Nachhaltigkeitsbericht_2022 © KTM/Felix Steinreiber Productions

Nachhaltigkeitsbericht_2022 Kennzahlen Highlights 161 €M in die Produktenwicklung INVESTIERT 10,8 LOST TIME FREQUENCY INJURY RATE3) 79,59 G/KM FLOTTEN-EMISSIONEN1) 80% Einkaufsvolumen INNERHALB EUROPAS für die Serienproduktion 98,1% ERNEUERBARE ENERGIE4) -38,0% RESTABFALLMENGE5) 1) Senkung des Energiebedarfs für Produkte (Motorräder, exkl. E-Bicycles): Ø Emission in g/km; 2) Ergibt sich aus den verkauften Motorrädern, E-Fahrrädern und Electric-Balance-Bikes (Stückzahl).

Nachhaltigkeitsbericht_2022 Vorwort des Vorstandes Das vergangene Jahr war geopolitisch wie auch wirtschaftlich von außergewöhnlichen Herausforderungen geprägt. Aufgrund der gestiegenen Energiepreise und der immer noch spürbaren Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, insbesondere im Hinblick auf Beschaffung und globale Lieferketten, spitzte sich die ohnehin unsichere Lage bei den Zulieferketten in der ersten Jahreshälfte weiter zu. Das führte zu Engpässen bestimmter Zulieferkomponenten im Motorrad- und Elektrofahrradbereich. Durch unsere hohe Flexibilität in der Produktions- und Vertriebsplanung war es uns möglich, einen kontinuierlichen Betrieb aufrecht zu erhalten. So konnten wir die angespannte Verfügbarkeitssituation erfolgreich managen und ein weiteres Rekordjahr sowohl umsatz-, als auch ergebnisseitig erzielen. Die PIERER Mobility AG steigerte im Geschäftsjahr 2022 den Konzernumsatz um 19,4 % auf EUR 2.437 Mio. Das vorläufige operative Betriebsergebnis (EBIT) verbesserte sich um rund 22 % auf EUR 235 Mio., was einer EBIT-Marge von 9,7 % entspricht. In unserem sechsten Nachhaltigkeitsbericht blicken wir auf das vergangene Geschäftsjahr zurück und zeigen weitere wichtige Fortschritte aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen in Verbindung mit nachhaltigen Maßnahmen. Neben der Ausarbeitung zusätzlicher Angaben zur EU-Taxonomie, war 2022 unter anderem die Durchführung einer detaillierten, umfassenden Wesentlich- keitsanalyse zentrales Thema. Daraus resultieren die Festlegung weiterer Ziele und die Erweiterung der Datenerhebungsprozesse. Die Datenthematik wird uns auch noch in den nächsten Jahren intensiv beschäftigen – etwa für die Footprint-Berechnung (vor- und nachgelagerte CO2-Emissionen) oder im Hinblick auf die Ökobilanzierung. In einigen Bereichen gab es 2022 eine Reihe von Verbesserungen unserer Nachhaltigkeitsleistung. So konnte im Berichtsjahr beispiels- weise die Restabfallmenge gegenüber dem Referenzjahr 2019 um rund 38 % reduziert werden reduziert werden - somit wurde das Ziel von 10 % deutlich übertroffen. Ziel von 10 % deutlich übertroffen. Auch der Anteil an Umlaufverpackungen von Serienartikeln erhöhte sich schneller als geplant, wodurch auch das hier gesetzte Ziel übertroffen wurde. Dank der zum Jahresbeginn implementierten ESG Plattform für Lieferanten haben wir nun die Möglichkeit, auf Basis der übermittelten Informationen, Risiken frühzeitig zu erkennen und entsprechende Aktivitäten einzusteuern. Rund 60 % der Lieferanten haben bereits den Fragebogen abgeschlossen. Im Jahr 2023 soll der Anteil der überprüften Serienlieferanten auf 80 % gesteigert werden. IM SPIT ZENFELD DER BR ANCHE BEIM ESG-RISIKO -R ATING Im Januar 2023 erhielt die PIERER Mobility AG das Update von ihrer ESG-Risikobewertung durch Sustainalytics. Das Unternehmen wurde mit einem geringen Risiko für wesentliche finanzielle Auswirkungen von ESG-Faktoren (Wert: 10,5) eingestuft. Mit diesem ESG-Risiko-Rating belegten wir somit erneut den 2. Platz1 in der von Sustainalytics bewerteten Automobilbranche. Darüber hinaus wurde die PIERER Mobility AG von Sustainalytics im Jahr 2023 als „ESG Regional Top Rated“ und „ESG Industry Top Rated“ Unternehmen ausgezeichnet. ERFOLGSSÄULE MITARBEITER Der Arbeitsmarkt ist herausfordernder denn je, nicht nur wegen der demografischen Entwicklung. Unsere Mitarbeiter sind eine der vier Erfolgssäulen von PIERER Mobility. Aus diesem Grund setzen wir laufend Maßnahmen, um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. Unsere Gruppe verfolgt den Ansatz, durch Weiterbildungsangebote für bestehende Mitarbeiter interne Karrierewege zu öffnen und ein lebenslanges Lernen zu ermöglichen. Im vergangenen Jahr haben wir rund 2,8 Mio. Euro in die Mitarbeiterweiterbildung investiert. Weiters wurde im September an unserem Hauptstandort in Mattighofen das neue Schulungszentrum für Lehrlinge eröffnet. Während andere Unternehmen der Branche nach wie vor unter einem anhaltendem Fachkräftemangel leiden, haben wir die Chance von Lehre und dualer Ausbildung erkannt. Wir wollen der Lehre als Ausbildungsweg wieder den Stellenwert geben, den sie verdient. Der beste Weg ist, die Fachkräfte der Zukunft im Haus auszubilden. INNOVATION – DIE ZUKUNF T VON P T W Die PIERER Mobility AG verfolgt nach wie vor eine intensive F&E-Strategie, was auch unsere hohe Forschungsquote belegt, mit dem Ziel, diese in den kommenden Jahren auf hohem Niveau zu halten. Ergebnis unserer F&E-Strategie sowie der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Produktportfolios sind innovative, zukunfts- fähige Produkte, die den hohen Kundenerwartungen hinsichtlich Technologie sowie Einsatzgebiet gerecht werden. Wesentliche Säule unserer Nachhaltigkeitsstrategie ist ebenso die Dekarbonisierung des Verkehrs. Wir sind unabhängig von gesetzlichen Vorgaben und Vergleichszahlen bestrebt, Antriebs- lösungen für PTWs anzubieten, die diesen Ansatz vorantreiben. 1 https://www.sustainalytics.com/esg-ratings

Nachhaltigkeitsbericht_2022 Inhalt G A y t i l i Wesentliche Nachhaltigkeitsziele 2023 und darüber hinaus Vorwort des Vorstandes I. UNTERNEHMEN & NACHHALTIGKEITSMANAGEMENT Über diesen Bericht Über PIERER Mobility Konzernstruktur Unternehmensführung Nachhaltigkeitsprozess Wertschöpfungskette Nachhaltigkeitsmanagement Zertifizierungsumfang und ESG Programm (Wesentlichkeitsanalyse) 1. Managementsystem & Zertifizierungsumfang 2. Wesentliche Nachhaltigkeitsthemen 3. Nachhaltigkeits- und Klimarisiken 4. Unser Beitrag zu den UN SDGs 5. ESG Stakeholder Dialog 6. Gesellschaftliche und soziale Engagements 3 6 11 11 12 13 14 15 16 18 18 20 21 24 31 32 37 b o M R E R E P _ t h c I i r e b s t i e k g i t l a h h c a N

Nachhaltigkeitsbericht_2022 © KTM/Felix Steinreiber Productions

Nachhaltigkeitsbericht_2022 Über PIERER Mobility Die PIERER Mobility AG (Wels, Österreich) ist ihrerseits die Obergesellschaft der PIERER Mobility-Gruppe. Die PIERER Mobility- Gruppe ist Europas führender „Powered Two-Wheeler-Hersteller mit dem Fokus auf hochinnovative Premium-Motorräder und Elektro- mobilität für Zweiräder. Die PIERER Mobility-Gruppe gliedert sich in die strategischen Kernbereiche (i) Motorcycles und (ii) New mobility mit ihrer Beteiligung an der KTM AG, (iii) Design, Konzeptent- wicklung und Digitalisierung mit den Beteiligungen an der PIERER Innovation GmbH, der KISKA GmbH1 und der Avocodo GmbH. Siehe auch vereinfachte Darstellung der Konzernstruktur nach Bereichen auf Seite 13. Die KTM AG (Mattighofen, Österreich) ist ein weltweit tätiger Hersteller von Fahrzeugen im Offroad- und Straßen-Bereich. Die Produkte der KTM AG werden unter den Marken KTM, Husqvarna Motorcycles und GASGAS vertrieben. Die KTM AG entwickelt, produziert und vertreibt leistungsstarke und rennsporttaugliche Fahrzeuge für den Offroad- und Straßen- bereich. Darüber hinaus umfasst das Produktportfolio auch noch Kleinmotorräder, den KTM X-BOW und Markenzubehör (Ersatzteile, technisches Zubehör und Bekleidung). Die KTM Components GmbH (Munderfing, Österreich) entwickelt, erzeugt und vertreibt unter der Marke „WP“ folgende leistungsstarken Fahrwerkskomponenten für Motorräder und Fahrzeuge: (i) Federungselemente, (ii) Rahmenfertigung und verwandte Stahlschweißbaugruppen, (iii) Auspuffsysteme und (iv) Kühlsysteme. Die KTM Components GmbH ist ein umfassender Systemanbieter im internationalen Motorrad- und Powersport- bereich. Aufgrund der angebotenen Produktgruppen ist die KTM Components GmbH in der Lage, das gesamte Fahrwerk eines Motorrads zu entwickeln, zu testen und zu fertigen. Der Forschungs- und Entwicklungsbereich der PIERER Mobility- Gruppe, gebündelt in der KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH, ist mit dezentralen Standorten in Europa (insbesondere Österreich und Spanien) und Amerika global organisiert. Die zentrale Steuerung der Entwicklungsprogramme erfolgt im F&E-Hauptquartier in Mattighofen und in Munderfing (Österreich), wo ein Großteil der hoch qualifizierten F&E-Mitarbeiter angesiedelt ist. Hier werden richtungsweisende Produkte für das PTW-Segment konzipiert, entwickelt und mit modernsten Mitteln erprobt. Im Geschäftsjahr 2022 wurde die KTM Technologies GmbH organisatorisch in die KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH eingegliedert. Die KTM Technologies GmbH ist als Entwicklungsdienstleister für die Unternehmensgruppe (Innovations-Hub) und für Drittkunden mit Fokus auf die Automotive-, Luftfahrt- und Maschinenbauindustrie tätig. Ihre Leistungsschwerpunkte liegen in der Konzept- und Produktentwicklung, sowie in der Technologieentwicklung auf Basis ihrer ausgeprägten Gesamtfahrzeug-, Leichtbau-, und Werkstoffkompetenz. Der Geschäftsbereich New Mobility der PIERER Mobility-Gruppe mit den Marken Husqvarna E-Bicycles, R Raymon, GASGAS E-Bicycles sowie FELT Bicycles ist in der PIERER New Mobility GmbH (vormals PIERER E-Bikes GmbH) gebündelt. Die PIERER Innovation GmbH (Wels, Österreich) führt nachhaltig digitale Transformation durch und entwickelt digitale Innovationen für den Zweiradmarkt. Viele Innovationen von heute basieren auf einer breiten digitalen Evolution. Zum Beispiel ist Konnektivität nicht nur ein Thema für Smart Homes, sondern für alle, deren Alltagsgegenstände und Fahrzeuge immer breiter vernetzt werden. Zusammen mit der Avocodo GmbH stellt PIERER Innovation ein Kompetenzzentrum für digitale User Experience (Künstliche Intelligenz, E-Commerce, Internet of Things), Softwareentwicklung, Business Modeling und Data Science sowie die Evaluierung neuer digitaler Technologien dar und gestaltet die digitale Zukunft der PIERER Mobility AG. Die Avocodo GmbH (Linz, Österreich) ist ein auf digitale Strategie, mobile Anwendungen, Webapplikationen und Business-Lösungen spezialisierter Software- und IT-Anbieter. 1 Nicht vollkonsolidierte Gesellschaft, daher ist sie im vorliegenden Bericht nicht enthalten.

Nachhaltigkeitsbericht_2022 Unternehmensführung ESG-Team Das ESG-Team, bestehend aus Mitarbeitern der Bereiche Risiko- management, Qualitätsmanagement, Umweltmanagement und Investor Relations, steht in regelmäßiger Abstimmung mit den ESG-Beauftragten/-Verantwortlichen aller Fachabteilungen. Für die Umsetzung des ESG-Prozesses sowie für die Erstellung und Erreichung der ESG-Ziele sind die Geschäftsführer/Bereichsleiter der jeweiligen Geschäftsbereiche/Divisionen verantwortlich. Überwacht und genehmigt werden die Ziele regelmäßig durch den Vorstand. Die Gesamtverantwortung ist beim CEO festgelegt. Neuer Aufsichtsratsausschuss für ESG-Themen Mit Umlaufbeschluss des Aufsichtsrates der PIERER Mobility AG vom 11. Mai 2022 wurde der Ausschuss für Compliance, IR und ESG eingerichtet. Der Ausschuss ist im Geschäftsjahr 2022 zur ersten konstituierenden Sitzung zusammengetreten und befasst sich unter anderen mit den Themen des Nachhaltigkeitsberichtes sowie des TCFD-Berichtes und informiert sich regelmäßig, ob die von der PIERER Mobility AG verfolgten Ziele in den Bereichen Compliance, IR und ESG erfüllt werden. Zu diesem Zweck überwacht der Ausschuss die zur Erreichung dieser Ziele ergriffenen Maßnahmen und unterstützt die Implementierung solcher Maßnahmen in allen Unternehmensbereichen der PIERER Mobility AG. Zudem unterzieht der Ausschuss die verfolgten Ziele regelmäßig einer Evaluierung. Der Vorstand der PIRER Mobility-Gruppe achtet auf eine korrekte Unternehmensführung (Corporate Governance) und berücksichtigt dabei Aspekte der Nachhaltigkeit (zum Beispiel Nachhaltigkeits- strategie, Nachhaltigkeitsziele), um die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells zu gewährleisten. Nur so kann es sichergestellt werden, dass im Wandel der Zeit durch geopolitische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen der unternehmerische Bestand gesichert bleibt. Die Regeln für korrekte Unternehmensführung werden unter anderem durch den Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) festgelegt, zu dem sich die PIERER Mobility AG bekennt. Als in der Schweiz börsenotierte österreichische Gesellschaft unterliegt die PIERER Mobility AG außerdem den Regelungen der schweizeri- schen Richtlinie betreffend Informationen zur Corporate Governance der SIX Swiss Exchange („Schweizer Corporate Governance Richtlinie“). Der Vorstand der PIERER Mobility-Gruppe ist nach funktionalen und geschäftlichen Zuständigkeiten gegliedert. Die geschäftsbezogenen Bereiche werden, sowie auch im Jahr 2022, von vier Vorstands- mitgliedern geleitet. Die folgenden Verantwortungsbereiche konzentrieren sich auf die Konzernfunktionen und die geschäfts- bezogenen Zuständigkeiten: • Vorstandsvorsitzender / strategische Gesamtleitung, Produkt- und Qualitätsmanagement, Supply Chain, Strategische Projekte, • Nachhaltigkeit; Finanzen / Controlling, Compliance, Steuer, Risikomanagement; • Vertrieb, Marketing, Customer Service, Joint Ventures; • Personal, Organisation, IT. Weitere Informationen zu den Mitgliedern des Vorstands und ihren Verantwortungsbereichen finden sich ab Seite 76 im Geschäfts- bericht 2022.

Nachhaltigkeitsbericht_2022 Wertschöpfungskette Als Hersteller von Motorrädern für das Offroad- und Street- Segment sowie als Produkt- und Designentwickler von (E-)Bicycles integriert die PIERER Mobility-Gruppe einen weitreichenden Teil der Wertschöpfungskette. Diese beginnt bei der Produktentstehung im Bereich der Forschung und Entwicklung und reicht vom Einkauf, über die Produktion, die zum Teil auch intern erfolgt, bis hin zum Vertrieb. • Forschung & Entwicklung • Einkauf • Motorrad-Produktion & -Assemblierung • Logistik & Vertrieb • (Produktnutzung & Verwertung)

Nachhaltigkeitsbericht_2022 Nachhaltigkeitsmanagement 1. MANAGEMENTSYSTEM & ZERTIFIZIERUNGSUMFANG Der gesamte Produktentstehungsprozess in der Motorradherstellung – von der Marktanalyse, der Produktidee, dem Designstudium, der Konstruktion und Entwicklung, der Zusammenarbeit mit den Zulieferbetrieben und der Serienbeschaffung von Komponenten, der Teilefertigung und dem Zusammenbau von Motor und Fahrzeug bis hin zu der Verpackung und dem Versand – wird von einem integrierten Managementsystem nach ISO 9001:2015 und ISO 14001:2015 erfasst und mit dem KTM-Prozessmanagementsystem gesteuert. für Straßenfahrzeuge wie auch für Offroad, vom frühen Prototypen- stadium bis hin zum Serienprodukt, erprobt. Die Fahrer sind gegenüber anderen F&E-Mitarbeitern speziell geschult, was den Umgang mit solchen Fahrzeugen und dem Bewegen derselben im Grenzbereich betrifft. Im Zuge der Erprobung werden jährlich mittlerweile rund 2,5 Millionen Kilometer zurücklegt – Tendenz steigend. Um Risiken zu vermeiden, werden außerdem punktuell Fehlermöglichkeits- und Einflussanalysen (Design & Prozess FMEA) durchgeführt. Produktionsbegleitende Audits Aufbau & Prozess des Umweltmanagementsystems Um dem Risiko eines fehlerhaften Produktes und den damit verbundenen, möglichen nachteiligen Auswirkungen für unsere Kunden bestmöglich entgegenzuwirken, werden täglich intensive produktionsbegleitende Audits an Motoren und Fahrzeugen durchgeführt. Zur Verbesserung der Produktions- und Montage- prozesse werden zudem monatliche Prozessaudits in Anlehnung an VDA 6.3 durchgeführt. (VDA - Verband der Automobilindustrie, VDA 6.3 = Richtlinien für Prozessaudits). Da ein Großteil der erzeugten Fahrzeuge für die Verwendung im öffentlichen Straßenverkehr konzipiert und homologiert ist, legen wir hohen Wert auf die Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben der jeweiligen Endmärkte. Mess- und Prüflabor Innerhalb der KTM Forschungs und Entwicklungs GmbH steht ein Mess- und Prüflabor zur Verfügung. Hier werden neu entwickelte oder weiterentwickelte Materialien, die für den Verbau am Motorrad vorgesehen sind, hinsichtlich Gesundheits- und Sicherheits- auswirkungen analysiert bzw. überprüft, um die Einhaltung der Spezifikationsanforderungen von Bauteilen/Produkten sicherzustellen. Bei Bedarf können darüber hinaus Prüfungen an Bekleidungs- und Zubehörartikeln (Schutzausrüstung, etc.) im hauseigenen Labor durchgeführt werden. Zudem betreibt die F&E ein Prüffeld im Bereich der Betriebsfestigkeit zur Prüfung von Einzelkomponenten, Baugruppen und Gesamtfahrzeugen (z.B. Shaker-Prüfstand, Servohydraulik-Prüffeld, Dauerlauf- Rollenprüfstände, Akustik-Rollenprüfstand). Zusätzlich können im Qualitätsmanagement Prüflabor neben diversen Prüfungen, wie Härteprüfungen, Zug-/Druckprüfungen, chemische Analysen u.v.m. auch Schadteilanalysen durch die Fachbereiche beauftragt werden. Erprobung der Produkte & Prozess-FMEA Die Entwicklungsergebnisse werden während des gesamten Produktentwicklungsprozesses durch eigens installierte Testteams Die Darstellung von Energie- und Materialströmen sowie die Ableitung von Verbesserungspotentialen erfolgt durch ein in das Managementsystem integriertes, nach ISO 14001:2015 zertifiziertes Umweltmanagementsystem (UMS). Des Weiteren werden hier im Wesentlichen die nachfolgenden Aspekte fokussiert: • Lebenswegbetrachtung von der Entwicklung bis zur Entsorgung: Derzeit werden gewisse Aspekte des Produktlebenswegs, wie die Elektrifizierung kleinerer Leistungsklassen und die CO2-Emissions- reduktion (z.B. durch E-Fuels), forciert. Zudem wird derzeit ein Prozess zur Berechnung des CO2-Fußabdrucks für einzelne Komponenten der Fahrzeuge erarbeitet. • Gewährleistung der Betriebssicherheit: Jeder Mitarbeiter erhält bei Neueintritt eine Sicherheits- und Brandschutzunterweisung. Des Weiteren werden in den zertifizierten Standorten regelmäßige Audits mit Fokus auf Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit zur kontinuierlichen Sicherstellung von Umweltschutz-, Sicherheits- und Brandschutzvorgaben durchgeführt. Notfallpläne, die Anweisungen zum richtigen Verhalten in Notfallsituationen enthalten, sind für jeden Standort vorhanden. Audits: Durch regelmäßig stattfindende interne Audits wird fortwährend untersucht, ob Prozesse, Anforderungen und Richtlinien der ISO 14001:2015 erfüllt werden. Bei Abweichungen werden entsprechende Maßnahmen zur Korrektur gesetzt. Zusätzlich wird das Umweltmanagementsystem einmal jährlich durch den TÜV auditiert. • • Jährlich aktualisierte Umweltziele: Workshops zur Aktualisierung der Umweltziele finden einmal jährlich mit den entsprechenden Unternehmensbereichen statt. Die Offenlegung der Umweltziele erfolgt im Zuge der Berichterstattung entlang der Empfehlungen der Task Force on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD). Dieser Bericht erscheint seit 2021, wird jährlich überarbeitet und auf der Webseite der Unternehmensgruppe veröffentlicht1. • Jährliche Bewertung der Umweltaspekte: Um die Umweltziele optimal ausrichten zu können, werden vor der Aktualisierung der 1 https://www.pierermobility.com/wp-content/uploads/2022/12/PIERER-Mobility-AG_TCFD-Report-2022_de.pdf

