveaus auf Ergebnis
(nach Steuern) und Eigenkapital zeigen. Als Basis wurden die
betroffenen Bestände zum Bilanzstichtag herangezogen. Dabei
wurde unterstellt, dass das Risiko am Bilanzstichtag im Wesentlichen
das Risiko während des Geschäftsjahres repräsentiert. Als
Steuersatz wurde der Konzernsteuersatz in Höhe von 25%
verwendet. Außerdem wurde bei der Analyse unterstellt, dass alle
anderen Variablen, insbesondere Wechselkurse, konstant bleiben.
Die Hauptursachen für Ineffektivität im Rahmen von
Zinssicherungen sind:
Einfluss des Kreditrisikos der Gegenpartei und des Konzerns
auf den beizulegenden Zeitwert der Zinsderivate, der sich
nicht in der Änderung des beizulegenden Zeitwertes der
abgesicherten Zahlungsströme, die auf Änderungen der Zinssätze
zurückzuführen sind, widerspiegelt, und
Unterschiede bei den Parametern (z.B. Zinsanpassungstermine)
zwischen den Derivaten und den gesicherten Grundgeschäften
183
Für das Zinsrisiko wurde eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt. Dabei werden die Änderungen des Zinssatzes
um +/- 50 Basispunkte auf den Gewinn und Verlust, das sonstige Ergebnis und das Eigenkapital aufgezeigt.
Erhöhung (+) / Verminderung (-) Erhöhung um 50 BP Verringerung um 50 BP
TEUR 31.12.2022 31.12.2021 31.12.2022 31.12.2021
Veränderung des Ergebnisses (nach Steuern) -316 324 318 -1.311
Veränderung der zinsbezogenen
Cash-Flow-Hedge-Rücklage
1.752 -2.316 -1.757 2.316
Veränderung des Eigenkapitals 1.436 -1.992 -1.439 1.005
Die aufgrund der IBOR Reform notwendigen Umstellungen
betroffener Referenzzinssätze in den von der Gruppe in Anspruch
genommenen Finanzinstrumente hat das Konzern-Treasury im
Geschäftsjahr 2022 abgeschlossen. In enger Abstimmung mit den
Geschäftspartnern wurden Verträge entsprechend angepasst und
vertragliche Übergangsregelungen, die den Umgang mit vorüber-
gehend oder dauerhaft nicht zur Verfügung stehenden
Referenzzinssatzes zum Inhalt haben, in Anspruch genommen. Für
Verträge und Finanzinstrumente, die im Geschäftsjahr neu
abgeschlossen wurden, wurde ausnahmslos die Verwendung der
neuen Referenzzinssätze vereinbart. Die Anpassungen haben zu
keinen wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss
geführt.
AUSFALLRISIKEN (KREDIT- BZW. BONITÄTSRIS
IKEN)
Das Ausfallrisiko ist das Risiko von finanziellen Verlusten, falls ein
Kunde oder die Vertragspartei eines Finanzinstruments seinen bzw.
ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Das Ausfall-
risiko entsteht grundsätzlich aus den Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen.
Auf der Aktivseite stellen die ausgewiesenen Buchwerte gleichzeitig
das maximale Ausfallrisiko dar. Mit Ausnahme der unter Punkt 44. des
Konzernanhangs beschriebenen Aufrechnungsvereinbarung, gibt es
zusätzlich keine generellen Aufrechnungsvereinbarungen.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Das Ausfallrisiko bei Forderungen gegenüber Kunden kann als gering
eingeschätzt werden, da die Bonität neuer und bestehender Kunden
laufend geprüft wird und Sicherheiten gefordert werden.
Das Risikomanagement führt eine Analyse und Beurteilung von
Neukunden durch. Zunächst werden diese individuell hinsichtlich
ihrer Kreditwürdigkeit analysiert und es werden konzernweit standar-
disierte Verträge mit Kunden abgeschlossen. Die Analyse umfasst
externe Ratings, soweit erhältlich, sowie Jahresabschlüsse,
Auskünfte von Kreditagenturen und Bankauskünfte. Es werden für
jeden Kunden Verkaufslimits festgelegt und laufend überprüft. Alle
Umsätze, die über diese Limits hinausgehen, bedürfen der
Zustimmung des Risikomanagements.
Ausfallrisiken werden einerseits durch Kreditversicherungen und
andererseits durch bankmäßige Sicherheiten (Garantien, Akkreditive)
weitgehend abgesichert. In internen Richtlinien werden die Ausfall-
risiken festgelegt und kontrolliert. Es bestehen weitgehend
langjährige Geschäftsbeziehungen mit Händlern und Importeuren.
Durch eine laufende Überwachung des Ausfallrisikos bzw. der
Bonität der Kunden wird jede Forderung individuell auf den Bedarf
einer Wertberichtigung überprüft.
Konzernanhang_2022
Eine Zusammenfassung des Ausfallrisikos für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und zum 31.12.2022
wird in der folgenden Tabelle dargestellt.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
TEUR
Nicht in der Bonit
beeinträchtigt
In der Bonit
beeinträchtigt
Summe
Nicht überfällig 242.774 0 242.774
Überfällig 1-30 Tage 16.460 0 16.460
Überfällig 31-60 Tage 4.123 0 4.123
Überfällig 61-90 Tage 2.592 0 2.592
Überfällig > 90 Tage 2.627 6.895 9.522
Gesamter Bruttobuchwert 268.576 6.895 275.471
Wertminderung -190 -4.859 -5.049
Summe 268.386 2.036 270.422
Eine Zusammenfassung des Ausfallrisikos für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31.12.2021
wird in der folgenden Tabelle dargestellt.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
TEUR
Nicht in der Bonit
beeinträchtigt
In der Bonit
beeinträchtigt
Summe
Nicht überfällig 129.036 0 129.036
Überfällig 1-30 Tage 15.182 0 15.182
Überfällig 31-60 Tage 1.884 0 1.884
Überfällig 61-90 Tage 1.212 0 1.212
Überfällig > 90 Tage 2.775 4.833 7.608
Gesamter Bruttobuchwert 150.089 4.833 154.921
Wertminderung -103 -3.957 -4.060
Summe 149.985 876 150.861
Zur Ermittlung des Wertminderungsbedarfes für nicht einzelwert-
berichtigte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden in
der PIERER Mobility-Gruppe die Ausfälle der letzten Jahre evaluiert.
Die Analyse hat ergeben, dass nur ein unwesentliches Risiko für
Forderungen mit einer gewissen Überfälligkeit besteht. Die
Einschätzung der Verlustquoten basiert auf historischen Ausfall-
quoten bezogen auf Überfälligkeiten und unter Bedachtnahme von
zukunftsorientierten Informationen.
Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug
befindlichen Bestands der finanziellen Liefer- und sonstigen
Forderungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf
hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht
nachkommen werden. Es liegen keine Konzentrationsrisiken vor.
Einschätzung der erwarteten Kreditverluste
Auf Basis der in der Vergangenheit tatsächlich beobachteten Ausfälle
wurde eine durchschnittliche Ausfallquote von 0,07% (Vorjahr: 0,06%)
der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ermittelt. Die
Risikoprämie für zukunftsbezogene Entwicklungen wurde
dahingehend angepasst, um die Auswirkungen der erhöhten
Inflationsraten sowie des russisch-ukrainischen Krieges zu berück-
sichtigen. Es wurde eine Zuführung von TEUR 87 (Vorjahr: TEUR 23)
zur Wertberichtigung für erwartete Verluste auf Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen erfasst.
Die Wertminderung für erwartete Verluste per 31.12.2022 beträgt
in der PIERER Mobility-Gruppe insgesamt TEUR 190 (Vorjahr:
TEUR 103).
185
Entwicklung der Wertberichtigungen
Die Entwicklung der Wertberichtigungen in Bezug auf Forderungen
aus Lieferungen und werden im Anhang unter Punkt 28.
„Forderungen aus Lieferungen und Leistungen“ beschrieben.
Zahlungsmittel und -äquivalente, sonstige Vermögenswerte
und Derivate
Kreditverluste von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten
und sonstigen finanziellen Vermögenswerten werden auf Basis
durchschnittlicher Ausfallsquoten und des Ratings des Instrumentes
ermittelt. Eine signifikante Änderung des Kreditrisikos wird auf Basis
von Rating und Zahlungsverzug bestimmt. Unter Berücksichtigung
der Kurzfristigkeit dieser Positionen und angesichts des guten
Ratings der Banken geht der Konzern davon aus, dass es sich bei
diesen Beständen um Finanzinstrumente mit niedrigem Ausfallrisiko
handelt und die erwarteten Verluste vernachlässigbar sind.
Bei den derivativen Finanzinstrumenten mit positivem Marktwert ist
das Ausfallrisiko auf deren Wiederbeschaffungskosten beschränkt,
wobei das Ausfallrisiko als gering eingestuft werden kann, da es sich
bei den Vertragspartnern ausschließlich um Banken mit hoher Bonität
handelt. Es gibt keine Hinweise auf zusätzliche Wertminderungs-
erfordernisse für finanzielle Vermögenswerte.
LIQUIDITÄTSRISIKEN
Ein wesentliches Ziel des Finanzrisikomanagements der PIERER
Mobility-Gruppe ist es, die jederzeitige Zahlungsfähigkeit und die
finanzielle Flexibilität sicherzustellen. Liquiditätsrisiken liegen
insbesondere auch darin, dass die Einzahlungen aus Umsatzerlösen
durch eine Abschwächung der Nachfrage unter den Planannahmen
liegen. Zu diesem Zweck wird eine Liquiditätsreserve in Form von
ungenützten Kreditlinien (Bar- und Avalkredite) und bei Bedarf in
Form von Barbeständen bei Banken von hoher Bonität vorgehalten.
Der Sicherstellung der kurz- und mittelfristigen Liquidität wird aller-
höchste Priorität beigemessen. Darüber hinaus ist die Maximierung
des Free Cash-Flows durch Kostensenkungsmaßnahmen, proaktives
Working-Capital-Management sowie reduzierte Investitionsausgaben
eine wesentliche Steuerungsgröße. Es liegen aus heutiger Sicht
ausreichende Zusagen unserer strategischen Finanzpartner zur
Absicherung des kurzfristigen Liquiditätsbedarfes vor. Der
langfristige Liquiditätsbedarf wird durch die Begebung von Schuld-
scheindarlehen sowie durch die Aufnahme von Bankkrediten
sichergestellt.
Konzernanhang_2022
Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Cash-Flows (Zins- und Tilgungszahlungen) sowie die Restlaufzeiten
der finanziellen Schulden setzen sich wie folgt zusammen:
TEUR Buchwert
31.12.2022
Cash-Flows 2023 Cash-Flows 2024 bis 2027 Cash-Flows ab 2028
Zinsen
fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
variabel
Tilgung
Zum beizulegenden Zeit-
wert bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
Beizulegender Zeitwert
- Sicherungsinstrumente
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten - Derivate
mit negativem Marktwert,
die bereits Forderungen
zugewiesen sind
394 0 0 394 0 0 0 0 0 0
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten -
Derivate mit
negativem Marktwert
(Cash-Flow-Hedge)
254 0 0 254 0 0 0 0 0 0
Summe 648 0 0 648 0 0 0 0 0 0
Nicht zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanziel-
le Verbindlichkeiten
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
Verzinsliche
Verbindlichkeiten
467.365 5.110 3.944 52.577 12.332 10.309 258.245 4.622 1.333 155.045
Verbindlichkeiten
Leasingverhältnisse
67.890 0 1.010 21.803 0 1.853 35.707 0 3.150 10.380
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen
und Leistungen
737.602 0 0 737.602 0 0 0 0 0 0
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
(kurz- und langfristig)
87.294 0 0 87.294 0 0 0 0 0 0
Summe 1.360.151 5.110 4.954 899.276 12.332 12.162 293.952 4.622 4.483 165.425
Summe 1.360.799 5.110 4.954 899.924 12.332 12.162 293.952 4.622 4.483 165.425
187
TEUR Buchwert
31.12.2021
Cash-Flows 2022 Cash-Flows 2023 bis 2026 Cash-Flows ab 2027
Zinsen
fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
variabel
Tilgung Zinsen
fix
Zinsen
variabel
Tilgung
Zum beizulegenden Zeit-
wert bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
Beizulegender Zeitwert
- Sicherungsinstrumente
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten - Derivate
mit negativem Marktwert,
die bereits Forderungen
zugewiesen sind
479 0 0 479 0 0 0 0 0 0
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten -
Derivate mit
negativem Marktwert
(Cash-Flow-Hedge)
1.509 0 0 1.509 0 0 0 0 0 0
Summe 1.988 0 0 1.988 0 0 0 0 0 0
Nicht zum beizulegenden
Zeitwert bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
Zu fortgeführten
Anschaffungskosten
Verzinsliche Verbindlichkeiten 497.94 4 5.292 1.202 34.838 16.330 3.837 282.787 6.312 942 179.134
Verbindlichkeiten
Leasingverhältnisse
65.442 0 797 19.909 0 1.552 34.784 0 3.319 10.749
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen
und Leistungen
395.581 0 0 395.581 0 0 0 0 0 0
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
(kurz- und langfristig)
79.175 0 7 78.029 0 11 329 0 0 817
Summe 1.038.142 5.292 2.006 528.357 16.330 5.400 317.900 6.312 4.261 190.700
Summe 1.040.130 5.292 2.006 530.345 16.330 5.400 317.900 6.312 4.261 190.700
Die Verbindlichkeiten, die vom Supplier Finance Programm betroffen
sind, werden zu ihrer Fälligkeit bezahlt. Die damit verbundenen
Zahlungsmittelabflüsse sind in der Liquiditätsplanung berücksichtigt.
Das Supplier Finance Programm führt zu einer Risikokonzentration.
Die Anzahl der Lieferanten wird durch eine Konzentration auf eine
Gläubigerbank ersetzt. Würde diese Gläubigerbank die Supplier
Finance Vereinbarung kündigen, so ergäbe sich grundsätzlich ein
zusätzliches Liquiditätsrisiko, welches jedoch aufgrund annähernd
gleicher Lieferanten-Zahlungsziele von untergeordneter Bedeutung
ist. Wie in Punkt 34. angeführt, betrifft dies 47,5% der Verbindlich-
keiten aus Lieferungen und Leistungen zum Stichtag. Das
Konzentrationsrisiko wird als gering angesehen.
Konzernanhang_2022
41. SONSTIGE RISIKEN
PROZESSRISIKEN
Es besteht das Risiko, dass standardisierte Prozesse insbesondere in
der Produktion nicht eingehalten werden. Um dieses Risiko zu
minimieren, werden diese Prozesse in Arbeitsanweisungen und
Manuals dokumentiert. Mitarbeiter werden im Umgang mit dieser
Dokumentation geschult und die Dokumente sind über diverse
Systeme frei zugänglich.
RISIKEN DURCH RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN
Da die PIERER Mobility-Gruppe ihre Motorräder und E-Bikes bzw.
Non-E-Bikes in einer Vielzahl von Ländern vertreibt, ist sie dem Risiko
der Veränderung von nationalen Vorschriften, Lizenzbedingungen,
Steuern, Handelsbeschränkungen, Preisen, Einkommen und Devisen-
beschränkungen, ferner dem Risiko von politischer, sozialer und
ökonomischer Instabilität, Inflation und Zinsschwankungen
ausgesetzt.
Für den Straßeneinsatz zugelassene Motorräder müssen
entsprechende Lärm- und Abgasemissionsbestimmungen erfüllen,
um am Markt des jeweiligen Landes zugelassen zu werden. So erfüllt
die Gruppe bei allen neuen straßenzulassungsfähigen Modellen die
für Motorräder einschlägige europäische Abgasnorm Euro V. Auch
die Einsatzmöglichkeiten von Motorrädern im Gelände werden
erheblich von national-gesetzlichen Rahmenbedingungen in den
Absatzländern beeinflusst. Um diesem Risiko entgegenzuwirken,
werden die jeweiligen länderspezifischen Regelungen vor Marktein-
tritt eingehend überprüft und laufend weiterhin überwacht, um bei
Änderungen rechtzeitig reagieren zu können.
Durch den starken Fokus auf Forschung und Entwicklung kann
sichergestellt werden, dass alle Produkte der PIERER Mobility-
Gruppe auch künftig regulatorischen Anforderungen entsprechen.
Derweil runden vollelektrische Motorräder das Produktportfolio
bereits heute ab. Zugleich fokussiert die Forschung und Entwicklung
auch andere, alternative Antriebstechnologien.
BETRIEBLICHES- UND UMWELTRISIKO
Umweltrisiken können sich in Bezug auf Produkte, die Produktion, die
Beschaffung und auf nichtbetriebliche Faktoren beziehen. Genauere
Betrachtungen von Umweltrisiken finden sich auch im jährlich
veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht der PIERER Mobility AG bzw.
der darin enthaltenen Berichterstattung gemäß den Empfehlungen
der Task Force on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD) über
klimabezogene Chancen und Risiken.
Bezüglich der Produkte ergeben sich Risiken durch etwaige
Emissionen wie Lärm und Schadstoffe oder den Austritt umwelt-
schädlicher Substanzen wie Treibstoff oder Öl. Um diese, ausgelöst
durch etwaige Fehlfunktionen, zu minimieren, werden neben
weiteren Maßnahmen vor allem die Homologationsauflagen strikt
eingehalten, jedes Fahrzeug auf seine Funktionsfähigkeit und
Einhaltung aller Grenzwerte auf eigenen Prüfständen geprüft und ein
Labor zur Untersuchung der Wechselwirkung eingesetzter
Werkstoffe mit Menschen und der Umwelt betrieben. Zudem wird
zunehmend auf die Entwicklung emissionsfreier alternativer Antrieb-
systeme und Produkte gesetzt.
In der Produktion ergeben sich Umweltrisiken durch den etwaigen
Austritt von Substanzen, Abfällen und Materialresten auf dem
Gelände. Um diese zu verhindern, sind zahlreiche Maßnahmen aktiv,
die beispielsweise Abfallwirtschaftskonzepte, eine Motorölaufberei-
tungsanlage, Notfallpläne je Standort und professionelle
Absauganlagen von Metallspänen in dafür vorgesehene Container
umfassen. Emissionen aus dem Betrieb der Prüfstände werden
ebenfalls durch Absaugungsanlagen abgefangen.
Umweltrisiken in der Beschaffung können sich aus der umwelt-
bedingten Knappheit und Verteuerung der Ressourcen, der
Zusammenarbeit mit Lieferanten ohne ausreichende Umwelt-
bestrebungen und durch Emissionen aus Lieferwegen ergeben. Um
diese Risiken zu minimieren, werden Maßnahmen getroffen, die eine
Überprüfung der Lieferanten, eine Optimierung der
Beschaffungswege sowie einen hohen Fokus auf die regionale
Beschaffung und den Einsatz ressourcenschonender, moderner
Produktionstechnologie einschließen.
Zudem ergeben sich Umweltrisiken aus wetter- und klimabedingten
Phänomenen wie Hochwasser und anderen Naturkatastrophen.
Obwohl eine vollständige Risikoausschließung bei Naturgewalten
nicht möglich ist, versucht die PIERER Mobility-Gruppe das Risiko,
dass Produktionsabläufe beeinträchtigt werden können, durch
geeignete Notfallpläne und Versicherungen zu minimieren. Für die
Hauptwerke in Mattighofen und Munderfing wird aufgrund der
geographischen Lage das Eintreten von Naturkatastrophen als
gering eingeschätzt.
PERSONELLE RISIKEN
Insbesondere in Hinblick auf den Wachstumskurs können sich
Risiken aus dem Ausscheiden von Schlüsselkräften aus dem
Unternehmen ergeben. Durch ein effizientes Personalmanagement
sowie der stetigen Weiterführung von Personalentwicklungs-
programmen wird dem Risiko des Ausscheidens von Führungskräften
entgegengewirkt. Das Risiko des Fachkräftemangels wird durch ein
umfassendes Lehrlingsausbildungsprogramm in einer eigenen
189
Lehrwerkstätte minimiert. Ziel ist die Rekrutierung von Mitarbeitern
aus der Region und eine langfristige Bindung an das Unternehmen.
Interne und externe Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitgeber-
Attraktivität sind ein wesentlicher Baustein, um den vorherrschenden
Spirit der PIERER Mobility-Gruppe zu potenziellen neuen Mitarbeitern
hinauszutragen. Mit diversen crossmedialen Mitarbeiterkampagnen
konnte das Unternehmen den Personalbedarf im Berichtsjahr
weitgehend abdecken. Im Bereich Lehre wurde nicht nur auf eine
zielgruppengerechte Ansprache geachtet, sondern auch ein eigener
Bereich für die Eltern der zukünftigen Auszubildenden geschaffen,
um frühzeitig über Chancen und Möglichkeiten zu informieren und
Ungewissheiten vorzubeugen.
Seit Ausbruch der Corona-Pandemie in Österreich wurden zahlreiche
Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter getroffen. Maßnahmen und
Verordnungen der Regierung wurden umfänglich und rasch
umgesetzt und durch die vorausschauende Arbeitsweise und den
stetigen Austausch mit den Behörden zum Teil bereits vor ihrer
gesetzlichen Verpflichtung in den Unternehmensalltag integriert.
Daher konnte eine großflächige Ausbreitung im Unternehmen
verhindert werden. Auch nach Auslaufen der gesetzlichen
Verpflichtung wurden zahlreiche dieser Maßnahmen, wie etwa die
regelmäßige Desinfektion von Arbeitsplätzen, auf freiwilliger Basis
aufgrund der erzielten Erfolge beibehalten.
Konzernanhang_2022
VIII. FINANZINSTRUMENTE UND KAPITALMANAGEMENT
42. GRUNDLAGEN
Die PIERER Mobility-Gruppe hält originäre und derivative Finanz-
instrumente. Zu den originären Finanzinstrumenten zählen im
Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen,
Guthaben bei Kreditinstituten, Verbindlichkeiten gegenüber Kredit-
instituten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und
Finanzverbindlichkeiten. Der Bestand der originären Finanz-
instrumente ergibt sich aus der Konzernbilanz bzw. aus dem
Konzernanhang. Derivative Finanzinstrumente werden grund-
sätzlich zur Absicherung von bestehenden Zinsänderungs- und
Fremdwährungsrisiken verwendet. Der Einsatz derivativer Finanz-
instrumente ist im Konzern entsprechenden Bewilligungs- und
Kontrollverfahren unterworfen. Die Bindung an ein Grundgeschäft ist
zwingend erforderlich, Handelsgeschäfte sind nicht zulässig. Die
Erfassung der Käufe und Verkäufe sämtlicher Finanzinstrumente
erfolgt zum Erfüllungstag.
BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN
Die Kategorisierung wird in Abhängigkeit der vertraglichen Zahlungs-
ströme sowie des zugrunde liegenden Geschäftsmodelles
durchgeführt. Dabei werden folgende Bewertungskategorien durch
IFRS 9 abgebildet:
AC-Kategorie: Zu fortgeführten Anschaffungskosten unter
Anwendung der Effektivzinsmethode
FVOCI-Kategorie: Zum beizulegenden Zeitwert, Änderungen des
beizulegenden Zeitwerts werden im sonstigen Ergebnis erfasst
FVPL-Kategorie: Zum beizulegenden Zeitwert, Änderungen des
beizulegenden Zeitwerts werden erfolgswirksam erfasst
Bei Eigenkapitalinstrumenten (wie z.B. Anteile an nicht börsen-
notierten Unternehmen) kann die FVOCI-Option ausgeübt werden.
Das führt dazu, dass Änderungen des beizulegenden Zeitwerts im
sonstigen Ergebnis erfasst werden und die im sonstigen Ergebnis
angesammelten Änderungen des beizulegenden Zeitwerts
nachfolgend nicht mehr in die Gewinn- und Verlustrechnung
umgegliedert werden können. Sofern diese Option nicht ausgeübt
wird, erfolgt eine Zuordnung in die FVPL-Kategorie, wobei alle
Änderungen des beizulegenden Zeitwertes erfolgswirksam in der
Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden.
Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden im Zugangszeit-
punkt mit dem beizulegenden Zeitwert und in den Folgeperioden zu
fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Fremdwährungs-
forderungen werden umgerechnet mit dem Stichtagskurs. Finanzielle
Forderungen sind der Kategorie „at amortized cost“ zugeordnet und
werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Jener Teil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, der Teil
des ABS bzw. Factoring Programmes ist, wird der Kategorie Fair
Value through Profit and Loss (FVPL) zugeordnet.
Finanzielle Schulden werden mit den fortgeführten Anschaffungs-
kosten bewertet. Finanzielle Schulden sind der Kategorie „at
amortized cost“ zugeordnet. Ein Unterschiedsbetrag zwischen dem
erhaltenen Betrag und dem Rückzahlungsbetrag wird über die
Laufzeit nach der Effektivzinsmethode verteilt und im Finanzergebnis
erfasst. Die im Zusammenhang mit aufgenommen Finanzierungen
angefallenen Geldbeschaffungskosten unter Anwendung der
Effektivzinsmethode erfolgswirksam amortisiert. Verbindlichkeiten
werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Fremd-
währungsverbindlichkeiten werden mit dem Stichtagskurs
umgerechnet.
Sämtliche Finanzinstrumente der Kategorie FVPL werden aufgrund
der Kriterien von IFRS 9 (Geschäftsmodell bzw. SPPI-Test) zwingend
ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Von der
Ausübung der Fair Value Option wurde nicht Gebrauch gemacht.
Wertminderungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen weisen keine
wesentliche Finanzierungskomponente auf. Daher wird das verein-
fachte Verfahren zur Ermittlung des Expected Credit Loss
angewendet, wonach für alle Instrumente unabhängig von ihrer
Kreditqualität eine Risikovorsorge in Höhe der erwarteten Verluste
über die Restlaufzeit zu erfassen ist. Diese beträgt bei Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen weniger als zwölf Monate und
entspricht daher dem 12-Monats-Verlust. Betragsmäßige
Erläuterungen finden sich unter Punkt 40. „Finanzielle Risiken“.
Um den Expected Credit Loss zu bestimmen, wurden historische
Ausfallsdaten zu Forderungen der letzten acht bis zehn Jahre
erhoben und nach geografischen Regionen segmentiert. Weiters
werden aktuelle wirtschaftliche Faktoren und Prognosen
berücksichtigt.
Einzelwertberichtigungen von finanziellen Vermögenswerten
werden dann vorgenommen, wenn sie als uneinbringlich oder zum
Teil uneinbringlich angesehen werden. Als Indikatoren für Einzel-
wertberichtigungen gelten finanzielle Schwierigkeiten, Insolvenz,
Vertragsbruch oder erheblicher Zahlungsverzug der Kunden. Die
Einzelwertberichtigungen setzen sich aus zahlreichen Einzel-
positionen zusammen, von denen keine allein betrachtet wesentlich
ist. Eine direkte Ausbuchung der finanziellen Vermögenswerte
erfolgt nur, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den
finanziellen Vermögenswerten nicht mehr bestehen (insbesondere
im Insolvenzfall). Verringert sich die Höhe der Wertberichtigung in
einer der folgenden Perioden und kann diese Verringerung objektiv
auf einen nach der Erfassung der Wertminderung aufgetretenen
191
Sachverhalt zurückgeführt werden, wird die früher erfasste
Wertberichtigung durch Anpassung des Wertberichtigungskontos
rückgängig gemacht.
Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen
Die Vorschriften zur Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen
werden gemäß IFRS 9 angewendet. Nach IFRS 9 können der Zeitwert
einer Option, die Terminkomponente eines Terminkontrakts sowie
eventuelle Fremdwährungs-Basis-Spreads von der Designation eines
Finanzinstruments als Sicherungsinstrument ausgenommen werden
und als Kosten der Absicherung bilanziert werden. Dabei werden
Wertschwankungen, dieser wahlweise nicht designierten
Komponenten, als Absicherungskosten im sonstigen Ergebnis erfasst
und bei Ergebniswirkung des Grundgeschäftes in die Gewinn- und
Verlustrechnung umgegliedert.
43. EINSTUFUNG UND BEIZULEGENDE ZEITWERTE
Der Zeitwert eines Finanzinstruments wird durch notierte
Marktpreise für das identische Instrument auf aktiven Märkten
ermittelt (Stufe 1). Soweit keine notierten Marktpreise auf aktiven
Märkten für das Instrument verfügbar sind, erfolgt die Ermittlung des
Zeitwertes mittels Bewertungsmethoden, deren wesentliche
Parameter ausschließlich auf beobachtbaren Marktdaten basieren
(Stufe 2). Ansonsten erfolgt die Ermittlung des Zeitwertes auf Basis
von Bewertungsmethoden, für welche zumindest ein wesentlicher
Parameter nicht auf beobachtbaren Marktdaten basiert (Stufe 3).
Umgliederungen zwischen den Stufen werden zum Ende der
Berichtsperiode berücksichtigt. Im Geschäftsjahr kam es zu keinen
Verschiebungen zwischen den Stufen.
Folgende Tabelle zeigt die Bewertungstechnik, die bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes verwendet
wird sowie die verwendeten wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren.
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente
Art Bewertungstechnik Wesentliche, nicht
beobachtbare Inputfaktoren
Zusammenhang zwischen wesentlichen,
nicht beobachtbaren Inputfaktoren
und der Bewertung zum beizulegenden
Zeitwert
Devisentermingeschäfte
und Zinsswaps
Die beizulegenden Zeitwerte
basieren auf den mittels an-
erkannter finanzmathematischer
Modelle bestimmten Markt-
werten (abgezinste Cash-Flows).
Diese werden regelmäßig
verplausibilisiert.
Nicht anwendbar Nicht anwendbar
Sonstige finanzielle
Vermögenswerter
(Wertpapiere)
Zur Bewertung von Wert-
papieren wird der aktuelle
Börsenkurs am Bilanzstichtag
herangezogen.
Nicht anwendbar Nicht anwendbar
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente
Art Bewertungstechnik Wesentliche, nicht beobachtbare
Inputfaktoren
Schuldscheindarlehen, Finanzielle
Verbindlichkeiten
Abgezinste Cash-Flows Risikoaufschlag für eigenes
Bonitätsrisiko
Konzernanhang_2022
Die nachstehende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden
Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten (aktivseitige Finanz-
instrumente), getrennt nach Klassen bzw. Bewertungskategorien
gemäß IFRS 9. Allerdings enthält sie keine Angaben zum
beizulegenden Zeitwert bzw. zur Stufe von finanziellen Vermögens-
werten und finanziellen Schulden, die nicht zum beizulegenden
Zeitwert bewertet wurden, wenn der Buchwert einen angemessenen
Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt.
TEUR Beizulegender Zeitwert Buchwert 31.12.2022
Buchwert
31.12.2022
Fair-Value
31.12.2022
Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt AC
Amortised
Cost
FVOCI
Fair Value
through OCI
FVOCI
Fair Value
through OCI
(ohne recycling)
FVPL
Fair Value
through P&L
Fair Value -
Hedging
Instruments
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte - Derivate mit positivem Marktwert,
die bereits Forderungen zugewiesen sind (Fair Value-Hedge)
17.281 17.281
- 17.281 - 17.281 - - - - 17.281
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte - Derivate mit positivem Marktwert
(Cash-Flow-Hedge)
18.519 18.519 - 18.519 - 18.519 - - - - 18.519
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6.765 6.765 - - 6.765 6.765 - - - 6.765 -
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 216 216 - - 216 216 - - 216 - -
Summe 42.781
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 278.738 -
- - - - 278.738 - - - -
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 263.657 - - - - - 263.657 - - - -
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 34.349 - - - - - 34.349 - - - -
Summe 576.744
Gesamt Summe 619.525
TEUR Beizulegender Zeitwert Buchwert 31.12.2021
Buchwert
31.12.2021
Fair-Value
31.12.2021
Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt AC
Amortised
Cost
FVOCI
Fair Value
through OCI
FVOCI
Fair Value
through OCI
(ohne recycling)
FVPL
Fair Value
through P&L
Fair Value -
Hedging
Instruments
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte - Derivate mit positivem Marktwert
(Cash-Flow-Hedge)
3.411 3.411
- 3.411 - 3.411 - - - - 3.411
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.615 4.615 - - 4.615 4.615 - - - 4.615 -
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 1.410 1.410 1.194 - 216 1.410 - - 216 1.194 -
Summe 9.436
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 373.509 -
- - - - 373.509 - - - -
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 146.247 - - - - - 146.247 - - - -
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 51.020 - - - - - 51.020 - - - -
Summe 570.776
Gesamt Summe 580.212
Die im Zusammenhang mit dem bestehenden ABS und Factoring-
Programm verkauften Forderungen werden entsprechend den
Regelungen des IFRS 9 vollständig ausgebucht. Im Rahmen des
ABS-Programms werden monatlich revolvierend versicherte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bis zu einem
maximalen Volumen von TEUR 250.000 (Vorjahr: TEUR 250.000) und
im Rahmen des eingesetzten Factoring-Programms bis zu einem
Volumen von TEUR 125.000 (Vorjahr: TEUR 65.000) verkauft. Zum
Bilanzstichtag wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
in Höhe von TEUR 264.904 (Vorjahr: TEUR 199.281) an Dritte verkauft.
Bis zu einer vertraglich definierten Höhe trägt die PIERER Mobility-
Gruppe weiterhin ein Risiko aus kreditrisikobedingten Ausfällen.