Nachhaltigkeitsbericht_2022 in der Entwicklungsphase befinden. Darüber hinaus verfügt KTM über eine nach ISO 10844 zertifizierte Geräuschprüfstrecke. Unter Aufsicht eines akkreditierten technischen Dienstes werden auf dieser Prüfstrecke UNECE R41-Zulassungsprüfungen durchgeführt. Die Teststrecke wird auch für die Lärmemissionsbewertung von Fahrzeugen in der Entwicklung sowie für CoP (Conformity of Production) Tests verwendet. KTM hat zudem einen speziellen akustischen Laborraum, in dem nahezu kein Schall reflektiert wird und somit für die Durchführung von simulierten Vorbeifahrtgeräuschprüfungen (Simulation des Prüfverfahrens nach UNECE R41) geeignet ist. Simulierte Vorbeifahrtgeräuschprüfungen sind jedoch in der EU-Typgeneh- migungsverordnung und auch in der UNECE R41-Regelung für Geräuschemissionen von Motorrädern noch nicht vorgesehen. Dennoch werden in diesem echofreien Raum Tests durchgeführt, um die kontinuierliche Geräuschemissionsbewertung ganzer Fahrzeuge und in der Entwicklung befindlicher Fahrzeugteilsysteme (z. B. Bremssystem oder isolierte Analyse der Geräuschemissionen des Sekundärgetriebes) zu unterstützen. Assemblierungsprozess & End-of-Line Test Bei der KTM AG in Mattighofen werden durchschnittlich 954 Motorräder pro Tag assembliert (Jahresproduktionsmenge in 2022: rund 222.000 Fahrzeuge). Jede Fahrzeugkomponente wird nach einem Prüfplan durch erfahrene und hinsichtlich der relevanten Prüfkriterien geschulte Mitarbeiter überprüft. Im Zuge der Fahrzeugassemblierung werden zum Abschluss 100 % aller Motorräder einem End-of-Line Test unterzogen (Prüfstandlauf). Dieser Prozessschritt ist systemtechnisch abgesichert, sodass kein Fahrzeug ohne i.O.-Prüfung die Produktion verlassen kann. Wird ein Fehler im Assemblierungsprozess entdeckt, wird dieser vom Nachmontagepersonal im SAP ME (MES) erfasst. Jeder Fehlereintrag wird automatisch an das ERP-System übergeben und dort als Q-Meldung angelegt. Die Daten werden täglich ausgewertet und über ein Dashboard den entsprechenden Mitarbeitern zur Verfügung gestellt. Weiters findet im Zuge der Auslieferung an den Endkunden für jedes Motorrad eine sogenannte Pre-Delivery-Inspection durch den geschulten KTM/Husqvarna/GASGAS-Händler statt. Dabei wird eine klar definierte Inspektionsliste mit allen sicherheits- relevanten Bauteilen und Systemen abgearbeitet und elektronisch in der Fahrzeuggeschichte für jedes Motorrad im KTM/Husqvarna/ GASGAS Dealer.Net gespeichert. Die hohe Produktqualität wird insbesondere durch fertigungs- gerechtes Design, den Einsatz analytischer und statistischer Berechnungsmethoden, durch umfassende Prüfungen und Tests, und Fokussierung auf die Prozessqualität sowie durch die gezielte Kommunikation und Schulungsmaßnahmen bei allen Gesellschaften in der PIERER Mobility-Gruppe und den Zulieferbetrieben erreicht. Die außereuropäischen Assemblierungsstandorte werden von einem Team hochqualifizierter QM-Mitarbeiter professionell betreut. Sie sorgen dafür, dass das Fertigungs-Know-how zu diesen Standorten weitergegeben wird und stellen mit der Implementierung eines KTM-konformen Managementsystems die Qualität der dort produzierten Fahrzeuge sicher. ZERTIFIZIERUNGSUMFANG Qualitätsmanagementsystem Umweltmanagementsystem Der Zertifizierungsumfang der ISO 9001:2015 umfasst die Produktionsstandorte in Mattighofen, Munderfing und Graz, die Forschungs und Entwicklungs GmbH, die Logistikstandorte in Munderfing als auch die in Mattighofen und Graz ansässigen Vertriebsgesellschaften Somit umfasste die ISO-9001- Zertifizierung im Jahr 2022 70,2 %* der Mitarbeitenden. Neben den Unternehmensbereichen an den österreichischen Produktions- und Logistikstandorten der KTM AG in Munderfing und Mattighofen sind auch die KTM Components GmbH und die KTM Forschungs und Entwicklungs GmbH nach ISO-14001 zertifiziert. 69,6 %* der Mitarbeitenden waren somit im Jahr 2022 umfasst. Die jeweils gültigen Zertifikate sind auf der Unternehmensweb- seite permanent verfügbar. * Für diese Berechnung wurde die Anzahl der Mitarbeiter der KTM AG zum Stichtag 32.12.2022 (5.684) herangezogen.

Nachhaltigkeitsbericht_2022 Außerdem wurde nach neuer Methodik ein Impact Assessment vollzogen. Dazu wurden sowohl die Auswirkungen der Geschäfts- tätigkeiten auf die drei Nachhaltigkeits-Dimensionen beurteilt (Inside-Out), als auch ein risikobasierter Ansatz zur Beurteilung von Wirkungen aus Aspekten im Zusammenhang mit den 22 Themen auf die Gruppe und ihre Geschäftstätigkeiten (Outside-In) gewählt. Diese Bewertungen fanden dabei auch in Zusammenarbeit mit Vertretern aus den jeweils betroffenen Unternehmensbereichen sowie durch die ESG Verantwortlichen statt. Faire Geschäftspraktiken • Auswirkungen auf Menschen und Menschenrechte aus Beschaffung • Business & Legal Compliance • Datenschutz und Cybersicherheit • • Auswirkungen auf Menschen und Menschenrechte aus Faires und verantwortungsvolles Produktmarketing Geschäftsentscheidungen und -prozessen • Resilienz der Lieferketten Vor dem Hintergrund einer Veränderung der Definition von Wesentlichkeit im Zusammenhang mit der CSRD und der grundlegenden Erneuerung des Themenkatalogs wurde entschieden, in diesem Bericht zunächst auf alle 22 Themen einzugehen, da keines von ihnen als völlig unwesentlich bewertet werden konnte. Die Themen „ESG Stakeholderdialog“, „Zukunfts- fähigkeit des Geschäftsmodells“ und „Korrekte und nachhaltige Corporate Governance“ sind hierbei keinem der vier Bereiche zugeteilt, da sie sich als ESG Management-Aufgabe verstehen. Das Thema der Zukunftsfähigkeit ist zudem als Kombination mehrerer ESG Themen zu betrachten. Die genannten drei wesentlichen Themen werden als übergeordnete Management- ansätze für alle vier ESG-Bereiche gesehen. Aus dem Grund sind sie auch mit keinem bestimmten Indikator verbunden. Die Stakeholder werden mit dem vorliegenden Nachhaltigkeits- bericht über Maßnahmen und deren Ergebnisse informiert. Ebenso werden bestimmte ESG-Themenbereiche auch bei unterschiedlichen Veranstaltungen vorgetragen (wie z.B. Roadshows/Investor- konferenzen, Fachveranstaltungen, usw). Die 22 Themen gliedern sich wie folgt: Verlässlicher Arbeitgeber • Arbeitgeberattraktivität • Arbeitnehmerrechte und Arbeitsbedingungen • Arbeitssicherheit und Mitarbeitergesundheit • Aus- und Weiterbildung • Diversität und Chancengleichheit Nachhaltige Mobilität • • Klima- und Umweltauswirkungen aus dem Innovation aus eigener Forschung und Entwicklung Produktdesign/End of Life • Klima- und Umweltauswirkungen aus der Produktnutzung • Produktqualität und Anwendersicherheit Umweltbewusste Produktion • Abfallmanagement • Klima- und Umweltauswirkungen aus Beschaffung und Logistik • Klima- und Umweltauswirkungen aus der Produktion • Sonstige Klima- und Umweltauswirkungen ESG Management • ESG Stakeholderdialog • Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells • Korrekte und nachhaltige Corporate Governance In den nachfolgenden Kapiteln werden die Themen unter Bezugnahme auf die Konzepte, Risiken, Due-Diligence-Prozesse und Maßnahmen sowie Ergebnisse und Leistungsindikatoren, beschrieben. Wesentliche Risiken aus der Geschäftstätigkeit und aus den Geschäftsbeziehungen der Gruppe, die mit Auswirkungen auf die im Fokus stehenden Belange verbunden sind, werden in den jeweiligen Fachbereichen identifiziert und mittels der beschriebenen Maßnahmen möglichst vermieden. Nichtfinanzielle Risiken werden systematisch erfasst und bewertet (siehe dazu Kapitel „Nachhaltig- keits- und Klimarisiken“). Wesentliche Risiken, die wahrscheinlich negative Auswirkungen auf die Belange haben, werden gem. §267a UGB in die Berichterstattung aufgenommen. ESG Programm Das 2021 eingeführte ESG Programm ist eine Übersicht aller ESG Maßnahmen, mit denen die wesentlichen ESG Themen und dazugehörige Ziele bearbeitet bzw. erreicht werden. Der Prozess sieht vor, dass die Maßnahmen und Ziele in diesem ESG Programm in jährlichen Workshops mit den Fachbereichen entlang der als wesentlich identifizierten ESG Themen überprüft, aktualisiert oder neu aufgestellt werden. Das ESG Programm wird im Anschluss dem Vorstand zur Freigabe vorgelegt. Aufgrund eines im Jahr 2022 gestarteten Projekts zur Schaffung einer faktenbasierten Grundlage für den Ausbau der ESG Strategie wurde auch für das Berichtsjahr 2022 das ESG Programm in Anlehnung an den Prozess erstellt. Nach Abschluss des Grundlagenprojekts und der weiteren Verwendung daraus gewonnener Erkenntnisse kann der ESG Prozess wie geplant im Geschäftsjahr 2023 durchgeführt werden. Die vorläufige Version des ESG Programms aus dem Jahr 2021 wurde für das Jahr 2022 aktualisiert und in ausführlicher Form dem Anhang beigefügt.

Nachhaltigkeitsbericht_2022 3. NACHHALTIGKEITS- UND KLIMARISIKEN Nicht-finanzielle bzw. nachhaltigkeitsbezogene Risiken (ESG Risiken) wurden im Jahr 2022 im Zuge des Impact Assessment (Fokus: Inside-Out) und eines weiteren Projekts (Fokus: Outside-In) erhoben. Eine im Enterprise Risk Management integrierte Behandlung wird weiter forciert und ausgebaut. Eine qualitative Zusammen- fassung der Bruttorisiken findet sich in der nachfolgenden Tabelle. NICHT-FINANZIELLE RISIKEN (ESG RISIKEN) – VERKNÜPF TE TCFD -RISIKEN Verknüpfungen mit thematisch zugehörigen klimabezogenen Risiken (Outside-In) nach den Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosure (TCFD) werden ebenso dargestellt. Weitere Details zu den TCFD Risiken finden sich im TCFD Report 2022 der PIERER Mobility AG1 . Maßnahmen (Verweis auf Kapitel im Bericht und ESG Programm) Siehe Kapitel 8. unter „Nachhaltige Mobilität“ und Maßnahmen im ESG Programm 2022 ESG-Themen Beschreibung der wesentlichen Bruttorisiken Bezug zu NaDiVeG- Belang Umwelt Klima- und Umweltauswirkungen aus der Produktnutzung Outside-In: Das wesentliche Bruttorisiko ergibt sich aus verschiedenen nachhaltigkeitsbezogenen Ursachen für strengere Regulierungen von Zweirädern mit Verbrennungsantrieb. Neben Verschärfungen der EURO-Norm hinsichtlich von Emissionswerten kommen auch zunehmende Lärmregulierungen hinzu, welche Einsatzgebiete insbesondere für Offroad-Motorräder einschränken könnten. Folgen des Regulierungsdrucks könnten verminderte Nachfrage und Absatzmöglichkeiten für bestimmte Modellreihen in bestimmten Märkten sein. Einher gehen könnten auch Verluste von Marktanteilen. Inside-Out: CO2-Emissionen aus der Nutzungsphase von Motorrädern mit Verbrennungsantrieb machen den größten Teil der mit dem Unternehmen verbundenen CO2-Emissionen aus und tragen zum fortschreitenden Klimawandel bei. Daraus erwachsende Konsequenzen sind anteilig zu betrachten, könnten aber schwere gesundheitliche und ökologische Folgen haben. Ferner sind Lärmemissionen bei Verbrenner-Motorrädern eine bedeutende Auswirkung. Lärm jenseits vorgegebener Grenzwerte entsteht vorwiegend aus individuellem Fahrverhalten und dem Einsatz nicht-homologierter oder schlecht gewarteter Komponenten. Verkehrslärm als Ganzes gilt als bedeutendes Gesundheits- und Umweltproblem, zu dem ein Ausbleiben entsprechender Verbesserungsinitiativen beitragen würde. Verknüpfte TCFD Risiken Politik & Recht: Klimabedingte Regulierungen/Fahrverbote Klimabedingte Produktklagen 1 https://www.pierermobility.com/wp-content/uploads/2022/12/PIERER-Mobility-AG_TCFD-Report-2022_de.pdf

Nachhaltigkeitsbericht_2022 Maßnahmen (Verweis auf Kapitel im Bericht und ESG Programm) Siehe Kapitel 11. unter „Umweltbewusste Produktion“ und Maßnahmen im ESG Programm 2022 ESG-Themen Beschreibung der wesentlichen Bruttorisiken Bezug zu NaDiVeG- Belang Klima- und Umwelt- auswirkungen aus der Produktion Verknüpfte TCFD Risiken Markt: Ressourcenknappheit/Rohstoffpreissteigerungen Akut: Extreme Wetterevents (Unwetter/schwere Gewitter mit Hagel, Hochwasser) Outside-In: Steigende Energiepreise haben verschiedene Ursachen und können sich ihrerseits auf das Unternehmensergebnis auswirken. Ohne entsprechende Effizienzmaßnahmen könnten Energiekosten demnach stark steigen und das Ergebnis mindern. Im Zusammenhang mit dem voranschreitenden Klimawandel steigen auch Häufigkeit, Ausmaß und regionale Verbreitung von Extremwetterereignissen, welche Produktionsstandorte temporär beeinträchtigen oder außer Betrieb setzen können. Inside-Out: Neben klimawandelbezogenen Auswirkungen (v.a. CO2-Emissionen aus fossilen Energieträgern in der Produktion) könnten im Zusammenhang mit der Lagerung und Verarbeitung von nötigen Materialien und Stoffen Umweltverschmutzungen entstehen. Verknüpfte TCFD Risiken Akut: Extreme Wetterevents (Unwetter/schwere Gewitter mit Hagel, Hochwasser) Chronisch: Steigender Kühlbedarf durch Erwärmung Sonstige Klima- und Umweltauswirkungen Outside-In: Wesentliche Bruttorisiken stehen vorwiegend im Zusammenhang mit möglicherweise steigenden Kompensationszahlungen für CO2-Emissionen. Diese könnten unter anderem gebäudebezogene Energiekosten und dienstreisebezogene Kosten erhöhen. Inside-Out: Neben CO2- und Schadstoffemissionen aus Dienstreisen und gebäudebezogenem Energiebedarf (Strom, Wärme) und ihrem möglichen Beitrag zum Klimawandel könnten Lichtemissionen und Flächenversiegelung als Umweltauswirkungen auftreten. Abfallmanagement Inside-Out: Abfälle können bei unsachgemäßer Behandlung in Umweltsysteme gelangen und Schäden anrichten. Hohe, unsortierte Abfallmengen können zu einer Verknappung nutzbarer Ressourcen beitragen, da sie nicht rückgewonnen werden können und somit aufwändig vernichtet werden oder verloren gehen. Bestrebungen in Richtung Kreislaufwirtschaft werden dadurch gegebenenfalls ausgebremst. Siehe Kapitel 13. unter „Umweltbewusste Produktion“ und Maßnahmen im ESG Programm 2022 Siehe Kapitel 12. unter „Umweltbewusste Produktion“ und Maßnahmen im ESG Programm 2022

Nachhaltigkeitsbericht_2022 Maßnahmen (Verweis auf Kapitel im Bericht und ESG Programm) Siehe Kapitel 4. unter „Verlässlicher Arbeitgeber“ Siehe Kapitel 9. unter „Nachhaltige Mobilität" und Maßnahmen im ESG Programm 2022 ESG-Themen Beschreibung der wesentlichen Bruttorisiken Bezug zu NaDiVeG- Belang Schwierigkeiten im Recruiting wichtiger Fachkräfte und High Potentials sowie zu erhöhter Fluktuation unter bereits Beschäftigten beitragen. Vorfälle im Zusammenhang mit der Wahrung von Arbeitnehmerrechten und Arbeitsbedingungen könnten zu Klagen und Sanktionen sowie zu Reputationsschäden führen. Diversität und Chancengleichheit Outside-In: In der modernen Gesellschaft spielen unterschiedliche Lebensentwürfe, Weltanschauungen und kulturelle Hintergründe eine zunehmend wichtige Rolle . Auch für die Beurteilung vieler Stakeholder des Unternehmens sind diese Grundsätze wichtig. Ebenso achten zukünftige Mitarbeiter genauso wie bestehende mehr und mehr auf eine sozial gerechte Struktur im Unternehmen. Risiken für das Unternehmen im Bereich dieses Themas lassen sich als Abwenden verschiedener Stakeholder mit einhergehendem Reputationsverlust zusammenfassen. Auch würden die nachweislichen Potenziale diverser Teams hinsichtlich Innovation und Lösungsfindung nicht genutzt. Inside-Out: Als großer Arbeitgeber und global tätiges Unternehmen hat man Verantwortung gegenüber einer gerechten Gesellschaft und einer gerechten Unternehmenskultur über die verschiedensten Individuen im Unternehmen hinweg. Ein Ignorieren dieser Themenbereiche könnte bestehende soziale Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft verschärfen statt lösen und die individuelle Freiheit von Menschen einschränken. Sozialbelange Produktqualität und Anwendersicherheit Outside-In: Wenn dem zunehmenden Sicherheitsanspruch durch Anwender und Regulierungen nicht entsprochen wird, könnte die Attraktivität motorisierter Zweiräder in bestimmten Segmenten sinken und somit zu teilweisen Absatzeinbrüchen führen. Probleme in der Produktqualität könnten zu Rückrufaktionen und Reputations-schäden führen, die das Unternehmensergebnis belasten. Hohe Anforderungen an die Qualität der Produkte aus Regulierungen und weiteren Vorgaben können zu hohen Aufwänden und stei-gender Komplexität der Produkte führen. Dies ist auch im Zusammenhang zunehmender Intentionen zur Verwendung bzw. Nicht-Verwendung bestimmter Materialien aufgrund von nachhaltigkeitsbezogenen Kriterien zu sehen. Inside-Out: Als Hersteller von Mobilitätslösungen trägt man auch Verantwortung den Anwendern gegenüber, ihnen ein hochwertiges Produkt ohne Produktions- oder Sicherheitsmängel zur Verfügung zu stellen, welche zu Unfällen und gesundheitlichen Folgen führen oder beitragen könnten. Unzureichende Prüfprozesse und zu wenig Fokus auf Sicherheitsfeatures könnten Qualitäts- und Si-cherheitsmängel begünstigen. Verknüpfte TCFD Risiken Chronisch Wetterabhängiges Mobilitätsverhalten

Nachhaltigkeitsbericht_2022 ESG-Themen Beschreibung der wesentlichen Bruttorisiken Bezug zu NaDiVeG- Belang Maßnahmen (Verweis auf Kapitel im Bericht und ESG Programm) Inside-Out: Ohne entsprechende Gegenmaßnahmen können wettbewerbsverzerrende Praktiken ungehindert durchgeführt werden und somit Schäden im markwirtschaftlichen System verursachen. Outside-In: Neben Reputationsschäden aus wettbewerbsverzerrenden Praktiken drohen insbesondere hohe Geldstrafen und andere Sanktionen. Ferner könnten Mehrkosten aus durch Bestechung entstandenen unwirtschaftlichen Verträgen entstehen. Gerade mit Blick auf die zunehmenden Regulierungen im ESG-Bereich könnte sich das Risiko für den Eintritt von Vorfällen erhöhen. Menschenrechte siehe Sozialbelange siehe Arbeitnehmerbelange siehe Arbeitnehmerbelange siehe Sozialbelange siehe Sozialbelange Auswirkungen auf Menschen und Menschenrechte aus Beschaffung Arbeitssicherheit und Mitarbeitergesundheit Diversität und Chancengleichheit Datenschutz und Cybersecurity Auswirkungen auf Menschen und Menschenrechte aus Geschäftsen- tscheidungen und -prozessen Sonstige Belange Innovation aus eigener Forschung und Entwicklung Siehe Kapitel 6. unter „Nachhaltige Mobilität“ Inside-Out: Hersteller und Anbieter von Mobilitätslösungen haben großen Einfluss darauf, Anwender zu einer sicheren und nachhaltigen Mobilität zu befähigen. Mangelnde Innovation bzw. Forschung und Entwicklung zu Verbesserungen in den Bereichen Sicherheit, Effizienz und Umweltverträglichkeit der Produkte sowie zur Erfüllung von Kundenerwartungen könnten zu Umwelt- und Gesundheitsschäden oder den Fortbestand von nicht nachhaltigen Verhaltensweisen beitragen. Outside-In: Im Zusammenhang mit dem einsetzenden und politisch zunehmend geforderten Technologie-Wandel weg von dem Verbrenner-Antrieb ist noch offen, welche der möglichen Alternativen sich durchsetzen werden, wann sie es tun und zu welchen Anteilen bzw. in welchen Einsatzgebieten. F&E-Tätigkeiten und -Investitionen in diesem wichtigen