193
TEUR Beizulegender Zeitwert Buchwert 31.12.2022
Buchwert
31.12.2022
Fair-Value
31.12.2022
Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt AC
Amortised
Cost
FVOCI
Fair Value
through OCI
FVOCI
Fair Value
through OCI
(ohne recycling)
FVPL
Fair Value
through P&L
Fair Value -
Hedging
Instruments
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte - Derivate mit positivem Marktwert,
die bereits Forderungen zugewiesen sind (Fair Value-Hedge)
17.281 17.281
- 17.281 - 17.281 - - - - 17.281
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte - Derivate mit positivem Marktwert
(Cash-Flow-Hedge)
18.519 18.519 - 18.519 - 18.519 - - - - 18.519
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6.765 6.765 - - 6.765 6.765 - - - 6.765 -
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 216 216 - - 216 216 - - 216 - -
Summe 42.781
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 278.738 -
- - - - 278.738 - - - -
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 263.657 - - - - - 263.657 - - - -
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 34.349 - - - - - 34.349 - - - -
Summe 576.744
Gesamt Summe 619.525
TEUR Beizulegender Zeitwert Buchwert 31.12.2021
Buchwert
31.12.2021
Fair-Value
31.12.2021
Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt AC
Amortised
Cost
FVOCI
Fair Value
through OCI
FVOCI
Fair Value
through OCI
(ohne recycling)
FVPL
Fair Value
through P&L
Fair Value -
Hedging
Instruments
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte - Derivate mit positivem Marktwert
(Cash-Flow-Hedge)
3.411 3.411
- 3.411 - 3.411 - - - - 3.411
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.615 4.615 - - 4.615 4.615 - - - 4.615 -
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 1.410 1.410 1.194 - 216 1.410 - - 216 1.194 -
Summe 9.436
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 373.509 -
- - - - 373.509 - - - -
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 146.247 - - - - - 146.247 - - - -
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 51.020 - - - - - 51.020 - - - -
Summe 570.776
Gesamt Summe 580.212
Zum Stichtag 31.12.2022 beträgt das hieraus erwartete Verlustrisiko
TEUR 3.294 (Vorjahr: TEUR 3.321). Zum Zeitpunkt des Verkaufs wird
der erwartete Verlust aufwandswirksam als Verbindlichkeit verbucht
und ist unter den anderen kurzfristigen Schulden ausgewiesen.
Der Buchwert entspricht dem beizulegenden Zeitwert des
anhaltenden Engagements. In der Berichtsperiode wurden aus dem
anhaltenden Engagement TEUR -27 (Vorjahr: TEUR 2.327) und
kumuliert seit Transaktionsbeginn TEUR 3.294 (Vorjahr: TEUR 3.321)
erfolgswirksam erfasst.
Konzernanhang_2022
Die nachstehende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden
Zeitwerte von finanziellen Schulden (passivseitige Finanz-
instrumente), getrennt nach Klassen bzw. Bewertungskategorien
gemäß IFRS 9. Allerdings enthält sie keine Angaben zum
beizulegenden Zeitwert bzw. zur Stufe von finanziellen Schulden,
die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, wenn der
Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizu-
legenden Zeitwert darstellt.
TEUR Beizulegender Zeitwert Buchwert 31.12.2022
Buchwert
31.12.2022
Kategorie
IFRS 9
Fair-Value
31.12.2022
Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt AC
Amortised
Cost
FVOCI
Fair Value
through OCI
FVOCI
Fair Value
through OCI
(ohne recycling)
FVPL
Fair Value
through P&L
Fair Value -
Hedging
Instruments
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Beizulegender Zeitwert - Sicherungsinstrumente
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - Derivate mit negativem Marktwert, die bereits
Forderungen zugewiesen sind
394 FVPL 394
- 394 - 394 - - - - 394
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - Derivate mit negativem Marktwert
(Cash-Flow-Hedge)
254 FVOCI 254 - 254 - 254 - - - - 254
Summe 648
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
Verzinsliche Verbindlichkeiten 467.365 AC 449.181
- - 449.181 449.181 467.365 - - - -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 737.602 AC - - - - - 737.602 - - - -
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig) 87.294 AC - - - - - 87.294 - - - -
Summe 1.292.261
Gesamt Summe 1.292.909
TEUR Beizulegender Zeitwert Buchwert 31.12.2021
Buchwert
31.12.2021
Kategorie
IFRS 9
Fair-Value
31.12.2021
Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt AC
Amortised
Cost
FVOCI
Fair Value
through OCI
FVOCI
Fair Value
through OCI
(ohne recycling)
FVPL
Fair Value t
hrough P&L
Fair Value -
Hedging
Instruments
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Beizulegender Zeitwert - Sicherungsinstrumente
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - Derivate mit negativem Marktwert, die bereits
Forderungen zugewiesen sind
479 FVPL 479
- 479 - 479 - - - - 479
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - Derivate mit negativem Marktwert
(Cash-Flow-Hedge)
1.509 FVOCI 1.509 - 1.509 - 1.509 - - - - 1.509
Summe 1.988
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
Verzinsliche Verbindlichkeiten 497.944 AC 519.425
- - 519.425 519.425 497.944 - - - -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 395.581 AC - - - - - 395.581 - - - -
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig) 79.175 AC - - - - - 79.175 - - - -
Summe 972.700
Gesamt Summe 974.688
195
TEUR Beizulegender Zeitwert Buchwert 31.12.2022
Buchwert
31.12.2022
Kategorie
IFRS 9
Fair-Value
31.12.2022
Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt AC
Amortised
Cost
FVOCI
Fair Value
through OCI
FVOCI
Fair Value
through OCI
(ohne recycling)
FVPL
Fair Value
through P&L
Fair Value -
Hedging
Instruments
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Beizulegender Zeitwert - Sicherungsinstrumente
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - Derivate mit negativem Marktwert, die bereits
Forderungen zugewiesen sind
394 FVPL 394
- 394 - 394 - - - - 394
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - Derivate mit negativem Marktwert
(Cash-Flow-Hedge)
254 FVOCI 254 - 254 - 254 - - - - 254
Summe 648
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
Verzinsliche Verbindlichkeiten 467.365 AC 449.181
- - 449.181 449.181 467.365 - - - -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 737.602 AC - - - - - 737.602 - - - -
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig) 87.294 AC - - - - - 87.294 - - - -
Summe 1.292.261
Gesamt Summe 1.292.909
TEUR Beizulegender Zeitwert Buchwert 31.12.2021
Buchwert
31.12.2021
Kategorie
IFRS 9
Fair-Value
31.12.2021
Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt AC
Amortised
Cost
FVOCI
Fair Value
through OCI
FVOCI
Fair Value
through OCI
(ohne recycling)
FVPL
Fair Value t
hrough P&L
Fair Value -
Hedging
Instruments
Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Beizulegender Zeitwert - Sicherungsinstrumente
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - Derivate mit negativem Marktwert, die bereits
Forderungen zugewiesen sind
479 FVPL 479
- 479 - 479 - - - - 479
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten - Derivate mit negativem Marktwert
(Cash-Flow-Hedge)
1.509 FVOCI 1.509 - 1.509 - 1.509 - - - - 1.509
Summe 1.988
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Zu fortgeführten Anschaffungskosten
Verzinsliche Verbindlichkeiten 497.944 AC 519.425
- - 519.425 519.425 497.944 - - - -
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 395.581 AC - - - - - 395.581 - - - -
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig) 79.175 AC - - - - - 79.175 - - - -
Summe 972.700
Gesamt Summe 974.688
Konzernanhang_2022
Das Nettoergebnis aus den Finanzinstrumenten nach den Bewertungskategorien gemäß IFRS 9 enthält
Nettogewinne / -Verluste, Gesamtzinserträge / -Aufwendungen sowie Minderungsverluste und setzt sich wie folgt zusammen:
2022
TEUR
aus Zinsen aus der Folge-
bewertung
zum Fair Value
aus Wert-
berichtigung
aus
Abgangs-
ergebnis
aus Fremd-
währungs-
bewertung
Netto-
ergebnis
(Summe)
Finanzielle Vermögenswerte -
Amortised Cost (AC)
4.023 0 -992 -450 -1.676 905
Fair Value through OCI (FVOCI) -
Eigenkapitalinstrumente
0 0 0 0 0 0
Fair Value through PL (FVPL) -
Eigenkapitalinstrumente
12 17 0 81 0 110
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten -
Amortised Cost (AC)
-18.102 0 0 0 441 -17.661
Summe -14.067 17 -992 -369 -1.235 -16.646
2021
TEUR
aus Zinsen aus der Folge-
bewertung zum
Fair Value
aus Wert-
berichtigung
aus
Abgangs-
ergebnis
aus Fremd-
währungs-
bewertung
Netto-
ergebnis
(Summe)
Finanzielle Vermögenswer te -
Amortised Cost (AC)
1.865 0 -122 0 8.484 10.227
Fair Value through OCI (FVOCI) -
Eigenkapitalinstrumente
0 0 0 0 0 0
Fair Value through PL (FVPL) -
Eigenkapitalinstrumente
0 365 0 0 0 365
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten -
Amortised Cost (AC)
-12.487 0 0 0 0 -12.487
Summe -10.622 365 -122 0 8.484 -1.895
Die Veränderungen der Wertberichtigung und der Ausbuchung von
finanziellen Vermögenswerten (Amortised Cost) sind in den
sonstigen betrieblichen Aufwendungen der jeweiligen
Gemeinkostenbereiche ausgewiesen. Die restlichen Komponenten
des Nettoergebnisses sind in den Finanzerträgen bzw. Finanzauf-
wendungen enthalten.
197
44. AUFRECHNUNG VON FINANZIELLEN VERMÖGENSWERTEN UND VERBINDLICHKEITEN
Der Konzern schließt mit Banken Aufrechnungsvereinbarungen im
Zusammenhang mit Derivaten ab. Grundsätzlich werden die Beträge,
die gemäß solchen Vereinbarungen von jeder Gegenpartei an einem
einzigen Tag im Hinblick auf alle ausstehenden Transaktionen in der
gleichen Währung geschuldet werden, zu einem einzigen
Nettobetrag zusammengefasst, der von einer Partei an die andere zu
zahlen ist. In bestimmten Fällen – zum Beispiel, wenn ein Kredit-
ereignis wie ein Ausfall eintritt – werden alle ausstehenden
Transaktionen unter der Vereinbarung beendet, der Wert zur
Beendigung ermittelt und es ist nur ein einziger Nettobetrag zum
Ausgleich aller Transaktionen zu zahlen. Eine Saldierung in der Bilanz
wird nicht vorgenommen, da es in der Regel nicht zu einem Netto-
ausgleich mehrerer Transaktionen aus derartigen Rahmenverträgen
kommt.
Die folgenden Tabellen zeigen tatsächlich aufgerechnete finanzielle
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie nicht aufgerechnete
Beträge, die zwar Gegenstand einer Aufrechnungsvereinbarung sind,
aber die Aufrechnungskriterien nach IFRS nicht erfüllen.
TEUR Finanzielle
Vermögens-
werte
(brutto)
Aufgerechnete
bilanzielle
Beträge
(brutto)
Bilanzierte
finanzielle
Vermögens-
werte (netto)
Effekt von
Aufrechnungs-
rahmenverein-
barungen
Nettobeträge
Finanzielle Vermögenswerte 2022
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - Derivate
mit positivem Marktwert, die bereits
Forderungen zugewiesen sind
Devisentermingeschäfte 17.803 0 17.803 -254 17.549
Zinsswaps 17.998 0 17.998 0 17.998
Summe 35.801 0 35.801 -254 35.547
Finanzielle Vermögenswerte 2021
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - Derivate
mit positivem Marktwert, die bereits
Forderungen zugewiesen sind
Devisentermingeschäfte 385 0 385 -341 44
Zinsswaps 3.026 0 3.026 0 3.026
Summe 3.411 0 3.411 -341 3.070
Konzernanhang_2022
TEUR Finanzielle
Schulden
(brutto)
Aufgerechnete
bilanzielle
Beträge
(brutto)
Bilanzierte
finanzielle
Schulden
(netto)
Effekt von
Aufrechnungs-
rahmenverein-
barungen
Nettobeträge
Finanzielle Schulden 2022
Sonstige finanzielle Schulden –
Derivate mit negativem Marktwert, die bereits
Forderungen zugewiesen sind
Devisentermingeschäfte 330 0 330 -254 76
Zinsswaps 3 0 3 0 3
Summe 333 0 333 -254 79
Finanzielle Schulden 2021
Sonstige finanzielle Schulden –
Derivate mit negativem Marktwert, die bereits
Forderungen zugewiesen sind
Devisentermingeschäfte 1.940 0 1.940 -341 1.599
Zinsswaps 48 0 48 0 48
Summe 1.988 0 1.988 -341 1.647
45. HEDGING
Die vom Konzern abgeschlossenen derivativen Finanzinstrumente
(Devisentermingeschäfte und Zinsswaps) werden zur Absicherung
des Fremdwährungs- und Zinsänderungsrisikos abgeschlossen. Ziel
des Einsatzes von derivativen Finanzinstrumenten ist die
Differenziertheit von Cash-Flows aus künftigen Transaktionen auszu-
gleichen. Als Grundlage zur Planung der künftigen Zahlungsflüsse
dienen die voraussichtlichen Umsatzerlöse und Materialeinkäufe in
Fremdwährung.
Der Konzern erfasst nur die Veränderung der Kassakurskomponente
von Devisentermingeschäften als Sicherungsinstrument in der
Absicherung von Zahlungsströmen. Die Veränderung der Termin-
komponente wird separat als Kosten der Absicherung bilanziert und
in eine Rücklage für Absicherungskosten ins Eigenkapital eingestellt
bzw. bei Ergebniswirkung des Grundgeschäfts in die Gewinn- und
Verlustrechnung umgegliedert (als Teil des Finanzergebnisses).
Derivate werden nach IFRS 9 grundsätzlich zu Marktwerten
bewertet. Der Konzern wendet auf diese derivativen Finanz-
instrumente die Regeln des „Cash-Flow-Hedge-Accountings
gemäß IFRS 9 an.
Die wesentlichen Vertragskriterien des gesicherten Grundgeschäftes
und des Sicherungsinstrumentes sind identisch, jedoch gegenläufig
ausgestaltet („Critical Terms Match“), sodass ein wirtschaftlicher
Zusammenhang der Sicherungsbeziehung gewährleistet ist. Zum
31.12.2022 (als auch im Vorjahr) bestehen keine derivativen Finanz-
instrumente, bei denen keine Sicherungsbeziehung hergestellt
werden konnte.
Ein Cash-Flow-Hedge liegt vor, wenn variable Zahlungsströme aus
bilanzierten Vermögenswerten bzw. Verbindlichkeiten und erwartete
Geschäftsvorfälle, die einem Marktpreisrisiko unterliegen,
abgesichert werden. Liegen die Voraussetzungen für einen Cash-
Flow-Hedge vor, ist der effektive Teil der Marktwertänderungen von
Sicherungsinstrumenten ergebnisneutral im Konzerneigenkapital zu
erfassen, die ergebniswirksame Erfassung erfolgt erst bei Eintritt des
gesicherten Grundgeschäftes.
Bei den eingesetzten Fremdwährungsabsicherungen wird die Markt-
wertveränderung der Derivate ergebniswirksam im Gewinn oder
Verlust erfasst. Ab diesem Zeitpunkt stehen der Marktwertver-
änderung die Stichtagskursbewertung der
Fremdwährungsforde-rungen bzw. -verbindlichkeiten aus der
Lieferung bzw. Leistung gegenüber. Etwaige Ergebnisveränderungen
aus der Ineffektivität der derivativen Finanzinstrumente werden
ergebniswirksam in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
erfasst.
Für die Effektivitätsmessung bei Währungsabsicherungen werden
199
Grund- und Sicherungsgeschäfte je abgesichertem Risiko in Laufzeit-
bänder zusammengefasst. Die Laufzeitbänder sollten höchstens ein
Quartal umfassen. Die prospektive Effektivität wird zu Beginn der
Sicherungsbeziehung beurteilt und zu jedem Bewertungsstichtag
sowie im Falle signifikanter Änderung der Rahmenbedingungen, die
die Kriterien zur Effektivitätsbeurteilung beeinflussen, überprüft. Bei
Zinsabsicherungen erfolgt die Messung der prospektiven Effektivität
anhand einer Sensitivitätsanalyse und der retrospektive Effektivi-
tätstest unter Anwendung der Dollar-Offset-Methode.
Die Bewertung der Derivate erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Der
beizulegende Zeitwert entspricht dem Marktwert und wird anhand
anerkannter finanzmathematischer Methoden ermittelt. Die Basis zur
Bewertung der Derivate bilden die zum Bilanzstichtag vorliegenden
Marktdaten (Zinssatz, Wechselkurse, etc.). Zur Bewertung von
Devisentermingeschäften wird der Terminkurs am Bilanzstichtag
herangezogen. Bei vorliegenden positiven Marktwerten wird durch
ein Credit Value Adjustment (CVA) die Bonität des Vertragspartners in
die Bewertung miteinbezogen. Bei negativen Marktwerten wird ein
Debit Value Adjustment (DVA) abgeschlagen, um das eigene Ausfalls-
risiko zu berücksichtigen. Zur Schätzung der Bewertung werden
eigene Modelle verwendet. Diese werden mittels Bankbewertungen
verplausibilisiert.
Nachfolgende als Sicherungsinstrumente eingesetzte, derivative Finanzinstrumente werden
zum 31.12.2022 bzw. 31.12.2021 eingesetzt:
31.12.2022 Währung Nominalbetrag
in 1000
Landeswährung
Markt-
werte
in TEUR
Brutto
Exposures
in TEUR
Laufzeit
bis 1 Jahr
Durch-
schnitts-
kurs
Laufzeit
1- 5 Jahre
Durch-
schnitts-
kurs
Devisentermin-
geschäfte
USD 180.000 11.0 28 19 8.411 180.000 1,00 0 -
JPY 3.750.000 396 -43.076 3.750.000 141,64 0 -
CAD 45.000 1.965 111.672 45.000 1,37 0 -
GBP 25.000 676 105.214 25.000 0,87 0 -
CHF 28.115 14 47.717 28.115 0,98 0 -
AUD 64.000 3.075 116 .229 64.000 1,46 0 -
NZD 13.000 256 14.122 13.000 1,64 0 -
CNY 60.000 62 -38.841 60.000 7,42 0 -
Nominalbetrag
in 1000
Landeswährung
Markt-
werte
in TEUR
jährliche
Exposures
in TEUR
Laufzeit
bis 1 Jahr
Durch-
schnitts-
zinssatz
Laufzeit
1- 5 Jahre
Durch-
schnitts-
zinssatz
Zinsswaps
(Payer)
172.316 17.995 0 433 2,11% 171.883 -2,69%
Konzernanhang_2022
31.12.2021 Währung Nominalbetrag
in 1000
Landeswährung
Marktwerte
in TEUR
Brutto
Exposures
in TEUR
Laufzeit
bis 1 Jahr
Durch-
schnitts-
kurs
Laufzeit
1- 5 Jahre
Durch-
schnitts-
kurs
Devisentermin-
geschäfte
USD 60.000 -787 46.156 60.000 0,77 - -
JPY 600.000 30 -35.946 600.000 65,79 - -
CAD 49.000 116 68.080 49.000 - - -
GBP 38.000 - 411 88.909 38.000 0,85 - -
CHF 19.744 -133 36.270 19.744 1,04 - -
AUD 51.000 -418 83.157 51.000 1,58 - -
NZD 14.000 48 15.975 14.000 1,67 - -
Nominalbetrag
in 1000
Landeswährung
Marktwerte
in TEUR
jährliche
Exposures
in TEUR
Laufzeit
bis 1 Jahr
Durch-
schnitts-
zinssatz
Laufzeit
1- 5 Jahre
Durch-
schnitts-
zinssatz
Zinsswaps
(Payer)
166.144 2.979 0 893 2,11% 165.221 0,25%
Im Rahmen des Cash-Flow-Hedge-Accountings werden sowohl
variable zukünftige Zinszahlungsströme aus langfristigen Verbindlich-
keiten mit einer Laufzeit bis 2025 bzw. bis 2031 als auch zukünftige
operative Fremd-währungszahlungsströme, deren Ein- / Ausgang in
den nächsten 12 Monaten geplant wird, abgesichert.
Zum Bilanzstichtag stellen sich die Beträge, die sich auf Positionen
beziehen, die als gesichertes Grundgeschäft designiert sind, wie
folgt dar.
TEUR Rücklage für die
Absicherung von
Zahlungsströmen
Rücklage für Kosten
der Absicherung
In der Rücklage für die Absicherung von
Zahlungsströmen verbleibende Salden aus Sicherungs-
beziehungen, bei denen die Bilanzierung von
Sicherungsgeschäften nicht mehr angewendet wird
31.12.2022
Wechselkursrisiko
Verkäufe und Forderungen 2.639 -541 0
Käufe von Vorräten 309 0 0
Zinssatzänderungsrisiko
Variabel verzinste Instrumente 13.729 0 0
Summe 16.677 -541 0
31.12.2021
Wechselkursrisiko
Verkäufe und Forderungen -1.242 486 0
Käufe von Vorräten 144 0 0
Zinssatzänderungsrisiko
Variabel verzinste Instrumente 1.985 0 0
Summe 887 486 0
201
Die zum Bilanzstichtag designierten Sicherungsgeschäfte setzen sich wie folgt zusammen:
TEUR Nominalbetrag Buchwert Posten in der Bilanz, in der das
Sicherungsinstrument enthalten ist
Vermögenswerte Schulden
31.12.2022
Wechselkursrisiko
Devisentermingeschäfte -
Verkäufe und Forderungen
312.442 17.284 -217 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte,
Andere kurzfristige Schulden
Devisentermingeschäfte -
Käufe von Vorräten
35.481 519 -113 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte,
Andere kurzfristige Schulden
Zinssatzänderungsrisiko
Zinsswaps 172.316 17.998 -3 Andere kurzfristige Schulden
Summe 520.239 35.801 -333
31.12.2021
Wechselkursrisiko
Devisentermingeschäfte -
Verkäufe und Forderungen
183.302 349 -1.934 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte,
Andere kurzfristige Schulden
Devisentermingeschäfte -
Käufe von Vorräten
4.615 36 -6 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte,
Andere kurzfristige Schulden
Zinssatzänderungsrisiko
Zinsswaps 166.114 3.026 -48 Andere kurzfristige Schulden
Summe 354.031 3.411 -1.988
Konzernanhang_2022
Die Cash-Flow-Hedge-Rücklage und die Rücklage für Absicherungskosten (nach Steuern) hat sich wie folgt entwickelt:
TEUR Rücklage für
Absicherungs-
kosten
Cash-Flow
Hedge-Rücklage
Summe
Stand am 1.1.2021 -102 -938 -1.040
Betrag, der in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert wurde
Realisierung Grundgeschäft (Erfassung in den Umsatzerlösen
- Währungsrisiko)
0 -1.265 -1.265
Realisierung Grundgeschäft (Erfassung im Zinsergebnis - Währungsrisiko) 102 0 102
Realisierung Grundgeschäft (Erfassung im Zinsergebnis - Zinsrisiko) 0 373 373
Vorräte
Realisierung Grundgeschäft (Erfassung in den Vorräten / Herstellungs-
kosten - Währungsrisiko)
0 156 156
Veränderung im beizulegenden Zeitwert
Zugang – Zinsrisiko 0 2.417 2.417
Zugang – Währungsrisiko 486 143 629
Cash-Flow-Hedge-Rücklage aus Erstkonsolidierung 0 0 0
Stand am 31.12.2021 = Stand am 1.1.2022 486 886 1.372
Betrag, der in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert wurde
Realisierung Grundgeschäft (Erfassung in den Umsatzerlösen
- Währungsrisiko)
0 1.242 1.242
Realisierung Grundgeschäft (Erfassung im Zinsergebnis - Währungsrisiko) -486 0 -486
Realisierung Grundgeschäft (Erfassung im Zinsergebnis - Zinsrisiko) 0 -230 -230
Vorräte
Realisierung Grundgeschäft (Erfassung in den Vorräten / Herstellungs-
kosten - Währungsrisiko)
0 -144 -144
Veränderung im beizulegenden Zeitwert
Zugang – Zinsrisiko 0 11.975 11. 975
Zugang – Währungsrisiko -541 2.948 2.407
Cash-Flow-Hedge-Rücklage aus Erstkonsolidierung 0 0 0
Stand am 31.12.2022 -541 16.677 16.136
Zum 31.12.2022 resultiert aus ineffektiven Bestandteilen der als Cash-Flow-Hedges klassifizierten derivativen
Finanzinstrumente ein Nettoergebnis (nach Steuern) in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0).
203
DEVISENTERMINGESCHÄFTE
Die von der PIERER Mobility-Gruppe abgeschlossenen Devisen-
termingeschäfte werden zur Absicherung künftig beabsichtigter
Umsätze und Materialaufwendungen in Fremdwährungen gegen
das Risiko von Wechselkursschwankungen abgeschlossen.
ZINSSWAPS
Um das Zinsrisiko hinsichtlich variabler Euro-Verzinsungen zu
steuern, wurden im Geschäftsjahr 2021 amortisierende Zinsswaps
mit einer Nominalen von TEUR 50.000 und einer Laufzeit von
10 Jahren abgeschlossen. Im Jahr 2020 wurden zur Absicherung
variabler USD-Finanzierungen USD Zinsswaps mit einer Nominalen
von TUSD 130.000 und einer Laufzeit von 5 Jahren abgeschlossen.
Zum 31.12.2022 betrug der offene Nominalbetrag TEUR 172.316
(Vorjahr: TEUR 166.114).
Im Geschäftsjahr 2022 wurden TEUR 17 (Vorjahr: TEUR -365) aus der
Bewertung von Zinsswaps in der Gewinn- und Verlustrechnung
erfasst.
46. KAPITALMANAGEMENT
Die Zielsetzung des Konzerns ist es, eine starke Kapitalstruktur beizu-
behalten, um das Vertrauen der Anleger, Gläubiger und der Märkte zu
wahren und die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens sicher-
zustellen. Der Vorstand überwacht regelmäßig die Kapitalrendite
sowie die Höhe der Dividenden, die an die Halter der Stammaktien
ausgeschüttet werden.
Die Strategie der PIERER Mobility-Gruppe zielt darauf ab, dass die
PIERER Mobility AG und die anderen Konzerngesellschaften eine den
lokalen Anforderungen entsprechende Eigenkapitalausstattung
haben. Die Steuerung des Kapitalmanagements erfolgt im Wesent-
lichen anhand der Kennzahlen Eigenkapitalquote,
Nettoverschuldung, Gearing sowie der dynamischen Verschuldung.
Einige Darlehensverträge enthalten Financial Covenants, hinsichtlich
Eigenkapitalquote und dynamischer Verschuldung, deren Nichtein-
haltung zu einer vorzeitigen Rückzahlung der Finanzverbindlichkeiten
führen würde. Im Berichtsjahr wurden alle Financial Covenants erfüllt.
Die Eigenkapitalquote stellt sich wie folgt dar:
TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Eigenkapital 914.396 765.551
Bilanzsumme 2.550.635 2.033.719
Eigenkapitalquote 35,8% 37,6%
Die Nettoverschuldung definiert sich aus den kurz- und langfristigen
Finanzverbindlichkeiten (Anleihen, Krediten, Leasingverbindlich-
keiten sowie sonstige verzinsliche Schulden) abzüglich
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Die Zielsetzung liegt
dabei in der langfristigen Liquiditätssicherung, der effizienten
Inanspruchnahme von Fremdfinanzierungen sowie der finanziellen
Risikobegrenzung bei gleichzeitiger Optimierung der Rendite.
TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 458.620 506.539
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 76.635 56.847
535.255 563.386
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -278.738 -373.509
Nettoverschuldung 256.517 189.877
Konzernanhang_2022
Die Kennzahlen „Gearing“ (Verhältnis der Nettoverschuldung zum Eigenkapital) sowie die Kennzahl dynamische Verschuldung“
(Verhältnis Nettoverschuldung zum EBITDA) für die Überwachung des Kapitals stellen sich wie folgt dar:
TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Eigenkapital 914.396 765.551
Nettoverschuldung 256.517 189.877
Gearing 28,1% 24,8%
TEUR 31.12.2022 31.12.2021
Nettoverschuldung 256.517 189.877
EBITDA 381.108 332.202
Dynamische Verschuldung 0,7 0,6
205
IX. LEASINGVERHÄLTNISSE
47. LEASINGVERHÄLTNISSE ALS LEASINGNEHMER (IFRS 16)
Die PIERER Mobility-Gruppe hat für die Nutzung von Grundstücken,
Betriebs- und Verwaltungsgebäude bzw. Büroräumlichkeiten und
Lagerplätzen, Maschinen (u.a. CNC-Maschinen) sowie im Bereich
des Fuhrparks Miet- und Leasingverträge abgeschlossen.
Die PIERER Mobility-Gruppe mietet weiters IT-Ausstattung mit
vertraglichen Laufzeiten zwischen einem Jahr und fünf Jahren. Diese
Miet- und Leasingvereinbarungen sind entweder kurzfristig oder
(bzw. und) ihnen liegen Gegenstände von geringem Wert zugrunde.
Der Konzern hat das Wahlrecht nach IFRS 16.5-.8 in Anspruch
genommen und für diese Miet- und Leasingvereinbarungen weder
Nutzungsrechte noch Leasingverbindlichkeiten erfasst.
Weiters werden Leasingverträge für Werkzeuge (Spezialleasing) und
Maschinen mit einer Laufzeit von grundsätzlich 3-10 Jahren
abgeschlossen.
Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten
Der Buchwert der Nutzungsrechte stellt sich wie folgt dar:
TEUR Grundstücke und
Gebäude
Maschinen Betriebs- und
Geschäftsaus-
stattung
GESAMT
2022
Stand zum 1.1. 29.269 17.527 16.090 62.886
- Abschreibungen -10.170 -5.673 -7.313 -23.156
+ Zugänge zu Nutzungsrechten 14.825 3.645 7.407 25.877
- Abgänge von Nutzungsrechten -574 0 -238 -812
+/- Währungseffekte, Umgliederungen 11 -1 184 194
Buchwert 31.12.2022 33.361 15.498 16.130 64.989
2021
Stand zum 1.1. 29.991 16.180 13.891 60.063
- Abschreibungen -8.399 -5.429 -6.480 -20.308
+ Zugänge zu Nutzungsrechten 8.975 6.792 8.859 24.626
- Abgänge von Nutzungsrechten -1.419 0 -285 -1.704
+/- Währungseffekte, Umgliederungen 121 -16 105 210
Buchwert 31.12.2021 29.269 17.527 16.090 62.886
Konzernanhang_2022
Der Barwert der Mindestleasingzahlungen stellt sich wie folgt dar:
TEUR Künftige
Mindestleasingzahlungen
Zinszahlungen Barwert der künftigen
Mindestleasingzahlungen
2022
< 1 Jahr 22.803 1.010 21.793
> 1 bis 5 Jahre 37.571 1.853 35.717
> 5 Jahre 13.530 3.150 10.380
GESAMT 73.904 6.013 67.890
2021
< 1 Jahr 20.706 797 19.909
> 1 bis 5 Jahre 36.336 1.552 34.783
> 5 Jahre 14.069 3.319 10.750
GESAMT 71.111 5.668 65.442
Die Zahlungsverpflichtungen aus Leasingverhältnissen werden in der Konzernbilanz unter den
Finanzverbindlichkeiten, siehe Punkt 32., ausgewiesen.
In der Gewinn- und Verlustrechnung sowie in der Kapitalflussrechnung erfasste Beträge
2022 - Leasingvereinbarungen TEUR
Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten 1.087
Ertrag aus dem Unterleasingverhältnis von Nutzungsrechten 214
Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse 5.556
Aufwendungen für Leasingverhältnisse über einen Vermögenswert von geringem Wert,
ausgenommen kurzfristige Leasingverhältnisse über Vermögenswerte von geringem Wert
14.102
2021 - Leasingvereinbarungen TEUR
Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten 895
Ertrag aus dem Unterleasingverhältnis von Nutzungsrechten 208
Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse 3.787
Aufwendungen für Leasingverhältnisse über einen Vermögenswert von geringem Wert,
ausgenommen kurzfristige Leasingverhältnisse über Vermögenswerte von geringem Wert
9.482
Die Aufwendungen für Leasingverhältnisse über einen
Vermögenswert von geringem Wert betreffen Miet- und Leasingver-
träge für IT-Ausstattung.
In der Kapitalflussrechnung wurden Nettozahlungsmittelabflüsse
für Leasingverhältnisse in der Höhe von TEUR 43.945 (Vorjahr:
TEUR 32.387) erfasst. Im Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeiten
wurden Tilgungen von Leasingverbindlichkeiten in Höhe von TEUR
23.414 (Vorjahr: TEUR 18.431) dargestellt. Die restlichen TEUR 20.531
(Vorjahr: TEUR 13.956) betreffen kurzfristige und geringerwertige
Leasingverhältnisse sowie Zinsaufwendungen und Erträge aus
Untermietverhältnissen von Nutzungsrechten und sind im Cash-Flow
aus der betrieblichen Tätigkeit dargestellt.
207
Verlängerungsoptionen
Einige Miet- und Leasingverträge enthalten Verlängerungsoptionen,
die bis zu einem Jahr vor Ablauf der unkündbaren Vertragslaufzeit
vom Konzern ausübbar sind. Nach Möglichkeit strebt der Konzern
beim Abschluss neuer Miet- und Leasingverhältnisse die Aufnahme
von Verlängerungsoptionen an, um operative Flexibilität zu gewähr-
leisten. Der Konzern beurteilt am Bereitstellungsdatum, ob die
Ausübung von Verlängerungsoptionen hinreichend sicher ist. Der
Konzern bestimmt erneut, ob die Ausübung einer Verlängerungs-
option hinreichend sicher ist, wenn ein wesentliches Ereignis oder
eine Änderung von Umständen, das bzw. die innerhalb seiner
Kontrolle liegt, eintritt.
48. LEASINGVERHÄLTNISSE ALS LEASINGGEBER (IFRS 16)
Aus Leasinggebersicht werden sämtliche Leasingverhältnisse als
Operating-Leasingverhältnisse eingestuft, da diese so ausgestaltet
sind, dass die PIERER Mobility-Gruppe im Wesentlichen alle mit dem
Eigentum verbundenen Risiken und Chancen behält.
Hiervon ausgenommen ist ein Untermietverhältnis, das der Konzern
als Finanzierungsleasingverhältnis einstuft. Dieses betrifft die Unter-
vermietung eines Gebäudes, das als Nutzungsrecht in den
Sachanlagen ausgewiesen wurde. Im Geschäftsjahr 2022 wurde kein
Untermietverhältnis neu abgeschlossen und bilanziert. Weiters hat
der Konzern in 2022 Zinserträge auf Leasingforderungen in der Höhe
von TEUR 10 (Vorjahr: TEUR 8) erfasst. Die Leasingforderungen aus
Untermietverhältnissen betragen per 31. Dezember 2022 TEUR 763
(Vorjahr: TEUR 850). Davon sind TEUR 251 (Vorjahr: TEUR 327) in
unter einem Jahr und TEUR 511 (Vorjahr: TEUR 523) in 1-5 Jahren
fällig.
Konzernanhang_2022
X. ERLÄUTERUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN
UND PERSONEN SOWIE ZU DEN ORGANEN
49. GESCFTSBEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN
Nach den Vorschriften des IAS 24 sind Angaben über Geschäftsvor-
fälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen zu machen.
Die Aktien der PIERER Mobility AG werden zum Stichtag 31.
Dezember 2022 zu 73,82% von der Pierer Bajaj AG gehalten, welche
zu 50,10% im Besitz der Pierer Industrie AG ist. Weiters hält die Pierer
Konzerngesellschaft mbH 2,53% der Aktien an der PIERER Mobility
AG. Die Pierer Industrie AG wird zu 100,00% von der Pierer Konzern-
gesellschaft mbH gehalten. Alleiniger Gesellschafter der Pierer
Konzerngesellschaft mbH ist Herr Dipl.-Ing. Stefan Pierer.
Herr Dipl.-Ing. Stefan Pierer übte folgende wesentliche Organ-
funktionen im Pierer Konzerngesellschaft mbH-Konzern zum
31.12.2022 aus:
Vorstandsvorsitzender der Pierer Industrie AG, Wels
Vorstandsvorsitzender der Pierer Bajaj AG, Wels
Vorstandsvorsitzender der PIERER Mobility AG, Wels
Vorstandsvorsitzender der KTM AG, Mattighofen
Aufsichtsratsvorsitzender der Pankl AG, Kapfenberg
Aufsichtsratsvorsitzender der Pankl Racing Systems AG,
Kapfenberg
Aufsichtsratsmitglied der SHW AG, Aalen, Deutschland
Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen
werden im PIERER Mobility-Konzern nach „Gesellschafternahe
Unternehmen“, „Assoziierte Unternehmen“ und „Sonstige
Unternehmen“ gruppiert.
Die PIERER Mobility AG steht mit der Pierer Konzerngesellschaft
mbH, dem obersten Konzernmutterunternehmen, und deren Tochter-
unternehmen in einem Konzernverhältnis und wird in deren
Konzernabschluss einbezogen. Sämtliche Unternehmen, die in den
Konzernabschluss der Pierer Konzerngesellschaft mbH einbezogen
und von der Pierer Konzerngesellschaft mbH beherrscht werden,
sind als nahestehende Unternehmen in der Kategorie
„Gesellschafternahe Unternehmen“ ausgewiesen.
Assoziierte Unternehmen können dem Beteiligungsspiegel (siehe
Kapitel XII) entnommen werden und betreffen alle nach der Equity-
Methode bilanzierten Finanzanlagen.
Als sonstige Unternehmen werden alle Unternehmen definiert,
welche vom Key-Management beherrscht werden. Als
Key-Management definiert die PIERER Mobility AG prinzipiell
Mitglieder des Vorstandes und Aufsichtsrates und gegebenenfalls
weitere Manager in Schlüsselpositionen, die einen maßgeblichen
Einfluss auf die finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen des
Konzerns ausüben können. Zudem werden auch Familienangehörige
des Key-Managements und deren Unternehmen berücksichtigt.
Im Geschäftsjahr 2022 und im Vorjahr gab es keine wesentlichen
Transaktionen mit nahestehenden Personen (ausgenommen
Vorstands- und Aufsichtsratsbezüge, siehe Punkt 51.). Die Geschäfts-
vorfälle mit nahestehenden Unternehmen stellen sich gemäß der
beschriebenen Gruppierung wie folgt dar:
TEUR Gesellschafternahe Unternehmen Assoziierte Unternehmen Sonstige Unternehmen
31.12.2022 31.12.2021 31.12.2022 31.12.2021 31.12.2022 31.12.2021
Forderungen 26.887 32.013 44.669 11.4 94 3.884 2.474
Verbindlichkeiten -10.153 -12.890 -20.782 -2.752 -8.342 -9.849
Erlöse 4.023 2.551 57.586 35.291 17.613 17.835
Aufwendungen -127.273 -118 .5 48 -100.108 -32.365 -247.560 -223.712
Dividende -25.371 -7.372 0 0 -72 0
209
Sämtliche Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen erfolgten
zu marktüblichen Bedingungen. Wesentliche Geschäftsbeziehungen
werden nachfolgend erläutert:
GESELLSCHAFTERNAHE UNTERNEHMEN:
Die PIERER Mobility AG ist seit Veranlagung 2014 Gruppenmitglied
der Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG der Pierer Konzern-
gesellschaft mbH, Wels. Die KTM AG ist seit 2017 Mitglied dieser
Steuergruppe im Sinne des österreichischen Körperschaftssteuer-
gesetzes. Die steuerlichen Ergebnisse der Gruppenmitglieder
werden dem Gruppenträger zugerechnet. Die zu leistenden Steuer-
umlagen zwischen dem Gruppenträger und jedem einzelnen
Gruppenmitglied wurden in Form von einer Gruppen- und Steuer-
umlagevereinbarung geregelt. Steuerliche Verluste werden auf
Ebene der jeweiligen Tochtergesellschaften evident gehalten und
können auf dieser Ebene mit künftigen steuerlichen Gewinnen
verrechnet werden.
Im Geschäftsjahr 2022 sind mit der Pierer Konzerngesellschaft mbH
insgesamt Aufwendungen in Höhe von TEUR 26.347 (Vorjahr:
TEUR 33.078) und Erträge in Höhe von TEUR 42 (Vorjahr: TEUR 2)
entstanden. Weiters bestehen zum Bilanzstichtag offene Verbindlich-
keiten in Höhe von TEUR 4.017 (Vorjahr: TEUR 8.233) und
Forderungen in Höhe von TEUR 13.487 (Vorjahr: TEUR 257).
Seit 1. Oktober 2018 bildet die Pierer Industrie AG eine Organschaft
im umsatzsteuerlichen Sinn mit der PIERER Mobility-Gruppe. Zum
Bilanzstichtag hat die PIERER Mobility-Gruppe Forderungen in Höhe
von insgesamt TEUR 9.789 (Vorjahr: TEUR 8.933) insbesondere aus
der Organschaftsverrechnung mit der Pierer Industrie AG.
Im Geschäftsjahr 2022 erhielt die Pierer Bajaj AG Dividenden
in Höhe von TEUR 24.781 (Vorjahr: TEUR 6.762), die Pierer Konzern-
gesellschaft mbH Dividenden in Höhe von TEUR 590 (Vorjahr:
TEUR 483) von der PIERER Mobility AG aus dem vorangegangenen
Geschäftsjahr. Im Vorjahr wurde zudem auch an die Pierer Industrie
AG eine Dividende in Höhe von TEUR 128 ausgeschüttet.
Weitere Transaktionen mit gesellschafternahen Unternehmen
betreffen aufwandsseitig größtenteils die Pankl Racing-Gruppe,
welche für die PIERER Mobility-Gruppe als Zulieferer von Zukaufteilen
fungiert. Die Pankl Racing-Gruppe ist Teil des Pierer Industrie-
Konzerns und wird über die Pankl AG kontrolliert.
ASSOZIIERTE UNTERNEHMEN:
Für Entwicklungs- und Designleistungen sowie Leistungen im
Bereich Markenentwicklung der Kiska GmbH sind im abgelaufenen
Geschäftsjahr Aufwendungen in Höhe von TEUR 17.860 (Vorjahr:
TEUR 14.210) angefallen. Gegenüber der Kiska GmbH bestanden
zum 31.12.2022 offene Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 1.231
(Vorjahr: TEUR 2.752).
Weitere Transaktionen mit assoziierten Unternehmen betreffen die
nachfolgend erläuterten Gesellschaften mit der jeweils
beschriebenen laufenden operativen Geschäftsbeziehung.
Die KTM Asia Motorcycle Manufacturing Inc. wurde im Juni 2016
gemeinsam mit dem Partner Ayala Corp. gegründet. Die Gesellschaft
übernimmt seit Mitte 2017 die CKD (Completely-Knocked-Down)
Assemblierung für KTM-Motorräder auf den Philippinen.
Das Joint Venture in China mit dem Partner CF Moto wurde im
Geschäftsjahr 2018 unter dem Namen „Zhejiang CFMOTO-KTMR2R
Motorcycles Co., Ltd.“ gegründet. Seit 2021 werden im chinesischen
Hangzhou Motorräder der Mittelklasse produziert.
Mit Wirkung zum 15. November 2022 wurden 25,1 % der Anteile an
der MV Agusta Motor S.p.A. erworben. Darüber hinaus schloss die
KTM Gruppe im Geschäftsjahr 2022 eine Kooperationsvereinbarung
mit dem italienischen Traditionshersteller MV Agusta mit Stammsitz
in Varese. Die KTM Gruppe übernimmt im Rahmen dieser Verein-
barung den Einkauf und den globalen Vertrieb von MV
Agusta-Produkten.
Zudem erwarb die Gruppe im Dezember 2022 23 % der Anteile an der
Vöcklabrucker Metallgießerei Dambauer GmbH, Vöcklabruck. Die
Gesellschaft produziert Alugussteile und fungiert als Lieferant von
Serienmaterial für die KTM AG.
SONSTIGE UNTERNEHMEN:
Seit dem Jahr 2007 besteht eine Kooperation mit der indischen
Bajaj-Gruppe. Die Bajaj-Gruppe ist der zweitgrößte Motorrad-
hersteller in Indien mit einem Absatz von ca. 4,3 Mio. Motorrädern
und Three-Wheelern im letzten Geschäftsjahr (Bilanzstichtag
31.3.2022). Den Schwerpunkt der Zusammenarbeit bildet die
gemeinsame Entwicklung von Street-Motorrädern im Einstiegs-
segment, welche in Indien produziert und unter der Marke KTM von
beiden Unternehmen in ihren Stammmärkten vertrieben werden.
Der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates der PIERER
Mobility AG, Herr Rajiv Bajaj, ist Managing Director und CEO der
Bajaj Auto Ltd., Pune, Indien. Das Aufsichtsratsmitglied der PIERER
Mobility AG Herr Srinivasan Ravikumar ist Director der Bajaj Auto
International Holdings B.V., Amsterdam, Niederlande, und President
of Business Development and Assurance der Bajaj Auto Ltd., Pune,
Indien. Nach einer Vereinfachung der Beteiligungsstruktur im
Geschäftsjahr 2021 hält die Bajaj Auto International Holdings B.V.,
ein Tochterunternehmen der Bajaj Auto Ltd., nunmehr 49,9% an der
Pierer Bajaj AG, welche wiederrum Mehrheitseigentümer (73,82 %)
Konzernanhang_2022
an der PIERER Mobility AG ist. Gegenüber der Bajaj Auto Ltd. besteht
zum 31.12.2022 eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 7.788 (Vorjahr:
TEUR 9.681). Die Aufwendungen in der Kategorie „Sonstige
Unternehmen“ betreffen ebenfalls größtenteils die Bajaj Auto Ltd.
An Händler (KTM Braumandl GmbH, MX – KTM Kini GmbH,
SO Regensburg GmbH, KTM Wien GmbH) erfolgten fremdübliche
Lieferungen von Motorrädern und Ersatzteilen. Erlöse bzw.
Forderungen gegenüber sonstigen Unternehmen betreffen größten-
teils Transaktionen mit diesen Händlern. Die Minderheitenanteile an
den Händlern werden über die Pierer Industrie AG gehalten.
50. ORGANE DER PIERER MOBILITY AG
Als jeweils kollektivvertretungsbefugte Vorstandsmitglieder waren nachstehende Herren bestellt:
Dipl.-Ing. Stefan P i e r e r , CEO
Mag. Friedrich R o i t h n e r , CFO
Mag. Ing. Hubert T r u n k e n p o l z, CSO
Mag. Viktor S i g l, MBA
Als Mitglieder des Aufsichtsrats waren nachstehende Damen und Herren bestellt:
Herr Josef B l a z i c e k , Vorsitzender
Herr Rajiv B a j a j , Stellvertreter des Vorsitzenden
Frau Dipl. Ing. Dr. Iris F i l z w i e s e r
Frau Mag. Michaela F r i e p e ß
Herr Srinivasan R a v i k u m a r
Herr Mag. Klaus R i n n e r b e r g e r
51. VORSTANDS- UND AUFSICHTSRATSBEGE
Die Vergütung für den Vorstand 2022 der PIERER Mobility AG
beinhaltet Gehälter, Sachleistungen, Prämien, Abfertigungen sowie
Leistungen an die betriebliche Mitarbeitervorsorgekasse und betrug
TEUR 7.451 (Vorjahr: TEUR 8.256). Weiters ergaben Bezüge für
Mitglieder des Vorstandes aus Vorperioden keine Nachzahlung.
Darüber hinaus bestehen keine Vereinbarungen über eine betrieb-
liche Altersversorgung für den Vorstand und es wurden im
Geschäftsjahr 2022 keine Pensionskassenzahlungen an den
Vorstand geleistet.
Für das Geschäftsjahr 2022 (Auszahlung im Geschäftsjahr 2023) wird
eine Vergütung an den Aufsichtsrat der PIERER Mobility AG von
insgesamt TEUR 40 (Vorjahr: TEUR 73) vorgeschlagen.
Zum Bilanzstichtag bestehen keine Kredite und Vorschüsse an die
Mitglieder des Aufsichtsrats der PIERER Mobility AG.
XI. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG
Ereignisse nach dem 31.12.2022, die für die Bewertung der Vermögenswerte und Schulden materiell sind,
sind entweder im vorliegenden Abschluss berücksichtigt oder nicht bekannt.
211
XII. KONZERNUNTERNEHMEN (BETEILIGUNGSSPIEGEL)
Der Beteiligungsspiegel enthält alle Gesellschaften, die neben den Mutterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen wurden.
Gesellschaft Erstkonso-
liederungs-
zeitpunkt
31.12.22 31.12.21
Anteilshöhe
%
Konsolidie-
rungsart
Anteilshöhe
%
Konsolidie-
rungsart
Vollkonsolidierte Gesellschaften:
KTM AG, Mattighofen 31.5.2005 100,00 KVI 99,75 KVI
KTM Immobilien GmbH, Mattighofen 31.5.2005 100,00 KVI 99,75 KVI
KTM North America, Inc., Murrieta, CA, USA 31.5.2005 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM-Motorsports Inc., Murrieta, CA, USA 31.5.2005 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM Japan K.K., Tokyo, Japan 31.5.2005 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM-Racing AG, Frauenfeld, Schweiz 31.5.2005 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM Sportcar GmbH, Mattighofen 31.5.2005 100,00 KVI 99,75 KVI
KTM Motorcycles S.A. Pty. Ltd., Midrand, Südafrika 1.3.2009 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM Sportmotorcycle Mexico C.V. de S.A., Lerma, Mexiko 1.6.2009 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM Sportmotorcycle GmbH, Mattighofen 31. 3. 2011 100,00 KVI 99,75 KVI
KTM-Sportmotorcycle India Private Limited, Pune, Indien 1.6.2012 100,00 KVA 99,75 KVA
Husqvarna Motorcycles GmbH, Mattighofen 1.1.2013 100,00 KVI 99,75 KVI
KTM Sportmotorcycle Deutschland GmbH, Ursensollen,
Deutschland
31.12.2013 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM Switzerland Ltd., Frauenfeld, Schweiz 31.12.2013 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM Sportmotorcycle UK Ltd., Northamptonshire,
Großbritannien
31.12.2013 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM-Sportmotorcycle Espana S.L., Terrassa, Spanien 31.12.2013 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM Sportmotorcycle France SAS, Saint-Priest, Frankreich 31.12.2013 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM Sportmotorcycle Italia S.r.l., Meran, Italien 31.12.2013 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM-Sportmotorcycle Nederland B.V., Malden, Niederlande 31.12.2013 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM Sportmotorcycle Scandinavia AB, Örebro, Schweden 31.12.2013 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM-Sportmotorcycle Belgium S.A., Gembloux, Belgien 31.12.2013 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM Canada Inc., Chambly, Kanada 31.12.2013 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM Hungária Kft., Budapest, Ungarn 31.12.2013 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM Central East Europe s.r.o., Bratislava, Slowakei 31.12.2013 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM Österreich GmbH, Mattighofen 31.12.2013 100,00 KVI 99,75 KVI
KTM Nordic Oy, Vantaa, Finnland 31.12.2013 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM Sportmotorcycle d.o.o., Marburg, Slowenien 31.12.2013 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM Czech Republic s.r.o., Pilsen, Tschechien 31.12.2013 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM Sportmotorcycle SEA PTE. Ltd., Singapur, Singapur 1.1.2014 100,00 KVA 99,75 KVA
Husqvarna Motorcycles North America, Inc., Murrieta, CA, USA 1.12.2013 100,00 KVA 99,75 KVA
Husqvarna Motorsports, Inc., Murrieta, CA, USA 1.4.2015 100,00 KVA 99,75 KVA
Husqvarna Motorcycles S.A. Pty. Ltd., Northriding, Südafrika 1.4.2015 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM Logistikzentrum GmbH, Mattighofen 16.9.2016 100,00 KVI 99,75 KVI
WP Suspension GmbH, Mattighofen 3 0.11. 2016 100,00 KVI 99,75 KVI
WP Suspension North America, Inc., Murrieta, CA, USA 31.8.2017 100,00 KVA 99,75 KVA
Konzernanhang_2022
Gesellschaft Erstkonso-
liederungs-
zeitpunkt
31.12.22 31.12.21
Anteilshöhe
%
Konsolidie-
rungsart
Anteilshöhe
%
Konsolidie-
rungsart
KTM do Brasil Ltda., Sao Paulo, Brasilien 31.12.2017 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM Components GmbH, Munderfing 30.11.20 07 100,00 KVI 99,75 KVI
WP Immobilien GmbH, Munderfing 30.4.2005 100,00 KVI 99,75 KVI
KTM Beteiligungs GmbH, Mattighofen 30.4.2018 100,00 KVI 99,75 KVI
KTM Australia Holding Pty Ltd., Prestons,
Australien
1.7.2019 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM Australia Pty Ltd., Prestons, Australien 1.7.2019 100,00 KVA 99,75 KVA
HQVA Pty Ltd., Prestons, Australien 1.7.2019 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM Motorcycles Distributers NZ Limited Wellington Central,
Neuseeland
1.7.2019 100,00 KVA 99,75 KVA
Cero Design Studio S.L., Barcelona, Spanien 1.10.2019 50,01 KVA 49,88 KVA
GASGAS Motorcycles GmbH, Mattighofen 31.10.2019 100,00 KVI 99,75 KVI
GASGAS Motorcycles Espana S.L.U.
(vormals: Canepa Investments S.L.), Terrassa, Spanien
1.1.2020 100,00 KVA 99,75 KVA
KTM MOTOHALL GmbH, Mattighofen 1.1.2020 90,00 KVI 89,78 KVI
KTM Racing GmbH, Mattighofen 29.2.2020 100,00 KVI 99,75 KVI
KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH, Mattighofen,
Österreich
31.3.2021 100,00 KVI 99,75 KVI
KTM Technologies GmbH, Anif
1
1.10.2008 100,00 KVI 99,75 KVI
CFMOTO Motorcycles Distribution GmbH
(vormals: CFMOTO Europa GmbH), Mattighofen
25.6.2022 100,00 KVI - -
PIERER IMMOREAL NORTH AMERICA LLC., Murrieta, CA, USA 7.7.2022 100,00 KVA - -
KTM (SHANGHAI) MOTO CO., LTD., Shanghai, China 15.7. 2022 100,00 KVA - -
MV Agusta Motorcycles GmbH, Mattighofen, Österreich 21.9.2022 74,90 KVI - -
MV Agusta Motorcycles North America, Inc., Murrieta, CA, USA 30.9.2022 100,00 KVA - -
MV Agusta Services S.r.l., Meran, Italien 24.10.2022 100,00 KVA - -
PIERER Produktion GmbH, Munderfing 26.11. 20 22 100,00 KVI - -
PIERER New Mobility GmbH
(vormals: PIERER E-Bikes GmbH), Munderfing
25.2.2020 100,00 KVI 100,00 KVI
PIERER New Mobility Deutschland GmbH (vormals: PIERER
E-Bikes Deutschland GmbH), Schweinfurt, Deutschland
31.12.2019 100,00 KVA 100,00 KVA
PIERER E-Bikes Suisse GmbH, Frauenfeld, Schweiz 31.12.2019 100,00 KVA 100,00 KVA
PIERER E-Bikes Espana S.L., Terrassa, Spanien 31.12.2013 100,00 KVA 100,00 KVA
PIERER New Mobility France SAS (vormals: PIERER E-Bikes
France SAS), Saint-Priest, Frankreich
31.12.2013 100,00 KVA 100,00 KVA
PIERER New Mobility Italia S.r.l. (vormals: PIERER E-Bikes
Italia S.r.l), Meran, Italien
31.12.2013 100,00 KVA 100,00 KVA
PIERER E-Bikes Scandinavia AB, Örebro,
Schweden
31.12.2013 100,00 KVA 100,00 KVA
PIERER New Mobility North America, Inc. (vormals: PIERER
E-Bikes North America Inc.), Murrieta, CA, USA
1.10.2020 100,00 KVA 100,00 KVA
PIERER New Mobility UK Ltd. (vormals:
PIERER E-Bikes UK Ltd.), Northamptonshire, Großbritannien
31.12.2013 100,00 KVA 51,71 KVA
PIERER New Mobility Benelux (vormals: PIERER E-Bikes
Benelux), Gembloux, Belgien
29.11. 2021 100,00 KVA 100,00 KVA
213
Gesellschaft Erstkonso-
liederungs-
zeitpunkt
31.12.22 31.12.21
Anteilshöhe
%
Konsolidie-
rungsart
Anteilshöhe
%
Konsolidie-
rungsart
Felt GmbH, München, Deutschland 17.11. 2021 - - 100,00 KVA
PIERER & MAXCOM MOBILITY OOD, Plovdiv, Bulgarien 2.12.2021 50,00 KVA 50,00 KVA
PIERER E-Bikes Asia Ltd., Taichung City, Taiwan 25.5.2022 100,00 KVA - -
PIERER NEW MOBILITY AUSTRALIA PTY LTD, New South
Wales, Australien
13.10.2022 100,00 KVA - -
PIERER E-Commerce GmbH, Munderfing
(vormals: HDC GmbH, Wels)
31.12.2016 100,00 KVI 100,00 KVI
PIERER E-Commerce North America Inc., Murrieta, CA, USA 21.6.2022 100,00 KVA - -
PIERER Innovation GmbH, Wels 31.3.2018 100,00 KVI 100,00 KVI
DealerCenter Digital GmbH, Landshut, Deutschland
1
31.7.2021 75,46 KVA 75,46 KEA
Avocodo GmbH, Linz 30.4.2019 100,00 KVI 100,00 KVI
Platin 1483. GmbH, Schweinfurt, Deutschland 31.12.2019 100,00 KVA 100,00 KVA
Assoziierte Unternehmen:
KTM Asia Motorcycle Manufacturing Inc., Binan, Laguna,
Philippinen
- 40,00 KEA 39,90 KEA
Zhejiang CFMOTO-KTMR2R Motorcycles Co., Ltd., Hangzhou
City, Zhejiang, China
- 49,00 KEA 48,88 KEA
MV Agusta Motor S.P.A., Varese, Italien - 25,10 KEA - -
Vöcklabrucker Metallgießerei Dambauer GmbH, Vöcklabruck - 23,00 KEI - -
Kiska GmbH, Anif - 50,00 KEI 50,00 KEI
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte: 12,33 - 12,33 -
AC styria Mobilitätscluster GmbH, Grambach -
Legende:
KVI Vollkonsolidierung, Inland
KVA Vollkonsolidierung, Ausland
KEI Einbeziehung at-equity, Inland
KEA Einbeziehung at-equity, Ausland
1 im Vorjahr über die PIERER Mobility AG gehalten
Konzernanhang_2022
XIII. FREIGABE DES KONZERNABSCHLUSSES
Der Konzernabschluss wird am 21.3.2023 (Vorjahr: 22.3.2022) vom
Vorstand zur Prüfung durch den Aufsichtsrat, zur Vorlage an die
Hauptversammlung und zur anschließenden Veröffentlichung
freigegeben. Der Aufsichtsrat kann im Rahmen der ihm obliegenden
Prüfung eine Änderung des Konzernabschlusses veranlassen.
Wels, am 15. März 2023
Der Vorstand der PIERER Mobility AG
Dipl.-Ing. Stefan Pierer Mag. Friedrich Roithner Mag. Ing. Hubert Trunkenpolz Mag. Viktor Sigl, MBA
215
© GASGAS Enduro 3.0, GASGAS Light Trail 3.0
Geschäftsbericht_202 2
Bestätigungsvermerk
BERICHT ZUM KONZERNABSCHLUSS
PRÜFUNGSURTEIL
Wir haben den Konzernabschluss der
PIERER Mobility AG, Wels,
und ihrer Tochtergesellschaften („der Konzern“), bestehend aus der
Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der
Konzern-Kapitalflussrechnung und der Konzern-Eigenkapitalver-
änderungsrechnung für das an diesem Stichtag endende
Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der Konzernabschluss den
gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild
der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember
2022 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns
für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Überein-
stimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS),
wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen
Anforderungen des § 245a UGB.
GRUNDLAGE FÜR DAS PRÜFUNGSURTEIL
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der
EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den
österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschluss-
prüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung
der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlich-
keiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt
"Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des
Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend
beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung
mit den österreichischen unternehmens- und berufsrechtlichen
Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in
Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der
Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum
Datum dieses Bestätigungsvermerkes ausreichend und geeignet
sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu
dienen.
BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte,
die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für
unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres
waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer
Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung
unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein
gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Ansatz von Entwicklungskosten
Siehe Konzernanhang Punkt 22.
Das Risiko für den Abschluss
Im Konzernabschluss der PIERER Mobility AG werden aktivierte
Entwicklungskosten in Höhe von 421 Mio EUR unter dem Bilanz-
posten "Immaterielle Vermögenswerte" ausgewiesen und stellen
daher einen wesentlichen Teil des Vermögens der Gruppe dar.
Gemäß IAS 38 werden Forschungskosten als Aufwand behandelt,
während Entwicklungskosten für künftige Serienprodukte aktiviert
werden, sofern die Aktivierungsvoraussetzungen nach IAS 38.57ff.
erfüllt sind.
Wesentliche Voraussetzungen für einen Ansatz von Entwicklungs-
kosten als Vermögenswerte sind die Umsetzbarkeit der
Entwicklungsprojekte (u.a. die Möglichkeit der technischen Realisie-
rung, die Absicht zur Fertigstellung sowie die Fähigkeit zur Nutzung)
sowie die erwartete Er- zielung eines künftigen wirtschaftlichen
Nutzens. Aufgrund der Technologieführerschaft der Gruppe als
führender Powered Two-Wheeler-Hersteller in Europa und den damit
verbundenen neuen Entwicklungsprojekten (u.a. hohe Investitionen
in Elektromobilität und emissionsfreie Produktpalette) steigt die
Komplexität von Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Die
Beurteilung der Projektumsetzbarkeit spielt in diesem
Zusammenhang eine zunehmende Rolle und ist mit erhöhten
Ermessensspielräumen behaftet.
Neben der Erfüllung der Ansatzvoraussetzungen gemäß IAS 38.57ff.
spielen beim Ansatz von Entwicklungskosten auch die Erfassung
exakter Zeit- und Kosteninformationen für Entwicklungsprojekte eine
wichtige Rolle.
Unsere Vorgehensweise in der Prüfung
Wir haben den Ansatz von Entwicklungskosten wie folgt beurteilt:
Erlangung eines Verständnisses über den Prozess
des Managements zur Abgrenzung von Forschungs-
und Entwicklungskosten und der Evaluierung der
Ansatzvoraussetzungen von Entwicklungskosten gemäß IAS
38.57ff.
Evaluierung der Ausgestaltung, Einrichtung und Wirksamkeit
der prozessbezogenen Kontrollen des Managements über die
Aktivierung von Entwicklungskosten einschließlich Einsicht in die
Dokumentation zur Projektumsetzbarkeit des Managements.
Beurteilung anhand von Stichproben, ob eine ordnungsgemäße
Abgrenzung zwischen Forschungs- und Entwicklungskosten, die
217
als immaterielle Vermögenswerte aktiviert wurden, erfolgt ist.
Bewertung der Angemessenheit der aktivierten Ausgaben
auf Stichprobenbasis durch Abgleich der Materialkosten,
Gemeinkosten und der angefallenen Ingenieurstunden mit
externen Rechnungen und internen Stundenzetteln und
Lohnabrechnungen.
SONSTIGE INFORMATIONEN
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen
verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informa-
tionen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss,
den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk.
Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf
diese sonstigen Informationen, und wir geben keine Art der
Zusicherung darauf.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses
haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu
lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder unseren
bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
anderweitig falsch dargestellt erscheinen.
Falls wir auf der Grundlage der von uns zu den vor dem Datum des
Bestätigungsvermerks des Abschlussprüfers erlangten sonstigen
Informationen durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass
eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen
vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir
haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
VERANTWORTLICHKEITEN DER GESETZLICHEN VERTRETER
UND DES PRÜFUNGSAUSSCHUSSES FÜR DEN
KONZERNABSCHLUSS
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des
Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit
den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen
Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner
sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen
Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines
Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen
falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder
Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen
Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur
Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte
im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit –
sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den
Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmens-
tätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter
beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unter-
nehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische
Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des
Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.
VERANTWORTLICHKEITEN DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE
PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES
Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob
der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen
Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist
und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil
beinhaltet. Hin- reichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit,
aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der
AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer
Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durch-
geführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung,
falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen
können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und
werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder
insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die
auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen
wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO
und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer
Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir
während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen
aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher
Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern
im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf
diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise,
die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für
unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus do- losen
Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht
aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes,
da dolose Handlungen kollusives Zusammen- wirken, Fälschungen,
beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen
oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung
Geschäftsbericht_202 2
relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu
planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind,
jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des
internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben.
Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen
Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie
die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern darge-
stellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit
zusammenhängende Angaben.
Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der
Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung
der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie,
auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine
wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen
oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der
Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit
aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass
eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet,
in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen
Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder,
falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil
zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der
Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks
erlangten Prüfungsnachweise. Zu- künftige Ereignisse oder
Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der
Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt
des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der
Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und
Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues
Bild erreicht wird.
Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu
den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten
innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum
Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich
für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der
Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für
unser Prüfungsurteil.
Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem
über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche
Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame
Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer
Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer
Abschlussprüfung erkennen, aus.
Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab,
dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen
zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm über
alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von
denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie
sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit
zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem
Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte,
die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses
des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen
Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in
unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere
Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sach-
verhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass
ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt
werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die
negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das
öffentliche Interesse übersteigen würden.
219
SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN
BERICHT ZUM KONZERNLAGEBERICHT
Der Konzernlagebericht ist aufgrund der österreichischen unter-
nehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem
Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden
rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des
Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen
unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrund-
sätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.
Urteil
Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den
geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die
nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit
dem Konzernabschluss.
Erklärung
Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses
gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses
über den Konzern und sein Umfeld haben wir keine wesentlichen
fehlerhaften Angaben im Konzernlagebericht festgestellt.
ZUSÄTZLICHE ANGABEN NACH ARTIKEL 10 AP-VO
Wir wurden von der Hauptversammlung am 29. April 2022 als
Abschlussprüfer gewählt und am 22. Juni 2022 vom Aufsichtsrat mit
der Abschlussprüfung der Gesellschaft für das am 31. Dezember
2022 endende Geschäftsjahr beauftragt.
Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Konzernabschluss zum
31. Dezember 2014 Abschlussprüfer der Gesellschaft.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum
Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungs-
ausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen
(Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) er- bracht haben und dass wir bei der
Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der
geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
AUFTRAGSVERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Dr. Helge Löffler.