Nachhaltigkeitsbericht_2022 5. ESG STAKEHOLDER DIALOG Durch die wachsende Präsenz der Produkte aus den verschiedenen Unternehmensbereichen – insbesondere jener unter den Motorrad- Marken KTM, Husqvarna Motorcycles und GASGAS sowie unter den (E-)Bicycles-Marken Husqvarna E-Bicycles, R Raymon, GASGAS Bicycles und FELT Bicycles ist PIERER Mobility auf dem Weltmarkt mit verschiedenen Anspruchsgruppen konfrontiert. Die einzelnen Interessen und Haltungen werden hierbei möglichst ausgewogen berücksichtigt. Die Gruppe ist stets bemüht, einen kontinuier- lichen und intensiven Dialog mit ihren Stakeholdern zu führen. Die Sichtweisen und Erfahrungen anderer sind für ihr Handeln entscheidend, um relevante, aber auch kontroverse Themen anzusprechen und zu diskutieren. Nur so kann sie die von beiden Seiten gestellten Anforderungen und Erwartungen erfüllen und nachhaltige Lösungen entwickeln. Hierzu hat sie definierte Kommunikationswege und Dialogformen installiert, die einen laufenden Austausch mit den wichtigsten Anspruchsgruppen ermöglichen. Eine proaktive Kommunikation und die Einbindung relevanter Stakeholder sind für die PIERER Mobility- Gruppe von entscheidender Bedeutung, um ihre marktführende Stellung zu bewahren und auf das volatile Marktumfeld ihrer Produkte und Dienstleistungen möglichst zeitnah reagieren zu können. Ein respektvoller Umgang miteinander und der transparente Informationsfluss tragen nachhaltig dazu bei, ein gegenseitiges Vertrauen aufzubauen und Missverständnisse zu vermeiden – nur so können bestehende Spannungen abgebaut und neue Konflikte vermieden werden. Im Mittelpunkt ihres Stakeholder-Dialogs stehen neben persönlichen Gesprächen vor allem auch die gemeinsame Produktentwicklung mit verschiedenen Fachgruppierungen sowie eine starke regionale Zusammenarbeit ihrer Standorte und Zuliefer- betriebe. Die Unternehmensgruppe ist sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und daher stets bemüht, zukunftssichere Arbeitsplätze anzubieten und nachhaltig neue Arbeitsplätze zu schaffen. Im Dialog mit Anrainern, Gemeinden und Verbänden entwickelt sie Lösungskonzepte für lokale Herausforderungen und forciert eine ausgewogene Aufklärungsarbeit. Der regelmäßige Austausch mit dem Kapitalmarkt, wie zum Beispiel bei Roadshows, Investorenkonferenzen und Conference Calls (seit 2022 auch via Live-Webcast im Zuge der Präsentation der vorläufigen Kennzahlen wie auch zu den Halbjahresergebnissen), hat für die PIERER Mobility-Gruppe einen hohen Stellenwert. Darüber hinaus umfasst ihr Stakeholder-Management auch noch Tech-Talks, Themen-Workshops, Schulungen, Befragungen, Web-Plattformen, Medienkontakte und Interviews sowie Messen und Karrieretage. jährlich auf deren Aktualität überprüft und upgedatet. Ein Überblick zu den Stakeholder-Gruppen und den Dialogformen findet sich nachfolgend. Mitarbeiter: jährliches Mitarbeitergespräch (Performance Talk), Career Talks, Intranet, Mitarbeiter App, Fachworkshops, Schulungen, Ideenwerkstatt, Infoveranstaltungen und Betriebsversammlungen, Führungen in Produktionsbereiche, Willkommenstage für neue Mitarbeiter und Lehrlinge, KTM Riders Academy, KTM_academy, Production Academy, Lehrwerksatt, Netzwerkveranstaltungen (#LeadershipNextLevel, #LeadersNET). Kapitalmarkt (Aktionäre, Investoren, Analysten, Banken und Rating-Agenturen) und ESG Professionals: Bilateraler Austausch zu Themen betreffend Umwelt, Soziales und Unternehmenssteuerung (ESG) mit Investoren und ESG-Analysten. Universitäten und wissenschaftliche Partner: Delta Akademie der Montanuni Leoben (Stefan Pierer als Leitungsbeirat), Runder Tisch in Kleingruppen zu Technologie-Themen der Zukunft, gemeinsame F&E-Projekte, Besuch von Bildungsinstituten (Fachhochschulen, Unis), Erstellen von Studien, Zusammenarbeit mit technischen Hochschulen im Rahmen von Förderprojekten, Kooperation mit der LIMAK sowie mit Hochschulen und technischen höher bildenden Schulen, Sponsor von/Kooperation mit Formula Student Teams, Mitglied des Automobilclusters. Lieferanten und Händler: Messen, Produktvorstellungen und Testfahrten, gemeinsame Veranstaltungen, Schulungen, Vorträge, regelmäßige Dealer Meetings über Liefer- und Qualitätsverein- barungen, täglicher Austausch über das Dealer.Net. Anwender: Customer Experience Camps, Jugendförderprogramme (E-MINI ACADEMY, YOUNG and MINI FIGHTERZ, Austria Junior Cup). Geschäftspartner: Wissensaustausch bei Fachtagungen und Expertenworkshops. Rennfahrer und Werksfahrer, Fahrerteams: Testfahrten, persönliche Feedback-Gespräche und Erfahrungsaustausch in Bezug auf Sicherheit. Medien: Interviews, Pressemeldungen, intensive Kontakte zu Wirtschaftsjournalisten, Testfahrten, Messen, Produktvorstellungen. Die Identifikation der Stakeholder-Gruppen erfolgte erstmals 2018 im Zuge einer internen Analyse der wichtigsten Anspruchsgruppen, die mit verschiedenen Unternehmensbereichen regelmäßig in Kontakt treten oder mit denen bereits ein intensiver Informationsaustausch vorhanden ist. Auf Basis der laufenden unterjährigen Aktivitäten mit den Stakeholdern werden die Dialogformen seither zumindest Politik, Netzwerke und Verbände: Verband der Europäischen Motorradhersteller (ACEM, Stefan Pierer als Vizepräsident); Präsidentschaft (Stefan Pierer) bei der Industriellenvereinigung Oberösterreich; An den Standorten der PIERER Mobility-Gruppe ist das Management in regelmäßigem Austausch zu relevanten lokalen/ regionalen Regierungsvertretern und Behörden (Bereitstellen

Nachhaltigkeitsbericht_2022 E-Call – Projekt „sAFE“ Weiterführende Informationen finden sich in folgenden Unterlagen der ACEM: Forcierung der Teilnahme an länderübergreifend durchgeführten Normungsaktivitäten zur Festlegung der Mindestanforderungen für die Integration des bereits im Automotive-Segment etablierten automatisierten Notrufsystems E-Call. Im abgelaufenen Berichtsjahr wurden im Europäischen Komitee für Normung, CEN die Weichen gestellt, um die technische Spezifikation TS17249-5 (gibt die funktionalen Mindestanforderungen an ein motorradspezifisches E-Call-System vor) in einen vollwertigen Europäischen Standard (EN Norm) hochzustufen. Europäisches Qualitätssiegel für Motorradausbildung Das Europäische Qualitätssiegel für Motorradtraining1 wurde im Jahr 2016 ins Leben gerufen. Das Programm wird vom Europäischen Verband der Motorradhersteller (ACEM), dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) und der International Motorcycling Federation (FIM) vorangetrieben. Es handelt sich um ein freiwilliges Zertifizierungssystem für Motorradsicherheitstrainingsprogramme nach dem Führerschein, das allen Schulungszentren offensteht. Das Hauptziel dieses Programms ist es, Motorradfahrern zu ermöglichen, die besten Trainingsmöglichkeiten nach dem Führerschein in Europa zu finden. 2019 wurde das Qualitätssiegel von der Europäischen Kommission mit dem European Road Safety Charter Award in der Kategorie „Freiwillige Verpflichtungen“ ausgezeichnet. Mit dieser Auszeichnung werden jene Initiativen gewürdigt, die zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beitragen und Leben auf Europas Straßen retten. Seit der Einführung wurden insgesamt 36 Schulungsprogramme in elf Ländern2 mit dem Europäischen Qualitätssiegel zertifiziert, darunter auch fünf Motorradausbildungen der KTM Riders Academy. Bisher wurden rund 200 Gruppentrainings durch die KTM Riders Academy durchgeführt. Im Berichtsjahr selbst gab es rund 350 Trainingsteilnehmer. Ende 2022 wurde eine Arbeitsgruppe gestartet, um die Erarbeitung von einheitlichen Trainings für zertifizierte Schulungsprogramme zu forcieren. Umwelt Fortsetzung der Aktivitäten innerhalb der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UNECE3) im Bereich der Umweltanforderungen an PTW mit Verbrennungsmotor (EPPR - Environmental and Propulsion Performance Requirements). • Nachhaltigkeit im Verkehr und Geräuschemissionen4; • Engagements der Motorradindustrie für die Umwelt5; • Strategie zur Dekarbonisierung des Verkehrs – Powered Two-Wheelers (PTWs) im Jahr 20506. Sicherheit Fortsetzung der Aktivitäten innerhalb der UNECE betreffend Sicherheitsvorschriften im PTW-Segment, wie zum Beispiel Bremsen, Beleuchtung, etc. Zudem stehen im Bereich Sicherheit insbesondere Fahrassistenzsysteme im Focus der Hersteller: Fahrassistenzsysteme für Motorräder können helfen, Unfälle zu vermeiden. Sie tragen zur Reduzierung von Kollisionen bei, indem sie den Fahrer in kritischen Situationen unterstützen. Gleichzeitig erhöhen sie auch die Fahrfreude und den Fahrkomfort. Einschlägige Beispiele sind: Traktionskontrollsysteme (TCS), Reifendrucküber- wachungssysteme (TPMS), elektronisch einstellbare Federung, elektronischer Tempomat, Schaltassistent, Spritsparassistent, Annäherungsaktivierungssysteme (d.h. schlüssellose Fahrsysteme), fahrzeuginterne Navigationssysteme, einstellbare Fahrmodi, Seitensichtassistent, automatische Stabilitätskontrolle, usw. Viele fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme wurden ursprünglich für Autos entwickelt. Sie können jedoch potenziell gefährlich sein, wenn sie ohne ein entsprechendes Konzept auf Motorräder angewendet werden. Aus diesem Grund arbeiten ACEM-Mitglieder an spezifischen technischen Lösungen für Fahrassistenztechnologien. Von der KTM AG wurden bereits Systeme entwickelt und werden diese seit 2021 in Serienmotorräder verbaut, die einen adaptiven Tempomat, eine Vorwärtskollisionswarnung und sogar eine Erkennung des toten Winkels bieten, die alle dazu beitragen können, das Sicherheitsniveau für Motorradfahrer zu erhöhen. Die Technologie, die diesen Systemen zugrunde liegt, ist eine Kombination aus Radarsensor, Bremssystem, Motormanagement und HMI (Human Machine Interface). Beispiele für die Weiterentwicklung von sicherheitsrelevanten Assistenzsystemen in 2022 sind: • Totwinkelerkennung inklusive Spurwechselwarnung • Neue Bluetooth Low Energy basierte Sensoren zur Erfassung des Reifendrucks ACEM Road Safety Strategy: https://roadsafetystrategy.acem.eu/home/the-european-motorcycle-training-quality-label/ 1 European Motorcycle Training Quality Label: https://motorcycle-training-label.eu/; 2 https://motorcycle-training-label.eu/motorcyclists/ 3 UNECE: United Nations Economic Commission for Europe 4 https://acem.eu/policy-areas/environment/acem-position-paper-transport-sustainability-sound-emissions-and-noise-a-collective-response-for-a-shared-responsibility 5 https://acem.eu/policy-areas/environment/riding-in-a-21st-century-environment-the-motorcycle-industry-s-commitment-to-the-environment 6 https://acem.eu/policy-areas/environment/acem-position-paper-decarbonisation-of-transport-powered-two-wheelers-ptws-on-the-road-to-2050

Nachhaltigkeitsbericht_2022 Die Experten von KTM F&E gehen davon aus, dass sich durch die im Projektinhalt vorgesehene internationale Standardisierung ein Markt für dieses Batteriesystem entwickeln wird, der es erlaubt, die Erwartungen der Kunden hinsichtlich Reichweite, „Ladezeit“ (beschränkt sich auf die Zeit, die für den Austausch der Batterien benötigt wird) und Kosten zu erfüllen, und in dem sich für die Hersteller (Fahrzeug, Batterie, Lade-/Wechselstationen) jeweils positive Business Cases darstellen lassen. Die Konsortiumsmit- glieder leisten somit einen wesentlichen Beitrag zur weiteren Verbreitung des elektrischen Antriebs in leichten 2-, 3- und 4-rädrigen Fahrzeugen mit einem Anwendungsschwerpunkt auf kürzere Distanzen (z.B. Tagesstrecken von <100km). INDUSTRIELLENVEREINIGUNG OBERÖSTERREICH Im Zuge der Ordentlichen Vollversammlung 2022 wurden der Vorstand und das Präsidium der Industriellenvereinigung Oberöster- reich (IV OÖ) für die Funktionsperiode 2022 - 2025 neu gewählt. Stefan Pierer ging als neuer Präsident hervor. Die IV OÖ ist eine freiwillige, parteipolitisch unabhängige Interessenvertretung mit ehrenamtlich tätigen Funktionären. In ihr sind ca. 450 Unternehmen mit rund 150.000 Mitarbeitern zusammengeschlossen. Sie zählen zu den Leitbetrieben der oberösterreichischen Wirtschaft. Gemeinsam mit der Bundes-Industriellenvereinigung Österreich wurde 2022 ein Strategiepapier unter dem Titel „Leistung muss sich (wieder) lohnen" ausgearbeitet. Menschen stellen sich mit starker Einsatzbereitschaft den aktuellen Krisen und Herausforderungen. Gleichzeitig unterliegt der Arbeitsmarkt einem tiefgreifenden Wandel und der Anspruch an einen modernen Arbeitsplatz verändert sich. In Zeiten des Fach- und Arbeitskräftemangels wird sehr deutlich, welch ein wertvolles Gut engagierte Arbeitskräfte sind. Vor diesem Hintergrund schlägt die Industriellenvereinigung bzw. die Industrie in diesem Strategiepapier ein Leistungspaket mit 10 Maßnahmen1 vor, die sich kurzfristig umsetzen lassen und zu einer Entspannung der Situation beitragen können. ARGE2R AD Die Arge2Rad ist der Verband der österreichischen Zweiradindustrie, deren Aktivität sich darauf konzentriert, Überzeugungsarbeit zu leisten, um das Motorradfahren noch attraktiver zu machen, indem der Zugang zum motorisierten Zweirad einfacher und gleichzeitig sicherer wird. In Zusammenarbeit mit einer Reihe von Kooperations- partnern – darunter die österreichischen Mobilitätsklubs, die Fahrschulen, die Wirtschaftskammer, die Medien, die Polizei und diverse Ministerien konnte die Arge2Rad bereits vieles erreichen. 1 https://leistung-muss-sich-lohnen.at/ Mit Hubert Trunkenpolz fungiert ein Vorstand der KTM AG als Präsident der Arge2Rad, die sich auf folgende thematische Schwerpunkte konzentriert: Stabile Marktentwicklung von Powered Two-Wheelers, Reduktion von CO2- und Lärmemissionen, Verkehrsregelungen und Verkehrssicherheitsinitiativen, • • • • Organisation von Testtagen und Messen. Elektromobilitätsbonus für Einspurige In Sachen Elektromobilität gehen vom Zweirad wichtige ökologische Impulse aus. Eine Maßnahme, für die sich die Arge2Rad stark einsetzt, ist der Elektromobilitätsbonus. Auch im Jahr 2022 wurde die Fortführung des neuen Fördersystems für Mopeds, Roller und Motorräder zwischen den Importeuren der Arge2Rad und dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie beschlossen. Österreich bewegt sich im Europavergleich mit bereits mehr als 25 % Elektroanteil am gesamten Moped Bereich im absoluten Spitzenfeld. Jährlich kommen rund zehn neue Modelle dazu. ZIV Die PIERER New Mobility GmbH ist Mitglied des Zweirad Industrie Verbands (ZIV) in Deutschland. Durch die aktive Beteiligung an verschiedenen Arbeitskreisen sind die Verbandsmitglieder in der Lage, signifikanten Einfluss auf Normen und gesetzliche Rahmenbedingungen im Bereich des Zweiradsektors auszuüben. Der ZIV vertritt die Interessen der Mitglieder in nationalen und internationalen Gremien und verschafft ihnen darüber hinaus als Mitglied des europäischen Dachverbandes CONEBI Gehör auf EU-Ebene.

Nachhaltigkeitsbericht_2022 Die Avocodo GmbH ist außerdem Hauptsponsor des Fördervereins für die Fachhochschul-Studiengänge in Hagenberg – FH Oberösterreich. Die Studierenden können ihr technisches Know-how praxisnah erweitern und dieses in konkreten Projekt- ergebnissen umsetzen. Durch die langjährigen Kooperationen mit der Fachhochschule ist das Unternehmen auch eng mit dem Campus Hagenberg verbunden. Jährlich stellt Avocodo zahlreiche Absolventen und Praktikanten ein. Die Zusammenarbeit mit der FH Hagenberg wurde 2022 noch weiter ausgebaut, indem eine Raumpatenschaft für ein Labor (beginnend ab März 2023 für fünf Jahre) abgeschlossen wurde. Berufsförderung – Arbeitsmarktsituation positiv unterstützen Die KTM AG ist Teil des Regionalbeirats beim österreichischen AMS Arbeitsmarktservice in Braunau, dem öffentlich-rechtlichen Dienstleistungsunternehmen für Arbeitssuchende. Dieses so genannte Verwaltungsgremium des AMS besteht aus Vertretern der Arbeitnehmer und Arbeitgeber sowie des AMS. Der Beirat hat zum Ziel, Grundsätze der Arbeitsmarktpolitik zu entscheiden und Maßnahmen zu beschließen, um die jeweils aktuellen Bedürfnisse des Arbeitsmarkts zu bedienen. Ein zentraler Schwerpunkt ist unter anderem die Umsetzung von Aktionen, um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten, der im Berichtsjahr besonders prägend war. Mit dieser Beiratsfunktion hat die KTM AG bzw. die Unternehmens- gruppe die Chance, positiv auf die schwierige Fachkräftesituation einzuwirken. Innovation Lab – Workshops für Kinder und Jugendliche Bei der KTM AG stehen Technik und Innovation stets im Vordergrund. Es ist ihr wichtig, der jungen Zielgruppe ihre technischen Themen näher zu bringen. Spielerisches Erlernen von Basiswissen in Elektro- technik und digitaler Gestaltung stehen im Fokus der Workshops, die Kinder und Jugendliche in dem sogenannten Innovation Lab in der KTM Motohall besuchen können. Ein fundiertes pädagogisches Konzept dient als Basis sowie Orientierung für die Workshop- Betreuer. Im Jahr 2022 konnten rund 360 Buchungen im Innovation Lab der KTM Motohall verzeichnet werden. „Learning by doing“ ist hier das Motto. Alles, was die Teilnehmer mitbringen sollten, ist ihre Kreativität – den Rest erlernen sie eben spielerisch in Form von z.B. Löten oder Doodeln. In Design-Workshops wird den Youngsters vermittelt, wie 3D-Scanner und 3D-Drucker funktionieren, sie entwerfen eigene Motorräder am Design-Board und schneiden diese anschließend am Laser-Cutter aus. Jugendförderprogramm – Nachwuchs in Sachen Sport unterstützen Dass man sich im Hause KTM der Nachwuchsförderung verschrieben hat, beweisen bereits die vergangenen vier YOUNG FIGHTERZ-Saisonen. Die Förderung des Motorsport-Nachwuchses bleibt ein wichtiges Thema. Als YOUNG FIGHTERZ werden Österreichs Nachwuchspiloten der Klasse 85ccm bezeichnet. Alle Piloten, egal welchen Fabrikates, ob Lizenzinhaber oder Hobbypilot, sind teilnahmeberechtigt. Nach dem großen Erfolg der 85ccm-Trainingscamps in den vergangenen Jahren, wurde die YOUNG FIGHTERZ-Trainingsreihe im letzten Jahr um zwei Camps für Fahrer der Klasse 65ccm, den MINI FIGHTERZ erweitert. Die Trainingscamps finden an Austragungsorten mit den besten Trainings- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten statt. Heimische Enduro-Größen helfen den Jugendlichen, ihre Cross-Country- Fähigkeiten auszubauen. So haben junge Talente die Möglichkeit, ihre Erfahrungen mit Helden und Vorbildern der nationalen Motorsport-Szene auszutauschen und sich Tipps von den Profis zu holen. Seit der Saison 2022 gibt es zusätzlich auch die E-MINI ACADEMY, die kostenlosen Camps für Kinder auf E-Mini Motocross Motorrädern, die KTM anbietet. So erlernen Kinder bereits im jungen Alter spielerisch das Motocross-Fahren. Austrian Junior Cup – Jugendlichen sportliche Chancen geben Gemeinsam mit dem ÖAMTC, dem Österreichischen Automobil-, Motorrad- und Touringclub unterstützte die KTM AG den AJC Austrian Junior Cup 2022. An dieser Nachwuchsförderung nahmen im Berichtsjahr 20 Jugendliche mit dem Ziel teil, die besten World Championship Riders zu werden. Der KTM AG ist bei dieser Initiative wichtig, junge, österreichische Talente zu fördern, ihnen eine gute Basis und Chance in diesem Sport zu geben. Spendenauktion für Flutopfer Die KTM AG versteigerte auf der Auktionsplattform „United Charity“1 eine KTM 890 DUKE R – handsigniert von MotoGP™ Top-Pilot Miguel Oliviera. Das Motorrad wurde von einem deutschen Unternehmen um EUR 14.800 ersteigert. Der gesamte Kauferlös ging an die „Aktion Deutschland Hilft“ und wurde zur Unterstützung der Opfer der Hochwasser-Katastrophe vom Juli 2021 im Ahrtal/Deutschland eingesetzt. 1 Weitere Informationen über die Aktion selbst sowie über das Charity-Auktionsportal finden sich unter https://www.unitedcharity.de/Auktionen/KTM-Motorrad bzw. https://www.unitedcharity.de/