Linz, 15. März 2023
KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
qualifiziert elektronisch signiert:
Dr. Helge Löffler
Wirtschaftsprüfer
Dieses Dokument wurde qualifiziert elektronisch signiert und ist nur in dieser Fassung gültig. Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzern-
abschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich
ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die
Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
kpmg
PIERER Mobility AG,
Wels
Jahresabschluss
und Lagebericht zum
31. Dezember 2022
.
zum 31. Dezember 2022PIERER Mobility AG
Bilanz
31.12.2022
31.12.2021
Aktiva
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Software 53.383,37 0,03
II. Sachanlagen
1. Betriebs- und Geschäftsausstattung 281.958,20 346.593,64
2. Anlagen in Bau 0,00 14.960,00
281.958,20 361.553,64
III. Finanzanlagen
1. Anteile an v erbundenen Unternehmen 1.241.189.038,91 1. 236.131.439,39
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 250.000,00 250.000,00
3. Beteiligungen 9.701.000,00 9.701.000,00
4. Wertpapiere (Wertrechte) des A nlagevermögens 206.031,20 206. 031,20
1.251.346.070,11 1.246.288.470,59
1.251.681.411,68 1.246.650.024,26
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5. 229,46 12.690,38
2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 90.268.530,89 58. 046.481,81
davon aus Lieferungen und Leistungen 3.746.216,30 3.730.803,41
davon sonstige 86.522.314,59 54.315.678,40
3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungs verhältnis besteht 0,00 23.478,00
davon aus Lieferungen und Leistungen 0,00 23.478,00
4. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 280.349,99 510.338,20
90.554.110,34 58.592.988,39
II. Wertpapiere und Anteile
1. sonstige W ertpapiere und Anteile 0,00 1. 194.288,76
III. Gut haben bei Kreditinstituten 19.458.595,56 16. 786.433,45
110.012.705,90 76.573.710,60
C. Rechnungsabgrenzungsposten
1.436.825,01 3.357.333,28
Summe Aktiva 1.363.130.942,59 1.326.581.068,14
31.12.2022
31.12.2021
Passiva
A. Eigenkapital
I. eingefordertes Grundkapital 33.796.535,00 33.796.535,00
übernommenes Grundkapital 33.796.535,00 33.796.535,00
einbezahltes Grundkapital 33.796.535,00 33.796.535,00
II. Kapitalrücklagen
1. gebundene 9.949.093,87 9.949.093,87
2. nicht gebundene 1.091.905.445,97 1.091.905.445,97
1.101.854.539,84 1.101.854.539,84
III. Gewinnrücklagen
1. gesetzliche Rücklagen 3.379.653,50 3.379.653,50
IV. Bilanzgewinn 187.171.633,58 142.257.203,61
davon Gewinnvortrag 108.460.668,61 86.964.079,73
1.326.202.361,92 1.281.287.931,95
B. Rückstellungen
1. sonstige Rückstellungen 2.530.223,56 2.539.736,43
C. Verbindlichkeiten
1. Anleihen und Schuldverschreibungen 30.000.000,00 36.000.000,00
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 0,00 6.000.000,00
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 30.000.000,00 30.000.000,00
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 26,22 0,00
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 26,22 0,00
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.600.354,23 1.248.570,13
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 1.600.354,23 1.248.570,13
4. Verbindlichkeiten gegenüber v erbundenen Unternehmen 2. 236.919,80 4.556.490,57
davon aus Lieferungen und Leistungen 2.234.560,43 4.554.193,70
davon sonstige 2.359,37 2.296,87
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 2.236.919,80 4.556.490,57
5. sonstige Verbindlichkeiten 561. 056,86 948.339,06
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 1.726,52 1.689,98
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 561.056,86 948.339,06
34.398.357,11 42.753.399,76
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr 4.398.357,11 12.753.399,76
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 30.000.000,00 30.000.000,00
Summe Passiva 1.363.130.942,59 1.326.581.068,14
.
1.1.2022 bis 31.12.2022PIERER Mobility AG
Gewinn- und Verlustrechnung
2022
2021
1. Umsatzerlöse 19.108.694,38 14.106.939,47
2. sonstige betriebliche Erträge
a) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 0,00 250.000,00
b) übrige 17.343,68 24.349,82
17.343,68 274.349,82
3. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene
Herstellungsleistungen
a) Aufwendungen für bezogene Leistungen 14.172.408,25 10.300.519,16
4. Personalaufwand
a) Gehälter 21.699,12 44.354,86
b) soziale Aufwendungen 8.362,50 -21.844,83
aa) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an
Mitarbeitervorsorgekassen 0,00 -48.254,67
bb) Aufwendungen r gesetzlich vorgeschriebene
Sozialabgaben sowie vom Entgelt abngige Abgaben und
Pflichtbeiträge 0,00 22.015,06
30.061,62 22.510,03
5. Abschreibungen
a) auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und
Sachanlagen
79.149,43 72.973,08
6. sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Steuern, soweit sie nicht unter Steuern vom Einkommen
fallen 9.103,70 6.492,04
b) übrige 15.922.432,15 14.743.799,35
15.931.535,85 14.750.291,39
7. Zwischensumme aus Z 1 bis 6 (Betriebsergebnis) -11.087.117,09 -10.765.004,37
8. Erträge aus Beteiligungen 90.914.362,00 84.512.060,86
9. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 5.190,42 2.610,42
davon aus verbundenen Unternehmen 5.190,42 2.610,42
10. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 101.393,40 114.807,37
davon aus verbundenen Unternehmen 42.529,16 114.177,95
11. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu
Finanzanlagen und Wertpapieren des Umlaufvermögens 80.711,24 0,00
12. Aufwendungen aus Finanzanlagen 0,00 16.275.509,22
davon Abschreibungen auf Finanzanlagen 0,00 16.275.509,22
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.300.075,00 1.359.895,08
14. Zwischensumme aus Z 8 bis 13 (Finanzergebnis) 89.801.582,06 66.994.074,35
15. Ergebnis vor Steuern (Summe aus Z 7 und Z 14) 78.714.464,97 56.229.069,98
.
1.1.2022 bis 31.12.2022PIERER Mobility AG
Gewinn- und Verlustrechnung
2022
2021
16. Steuern vom Einkommen 3.500,00 3.500,00
davon weiterverrechnet vom Gruppenträger 3.500,00 3.500,00
17. Ergebnis nach Steuern 78.710.964,97 56.225.569,98
18. Jahresüberschuss 78.710.964,97 56.225.569,98
19. Auflösung von Kapitalrücklagen 0,00 193.340,00
20. Zuweisung zu Gewinnrücklagen 0,00 1.125.786,10
21. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 108.460.668,61 86.964.079,73
22. Bilanzgewinn 187.171.633,58 142.257.203,61
.
Anhang
PIERER Mobility AG
Anhang
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Allgemeine Grundsätze
Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften der §§ 189 ff des Unternehmensgesetzbuchs (UGB) unter
Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung, sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein
möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln,
aufgestellt.
Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 221 UGB.
Bei Vermögensgegenständen und Verbindlichkeiten, die unter mehrere Posten der Bilanz fallen, wurde die
Zugehörigkeit zu anderen Posten im Anhang angegeben.
Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit entsprechend den
gesetzlichen Regelungen eingehalten.
Bei der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der
Einzelbewertung beachtet und eine Fortführung des Unternehmens unterstellt.
Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen, dass nur die am Abschlussstichtag verwirklichten
Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wurden - soweit gesetzlich
geboten - berücksichtigt.
Die Gesellschaft ist ein konsolidierungspflichtiges Mutterunternehmen im Sinne des §244 UGB und hat einen
Konzernabschluss, der beim Landesgericht Wels unter der Nummer FN 78112x hinterlegt wird, aufzustellen.
Die Gesellschaft ist ein Konzernunternehmen iSd § 15 AktG (§ 115 GmbHG) und gehört als verbundenes
Unternehmen gem. § 244 UGB zum Konsolidierungskreis der Pierer Konzerngesellschaft mbH.
Anlagevermögen
Immaterielles Anlagevermögen
Die erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten bewertet, die um die
planmäßigen Abschreibungen vermindert sind.
Die planmäßigen Abschreibungen wurden linear vorgenommen.
Gemäß den steuerrechtlichen Vorschriften wird für Zugänge im ersten Halbjahr eine volle
Jahresabschreibung, für Zugänge im zweiten Halbjahr eine halbe Jahresabschreibung vorgenommen.
Folgende Nutzungsdauern wurden den planmäßigen Abschreibungen zugrunde gelegt:
Nutzungsdauer
in Jahren
Software 3
.
Anhang
PIERER Mobility AG
Sachanlagen
Das abnutzbare Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, die um
die planmäßigen Abschreibungen vermindert werden. Die geringwertigen Vermögensgegenstände bis zu
einem Wert von EUR 800,00 wurden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.
Die planmäßigen Abschreibungen wurden linear der voraussichtlichen Nutzungsdauer entsprechend
vorgenommen.
Gemäß den steuerrechtlichen Vorschriften wird für Zugänge im ersten Halbjahr eine volle
Jahresabschreibung, für Zugänge im zweiten Halbjahr eine halbe Jahresabschreibung vorgenommen.
Folgende Nutzungsdauern wurden den planmäßigen Abschreibungen zugrunde gelegt:
Nutzungsdauer
in Jahren
Betriebs- und Geschäftsausstattung 1 - 20
Finanzanlagen
Das Finanzanlagevermögen wurde zu Anschaffungskosten vermindert um außerplanmäßige
Abschreibungen soweit diese notwendig sind, um dauernden Wertminderungen Rechnung zu tragen
angesetzt. Die im Jahresabschluss ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen und
Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens werden im Anlassfall auf ihre Werthaltigkeit untersucht.
Zum 31. Dezember 2022 lag bei den wesentlichen Anteilen an verbundenen Unternehmen kein Anlassfall für
eine Werthaltigkeitsprüfung vor. Anlassbezogene Bewertungen werden auf Basis von diskontierten
Netto-Zahlungsmittelzuflüssen, die im Wesentlichen von zukünftigen Umsatz- und Margenerwartungen und
von abgeleiteten Diskontierungszinssätzen abhängig sind, durchgeführt. Für Anteile die kurz vor dem
Bilanzstichtag erworben wurden, bildet der Kaufpreis die Grundlage für die geführte Werthaltigkeitsprüfung.
Bei der Werthaltigkeitsprüfung ergaben sich keine Abwertungserfordernisse.
Umlaufvermögen
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden mit dem Nennwert angesetzt.
Im Falle erkennbarer Einzelrisken wurde der niedrigere beizulegende Wert angesetzt.
.
Anhang
PIERER Mobility AG
Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen
In den sonstigen Rückstellungen wurden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle im Zeitpunkt der
Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und der Höhe oder dem Grunde nach ungewissen Verbindlichkeiten
mit den Beträgen berücksichtigt, die nach bestmöglicher Schätzung zur Erfüllung der Verpflichtung
aufgewendet werden müssen. Sämtliche Rückstellungen haben eine Laufzeit von weniger als einem Jahr.
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten wurden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.
Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die bisher angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden auch bei der Erstellung des
vorliegenden Jahresabschlusses beibehalten.
.
Anhang
PIERER Mobility AG
Erläuterungen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung
Erläuterungen zur Bilanz
Anlagevermögen
Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens und die Aufgliederung der Jahresabschreibung
nach einzelnen Posten sind in folgendem Anlagenspiegel dargestellt:
Anschaffungs-/Herstellungskosten Abschreibungen kumuliert Buchwert
1.1.2022
31.12.2022
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
1.1.2022
31.12.2022
Abschreibungen
Zuschreibungen
Abgänge
1.1.2022
31.12.2022
EUR EUR EUR EUR EUR EUR
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Software 109 034,82 0,00 109 034,79 10 676,66 0,00 0,03
173 094,82 0,00 119 711,45 0,00 53 383,37
64 060,00
Sachanlagen
Betriebs- und Geschäftsausstattung 1 340 245,24 3 837,33 993 651,60 68 472,77 1 967,33 346 593,64
1 342 115,24 1 967,33 1 060 157,04 0,00 281 958,20
0,00
Anlagen in Bau 14 960,00 49 100,00 0,00 0,00 0,00 14 960,00
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
-64 060,00
1 355 205,24 52 937,33 993 651,60 68 472,77 1 967,33 361 553,64
1 342 115,24 1 967,33 1 060 157,04 0,00 281 958,20
-64 060,00
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 1 267 656 947,61 5 057 599,52 31 525 508,22 0,00 0,00 1 236 131 439,39
1 272 714 547,13 0,00 31 525 508,22 0,00 1 241 189 038,91
0,00
Ausleihungen an verbundene Unternehmen 250 000,00 0,00 0,00 0,00 0,00 250 000,00
250 000,00 0,00 0,00 0,00 250 000,00
0,00
Beteiligungen 9 701 000,00 0,00 0,00 0,00 0,00 9 701 000,00
9 701 000,00 0,00 0,00 0,00 9 701 000,00
0,00
Wertpapiere (Wertrechte) des
Anlagevermögens 266 031,20 0,00 60 000,00 0,00 0,00 206 031,20
266 031,20 0,00 60 000,00 0,00 206 031,20
0,00
1 277 873 978,81 5 057 599,52 31 585 508,22 0,00 0,00 1 246 288 470,59
1 282 931 578,33 0,00 31 585 508,22 0,00 1 251 346 070,11
0,00
Summe Anlagenspiegel 1 279 338 218,87 5 110 536,85 32 688 194,61 79 149,43 1 967,33 1 246 650 024,26
1 284 446 788,39 1 967,33 32 765 376,71 0,00 1 251 681 411,68
0,00
Die Finanzanlagen haben sich insbesondere durch folgende Transaktionen verändert:
Mit Notariatsakt vom 11.7.2022 hat die PIERER Mobility AG 100% Anteile an der PIERER E-Bikes GmbH
(nunmehr: PIERER New Mobility GmbH) in die KTM AG eingebracht.
In der außerordentlichen Hauptversammlung der KTM AG am 16.2.2022 wurde der Beschluss über den
Ausschluss der Minderheitsaktionäre gemäß § 1 GesAusG und die Übertragung von deren Aktien der KTM
AG auf den Hauptgesellschafter PIERER Mobility AG, gegen Gewährung einer angemessenen Barabfindung
gemäß § 2 GesAusG gefasst. Die PIERER Mobility AG als Alleinaktionär der KTM AG hält zum Stichtag
10.652.191 Stk. Aktien (100% Anteile).
Mit Einbringungsvertrag vom 25.5.2022 hat die PIERER Mobility AG 100% Anteile an der KTM Technologies
GmbH, Anif in die KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH, Mattighofen, eingebracht.
Mit Einbringungs- und Sacheinlagevertrag vom 25.5.2022 hat die Gesellschaft 75,46% Anteile an der
DealerCenter Digital GmbH, Neuried, Deutschland, in die PIERER Innovation GmbH eingebracht. Die
PIERER Mobility AG hält nun zum Stichtag keine Anteile mehr an der DealerCenter Digital GmbH.
.
Anhang
PIERER Mobility AG
Der gesamte Umgründungsmehrwert in Höhe von EUR 57 253 610,76 (Vorjahr: TEUR 57 254) wird dem
Tochterunternehmen KTM AG, Mattighofen, zugeordnet.
Im laufenden Geschäftsjahr sowie im Vorjahr wurden keine Zuschreibungen auf Anteile an verbundenen
Unternehmen sowie keine Abschreibungen an Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens
vorgenommen.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von EUR 90 268 530,89 (Vorjahr:
EUR 58 046 481,81) betreffen im Wesentlichen Forderungen aus Dividendenanspruch in Höhe von
EUR 85 429 648,00 (Vorjahr: EUR 53 393 530,00), Forderungen aus Finanzierungsdarlehen und sonstige
Verrechnungen in Höhe von EUR 1 092 666,59 (Vorjahr: EUR 922 148,40 ) sowie Forderungen aus
laufenden Verrechnungen EUR 3 746 216,30 (Vorjahr: EUR 3 730 803,41 ).
Die Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren in Höhe
von EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 23 478,00) aus Finanzierungsdarlehen sowie Forderungen aus laufenden
Verrechnungen in Höhe von EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 23 478,00).
Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 280 349,99 (Vorjahr:
EUR 510 338,20) betreffen im Wesentlichen Forderungen aus geleisteten Anzahlungen in Höhe von
EUR 108 592,31 (Vorjahr: EUR 148 298,41) sowie Forderungen aus Versicherungsleistungen für ehemalige
Mitarbeitern in Höhe von EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 299 702,99).
Sämtliche Forderungen haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.
Wertpapiere und Anteile
Die Wertpapiere des Umlaufvermögens in Höhe von EUR 1 194 288,76 wurden im laufenden Geschäftsjahr
zur Gänze verkauft.
Eingefordertes und einbezahltes Nennkapital (Grundkapital)
Das eingeforderte und einbezahlte Nennkapital (Grundkapital) der Gesellschaft beträgt EUR 33 796 535,00
(Vorjahr: EUR 33 796 535,00) und ist in 33.796.535 Stück (Vorjahr: 33 796 535 Stück) auf Inhaber lautende
nennbetragslose Stückaktien, von denen jede eine gleiche Beteiligung am Grundkapital repräsentiert,
aufgeteilt. Zum Stichtag hält die Gesellschaft keine eigenen Aktien.
Der Vorstand wurde bis 26.04.2023 ermächtigt gemäß § 169 AktG das Grundkapital mit Zustimmung des
Aufsichtsrats um bis zu weitere EUR 11 269 337,00 durch Ausgabe von bis zu 11 269 337 Stück neue, auf
Inhaber oder Namen lautende Stammaktien (Stückaktien) gegen Bar- und/oder Sacheinlage allenfalls in
mehrere Tranchen zu erhöhen und die weiteren Einzelheiten der Durchführung der Kapitalerhöhung im
Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat festzusetzen. Diese Ermächtigung wurde vom Vorstand der PIERER
Mobility AG zur Durchführung der Sachkapitalerhöhung im Oktober 2021 im Ausm von
EUR 11 257 861,00 durch Ausgabe von 11.257.861 Stück auf Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien
ausgenützt.
.
Anhang
PIERER Mobility AG
In der Hauptversammlung vom 29. April 2022 wurde der Vorstand gemäß § 169 Aktiengesetz ermächtigt mit
Zustimmung des Aufsichtsrat das Grundkapital der Gesellschaft von EUR 33 796 535,00 allenfalls in
mehreren Tranchen gegen Bar- und/oder Sacheinlagen um bis zu EUR 16 898 267,00 durch Ausgabe von
bis zu 16 898 267 Stück auf Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien auf bis zu EUR 50 694 802,00 zu
erhöhen und den Ausgabebetrag und die weiteren Einzelheiten der Durchführung der Kapitalerhöhung im
Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat festzusetzen sowie allenfalls die neuen Aktien im Wege des mittelbaren
Bezugsrechtes gemäß § 153 Abs 6 AktG den Aktionären zum Bezug anzubieten.
Seit dem 14. November 2016 sind die Aktien der PIERER Mobility AG im International Reporting Standard
der SIX Swiss Exchange primärkotiert. Am 29. März 2017 wurden die Aktien der PIERER Mobility AG in den
Swiss Performance Index (SPI) der SIX Swiss Exchange aufgenommen. Seit dem 1. März 2022 notieren die
Aktien der PIERER Mobility AG auch im prime market, dem Top-Segment des Amtlichen Handels der
Wiener Börse. Das Listing an der Frankfurter Wertpapierbörse (General Standard) wurde am 18. Oktober
2022 (letzter Handelstag) beendet. Zudem wurde die Aktien der PIERER Mobility AG ebenfalls am 19.
September 2022 in den ATX Global Players Index (ATX GP) der Wiener Börse aufgenommen.
Die gesetzliche Rücklage wurde im Geschäftsjahr um EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 1 125 786,10) erhöht.
Rückstellungen
Zusammensetzung und Entwicklung der Rückstellungen:
Stand 1.1.2022 Verwendung Zuweisung Stand 31.12.2022
EUREUREUREUR
1. sonstige Rückstellungen
Rückstellung für
Rechtsberatungskosten 15 000,00 15 000,00 22 758,13 22 758,13
Rückstellung für
Wirtschaftsprüfung 176 500,00 176 500,00 230 800,00 230 800,00
Rückstellung für
Steuerberatung 29 600,00 29 600,00 146 544,05 146 544,05
Sonstige Rückstellungen 2 318 636,43 2 318 636,43 2 130 121,38 2 130 121,38
Summe Rückstellungen 2 539 736,43 2 539 736,43 2 530 223,56 2 530 223,56
Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von EUR 2 130 121,38 (Vorjahr: EUR 2 318 636,43) beinhalten im
Wesentlichen Rückstellungen für Haftungen und Risiken im Zusammenhang mit dem Beteiligungsportfolio in
Höhe von EUR 2 011 507,38 (Vorjahr: EUR 2 172 136,43) sowie Rückstellung für Aufsichtsratsvergütungen
in Höhe von EUR 40 000,00 (Vorjahr: EUR 67 000,00).
Verbindlichkeiten
Die PIERER Mobility AG hat im Juli 2015 ein Schuldscheindarlehen in Höhe von EUR 56 500 000,00
begeben, welches in Höhe von EUR 44 000 000,00 mit einer Laufzeit von 5 Jahren und in Höhe von
EUR 12 500 000,00 mit einer Laufzeit von 7 Jahre abgeschlossen wurde. Am 14.7.2022 wurde das noch
offene Schuldscheindarlehen in Höhe von EUR 6 000 000,00 mit einem fixen Zinssatz zur Gänze
rückgeführt.
Am 17.7.2015 hat die PIERER Mobility AG eine Namensschuldverschreibung in Höhe von
EUR 30 000 000,00 mit einer fixen Laufzeit von 10 Jahren begeben.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von EUR 2 236 919,80 (Vorjahr:
EUR 4 556 490,57) betreffen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und sonstige Leistungen in
Höhe von EUR 2 019 735,00 (Vorjahr: EUR 4 182 868,27).
.
Anhang
PIERER Mobility AG
Die sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 561 056,86 (Vorjahr EUR 948 339,06) betreffen im
Wesentlichen Zinsen Namensschuldverschreibungen sowie Schuldscheindarlehen im Vorjahr in Höhe von
EUR 542 663,01 (Vorjahr: EUR 623 855,35), Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von
EUR 15 115,62 (Vorjahr: EUR 21 253,46) sowie sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 3 278,23
(Vorjahr: EUR 301 540,27).
Die Summe der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren beträgt EUR 0,00 (Vorjahr:
EUR 0).
In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Aufwendungen in Höhe von EUR 561 056,86 (Vorjahr:
EUR 405 676,05) enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden.
Haftungsverhältnisse und sonstige wesentliche finanzielle Verpflichtungen
Die PIERER Mobility AG hat für die DealerCenter Digital GmbH, Landshut, Deutschland gegenüber der RLB
OÖ, aus Verpflichtungen gegenüber Lieferanten eine Garantie bis zu einem Höchstbetrag von
EUR 500 000,00 (Vorjahr: EUR 500 000,00) abgegeben.
Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen
Zusammensetzung:
des folgenden
Geschäftsjahres
des folgenden
Geschäftsjahres
der folgenden
fünf
Geschäftsjahre
der folgenden
fünf
Geschäftsjahre
2022 2021 2022 2021
EUR TEUR EUR TEUR
Verpflichtungen aus Mietverträgen
2 198 329,39
1 558 11 004 100,75 9 484
.
Anhang
PIERER Mobility AG
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.
Aufgliederung der Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen bzw. haben sich wie folgt entwickelt (Angaben in TEUR):
2022 2021
TEUR TEUR
Umsatzerlöse
Erlöse Inland 19 100 14 078
Erlöse EU 929
Skonti 00
19 109 14 107
Zusammensetzung der Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an
Mitarbeitervorsorgekassen:
2022 2021
EUR EUR
Dotierung Abfertigung 0,00 -100,00
Veränderung Rückstellung für Abfertigung (Angestellte) 0,00 -49 500,00
MV-Beitrag Angestellte 0,00 1 345,33
0,00 -48 254,67
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen im Wesentlichen Aufwendungen für
konzerninterne Dienstleistungen und Umlagen, Aufwendungen für Vorstandstätigkeiten,
Steuerberatungsaufwand sowie Rechts- und Beratungsaufwand.
Bezüglich der Aufwendungen für den Abschlussprüfer wird § 238 (1) Z 18 UGB in Anspruch genommen.
Erträge aus Beteiligungen
Die Erträge aus Beteiligungen in Höhe von EUR 90 914 362,00 (Vorjahr: EUR 84 512 060,86) betreffen
Dividendenerträge, davon aus verbundenen Unternehmen EUR 89 929 648,00 (Vorjahr:
EUR 83 699 674,61).
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge in Höhe von EUR 101 393,40 (Vorjahr: EUR 114 807,37) betreffen im
Wesentlichen Zinsen aus Darlehen.
.
Anhang
PIERER Mobility AG
Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu
Finanzanlagen und Wertpapieren des Umlaufvermögens
Die Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen und Wertpapieren des
Umlaufvermögens resultieren zur Gänze aus dem Verkauf von Wertpapieren des Umlaufvermögens.
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Seit der Veranlagung 2014 ist die Gesellschaft Gruppenmitglied der Gruppe der Pierer Konzerngesellschaft
mbH iSd § 9 KStG.
Die steuerlichen Ergebnisse der Gruppenmitglieder werden dem Gruppenträger zugerechnet. Die zu
leistenden Steuerumlagen zwischen dem Gruppenträger und jedem einzelnen Gruppenmitglied wurde in
Form von einer Gruppen- und Steuerumlagevereinbarung geregelt.
Die im Jahresabschluss ausgewiesenen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betreffen in Höhe von
EUR 3 500,00 (Vorjahr: EUR 3 500,00) die Steuerumlage an den Gruppenträger (25%).
Die Pierer Mobility AG, Wels, ist seit 1.10.2018 Gruppenmitglied einer Organschaft im umsatzsteuerlichen
Sinn, die von der Pierer Industrie AG, Wels, gebildet wird.
Zur Unternehmensgruppe gehören folgende Gesellschaften (Gruppenmitglieder):
Pierer Industrie AG, Wels (Gruppenträger)
PIERER Mobility AG, Wels
PIERER New Mobility GmbH (vorm. PIERER E-Bikes GmbH), Munderfing
KTM Technologies GmbH, Anif
KTM AG, Mattighofen
KTM Sportmotorcycle GmbH, Mattighofen
KTM Österreich GmbH, Mattighofen
KTM Sportcar GmbH, Mattighofen
KTM Immobilien GmbH, Mattighofen
KTM Logistikzentrum GmbH, Mattighofen
KTM MOTOHALL GmbH, Mattighofen
PIERER Innovation GmbH, Wels
Husqvarna Motorcycles GmbH, Mattighofen
Pankl Racing Systems AG, Kapfenberg
Pankl Immobilienverwaltung GmbH, Kapfenberg
Pankl Aerospace Systems Europe GmbH, Kapfenberg
Krenhof GmbH, Köflach
KTM Components GmbH, Munderfing
WP Immobilien GmbH, Munderfing
WP Suspension GmbH, Mattighofen
GASGAS Motorcycles GmbH, Mattighofen
.
Anhang
PIERER Mobility AG
Avocodo GmbH, Linz
bikes&wheels 2 Radhandels GmbH, Wels
PIERER E-Commerce GmbH, Munderfing
KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH, Mattighofen
KTM Racing GmbH, Munderfing
CFMOTO Motorcycles Distribution GmbH, Mattighofen
MV Agusta Motorcycles GmbH, Mattighofen
Es existieren temporäre Unterschiede zwischen steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansätzen im
Wesentlichen auf Grund von Bewertungsunterschieden im Sachanlagevermögen und bei der Bewertung von
Personalrückstellungen. Da zum Bilanzstichtag weder passive latente Steuern zur Gegenverrechnung, als
auch substantielle Hinweise für die Rechtfertigung eines Ansatzes aktiver latenter Steuern vorliegen, wurden
keine aktiven latenten Steuern angesetzt.
Sonstige Angaben
Ergebnisverwendung
Es wird vorgeschlagen, aus dem Bilanzgewinn in Höhe von EUR 187 171 633,58 eine Dividende von
EUR 2,00 je Aktie, das sind in Summe EUR 67 593 070,00 auszuschütten und den Restbetrag auf neue
Rechnung vorzutragen.
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Es sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem Abschlussstichtag eingetreten.
Unternehmen, das den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen aufstellt
Gemäß § 238 Abs.1 Z 7 und 8 UGB wird wie folgt berichtet:
Name des Mutterunternehmens: Pierer Konzerngesellschaft mbH, FN 134766k
Sitz des Mutterunternehmens: Wels, Österreich
Ort der Offenlegung: Landesgericht Wels
.
Anhang
PIERER Mobility AG
Beteiligungen
Firmenname Firmensitz Eigenkapital
Anteil in
% Letztes Ergebnis Bilanzstichtag
KTM AG 5230 Mattighofen 430 624 680,24 100,0 78 086 633,09 31.12.2022
PIERER Innovation GmbH 4600 Wels 2 452 706,06 100,0 146 546,59 31.12.2022
Avocodo GmbH 4020 Linz 2 651 677,02 100,0 1 578 506,85 31.12.2022
PIERER E-Commerce GmbH
(vorm. HDC GmbH) 5222 Munderfing 111 053,28 100,0 -11 839,58 31.12.2022
Platin 1483. GmbH
(in Liquidation)
97424 Schweinfurt,
Deutschland 217 715,65 100,0 -271,46 30.4.2022
Kiska GmbH 5081 Anif 6 500 566,06 50,0 1 658 282,84 31.3.2022
.
zum 31.12.2022PIERER Mobility AG
ANLAGENSPIEGEL
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Anschaffungs-/Herstellungskosten kumulierte Abschreibungen Buchwerte
Stand
1.1.2022
Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand
31.12.2022
Stand
1.1.2022
Abschreibungen Zuschreibungen Abgänge Stand
31.12.2022
Stand
1.1.2022
Stand
31.12.2022
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle V ermögensgegenstände
1. Software
109.034,82 0,00 0,00 64.060,00 173.094,82 109.034,79 10. 676,66 0,00 0, 00 119.711,45 0,03 53.383,37
II. Sachanlagen
1. Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.340.245,24 3.837,33 1.967,33 0,00 1.342.115,24 993.651,60 68.472,77 0,00 1.967,33 1.060.157,04 346.593,64 281.958,20
2. Anlagen in Bau 14.960,00 49.100, 00 0,00 -64.060,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 14.960,00 0,00
1.355.205,24 52.937,33 1.967,33 -64.060,00 1.342.115,24 993.651,60 68.472,77 0, 00 1.967,33 1.060.157,04 361.553,64 281.958,20
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
1.267.656.947,61
5.057.599,52 0,00 0,00
1.272.714.547,13
31.525.508,22 0,00 0,00 0,00 31.525.508,22
1.236.131.439,39 1.241.189.038,91
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 250.000,00 0,00 0,00 0,00 250.000,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 250.000,00 250.000,00
3. Beteiligungen 9.701.000,00 0,00 0,00 0,00 9.701.000,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 9.701.000,00 9.701.000,00
4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 266.031,20 0,00 0,00 0,00 266.031,20 60.000,00 0,00 0,00 0,00 60.000,00 206.031,20 206.031,20
1.277.873.978,81 5.057.599,52 0, 00 0,00 1.282.931.578,33 31. 585.508,22 0,00 0,00 0,00 31.585.508,22 1.246.288.470,59 1.251.346.070,11
SUMME ANLAGENSPIEGEL 1.279.338.218,87 5.110.536,85 1.967,33 0,00 1.284.446.788,39 32.688.194,61 79.149,43 0,00 1.967,33 32.765.376,71 1.246.650.024,26 1.251.681.411,68
.
Lagebericht
PIERER Mobility AG
per 31.12.2022
der PIERER Mobility AG , Wels
Da diese Gesellschaft eine geschäftsleitende Holdinggesellschaft ist, beinhaltet der Lagebericht neben den
Informationen des Einzelabschlusses auf Basis UGB (Teil 1) auch die Informationen des
Konzernabschlusses auf Basis IFRS (Teil 2).
I) Einzelabschluss der PIERER Mobility AG (nach UGB):
A. Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens
Das Geschäftsjahr für den Einzelabschluss der PIERER Mobility AG umfasst den Zeitraum vom 1.1.2022 bis
31.12.2022.
Die PIERER Mobility AG ist seit der außerordentlichen Hauptversammlung der KTM AG mit Beschlussdatum
vom 16.2.2022 über den Ausschluß der Minderheitsaktionäre gemäß § 1 Ges AusG nun Alleinaktinärin der
KTM AG und hält 10.652.191 Stk. Aktien (100% Anteile). Zum Stichtag 31.12.2022 hält die PIERER Mobility
AG unverändert 100% Anteile an der PIERER Innovation GmbH, 100% der Anteile an der PIERER
E-Commerce GmbH (vorm. HDC GmbH) und 100% Anteile an der Avocodo GmbH. Die Pierer Mobility AG
hat im Mai 2022 ihre 100% Anteile an der KTM Technologies GmbH in die KTM Forschungs- und
Entwicklungs GmbH eingebracht und hält die Anteile nun mittelbar über die KTM AG. Seit Juli 2022 hält die
PIERER Mobility AG mittelbar über die KTM AG 100% Anteile an der PIERER New Mobility GmbH (vorm.
PIERER E-Bikes GmbH). An der Kiska GmbH hält die Gesellschaft unverändert 50% sowie an der AC styria
Mobilitätscluster GmbH 12,33%. Weiters hat die PIERER Mobility AG ihre 75,46% Anteile an der
DealerCenterDigital GmbH, Neuried, Deutschland, in die PIERER Innovation GmbH eingebracht.
Da die PIERER Mobility AG im Wesentlichen die Aufgaben einer geschäftsleitenden Holdinggesellschaft
erfüllt, wird im Lagebericht auch auf die Entwicklungen des Geschäftsjahres 2022 ihrer
Tochtergesellschaften sowie des Konzerns insgesamt eingegangen.
B. Ertrags- und Vermögenslage
Ergebnisanalyse
Die PIERER Mobility AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Jahresüberschuss von 78,7 Mio.
(Vorjahr: 56,2 Mio.) erzielt. Positiv wirkten sich im Wesentlichen Dividendenerträge aus den
Beteiligungsunternehmen in Höhe von 90,9 Mio. aus. Negativ wirkten sich vor allem die sonstigen
betrieblichen Aufwendungen aus. Diese betreffen im Wesentlichen Aufwendungen für konzerninterne
Dienstleistungen und Umlagen, Aufwendungen für Vorstandstätigkeiten, Steuerberatungsaufwand sowie
Rechts- und Beratungsaufwand.
Beilage II
.
Lagebericht
PIERER Mobility AG
Bilanzanalyse
Die Bilanzsumme zum 31.12.2022 in Höhe von 1.363,1 Mio (Vorjahr: 1.326,6 Mio) hat sich um 36,5
Mio. erhöht, was im Wesentlichen auf die Erhöhung der Forderungen gegenüber verbundene Unternehmen
zurückzuführen ist.
Das Anlagevermögen hat sich im Geschäftsjahr 2022 auf 1.251,7 Mio. erhöht (Vorjahr: 1.246,7 Mio.) und
ist im Wesentlichen auf die Erhöhung der Anteile an der KTM AG auf 100% Anteile zurückzuführen, die in
der außerordentlichen Hauptversammlung der KTM AG mit Beschluss vom 16.2.2022 über den Ausschluss
der Minderheitsaktionäre gemäß § 1 GesAusG gegen Gewährung einer angemessenen Barabfindung
gemäß § 2 GesAusG gefasst wurde.
Das Umlaufvermögen hat sich im Geschäftsjahr 2022 auf 110,0 Mio. erhöht (Vorjahr: 76,6 Mio.) und ist
im Wesentlichen auf die Erhöhung der Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen zurückzuführen.
Die liquiden Mittel haben sich gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Mio. erhöht. Die Forderungen gegenüber
verbundenen Unternehmen betragen zum Stichtag 90,3 Mio. (Vorjahr: 58,0 Mio.) und betreffen im
Wesentlichen Forderungen aus Dividendenanspruch, Finanzierungsforderungen sowie Forderungen aus
laufenden Verrechnungen und sonstigen Forderungen.
Das Eigenkapital hat sich erhöht und beträgt zum Stichtag 1.326,2 Mio. (Vorjahr: 1.281,3 Mio.). Die
Eigenkapitalquote beträgt 97,29% und liegt somit auf einem sehr hohen Niveau.
Die Verbindlichkeiten haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr reduziert und lagen zum 31.12.2022 bei
34,4 Mio. (Vorjahr: 42,8 Mio.). Die Reduktion der Verbindlichkeiten resultiert im Wesentlichen aus der
Rückführung des Schuldscheindarlehen in Höhe von 6 Mio. Von den kurz- und langfristigen
Verbindlichkeiten betreffen 30,0 Mio. (Vorjahr: 30,0 Mio.) Namensschuldverschreibungen, 1,6 Mio.
(Vorjahr: 1,2 Mio.) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, 2,2 Mio. (Vorjahr: 4,6 Mio.)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sowie 0,6 Mio. (Vorjahr: 1,0 Mio.) sonstige
Verbindlichkeiten.
C. Mitarbeiter
Im Jahresdurchschnitt beschäftigte die Gesellschaft keine (Vorjahr: 1) MitarbeiterInnen.
Beilage II/2
LAGEBERICHT ZUM KONZERNABSCHLUSS
PER 31.12.2022 DER PIERER MOBILITY AG, WELS
1. ENTWICKLUNG DER PIERER MOBILITY-GRUPPE
Das Unternehmen
Die PIERER Mobility AG ist die Leitgesellschaft für Europas führenden Hersteller motorisierter Zweiräder im
Segment der Sportmotorräder und E-Bikes. Der Bereich Motorräder umfasst die vollständige Premium-
Markenpalette von KTM, GASGAS und Husqvarna Motorcycles. Mit ihrer Innovationskraft ist die Gruppe durch
ihre Motorradmarken ein wegweisender Technologieführer für nachhaltige Verbrennerkonzepte und die E-
Mobilität. Mit den Fahrradmarken Husqvarna E-Bicycles, GASGAS Bicycles, FELT Bicycles und R Raymon wird
das Zweiradsortiment komplementiert. Das Premium-Markenangebot bietet weiters Hochleistungskomponenten
der Marke WP sowie im 4-Radbereich den KTM X-BOW Hochleistungssportwagen. Im Rahmen von strategischen
Partnerschaften konnte das Unternehmen die Produktionskapazitäten in den letzten Jahren diversifizieren und
die Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen Markt erhöhen. Dabei hervorzuheben ist die mittlerweile 15-jährige
sehr erfolgreiche Allianz mit Bajaj in Indien. Daneben stärken die Kooperationen mit CFMOTO in China und das
Joint Venture mit Maxcom in Bulgarien sowohl die Fahrrad- als auch die Motorradproduktion nachhaltig. Mit
führender Technologie im Bereich der Niedervolt-Elektromobilität will PIERER Mobility weltweit Marktführer bei
elektrischen Zweirädern im Leistungsbereich von 250W bis 15 kW werden.
Seit dem 14. November 2016 sind die Aktien der PIERER Mobility AG im International Reporting Standard der
SIX Swiss Exchange primärkotiert. Am 29. März 2017 wurden die Aktien der PIERER Mobility AG in den Swiss
Performance Index (SPI) der SIX Swiss Exchange aufgenommen. Seit dem 1. März 2022 notieren die Aktien der
PIERER Mobility AG auch im prime market in Wien, dem Top-Segment des Amtlichen Handels der Wiener Börse.
Zudem wurde die Aktien der PIERER Mobility AG am 19. September 2022 in den ATX Global Players Index (ATX
GP) der Wiener Börse aufgenommen. Das Listing an der Frankfurter Wertpapierbörse (General Standard) wurde
am 18. Oktober 2022 (letzter Handelstag) beendet.
Absatz- und Umsatzentwicklung im Geschäftsjahr 2022
Die PIERER Mobility-Gruppe steigerte im Geschäftsjahr 2022 trotz höchster Herausforderungen in der
Zulieferkette den Konzernumsatz um 19,4 % auf einen neuen Rekordwert von 2.437,2 Mio. (Vorjahr: € 2.041,7
Mio.). Mit 375.492 verkauften Motorrädern (Vorjahr: 332.881) im Geschäftsjahr 2022 erreichte der
Motorradbereich ein Absatzplus von rund 13 %. Trotz massiver Versorgungsprobleme konnte die Fahrrad-
Division ebenfalls ein Absatzwachstum von mehr als 15 % erzielen und 118.465 E-Bicycles & Fahrräder (Vorjahr:
102.753) verkaufen.
In Europa lag der Absatz an die Händler bei 122.028 Motorrädern (+2 %) und 96.056 Fahrrädern (-5 %). Knapp
zwei Drittel der Motorräder (253.464 Stück) wurden in den Märkten außerhalb Europas, und hier insbesondere in
Nordamerika (+67 %) abgesetzt. Im Fahrradbereich stellt die DACH-Region nach wie vor den größten
Absatzmarkt mit rund 67 % dar. In 2022 konnte in der Fahrrad-Division der Absatzanteil in Nordamerika von
knapp 1 % auf rund 11 % erhöht werden.
Die PIERER Mobility-Gruppe konnte die globalen Zulassungen weiterhin auf hohem Niveau halten. Nach einem
starken Anstieg der globalen Nachfrage nach Motorrädern im Vorjahr haben sich sowohl der europäische (-3 %)
bei einem Volumen von ca. 730.000 Stück, als auch der nordamerikanische Motorradmarkt (-5,7 %) und einer
Größe von ca. 470.000 Stück im Jahr 2022 geringfügig verringert und auf hohem Niveau stabilisiert. Der
Marktanteil aller drei Marken (KTM, GASGAS und Husqvarna Motorcycles) liegt somit in Europa bei rund 10 %
bzw. bei 12 % in Nordamerika. Ebenfalls leicht rückgängig ist der australische (inklusive Neuseeland)
Motorradmarkt mit einem 10%-igen Rückgang auf 60.000 neu registrierte Motorräder. Dennoch gelang in diesem
Markt ein Anstieg des Marktanteiles der drei Marken gesamt auf rund 21 %. Der relevante indische Motorradmarkt
Beilage II/3
befindet sich hingegen deutlich im Aufschwung (+23 %). Bajaj setzte in Indien knapp 50.000 KTM und Husqvarna
Motorräder ab, resultierend in einem Marktanteil von 5 %.
Globaler Meilenstein: Das 1.000.000-ste KTM-Motorrad verließ das Produktionswerk des strategischen
Partners Bajaj in Pune/Indien
Die PIERER Mobility AG hat mit ihrer führenden Premium-Motorradmarke KTM in Indien einen bedeutenden
Meilenstein erreicht. Das einmillionste Motorrad - eine KTM Adventure 390 - ist im Bajaj-Produktionswerk Chakan
in Pune vom Produktionsband gefahren. In diesem Werk der Bajaj Auto Limited werden Motorräder der Marken
KTM (125 cm³ bis 390 cm³) und Husqvarna (125 cm³ bis 401 cm³) seit 2011 für den globalen Vertrieb mitentwickelt
und produziert.
Strategische Kooperation mit MV Agusta & Übernahme des europäischen Vertriebs für CFMOTO
Motorräder
Im November 2022 erwarb die KTM AG im Rahmen einer Kapitalerhöhung 25,1 % an der MV Agusta Motor S.p.A.
mit Sitz in Varese (Italien). MV Agusta ist ein traditionsreicher europäischer Motorradhersteller im Top-
Premiumsegment, dessen Marke ein Symbol für die italienische Design- und Ingenieurskunst ist. Im Rahmen
dieser strategischen Partnerschaft der beiden europäischen Motorradhersteller wird KTM die MV Agusta bei der
Supply Chain unterstützen und den Einkauf übernehmen. Darüber hinaus wird im Zuge dieser Kooperation MV
Agusta ihre Produktpalette exklusiv über das weltweite Vertriebsnetz der PIERER Mobility vertreiben.
Die Intensivierung der Zusammenarbeit mit CFMOTO wird auch durch die neu gegründete Tochtergesellschaft
CFMOTO Motorcycles Distribution GmbH, Munderfing, Österreich, vorangetrieben. Das Unternehmen übernimmt
den Vertrieb von CFMOTO-Motorrädern in Europa, insbesondere in Deutschland, Österreich, der Schweiz,
Spanien und Großbritannien.
Große Erfolge im Rennsport 2022 - PIERER Mobility gewinnt mit KTM Rally Dakar 2023
Mit weiteren 17 Weltmeistertiteln im Jahr 2022 blickt die PIERER Mobility AG auf ein herausragendes
Motorsportjahr zurück. Sowohl in der E1 als auch in der GP Klasse der klassischen EnduroGP Meisterschaft
krönte sich GASGAS zum Sieger. Izan Guevara unterstrich eine perfekte Rennsaison mit dem Titel in der
Moto3™-Weltmeisterschaft. Mit Manuel Lettenbichler sicherte sich KTM den Weltmeistertitel in der FIM Hard
Enduro Weltmeisterschaft. Mit Speed und Konstanz entschied auch der Markenkollege Tom Vialle die MX2
Motocross Weltmeisterschaft für sich. Augusto Fernandez gewann in einem mitreißenden Finale den Moto2™
Weltmeistertitel für KTM. Durch zwei Laufsiege und mehreren Podiumsplatzierungen konnte sich das KTM
Factory Racing Team den zweiten Platz in der Teamwertung der MotoGP sichern. Auch die Marke Husqvarna
kann auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Billy Bolt dominierte in der FIM SuperEnduro Weltmeisterschaft
und gewann nicht nur den Titel, sondern auch die Teamwertung für Husqvarna.
Genauso erfolgreich wie das vergangene Jahr endete, ging es mit dem ersten großen Erfolg im neuen Jahr weiter.
Anfang des Jahres 2023 sicherte sich die PIERER Mobility AG den Dakar Titel Nummer 20 durch den Argentinier
Kevin Benavides auf KTM in Saudi-Arabien. Toby Price (KTM) und Skyler Howes (Husqvarna) komplettieren mit
den Rängen zwei und drei das Podium und somit einen perfekten Start in die Motorsportsaison 2023.
Auswirkungen des russisch-ukrainischen Krieges
Das Geschäft der PIERER Mobility-Gruppe ist von den militärischen Auseinandersetzungen in der Ukraine nicht
direkt betroffen. PIERER Mobility hat keine Investitionen, sonstige Vermögenswerte oder sonstige wesentliche
Geschäftsbeziehungen in der Ukraine, Russland oder Weißrussland und unterhält auch keine wesentlichen
Geschäftsbeziehungen zu Lieferanten oder Händlern in diesen Ländern.
Strategische Unternehmensentscheidungen, Ziele und Maßnahmen wurden durch den Krieg bisher nicht
beeinflusst und werden als solche auch nicht erwartet. In Summe ergeben sich damit keine wesentlichen
finanziellen Auswirkungen auf den Abschluss des Geschäftsjahres 2022. Die PIERER Mobility-Gruppe erwartet
Beilage II/4
auch keine direkten wesentlichen Auswirkungen des Krieges auf die erwarteten zukünftigen Cashflows, die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie auf die aus heutiger Sicht absehbaren Entwicklungen.
Indirekt erhöht sich jedoch wie in der gesamten Branche das Geschäftsrisiko für die PIERER Mobility-Gruppe
insbesondere durch weiter steigende Energie- und Rohstoffkosten sowie durch negative Auswirkungen auf die
Weltwirtschaft.
2. WIRTSCHAFTLICHES UMFELD UND
MARKTENTWICKLUNG
Im vergangenen Geschäftsjahr 2022 hat sich die Entwicklung der Weltwirtschaft aufgrund des russisch-
ukrainischen Krieges deutlich verlangsamt, was zu einer erheblichen Eintrübung der wirtschaftlichen Aussichten
führte. Die nachgelagerten Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sind unterdessen immer noch spürbar,
insbesondere im Hinblick auf Beschaffung und globale Lieferketten. So zeigt die zeitgleiche Überlappung vor
allem dieser beiden Ereignisse im vergangenen Geschäftsjahr die vielen Seiten der Destabilisierung von
Lieferketten. Eine der vielfältigen Auswirkungen sind Versorgungsengpässe und erhebliche Preissteigerungen
nicht nur für die Weltwirtschaft, sondern auch für die Menschen weltweit.
Weitere wichtige, beispielhafte Ergebnisse dieser vielschichtigen Krise sind die Inflationsraten, die sich kurz- und
mittelfristig auf einem hohen Niveau einzupendeln scheinen. Gleichzeitig trägt die erst zum Jahresende
aufgegebene Null-COVID-19-Politik in China durch Überlastung chinesischer Infrastruktur und Transportwege zu
den Engpässen bei den weltweit verfügbaren Ressourcen und Gütern bei. Dies stellt einen weiteren Treiber für
Rohstoffpreise dar, was wiederum den Inflationsdruck erhöht und die Realeinkommen und Ausgaben
beeinträchtigt. Darüber hinaus hat der Krieg in der Ukraine insbesondere zu einer erheblichen Steigerung der
Energiepreise geführt, was sich auf die bereits angespannte Versorgungslage und damit auf die Wirtschaft
insgesamt auswirkt.
Die oben beschriebene Situation resultiert schließlich in mit hoher Unsicherheit behafteten, stetig angepassten
globalen Wachstumsprognosen führender Organisationen auf diesem Gebiet, wie dem Internationalen
Währungsfonds (IWF), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der
Weltbank. Die jüngsten Schätzungen zeigen eine Erhöhung der Wachstumsprognosen für 2023 im Vergleich zu
vorhergehenden Schätzungen zum Jahresende 2022. Dies spiegelt einerseits die vorherrschende Dynamik und
Volatilität der wirtschaftlichen Entwicklung wider, andererseits deuten die Anhebungen der Wachstumsprognosen
auf abflachende weltwirtschaftliche Risiken und Inflationsraten, gestraffte Geld- und Fiskalpolitik sowie steigende
Wirtschaftskraft hin. Die Einschätzungen des IWF basieren auf zahlreichen Annahmen zu den vielseitigen
makroökonomischen Einflussfaktoren, insbesondere zur Preisentwicklung bei fossilen Energieträgern und
sonstigen Ressourcen sowie dem allgemeinen Zinsniveau.
Für Industrieländer rechnet der IWF für das Jahr 2023 mit einem Wachstum von 1,2 % und für das nächste Jahr
2024 von 1,4 %. Für die Euro-Zone wird für 2023 ein Wachstum von 0,7 % prognostiziert. Für das Jahr 2024
rechnet der IWF mit einem Wachstum von 1,6 % für die Euro-Zone, während das Wachstum insbesondere in
Deutschland mit 0,1 % für 2023 und 1,4 % für 2024 unterdurchschnittlich prognostiziert wird.
Für die Schwellen- und Entwicklungsländer prognostiziert der IWF für das Jahr 2023 ein Wachstum der
Wirtschaftsleistung von 4,0 %, für 2024 von 4,2 %. Für China wird eine Wachstumsrate von 5,2 % für das Jahr
2023 und 4,5 % für das Jahr 2024 prognostiziert. Für Indien wird ein Anstieg der Wirtschaftsleistung von 5,4 %
für 2023 und von 6,8 % für 2024 prognostiziert.
Der IWF prognostiziert Inflationsraten in Höhe von 6,6 % für 2023 und in Höhe von 4,3 % für 2024. Damit liegt
der IWF mit seinen Schätzungen der künftigen Inflationsraten ca. 1,7 Prozentpunkte über dem erwarteten Niveau
von OECD und Weltbank. Der IWF hält fest, dass die Risiken für den weltwirtschaftlichen Ausblick weiterhin
ungewöhnlich groß sind, da die künftige weltwirtschaftliche Entwicklung entscheidend von der erfolgreichen
Beilage II/5
Kalibrierung der Geldpolitik, dem Verlauf des Krieges in der Ukraine und der wirtschaftlichen Erholung in China
unter den Auswirkungen der aufgegebenen Null-COVID-19-Politik abhängt. Diese Einschätzung wird von der
OECD und der Weltbank im Wesentlichen geteilt. Die Risiken für ein noch im Jahr 2022 prognostiziertes Szenario
wirtschaftlicher Stagnation und zeitgleicher monetärer Inflation sind nach Einschätzung von IWF, OECD und Welt-
bank deutlich gesunken, sodass ein solches Szenario nicht erwartet wird. Zusammenfassend lässt sich festhalten,
dass die Projektionen der wichtigsten Organisationen trotz der einleitend angeführten Herausforderungen
niedrige globale Wachstumsraten erwarten lassen. Der globale Wirtschaftsabschwung wird als weniger
schwerwiegend erwartet als dies die letzten Prognosen aus 2022 vermuten ließen, wenngleich alle Projektionen
der globalen Wirtschaftsentwicklung mit großer Unsicherheit behaftet sind.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 entwickelte sich der globale
1
Motorradmarkt positiv (+5,7 %). In Europa
2
sank der Motorradmarkt auf ein Volumen von ca. 730.000 Neuzulassungen zum 31.12.2022, was einem leichten
Minus von -3 % entspricht. Der Marktanteil straßenzugelassener Motorräder von KTM, Husqvarna und GASGAS
liegt bei 10,0 % (Vorjahr: 11,5 %; Werte ohne Einbezug von Motocross-Modellen). Während beispielsweise in
Italien (+7 %) der Gesamtmarkt zulassungsfähiger Motorräder wuchs, zeichnete sich in großen Teilen Europas
durchschnittlich ein leichter Rückgang (-3 %) ab.
In Nordamerika
3
, einem der wichtigsten Absatzmärkte für die PIERER Mobility-Gruppe, schrumpfte zwar der
Gesamtmarkt leicht von 495.000 im Vorjahr auf 470.000 in 2022 (-5,7 %), der Marktanteil in der Gruppe stieg
allerdings von 11,6 % im Vorjahr auf 11,8 %.
In Australien kühlte sich der Markt in etwa auf das Niveau von 2020 ab (-10 % bei einem gesamten Marktvolumen
von 60.000 Stück; Vorjahr: +8 %). Die Marken KTM, Husqvarna und GASGAS konnten ihren Marktanteil
allerdings ausbauen und weisen nunmehr einen Marktanteil von 20,6 % (Vorjahr: 19,7 %) auf. Neben dem
Heimatmarkt Österreich stellt dies den größten prozentualen Marktanteil der PIERER Mobility-Gruppe weltweit
dar.
Der relevante indische Motorradmarkt (S2/S3-Segment) befindet sich deutlich im Aufschwung (+23 %) und
übersteigt 2022 das Volumen von 1 Mio. Einheiten. Dabei setzte der strategische Partner Bajaj in Indien knapp
50.000 Motorräder der Marken KTM und Husqvarna ab, was einem Marktanteil von 5 % (Vorjahr: 7 %) entspricht.
Sowohl in China (Premium-Importeursmarkt) als auch in Japan (Motorräder >250 cm
3
) verzeichneten die Märkte
einen leichten (-4,4 % in Japan), bzw. einen deutlichen (-14 % in China) Rückgang, wobei speziell in China die
restriktiven Coronamaßnahmen im Jahr 2022 zu dieser Verringerung geführt haben. Dennoch liegt der Marktanteil
der PIERER Mobility-Gruppe in Japan, dem Heimatmarkt der großen japanischen Motorradhersteller, bei stabilen
3 % (Vorjahr: 3,3 %), während sich die Nachfrage in China nach KTM- und Husqvarna-Modellen in einem
Marktanteil von 10,3 % (Vorjahr: 10,2 %) niederschlägt.
Der E-Mobility-Markt birgt großes Wachstumspotenzial. Es ist absehbar, dass sich darauf hochwertige Produkte
durchsetzen bzw. durchsetzen werden. Das gestiegene Qualitäts- und Umweltbewusstsein der Verbraucher führt
unmittelbar zu einer höheren Nachfrage auf dem relevanten Markt ein nachgewiesener Trend, insbesondere
auf Basis der Daten für den deutschen Absatzmarkt, der nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht
zuletzt von der sich verändernden und umweltbewussteren Bevölkerungsstruktur abhängt. Gleichzeitig ist
anzumerken, dass aktuelle makroökonomische Unsicherheiten, wie einleitend dargelegt, sowie Einflüsse auf
Verbraucherpreise nicht zuletzt aufgrund von hohen Inflationsraten unvorhersehbare Auswirkungen auf das
Nachfrageverhalten bergen.
Der jüngste Bericht 2022 der Confederation of the European Bicycle Industry (CONEBI) weist für das Jahr 2021
ein europäisches Absatzvolumen von rund 22 Millionen New Mobility-Produkten in der Terminologie von
CONEBI EPACs aus. Dies ist ein moderates Wachstum im Vergleich zu 2020 von 0,8 %. Die Verkäufe von
elektrifizierten Produkten übertreffen jedoch den gesamten Markt mit einem Anstieg von +11,5 % im Vergleich zu
2020 und einem Anteil von 22,8 % an den insgesamt verkauften Produkten. Die wichtigsten Länder in Bezug auf
1
Bezogen auf die wesentlichen Absatzmärkte der KTM Gruppe: DE, FR, IT, UK, ES, SE, BE, NL, AT, CH, FL, DK, NO, GR, PL, SL, HU, BALTIC, USA, CAN, AUS, NZ, JP, SA, TH, CN,
AR, BR, CO.
2
Motorräder = 120 cm³ ohne Motocross, Scooters und ATV’s, inkl. Elektromotorräder in den Märkten DE, FR, IT, UK, ES, SE, BE, NL, AT, CH, FI, NO, BALTIC.
3
Motorräder = 120 cm³ inklusive Motocross, ohne Scooters und ATV’s, inkl. Elektromotorräder in den beiden Märkten US und CA.
Beilage II/6
das Verkaufsvolumen bleiben dem Bericht zufolge Deutschland (4,7 Millionen Einheiten), Großbritannien (3,3
Millionen Einheiten) und Frankreich (2,0 Millionen Einheiten).
Nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbandes (ZIV) wurden in Deutschland im Jahr 2021 rund 4,7 Mio. New
Mobility-Produkte abgesetzt, was einem Absatzrückgang von rund 5 % gegenüber dem Rekordjahr 2020
entspricht. Damit stabilisiert sich der Absatz auf einem deutlich erhöhten Niveau im Vergleich zum Zeitraum vor
der COVID-19-Pandemie. Dieser Rückgang resultiert ausschließlich aus dem Segment nicht-elektrifizierter
Zweiräder (-13,0 %), während die Verkäufe von elektrifizierten Produkten gegen den Trend um 3 % stiegen. In
seinem Bericht für das Gesamtjahr 2021 bestätigt der ZIV die äußerst positiven Prognosen der Vergangenheit für
den relevanten Markt. So rechnete der ZIV für 2021 mit 2,0 Millionen verkauften elektrifizierten Produkten in
Deutschland (Vorjahr: 1,95 Millionen elektrifizierte Produkte). Deren Marktanteil liegt damit bei 42,6 % (Vorjahr:
38,7 %). Auch für ihren mittelfristigen Marktanteil hat der ZIV seine Sctzung erhöht: Mittelfristig soll der Anteil
elektrifizierter New Mobility-Produkte am gesamten relevanten Markt in Deutschland 50 % betragen
(Vorjahresschätzung: 40-50 %).
Auch eine Trendstudie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC aus dem Jahr 2021
4
zeigt, dass
der relevante Markt in den kommenden Jahren weltweit mit einer durchschnittlichen Rate von ca. 5,5% jährlich
wachsen wird. Getrieben wird diese Entwicklung vor allem durch stark wachsende Verkaufszahlen bei
elektrifizierten New Mobility-Produkten (7,4 % p.a. laut Studie). Die größten Wachstumspotenziale liegen der
Studie zufolge in den ostasiatischen sowie euroischen und nordamerikanischen Märkten mit einem
geschätzten Absatzvolumen von ca. 210,4 Mio. Produkten (geschätzter Wert des Absatzvolumens: ca. 80 Mrd.
Euro), die im Jahr 2025 weltweit verkauft werden. Andere aktuelle Studien, z. B. von Grand View Research
5
oder
Precedence Research
6
, bestätigen denselben erwarteten starken Wachstumstrend mit berechneten jährlichen
globalen Wachstumsraten von 8,2 % bzw. 7,4 %, wobei Europa den am schnellsten wachsenden Markt (10,4 %
bzw. 10,5 % CAGR) und das Segment elektrifizierter New Mobility-Produkte den am schnellsten wachsenden
Produktbereich (10,2 % bzw. 10,3 % CAGR) darstellt.
4
r weitere Informationen, siehe https://www.pwc.com/it/it/publications/docs/pwc-global-bike-and-accessories-market.pdf (Stand: 26. Jänner 2023).
5
r einen Überblick, siehe https://www.grandviewresearch.com/industry-analysis/bicycle-market (Stand: 26. Jänner 2023).
6
r einen Überblick, siehe https://www.precedenceresearch.com/bicycle-market (Stand: 26. Jänner 2023).
Beilage II/7
3. FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN
BEDEUTSAMSTE FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN:
ERTRAGSKENNZAHLEN
2021
2022
VDG. IN %
Umsatzerlöse
in € Mio.
2.041,7
2.437,2
19,4%
Betriebsergebnis vor Abschreibung (EBITDA)
in € Mio.
332,2
381,1
14,7%
EBITDA
-Marge
in %
16,3%
15,6%
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT)
in € Mio.
193,5
235,3
21,6%
EBIT-Marge
in %
9,5%
9,7%
WEITERE FINANZIELLE KENNZAHLEN:
ERTRAGSKENNZAHLEN
2021
2022
VDG. IN %
Ergebnis nach Steuern
in € Mio.
142,9
170,6
19,4%
Ergebnis nach Minderheiten
in € Mio.
82,5
169,9
> 100%
BILANZKENNZAHLEN
31.12.2021
31.12.2022
VDG. in %
Bilanzsumme
in € Mio.
2.033,7
2.550,6
25,4%
Eigenkapital
in € Mio.
765,6
914,4
19,4%
Eigenkapitalquote
in %
37,6%
35,8%
Working Capital Employed
1)
in € Mio.
160,5
186,7
16,4%
Nettoverschuldung
2)
in € Mio.
189,9
256,5
35,1%
Gearing
3)
in %
24,8%
28,1%
CASH-FLOW UND INVESTITIONEN
2021
2022
VDG. in %
Cash-Flow aus Betriebstätigkeit
in € Mio.
367,4
280,3
-
23,7%
Cash
-Flow aus Investitionstätigkeit
in € Mio.
-
195,1
-
283,1
45,1%
Free Cash-Flow
4)
in € Mio.
172,2
-2,8
< 100%
Cash
-Flow aus Finanzierungstätigkeit
in € Mio.
-
27,6
-
91,3
< 100%
Investitionen
5)
in € Mio.
178,5
267,5
49,9%
WERTSCHAFFUNG
31.12.2021
31.12.2022
ROCE (Return on Capital Employed)
6)
in %
17,4%
19,2%
ROE (Return on Equity)
7)
in %
20,1%
20,3%
ROIC (Return on Invested Capital)
8)
in %
13,0%
15,5%
1) Working Capital Employed = Vorräte + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
2) Nettoverschuldung = Finanzverbindlichkeiten (kurzfristig, langfristig) - Zahlungsmittel
3) Gearing = Nettoverschuldung/Eigenkapital
4) Free Cash-Flow = Cash-Flow aus Betriebstätigkeit + Cash-Flow aus Investitionstätigkeit
5) Zugänge von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten laut Anlagespiegel; ohne Leasingzugänge (IFRS 16) iHv. € 25,9 Mio. (Vorjahr: € 24,6 Mio.)
6) ROCE: EBIT/durchschnittliches Capital Employed; Capital Employed = Sachanlagen + Firmenwert + Immaterielle Vermögenswerte + Working Capital Employed
7) ROE = Ergebnis nach Steuern/durchschnittliches Eigenkapital
8) ROIC = NOPAT/durchschnittliches Capital Employed; NOPAT = EBIT Steuern
Beilage II/8
GESCHÄFTSENTWICKLUNG UND ANALYSE DER ERTRAGSKENNZAHLEN
Die PIERER Mobility-Gruppe blickt trotz anhaltender Supply Chain-Disruptionen auf ein neues
Rekordgeschäftsjahr zurück. Im Geschäftsjahr 2022 erzielte die PIERER Mobility-Gruppe einen Rekordumsatz in
Höhe von € 2.437,2 Mio. nach € 2.041,7 Mio. im Vorjahr, was einem Umsatzplus von 19,4 % entspricht. Rund
95% der Umsatzerlöse wurden außerhalb von Österreich erzielt. Regional betrachtet entfielen 46,5 % der
Umsatzerlöse auf Europa (-9,5 Prozentpunkte zum Vorjahr), 33,9 % auf Nordamerika inkl. Mexiko (+11,0
Prozentpunkte zum Vorjahr) und 19,6 % auf den Rest der Welt (-1,5 Prozentpunkte zum Vorjahr).
Das operative Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich um 21,6 % auf 235,3 Mio. (Vorjahr: 193,5 Mio.), was
einer EBIT-Marge von 9,7 % entspricht. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) liegt mit 381,1
Mio. um knapp 50 Mio. über dem Vorjahreswert von € 332,2 Mio. Die EBITDA-Marge beläuft sich auf 15,6 %.
Das Ergebnis nach Steuern liegt mit € 170,6 Mio. um 19,4 % über dem Vorjahr.
Die Gesamtabsatzzahlen der PIERER Mobility-Gruppe sowie der Absatz von PTWs (Motorräder und E-Bicycles)
stellen sich wie folgt dar:
Die beiden Segmente „Motorcycles“ und „Bicycles“ stellen die operativen Hauptbereiche der PIERER Mobility-
Gruppe dar, auf deren Entwicklung im Folgenden eingegangen wird.
MOTORCYCLES
Im Geschäftsjahr 2022 konnte in der Motorrad-Division ein Umsatz von € 2.262,5 Mio. (Vorjahr: € 1.876,4 Mio.)
erzielt werden. Angetrieben durch die anhaltend hohe globale Nachfrage nach motorisierten Zweirädern konnte
somit eine Steigerung um 20,6 % gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres verzeichnet werden. Das
EBITDA in Höhe von € 381,2 Mio. (Vorjahr: € 325,2 Mio.) und das EBIT in Höhe von € 241,0 Mio. (Vorjahr: €
192,8 Mio.) erhöhten sich damit deutlich gegenüber dem Vorjahr. Diese entsprechen einer EBITDA-Marge von
16,8 % (Vorjahr: 17,3 %) und einer EBIT-Marge von 10,7 % (Vorjahr: 10,3 %).
In Nordamerika verzeichnete der Motorradbereich ein Umsatzwachstum von 74,0 % auf € 811,3 Mio. Damit
wurden 35,9 % des Umsatzes in Nordamerika erzielt (Vorjahr: 24,8 %). In Europa blieb der Umsatz in etwa auf
Vorjahresniveau bei € 977,4 Mio. (Vorjahr: € 980,8 Mio.), was einem Anteil von 43,2 % entspricht (Vorjahr: 52,3
%). In den übrigen Ländern konnte der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 10,3 % auf € 473,8 Mio. gesteigert
werden. Der Umsatzanteil in den übrigen Ländern beträgt 20,9 % (Vorjahr: 22,9 %).
Mit 268.575 verkauften KTM Motorrädern, 75.266 verkauften HUSQVARNA Motorrädern und 31.651 verkauften
GASGAS Motorrädern im Geschäftsjahr 2022 konnte ein Absatz von 375.492 Motorrädern (2021: 332.881 Stück)
erzielt werden (dies unter Berücksichtigung der in Indien und Indonesien von Partner Bajaj verkauften
Motorräder). Die Motorrad-Division erreichte somit ein Absatzplus von 12,8 % und festigte damit mit ihren drei
Motorradmarken ihre Präsenz in den wichtigen Motorradabsatzmärkten.
Beilage II/9
In den Vertriebsregionen von Europa lag der Absatz bei 122.028 Motorrädern (+1,6 %). Rund zwei Drittel der
produzierten Motorräder (253.464) wurden in Märkten außerhalb Europas abgesetzt. Besonders stark war das
Wachstum in Nordamerika, wo 109.711 Motorräder abgesetzt wurden, was einem Plus von 66,8 % im Vergleich
zum Vorjahr entspricht. Erfreulich zeigte sich auch die Absatzentwicklung in Südamerika mit 37.613 (+15,5 %)
und in Asien mit 31.803 (+6,6 %) abgesetzten Motorrädern. Der Absatz in Australien war mit rund 19.478
abgesetzten Motorrädern in etwa auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 20.811 Stück). In Indien/Nepal lag der Absatz bei
rund 51.484 Stück (-14,6 %).
Im Geschäftsjahr 2022 wurden am Produktionsstandort Mattighofen 222.041 Motorräder produziert. Im Vergleich
zum Vorjahr entspricht dies einer Steigerung von 43.049 Stück oder +24,1 %. Unter Berücksichtigung der von
unserem Partner Bajaj Auto Ltd. in Indien produzierten kleinmotorigen KTM- und Husqvarna-Modelle sowie der
in Spanien produzierten GASGAS-Trials wurden weltweit 381.823 Motorräder (+17,9 %) produziert.