Nachhaltigkeitsbericht_2022 KTM Components Facility, Production © KTM

Nachhaltigkeitsbericht_2022 Übernahme von Mitarbeitern externer Firmen Die Integration von konzernfremden Firmen geht mit dem dynamischen Wachstum der PIERER Mobility-Gruppe einher. Um den Mitarbeiterbedarf effizient und nachhaltig zu decken, wurde ein spezieller Fokus auf die Anbindung dieser Beschäftigten gelegt und die Integration und Organisationsentwicklung kontinuierlich begleitet. Zusätzlich zum Welcome Day für Angestellte, gibt es seit Oktober 2022 monatlich einen Übernahmetag (Welcome Day) für Produktionsmitarbeiter. An diesem Tag erhalten die neuen Kollegen in der Produktion alle wichtigen Informationen rund um den Betrieb. Ziel ist es, durch die erhöhte Identifikation mit dem Unternehmen und die transparente Weiterbildungsperspektive, die Mitarbeiter- bindung zu erhöhen. Im Jahr 2022 wurden 347 Leiharbeiter (betrifft Beschäftigte für die Produktionsstätten in Mattighofen und Munderfing/Österreich) übernommen. Seit Oktober 2022 verstärken das Produktionsteam zudem 48 Flüchtlinge, die sich in einem Asylverfahren befinden, bzw. Asyl- und subsidiär schutzberechtigt sind. Drei Monate müssen sich Geflüchtete in einem Asylverfahren befinden, um eine Beschäftigungsbewilligung zu erhalten. Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte können ohne rechtliche Beschränkung wie Inländer beschäftigt werden. Betriebsverpflegung Im August 2022 wurde die Betriebsverpflegung an den österreichischen Standorten reorganisiert. In einem ersten Schritt lag der Fokus auf den Produktions- bzw. produktionsnahen Bereichen. Konkret wurden die Öffnungszeiten der Jausenstationen auf weitere Schichten erweitert, ein Standort wurde generalsaniert und darüber hinaus kam ein Neuer hinzu. Somit ist sichergestellt, dass alle Mitarbeiter Zugang zu frischer und kostengünstiger Verpflegung haben. Mit der Implementierung eines cloudbasierten Bezahlsystems wurde es zudem möglich, dass allen Produktionsmit- arbeitern und jenen, die im Schichtbetrieb arbeiten, wie auch allen überlassenen Beschäftigten, eine Unterstützung von EUR 2,00 pro Arbeitstag gewährt werden kann. Im Zuge der Generalsanierung von sämtlichen Pausen- und Sozialbereichen in der Fahrzeug- assemblierung nach aktuellen Standards wurde bei der Gestaltung auf kurze Wege zum Arbeitsplatz geachtet. Neue App für Mitarbeiter Um sicher zu stellen, dass alle Mitarbeiter der PIERER Mobility AG, auch Non-Desk Worker unmittelbar und zeitgleich wichtige Informationen des Unternehmens erhalten, wurde im Oktober 2022 eine Mitarbeiter App eingeführt: Die PITBOARD App kann auf einem firmen- oder privaten mobile Device aus den gängigen App-Stores kostenlos heruntergeladen werden. Zudem ist die Applikation als Webapplikation auch ohne Download verfügbar. Die Nutzung des PITBOARDS enthält die Anmeldung mit personalisierten Zugangsdaten, die jedem Mitarbeiter ermöglichen, individuell angepasste Informationen zu erhalten. Zusätzlich abgesichert, über die notwendige Anforderung eines Sicherheitscodes, haben nun auch Non-Desk Worker die Option ihre Entgelt- und Zeitnachweise jederzeit digital abzurufen und die Historie dieser einzusehen. Für Beschäftigte, die keinen Zugriff auf digitale Endgeräte in ihrem Umfeld haben, stehen im Unternehmen PCs zur Verfügung, um ins PITBOARD mit den persönlichen Zugangsdaten einzusteigen. Durch die PITBOARD App ist somit auch die interne Kommuni- kation zielgenauerund effizienter gestaltet. Als Beispiel können hier die Werksbusbuchung und die Einmeldung von Mitarbeiter- empfehlungen für die Produktion genannt werden, wo Vorgänge für Non-Desk Worker und das Erfassen von benötigten Daten erfolgreich vereinfacht wurden. Zum wiederholten Male konnte KTM 2021/2022 das goldene Siegel des Best Recruiter Awards für den Bereich Automotive erreichen. Die Studienergebnisse werden auch dieses Jahr als Basis für Weiterentwicklungen und Verbesserungen in den gesamten Recruiting Prozess aufgenommen. Neue Arbeitszeitflexibilisierung in der Produktion Nach der Arbeitszeitflexibilisierung im Angestelltenbereich (hier kann der Freitag eingearbeitet werden), wurde vom Oktober 2022 bis Februar 2023 als Erprobung ein neues Schichtmodell, die Vier-Tage- Woche, für Beschäftige in der Fahrzeugassemblierung eingeführt. In diesen vier Monaten wurden die Arbeitsschritte an der Linie 2 sowie in beteiligten Abteilungen in diesem fortschrittlichen Arbeitsmodell durchgeführt. Die Arbeitszeit war geblockt (pro Tag zehn Stunden), dadurch ergaben sich längere Freizeitphasen für die Mitarbeiter. Der Wechsel in das neue Arbeitsmodell war freiwillig – somit konnten zwei verschiedene Schichtmodelle bespielt werden. Das bietet den Mitarbeitern wie auch dem Unternehmen mehr Flexibilität, ist jedoch kein dauerhaftes Schichtmodell und wird darauf hinkünftig zur Erreichung von Mehrkapazitäten zurückgegriffen. Mitarbeitergespräch „KTM Performance Talk“ Der KTM Performance Talk ist einer der wichtigsten Teile des Performance Managements und der Führung. Im Sinne des Continuous Performance Managements liegt der Fokus vor allem auf konstruktivem Feedback sowie einer ziel- und entwicklungs- orientierten Gesprächsführung. Dafür ist eine qualitative Vorbereitung beider Gesprächspartner essenziell – hierfür werden spezielle Trainings in der KTM_academy angeboten. Ebenso relevant ist der 2022 neu eingeführte „Mid Term Review“ – ein unterjähriges Gespräch, welches den Fokus auf den Status der Zielerreichung und der Definition von konstruktiven Maßnahmen für das zweite

Nachhaltigkeitsbericht_2022 2. ARBEITSSICHERHEIT UND MITARBEITERGESUNDHEIT KONZEP T UND ZIELSE T ZUNG MASSNAHMEN UND WEITERE ERL ÄUTERUNGEN Die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten haben für die PIERER Mobility-Gruppe Priorität. Daher will sie neben den fachlichen Kompetenzen auch die körperliche und psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter erhalten sowie stärken. Ihr Ansatz ist, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem Mitarbeiter vor Gesundheits- bzw. Verletzungsgefahren während der Arbeit durch geeignete Maßnahmen und Prozesse geschützt sind. Das ist die Voraussetzung, um berufliche Leistungen erbringen, mit körperlichen und mentalen Belastungen umgehen zu können. In der Richtlinie von PIERER Mobility zum Arbeits- und Gesundheitsschutz sind die wichtigsten Grundsätze zum Gesundheitsschutz ihrer Beschäftigten sowie die Maßnahmen, die sie dafür ergreift, zusammengefasst.1 Als produzierendes, bzw. assemblierendes Unternehmen von Street- und Offroad-Motorrädern bestehen wesentliche Gesundheits-/Arbeitssicherheitsrisiken für die Mitarbeiter grundsätzlich im Bereich der Werkstätten sowie im Bereich von Testfahrten. Die Unternehmensgruppe verfolgt einen strategi- schen Ansatz für Gefahrenminimierung nach dem „STOP-Prinzip“, Vorsichtsmaßnahmen und speziellen Schulungen insbesondere in den Arbeitsbereichen mit hohem Gefahrenpotenzial. Großes Augenmerk wird auf die Einhaltung der erforderlichen und vorgesehenen Sicherheitsmaßnahmen gelegt bzw. dass jeder Arbeitnehmer die erteilten Weisungen befolgt. Im Besonderen ist jeder verpflichtet, die festgelegte und kostenlos bereitgestellte persönliche Schutzausrüstung zu tragen. Für jeden Mitarbeiter erfolgt vor Aufnahme der Tätigkeit eine Unterweisung zu Sicherheit- und Gesundheitsschutz. Zur Ableitung entsprechender Verbesserungsmaßnahmen gibt es ein Unfallmanagement. Mit der Einführung einer unternehmensübergreifenden HSE-Software soll ein weiterer Schritt zur systematischen Verbesserung und zentralen Steuerung in diesem Bereich geschaffen werden. Die Implementierung ist im Geschäftsjahr 2023 geplant, um künftig den Arbeitsschutz digital zu managen und Legal Compliance sicherzustellen. Das Ende 2021 etablierte Health & Safety Team zeichnet sich für die zielgerichtete Weiterentwicklung der Arbeitssicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter verantwortlich. Unter der Teamleitung zeigen sich für die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz weiter die Sicherheitsfachkräfte verantwortlich. Sie werden durch arbeitsmedizinische und arbeitspsychologische Fachdienstleister unterstützt. Für den Auf- und Ausbau der Themen Sport sowie betriebliche Gesundheitsförderung wurden im Berichtsjahr 2022 erste wichtige analytische Schritte gesetzt. Um eine ständige Verbesserung im Bereich des Gesundheits- schutzes und der Sicherheit zu erreichen, werden unter anderem präventiv durchgeführte Maßnahmen hinsichtlich allgemeiner Sicherheit am Arbeitsplatz und Mitarbeitergesundheit getroffen. Fahrtrainings für Testfahrer Ein besonderes Augenmerk der Bemühungen liegt seit einigen Jahren auf der bestmöglichen Vermeidung von Unfällen im Zuge von betrieblich erforderlichen Erprobungsfahrten mit Prototypen- und Serienmotorrädern. Mitarbeiter, die für Funktionserprobungs- und Testfahrten zuständig sind, werden in der KTM Riders Academy geschult, welche auch die Trainer stellt: durch spezielle Fahrtrainings ist gewährleistet, dass KTM Mitarbeiter ein dem Berufsbild entsprechendes Fahrtraining absolvieren. Die mit der F&E entwickelten Trainings sind, je nach beruflicher Notwendigkeit, stufenweise in drei Qualifikationslevel aufgebaut. Im Berichtsjahr 2022 haben insgesamt 211 Mitarbeiter die angebotenen Motorrad-Fahrtrainings der KTM Riders Academy in 34 Kursterminen besucht. Es fanden von Basic Beginner Kursen über spezielle Street-Trainings bis hin zu Advanced sowie Auffrischungs- kurse statt. Die Schulungsstunden betrugen gesamt 1.683h. Zur kontinuierlichen Prävention von Arbeitsunfällen und zur Gefahrenminimierung werden nach dem „STOP-Prinzip“ Maßnahmen in einem jährlich durchlaufenden Zyklus ergriffen: • Substitution: z.B. Roboteranlagen für Schweißprozesse • Technische Schutzmaßnahmen: z.B. Absicherung von Anlagen durch Schutzgitter • Organisatorische Maßnahmen: z.B. Job Rotation • Persönliche Schutzmaßnahmen: z.B. Schulungen, Persönliche Schutzausrüstung Analyse von Arbeitsunfällen, um Risiken zu vermeiden Um künftig Risiken zu vermeiden, werden die Arbeitsunfälle auf regelmäßiger Basis analysiert. Diese Analyse beginnt mit der vor Ort Begehung und einem persönlichen Gespräch aller Unfallbeteiligten. Daraufhin wird der Unfall in die betriebseigene Risikomatrix aufgenommen und analysiert. Häufungen von gleichen Unfällen ziehen die Ausarbeitung und Umsetzung gezielter Maßnahmen nach sich. Darüber hinaus wird bereits beim Bau von Produktionsanlagen darauf geachtet, dass ergonomische Aspekte miteinbezogen sowie 1 Siehe aktuelle Fassung unter https://www.pierermobility.com/wp-content/uploads/2022/10/Arbeitssicherheits-u.-Mitarbeitergesundheitsrichtlinie_2022_PIERER-Mobility-AG.pdf

Nachhaltigkeitsbericht_2022 Im Zuge der Gesundheitsvorsorge im Lehrlingsbereich fanden neben den verpflichtenden Seh- und Hörtests auch eine ärztliche Untersuchung zum Lehrstart statt. Ein Workshop, der bei den Lehrlingen im ersten Lehrjahr Bewusstsein für die Relevanz von Gesundheit und Bewegung für ihre persönliche Leistungsfähigkeit schafft, wurde in Zusammenarbeit mit externen Experten realisiert. Er diente als Pilotprojekt auf Basis dessen weitere künftige Initiativen entwickelt werden. Dass die Gesundheit der Mitarbeiter auch bei der Avocodo GmbH laufend gefördert wird, bestätigt das Gütesiegel für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) der Österreichischen Gesundheits- kasse (ÖGK). Die Zuerkennung des Gütesiegels wurde erneut bis 2024 verlängert (Erstverleihung 2013). Ermäßigte Mitgliedsbeiträge im nahegelegenen Fitnessstudio, regelmäßige Teamevents, ein jährlicher Gesundheitstag sowie die Organisation von Impfungen stehen stets im Angebot. Im Berichtsjahr lag der Schwerpunkt auf Teambuilding Aktivitäten und sportliche Bewerbe. Auf Wunsch der Belegschaft wurde eine Blutspendeaktion beim Roten Kreuz organisiert wie auch ein vierstündiger Erste Hilfe-Auffrischungskurs in den eigenen Büroräumlichkeiten. Seit Juni 2022 hat Avocodo eine eigene Sicherheitsfachkraft für sämtliche Themen rund um die Arbeitssicherheit. Die arbeitsmedizinische Betreuung ist durch das arbeitsmedizinische Zentrum sichergestellt, welche z.B. Sehtests und ergonomische Beratungen durchführen. COVID-19 Die Corona-Pandemie verlangte auch speziell in den ersten beiden Quartalen von 2022 noch besonderes Augenmerk. Um die Mitarbeiter zu schützen und die Aufrechterhaltung des Betriebsablaufs zu gewährleisten, wurden vom KTM internen COVID-Team entsprechende Maßnahmen ausgearbeitet und die internen Richtlinien den aktuellen Gegebenheiten fortlaufend angepasst. Sämtliche firmeninternen Einrichtungen und Angebote (COVID-Hotline, innerbetriebliche Test-Station, etc.) standen den Mitarbeitern das gesamte Berichtsjahr uneingeschränkt zur Verfügung. So konnten Verdachtsfälle rasch geklärt, Wartezeiten auf Testergebnisse stark verkürzt und mögliche Infektionsketten schneller durchbrochen werden. Wegen dieser vorausschauenden Arbeitsweise und dem stetigen Austausch mit Behörden, konnten die Maßnahmen wie auch Verordnungen der Regierung umfänglich und rasch umgesetzt werden. Dadurch wurde eine großflächige Ausbreitung im Unternehmen eingedämmt und das Risiko, sich im Unternehmen mit COVID-19 anzustecken, als gering eingeschätzt. Konsultation und Kommunikation Als Vertreter der Mitarbeiter dienen in erster Linie die Sicherheitsver- trauenspersonen und die Arbeitsmediziner. Darüber hinaus können Mitarbeiter auch die Sicherheitsfachkraft oder den Betriebsrat konsultieren, um Informationen zu erhalten. Wichtige Informationen werden regelmäßig im Intranet, über die Führungskräfte und über die Infotafeln in den jeweiligen Bereichen kommuniziert. Um u.a. auch sicherheitsrelevante Themen schnell an die Belegschaft in den Produktionsbereichen zu kommunizieren, wurden digitale Screens direkt an den Eingängen installiert sowie eine Mitarbeiter-App gelauncht, um in Echtzeit Informationen einzuspielen. Ein weiteres wichtiges Instrument, um Informationen weiter zu tragen, ist der Arbeitsschutzausschuss1 in dem jährlich die Sicherheitsvertrauens- personen sowie Betriebsratsvertreter auf den aktuellen Stand gebracht werden. Überdies bietet der Ausschuss Platz für eine Diskussion über Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. STATUS QUO Die relevanten Kennzahlen zur Arbeitssicherheit und Gesundheit für Mitarbeiter werden kontinuierlich getrackt und wenn nötig entsprechende Maßnahmen abgeleitet oder Prozesse adaptiert, respektive implementiert. 1 Gesunde Arbeit - Arbeitsschutzausschuss (ASA): https://www.gesundearbeit.at/cms/V02/V02_1.8.a/1342537038055/arbeitnehmerinnenschutz/zustaendige-personen/arbeitsschutzausschuss-asa

Nachhaltigkeitsbericht_2022 3. AUS- UND WEITERBILDUNG KONZEP T UND ZIELSE T ZUNG derzeit noch in Planung befinden. Die PIERER Mobility-Gruppe verfolgt den Ansatz, durch Weiterbildungsangebote für bestehende Mitarbeiter interne Karrierewege und lebenslanges Lernen zu ermöglichen. So sind Beschäftigte zufriedener und bleiben dem Unternehmen treu, während sie als wertvolle Wissensträger und Fachkräfte den Erfolg des Unternehmens sichern. Durch ein strukturiertes Personalmanagement sowie die stetige Weiterführung von Personalentwicklungsprogrammen wird dem unerwünschten Ausscheiden von Mitarbeitern entgegengewirkt. Zusätzlich wird Fachkräftemangel in der Unternehmensgruppe durch ein umfassendes Lehrlingsausbildungsprogramm in einer eigenen Lehrwerkstätte adressiert. In der Produktion ist die Arbeitseinsatz- fähigkeit der Mitarbeiter via Qualifikationsmatrix abgebildet. Zudem wird durch diese Matrix fortlaufend der Qualifikationsbedarf der Mitarbeiter ermittelt und die Weiterbildung entsprechend geplant. Einen wesentlichen Aspekt in der Personalstrategie bildet die Lehrlingsausbildung, um den Fachkräftenachwuchs sicherzu- stellen, da gezielt und kompetenzorientiert ausgebildete Mitarbeiter maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Es wurden Voraussetzungen geschaffen, um die Anzahl der Lehrlinge zukünftig weiter zu steigern und neue Lehrberufe anzubieten. Ein anderer, wichtiger Erfolgsfaktor für das Erreichen der Unternehmensziele ist die wirksame Führung. Deshalb bietet das Unternehmen für neue Führungskräfte im Zuge des Eintritts bzw. nach Übernahme einer Führungsposition spezielle Trainings an. Die Kursschwerpunkte werden durch die jährliche Bedarfserhebung laufend angepasst. Mit zukunftsfähigen Ausbildungsmodellen kann so der Nachwuchs an Fach- und Führungskräften gewährleistet und zum lokalen Bildungs- angebot beigetragen werden. Im Speziellen setzt die PIERER Mobility-Gruppe verstärkt auf Online- Trainings zur zeitlich und örtlich flexiblen Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter. Im Jahr 2022 wurden 88 verschiedene Online-Kurse angeboten. Die Kursangebote, die laufend angepasst und erweitert werden, finden sich auf dem „KTM_academy Trainingsportal“. Das Ziel ist es, im Jahr 2023 alle Teile der Unternehmensgruppe weltweit an das Lernmanagementsystem anzubinden. Zusätzlich zum Desktop-System bietet die mobile App den Beschäftigten einen noch niederschwelligeren Zugang zu Aus- und Weiterbildungsangeboten – hier soll der Zugang sukzessive für alle Mitarbeiter ebenfalls 2023 weltweit erweitert werden. Die Gruppe fördert den internen Wissens- austausch durch eigene Fachexperten („Train the Trainer“). Das ist auch der Grund, warum sie stets bemüht ist, ihre vierte Erfolgssäule „die Mitarbeiter“ durch den Ausbau der Aus- und Weiterbildungs- angebote zu festigen. E-Learning Schulungsräume sowie Terminals gehören in Zukunft genauso zum modernen Ausbildungskonzept wie Trainingstechnologien via Augmented und Virtual Reality, die sich People Development & Digital Learning Die Abteilung People Development & Digital Learning kann in zwei Bereiche untergliedert werden: KTM_Academy und Production Academy. Beide Bereiche bieten Trainings in Präsenz oder unterschiedlichen Onlineformaten (E-Learning, Webinar, Videos etc.) an. Der Fokus der KTM_Academy liegt auf Aus- und Weiterbildung für unsere Angestellten. Untergliedert wird diese in folgende 4 Bereiche: Education, Expert Know-how, Leadership & Management und Toolbox. • Education: Unterstützung finanziell oder auch in Form von bezahlter Abwesenheit für berufsbegleitende Ausbildungen (Werkmeister, Studium, Coaching etc.) sowie Bildungsteilzeit oder -karenz • Expert Know-how: fachspezifische Trainings für einzelne Bereiche • • oder Berufsgruppen, wie Verhandlungstraining für Einkäufer, Requirements Engineering für R&D oder Personalverrechnerkurs für HR-Mitarbeiter Leadership & Management: Basis-Führungskräfte Trainings für alle neuen Führungskräfte sowie Vertiefungen auf unterschied- liche Themen im Bereich der Führung, eigener MBA Lehrgang, Projektmanagement Toolbox: Trainingskatalog der allen Mitarbeiter zu allgemeinen Weiterbildungsthemen wie Sprachonlinekurse, Kommunikations- und Präsentationstrainings, allgemeine Unterweisungen, Onboarding-Programme etc. Der Fokus der Production Academy liegt auf der Aus- und Weiterbildung unserer Produktionsmitarbeiter. Im eigens dafür eingerichteten Trainingszentrum bekommen neue Mitarbeiter ein spezifisches Onboarding-Training inkl. Sicherheitsunter- weisungen, Unternehmenspräsentation, Motorradwissen und technische Trainings. Bestehende Mitarbeiter werden ebenfalls an einzelnen Übungsstationen zu den Montagevorgängen trainiert (Schraubanlage, Kabel & Stecker etc.). Im Learning Center werden verschiedenste Weiterbildungen angeboten, wie Deutschkurse oder Führungskräfte-Trainings. Mit Innovationen wie Augmented Reality werden spezifische Lerninhalte trainiert. MASSNAHMEN UND WEITERE ERL ÄUTERUNGEN KTM_Insights Um das breitgefächerte Know-how innerhalb der Gruppe einer größeren Anzahl an Mitarbeitern zur Verfügung zu stellen, wurde 2022 die Trainingsoffensive „KTM_Insights“ gestartet. Im Rahmen dieser Weiterbildungsinitiative wird Wissen über unterschiedliche