Beilage II/10
BICYCLES
In der Fahrrad-Division ist der Auf- und Ausbau der vier Marken „Husqvarna E-Bicycles“, „GASGAS Bicycles“,
„FELT Bicycles“ und „R Raymon“ in vollem Gange. Die Sichtbarkeit aller Marken steigt durch Veranstaltungen,
Messen und die neue Auftragsrunde für das Modelljahr 2022 stark an.
Um die notwendigen Produktionskapazitäten zu sichern, wurde im Vorjahr ein Joint Venture mit MAXCOM Ltd.
gegründet, einem der größten Fahrradhersteller Osteuropas und einem bestehenden Hersteller der PIERER New
Mobility GmbH. Auf einer Fläche von 130.000 Quadratmetern wird eine hochmoderne (E-)Bike-Produktionsstätte
entstehen, die auch internationalen Anbietern die Möglichkeit bietet, sich am Standort anzusiedeln. Die jährliche
Produktionskapazität wird bei rund 350.000 Einheiten liegen. Zudem wurde auch aufgrund der globalen
Lieferkettenproblematik im Juni 2022 eine Tochtergesellschaft in Taiwan, die PIERER E-Bikes Asia Ltd.
gegründet. Die PIERER E-Bikes Asia Ltd. wird die PIERER New Mobility in ihrem Supply Chain Management
maßgeblich unterstützen und somit das Beschaffungsrisiko durch den direkten Zugang zum asiatischen Markt
reduzieren. Schließlich soll die neue Tochtergesellschaft in Taiwan dazu beitragen, die gesetzten langfristigen
Unternehmens- und Umsatzziele zu erreichen.
Im Geschäftsjahr 2022 konnte in der Fahrrad-Division ein Umsatz in Höhe von € 171,2 Mio. erzielt werden
(Vorjahr: € 162,7 Mio.). Dies bedeutet ein Umsatzplus von 5,2 % im Jahresvergleich. Der Umsatz lag
hauptsächlich aufgrund von Engpässen in der Lieferkette und hier insbesondere bei den elektrischen
Komponenten unter den budgetierten Erwartungen. Diesbezüglich ist das Unternehmen im ständigen Dialog mit
ihren Lieferanten, um weitere mögliche Engpässe zu reduzieren. Das EBITDA lag in 2022 bei € 6,5 Mio. (Vorjahr:
11,4 Mio.) und das EBIT bei € 2,5 Mio. (Vorjahr: € 7,0 Mio.). Dies entspricht einer EBITDA-Marge von 3,8 %
(Vorjahr: 7,0 %) und einer EBIT-Marge von 1,4 % (Vorjahr: 4,3 %).
Mit 74.479 E-Bicycles (Vorjahr: 76.916) und 43.986 non-E-Bicycles (Vorjahr: 25.837) konnte die Fahrrad-Division
mit den Marken HUSQVARNA, R RAYMON, GASGAS und FELT ein Absatzwachstum von in Summe 15,3 %
erzielen und insgesamt 118.465 Fahrräder verkaufen (Vorjahr: 102.753). Von den im Geschäftsjahr 2022
abgesetzten E-Bicycles wurden 71,4 % unter der Marke R Raymon, 20,6 % unter der Marke Husqvarna E-
Bicycles sowie 8,0 % unter der Marke GASGAS verkauft. Die Absätze der Fahrräder ohne Elektroantrieb verteilen
sich auf die beiden Marken FELT und R Raymon annähernd gleich (im Vorjahr ausschließlich R Raymon).
Rund 81 % des Absatzes entfallen auf Europa und hier insbesondere auf die DACH-Region. Weitere 11 %
betreffen die nordamerikanische und rund 7 % die asiatische Vertriebsregion. Der restliche Absatz (rund 1%)
betrifft Südamerika und Australien.
Beilage II/11
BILANZANALYSE
Die Bilanzstruktur der PIERER Mobility-Gruppe setzt sich wie folgt zusammen:
2021 2022
Mio. €
in %
Mio. €
in %
Langfristige Vermögenswerte
992,8
48,8%
1.195,8
46,9%
Kurzfristige Vermögenswerte
1.040,9
51,2%
1.354,8
53,1%
Vermögenswerte
2.033,7
100,0%
2.550,6
100,0%
Eigenkapital
765,6
37,6%
914,4
35,8%
Langfristige Schulden
649,5
31,9%
625,6
24,5%
Kurzfristige Schulden
618,7
30,4%
1.010,6
39,6%
Eigenkapital und Schulden
2.033,7
100,0%
2.550,6
100,0%
Die Bilanzsumme der PIERER Mobility-Gruppe erhöhte sich gegenüber dem Konzernabschluss zum 31.
Dezember 2021 von € 2.033,7 Mio. auf € 2.550,6 Mio. um 25,4 %.
Die Erhöhung der langfristigen Vermögenswerte von € 992,8 Mio. auf € 1.195,8 Mio. liegt insbesondere analog
zu den Vorjahren im Bereich von Entwicklungsprojekten, welche über den Abschreibungen liegen und zu einer
Steigerung der immateriellen Vermögenswerte führten. Zudem stieg auch das Sachanlagevermögen vor allem
aufgrund der Errichtung des neuen Headquarters von KTM North America im kalifornischen Murrietta.
Innerhalb der kurzfristigen Vermögenswerte erhöhten sich insbesondere die Vorräte um € 248,8 Mio. Die weiteren
Veränderungen betreffen einerseits den Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen
Vermögenswerte und andererseits die Reduktion der Zahlungsmittel. Dies führte insgesamt zu einer Erhöhung
der kurzfristigen Vermögenswerte um 30,2 % auf € 1.354,8 Mio.
Die kurzfristigen Schulden erhöhten sich gegenüber dem 31. Dezember 2021 um € 391,9 Mio. (+63,4 %). Der
Anstieg ist größtenteils auf den Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen.
Die langfristigen Schulden reduzierten sich leicht um 3,7 % auf € 625,6 Mio.
Das Eigenkapital erhöhte sich im Geschäftsjahr 2022 um 148,8 Mio. von € 765,6 Mio. auf € 914,4 Mio. Einerseits
wurde durch das Ergebnis nach Steuern in Höhe von € 170,6 Mio. das Eigenkapital gestärkt. Andererseits führten
Dividendenzahlungen in Höhe von € 34,3 Mio. und der Zukauf der Anteile an der KTM AG (Erhöhung der Anteile
von 99,75 % auf 100 %) in Höhe von € 5,1 Mio. zu einer Verringerung des Eigenkapitals. Die sonstigen Effekte
in Höhe von € 17,6 Mio. betreffen im Wesentlichen die ergebnisneutrale Erfassung von
Beilage II/12
Fremdwährungsdifferenzen, die Bewertung von Finanzinstrumenten sowie die Neubewertung der Nettoschuld
aus leistungsorientierten Versorgungsplänen. Die Eigenkapitalquote liegt mit 35,8% aufgrund der beschriebenen
Bilanzerhöhung unter dem Wert per 31. Dezember 2021 von 37,6%.
LIQUIDITÄTSANALYSE
Der Cash-Flow aus dem operativen Bereich lag im Geschäftsjahr 2022 bei € 280,3 Mio. und damit um 23,7 %
unter dem Vorjahreswert von € 367,4 Mio., wofür insbesondere der Anstieg im Working Capital
hauptverantwortlich war.
Der Zahlungsmittelabfluss aus Investitionen betrug € -283,1 Mio. und liegt insgesamt deutlich über dem
Vorjahreswert von € -195,1 Mio. Dieser Anstieg resultiert im Wesentlichen aufgrund der höheren Auszahlungen
für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen (Effekt-64,6 Mio.). Zudem wurden die
Investitionsausgaben durch die Investition in das neue US-Headquarter sowie den Kauf von 25,1 % der Anteile
an der MV Agusta Motor S.p.A. erhöht.
Aufgrund dieses hohen Investitionsniveaus und einer gestiegenen Kapitalbindung im Working Capital ist der Free
Cash-Flow mit -2,8 Mio. im Jahr 2022 leicht negativ. In den letzten drei Geschäftsjahren wurde ein
durchschnittlicher Free Cash-Flow von 5,6 % vom Umsatz erwirtschaftet, welcher über der nachhaltigen
Zielbandbreite von 3 bis 5 % des Umsatzes liegt.
Nach Berücksichtigung des Cash-Flows aus Finanzierungsaktivitäten in Höhe von € -91,3 Mio. verringerten sich
die liquiden Mittel im Vergleich zum 31. Dezember 2021 um € 94,8 Mio. (inklusive Fremdwährungseffekte von €
-0,7 Mio.) auf278,7 Mio.
Durch die starke Eigenkapitalbasis und die langfristigen Finanzierungen stehen ausreichende Liquiditätsreserven
nachhaltig zur Verfügung.
INVESTITIONEN
Im laufenden Geschäftsjahr wurden in der PIERER Mobility-Gruppe Gesamtinvestitionen in Höhe von € 293,4
Mio. (Vorjahr: 203,1 Mio.) inklusive IFRS 16 Leasingzugänge in Höhe von € 25,9 Mio. (Vorjahr: € 24,6 Mio.)
getätigt. Die Investitionen ohne Leasingprojekte verteilen sich auf Entwicklungsprojekte (inkl. Werkzeuge),
Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände wie folgt:
Beilage II/13
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden wie gewohnt hohe Investitionen in Serienentwicklungsprojekte (inkl.
Werkzeuge) vorgenommen. Die nachhaltig hohen Investitionen in die Serienproduktentwicklung stellen einen der
wesentlichen Erfolgsfaktoren der PIERER Mobility-Gruppe dar.
Eine der bedeutendsten Einzelinvestitionen in die Infrastruktur (Sachanlagen) des Geschäftsjahres 2022 stellte
der Weiterbau und die Fertigstellung des neuen Headquarters von KTM North America in Murrieta, Kalifornien
dar. Auf einer Fläche von ca. 14.000 m² entstand ein Firmencampus, der sowohl Büro- und Motorsportgebäude
als auch Lagerflächen umfasst. Das Investitionsvolumen für den Bau des Gebäudes belief sich auf rund 53 Mio.
USD.
Weitere wesentliche Einzelinvestitionsprojekte umfassten in 2022 die Anschaffung neuer Produktionsanlagen zur
Modernisierung der Fertigung, den Kauf von Grundstücken zur Sicherung zukünftiger Expansionen sowie
Innenausbauten des im Geschäftsjahr in Betrieb genommenen neuen Logistikzentrums in Munderfing. Darüber
hinaus wurde in den neuen Produktionsstandort für GASGAS Trial-Modelle in Terrassa, Spanien, nördlich von
Barcelona, investiert, wo im Juni 2022 die Serienproduktion aufgenommen wurde.
In 2022 wurden auch umfassende Investitionen in das gemeinschaftliche Projekt mit MAXCOM Ltd. in Bulgarien
getätigt. Dabei handelt es sich um eines der bedeutendsten Investitionsprojekte von PIERER New Mobility in den
nächsten Jahren.
Der Anstieg der Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände resultiert, neben den laufenden
Investitionen in IT und Lizenzen, größtenteils aus dem Zugang von Markenrechten.
Aufgrund der hohen Investitionen in Kapazitäten und Infrastruktur in den letzten Jahren und der Verlagerung der
kleinmotorigen Husqvarna Motorcycles Straßenmodelle zum strategischen Partner Bajaj sind die benötigten
Produktionskapazitäten in Österreich für die nächsten Jahre sichergestellt. Trotz makroökonomischer
Herausforderungen auf globaler Ebene haben Investitionen in die (Weiter-)Entwicklung bestehender und neuer
Modelle, Elektromobilität und High-Tech-Modernisierung aktuell und auch in Zukunft höchste Priorität. Im
Einklang mit den strategischen Zielen werden die Ausgaben für Investitionen in Forschung und Entwicklung dem
bereits hohen Niveau der Vorjahre entsprechen.
Beilage II/14
4. NICHTFINANZIELLE ERKLÄRUNG
Die Gesellschaft erstellte für die PIERER Mobility-Gruppe einen konsolidierten nichtfinanziellen Bericht gemäß §
267a UGB für das Geschäftsjahr 2022, welcher Angaben zu Konzepten, nichtfinanziellen Risiken, Due Diligence
Prozessen sowie Ergebnissen und Leistungsindikatoren hinsichtlich Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen,
der Achtung von Menschenrechten, sowie der Bekämpfung von Korruption und Bestechung, enthält. Dieser
Bericht wurde vom Aufsichtsrat gemäß § 96 AktG geprüft und ist online verfügbar unter
https://www.pierermobility.com/nachhaltigkeit/nachhaltigkeitsberichte.
Der Corporate Governance Bericht ist auf der Webseite der Gesellschaft verfügbar unter
https://www.pierermobility.com/investor-relations/corporate-governance.
5. FORSCHUNG & ENTWICKLUNG UND NEUE
MODELLE
Für die PIERER Mobility AG als führender Hersteller von Premium Powered-Two-Wheelers (PTW)-Fahrzeugen
in Europa ist es erklärtes Ziel, durch kontinuierliches Wachstum die Vorreiterrolle in Bezug auf Technologie,
Vertrieb und Image in der Motorradwelt weiter auszubauen. Der Bereich Forschung- und Entwicklung steht daher
seit Jahren besonders im Fokus. Als Resultat der verfolgten F&E-Strategie entstehen innovative Produkte, die
den hohen Kundenerwartungen hinsichtlich Technologie und Performance gerecht werden. Gleichzeitig
ermöglicht dies, nachhaltig neue Märkte zu erschließen.
Besonders hohe Priorität wird dabei der frühzeitigen Erkennung von Trends im Powered Two-Wheeler (PTW)-
Segment und der Weiterentwicklung des Produktportfolios in technischer und funktioneller Sicht beigemessen.
Gleichzeitig wird hohes Engagement zur Verfolgung, Erkennung und Umsetzung der Kundenanforderungen an
die Produkte und Dienstleistungen der PIERER Mobility-Gruppe aufgebracht, um die in der Vergangenheit
erarbeitete Vorreiterrolle weiter auszubauen und eine marktnahe Produktentwicklungsstrategie gewährleisten zu
können.
Dank der global agierenden Forschungs- und Entwicklungsorganisation verfügt die PIERER Mobility-Gruppe über
ein Netzwerk an hoch qualifizierten Mitarbeitern etwa im Bereich Konstruktion, Berechnung und Simulation.
Dieses Netzwerk wird durch den betriebsinternen Maschinen- und Anlagenpark, der für Produktion, Aufbau und
Validierung neu entwickelter Prototypen verantwortlich ist, unterstützt. Diese Kombination ermöglicht es, mit
hoher Flexibilität auf sich ändernde Anforderungen und die damit einhergehende Komplexität zu reagieren.
Operativ, ohne Nebeneffekt aus der Aktivierung und Abschreibung von Entwicklungsaufwendungen, wurden
8,7 % des Gesamtumsatzes für den Bereich Forschung und Entwicklung aufgewendet, dies entspricht in
absoluten Werten € 213,2 Mio. (Vorjahr: € 162,4 Mio.).
Der Forschungs- und Entwicklungsbereich der PIERER Mobility-Gruppe ist mit dezentralen Standorten in Europa
(insbesondere Österreich und Spanien) und Amerika global organisiert. Die zentrale Steuerung der
Entwicklungsprogramme erfolgt im F&E-Hauptquartier in Mattighofen sowie in Munderfing, wo ein Großteil der
MitarbeiterInnen aus dem Forschungs- und Entwicklungsbereich angesiedelt ist. Das Forschungs- und
Entwicklungszentrum am Hauptsitz in Mattighofen ist ein Innovationsstandort mit einer Nutzfläche von über
20.000 m², wo richtungsweisende Produkte für das Powersport-Segment konzipiert, entwickelt und mit
modernsten Mitteln erprobt werden.
Die
KTM Technologies
GmbH mit Sitz in Anif bei Salzburg, Österreich, ist spezialisiert auf Mobilitätskonzepte
der Zukunft insbesondere in den Bereichen Konzept-, Technologieentwicklung und Leichtbau. Ein wesentlicher
Erfolgsfaktor ist die anwendungsorientierte Entwicklung neuer Lösungen und Technologien, wobei im Bereich der
Entwicklung von Fahrzeugkonzepten, unter anderem durch den Einsatz von Multimaterial, Composite und
additiven Fertigungstechnologien, ein hohes Maß an Expertise vereint wird. Die KTM Technologies GmbH
Beilage II/15
arbeitet als Innovations-Hub eng mit der KTM Forschungs- und Entwicklungs GmbH und Kunden aus anderen
Industriezweigen zusammen. Zum Kreis von Partnern und Kunden gehören etablierte OEMs und Start-Ups aus
Branchen wie Automobil und Luftfahrt, Maschinenbau und der Sportartikelindustrie.
Mit der Markteinführung der KTM Freeride E im Jahr 2014 gilt die PIERER Mobility-Gruppe als Pionier auf dem
Gebiet der Elektromobilität. In den letzten Jahren wurde das Spektrum an elektrifizierten Fahrzeugen
verschiedener Leistungskategorien auf alle Konzernmarken ausgedehnt. Die Entwicklung elektrifizierter
Motorradmodelle erfolgt zum überwiegenden Teil in dem in den letzten Jahren aufgebauten, hauseigenen
Kompetenzzentrum in Anif bei Salzburg.
Da elektrifizierte Antriebssysteme zum gegenwärtigen Zeitpunkt aufgrund ihrer geringen Leistungsdichte mit
weitreichenden Einschränkungen hinsichtlich der Nutzbarkeit eines Motorrads einhergehen, zählt insbesondere
die Reduktion der Abgas- und Lärmemissionen im Bereich des Verbrennungsmotorenportfolios der PIERER
Mobility-Gruppe zu den wesentlichen Agendapunkten des abgelaufenen Forschungsjahres. Um die oberen
Fahrzeugsegmente mit höheren Leistungs- und Reichweitenanforderungen weiterhin dynamisch betreiben zu
können, wurde beispielsweise die Untersuchung zukunftsfähiger synthetischer Kraftstoffe, sogenannter E-Fuels,
und die Erprobung von Kraftstoffen mit erhöhtem Bioethanol-Anteil intensiv vorangetrieben.
Das Lärmemissionsverhalten von Motorrädern hat sich in den vergangenen Jahren zu einem bedeutenden
Akzeptanzkriterium für diese Fahrzeugkategorie entwickelt. Aus diesem Grund wurde im vergangenen Jahr
proaktiv an der Erforschung der Geräuschquellen der Offroad-Modelle und davon abgeleiteten Lösungsansätzen
zur signifikanten Reduktion von Lärmemissionen gearbeitet.
Die
KTM Forschungs und Entwicklungs
GmbH ist Gründungsmitglied des Swappable Batteries Motorcycle
Consortium (SBMC). Das im September 2021 nach intensiver Vorbereitungsarbeit gemeinsam mit weiteren,
führenden Motorradherstellern gegründete Konsortium wird in den kommenden Jahren einen gemeinsamen
technischen Standard für ein Batterie-Wechselsystem inklusive entsprechender Lade- und Tauschstationen
erarbeiten. Ziel ist es, durch internationale Standardisierung des Batteriesystems die Kundenerwartungen
hinsichtlich Reichweite, Ladezeit und Kosten zu erfüllen und so einen wichtigen Beitrag zur weiteren Verbreitung
elektrifizierter Mobilitätskonzepte in urbanen Lebensbereichen zu leisten.
Zu den Erfolgen des abgelaufenen Jahres zählen etwa ein hybrider Bremsscheibenschutz und ein Motorschutz,
die mit der im Haus entwickelten, patentierten CONEXUS Technologie hergestellt wurden. Diese neuartige
Technologie ermöglicht das stoffschlüssige Verbinden verschiedener Materialien ohne einen zusätzlichen
Fügeprozess wie Kleben oder Schrauben. Durch CONEXUS können aufwendige Prozesse, Energie und damit
einhergehend CO2 eingespart werden. Vor allem aber können durch den zielgerichteten Materialeinsatz
Eigenschaftsprofile optimal ausgeschöpft werden. Die beiden Hybridbauteile zeichnen sich durch leichte,
hochleistungsfähige Carbon-Composite Strukturen aus, welche mit einem schlagzähen Kunststoff gefügt werden.
Die CONEXUS Technologie ermöglicht auch eine einfache und sortenreine Trennung der verwendeten
Materialien zur Wiederverwertung. Um das CO2-Einsparungspotential der Technologie zu verdeutlichen, wurde
ein Bremsscheibenschutz entwickelt, der durch den Einsatz von natürlichen Flachsfasern anstelle von
Carbonfasern und der Verwendung eines bio-basierten Kunststoffes den CO2-Fußabdruck beim Materialeinsatz
um circa 70 % reduziert. Diese Innovation wurde in Paris mit dem „JEC Composites Innovation Award“, der
höchsten Auszeichnung in der Composite-Industrie, prämiert. Im November folgte die renommierte Auszeichnung
der Society of Plastic Engineers Europe, der SPE Award „Automotive Body Exterior“. Diese Auszeichnungen
haben großes Interesse aus anderen Branchen an dieser Technologie geweckt, sodass bereits konkrete Projekte
mit Partnern aus der Automobil- und Luftfahrtbranche initiiert wurden. Im Rahmen der Aktivitäten zur
Verbesserung der Nachhaltigkeit wurden die zur Ökobilanzierung verwendeten Methoden und Tools stark
weiterentwickelt. Die Ermittlung des CO2-Fußabdrucks der eingesetzten Materialien ist ein wichtiges Element
einer vollständigen Ökobilanz von Bauteilen und Gesamtfahrzeugen.
Für das Unternehmen „H2X Global“, einem australischen Start-Up, das im Bereich von Nutzfahrzeugen mit
Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb tätig ist, wurde ein neuartiges Karosseriekonzept entwickelt. Durch die
innovative, an ein Origami angelehnte Konstruktion können die Energie- und Einmalkosten für neue Fahrzeuge
Beilage II/16
reduziert werden. Dies stellt besonders für Nutzfahrzeuge mit geringeren Stückzahlen einen großen Kostenvorteil
dar.
Im August 2022 initiierte KTM Technologies GmbH im Rahmen der internationalen Gala „Living Legends of
Aviation“ einen „Innovation Talk“. Zielsetzung der Diskussionsrunde war die Vernetzung von Luftfahrt- und
Automobilbranche, um Synergien für nachhaltige Mobilitätslösungen der Zukunft zu identifizieren.
Die Virtualisierung der Produktentwicklung ist ein wichtiger Baustein zur Reduktion von Entwicklungszeiten, -
kosten und Qualitätsrisiken. Letztlich ist die physische Freiprüfung von Komponenten und Gesamtfahrzeugen auf
entsprechenden Prüfständen ein unerlässlicher Baustein in der Erprobung von Neuprodukten. Hierzu wurde am
Standort Anif eine mit neuesten Prüfständen ausgestattete Prüffläche im Ausmaß von 300 m² geschaffen, um
entwicklungsbegleitend die Qualitätssicherung der Produkte gewährleisten zu können.
Neben der Weiterentwicklung der 2021 erstmals in einem Serienmodell erhältlichen, adaptiven
Geschwindigkeitsregelanlage und den in enger Zusammenarbeit mit BOSCH entwickelten Systemen für die
neigungswinkelabhängige Traktionskontrolle und das Antiblockier-Bremssystem wurde im abgelaufenen
Forschungsjahr an einer Vielzahl weiterer intelligenter Sicherheits- und Assistenzsysteme gearbeitet und
umfassende Erprobungen durchgeführt. Stellvertretend für eine Vielzahl an parallel vorangetriebenen
Technologieentwicklungsprojekten ist die Forschung an kamerabasierten Assistenzsystemen und die Erprobung
hochentwickelter radarbasierter Sensorik zur Erkennung von Objekten zu nennen. Ein weiterer Schwerpunkt des
abgelaufenen Jahres lag beispielsweise in der Entwicklung neuer Ansätze im Bereich Lichttechnologien mit dem
Ziel, Motorradfahrten bei Dunkelheit durch bessere Ausleuchtung der Fahrbahn sicherer zu machen. Mit der
Einführung neuartiger Sicherheits- und Komfortfunktionen im Fahrzeug ging in den letzten Jahren eine deutliche
Erhöhung der Komplexität des Elektrik-/Elektronik-Systems von Motorrädern einher. Aus diesem Grunde wurde
im Jahr 2022 vor allem auch an der Entwicklung einer modularen Plattformarchitektur für Elektronikkomponenten
gearbeitet. Ziel dieser Initiative ist es, schneller auf Produktanforderungen reagieren zu können, den
Komplexitätsgrad in der Elektronik-Komponentenentwicklung zu reduzieren und das Funktions- und
Qualitätsniveau weiter zu erhöhen.
Konnektivität-Funktionen, die einen Datenaustausch zwischen Fahrzeug und Zubehör wie etwa Smartphones
ermöglichen, wurden in den letzten Jahren intensiv weiterentwickelt und zählen insbesondere im
Premiumsegment zu unverzichtbaren Ausstattungsmerkmalen. Neben der Entwicklung von Komfortfunktionen
wie Telefonie und Navigation stellen insbesondere die Entwicklung und Erprobung von Kommunikationssystemen
zwischen dem Motorrad und anderen Fahrzeugen bzw. zwischen dem Motorrad und (Verkehrs-)Infrastruktur, wie
etwa Ampelanlagen, einen zentralen Bestandteil der Aktivitäten des vergangenen Jahres dar.
Der Einsatz hochwertiger Materialien in allen Fahrzeugen, die darin begründete Reduktion des Fahrzeuggewichts
und das damit einhergehende Potential zur
Verbrauchs- und Emissionsreduktion
sowie Verbesserung der
Fahrbarkeit sind eine weitere Säule der verfolgten Entwicklungsphilosophie. Durch die intensiven Bemühungen
der letzten Jahre konnte etwa das Gewicht unserer Offroad-Competition-Modelle mit jeder Generation weiter
reduziert werden. Stellvertretend für eine Vielzahl an Forschungs- und Entwicklungsprojekten im Bereich der
Material- und Oberflächenentwicklung wurde an der Entwicklung und Erprobung von Rädern und
Fahrwerkskomponenten aus Faserverbundwerkstoffen sowie an der Weiterentwicklung des Fertigungsprozesses
von Kunststoffteilen mit Designelementen in Hybridbauweise gearbeitet. Ein zusätzlicher Schwerpunkt ist die
Untersuchung des Einsatzes von Recyclingmaterialien und biologisch basierenden Werkstoffen auf Bauteilebene.
Die im Rahmen des globalen Motorsportengagements siegreich erprobten KTM und HUSQVARNA Motocross-
Modelle wurden ihren abschließenden Dauerhaltbarkeitstests unterzogen, erfolgreich in Serie übergeleitet und in
den weltweiten Verkauf gebracht. Besonders hervorzuheben sind hierbei eine Vielzahl an technischen
Lösungsansätzen allen voran ein neuartiges Hybrid-Heckrahmenkonzept sowie weitreichende Überarbeitungen
im Bereich des plattformübergreifend eingesetzten hochfesten Stahlrahmens. Der Serienhochlauf der vollständig
überarbeiteten GASGAS Trial-Modelle stellt einen weiteren Meilenstein für die spanische Traditionsmarke dar.
Die Serienüberleitung im Bereich elektrisch angetriebener Motorradmodelle wird durch die markenübergreifend
angebotenen KTM SX E3-, HUSQVARNA EE3- und GASGAS MC E-3-Modelle abgerundet.
Beilage II/17
Das breit aufgestellte Portfolio an Street-Modellen der Konzernmarken KTM, HUSQVARNA und GASGAS
erstreckt sich von Naked-Bikes, Supersport- und Touring-Modellen im Einstiegssegment über ein breites
Mittelklassesegment mit Ein- und Reihenzweizylindermodellen bis hin zu Premium-Motorrädern mit effizienten
und leistungsstarken Zweizylindermotoren. Hinsichtlich der Serienüberleitungen stand das Forschungsjahr 2022
besonders im Zeichen der Mittelklasse-Plattformen. Die finale Erprobung der HUSQVARNA 901 Norden Explorer,
einer Weiterentwicklung des im Vorjahr vorgestellten, erfolgreichen Schwestermodells HUSQVARNA 901
Norden, sowie die Erprobung und Produktionsüberleitung der KTM 890 ADVENTURE- und KTM 890
ADVENTURE R-Modelle gehörten zu den umfangreichsten Projekten. Der Serienhochlauf der ersten GASGAS
Straßenmodelle, der agilen Supermoto GAGAS 700 SM und dessen Pendant für raues Gelände, die GASGAS
700 ES, sind ein wichtiger Teil der Markenstrategie der Gruppe.
Das Forschungsjahr 2023 hält eine Vielzahl an Projektinitiativen in den Bereichen Grundlagenforschung,
Technologie- und Gesamtfahrzeugentwicklung bzw. Erprobung und Validierung bereit. Analog zu den Tätigkeiten
des abgelaufenen Jahres liegen die Schwerpunkte in der Motorenentwicklung insbesondere in der weiteren
Effizienzsteigerung durch Optimierung des thermodynamischen Systems, Forschung an E-Fuels sowie generell
an der Entwicklung und Erprobung von rein elektrischen Antriebssystemen und Energiespeichermodulen. Der
Bereich Elektrik-/Elektronikentwicklung umfasst die Entwicklung neuer Sicherheits- und Assistenzsysteme und
innovativer Mensch-Maschine-Schnittstellen-Konzepte, die einen nachhaltigen Beitrag zur Reduktion von
Unfällen leisten sollen. Weiters wird die Konsortialarbeit im Bereich Connected Motorcycles intensiv fortgesetzt.
Bei KTM Technologies wird in 2023 der Fokus auf der Entwicklung neuer Konzepte im Bereich Bauteil- und
Gesamtfahrzeug liegen, sowohl für die Unternehmensgruppe als auch für Kunden aus anderen Branchen. Ein
weiterer Schwerpunkt wird im Bereich Technologietransfer und Qualifikation von Materialien gesetzt sowie auf
Prozesse und Methoden zur Optimierung der Nachhaltigkeit von Produkten und Bauteilen. Die Kernkompetenzen
der KTM Technologies im Bereich Leichtbau und Composite sollen in diversen branchenübergreifenden
Entwicklungsprojekten von Produkten für die Mobilität der Zukunft eingesetzt werden.
MODELLE MOTORRÄDER
Im Geschäftsjahr 2022 wurden für den immer größer werdenden Kundenstamm wieder eine Vielzahl an neuen
oder überarbeiteten Modellen der Marken KTM, Husqvarna Motorcycles und GASGAS, sowohl im Offroad- als
auch im Straßenbereich in den Markt gebracht. Nach dem Erscheinen der
KTM
890 DUKE R Anfang 2020 brachte
KTM im Februar 2022 die neue, überarbeitete 2022 KTM 890 DUKE R heraus. Die 2023 KTM 890 ADVENTURE
R und die 2023 KTM 890 ADVENTURE richten sich an ein wachsendes Kundensegment, das Freiheit beim
Motorradfahren sucht. Die mittelschweren Motorräder wurden als Lösung für potenzielle „neue“ Adventure-Fahrer
präsentiert. Die überarbeitete 2023 KTM SXs-Modellpalette legt den Grundstein, um die Dominanz von KTM im
Offroad-Segment weiter auszubauen. Als Teil der KTM SX-Modellreihe brachte KTM im August 2022 die neue
2023 KTM 50 SX Factory Edition heraus. Die 2023 KTM 450 SMR ist seit Juni 2022 erhältlich. Mit der neuesten
Iteration der KTM EXC- und EXC-F-Modelle im Jahr 2023 untermauert KTM seinen Anspruch auf die
Klassenführerschaft im Enduro-Offroad-Segment für alle Fahrer und Terrains, beginnend mit der 2-Takt-
Einstiegsmaschine KTM 150 EXC und gekrönt von der klassenbesten 4-Takt-Maschine KTM 500 EXC-F. Die
neuen Enduro-Modelle sind seit Mai 2022 bei den Händlern.
Darüber hinaus präsentierte KTM im dritten Quartal eine weitere Ergänzung des Produktportfolios auf vier
Rädern. Mit dem neuen Supersportwagen KTM X-BOW GT-XR kombiniert KTM die im Motorsport bewährte
READY TO RACE-DNA des KTM X-BOW GT2 mit den Anforderungen an ein straßentaugliches Fahrzeug.
Husqvarna Motorcycles
hat sein Straßenprogramm, konkret die Svartpilen 401, Vitpilen 401 und die erst im
letzten Jahr eingeführte Svartpilen 125, einer Generalüberholung unterzogen. Nach der Neugestaltung der
Straßenmodelle ist auch die TE- und FE-Enduro-Reihe von Husqvarna Motorcycles des Modelljahres 2023 bei
autorisierten Husqvarna Motorcycles-Händlern erhältlich. Ähnlich der Enduro-Modellreihe wurde auch die TC-
und FC-Modellreihe 2023 von Husqvarna Motorcycles tiefgehend überarbeitet und dem neuesten Stand der
Technik angepasst mit dem Ziel die Technologieführerschaft zu behaupten. Ergänzend zum bereits
überarbeiteten Modelljahr 2023 des Motocross- und Enduro-Lineups von Husqvarna Motorcycles und dessen
neuen Spezifikationen und verwendeten Komponenten hat Husqvarna Motorcycles die neue Heritage-Serie
dieser Motorräder vorgestellt, die seit September 2022 in streng limitierter Stückzahl über das Händlernetz
Beilage II/18
erhältlich ist. Für die im vergangenen Jahr vorgestellte NORDEN 901, ein dynamisches und vielseitiges
Tourenmotorrad für Abenteuer mit hervorragender Leistung auf der Straße und im Gelände, wurde im ersten
Quartal 2022 technisches Zubehör vorgestellt, das seither erhältlich ist. Seit Juni 2022 ist auch die Husqvarna
Motorcycles 2023 FS 450 erhältlich. Auch mit den beiden Motorrädern der 701 Enduro und 701 Supermoto des
Modelljahres 2023 setzt Husqvarna Motorcycles neue Maßstäbe im Segment von Einzylinder-Motorrädern.
Husqvarna Motorcycles setzt seine Pionierarbeit auf dem Gebiet der
elektrifizierten Motorräder
fort und
überarbeitete 2022 seine elektrifizierten Kleinmotorräder EE 3 und EE 5 auf gewohnt hohem Qualitätsstandard
der Marke. Mit einer Leistung, die der von benzinbetriebenen 50
cm³
-Motorrädern entspricht, führt das EE 3 junge
Fahrer in die Welt des Motocross ein, während sich das leistungsstärkere EE 5 auf den Motocross-Wettbewerb
konzentriert. Die elektrischen Miniräder sind seit dem 3. Quartal über das Händlernetz erhältlich.
GASGAS Motorcycles
hat die MC 450F Troy Lee Designs vorgestellt, das erste Team Edition Motocross-Bike.
Darüber hinaus hat GASGAS seine Motocross-Baureihe für das neue Modelljahr 2023, das seit dem ersten
Quartal 2022 erhältlich ist, mit einem neuen, lebendigen Look ausgestattet. Im zweiten Quartal 2022 stellte
GASGAS Motorcycles seine ersten beiden Straßenmotorräder vor: Die GASGAS SM 700 und die GASGAS ES
700. Beide Modelle wurden im Laufe des Jahres 2022 in verschiedenen Ländern bei den Händlern zugänglich
gemacht, wobei die Markteinführung in Nordamerika erst für 2023 geplant ist. Die in den letzten zwei Jahren
entwickelte neue 2023er-Generation der GASGAS-Trial-Bikes wurde in vielen wesentlichen Punkten verbessert.
Die neuen Trial-Bikes von GASGAS sind seit Ende August 2022 im Handel erhältlich.
Mit der streng limitierten 2023 GASGAS RX 450F Replica können Kunden ein Motorrad erwerben, das dem
Motorrad, mit dem Sam Sunderland 2022 die Rallye Dakar gewonnen hat, fast vollständig entspricht. Zugleich
hat GASGAS zwei neue Factory-Editionen veröffentlicht: Die GASGAS MC 450F Factory Edition und GASGAS
MC 250F Factory Edition bieten höchste Offroad-Performance mit Komponenten der neuesten Generation.
In der ersten Jahreshälfte 2022 erfolgte die Markteinführung der aktualisierten Versionen der beiden so
genannten Electric-Balance Bikes (kurz:
E-Balance Bikes
) 12eDRIVE und 16eDRIVE von STACYC™, die als
Modelle aller drei Konzernmarken KTM, Husqvarna Motorcycles und GASGAS erhältlich sind. Bei diesen Rädern
handelt es sich um elektrisch betriebene Fahrzeuge, die mit ihren vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und ihrer
Vielseitigkeit die perfekte Einstiegsplattform für die allerjüngsten zukünftigen Biker bieten und gleichzeitig ein
neues Marktsegment darstellen. Mit einer Akkulaufzeit von bis zu 60 Minuten und einer Ladezeit von 30-60
Minuten für den 2-Ah-Akku des 12eDRIVE bzw. 45-60 Minuten für den 4-Ah-Akku des 16eDRIVE sowie einem
Gewicht von nur 7,7 bzw. 9 kg bieten beide E-Balance Bikes dem Nachwuchs einen idealen Einstieg in das
Erlernen des Fahrens auf zwei Rädern. E-Balance Bikes werden über die Vertriebswege von KTM, d. h.
Motorradhändler, als auch über die Vertriebswege von PIERER New Mobility vertrieben.
MODELLE FAHRRÄDER
Der Startschuss für das neue Modelljahr 22 und die Präsentation der gesamten New Mobility-Produktkollektion
aller Marken erfolgte vor allem während des Media Summit am 26. April 2022.
Husqvarna E-Bicycles
setzt den Fokus fundamental auf Innovation im Bereich der E-Mobilität ein. Die Motivation
der Marke besteht vorrangig darin, zukunftsorientierte New Mobility-Produkte zu entwickeln. Husqvarna E-
Bicycles präsentierte auf dem Media Summit das neue Husqvarna Mountain Cross 6 (MC6), ein Vollcarbon-E-
MTB mit neuer Geometrie und Kinematik. Das MC6 wird die Position von Husqvarna E-Bicycles in der E-MTB-
Branche dank seines ausgeprägten Carbon-Rahmendesigns mit einzigartiger Motormontageposition verbessern
und dient als Blaupause für zukünftige innovative Produktentwicklungen. Das Jahr 2022 markierte auch die erste
vollständige Saison von Husqvarna E-Bicycles in den Elite-Wettbewerben der beliebten Enduro World Series
Electric mit drei Elite-Rennfahrern.
GASGAS Bicycles
baut auf dem Erfolg und der Marke von GASGAS im Motorradbereich auf und bietet Fahrern
die Möglichkeit, Offroad-Trails mit leistungsstarken eMTBs zu erleben. Mit seinen Wurzeln in der Welt des
Offroad-Motorradsports hat GASGAS im Jahr 2022 neue Wege beschritten und eine Vielzahl neuer elektrifizierter
Beilage II/19
New Mobility-Produkte auf den Markt gebracht, die eine breite Produktpalette vom leichten All-Mountain-Bike bis
zum leistungsstarken Enduro-Bike abdecken.
Als jüngste Marke im Portfolio von PIERER New Mobility ist
FELT
auf Geschwindigkeit und Wettbewerb
ausgerichtet. Die Marke brachte im Geschäftsjahr 2022 unter anderem zwei neue Plattformen auf den Markt: Das
Breed Carbon Gravel Race Bike und das triathlonspezifische IA 2.0. Für 2023 wird sich die Marke auf jene beiden
Kernprodukte konzentrieren, um in den kommenden Jahren ein zentraler Akteur im Radrennsport zu werden und
das Angebot auf alle Rennsegmente, einschließlich des Off-Road-Bereichs, bei zeitgleicher Erweiterung des
Modellportfolios auszuweiten.
R RAYMON
fokussiert ein ausgewogenes Preis-/Leistungsverhältnis. Ein weiterer Beweis dafür ist die Plattform
der neuen, leichten E-Mountain-Trial-Bikes (E-MTBs). Der Entwicklungsfokus lag auf einer weitergehenden
Harmonisierung der drei Säulen Motor, Akku und Gewicht. Im Geschäftsjahr 2022 wurde das AirRay, ein leichtes
Trial-eMTB, neu eingeführt. Mit dieser neuen Produktkategorie setzte R RAYMON einen wichtigen Meilenstein in
einem stark wachsenden Produktsegment. Im E-All-Mountain-Segment präsentierte R RAYMON mit den neuen
2022er TrailRay E-Modellen weitere Neuheiten.
6. CHANCEN- UND RISIKOBERICHT
Als Europas führender „Powered Two-Wheeler“-Hersteller (PTW) zählt die PIERER Mobility-Gruppe mit ihren
Motorradmarken KTM, Husqvarna Motorcycles und GASGAS zu den europäischen Technologie- und
Marktführern. Die Geschäftstätigkeit der PIERER Mobility-Gruppe ist von laufenden Veränderungen geprägt. Die
Nutzung der sich durch diese Veränderungen ergebenden Chancen ist der wesentliche Grundstein des Erfolges
der PIERER Mobility-Gruppe. Zur Sicherung des zukünftigen unternehmerischen Erfolgs und Nutzung der sich
ergebenden Chancen muss die Gruppe bewusst Risiken eingehen.
Das Management von Chancen und Risiken ist die Basis, um auf Änderungen politischer, wirtschaftlicher,
technischer oder rechtlicher Rahmenbedingungen adäquat zu reagieren. Sofern es wahrscheinlich ist, dass die
identifizierten Chancen beziehungsweise Risiken eintreten, sind sie bereits in den Aussagen im Konzernanhang
und -lagebericht verarbeitet. Die nachfolgenden Ausführungen beinhalten mögliche künftige Entwicklungen oder
Ereignisse, die zu einer für die PIERER Mobility-Gruppe positiven (Chancen) beziehungsweise negativen
(Risiken) Abweichung von der Unternehmensprognose führen können.
Im Rahmen des Risikomanagements werden alle Einzel- und kumulierten Risiken, die den Erfolg des
Unternehmens gefährden könnten, überwacht und gesteuert. Bestandsgefährdende Risiken werden
grundsätzlich vermieden. Der Risikokonsolidierungskreis entspricht dem Konsolidierungskreis des
Konzernabschlusses der PIERER Mobility-Gruppe.
RISIKOMANAGEMENTSYSTEM
Der Hauptzweck des Risikomanagements der PIERER Mobility-Gruppe besteht in der Sicherung und Stärkung
des Unternehmens durch eine richtige und transparente Einschätzung der finanziellen, operativen und
strategischen Risiken. Der Vorstand übernimmt dabei gemeinsam mit dem Management der wesentlichen
Konzerngesellschaften, insbesondere der KTM AG, umfangreiche Steuerungs- und Controlling-Aufgaben im
Rahmen eines internen, alle wesentlichen Standorte umfassenden, integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige
Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der
Führungstätigkeit dieser Einheiten und leistet einen wesentlichen Wertbeitrag für das Unternehmen. Grundlagen
dafür sind ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende
Überwachung der operativen und strategischen Pläne.
Die PIERER Mobility-Gruppe verfügt über ein mehrstufiges Risikomanagementsystem, bei dem die
konzernweiten Risiken nach Standorten bzw. geografischen Bereichen erhoben werden. Die operative
Beilage II/20
Verantwortung und die Bewertung der konzernweiten Risiken erfolgt durch das Risikomanagement der KTM AG
und dem lokalen Management und wird direkt an den Vorstand berichtet und von diesem sowie vom
Konzernvorstand überwacht.
Eine präventive Analyse von potenziellen oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso Ziel des Risikomanagements.
Zusätzlich ist es auch Aufgabe des Risikomanagements, Risiken aktiv zu steuern und entsprechende
Maßnahmen mit den betroffenen Unternehmensbereichen zu evaluieren.
RISIKOMANAGEMENTSTRATEGIE
Die PIERER Mobility-Gruppe orientiert sich im Rahmen Ihrer Risikomanagementstrategie auf eine Risikoanalyse
und Risikobewertung nach dem COSO® Framework. Demgemäß hat der Konzern folgende Kernbereiche der
Risikomanagementstrategie definiert:
Das auf Ebene der KTM AG eingerichtete Risikomanagement führt regelmäßig Risikoanalysen für ausgewählte
Produktions- und Vertriebsstandorte durch. Es werden nur Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und der
Konzern-GuV dargestellt.
RISIKOMITIGATION
Es wird versucht, je nach Auswirkung auf das Unternehmen, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu
minimieren, zu vermeiden oder auch in bestimmten Fällen bewusst einzugehen.
RISIKOBEWERTUNG
Ziel der Risikobewertung ist die kontinuierliche, qualitative und quantitative Bewertung aller identifizierten
Chancen und Risiken zur Priorisierung von Risikosteuerungsmaßnahmen. Die Chancen- und Risikobewertung
bei der PIERER Mobility-Gruppe soll folgenden Anforderungen entsprechen:
Objektivität: Die Bewertung soll nach möglichst objektiven Maßstäben erfolgen.
Vergleichbarkeit: Damit die Chancen und Risiken miteinander verglichen werden können, erfolgt eine
quantitative Bewertung anhand einheitlich definierter Werte (sofern sinnvoll und möglich).
Beilage II/21
BEWERTUNGSMETHODIK
Chancen und Einzelrisiken werden anhand ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrer Bedeutung für die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns beurteilt. Diese Beurteilung basiert auf Informationen über
a) tatsächlich in der Vergangenheit eingetretenen Risiken, b) Benchmark-Werten aus der Branche oder c) selbst
erstellten realistischen Expertenschätzungen.
Die quantitative Bewertung folgt einem Szenario orientiertem Ansatz, bei dem folgende Kategorien unterschieden
werden: Best Case (BC), Most Likely Case (MLC), und Worst Case (WC). Hierbei handelt es sich um eine
klassische Dreiecksverteilung. Für vereinzelte Risiken kann, wenn notwendig, zusätzlich eine qualitative
Bewertung verwendet werden, bzw. können für schwankungsorientierte Risiken alternative Verteilungen
(Normalverteilung, etc.) herangezogen werden. Die Wahl der jeweiligen Verteilung ist abhängig von der Art des
Risikos.
RISIKOÜBERWACHUNG /-KONTROLLE
Kernpunkt des operativen Risikomanagements ist die Identifizierung, Evaluierung und Beherrschung von
wesentlichen Risiken aus dem operativen Geschäft. Dieser Prozess wird insbesondere von den oberen und
mittleren Managementebenen der KTM AG durchgeführt und vom Vorstand der PIERER Mobility AG
überwacht.
CHANCEN- UND RISIKOBERICHT
Die folgende Übersicht dient dem Gesamtüberblick über alle identifizierten Risiken und Chancen und zeigt
deren Bedeutung für die PIERER Mobility-Gruppe auf. Gesamthaft hat die PIERER Mobility-Gruppe weder zum
Bilanzstichtag noch zum Zeitpunkt der Aufstellung des Abschlusses bestandsgefährdende Risiken identifiziert.
MARKTRISIKEN
Konjunkturelles Risiko
Die PIERER Mobility-Gruppe ist schwerpunktmäßig in der Motorrad- und Fahrradbranche tätig. Die
Absatzmöglichkeiten sind von der allgemeinen konjunkturellen Lage in den Ländern und Regionen bestimmt, in
denen die PIERER Mobility-Gruppe mit ihren Produkten vertreten ist. Wie die letzten Jahre gezeigt haben, ist
insbesondere die Motorradbranche zyklisch und unterliegt starken Nachfrageschwankungen. Durch
entsprechende Marktforschungen und -prognosen, welche in der Planung berücksichtigt werden, wird dem Risiko
entgegengewirkt.
Führende Wirtschaftsinstitute gehen davon aus, dass die derzeit hohen Inflationsraten mittelfristig nicht anhalten
werden, es sich also um ein vorübergehendes Phänomen handelt. Dennoch ergibt sich aus der aktuellen Situation
ein globales konjunkturelles Beschaffungs- und Absatzrisiko, das auch die PIERER Mobility-Gruppe betrifft. Im
Wesentlichen liegt dieses Risiko in den bereits durch die globale Verknappung getriebenen gestiegenen
Beschaffungspreisen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Komponenten sowie in den gestiegenen
Produktionsgemeinkosten, insbesondere bei den Energiepreisen, und den stark steigenden Transportkosten.
Auf der Beschaffungsseite begegnet die Gruppe dem Risiko aus steigenden Beschaffungspreisen durch mehrere
Maßnahmen, wie z.B. die Nutzung alternativer Lieferketten und entsprechende Aktivitäten zur Reduktion der
anfallenden Kosten, die Umsetzung von Effizienzmaßnahmen bei Lieferantenpartnern durch Support Cost
Engineering sowie die Vereinbarung von zeitlich befristeten Preiserhöhungen auf Basis von Indizes. Darüber
hinaus hat die Gruppe bereits weitere wesentliche Maßnahmen zum Aufbau von Lagerbeständen und zur
Absicherung der Produktion gesetzt. Aufgrund der Flexibilität im implementierten Produktionslayout ist die Gruppe
auch in der Lage, bei globalen Entwicklungen, die zu immer engeren Lieferketten führen, die Produktionspläne
bei Bedarf anzupassen. Schließlich ist PIERER Mobility bestrebt, die logistische Beschaffungsstruktur so
anzupassen, dass die Transportwege und die damit verbundenen Kosten minimiert werden.
Beilage II/22
Die globalen Auswirkungen der hohen Inflationsraten könnten sich aber letztlich auch in einem veränderten,
insgesamt reduzierten Konsumverhalten der Kunden niederschlagen. PIERER Mobility beobachtet derartige
Auswirkungen auf das Konsumverhalten der Kunden laufend und stellt fest, dass die Nachfrage nach Produkten
der PIERER Mobility-Gruppe als Qualitätsanbieter von PTWs nach wie vor ein hohes Niveau aufweist. Weiter
steigende Zinsen im Zuge der Inflationsbekämpfung könnten möglicherweise den Druck auf die Händler erhöhen
und ein Absatzrisiko für die Gruppe darstellen. Die Gruppe steht daher in enger Abstimmung mit ihrem
Händlernetz und unterstützt dieses mit gezielten Programmen.
Wettbewerb und Preisdruck
Speziell der Motorradmarkt in Industriestaaten ist von intensivem Wettbewerb geprägt, wobei die stärksten
Konkurrenten von KTM vier japanische, drei europäische und in geringerem Ausmaß ein amerikanischer
Hersteller sind und manche von ihnen größere finanzielle Ressourcen, höhere Absatzzahlen und Marktanteile
besitzen. Im Straßenmotorradmarkt herrscht zudem ein hoher Preisdruck und neu hinzukommende Mitbewerber
versuchen, über Niedrigpreisstrategien den Markteintritt zu schaffen. Durch die erfolgreiche Marktstrategie ist
KTM Europas führender „Powered Two-Wheeler“ Hersteller. Dies wurde unter anderem auch durch die
vollständige Integration von GASGAS als dritte Motorradmarke und die weitere Entwicklung des Händlernetzes
unterstützt. Durch unsere Innovationsstärke sehen wir uns als Technologieführer im Zweirad-Sektor in Europa.
Die strategische Partnerschaft mit Bajaj, Indiens zweitgrößtem Motorradhersteller, und der Intensivierung der
Zusammenarbeit mit CFMOTO, festigt die Wettbewerbsfähigkeit in den globalen Märkten.
Der Fahrradmarkt entwickelt sich stark angebotsseitig: Einer moderaten Steigerung der Nachfrage steht eine
höhere Steigerung des Angebots durch eine Entspannung der Lieferketten-Situation bei bestehenden Anbietern
entgegen. So entstehen Preisdruck und ein verstärktes Ringen um Marktanteile. Die PIERER Mobility-Gruppe
kann hier ihr renommiertes und umfassendes Händlernetz als Vorteil nutzen. Zudem wird durch Integration von
Marken wie zuletzt FELT Bicycles oder mit Lastenfahrrädern der Marke Johansson das Portfolio in verschiedene
Richtungen attraktiv erweitert. Die Kooperation mit MAXCOM in Bulgarien verlagert die Wertschöpfungskette
entscheidend nach Europa, schafft somit Resilienz und ermöglicht eine bessere Preisgestaltung.
Absatzrisiko
Die größten Einzelabsatzmärkte der PIERER Mobility-Gruppe stellen der europäische sowie der US-
amerikanische Markt dar. Ein Einbruch dieser Märkte könnte nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit
haben. Der Markteintritt in neue Märkte stellt im Wesentlichen ein Kostenrisiko dar, da in manchen dieser Märkte
die Absatzentwicklung sowie die politischen Rahmenbedingungen schwer einschätzbar sind. Durch die
Zusammenarbeit mit dem strategischen Partner Bajaj Auto Ltd., Pune, Indien, wird gemeinsam konsequent an
der Umsetzung einer globalen Produktstrategie im Motorradbereich gearbeitet. Um das Absatzrisiko zu
diversifizieren, verfolgt auch die Fahrrad-Division das Ziel in weiteren Märkten erfolgreich zu expandieren.
Geopolitische Risiken
Darüber hinaus gilt es auch die geopolitischen Risiken verstärkt im Auge zu behalten. Insbesondere der Ukraine-
Krieg wird die Weltwirtschaft negativ beeinflussen. Die PIERER Mobility Gruppe ist geschäftlich nicht unmittelbar
von den militärischen Auseinandersetzungen in der Ukraine betroffen. Indirekt sieht sich die PIERER Mobility-
Gruppe, wie die gesamte Industrie auch, vor allem mit weiter steigenden Energie- und Rohstoffkosten sowie
negativen Auswirkungen auf die Kapitalmärkte konfrontiert.
BRANCHENSPEZIFISCHE RISIKEN
Beschränkungen des Motorradfahrens
Der Umsatz der Gruppe hängt unter anderem von den Einsatzmöglichkeiten der Motorräder im Gelände ab und
wird daher erheblich von nationalen gesetzlichen Rahmenbedingungen in den Absatzländern beeinflusst, die
den Geländemotorsport, Motorradzulassungen und Lenkerberechtigungen regeln.
Aufgrund der Einführung der Abgasnorm Euro 5 am 1. Januar 2020 stand die Aktualisierung des gesamten
Motorrad Street-Produktportfolios auf die neuen regulatorischen Anforderungen im Mittelpunkt der F&E-
Beilage II/23
Aktivitäten und wurde in 2020 abgeschlossen. Im Laufe des Kalenderjahres 2020 wurden sämtliche für den EU-
Raum und den Betrieb auf öffentlichen Straßen vorgesehenen Modelle nach den „Euro 5“-Vorschriften neu
typgenehmigt bzw. deren Typgenehmigung per Nachtrag von „Euro 4“ auf „Euro 5“ angehoben. Die
Serienproduktion des ersten „Euro 5“ Modells erfolgte im Juli 2020 (Musterserie der KTM 890 Adventure
Modelle). Das letzte „Euro 4“ Modell für den EU-Raum wurde im Dezember 2020 produziert. Seit 01.01.2021
werden für den EU-Raum und den Betrieb auf öffentlichen Straßen ausschließlich „Euro 5“ Fahrzeuge
produziert (EU-Verordnung 168/2013 zu den Euro 5-Anforderungen wird hier für weitere Informationen auf
Seite 74 im Nachhaltigkeitsbericht 2021 verwiesen).
Beschaffungsrisiko
Im zweiten Jahr nach Ausbruch der COVID-19-Pandemie wurde der Konzern zunehmend mit der Halbleiterkrise
und den damit verbundenen Engpässen von elektronischen Komponenten konfrontiert. Um die Lieferanten in
dieser Situation zu unterstützen, griff PIERER Mobility aktiv in die Beschaffung von Elektronikkomponenten ein
und konnte damit größere Ausfälle sowohl bei den Lieferanten als auch in den eigenen Produktionsstandorten
verhindern. Zusätzlich zur Knappheit bei Elektrokomponenten kam es auch bei Rohmaterialien wie etwa
Aluminium und Kunststoffgranulat zu vermehrten Engpässen, welche aber durch intensive Zusammenarbeit in
der Supply Chain nur unwesentliche Auswirkungen hatten.
Das erste Halbjahr 2022 bestätigte die Prognosen von Ende 2021 und führte zu Störungen in der Beschaffung
wesentlicher elektrischer Komponenten. Dank der engen Zusammenarbeit entlang der gesamten Lieferkette
konnten die entstandenen Rückstände kontrolliert und gegen Ende des ersten Halbjahres aufgeholt werden. Auch
wenn es in der zweiten Jahreshälfte zu Verzögerungen durch globale Lieferkettenengpässe bei der Beschaffung
bestimmter Komponenten kam, konnte der Bedarf der jeweiligen Produktionsstandorte längerfristig gedeckt
werden.
Das Beschaffungsrisiko der Motorrad-Division liegt in der aktuellen Situation im Wesentlichen darin, bestellte
Komponenten gar nicht oder nicht zum vereinbarten Termin zu erhalten. Um die Verfügbarkeit von Komponenten
bestmöglich sicherzustellen, legt die PIERER Mobility großen Wert auf eine langfristige Zusammenarbeit mit
unseren Lieferpartnern sowie die sorgfältige Auswahl leistungsfähiger neuer Lieferanten nach festgelegten
Kriterien. Die Gruppe arbeitet kontinuierlich an der Weiterentwicklung der Beziehungen zu ihren Lieferanten. Ein
tiefes gegenseitiges Verständnis der Prozesse ist dabei aus Sicht des Unternehmens wesentlich. Da die Qualität
der Motorräder maßgeblich von der Qualität und den Eigenschaften der zu beschaffenden Subkomponenten
geprägt ist, wird insbesondere auf geeignete Betriebseinrichtungen und Produktionsprozesse der Lieferanten
aber auch auf deren Finanzkraft und die Einhaltung ökologischer, sozialer und ethischer Standards geachtet.
In der Fahrrad-Division wird die Beschaffung der Komponenten und Fahrräder mittelfristig geplant. Durch
entsprechende Lagerkapazitäten können auch kurzfristige Schwankungen ausgeglichen werden. Die Produkte
werden auf Basis fix verhandelter Einkaufspreise kalkuliert. Dabei werden mit den Lieferanten Preise und
Kapazitäten im Vorfeld vereinbart und gesichert. Die PIERER Mobility-Gruppe hat mehrere Lieferanten aus
verschiedenen Ländern für E-Bicycles im Portfolio, um das Risiko der Abhängigkeit weitestgehend zu reduzieren
und die Stabilität der Lieferketten zu erhöhen. Rechtzeitige Verfügbarkeit der Rahmen und Antriebskomponenten
als Risiko stellen erhöhte Anforderungen an die Lieferanten für E-Bicycles.
Forschung und Entwicklung, Rennsport
Technische Innovationen und die Einführung neuer Produkte sind maßgeblich für die Marktstellung der PIERER
Mobility-Gruppe verantwortlich. Dazu müssen neue Trends rechtzeitig erkannt werden. Um dem Risiko
entgegenzuwirken, ist es wichtig, die Innovationsfähigkeit der eigenen Produkte zu gewährleisten. Die Leistungen
im Rennsport sind für das Unternehmen nicht nur als Marketinginstrument von großer Bedeutung, sondern bilden
auch die Grundlage für die Produktentwicklung und sind Maßstab für die Serienentwicklung. Aus der Möglichkeit,
Produkte unter Rennbedingungen bei Rennsportereignissen zu testen, werden wertvolle Erfahrungen gewonnen.
Weiters werden technische Neuerungen vor der Serieneinführung einer umfassenden Prüfung durch das
Qualitätsmanagementsystem unterzogen, um technische Fehler mit negativen Auswirkungen auf die
Ergebnisentwicklung weitestgehend auszuschließen.
Beilage II/24
Um unsere technologische Vorreiterrolle weiter auszubauen und auch mit den großen Mitbewerbern mitzuhalten,
verfolgt die PIERER Mobility-Gruppe eine sehr intensive Forschungs- und Entwicklungsstrategie. Das erklärt auch
die relativ hohe Forschungsquote aktuell liegt sie bei rund 8-9 % des Umsatzes.
IT-RISIKEN
ln der PIERER Mobility-Gruppe wird ein lT-Security- und Riskmanagement-System mit dem Ziel betrieben,
unternehmensrelevante Risiken im Bereich lnformationssicherheit erkennen und steuern zu können. Für weitere
Ausführungen zu IT-Risiken wird auf den Konzernanhang (Kapitel VII) der PIERER Mobility AG verwiesen.
FINANZIELLE RISIKEN
Für weitere Ausführungen zum Risikobericht sowie zu Finanzinstrumenten, einschließlich der konkreten
Maßnahmen zur Mitigierung von Risiken durch den Einsatz von Finanzinstrumenten (z.B. Hedging von
Fremdwährungspositionen mit Futures, Swaps etc.) wird auf den Konzernanhang (Kapitel VII und VIII) der
PIERER Mobility AG verwiesen.
SONSTIGE RISIKEN
Risiken durch Rechtliche Rahmenbedingungen
Da die PIERER Mobility-Gruppe ihre Produkte (Motorräder, E-Fahrräder bzw. Fahrräder ohne Elektroantrieb) in
eine Vielzahl von Ländern vertreibt, ist sie dem Risiko der Veränderung von nationalen Vorschriften,
Lizenzbedingungen, Steuern, Handelsbeschränkungen, Preisen, Einkommen und Devisenbeschränkungen,
ferner dem Risiko von politischer, sozialer und ökonomischer Instabilität, Inflation und Zinsschwankungen,
ausgesetzt. Für den Straßeneinsatz zugelassene Motorräder müssen entsprechende Lärm- und
Abgasemissionsbestimmungen erfüllen, um am Markt des jeweiligen Landes zugelassen zu werden. Auch die
Einsatzmöglichkeiten von Motorrädern im Gelände werden erheblich von nationalen gesetzlichen
Rahmenbedingungen in den Absatzländern beeinflusst. Um dem Risiko entgegenzuwirken und bei Änderungen
von nationalen gesetzlichen Rahmenbedingungen rechtzeitig handeln zu können, werden die jeweiligen
länderspezifischen Regelungen vor dem Markteintritt eingehend überprüft und laufend überwacht.
Betriebliches- und Umweltrisiko
Umweltrisiken können sich auf Produkte, die Produktion, die Beschaffung und auf nichtbetriebliche Faktoren
beziehen. Hinsichtlich der Produkte ergeben sich Risiken durch etwaige Emissionen wie Lärm und Schadstoffe
oder den Austritt umweltschädlicher Substanzen wie Treibstoff oder Öl. Um diese, ausgelöst durch etwaige
Fehlfunktionen, zu minimieren, werden neben weiteren Maßnahmen vor allem die Homologationsauflagen strikt
eingehalten, jedes Fahrzeug auf seine Funktionsfähigkeit und Einhaltung aller Grenzwerte auf eigenen
Prüfständen geprüft und ein Labor zur Untersuchung der Wechselwirkung eingesetzter Werkstoffe mit Menschen
und der Umwelt betrieben. Zudem wird zunehmend auf die Entwicklung emissionsfreier alternativer
Antriebsysteme und Produkte gesetzt.
In der Produktion ergeben sich Umweltrisiken durch den etwaigen Austritt von Substanzen, Abfällen und
Materialresten auf dem Gelände. Um diese zu verhindern, werden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, die
beispielsweise Abfallwirtschaftskonzepte, eine Motorölaufbereitungsanlage, Notfallpläne je Standort und
professionelle Absauganlagen von Metallspänen in dafür vorgesehene Container umfassen. Emissionen aus dem
Betrieb der Prüfstände werden ebenfalls durch Absaugungsanlagen abgefangen.
Umweltrisiken in der Beschaffung können sich aus der umweltbedingten Knappheit und Verteuerung der
Ressourcen, der Zusammenarbeit mit Lieferanten ohne ausreichende Umweltbestrebungen und durch
Emissionen aus Lieferwegen ergeben. Um diese Risiken zu minimieren, werden Maßnahmen getroffen, die eine
Überprüfung der Lieferanten, eine Optimierung der Beschaffungswege sowie einen hohen Fokus auf regionale
Beschaffung und den Einsatz ressourcenschonender, moderner Produktionstechnologie einschließen.
Beilage II/25
Zudem ergeben sich Umweltrisiken aus wetter- und klimabedingten Phänomenen wie Hochwasser und anderen
Naturkatastrophen. Obwohl eine vollständige Risikoausschließung bei Naturgewalten nicht möglich ist, wird
versucht, das Risiko einer Beeinträchtigung von Produktionsabläufen durch geeignete Notfallpläne und
Versicherungen zu minimieren.
Personelle Risiken
Insbesondere in Hinblick auf den Wachstumskurs können sich Risiken aus dem Ausscheiden von
Schlüsselkräften aus dem Unternehmen ergeben. Durch ein effizientes Personalmanagement sowie der stetigen
Weiterführung von Personalentwicklungsprogrammen wird dem Risiko des Ausscheidens von Schlüsselkräften
entgegengewirkt. Dem Risiko des Fachkräftemangels wird unter anderem durch ein umfassendes
Lehrlingsausbildungsprogramm in einer eigenen Lehrwerkstätte begegnet. Ziel ist die Rekrutierung von
Mitarbeitern aus der Region und eine langfristige Bindung an das Unternehmen.
Interne und externe Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitgeber-Attraktivität sind ein wesentlicher Baustein, um
den vorherrschenden Spirit der PIERER Mobility-Gruppe zu potenziellen neuen Mitarbeitern hinauszutragen. Mit
diversen crossmedialen Mitarbeiterkampagnen konnte das Unternehmen den Personalbedarf im Berichtsjahr
weitgehend abdecken. Im Bereich Lehre wurde nicht nur auf eine zielgruppengerechte Ansprache geachtet,
sondern auch ein eigener Bereich für die Eltern der zukünftigen Auszubildenden geschaffen, um frühzeitig über
Chancen und Möglichkeiten zu informieren und Ungewissheiten vorzubeugen.
Die PIERER Mobility-Gruppe hat seit Ausbruch der Corona-Pandemie in Österreich zahlreiche Maßnahmen zum
Schutz der Mitarbeiter getroffen. Maßnahmen und Verordnungen der Regierung wurden umfänglich und rasch
umgesetzt und durch die vorausschauende Arbeitsweise und den stetigen Austausch mit den Behörden zum Teil
bereits vor ihrer gesetzlichen Verpflichtung in den Unternehmensalltag integriert. Daher konnte eine großflächige
Ausbreitung im Unternehmen verhindert werden.
Geplante Regulierung in der Europäischen Union für Verbrennungsmotoren
Als Baustein zur Erreichung des European Green Deal, der Nachhaltigkeitsstrategie der Europäischen
Kommission, verfolgt die sogenannte „Fit for 55“-Strategie das Ziel, die Netto-Treibhausgasemissionen in der
Europäischen Union bis 2030, um mindestens 55 % gegenüber dem Basisjahr 1990 zu senken.
Teil dieses Pakets ist die Änderung der Verordnung der CO
2
-Emissionsnormen für Pkw und leichte
Nutzfahrzeuge, indem ab 2035 neu zugelassene Pkw und leichte Nutzfahrzeuge zu 100% emissionsfrei sein
müssen. Als emissionsfreie Fahrzeuge gelten nach dem derzeitigen Vorschlag des EU-Rates
Elektrofahrzeuge, Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb oder mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge. Um dem
technologischen Fortschritt Rechnung zu tragen, ist eine Überprüfung alternativer Antriebslösungen im Jahr 2026
geplant; dies beinhaltet insbesondere auch den Einsatz von synthetischen Kraftstoffen, sogenannten E-Fuels.