Nachhaltigkeitsbericht_2022 technischen sowie 25 % im kaufmännischen Bereich. Während der Lehre werden die Lehrlinge nicht nur für den angestrebten Beruf ausgebildet, sondern erhalten zusätzliche Lerninhalte, darunter Office Schulungen wie auch Kurse im Metall- und KFZ Bereich durch Ausbildungen bei externen Partnern. 25 % beenden zudem die Lehre mit Matura. Der gefragteste Bereich ist die KFZ-Technik, in welchem derzeit 39 % der technischen Lehrlinge ausgebildet werden, gefolgt vom Bereich Metalltechnik (37 %). Rund ein Viertel der Lehrlinge hat einen Ausbildungsplatz im kaufmännischen Bereich und 3 % in der Dualen Akademie. Nach Abschluss der Lehre bleiben nahezu alle Lehrlinge im Unternehmen, sei es in der Forschung & Entwicklung, dem Motorsport-Bereich oder in der Produktion. Damit nicht nur junge Menschen aus der Region die Möglichkeit einer Lehre bei KTM in Erwägung ziehen können, bietet das Unternehmen kostenlose Unterkünfte mit pädagogischer Betreuung an. Im Berichtsjahr erhielten 42 Lehrlinge diese Unterstützung. 2022 wurden bei der KTM AG 53 ausgelernte Mitarbeiter in unterschiedlichen Fachbereichen integriert. Davon haben rund 80 % ihre Abschlussprüfung mit Auszeichnung oder gutem Erfolg absolviert. Eröffnung Lehrwerkstatt Am Hauptstandort Mattighofen wurde das Schulungszentrum für Lehrlinge umgebaut. Dabei wurden seit 2019 2,5 Mio. Euro in die moderne Ausbildungsinfrastruktur auf 3.000m2 investiert. Der Einladung zur Eröffnung der Lehrwerkstatt im September 2022 folgten über 300 Interessierte, darunter auch zahlreiche Persönlich- keiten aus Wirtschaft, Politik und Bildung. Die neue Lehrwerkstatt ist durch die Investition in ein Pneumatik-Elektro Labor, einen neuen Programmierraum für CNC sowie Konstruktion mit 3D-Druck und zu einer technisch gut ausgestatteten Ausbildungsstätte erwachsen. Zusätzlich wurden die KFZ-Arbeitsplätze erweitert und der gesamte Maschinenpark ausgebaut. Die Lehrwerkstatt bietet Kapazitäten für insgesamt 230 Lehrlinge – das ist auch das erklärte Ziel, um hier die Anzahl der Lehrlinge in den kommenden Jahren von aktuell rund 200 zu erhöhen. Duale Akademie: Ausbildung nach der Matura Die Duale Akademie Österreich 1, eine Ausbildungsinnovation, bietet speziell AHS-Maturanten, sowie Studierenden oder Berufsumsteigern die Möglichkeit einer praktischen Ausbildung in unterschiedlichsten Bereichen. In der Zeit von maximal drei Jahren wird das bereits theoretisch erlernte Wissen mit der Praxis im Unternehmen verknüpft. Anhand der bereichsspezifischen Projekt- arbeit wird das erarbeitete Know-how zusammengefasst. 1 Weitere Informationen unter https://www.dualeakademie.at/ 2 CODERS.BAY ist eine Ausbildungsstätte für zukünftige Programmierer und Netzwerktechniker. Die KTM AG bildete im Jahr 2022 insgesamt sechs duale Akademiker in zwei Berufen aus (1 in Betriebslogistik, 5 in Kraftfahrzeugtechnik mit Hauptmodul Motorradtechnik). Auch die Avocodo GmbH setzt in Zusammenarbeit mit der CODERS.BAY 2 in Linz auf das Ausbildungs- konzept der Dualen Akademie sowie auf das Angebot der Arbeitsplatznahen Qualifizierung (AQUA) gefördert vom Arbeits- marktservice Oberösterreich und vom Land Oberösterreich. So konnte das Unternehmen insgesamt drei neue Lehrlinge für den Bereich „Applikationsentwicklung – Coding“ bzw. „Systemtechnik“ gewinnen. Besucher-Events Um Interessierten einen Einblick in die Lehrlingsausbildung von KTM zu ermöglichen, wurden im vergangenen Jahr mehrere Events veranstaltet. Im Zuge der Langen Nacht der Lehre, an der sich mehrere Betriebe sowie Schulen aus dem österreichischen Innviertel beteiligt haben, wurde über 40 Familien eine exklusive Führung angeboten. An zwei Freitagen im März 2022 wurden die Tage der offenen Lehrwerkstatt veranstaltet, die mit über 300 Besuchern komplett ausgebucht waren. Im Rahmen der Schulkooperationen konnten den Betrieb auch 19 Klassen besuchen, die Mitarbeiter für die Lehrlingsausbildung begeistern durften. Internationaler Fachkräfteaustausch In Kooperation mit der Einrichtung IFA (Internationaler Fachkräfte Austausch) haben kaufmännische und technische Lehrlinge die Möglichkeit, einen Auslandsaufenthalt in Europa zu absolvieren. Mit ihrem Fachwissen vor Ort unterstützen sie Kleinbetriebe und können so ihre sprachlichen wie auch sozialen Kompetenzen verbessern. Im Jahr 2022 haben zehn Lehrlinge am internationalen Fachkräfteaus- tausch teilgenommen und waren jeweils vier bis sechs Wochen im Ausland. Ausbildungsunterstützung Bei besonderen Leistungen und hoher Eigenmotivation unterstützt die Gruppe Mitarbeiter dabei, ein Studium oder auch eine Werkmeisterausbildung berufsbegleitend zu absolvieren. Dies geschieht durch Kostenübernahme, aber auch mit der Gewährung von Sonderurlaub, freien Zeiten zur Prüfungsvorbereitung oder klassischer Bildungsteilzeit. Die Voraussetzung ist, dass das gewählte Fach in Zusammenhang mit der aktuellen Position bzw. mit möglichen Positionen in der Unternehmensgruppe steht. Im Jahr 2022 haben dies 24 Mitarbeiter aus verschiedenen Unternehmens- bereichen in Anspruch genommen.

Nachhaltigkeitsbericht_2022 4. DIVERSITÄT UND CHANCENGLEICHHEIT KONZEP T UND ZIELSE T ZUNG Die PIERER Mobility-Gruppe legt besonderen Wert darauf, dass alle Mitarbeiter fair und respektvoll behandelt werden. Sie schafft ein Arbeitsklima, in dem Personen mit unterschied- lichen Weltanschauungen, Kulturen, Lebensstile, persönlichen Hintergründen und Kenntnissen geschätzt werden. Soziale Gerechtigkeit soll so gefördert werden, während Diskriminierung und Ungleichheit bekämpft und vermieden werden sollen. Dieser Ansatz spiegelt sich auch in einer fairen Bezahlung und einheitlichen Arbeitsstandards wider, um dem Risiko von Ungleichbehandlungen vorzubeugen. PIERER Mobility hat in ihrer Diversitäts- und Antidis- kriminierungsrichtlinie definiert, wie sie Diversität innerhalb der Unternehmensgruppe fördern will und wie sie allen Formen der Diskriminierung sowie Belästigung vorbeugt, diese erkennt und darauf reagiert. Diese Richtlinie ist für alle Beschäftigten der Unternehmensgruppe verbindlich und im Intranet sowie auf der Unternehmenswebseite1 abrufbar. Seit 2018 ist der Frauenanteil im Konzern um rund 10,6 % angestiegen. Die Gruppe will die Tätigkeit in einem Industriebetrieb auch für weibliche Arbeitskräfte attraktiver machen und noch mehr Frauen für technische Berufe, die hinkünftig stärker angefragt werden, begeistern. So strebt sie an, die Zahl der weiblichen Beschäftigten, insbesondere in der Produktion und produktions- nahen Bereichen, in den nächsten Jahren kontinuierlich zu erhöhen. Als internationaler Konzern schätzt sie die Vielfalt, die in der Herkunft, der Kultur, der Sprache und den Ideen ihrer Mitarbeiter zum Ausdruck kommt. Die Verantwortung, Initiativen zur Förderung der Vielfalt voranzutreiben, hat der Bereichsleiter von Human Resources. Im Berichtsjahr waren Mitarbeiter aus 68 Nationalitäten in der Unternehmensgruppe beschäftigt. PIERER Mobility ist, was das Alter der Mitarbeiter betrifft, ein junges und dynamisches Unternehmen mit einem globalen Durchschnittsalter von 36,8 Jahren. MASSNAHMEN UND WEITERE ERL ÄUTERUNGEN Es wird ein Pocket-Guide zur Verfügung gestellt, in dem sind beispielsweise rechtliche und steuerliche Informationen, österreich- typische Gepflogenheiten, Wissenswerts zum Gesundheits- sowie Sozialsystem aber ebenso Vorschläge zur Freizeitgestaltung enthalten. Weiters bekommt jeder internationale Mitarbeiter das firmeninterne Welcome-Booklet mit weiteren Informationen, die bei der Ankunft in Österreich beachtet werden müssen, hilfreiche Tipps und regionsspezifische Anlaufstellen. Durch Partnerschaften und Fachvorträge an internationalen Hochschulen sowie durch das Angebot von Praktikumsplätzen wird gezielt versucht, vielfältige Talente zu rekrutieren. Es werden Fach- und Führungskräfte ins Ausland entsendet, um einen Wissens- sowie Erfahrungsaustausch zu gewährleisten. Diese unterstützen auch bei der Entwicklung neuer Standorte im Ausland und sind teilweise dauerhaft dort beschäftigt. Zudem werden aktiv Maßnahmen zur Integration auf allen Ebenen gesetzt. Hierzu werden definierte Arbeitsplätze an Menschen mit körperlichen und/oder geistigen Beeinträchtigungen vergeben. Außerdem wird ein strukturierter Prozess in enger Abstimmung mit der Abteilung für „Health & Safety“ eingeführt, um Mitarbeiter mit Beeinträchtigung in Unternehmens- bereiche besser einzugliedern. Zum 31.12.2022 waren insgesamt 54 Menschen mit Beeinträchtigung (gemessen an ausgewiesenem Behinderungsgrad über 50 %) in der PIERER Mobility-Gruppe beschäftigt. Flexible Arbeitsgestaltung Die zunehmende Flexibilisierung der Arbeitsgestaltung (Teilzeit- stellen, Homeoffice und flexible Arbeitszeiten) soll auch in Zukunft die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, damit die Rückkehr und die dauerhafte Bindung an das Unternehmen ermöglichen. Im Berichtszeitraum haben insgesamt 120 Mitarbeiter nach ihrer Karenzierung (durch Bildung oder Geburt) ihre Arbeit in der PIERER Mobility-Gruppe wiederaufgenommen (davon rund 36 % Frauen). Die Rückkehrquote lag dabei im letzten Jahr bei rund 96 %. Infolge der Gleitzeitvereinbarung haben Beschäftigte zudem die Möglichkeit, ihre Arbeitszeiten gemäß der aktuellen Lebenssituation und dem Beruf mit familiären Anforderungen vereinbar zu gestalten. Integration internationaler Mitarbeiter und Menschen mit Beeinträchtigung Kinderbetreuung Zur Integrationsförderung und -unterstützung von internationalen Mitarbeitern arbeitet KTM mit der Initiative Lebensraum Innviertel bzw. die KTM Technologies GmbH mit der Innovation Salzburg GmbH zusammen. Im Rahmen dieser Kooperationen werden laufend explizit für sie Informations- und Netzwerkveranstaltungen zur Integration in der Region bzw. in Österreich angeboten und in Fragen des täglichen Lebens unterstützt. Zur Unterstützung berufstätiger Eltern stehen derzeit 25 Betreuungs- plätze in den Betriebskrabbelstuben in Munderfing und Mattighofen für Kinder im Alter von ein bis drei Jahren von KTM Mitarbeitern zur Verfügung. Aufgrund der regen Nachfrage ist die Eröffnung einer weiteren Betriebskrabbelstube in Mattighofen mit weiteren 12 Betreuungsplätzen ab Herbst 2023 geplant. 1 Siehe aktuelle Fassung unter https://www.pierermobility.com/wp-content/uploads/2022/10/Diversitats-und-Antidiskriminierungsrichtlinie_2022_PIERER-Mobility-AG.pdf

Nachhaltigkeitsbericht_2022 5. ARBEITNEHMERRECHTE UND ARBEITSBEDINGUNGEN KONZEP T UND ZIELSE T ZUNG Betriebsrat Der Ansatz von PIERER Mobility ist, die Arbeitsbedingungen für ihre Beschäftigten fair und mitarbeiterfreundlich zu gestalten. Dazu zählen angemessene Entlohnung und stabile Arbeitsverhältnisse, sowie die Wertschätzung der Mitarbeiter und eine regelmäßige, offene, aktuelle Kommunikation zwischen Unternehmen und Mitarbeitern. Das stärkt auch das Engagement und die Zufriedenheit in der Belegschaft. Die Einhaltung gesetzlich geregelter Arbeitnehmerrechte ist im gesamten Wirkungsbereich des Unternehmens sicherzustellen. Dazu zählen z.B. die Versammlungs- freiheit sowie geregelte Lohnverhandlungen. PIERER Mobility bekennt sich zur Einhaltung von Rechtsvorschriften der jeweils gültigen nationalen als auch internationalen Gesetze, Verordnungen und Richtlinien: weitere Informationen finden sich in den „Erläuterungen zur Umsetzung der Bestimmungen der Kernarbeits- normen der International Labour Organisation (ILO) in Österreich bzw. der PIERER Mobility-Gruppe“1. MASSNAHMEN UND WEITERE ERL ÄUTERUNGEN Arbeitsstandard und Bezahlung Rund 98 % der Mitarbeiter in der PIERER Mobility-Gruppe unterliegen Kollektivverträgen. Alle Stellenausschreibungen werden mit der Höhe des Mindestgehaltes ausgeschrieben, welches nach Eignung und Erfahrung überzahlt werden kann. So ist sichergestellt, dass jedem Bewerber bereits im Vorfeld die Mindestentlohnung für die ausgeschriebene Stelle bekannt ist. Die Wahrung und Förderung der betrieblichen Interessen der Arbeitnehmer im Betrieb wird durch den Betriebsrat gewährleistet. In der PIERER Mobility-Gruppe vertreten der Betriebsrat der KTM AG, der Betriebsrat der KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH und der Betriebsrat der KTM Components GmbH die Belegschaft an den Standorten in Mattighofen, Munderfing und Schalchen/Österreich. Aktuell besteht der Betriebsrat aus 41 Arbeitnehmervertretern, wobei zwei davon Mitglied des Aufsichtsrates der KTM AG2 sind, und weitere zwei im Aufsichtsrat der KTM Components GmbH vertreten sind. Der Betriebsrat wird aktiv über die laufende Unternehmensent- wicklung informiert und in Entscheidungen miteinbezogen. Neben der Wahl des Betriebsrates können Betriebsversammlungen auch zum Zweck der Information der Mitarbeiter bspw. zu laufenden Kollektivverhandlungen oder anderen wichtigen betrieblichen Themen stattfinden („Versammlungsfreiheit“). Teuerungsprämie Das Unternehmen gewährte den Mitarbeitern3 aus Anlass der gestiegenen Energiekosten, erhöhten Lebensmittelpreise und sonstigen Lebenshaltungskosten zur finanziellen Unterstützung für das Wirtschaftsjahr 2022 eine freiwillige Teuerungsprämie. Die Prämienhöhe beträgt für Vollzeitbeschäftigte EUR 3.000 und für Lehrlinge EUR 1.500. Diese einmalige Leistung ist sozialver- sicherungsfrei, für in Österreich steuerpflichtige Personen zudem auch lohnsteuerfrei und wurde zum 31.1.2022 an 4.311 Mitarbeiter ausbezahlt. 1 Siehe aktuelle Fassung unter https://www.pierermobility.com/wp-content/uploads/2022/10/Erlauterungen-zu-Kernarbeitsnormen-der-ILO_2022_PIERER-Mobility-AG.pdf 2 Siehe unter https://ktmgroup.com/unternehmen/aufsichtsrat/ 3 Das sind Mitarbeiter mit einem aufrechten, österreichischen Dienstverhältnis der KTM AG und deren Tochterunternehmen sowie der Avocodo GmbH und PIERER Innovation GmbH. Exklusive freie Dienstnehmer, Mitarbeiter in Altersteilzeitfreizeitphase, Praktikanten und Diplomanden sowie Mitarbeiter mit einer individuellen Prämienvereinbarung mit Konzernanteil.

Nachhaltigkeitsbericht_2022 KTM E-Pilen © KTM Nachhaltige Mobilität Zu einer der wesentlichen Säulen in der Nachhaltigkeits- strategie gehört die Dekarbonisierung des Verkehrs. Die PIERER Mobility-Gruppe ist unabhängig von gesetzlichen Vorgaben und Vergleichszahlen bestrebt, Antriebslösungen für PTWs anzubieten, die diesen Ansatz vorantreiben. Daher teilt die Gruppe auf Ebene der KTM AG als ACEM-Mitglied deren Strategie zur Dekarbonisierung1, welche sich an den Zielen des Europäischen Green Deals und des Klimagesetzes, sowie der „Sustainable and Smart Mobility“ Strategie der Europäischen Kommission orientiert. Das Branchenziel, das auf dem Konzept „Right Vehicle, Right Place, Right Energy Carrier” basiert, besteht darin, durch einen technologie- neutralen Ansatz alle Anwendungsgebiete für Motorräder zu betrachten und zu bedienen. Eine gezielte Anwendung verschiedener Antriebstechnologien und Energieträger ermöglicht es, einen Beitrag zu ökologischen Zielen wie letztendlich auch der CO2-Neutralität im Verkehrssektor zu leisten. In urbanen Umgebungen mit mittleren Geschwindigkeiten und kurzen Strecken werden sich Straßenfahrzeuge bis 11kW (15 PS) auch mit E-Antriebssträngen (48 Volt) durchsetzen. Bis 2024 werden drei elektrische Plattformen für Fahrzeuge in der Einstiegsklasse eingeführt, die teils auch ohne Motorradführerschein bewegt werden dürfen. Bis 2030 wird mindestens ein Drittel des Konzernabsatzes mit elektrifizierten Zweirädern erzielt. In schwer zu elektrifizierenden Marktsegmenten werden auch andere Lösungsansätze auf Basis des Verbrennungsmotors wichtig sein. Um die oberen Fahrzeugsegmente mit höheren Leistungs- und Reichweitenanforderungen (Freizeit- und Sportmotorrad) weiterhin so dynamisch betreiben zu können, ist Elektrifizierung mit der derzeitigen Batterietechnologie – abseits einiger Nischenprodukte – keine massentaugliche Alternative. In den High Performance- Segmenten wird daher der Fokus der Entwicklungen auf die weitere Optimierung des Verbrenners (z.B. CO2- und Geräusch-Reduktion) sowie den Einsatz bzw. die Kompatibilität mit synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels) gerichtet sein. In der MotoGP wird ab 2024 mit gemischten Kraftstoffen („Blended Fuels“) gefahren. Beim sogenannten „blending“ wird herkömm- licher Treibstoff mit E-Fuels gemischt. Ab 2027 wird im Motorsport zu 100 % ausschließlich mit synthetischen Kraftstoffen getankt. Technologietransfer innerhalb der Unternehmensgruppe ist ein wichtiger Pfeiler. Die Innovationen und Erfahrungen aus dem Rennsport bilden schon seit langem die Grundlage für die Serienanwendung der Motorräder von PIERER Mobility. So ist eine schrittweise Einführung von E-Fuels und somit eine graduelle Dekarbonisierung der gesamten Fahrzeugflotte ebenso bei Serienmotorrädern machbar. Sämtliche Verbrennungsmotoren sind geeignet für den Einsatz von CO2-neutralen Kraftstoffen. Grundsätzlich sind damit keine Eingriffe in die Motormechanik und Applikation notwendig. Die Maßnahmen und Ziele befassen sich im ESG Handlungsbereich „Nachhaltige Mobilität“ mit den wesentlichen Themen wie folgt: • Innovation aus eigener Forschung und Entwicklung • Klima- und Umweltauswirkungen aus dem Produktdesign/End of Life • Klima- und Umweltauswirkungen aus der Produktnutzung • Produktqualität und Anwendersicherheit Für die Erstellung der Maßnahmen und Erreichung der Ziele in diesem ESG Handlungsfeld sind die Geschäftsführer/Bereichs- leiter der jeweiligen Geschäftsbereiche/Divisionen in der F&E (Homologation, Powertrain, ePowerpack, eDrive, …), im Produkt- management, Kundendienst und in der PIERER Innovation verantwortlich. Die Themenübersicht findet sich in der Tabelle „ESG Programm“ ab Seite 105. Nähere Informationen zu unserem Beitrag hinsichtlich Erreichung der globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) sind auf den Seiten 108-111 zusammengefasst. 1 Dekarbonsierungsstrategie für Powered Two-Wheelers (PTWs) bis 2050: https://www.pierermobility.com/wp-content/uploads/2021/10/ACEM_Position_Paper_2021_Decarbonisation_V7.pdf

Nachhaltigkeitsbericht_2022 Funktionale Leichtbau I Zielgerichteter Werkstoffeinsatz Wenn es um die Entwicklung und Prototypen-Fertigung von leichten, hocheffizienten und wirtschaftlichen Lösungen für neue Fahrzeuge und deren Komponenten geht, gehört KTM Technologies zu den Experten für funktionalen Leichtbau. Erfolgsfaktor ist die Beherrschung des gesamten Produktent- stehungsprozesses von der Technologie- und Bauteilentwicklung, Struktur- und Verfahrenssimulation über Life-Cycle-Assessments bis hin zur Industrialisierung. Sehr hohe Expertise besteht auch im Bereich der Entwicklung und Herstellung von Composite- und von 3D-gedruckten Bauteilen aus den verschiedensten Kunststoffen, sowie deren Kombination zu Hybridbauteilen. Durch die wachsende Notwendigkeit zur Energieeinsparung und Nachhaltigkeit tritt Leichtbau noch stärker in den Fokus. Wirtschaftlicher Leichtbau ist auch ein wichtiger Baustein für möglichst effiziente E-Fahrzeuge, die fahrdynamisch überzeugen. Diesen Anforderungen entsprechend steht der möglichst zielgerichtete Einsatz von Werkstoffen im Fokus, ganz nach dem Motto „das richtige Material an der richtigen Stelle“. Unter diesen Prämissen werden bei KTM Technologies zukunftsfähige Produktlösungen geschaffen, die nicht nur Materialeigenschaften bestmöglich ausnutzen, sondern einen Schritt weitergedacht sind. Zukünftige Herausforderungen auf ökologischer und ökonomischer Ebene (Stichwort: Ökobilanz und Materialverfügbarkeit) werden bereits heute in den Entwicklungsprozess miteinbezogen. Die dafür notwendigen Technologien entstammen unter anderem der internen Entwicklung. Die neuste Erfolgsgeschichte aus dem Hause KTM Technologies ist ein hybrider Bremsscheiben- schutz, hergestellt mit der intern entwickelten und patentierten CONEXUS Technologie, welche das stoffschlüssige Verbinden verschiedener Materialien, ohne einen zusätzlichen Fügeprozess wie Kleben oder Schrauben, ermöglicht. Dadurch werden nicht nur aufwendige Prozesse, sondern auch Ressourcen eingespart. Durch den zielgerichteten Einsatz der einzelnen Materialpartner können deren Eigenschaftsprofile optimal ausgeschöpft werden. Die ersten Serienbauteile sind bereits als Zubehör für alle MX und Enduro Full-Size-Modelle der Marken KTM, Husqvarna und GASGAS verfügbar und werden zusätzlich ab Anfang 2023 fixer Bestandteil ausgewählter Fahrzeugmodelle. Das zweite Produkt, gefertigt mit derselben Technologie, ist ein hybrider Motorschutz, welcher ebenfalls Anfang nächsten Jahres in den Verkauf geht. Die beiden Serienbauteile zeichnen sich durch Composite-Einleger in ansprechender Carbon-Optik aus, die mit einem schlagzähen Kunststoff funktionalisiert werden. Die CONEXUS Technologie ermöglicht nicht nur die stoffschlüssige Verbindung, sondern auch die einfache und sortenreine Trennung der verwendeten Materialien. Dadurch lässt sich für den jeweiligen Werkstoff das bestmögliche End-of-life Szenario realisieren. Um das volle Potential der CONEXUS Technologie zu veranschau- lichen, wurde auf Basis des Bremsscheibenschutzes ein Demonstrator entwickelt, welcher alle Aspekte der Nachhaltigkeit adressiert. Durch den Einsatz von Flachsfasern anstelle von Carbonfasern und die Verwendung eines bio-basierten Kunststoffes, konnte der CO2-Fußabdruck beim Materialeinsatz um knapp 70 % reduziert werden. Aufgrund der einfachen Trennbarkeit der verwendeten Materialpartner, kann zum Beispiel der eingesetzte Kunststoff recycelt und dem Prozess erneut zugeführt werden. Das Bauteil und die dahinterstehende Technologie wurde Anfang des Jahres in Paris mit dem JEC Composites Innovationsaward, der höchsten Ehrung der Composite-Industrie, ausgezeichnet. Zusätzlich konnte das Bauteil bei der Automotive Night, veranstaltet von der Society of Plastic Engineers, den ersten Platz in der Kategorie „Body Exterior“ erringen. Um die Entwicklungen unter realistischen Bedingungen erproben zu können, werden vollfunktionale Prototypen in den eigenen Werkstätten gebaut. Im neuen Gebäude wurden hierfür optimale Rahmenbedingungen geschaffen und die professionelle Ausstattung an Prüfständen, Messtechnik und Analyse-Tools weiter ausgebaut. Hier können Prototypen in allen Phasen der Entwicklung im Haus abgestimmt, getestet und validiert werden. Dies ist gerade für eine schnelle, sichere und qualitativ einwandfreie Entwicklung von anspruchsvollen und hochleistungsfähigen E-Fahrzeugen von großem Vorteil. Die Mitwirkung an ausgewählten weiteren konzernübergreifenden Projekten zur Reduktion des CO2-Footprints und zur umfassenden Analyse der Umweltauswirkungen unserer Produkte gehören ebenso zu den KTM Technologies Aktivitäten für 2022 wie der zielgerichtete Ausbau von Know-how mit den Schwerpunkten Leichtbau, Kunststoff, 3D-Druck und neue Mobilität. Eco-Coaching als Werkzeug für nachhaltige Nutzung Das Förderprojekt „EMotion“1, im Zuge dessen eine neue kostengünstige, energieeffiziente, komfortable und leichte Elektro- zweiradplattform entwickelt wird, beschäftigt sich ebenfalls mit dem Thema Nachhaltigkeit. In Form einer Eco-Design Validierung wurde gemeinsam mit der Firma Daxer und Merl eine Lebenszyklusanalyse 1 weitere Informationen zum EMotion-Projekt finden sich unter https://www.ait.ac.at/themen/propulsion-technologies/projects/emotion/

Nachhaltigkeitsbericht_2022 7. KLIMA- UND UMWELTAUSWIRKUNGEN AUS DEM PRODUK TDESIGN/END OF LIFE KONZEP T UND ZIELSE T ZUNG Andere 7,9 kg Die PIERER Mobility-Gruppe ist bestrebt, Klima- und Umweltaus- wirkungen ihrer Produkte bereits beim Design und für den gesamten Lebenszyklus zu berücksichtigen. So entstehen langlebigere, leicht zu reparierende Produkte, die am Ende ihrer Nutzung in wiederver- wendbare bzw. rezyklierbare Teile und Materialien zerlegt werden können. Außerdem will sie in dieser frühen Phase den Fokus statt herkömmlicher (z.B. CO2-intensives Primäraluminium) auf nachhaltigere Materialien legen (z.B. Recycling-Metall, energieeffi- zientere Stoffe, Naturfasern, Materialien aus sozial unbedenklichen Quellen). Für die Batterieentsorgung gemäß den EU-Vorschriften besteht eine aufrechte Zusammenarbeit mit einem renommierten Recyclingunternehmen. MASSNAHMEN UND WEITERE ERL ÄUTERUNGEN Ökobilanzierung als Bewertungsgrundlage (Innovationssteuer- kreis - ISK Sustainable Engineering) Um die Umweltauswirkungen der Produkte zu kennen und schon am Entwicklungsstart den Grundstein für eine nachhaltigere Entwicklung zu legen, wurden die zur Ökobilanzierung verwendeten Methoden und Tools aufs nächste Level gehoben. Die Ermittlung des CO2-Fußabdrucks der eingesetzten Materialien stellt einen wichtigen Schritt in Richtung einer vollständigen Ökobilanz von Bauteilen und in weiterer Folge von Gesamtfahrzeugen dar. Seit Mitte 2022 kommt in diesem Kontext die auf dem Gebiet der Ökobilanzierung führende Software GaBi von Sphera zum Einsatz. Somit können künftig neben dem CO2-Fußabdruck auch weitere relevante Wirkungskategorien bewertet werden. Diese zukunftsorientierten Tools in Kombination mit dem Fachwissen und der Erfahrung des Teams von KTM Technologies ermöglichen die Entwicklung ganzheitlich nachhaltigerer Produkte sowie Lösungen. Verteilung der Materialien in Motorrädern und (E-)Fahrrädern Die Grafiken spiegeln die Verteilung der eingesetzten Materialien bei Motorrädern und bei (E-)Fahrrädern der KTM AG wider. Basis für die Berechnung sind Daten zu repräsentativen Fahrzeugen aller Produktionsbereiche. Die Gewichtung resultiert aus den eingesetzten Materialien je angeführtes Modell: Thermoplastische Kunststoffe 11 kg Textile 0,4 kg Elastomere (z.B. Reifen, Dichtungsringe) 10,4 kg Nichteisenmetalle (u.a. Aluminium) 27,6 kg Stahl & Eisen 46,5 kg Andere 14 kg Thermoplastische Kunststoffe 18 kg Textile 0,4 kg Elastomere (z.B. Reifen, Dichtungsringe) 11,4 kg Nichteisenmetalle (u.a. Aluminium) 43,8 kg Stahl & Eisen 81,4 kg Andere 5,1 kg Thermoplastische Kunststoffe 0,9 kg Elastomere (z.B. Reifen, Dichtungsringe) 2,5 kg Nichteisenmetalle ( u.a. Aluminium) 13,8 kg Stahl & Eisen 5,00 kg Motorradaufbau Enduro 350 EXC-F MY 2023 Gewicht in fahrbereitem Zustand (exkl. Treibstoff) rund 104 kg Motorradaufbau KTM 890 DUKE MY 2022 Gewicht in fahrbereitem Zustand (exkl. Treibstoff) rund 169 kg Fahrradaufbau GT2 SE MY 2023 Gesamtgewicht rund 27 kg

Nachhaltigkeitsbericht_2022 8. KLIMA- UND UMWELTAUSWIRKUNGEN AUS DER PRODUK TNUT ZUNG KONZEP T UND ZIELSE T ZUNG Die Nutzung der Produkte ist mit erheblichen Umweltaus- wirkungen unter anderem durch die mit den Verbrennungsmotoren einhergehenden Abgas- und Lärmemissionen verbunden. Daher wollen wir die Klima- und Umweltauswirkungen der Produkte in der Nutzungsphase minimieren und dazu nachhaltige Technologien entwickeln bzw. anbieten. Auswirkungen entstehen z.B. aus der Herstellung und Verbrennung von fossilem Treibstoff (CO2-Emissionen, Umweltschäden aus der Erdölförderung) und dem Ausstoß sonstiger Schadstoffe (Luftverschmutzung, Bodenver- schmutzung durch auslaufende Substanzen, Lärm). Unser Ziel ist es, Produkte in den Markt zu bringen, welche stets den neuesten Umweltstandards entsprechen bzw. umweltfreundlich entlang ihres gesamten Produktlebenszyklus sind und gleichzeitig auch einen hohen Zusatznutzen für den Kunden bieten (individuelle Mobilität). Insbesondere in Zeiten der gegenwärtig vorherrschendenden Pandemie und der Energiekrise wünschen sich viele Menschen die Möglichkeit, unabhängig und ökologisch leistbar mobil zu sein. MASSNAHMEN UND WEITERE ERL ÄUTERUNGEN Die Verordnung zur Typgenehmigung von Fahrzeugen der Kategorie „L“ (Verordnung (EU) 168/2013) schreibt vor, dass Fahrzeugtypen die nach dem 01.01.2024 erstmalig genehmigt werden, den „Euro 5+“-Anforderungen entsprechen müssen. Ab dem 01.01.2025 müssen alle Fahrzeugtypen diesen Anforderungen entsprechen. Zu den wesentlichen Inhalten der „Euro 5+“ Vorgaben gehören der erweiterte Funktionsumfang des OBD-2 Systems, Anpassungen des Nachweises zur Dauerhaltbarkeit der emissionsmindernden Einrichtungen und die Verringerung der Abgasgrenzwerte für die Enduro und Trial Motorräder. Ab September 2023 ist für neue Fahrzeugtypen auch das erweiterte RD-ASEP Geräuschmessver- fahren der UNECE R41-05 anzuwenden. Aktivitäten im Bereich von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren Ein Schwerpunkt der Aktivitäten im Jahr 2022 lag im Abschluss der Entwicklungen der erweiterten OBD-2 Anforderungen und der Reduktion der Abgasemissionen von Enduro und Trial Motorrädern, um bis zum Stichtag 30. Dezember 2023 alle neuen Modelle bzw. 30. Dezember 2024 alle bestehenden Modelle nach den Vorgaben der „Euro 5+“ typgenehmigen zu können. Im Bereich der Geräuschemissionen wurden die Entwicklungen hinsichtlich der erweiterten RD-ASEP Prüfbedingungen weitgehend abgeschlossen. Dazu wurden sowohl auf der Geräuschmessstrecke als auch im akustischen Laborraum umfangreiche Messkampagnen durchgeführt und die Erkenntnisse in die Fahrzeug- sowie Antriebs- entwicklung (Abgas-/Schalldämpfer-Anlage, Motorapplikation) zurückgeführt, um bei neuen Fahrzeugtypen ab September 2023 die entsprechenden Anforderungen der UNECE R41-05 für die Typgenehmigung einzuhalten. Zukünftige Entwicklungen im Bereich Emissionsprüfung Die Diskussionen um Abgasemissionen im realen Fahrbetrieb, die sich im Wesentlichen auf die Hersteller von Personenkraft- wagen bezogen haben, könnten Auswirkungen auf zukünftige Abgasvorschriften für Motorräder haben. Bislang wurden vom Gesetzgeber allerdings noch keine entsprechenden Änderungen der Typgenehmigungsvorschriften für Fahrzeuge der Klasse L (leichte 2, 3- und 4-Rad-Fahrzeuge) vorgeschlagen. Dies bedeutet, dass für Fahrzeuge der Klasse L keine Emissionsprüfungen im realen Fahrbetrieb (auch als RDE-Prüfungen - „Real Driving Emission“ bezeichnet) vorgeschrieben sind. Hinzu kommt, dass es derzeit keine geeigneten RDE-Messsysteme für Motorräder gibt. Die so genannten PEMS (Portable Emission Measurement Systems) werden derzeit untersucht und müssen schließlich auch für den Einsatz an Motorrädern weiterentwickelt werden. Im Berichtsjahr wurde eine Professur für „Akustik und Lärment- wicklungsforschung“ an der Technischen Universität Graz/ Österreich ins Leben gerufen, die auch KTM monetär unterstützt. Ziel ist es, in Zusammenarbeit mit den Unterstützern die Themen für die Forschungsprojekte vorzugeben und diese voranzutreiben. Es ist geplant, dass konkrete Projekte im zweiten Halbjahr 2023 definiert und beauftragt werden. Aktivitäten im Bereich von Fahrzeugen mit Elektroantrieben Damit das Technologiefeld der Elektromobilität von einer breiteren Bevölkerungsgruppe angenommen wird, erhöht PIERER Mobility durch regelmäßigen Austausch das Bewusstsein ihrer Händler und Kunden, um den Umstieg auf elektrische Zweiräder zu erleichtern. Hierfür bietet sie beispielsweise Produkte mit einer Niedrigvolt- Akkutechnologie an, die viele Vorteile für alle Seiten mit sich bringt: Lagerung und Transport sind einfacher, wesentliche Reduktion beim Schulungsaufwand für Händler, Nutzung der bestehenden Ladeinfrastruktur (zum Beispiel alle Elektromotorräder können mit haushaltsüblichen Steckdosen aufgeladen werden) und umweltgerechte Batterieentsorgung. Das Angebot von E-Bikes für die jüngere Generation unterstützt Mind-Change – Elektromobilität wird selbstverständlicher Teil der Mobilität aller und wird sich auf kurzer Strecke sowie im urbanen Bereich durchsetzen. Mit dem rein elektrisch betriebenen KTM FREERIDE E-XC Modell führt die KTM AG seit 2014 ein solches Produkt in ihrem Produkt- portfolio. Das Unternehmen ist seit Markteinführung der FREERIDE E-XC ein Pionier im Segment der leichten E-Mobilität. Durch eine neue Batteriezellengeneration konnte hier die Reichweite in den

Nachhaltigkeitsbericht_2022 9. PRODUK TQUALITÄT UND ANWENDERSICHERHEIT KONZEP T UND ZIELSE T ZUNG Die PIERER Mobility AG hat sich zum Ziel gesetzt, besonders sichere und hochqualitative Produkte herzustellen und die Rückrufquote auf niedrigem Niveau zu halten. Eine höhere Qualität ermöglicht eine längere und zuverlässige Produktnutzung. Die Elektro- und Verbrennungsmotoren stellen Schlüsselkomponenten ihrer Motorräder dar und werden von der Unternehmensgruppe sowohl entwickelt als auch produziert. Sie garantieren die Identität der Produkte der Marken KTM, Husqvarna Motorcycles und GASGAS. Eine der qualitätssichernden Maßnahmen ist zum Beispiel die Einführung der Prüfanlagen für den Euro 5 Abgasnorm, was eine 100-Prozent-Dichtheit aller relevanten Bauteile im Produktions- prozess gewährleistet. Die Mission des Unternehmens ist es, unter anderem durch Einsatz von Fahrassistenzsystemen den Anteil an vermeidbaren Motorrad- unfällen auf ein technisch mögliches Minimum zu reduzieren. Dabei bezieht PIERER Mobility insbesondere den Unternehmens- bereich Motorsport mit den Fahrerteams sowie andere relevante Stakeholdergruppen in die Erprobung und Validierung ein, um ein bestmögliches Gesamtergebnis für Anwender sicherstellen zu können. Die Unternehmensgruppe verfügt über ein weltweites Servicenetz von ca. 3.500 (mit Indien ca. 4.400) Motorrad-Fachwerk- stätten, um den hohen Ansprüchen an das Qualitätsniveau unserer Produkte nachzukommen. Diese entsprechen definierten Qualitätsstandards hinsichtlich Infrastruktur, Ausstattung mit Spezial- werkzeugen und Ausbildung. Die Schulung der Werkstattfachkräfte erfolgt nach dem „Train-the-Trainer“ Prinzip vom Headquarter ausgehend mittels mehrwöchiger Präsenztrainingseinheiten, einer Selbststudium E-Academy, mobilen Lernmodulen und live übertragenen Webinaren. MASSNAHMEN UND WEITERE ERL ÄUTERUNGEN Recalls Die Gesundheit und Sicherheit der Kunden/Anwender haben über alle Produktbereiche der PIERER Mobility AG hinweg stets oberste Priorität. Die Rückrufquote liegt im Berichtszeitraum trotz der wesentlich gestiegenen Verkaufszahlen und der Modellerweiterungen bei fünf Rückrufen. Dies ist der Beleg für die strengen Anforderungen entlang unserer Wertschöpfungskette und spricht für die hohe Produktqualität aller Marken samt aller Maßnahmen im Bereich der Marktbeobachtungen. 1 https://www.ktm.com/en-int/service/Safety.html und 2 Siehe als Beispiel: https://www.gasgas.com/de-de/service/service-and-safety-check.html https://www.husqvarna-motorcycles.com/en-do/service/safety-information.html https://www.gasgas.com/de-de/service/safety-information.html Weiterführende Informationen zu den Recalls finden sich auf den Produkt-Webseiten1.Als zusätzliches Sicherheitsfeature kann sich jeder KTM, Husqvarna & GASGAS Besitzer unter Service and Safety Check2 informieren, ob bei seinem Fahrzeug (Fahrgestellnummer und Auslieferungsurkunde erforderlich) ein Rückruf durchzuführen ist. Entwicklungen in der Motorrad- und Fahrsicherheit Der Forschungs- und Entwicklungsbereich der KTM AG engagiert sich intensiv für die Sicherheit seiner Kunden und arbeitet an zukunftsweisenden Lösungen. Wie zum Beispiel die „Fahrzeug zu Fahrzeug (V2V)-Kommunikation“ bietet großes Potenzial, Unfälle zu vermeiden. Fortschritte wurden in diesem Jahr in der Abstimmung mit Infrastruktur auf Autobahnen, sowie der prototypischen Umsetzung der notwendigen Security erzielt. CMC ‚Next‘ KTM arbeitet weiter als Core Member im CMC (Connected Motorcycle Consortium) bei der Analyse von Unfallszenarien und der Vermeidung durch die Funkkommunikation mit. Dies dient auch der Vorbereitung einer Vorstellung der Ergebnisse im Jahr 2023. Dort sollen in Zusammenarbeit mit internationalen Motorrad- und PKW-Herstellern entsprechende Use Cases zur Unfallvermeidung gezeigt werden. Warnmeldungen Passend zu dem Engagement, kritische Situation rechtzeitig zu erkennen, beschäftigt sich KTM mit akustischen Warnmeldungen, welche es dem Fahrer ermöglichen sollen, rechtzeitig zu reagieren. Neue Erkenntnisse zur Wahrnehmbarkeit von akustischen Signalen wurden in Zusammenarbeit mit der Universität Dresden erarbeitet. Diese Arbeitsergebnisse werden mit der nächsten Produkt- generation in die Serie eingeführt. Zusätzlich zu den akustischen Signalen hat man sich auch an Möglichkeiten zum haptischen Feedback für den Fahrer auseinandergesetzt. Hier gibt es trotz der vom Motorrad ausgehenden Vibrationen erfolgversprechende Ansätze, die besser als optische Hinweise wahrzunehmen sind. Notruf KTM hat eine Reihe von technischen Optionen zur Darstellung eines automatischen oder manuellen Notrufes am Motorrad untersucht und bewertet. Im nächsten Schritt wird die Umsetzung für ein