Motorräder sind von der Verordnung nicht erfasst.
Als ACEM-Mitglied (European Association of Motorcycle Manufacturers) auf der Ebene der KTM AG unterstützt
PIERER Mobility die Strategie zur Dekarbonisierung, die sich an den Zielen des europäischen Green Deal und
des Klimaschutzgesetzes sowie der Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität der Europäischen
Kommission orientiert. Elektromobilität wird hierbei eine essenzielle Rolle speziell in urbanen Lebensräumen
spielen. In schwer zu elektrifizierenden Marktsegmenten wie etwa im Bereich der Freizeit- und Reisemotorräder,
für die in Bezug auf die Leistungsfähigkeit des Antriebes und der Reichweiten wesentlich höhere Anforderungen
gelten, werden auch Lösungsansätze auf Basis des Verbrennungsmotors wichtig sein. Dazu werden neben der
Elektrifizierung des Antriebes auch die Verwendung von CO
2
-neutralen E-Fuels in Verbrennungsmotoren
eingeschlossen. Diese Strategie gibt für die PIERER Mobility AG die Leitlinie zur Bearbeitung des wesentlichen
ESG-Themas „Nachhaltige Mobilität“ vor; hier werden unter anderem alternative Antriebstechnologien oder
Schadstoffausstoß der Fahrzeuge betrachtet.
Unabhängig von regulatorischen Vorgaben ist die PIERER Mobility-Gruppe bestrebt, Lösungen anzubieten,
Emissionen nachhaltig zu reduzieren. Technologieoffenheit ist dafür ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Ein Mix aus
Beilage II/26
elektrifizierten Motorrädern (48 Volt) im unteren Hubraumbereich (bis max. 250 cm
3
) und solchen darüber, die mit
E-Fuels betrieben werden, wird global als Zukunftsszenario in der Zweiradindustrie gesehen.
Hier wird auf die weiteren Ausführungen betreffend nichtfinanzielle bzw. nachhaltigkeitsbezogene Risiken (ESG
Risiken) und klimabezogene Risiken im Nachhaltigkeitsbericht 2022 und TCFD Bericht 2022 verwiesen.
7. ANGABEN GEMÄß § 243A (ABS 1) UGB
1. Das Grundkapital beträgt EUR 33.796.535. Es ist zerlegt in 33.796.535 Stück auf Inhaber lautende,
Stückaktien mit Stimmrecht, wobei jede Stammaktie am Grundkapital in gleichem Umfang beteiligt ist. Die
Aktien gewähren die gewöhnlichen nach dem österreichischen Aktiengesetz den Aktionären zustehenden
Rechte. Dazu zählt das Recht auf die Auszahlung der in der Hauptversammlung beschlossenen Dividende
sowie das Recht auf Ausübung des Stimmrechtes in der Hauptversammlung. Sämtliche Aktien der PIERER
Mobility AG sind seit dem 14. November 2016 an der SIX Swiss Exchange (SIX) im International Reporting
Standard hauptkotiert (ISIN AT0000KTMI02). Zudem waren die Aktien der PIERER Mobility AG vom 3. März
2020 bis zum 18. Oktober 2022 im regulierten Markt (General Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse
gelistet. Seit dem 1. März 2022 sind die Aktien der PIERER Mobility AG zusätzlich an der Wiener Börse
(Amtlicher Handel) gelistet. Im Geschäftsjahr 2022 kam es zu keiner Änderung im Grundkapital der
Gesellschaft. Ebenso wenig wurden eigene Aktien erworben oder veräußert, weshalb die Gesellschaft zum
Stichtag 31. Dezember 2022 keine eigenen Aktien hielt.
2. Zwischen der Pierer Konzerngesellschaft mbH, der Pierer Industrie AG und der Pierer Bajaj AG einerseits (die
„Pierer-Gruppe“) und der Bajaj Auto Ltd. und Bajaj Auto International Holdings B.V. andererseits (die „Bajaj-
Gruppe“) besteht seit 29. September 2021 ein Syndikatsvertrag (der „Syndikatsvertrag 2021“), der die Rechte
und Pflichten der beiden Unternehmensgruppen in Bezug auf die Beteiligung der Pierer Industrie AG und der
Bajaj Auto International Holdings B.V. an der Pierer Bajaj AG als Mehrheitsaktionärin der PIERER Mobility AG
regelt. Der Syndikatsvertrag 2021 sieht vor, dass die Geschäftsordnung für den Vorstand und den Aufsichtsrat
der Pierer Bajaj AG im Falle einer Übertragung des Eigentums von Aktien der PIERER Mobility AG der
Zustimmung der von Bajaj nominierten Aufsichtsratsmitglieder der Pierer Bajaj AG bedarf. Die Pierer Bajaj
AG, die wirtschaftlich Herrn DI Stefan Pierer zuzurechnen ist, unterliegt angesichts des Syndikatsvertrags auf
der Ebene der Pierer Bajaj AG somit Veräußerungsbeschränkungen. Dem Vorstand sind keine weiteren
Beschränkungen bekannt, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen.
3. Nach Kenntnis der Gesellschaft bestand per 31. Dezember 2022 folgende direkte oder indirekte Beteiligung
am Kapital der PIERER Mobility AG, die zumindest 10 von Hundert betragen:
Pierer Bajaj AG: 73,82 % (direkte Beteiligung);
Pierer Industrie AG: 73,82 % (indirekte Beteiligung);
Pierer Konzerngesellschaft mbH (direkte und indirekte Beteiligung): 2,53 % (direkte Beteiligung) und
73,82 % (indirekte Beteiligung).
4. Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten.
5. Es bestehen derzeit keine Mitarbeiterbeteiligungsmodelle.
6. Es bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Bestimmungen hinsichtlich der Ernennung und
Abberufung der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates und über die Änderung der Satzung.
7. Möglichkeiten, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen:
Berücksichtigt werden nur Möglichkeiten Aktien auszugeben oder zurückzukaufen, die zum Stichtag
31. Dezember 2022 noch aufrecht waren:
Beilage II/27
Aufgrund der in der Hauptversammlung vom 27. April 2017 beschlossenen Satzungsänderung enthält die
Satzung der Gesellschaft als § 5a „Bedingtes Kapital“ folgende Bestimmung:
Das Grundkapital der Gesellschaft wird gemäß § 159 Abs 2 Z 1 AktG um bis zu EUR 25.000.000,00 durch
Ausgabe von bis zu 25.000.000 auf Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennwert (Stückaktien) zur
Ausgabe an Gläubiger von Finanzinstrumenten gemäß § 174 AktG, die unter Ausnutzung der in dieser
Hauptversammlung eingeräumten Ermächtigung von der Gesellschaft ausgegeben werden, erhöht. Die
Kapitalerhöhung darf nur soweit durchgeführt werden, als die Gläubiger der Finanzinstrumente von ihrem
Umtausch und/oder Bezugsrecht auf Aktien der Gesellschaft Gebrauch machen. Der Ausgabebetrag und
das Umtauschverhältnis sind nach Maßgabe anerkannter finanzmathematischer Methoden sowie des
Aktienkurses in einem anerkannten Preisfindungsverfahren zu ermitteln. Die neu ausgegebenen Aktien
der bedingten Kapitalerhöhung sind im gleichen Maße wie die bereits bestehenden Aktien der
Gesellschaft dividendenberechtigt. Der Vorstand ist ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates die
weiteren Einzelheiten der Durchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen. Der Aufsichtsrat ist
ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Ausgabe von Aktien aus dem bedingten Kapital
ergeben, zu beschließen.
Diese bedingte Kapitalerhöhung dient zur Ausgabe von neuen Aktien an Gläubiger von
Finanzinstrumenten gemäß § 174 AktG, die unter Ausnutzung der in der Hauptversammlung vom
27. April 2017 eingeräumten Ermächtigung von der Gesellschaft ausgegeben werden. Diese von der
Hauptversammlung vom 27. April 2017 eingeräumte Ermächtigung Finanzinstrumente gemäß
§ 174 AktG auszugeben, ist im Geschäftsjahr 2022 ohne Inanspruchnahme ausgelaufen. Eine bedingte
Kapitalerhöhung im Sinne von Punkt § 5a „Bedingtes Kapital“ in der zum Stichtag geltenden Fassung der
Satzung wird somit nicht stattfinden.
In der außerordentlichen Hauptversammlung vom 4. Oktober 2019 wurde folgender Beschluss gefasst:
Der Vorstand wird für die Dauer von fünf Jahren ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene
Aktien auch auf andere Art als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot zu jedem gesetzlich
zulässigen Zweck zu veräußern oder zu verwenden und hierbei auch das quotenmäßige Kaufrecht der
Aktionäre auszuschließen (Ausschluss des Bezugsrechtes) und die Veräußerungsbedingungen
festzusetzen. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in
Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke ausgeübt werden.
Zum Stichtag 31. Dezember 2022 besteht jedoch weder eine Ermächtigung des Vorstands eigene Aktien
zu erwerben noch hält die Gesellschaft eigene Aktien.
In der Hauptversammlung vom 29. April 2022 wurden folgende Beschlüsse gefasst:
a) Der Vorstand wird gemäß § 169 AktG ermächtigt, bis 29.04.2027 mit Zustimmung des Aufsichtsrates das
Grundkapital der Gesellschaft von EUR 33.796.535,00, allenfalls in mehreren Tranchen, gegen Bar-
und/oder Sacheinlagen um bis zu EUR 16.898.267,00 durch Ausgabe von bis zu 16.898.267 Stück auf
Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien auf bis zu EUR 50.694.802,00 zu erhöhen und den
Ausgabebetrag sowie die Ausgabebedingungen und die weiteren Einzelheiten der Durchführung der
Kapitalerhöhung im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat festzusetzen sowie allenfalls die neuen Aktien
im Wege des mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG den Aktionären zum Bezug anzubieten.
b) Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre ganz
oder teilweise auszuschließen,
(i) wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgt und in Summe der rechnerisch auf die gegen
Bareinlagen unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am
Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 10 % des Grundkapitals der Gesellschaft zum
Zeitpunkt der Einräumung nicht übersteigt,
(ii) wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen erfolgt,
Beilage II/28
(iii) zur Bedienung einer Mehrzuteilungsoption (Greenshoe), und/oder
(iv) für den Ausgleich von Spitzenbeträgen.
8. Vereinbarungen der Gesellschaft, die bei einem Kontrollwechsel infolge eines Übernahmeangebotes wirksam
werden, sich ändern oder enden sowie deren Wirkungen werden seitens der Gesellschaft nicht bekannt
gegeben, da dies der Gesellschaft erheblich schaden würde.
9. Es existieren keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vorstands- und
Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebotes.
8. WESENTLICHE MERKMALE DES INTERNEN
KONTROLLSYSTEMS § 243A (ABS2) UGB
Das interne Kontrollsystem der PIERER Mobility-Gruppe hat die Aufgabe, die Ordnungsmäßigkeit und
Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen gesetzlichen
und unternehmensinternen Vorschriften sowie die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der betrieblichen Tätigkeit
einschließlich des Schutzes des Vermögens vor Verlusten durch Schäden und Malversationen sicherzustellen.
In der Gestaltung der Elemente des internen Kontrollsystems wurden international anerkannte Rahmenwerke für
Interne Kontrollsysteme (z.B. COSO-Framework) berücksichtigt. Das System umfasst:
x
Konzernweite Vorgaben für die Rechnungslegung
x
Funktionstrennung als organisatorische Maßnahme
x
Systemgestützte und prozessabhängige Kontrollen
x
Prozessunabhängige Kontrollen
x Management von Risiken der Bilanzerstellung
Die PIERER Mobility-Gruppe setzt auf eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Verbesserung des internen
Kontrollsystems. Dazu erfolgt regelmäßig eine Überwachung seiner Funktionsfähigkeit durch Prozess- und
Datenanalysen sowie unabhängige, externe Prüfungstätigkeiten. Im Folgenden werden die wesentlichen
Merkmale des internen Kontrollsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess dargestellt.
KONTROLLUMFELD
Die Organisationsstruktur der PIERER Mobility-Gruppe bildet die Basis für das Kontrollumfeld und das interne
Kontrollsystem im Unternehmen. Im Bereich der Aufbauorganisation im (Konzern-)Rechnungswesen bestehen
eindeutige Kompetenz- und Verantwortungsbereiche auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen
des Konzerns. Dies betrifft einerseits die Konzernzentrale in Wels sowie die österreichischen und alle
internationalen Tochtergesellschaften. Die Bereiche Treasury und Business Process Finance sind in den
operativen Bereichen der Gruppe angesiedelt, wobei auch hier die Aufgaben und Verantwortungen klar aufgeteilt
sind.
Der starken internationalen Ausrichtung der PIERER Mobility-Gruppe und der damit zusammenhängenden
dezentralen Gesellschafts- und Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen
Unternehmensfunktionen im Bereich der Finanzberichterstattung in den österreichischen Standorten
(insbesondere in Mattighofen) Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen
Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen lokalen Management und wird vom Vorstand der KTM AG sowie vom
Konzernvorstand überwacht.
In der Ablauforganisation setzt die PIERER Mobility-Gruppe auf ein ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk
an Bilanzierungs-, Bewertungs- und Kontierungsvorgaben. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes
Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Neue Bilanzierungsstandards werden hinsichtlich ihrer Auswirkung auf
die Rechnungslegung der PIERER Mobility-Gruppe beurteilt. Die Vorgaben an die Rechnungslegung und die
Rechnungslegungsprozesse werden laufend überprüft und mindestens jährlich, bei Bedarf häufiger angepasst.
Beilage II/29
Die Überwachung der Einhaltung der rechnungslegungsbezogenen Regelungen und Kontrollen liegt in der
Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.
RISIKOBEURTEILUNG
Risiken in Bezug auf den Rechnungslegungsprozess werden durch das Management erhoben und überwacht
sowie im Risikomanagementprozess berücksichtigt. Der Fokus wird dabei auf jene Risiken gelegt, die als
wesentlich zu betrachten sind.
Die wesentlichen Risiken im Bereich der Rechnungslegung umfassen die nicht vollständige Erfassung von
bilanzierungsrelevanten Sachverhalten, Fehler in der Belegerfassung sowie fehlerhafte Berechnungen.
Komplexe Bilanzierungsgrundsätze könnten zu einem erhöhten Fehlerrisiko, unrichtigen Ausweis sowie
verspätete Bilanzerstellung führen. Zudem besteht das Risiko eines Datenzugriffes von unberechtigten Personen
bzw. Datenmanipulation, Ausfall von IT-Systemen und Datenverlust.
Für die Erstellung des Abschlusses müssen regelmäßig Schätzungen vorgenommen werden, bei denen das
immanente Risiko besteht, dass die zukünftige Entwicklung von diesen Schätzungen abweicht. Dies trifft
insbesondere auf die folgenden Sachverhalte/Posten des Konzernabschlusses zu: Sozialkapital, Ausgang von
Rechtsstreitigkeiten, Werthaltigkeit von Forderungen, Beteiligungen und Vorräten. Teilweise werden externe
Experten zugezogen bzw. wird auf öffentlich zugängliche Quellen abgestellt, um das Risiko einer
Fehleinschätzung zu minimieren.
KONTROLLMAßNAHMEN
Die PIERER Mobility-Gruppe hat ihre Kontrollen direkt in die (Konzern-)Rechnungslegungsprozesse integriert.
Wesentliches Element ist dabei, neben prozessunabhängigen externen Kontrollmechanismen, das Prinzip der
Funktionstrennung. Zur Gewährleistung einer vollständigen, zeitgerechten und richtigen Bilanzerstellung wurden
in allen am Buchungsprozess beteiligten Bereichen Qualitätssicherungs- und Kontrollmaßnahmen implementiert.
Sämtliche Kontrollmaßnahmen werden im laufenden Geschäftsprozess angewandt, um sicherzustellen, dass
potenzielle Fehler in der Finanzberichterstattung vorgebeugt bzw. diese entdeckt und korrigiert werden. Des
Weiteren führt die Anwendung von unternehmensinternen Richtlinien zu einer einheitlichen Behandlung der
Geschäftsfälle sowie zu einer einheitlichen Bilanzierung und Berichterstattung.
In den wichtigen IT-Systemen mit Rechnungslegungsrelevanz sind Kontrollen integriert, die unter anderem die
falsche Erfassung von Geschäftsvorfällen verhindern, die vollständige Erfassung von Geschäftsvorfällen
beziehungsweise Bewertung der Geschäftsvorfälle entsprechend den Rechnungslegungsvorschriften
sicherstellen oder die Überprüfung der Konsolidierung unterstützen sollen. Im Hinblick auf die steigenden
Anforderungen an IT-Systeme in der Rechnungslegung sowie den ständig steigenden technischen Möglichkeiten
führt die PIERER Mobility Gruppe regelmäßig IT-gestützte Analysen der Wirksamkeit der gesetzten Maßnahmen
durch, um etwaige aufgetretene Kontrollschwächen zu erkennen und anschließend zu beseitigen.
Kontrollmaßnahmen in Bezug auf die IT-Sicherheit stellen einen Eckpfeiler des internen Kontrollsystems dar. So
wird die Trennung von sensiblen Tätigkeiten durch eine restriktive Vergabe von IT-Berechtigungen unterstützt.
Durch die eingesetzte ERP Software finden automatisierte Prüfungen statt, wie z.B. die automatisierten Kontrollen
bei Rechnungsfreigabe und Rechnungsprüfung.
KOMMUNIKATION UND ÜBERWACHUNG
Die Verantwortung für die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems im (Konzern-)Rechnungslegungsprozess ist
klar geregelt und liegt bei den verantwortlichen Führungskräften und Prozessverantwortlichen. In die Beurteilung
der Wirksamkeit fließen neben den Ergebnissen aus der unternehmensinternen Einschätzung auch jene von
externen Prüfungen, z. B. im Rahmen der Jahresabschlussprüfung oder von externen IT-Security Audits, sowie
des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses ein. Schwächen im Kontrollsystem werden unter
Berücksichtigung ihrer möglichen Auswirkung auf die Rechnungslegungsprozesse behoben.
Beilage II/30
Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Abschlüssen, welche den Führungsebenen zur Verfügung gestellt
werden, wurde im Konzern auch ein umfangreiches Internes Berichtswesen implementiert, das je nach
Berichtsempfänger in unterschiedlichen Aggregationstiefen erstellt und verteilt wird.
Weitere zentrale Instrumente der Risikoüberwachung und -kontrolle sind die unternehmensweiten Richtlinien über
den Umgang mit wesentlichen Risiken, der Planungs- und der Controlling-Prozesse, sowie die laufende
Berichterstattung. Die Richtlinien umfassen die Festsetzung und Kontrolle von Limits und Handlungsabläufen zur
Begrenzung finanzieller Risiken sowie die strikte Vorgabe des Vier-Augen-Prinzips bei Rechnungs- und
Zahlungsfreigaben.
Darüber hinaus basiert das interne Kontrollsystem auf genauen Informationen über die Prozesse für die
Rechnungslegung und Finanzberichtserstattung und schließt auch deren vorgelagerte Unternehmensprozesse,
z. B. Bestellanforderungen oder Logistikprozesse, mit ein. Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems wird
vom Management dahingehend überprüft, dass die Ergebnisse, die in komprimierter Berichtsform an das
Management übermittelt werden von ihm analysiert, bewertet und kommentiert werden.
Vorstand und Prüfungsausschuss werden jährlich über die Einschätzung zur Wirksamkeit des internen
Kontrollsystems in der Rechnungslegung unterrichtet. Bei wesentlichen Veränderungen der Wirksamkeit des
internen Kontrollsystems erfolgt eine unverzügliche Berichterstattung an den Vorstand und gegebenenfalls an
den Aufsichtsrat sowie eine Ergreifung adäquater Maßnahmen zur Erhöhung der Wirksamkeit.
9. AUSBLICK
Die PIERER Mobility-Gruppe setzt im Geschäftsjahr 2023 weiterhin auf Wachstum in ihren Kernbereichen, sowohl
bei den Motorrädern als auch bei den (E-)Fahrrädern. Der Vorstand rechnet mit einem Umsatzwachstum
zwischen 6 und 10 % bei einer EBIT-Marge von 8 bis 10 %.
Trotz des herausfordernden Umfeldes, insbesondere des Krieges in der Ukraine sowie der hohen Inflationsraten
konnten die Motorradmarken KTM, Husqvarna Motorcycles und GASGAS ihre Marktanteile in allen wichtigen
Absatzmärkten weitgehend behaupten. Obschon konfrontiert mit anhaltenden Problemen in den globalen
Lieferketten, konnte die PIERER Mobility-Gruppe mit der Verfügbarkeit des neuen Modelljahres 2023 ihre
Marktpräsenz stärken.
Die PIERER Mobility-Gruppe geht von einem mittel- bis langfristig wachsenden Motorradmarkt aus, obwohl
aktuelle Entwicklungen zu einer kurzfristigen Abschwächung der Nachfrage nach Motorrädern führen können.
Das Wachstum beim Absatz von Motorrädern wird vor allem von der anhaltend hohen Nachfrage in Nordamerika
und Australien getragen werden. Für Europa wird mit einem leichten Rückgang des Marktes gerechnet. In Bezug
auf die Absatzzahlen erwartet das Unternehmen, dass der Motorradmarkt für Qualitäts-Premiumprodukte
insgesamt positiv bleibt.
Im Bereich New Mobility / (E-)Bicycles birgt der Markt für E-Mobilität im Allgemeinen kurz-, mittel- und langfristig
großes Wachstumspotenzial. Als Teil dieses Marktes stellen neue Mobilitätskonzepte eine gesunde, nachhaltige
und individuelle Fortbewegungsart dar. Analog zum Motorradmarkt geht die Gruppe von einem mittel- bis
langfristig wachsenden Markt aus, wobei auch hierbei die aktuellen Entwicklungen zu einer kurzfristigen
Abschwächung der Nachfrage in 2023 führen können.
Mit dem Angebot einer breiten Palette von innovativen Produkten durch die Marken Husqvarna E-Bicycles, R
RAYMON, GASGAS und FELT ist die PIERER Mobility-Gruppe auch im Fahrradbereich nachhaltig zuversichtlich
und bestrebt, ihren Marktanteil weiter auszubauen. Durch die verfolgte Markenstrategie und durch die
Fokussierung auf neue Produktentwicklungen soll der Umsatz kontinuierlich gesteigert werden.
Im Geschäftsjahr 2022 sah sich die Gruppe mit Herausforderungen in den internationalen Lieferketten
konfrontiert, da Kapazitäts- und Lieferengpässe bei einzelnen Lieferanten sowie in der internationalen
Transportlogistik zu Lieferverzögerungen führten. Zwar rechnet die Gruppe für das Geschäftsjahr 2023 mit einer
Beilage II/31
Milderung dieser Problematiken, die Situation dürfte jedoch weiter angespannt bleiben. Die PIERER Mobility-
Gruppe hat bereits verschiedene Maßnahmen gesetzt, um negative Auswirkungen im Bereich des Supply Chain-
Managements zu erkennen und zu minimieren. Die zu erwartenden Herausforderungen und deren Folgen sollen
durch die in den vergangenen Jahren überarbeitete und sukzessiv verfeinerte Lieferantenrisikobewertung sowie
das implementierte Frühwarnsystem bei Auftreten globaler Ereignisse, die direkt oder indirekt die Lieferkette
betreffen, gemäßigt werden. Neben Maßnahmen, die als Reaktion auf diese globalen Probleme in der Lieferkette
ergriffen wurden, wurde im Juni 2022 die PIERER E-Bikes Asia Ltd als lokale Präsenz in Taiwan gegründet. Diese
neu gegründete Tochtergesellschaft wird die PIERER Mobility-Gruppe in ihrem Supply Chain Management
maßgeblich unterstützen und somit das Beschaffungsrisiko durch den direkten Zugang zum asiatischen Markt
reduzieren.
Entsprechend der Vision der Gruppe, ein globaler Marktführer bei elektrisch betriebenen Zweirädern mit einer
Motorleistung von 250W bis 15KW zu werden, wird der Schwerpunkt der Entwicklungsarbeit bei Motorrädern in
den nächsten Jahren verstärkt auf alternative, insbesondere elektrifizierte Antriebe im Bereich bis 250 cm³ liegen.
Die urbane Mobilität der Zukunft ist von Geschwindigkeitsbegrenzungen und kurzen Distanzen gekennzeichnet
und könnte daher von elektrisch betriebenen Antrieben profitieren. Daher wird der Schwerpunkt der
Entwicklungsarbeit auf die Entwicklung von verschiedenen Modellen mit Niedrigvolt-Technologie (48 Volt) liegen.
Die Mitgliedschaft im „Swappable Battery Motorcycle Consortium“ (SBMC) soll die Entwicklung und Verbreitung
von tauschbaren Batteriesystemen und die Öffnung von technischen Standards beschleunigen. Die PIERER
Mobility-Gruppe geht davon aus, dass die Elektrifizierung von Zweirädern mit höheren Anforderungen an Leistung
und Distanz (über 250 cm³), abgesehen von einigen wenigen Nischenprodukten, keine geeignete Alternative für
die Masse darstellt. Hierfür können synthetische Kraftstoffe („E-Fuels“) einen Beitrag zur CO2 Neutralität leisten.
Im Jänner 2023 wurde die Produktion des 1.000.000sten Motorrads der Marken KTM und Husqvarna seit
Bestehen der strategischen Partnerschaft mit der Bajaj-Gruppe in dessen Produktionswerk in Pune, Indien
gefeiert. Die Kooperation mit Bajaj wird um die gemeinsame Entwicklung einer 48-Volt-Elektro-Zweiräder-
Plattform erweitert. Die PIERER Mobility-Gruppe erwartet, dass bis 2030 zumindest ein Drittel des
Konzernumsatzes mit elektrifizierten Zweirädern erwirtschaftet wird.
Die vertieften bzw. neu geschlossenen Kooperationen mit CFMOTO und MV Agusta erweitern das Portfolio an
vertriebenen Motorrädern durch die PIERER Mobility-Gruppe. Die Umsetzung erfolgt über die Integration von
CFMOTO- und MV Agusta-Produkten in ihr Vertriebsnetz, beginnend mit dem Geschäftsjahr 2023. Während sich
der Vertrieb von CFMOTO-Produkten auf bestimmte Länder in Europa konzentrieren wird, werden MV Agusta-
Motorräder weltweit über neu gegründete Gesellschaften vertrieben werden.
Mit der Erweiterung der Produktpalette setzt die PIERER Mobility-Gruppe über die PIERER New Mobility GmbH
ihre Philosophie als Anbieter nachhaltiger Mobilitätslösungen der Zukunft weiter fort. Die nächsten
Expansionsschritte visieren die Erschließung der Märkte in Großbritannien, Australien, Neuseeland sowie
Südafrika an. Eigenständige, differenzierte Vertriebskanäle sind die Säulen der erfolgreichen New Mobility-
Strategie der Gruppe. Die Zusammenarbeit mit MAXCOM Ltd. wurde im Geschäftsjahr 2022 weiter intensiviert
und ein Joint Venture zur Abwicklung der Supply Chain, Lagerung und Logistik gegründet. Die Inbetriebnahme
ist in der zweiten Jahreshälfte 2023 geplant. Um die zukünftige anvisierte Produktions- und Absatzmenge durch
die PIERER New Mobility GmbH und damit das angestrebte nachhaltige Unternehmenswachstum verwirklichen
zu können, wurden in 2022 und werden auch in 2023 Investitionen in das gemeinschaftliche Projekt mit MAXCOM
Ltd. getätigt werden.
kpmg
P
PIERER Mobility AG, Wels
Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2022
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4. Bestätigungsvermerk
Bericht zum Jahresabschluss
Prüfungsurteil
Wir haben den Jahresabschluss der
PIERER Mobility AG,
Wels,
bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an
diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und ver-
mittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2022 so-
wie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Über-
einstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Grundlage für das Prüfungsurteil
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014
(im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschluss-
prüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards
on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im
Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses"
unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unab-
hängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und berufsrechtlichen Vor-
schriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen
Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise
bis zum Datum dieses Bestätigungsvermerkes ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage
für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtge-
mäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäfts-
jahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresab-
schlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir
geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Wir haben bestimmt, dass es keine besonders wichtigen Prüfungssachverhalte gibt, die in unse-
rem Vermerk mitzuteilen sind.
kpmg
P
PIERER Mobility AG, Wels
Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2022
15. März 2023
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Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses
für den Jahresabschluss
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und
dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vor-
schriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft
vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die
sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei
von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich,
die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachver-
halte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig –
anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmens-
tätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Ge-
sellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realis-
tische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozes-
ses der Gesellschaft.
Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers
für die Prüfung des Jahresabschlusses
Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Gan-
zes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtü-
mern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinrei-
chende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Über-
einstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Ab-
schlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine we-
sentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen
können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich ange-
sehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass
sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidun-
gen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen
Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben
wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine
kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von
dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion
auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und
geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus do-
losen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden,
ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammen-
wirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das
Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
kpmg
P
PIERER Mobility AG, Wels
Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2022
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Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kon-
trollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen ange-
messen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kon-
trollsystems der Gesellschaft abzugeben.
Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rech-
nungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern darge-
stellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende An-
gaben.
Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungsle-
gungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertre-
ter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsi-
cherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche
Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwer-
fen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit be-
steht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben
im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind,
unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grund-
lage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zu-
künftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der
Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben.
Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses ein-
schließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvor-
fälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird.
Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang
und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungs-
feststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die
wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten berufli-
chen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben und uns mit ihm über
alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte austauschen, von denen vernünftigerweise an-
genommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig
– damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausge-
tauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresab-
schlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachver-
halte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn,
Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts
aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem
Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die
negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse über-
steigen würden.
kpmg
P
PIERER Mobility AG, Wels
Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2022
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Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen
Bericht zum Lagebericht
Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf
zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden recht-
lichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Überein-
stimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lage-
berichts durchgeführt.
Urteil
Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen auf-
gestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit
dem Jahresabschluss.
Erklärung
Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des ge-
wonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld haben wir keine wesentlichen
fehlerhaften Angaben im Lagebericht festgestellt.
Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 AP-VO
Wir wurden von der Hauptversammlung am 29. April 2022 als Abschlussprüfer gewählt und am
13. Juni 2022 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft für das am
31. Dezember 2022 endende Geschäftsjahr beauftragt.
Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014 Abschluss-
prüfer der Gesellschaft.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zu-
sätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) er-
bracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit
von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
kpmg
P
PIERER Mobility AG, Wels
Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2022
Dieses Dokument wurde qualifiziert elektronisch signiert und ist nur in dieser Fassung gültig. Die
Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der
von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den
deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind
die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Dr. Helge
Löffler.
Linz, 15. März 2023
KPMG Austria GmbH
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
qualifiziert elektronisch signiert:
Dr. Helge Löffler
Wirtschaftsprüfer
Geschäftsbericht_202 2
Erklärung des Vorstandes
Gemäß § 124 Abs. 1 Z 3 Börsegesetz
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den
maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernab-
schluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht
den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des
Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und
dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewiss-
heiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den
maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahres-
abschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt,
dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis
und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst
getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und
dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten
beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.
Wels, im März 2023
Der Vorstand der PIERER Mobility AG
Dipl.-Ing. Stefan Pierer Mag. Friedrich Roithner Mag. Ing. Hubert Trunkenpolz Mag. Viktor Sigl, MBA
IMPRESSUM
Eigentümer, Herausgeber und Verleger
PIERER Mobility AG
Edisonstraße 1
4600 Wels, Österreich
FN 78112 x / Landes- und Handelsgericht Wels
KONTAKT
Mag. Melinda Busáné Bellér
Investor Relations, Sustainability
Telefon: +43 1 533 1 433 - 70
E-Mail: ir@pierermobility.com
Website: www.pierermobility.com
CI-Konzept: LX media GmbH, 4600 Wels, www.lx-media.at
Grafische Umsetzung: Grafik-Buero Elena Gratzer, 4615 Holzhausen, www.grafik-buero.at
Fotos: KTM-Archiv, Husqvarna Motorcycles/Husqvarna E-Bicycles-Archiv, WP-Archiv, GASGAS-Archiv, R Raymon-Archiv, FELT-Archiv, KISKA-Archiv
Der vorliegende Bericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und die Richtigkeit der Daten überprüft. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden,
dass durch die Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben geringfügige Rechendifferenzen bzw. Satz- und Druckfehler auftreten können.
Personenbezogene Begriffe wie „Mitarbeiter“ oder „Arbeitnehmer“ werden aus Gründen der Lesbarkeit geschlechtsneutral verwendet.
Dieser Bericht und die darin enthaltenen zukunftsweisenden Angaben wurden auf Basis aller während der Erstellung zur Verfügung stehenden Daten und Informationen erstellt.
Wir weisen allerdings darauf hin, dass die tatsächlichen Ergebnisse von den in diesem Bericht angegebenen zukunftsbezogenen Aussagen aufgrund unterschiedlicher Faktoren
abweichen können. Dieser Bericht erscheint in deutscher und englischer Sprache. Maßgeblich ist in Zweifelsfällen die deutschsprachige Version.
ALLGEMEINE UNTERNEHMENSDATEN:
Berichtendes Unternehmen: PIERER Mobility AG
Sitz des Unternehmens: Österreich
Rechtsform des Unternehmens: Aktiengesellschaft
Land in dem das Unternehmen als juristische Person eingetragen ist: Österreich
Anschrift des eingetragenen Geschäftssitzes: Edisonstraße 1, 4600 Wels
Hauptsitz der Geschäftstätigkeit: Edisonstraße 1, 4600 Wels
Name des Mutterunternehmens: Pierer Bajaj AG
Name des obersten Mutterunternehmens: Pierer Konzerngesellschaft mbH
Geschäftstätigkeit: Die PIERER Mobility AG ist die Leitgesellschaft für Europas
führenden Hersteller motorisierter Zweiräder im Segment der Sportmotorräder und E-Bikes.
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