Nachhaltigkeitsbericht_2022 Unterstützung Gebrauchtmarkt • 3D-Animationen werden von der technischen Schulungsabteilung Der Gebrauchtmarkt von Fahrzeugen ist stark durch die Kenntnis über den Zustand von Fahrzeugen und deren Komponenten geprägt. Verkäufer wollen den guten Zustand des Produktes kommunizieren und Käufer wollen die Aussagen über den Zustand des Produkts validieren. Daten, die über die Lifetime eines Fahrzeugs anfallen, können zur Unterstützung dieser Prozesse genutzt werden. Das Data Science & Business Modelling Team arbeitet an Analysen und Konzeptionen von Services, die den Marktakteuren helfen können, höheres Vertrauen in Transaktionen zu schaffen und somit gegebenenfalls die Nutzung von Fahrzeugen oder Komponenten zu verlängern. Bislang wurden noch keine konkreten Maßnahmen gesetzt, da man sich noch in der Konzeptentwicklungsphase befindet. Schulungen für 2-Rad-Techniker Stets neue und immer komplexere Motoräder mit steigendem Innovationsgrad, neue Technologien – wie zum Beispiel E-Mobility, Connectivity, Abstandsradar – zusätzliche Marken und eine wachsende Anzahl von Vertriebspartnern in aller Welt stellen hohe Herausforderungen an die Aus- und Weiterbildung der 2-Rad-Techniker. Durch die Erweiterung der Schulungs- räumlichkeiten im Jahr 2021 und ein integriertes Lernkonzept („Blended-Learning System“), das aus Online- und Präsenzeinheiten besteht, können neuen Händlern ein schnellerer Einstieg in die KTM-Service-Weilt ermöglicht und die Basistechnologie vermittelt werden. Aufgrund der Lockerung der Reisebeschränkungen im Jahr 2022 wurden die Präsenztrainings wieder forciert. Im Berichtsjahr fanden insgesamt 81 (+21 % YoY) teilweise parallele Präsenzschulungen mit insgesamt 193 (+40 % YoY) Schulungstagen statt. Nicht weniger als 467 (+190 % im Jahresvergleich) Teilnehmer aus 60 (+186 % im Jahresvergleich) Ländern konnten vor Ort „praxisnah“ geschult werden. Aufgrund des Digitalisierungsprojekts für Schulungskurse auf Bronze-Niveau im Jahr 2021 stieg die Abschlussquote mit 1.741 neuen Technikern auf Bronze-Niveau im Jahr 2022 um 76 %. Die Anzahl abgeschlossener Online-Schulungen betrug 69.408 (+6 % im Jahresvergleich) von 4.848 Benutzern von 1.856 Händlern. Im Laufe des Jahres wurden mehrere Maßnahmen zur Effizienz- und Inhalts- verbesserung umgesetzt, insbesondere: im eigenen Haus erstellt. Anstelle vieler Textzeilen, die komplexe Konzepte und Technologien erklären, bietet der selektive Einsatz von Animationen den Teilnehmern ein viel besseres Verständnis des Lerninhalts und verkürzt die Lernphasen. Bei der weitergeführten Integration der Fahrradsparte wurde ebenfalls auf die bewährten Prozesse und Strukturen nach Motorrad- vorbild gesetzt. Die virtuelle Kommunikationsplattform „Dealer.net“ (für Fahrzeug- und Teilebestellung, Garantieabwicklung etc.) und das Global Support Center & Wissensdatenbank für den internationalen Support wurden auf die Fahrräder ausgedehnt. Dazu wurden Schulungsvideos in fünf Sprachen ausgerollt. Messung der Händler- und Werkstattperformance für Hauptabsatzmärkte in Europa Als wichtiges Steuerungsinstrument, um die Werkstattqualität des Fachhandels und somit die Servicezufriedenheit der Kunden sicherzustellen, wurde die 2021 eingeführte Werkstattevaluierung als Bonusvoraussetzung für den Fachhandel auch im Berichtsjahr fortgesetzt. Im Rahmen der Werkstattevaluierung wurde der Fokus auf vier verschiedene Bereiche gelegt, die alle erfüllt sein müssen: • Schulungs- und Qualifikationsstand der Werkstatt-Techniker • Ausstattung der Werkstatt mit Spezialwerkzeug • Mindesterfüllungsrate von zwei ausgewählten KPIs • Erfüllung von zwei individuellen Zielen, die durch die jeweiligen marktverantwortlichen Kollegen je Fachwerkstatt festgelegt werden Die Eckpunkte der Werkstattevaluierung sind sechs verschiedene Kennzahlen, aus denen die Werkstattperformance herausgelesen werden kann. Zwei KPIs waren 2022 Voraussetzung für einen Händlerbonus. Das ist ein wichtiges Steuerungsinstrument, um Trends frühzeitig zu erkennen bzw. auch um etwaige Projekterfolge messen zu können. Die KPIs decken folgende Schwerpunkte ab: • Servicequalität • Umsetzung von Marktaktionen • Kundenbindung • Ein KI-Avatar präsentiert die technischen Online-Schulungsvideos in fünf Sprachen. Die Verwendung von gesprochener Sprache anstelle von Untertiteln ermöglicht es dem Teilnehmer, sich auf den Inhalt, anstatt auf die Übersetzung zu konzentrieren. Der Aufwand für die finale Produktion eines Schulungsvideos reduziert sich auf wenige Stunden. Ein gut aufgestellter Support ist der Schlüssel zu zufriedenen und vor allem loyalen Kunden. Die Kundenansprüche haben sich in den letzten Jahren durch die Digitalisierung stark verändert. Um diesen Erwartungen gerecht zu werden, werden die Customer Service Aktivitäten für alle Marken auch 2023 weiter ausgebaut.

Umweltbewusste Produktion Die PIERER Mobility-Gruppe legt bei der Motorradproduktion stets großen Wert auf den effizienten und ressourcenschonenden Einsatz von Werkstoffen und einen nachhaltigen Umgang mit den für den Produktionsprozess eingesetzten Ressourcen. Daher stellen Effizienzsteigerungen in vielen Bereichen neben einer möglichst vollständigen Rohstoffausnutzung inklusive deren Rückführung in den Wertstoffkreislauf einen besonders wichtigen Aspekt dar. Für die Koordination, Überwachung und Dokumentation der Prozesse bildet ein durch den TÜV Süd zertifiziertes Umweltmanagementsystem die Grundlage. Die definierten Managementprozesse werden über die bestehenden internen Auditprozesse abgesichert. Die Gruppe ist bestrebt, Klima- und Umweltaspekte auch in ihrer Beschaffungstätigkeit und Logistik zu minimieren. Dabei spielen in der Planung die Länge der Transportwege und der Einsatz der verschiedenen Transportmittel (Schiff, Flugzeug, LKW) ebenso eine Rolle, wie die Qualität der Umwelt- sowie Klimaschutzbemühungen unserer Lieferanten und Logistik-Partner. Die Maßnahmen und Ziele befassen sich im ESG Handlungsbereich „Umweltbewusste Produktion“ mit diesen wesentlichen Themen: • Klima- und Umweltauswirkungen aus Beschaffung und Logistik • Klima- und Umweltauswirkungen aus der Produktion • Abfallmanagement • Sonstige Klima- und Umweltauswirkungen Für die Erstellung der Maßnahmen und Erreichung der Ziele in diesem ESG Handlungsfeld sind die Bereichsleiter von Qualitäts-/ Umwelt-/Immobilien-/Abfallmanagement, Beschaffung, Logistik, KTM Components, Motorenwerk und der Fahrzeugassemblierung verantwortlich. Die Themenübersicht findet sich in der Tabelle „ESG Programm“ ab Seite 105. Nähere Informationen zu unserem Beitrag hinsichtlich Erreichung der globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) sind auf den Seiten 106-108 zusammengefasst. Nachhaltigkeitsbericht_2022 © KTM/Felix Steinreiber Productions © KTM

Nachhaltigkeitsbericht_2022 abgefragt. Als eindeutiges Handlungsfeld wurde die Reduktion von Luftfrachten identifiziert, die massiv zum CO2-Footprint beitragen, wobei Luftfrachten nur im Ausnahmefall und zur Vermeidung von Produktionsstillständen herangezogen werden. Die Datenerhebung erfolgt derzeit nur teilweise automatisiert, daher ist eine Offenlegung der Daten erst zum 31. Dezember des abgelaufenen Vorjahres möglich. Der Prozess befindet sich im Aufbau. Damit geht auch eine stetige Präzisierung der erhobenen Daten einher. Aus diesem Grund können sich bis zur nächsten Offenlegung Abweichungen ergeben. Ziel ist es, nach der Erfassung der Daten von zwei Folgejahren diese auch in die Berechnung des Footprints (Scope 3) heranzuziehen. Die indirekten Treibhausgasemissionen der Inbound- und Outbound- Transporte betrugen somit im Geschäftsjahr 2021 zum 31. Dezember rund 30.000 Tonnen CO2 (davon entsteht der überwiegende Anteil an CO2-Emissionen mit 26 % durch Lkw und mit 9 % durch Schiff) und werden derzeit nicht zur Berechnung der Gesamtemissionen zum 31.12.2022 herangezogen. Als zukünftige Maßnahme ist zudem die Konsolidierung der Transportlogistik für Fahrräder geplant – Siehe dazu weitere Ausführungen im Kapitel 11. unter „Reduktion von CO2 durch Produktion und Logistik von (E-)Fahrrädern in der EU“. Optimierung in der Auslieferungslogistik Die geplanten geographischen und zeitlichen Clusterungen mit höheren Mengen an Motorrad-Auslieferungen in Europa konnten nur zum Teil umgesetzt werden. Die Zielsetzung war eine aktive Einsparung durch Lkw-Einzelfahrten zu den Händlern in Ballungsräumen wie auch zu den durch die Clusterung gebildeten Großregionen. So kann sich die durchschnittliche Anzahl Bikes je Lieferung um 1,4 von 1,9 auf 3,3 erhöhen, was neben Kostenvorteilen auch Einsparungen bei logistikbedingten CO2-Emissionen zur Folge hat. Damit der Frachtraum platzoptimiert genutzt und Leerfahrten nach Möglichkeit verhindert werden, wird zudem laufend analysiert, wo Sendungsoptimierungen im Zulauf sinnvoll durchführbar sind. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde in Zusammenarbeit mit KTM Indien im Zuge der Weiterentwicklung von Sendungskonsolidierungen die gesammelte Verladung in Sammelseefrachtcontainern installiert. Versandpolitik PG&A Mit 1.1.2022 wurde eine neue Versandpolitik (Shipping Policy) für den Geschäftsbereich Parts, Garments & Accessories (PG&A) umgesetzt. Zielsetzung ist die Sicherstellung einer zuverlässigen und bedarfsgerechten Versandlogistik sowie die Incentivierung von größeren Bestellungen in zeitlich weiter auseinanderliegenden Abständen. Dies soll der Reduktion von oftmals mit dem Flugzeug durchgeführten Expresslieferungen dienen und gleichzeitig den Aufwand an Verpackungsmaterial reduzieren bzw. die Ausnutzung desselben verbessern. Zusätzlich sind transparente und zielgerichtete Ersatzteilbevorratungsaktionen durch den PG&A-Vertrieb geplant. Regionale Zulieferindustrie im Fokus • Das Einkaufsvolumen der Bauteile für die Serienproduktion der Motorräder (in Mattighofen und Munderfing/Österreich) betrug im Geschäftsjahr 2022 ca. 902 Mio. Euro. Geographische Aufteilung: 24 % aus Österreich, 58 % aus Österreich/Deutschland/Italien und 80 % aus Europa1. • Die Fahrräder werden komplett von einem Partner in Europa montiert (ca. 53,3 %) und einem Partner in Asien (ca. 46,7 %) bezogen. • Das Einkaufsvolumen im Einkauf von indirektem Material und Dienstleistungen für die Werke in Österreich betrug im Geschäftsjahr 2022 ca. 121 Mio. Euro. Der größte Teil wurde innerhalb Österreichs beschafft: 69 % innerhalb Österreichs, 80 % innerhalb Österreich/Deutschland/Italien und 98 % innerhalb Europas. Einkaufsvolumen je Kontinent (Serieneinkauf): Europa 80 %, Asien 18 %, Nordamerika 2 % Im Zuge der Sourcing-Entscheidungen aufgrund der Lieferkettenprobleme kam es zu zeitweiligen Änderungen der Lieferantenstruktur. Aus diesem Grund ergibt sich die Differenz im 1 Vergleich zum Vorjahr (2021: 90 %).

Nachhaltigkeitsbericht_2022 11. KLIMA- UND UMWELTAUSWIRKUNGEN AUS DER PRODUK TION KONZEP T UND ZIELSE T ZUNG Klima- und Umweltauswirkungen aus der Produktion entstehen vor allem bei der Herstellung und Verwendung von Energie (insbesondere Strom, Gas, Wärme) für Produktionstätigkeiten, sowie aus der Herstellung, Lagerung und Verwendung von anderen Substanzen in der Produktion (zum Beispiel Treibstoff an Prüfständen, Motoröl). Auch Lärm- und Schadstoffbelastungen wdes Umfelds durch Produktionstätigkeiten zählen hier dazu. MASSNAHMEN UND WEITERE ERL ÄUTERUNGEN Bei der Herstellung von Vor- und Fertigprodukten fallen diverse Abfallmaterialien an, die einer sortenreinen Verwertung zugeführt werden. Bei den zu verwertenden Materialien handelt es sich um Aluminium-, Edelstahl- sowie Stahlabfälle, die in verschiedenen Qualitätsstufen an einen zertifizierten Entsorgungsfachbetrieb (EFB) übergeben werden. Durch einen effizienten Einsatz der Materialien und einer möglichst vollständigen Rohstoffausnutzung inklusive deren Rückführung in den Wertstoffkreislauf wird eine unnötige Verschwendung von Materialien vermieden und auch dafür gesorgt, dass der anfallende Abfall stets fachgerecht entsorgt wird. Emissionen in die Atmosphäre (Luft, Lärm, Erschütterungen) Direkte Luftemissionen entstehen in geringem Ausmaß bei Betrieb der Prüfstände, durch Verbrennung in den erdgasbefeuerten Heizkesseln, sowie durch Schweißarbeiten in den Bereichen der Komponentenfertigung. In diesem Bereich werden aktuell drei stationäre Absauganlagen betrieben. Lärmemissionen sowie Erschütterungen ergeben sich in geringem Ausmaß durch den innerbetrieblichen Transport, sowie An- und Abtransport von Produkten (Stapler und Lkw). Gefahrstoffmanagement & REACH-Verordnung Vor der Beschaffung eines neuen Arbeitsstoffes muss dieser einen Freigabeprozess durchlaufen. Erst nach Überprüfung und Freigabe durch die jeweils Zuständigen aus den Bereichen Arbeitssicherheit, Abfallwirtschaft, Brandschutz sowie Arbeitsmedizin kann das benötigte Material bestellt werden. Generell wird wo immer möglich versucht, gefährliche Arbeits- und Hilfsstoffe in unseren Produktions- prozessen zu minimieren oder gar gänzlich zu vermeiden. Deshalb werden bereits im Entwicklungsprozess Materialien getestet und verwendet von denen keine bzw. nur minimale Gefährdungen ausgehen können. Zudem lag im Geschäftsjahr (und weiterlaufend bis Frühjahr 2023) der Fokus auf der Prozessoptimierung und der Einführung einer Datenbank zum Gefahrstoffmanagement zur weiteren Professionalisierung. Das Thema rund um Gefahrstoffe im Produktionsprozess wird durch ein sicheres Chemikalienmanagement ergänzt. Da in der Herstellung von Motorrädern eine Vielzahl von unterschiedlichsten Stoffen und Materialien einfließen, ist eine sichere, bewusste und nachhaltige Handhabung sowie Verwendung dieser Substanzen insgesamt ein wichtiges Thema für die Industrie. Deshalb unterstützen auch wir als OEM die Ziele der REACH-Verordnung: Reduktion von möglichen Risiken und der potenziellen Auswirkungen auf die Umwelt bei der Verwendung von Chemikalien sowie die Verbesserung des Schutzes der menschlichen Gesundheit. Die International Material Data System (IMDS) Datenbank dient als zentrales Tool zur Erfüllung unserer Pflichten in Bezug auf die REACH-Verordnung und zur Einhaltung von Restriktionen beim Einsatz von Chemikalien im globalen Umfeld. Daher fordern wir von unseren Lieferanten die Registrierung sowie die Erfassung der chemischen Zusammen- setzung aller durch KTM bezogenen Zukaufteile in dieser zentralen Datenbank. Alle laufenden Prozesse zur Umsetzung der REACH-Verordnung und den internationalen Anforderungen zur Verwendung von Materialien befinden sich laufend im Fokus. Diese werden kontinuierlich evaluiert, um unsere Pflichten effizient einzuhalten sowie einen nachhaltigen Umgang mit diesem Thema zu gewährleisten. Reduktion von CO2 durch Produktion und Logistik von (E-) Fahrrädern in der EU • CO2 Reduzierung durch eine langfristige Produktions- und Logistikplanung in und für die Regionen für (E-)Fahrräder und der dazu benötigten Komponenten. Verlagerung der Produktion hin zu den Verbrauchermärkten, Aufteilung der Produktionsvolumina in die Hauptregion Asien und Europa. • Das Joint Venture mit Maxcom in Bulgarien bietet die Möglichkeiten zum Aufbau eines Montagebetriebs (Start in 2024) nach aktuellen Kriterien der Nachhaltigkeit und Arbeitssicherheit für eine zukünftig flexiblere und marktnahe Montage in Europa. Dies trägt zu einem reduzierten globalen Transportaufwand von kompletten Fahrrädern bei.

Nachhaltigkeitsbericht_2022 © KTM Technologies 12. ABFALLMANAGEMENT KONZEP T UND ZIELSE T ZUNG Die PIERER Mobility-Gruppe geht mit dem Abfallaufkommen rechtlich korrekt um, sie will ihre Handlungen damit stets verbessern und umweltbewusst gestalten. Das umfasst die Entstehung sowie Behandlung (Sammlung, Trennung, Lagerung) der Produktions-, Verpackungs- und sonstigen Abfälle. Die Menge soll zum Beispiel durch Mehrweglösungen und Wiederverwendung (Umlaufver- packungen und Mehrweggestellen) oder Weiterverwertung minimiert werden. Nicht vermeidbare Abfälle sollen fachgerecht gesammelt, gelagert und für das externe Recycling vorbereitet werden. So trägt sie zur Entstehung eines funktionierenden Systems der Kreislaufwirtschaft bei. Gleichzeitig kann auch das Problem der Rohstoffverschwendung minimiert werden. MASSNAHMEN UND WEITERE ERL ÄUTERUNGEN Seit der ISO14001:2015-Zertifizierung im Sommer 2021 wird das Abfallmanagement kontinuierlich verbessert. Umgesetzte Maßnahmen sind unteranderem die Wiedereinführung der getrennten Kunststoffsammlung, die Verbesserung der Altpapier- sammlung in den Bürobereichen, die gesonderte Sammlung von PET-Flaschen, eine verfeinerte Rohstofftrennung sowie eine verbesserte Kennzeichnung und Bereitstellung von gefährlichen Abfällen. Um bei der Trennung der diversen Abfallfraktionen eine noch höhere Quote zu erzielen, wurde ein E-Learning zum Thema Abfallmanagement entwickelt, das jeder neue Produktionsmit- arbeiter im Rahmen des Onboardings absolviert. Zudem steht das Schulungsangebot allen weiteren Mitarbeitern auf freiwilliger Basis zur Verfügung. Zusätzlich wurden alle bestehenden Produktions- mitarbeiter auf Vorarbeiter und Schichtführer-Ebene zum Thema geschult. E-Learning-Kurs: Abfallmanagement Um das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln im Unternehmen weiter zu schärfen, wurde 2022 ein E-Learning-Kurs zum Abfallmanagement eingeführt. In diesem interaktiven Kurs erhalten die Produktionsmitarbeiter einen Einblick in den richtigen Umgang zur Abfallentsorgung und das Abfallmanagement im Betrieb. Seit Start im Juni 2022 wurden 369 Mitarbeiter geschult. Für Mitarbeiter im Angestelltenbereich ist der Kurs freiwillig. Umso mehr ist die hohe Anzahl der Abschlüsse aus diesem Bereich erfreulich. Der Kurs ist auch fester Bestandteil des Onboardingtrainings in der Production Academy. Die Kursinhalte werden laufend aktualisiert, um auf das Feedback der Mitarbeiter wie auch auf neue Anforderungen und Verbesserungen eingehen zu können. Ein überwiegender Teil des Abfallaufkommens ist auf bestimmte,

Nachhaltigkeitsbericht_2022 KTM C-Facility Production © KTM 13. SONSTIGE KLIMA- UND UMWELTAUSWIRKUNGEN KONZEP T UND ZIELSE T ZUNG MASSNAHMEN UND WEITERE ERL ÄUTERUNGEN Die PIERER Mobility-Gruppe ist bestrebt, auch Klima- und Umweltauswirkungen aus sonstigen betrieblichen Tätigkeiten jenseits ihrer Produktion, Beschaffung und des Produkts zu erheben und zu minimieren. Dazu gehören CO2-Emissionen aus Dienstreisen, der Dienstfahrzeugflotte, die Auswirkungen aus der Herstellung und Verwendung von Energie (Strom, Wärme) für Bürogebäude und Infrastruktur. Das Ziel ist es, fossile Energien einzusparen wie auch die Energieeffizienz an den Betriebsstandorten In-/Outdoor zu steigern (zum Beispiel durch Einsatz von LED-Beleuchtung). Für ein nachvollziehbares Energiemonitoring werden smarte Zähler und ein entsprechendes IT-gestütztes Monitoring zum Einsatz kommen. Die österreichischen Produktionsgebäude sind nach den Vorgaben der OIB-Richtlinie 6 (Energieausweis für Nicht-Wohngebäude, bzw. Energieausweis für Sonstige Gebäude) gebaut. Ein Energieausweis ist nur für neuere Bauwerke ab 2013 vorhanden. Der systematische Austausch von bestehenden Heizanlagen ist derzeit nicht in Planung. Jedoch im Zuge von größeren Um- und Neubauten wird unter Einbezug von Umweltaspekten wie auch geltenden technischen Standards monetär geprüft, welche Möglichkeiten es gibt, auf alternative Energiesysteme umzusteigen. Die Abteilung „Real Estate“ ist für die rechtskonforme Neuerrichtung/Renovierung von Anlagen und Gebäuden, Projekteinreichung und Genehmigungs- verfahren, die entsprechende Behördenkommunikation sowie die Durchführung der wiederkehrenden §82b Prüfungen verantwortlich. Der Bereichsleiter berichtet direkt an den Vorstand. Bau- und Renovierungstätigkeiten entsprechen den geltenden Nachhaltigkeitsstandards. • 2022 wurde eine Elektrifizierung der Pkw-Flotte von rund 22 % erreicht. • In der Fahrzeugassemblierung wurde die Umstellung auf LED-Beleuchtung bereits durchgeführt. Im Ersatzteilcenter ist die vollständige Umstellung bis Ende 2023 geplant. • Im F&E Kompetenzzentrum in Anif bei Salzburg sind mittlerweile drei Ladesäulen mit je zwei Ladepunkten installiert. Bezug und Erzeugung von Sonnenenergie Durch Installation von neuen Photovoltaikanlagen steigern wir den Einsatz von Solarenergie, auch für den Eigenbedarf. Unser Ziel ist es, mit der Errichtung weiterer Anlagen, die Eigenverbrauchsquote auf hohem Niveau zu halten. Die Errichtung der Photovoltaikanlagen auf den Dächern des Logistikzentrum 2 (ca. 4.100 kWPeak) und dem Motorsportgebäude (ca. 320 kWPeak) wurde bereits beauftragt und soll im Laufe des Jahres 2023 erfolgen. Die Inbetriebnahme der Dachanlage auf dem Motorsportgebäude wird im zweiten Quartal 2023 stattfinden. Eine weitere Inbetriebnahme auf dem Dach des Logistikzentrums 2 ist für Ende 2023 geplant. Parallel zu den beiden Photovoltaikprojekten läuft die Ausführungsplanung für einen 30kV Energiering, der fünf Gebäude (mitunter die größten Verbraucher KTM Komponentenwerk und Motorenwerk) im Gewerbegebiet Munderfing zusammenhängen wird. Der produzierte Solarstrom der beiden o.a. Anlagen kann dann von den fünf Gebäuden je nach Bedarf abgegriffen und verbraucht werden. Dadurch erreicht man eine Eigenverbrauchsquote von knapp 80 %. Die Photovoltaik-Generatorleistung beträgt jährlich ca. 4,4 Mio. Kilowattstunden (das ist die Strommenge, die ca. 1.000 Haushalte im Jahr durchschnittlich benötigen). Die Hauptarbeiten am Energiering werden während der Betriebsunterbrechung im August 2023 durchgeführt. Die Fertigstellung und komplette Inbetriebnahme sind für Ende 2023 geplant. Dadurch soll der hohe Eigenverbrauchs- anteil abgedeckt werden.

Nachhaltigkeitsbericht_2022 Faire Geschäftspraktiken Die PIERER Mobility-Gruppe betrachtet Rechtstreue, Ehrlichkeit, Ethik, Zuverlässigkeit, Respekt und Vertrauen als das Fundament und die universelle Grundlage jeglichen Zusammenarbeitens und guter Geschäftsbeziehungen. Unter Berücksichtigung dieser Werte achtet die PIERER Mobility-Gruppe die jeweils gültigen nationalen und internationalen Gesetze, Verordnungen und Richtlinien und erwartet, dass auch ihre Mitarbeiter, Führungskräfte und Organmit- glieder sowie Geschäftspartner, Lieferanten, Kunden sowie Berater geltendes Recht respektieren und befolgen. Der Verhaltenskodex und die Richtlinien der PIERER Mobility- Gruppe werden jährlich angepasst und überarbeitet, um den Entwicklungen des Marktes und dem aktuellen rechtlichen Rahmen gerecht zu werden. Die jeweils aktuellen Fassungen der Compliance Dokumente werden auf der Unternehmenswebseite veröffentlicht. Zudem werden die Mitarbeiter mittels Intranetbeitrag und durch gesonderte Aussendung per E-Mail informiert. Die Maßnahmen und Ziele befassen sich im ESG Handlungsbereich „Faire Geschäfts- praktiken“ mit den wesentlichen Themen wie folgt: Als Basis zur Erreichung der Rechtskonformität dient der Verhaltens- kodex („Code of Conduct“)1 der PIERER Mobility-Gruppe, der die Grundsätze und Prinzipien festlegt, an denen die PIERER Mobility- Gruppe ihr wirtschaftliches Handeln ausrichtet. Im Code of Conduct werden relevante Compliance Risiken adressiert und insbesondere die Erwartungshaltung an den Umgang mit den nachfolgenden Themenbereichen umfassend definiert: • Menschenrechte, Respekt und Integrität, Diversität, faire Arbeitsbedingungen • Nachhaltigkeit • Umwelt Compliance • Fairer Wettbewerb, Kartellverbot • Korruption, Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung, Exportkontrolle, Steuern und Steuerpolitik • Stakeholder Beziehungen • Interessenskonflikte, Umgang mit Unternehmenseigentum sowie Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen, Datenschutz, Verbot Insiderhandel, politische Aktivitäten • Auswirkungen auf Menschen und Menschenrechte aus Beschaffung • Business & Legal Compliance • Datenschutz und Cybersicherheit • Faires und verantwortungsvolles Produktmarketing • Auswirkungen auf Menschen und Menschenrechte aus Geschäftsentscheidungen und -prozessen • Resilienz der Lieferketten Für die Erstellung der Maßnahmen und Erreichung der Ziele in diesem ESG Handlungsfeld sind die jeweils zuständigen Bereichs- leiter verantwortlich. Die Themenübersicht findet sich in der Tabelle „ESG Programm“ ab Seite 105. Nähere Informationen zu unserem Beitrag hinsichtlich Erreichung der globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) sind auf Seite 110 zusammengefasst. 1 Siehe aktuelle Fassung unter https://www.pierermobility.com/wp-content/uploads/2022/11/Code_of_Conduct_2022_PIERER-Mobility-AG_DE.pdf

Nachhaltigkeitsbericht_2022 Da die Herausforderung mehrheitlich in den vielfach verzweigten Lieferketten liegt und somit genau dort, wo Kontrollmöglichkeiten eher gering sind, sollen 2023 weitere Konzepte für Lieferante- naudits ausgearbeitet werden. Hierdurch sollen einheitliche und datenbasierte Informationen gesammelt werden, um in abteilungsübergreifenden Besprechungen den aktuellen Status der Lieferantenleistung darlegen zu können und die Grundlage für Lieferantenentscheidungen sowie die strategische Entwicklung zu schaffen. Außerdem sollen dabei mögliche Versorgungs- probleme wie auch andere Risiken frühzeitig identifiziert werden, um entsprechende Präventionsmaßnahmen zu definieren. Quality Award & Supply Chain Finance Program Lieferanten mit einer überdurchschnittlichen Performance werden einmal jährlich mit einem Quality Award ausgezeichnet (KTM Supplier Excellence). Den Quality Award erhalten jene Lieferanten, welche die PIERER-Mobility Gruppe in den letzten 12 Monaten beliefert und in dieser Zeit keine Reklamation verursacht haben. Zusätzlich müssen noch Kriterien hinsichtlich Umsatzhöhe, Lieferantenbeurteilung und Unterzeichnung der Qualitätssicherungs- vereinbarung sowie Einkaufsbedingungen erfüllt werden. Weiters darf kein begründeter Einwand der Qualitäts- und Einkaufsleitung bestehen. 2022 haben insgesamt 50 Lieferanten einen Quality Award für das Geschäftsjahr 2021 erhalten. Darüber hinaus wird in regelmäßigen Abständen die finanzielle Situation der Lieferpartner beurteilt und der Abschluss einer Produkthaftungsversicherung gefordert. Ab einem gewissen Einkaufsvolumen kann den Lieferpartnern die Teilnahme an den speziell entwickelten Supply Chain Finance Programmen angeboten werden. Diese Programme bieten Lieferpartnern eine Finanzierungsmöglichkeit zu attraktiven Konditionen. Nachhaltigkeitsbewertung Zum Jahresbeginn wurde die ESG Plattform SupplierAssurance eingeführt, welche einen Selbstauskunftsfragebogen (SAQ) zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Zulieferern bietet. Diese soll es ermöglichen, auf Basis der übermittelten Informationen, Risiken frühzeitig zu erkennen, zu vermeiden und – falls notwendig – adäquate Maßnahmen einzuleiten. Nach der Prüfung der Daten auf die Mindestanforderungen der PIERER Mobility-Gruppe und STATUS QUO entsprechender Bewertung werden Handlungsempfehlungen aufgezeigt, was die Möglichkeit einer kontinuierlichen Verbesserung bietet. Die Mindestanforderungen orientieren sich an den eigenen Maßstäben der PIERER Mobility-Gruppe, insbesondere dem Verhaltenskodex, Richtlinien zu Arbeitsbedingungen und Menschenrechten, Arbeitsschutz, Umwelt, Unternehmensethik sowie Lieferantenmanagement, aus denen hervorgeht, dass und wie die Lieferanten diese Problemfelder adressieren. Falls die Anforderungen nicht erfüllt werden, wird ein roter Status vergeben und gemeinsam Korrekturmaßnahmen vereinbart. Derzeit liegt der Schwerpunkt auf der Datenerhebung und Nutzung der Plattform. Bisher wurden 500 Lieferanten (Tier 1) über diesen Prozess informiert und davon haben bereits 59,6 % den Fragebogen abgeschlossen. Das Ziel für 2023 ist deshalb erneut, den Anteil der überprüften Serienlieferanten mittels SAQ auf 80 % zu steigern. Ab Januar 2023 wird der Prozess auf alle fehlenden Neulieferanten ausgerollt. Der SAQ wurde zum Jahresende 2022 auf eine neue Version aktualisiert, um die gestiegenen gesetzlichen Anforderungen wie zum Beispiel das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz sowie den verstärkten Fokus aus sozialen und ökologischen Auswirkungen widerzuspiegeln. Aus diesem Grund wird auch die PIERER Mobility-Gruppe den eigenen Due-Diligence-Prozess und die Bewertung im kommenden Geschäftsjahr überprüfen und entsprechend anpassen. Zur Unterstützung der Bemühungen um eine verantwortungsvolle Lieferkette wird im Rahmen des Projekts außerdem geprüft, ob Lieferpartner in Abhängigkeit der Risikoprofile, beispielsweise aufgrund erhöhter sozialer Risiken im Herkunftsland, weitere spezifische Anforderungen leisten müssen. Im Berichtsjahr 2022 wurden im Zuge der Nachhaltigkeitsbewertung negative soziale und Umwelt-Auswirkungen in der Lieferkette evaluiert. Aufgrund der Nichtbekanntgabe der notwendigen Daten wurde 2022 die Lieferbeziehung mit einem Serienlieferanten beendet. Beginnend mit dem ersten Quartal 2023 werden die Ergebnisse der Nachhaltig- keitsbewertung mit den Lieferpartnern besprochen und gemeinsame Korrekturmaßnahmen definiert. Diese werden anschließend als Fälligkeitstermine für die entsprechenden Mindestanforderungen auf der Plattform festgelegt und bei Lieferantenbesuchen auf Basis der erhaltenen Ergebnisse überprüft. Die Ergebnisse der Selbstauskunft auf SupplierAssurance fließen im Jahr 2023 in die jährliche Lieferantenbewertung ein. Damit soll der Stellenwert der Nachhaltigkeit sichergestellt und dies auch gegenüber den Lieferanten klar aufgezeigt werden. Durch die Einbeziehung dieser Punkte auch bei der Lieferantenauswahl wird dieser Bereich sukzessive gestärkt und auch transparenter. Zusätzlich wird in einem nächsten Schritt der Prozess für eine Checkliste definiert, welche sich auf diese Themen fokussiert.

Nachhaltigkeitsbericht_2022 Achtung der Menschenrechte Personen, die direkt oder indirekt für die PIERER Mobility-Gruppe tätig sind, haben das Recht, dass ihre Menschenrechte im Sinne der UN-Menschenrechtscharta beachtet, sie fair und respektvoll behandelt werden. Die PIERER Mobility-Gruppe erwartet von ihren Organmitgliedern, Führungskräften und Mitarbeitern, die Menschenrechte zu respektieren und im täglichen Handeln zu schützen. Da aufgrund der Zusammenarbeit mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette grundsätzlich Menschenrechtsrisiken bestehen können, fordert die PIERER Mobility-Gruppe gleicher- maßen von ihren Geschäftspartnern, Lieferanten, Kunden und Beratern die Achtung der Menschenrechte im Verhaltenskodex. In der Erklärung zu moderner Sklaverei und Menschenhandel1 werden die Maßnahmen dargestellt, die die PIERER Mobility-Gruppe getätigt hat bzw. in Zukunft tätigen wird, um moderne Sklaverei und Menschenhandel innerhalb des Konzerns und der Lieferkette zu verhindern. Wie der Code of Conduct ist auch die Erklärung zu moderner Sklaverei und Menschenhandel im Intranet sowie auf der Webseite der PIERER Mobility AG abrufbar. Die PIERER Mobility-Gruppe akzeptiert kein diskriminierendes Verhalten und Mobbing gegenüber Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Lieferanten, Kunden und Beratern und duldet auch keine Form der sexuellen Belästigung. Diese Grundsätze und Prinzipien werden in der Diversitäts- und Antidiskriminierungsrichtlinie der PIERER Mobility-Gruppe konkretisiert, die im Berichtsjahr überarbeitet wurde und ebenso auf der Unternehmenswebseite sowie im Intranet konzernweit abrufbar ist. Die Diversitäts- und Antidiskriminierungs- richtlinie stellt ein globales Rahmenwerk dar, das definiert, wie Diversität innerhalb der Unternehmensgruppe gefördert werden soll und wie die PIERER Mobility-Gruppe allen Formen der Diskriminierung und Belästigung vorbeugt, diese erkennt und darauf reagiert. Wie auch der Code of Conduct und die Erklärung zu moderner Sklaverei und Menschenhandel, ist auch die Diversitäts- und Antidiskriminierungsrichtlinie Bestandteil des E-Learnings „Compliance und Code of Conduct“, diese Unterlagen werden im Zuge des Onboardings an neue Mitarbeiter ausgehändigt. Organmitglieder, Führungskräfte und Mitarbeiter haben jederzeit die Möglichkeit, sich bei Fragen zur Achtung der Menschenrechte oder bei (vermuteten) Verstößen gegen Compliance Vorschriften an die für allgemeine Compliance Fragen zuständige Anlaufstelle zu wenden sowie Hinweise über mögliche Menschenrechtsverstöße im Unternehmen über die verfügbaren Kanäle zu melden – siehe dazu auch die Erläuterungen zum Whistleblower-System in der Erklärung zu moderner Sklaverei und Menschenhandel. Im Geschäftsjahr 2022 wurde der Verhaltenskodex der PIERER Mobility-Gruppe überarbeitet und in der neuen Fassung vom 24. Oktober 2022 kundgemacht. Die Geltung der Compliance Dokumente wurde mittels Intranetbeitrag global kommuniziert und zusätzlich wurden 4.185 Mitarbeiter der PIERER Mobility-Gruppe an allen Unternehmensstandorten weltweit durch gesonderte Aussendung per E-Mail informiert, dies entspricht rund 77 % der gesamten Belegschaft. Eine Übersicht in Tabellenform findet sich im Anhang. Von den Geschäftspartnern der PIERER Mobility-Gruppe wird ebenso die Einhaltung anwendbarer Gesetze, Regeln und Vorschriften sowie die im Verhaltenskodex definierten Grundsätze und Anforderungen verlangt. Unsere Geschäftspartner erhalten bereits zum Zeitpunkt der Vertragsanbahnung den Code of Conduct in der aktuellen Fassung (24.10.2022). Zusätzlich wird auch die Erklärung zu moderner Sklaverei und Menschenhandel der PIERER Mobility-Gruppe als Anlage zu der Geheimhaltungsvereinbarung übermittelt. Mit Unterfertigung dieser sind die darin genannten Compliance Mindeststandards somit rechtsverbindlicher Bestandteil der abgeschlossenen Geschäftsbeziehungen der PIERER Mobility- Gruppe mit Geschäftspartnern, Lieferanten, Kunden und Beratern. Im Geschäftsjahr 2022 wurde der Code of Conduct sowie die Erklärung zu moderner Sklaverei und Menschenhandel ebenso integrierender Bestandteil der Verträge mit bestehenden Händlern und Importeuren der KTM AG-Gruppe. Auch bei erheblichen Investitionsverträgen ist die Achtung der Menschenrechte ein Anliegen der PIERER Mobility-Gruppe. In den kommenden Jahren sollen daher die neu abzuschließenden erheblichen Investitionsverträge sukzessive den Grundsätzen und Prinzipien des Verhaltenskodex unterworfen werden. Unter erheblichen Investitionsverträgen werden jene Bestellungen von Sachanlageinvestitionen (darunter Gebäude und Produktionsan- lagen) umfasst, die eine Investitionssumme in der Höhe von EUR 300.000 übersteigen. Im Geschäftsjahr 2022 wurden insgesamt drei Bestellungen von Produktionsanlagen getätigt, die eine Investitions- summe von EUR 300.000 überstiegen haben, wobei die betreffenden Lieferpartner den Verhaltenskodex samt den darin enthaltenen Grundsätzen in Bezug auf die Einhaltung der Menschenrechte erhalten haben und für alle drei dieser relevanten Bestellungen sind sie auch ausdrücklich Vertragsbestandteil. Hinsichtlich Sachanlage- investitionen in An-, Um- bzw. Zubau von Gebäuden wurden seitens der PIERER Mobility-Gruppe im Berichtszeitraum keine erheblichen Bestellungen getätigt. 1 Siehe aktuelle Fassung unter https://www.pierermobility.com/wp-content/uploads/2022/10/Erklarung-zu-moderner-Sklaverei-und-Menschenhandel_2022_PIERER-Mobility-AG.pdf

Nachhaltigkeitsbericht_2022 16. DATENSCHUT Z UND CYBERSICHERHEIT KONZEP T UND ZIELSE T ZUNG Die PIERER Mobility-Gruppe schützt alle Daten in ihrer Verfügung, gemäß entsprechender Gesetze und Regularien und stellt Cybersicherheit in den Fokus ihrer gesetzten Maßnahmen. Wir erhalten, verarbeiten und speichern große Mengen an persönlichen Daten z.B. von Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Lieferanten, Kunden und Beratern. Datenlecks können für große Schäden bei Betroffenen sorgen und dabei sogar Grundrechte verletzen. Cyberattacken sind mitunter eine tägliche Bedrohung und können Unternehmen empfindlich schädigen, das kann sich sowohl auf die wirtschaftliche wie auch auf die soziale Dimension auswirken. ln der PIERER Mobility-Gruppe wird ein lT Security- und Riskmanagement-System mit dem Ziel betrieben, unternehmens- relevante Risiken im Bereich lnformationssicherheit erkennen und steuern zu können. Besonders im Fokus stehen für uns die von uns verarbeiteten Daten im Bereich Forschung & Entwicklung, Fahrzeug- und Kundendaten sowie personenbezogene Daten unserer Mitarbeiter und Bewerber. Der hohe Qualitätsstandard, den wir bei unseren Produkten haben, gilt auch für die Bereiche Datensicherheit und Datenschutz. Der Prozess wird durch ein umfassendes Datenschutzmanagement-System gewährleistet, das im Unternehmen verankert ist. Die Prozessdokumente sind für Mitarbeiter im Intranet abrufbar. Das größte Risiko für die Unternehmensgruppe ist eine mögliche Strafe, die aufgrund von (angeblichen) Datenschutzverstößen verhängt wird. Das höchste Risiko für den Betroffenen ist der Zugriff von personenbezogenen Daten durch unberechtigte Dritte. Durch ein Datenschutz- managementsystem, das verschiedene Datenschutzrichtlinien und -bestimmungen umfasst, können mögliche Datenschutzrisiken frühzeitig erkannt und verhindert werden. MASSNAHMEN UND WEITERE ERL ÄUTERUNGEN Unsere Rechtsabteilung ist mit einem Datenschutzanwalt in regelmäßigem Austausch, um alle bestehenden bzw. neuen Anwendungen zu überwachen und mögliche Anpassungen zu diskutieren. Den stetig wachsenden IT- und Cyberrisiken werden bei der PIERER Mobility-Gruppe durch eine laufende Weiterentwicklung der IT-Sicherheitsmaßnahmen und Einsatz aktueller IT-Sicherheits- technologien begegnet. Durch ein mehrstufiges Security-Konzept unter Verwendung aktueller Sicherheitssysteme werden Cyberangriffe abgewehrt. Zum Einsatz kommen unter anderem verhaltensbasierende Security Lösungen, um sicherheitstechnische Auffälligkeiten zu erkennen. Client und Server Alarme werden 24/7 mittels eines Managed Service erkannt und anhand eines Reaktions- kataloges behandelt. Es werden regelmäßige externe und interne Schwachstellenanalysen durchgeführt und mit einem etablierten Patch sowie Updatemanagement Prozess entgegnet. Regelmäßige externe und interne Sicherheitsaudits werden über Maßnahmen im Risikomanagement dokumentiert, bewertet, priorisiert und danach einer Lösung zugeführt. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Vernetzung von Fahrzeugen und der damit steigenden Angriffsmöglichkeiten auf die IT-Systeme hat die Europäische Union Verordnungen erlassen, die eine Verbesserung der Cybersecurity einfordern. Diese aktuell nur für vierrädrige Fahrzeuge geltenden Verordnungen erfordern für eine Typzulassung den Nachweis der Cybersecurity für den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeuges. Es kann davon ausgegangen werden, dass diese Verordnung mittelfristig auch für motorisierte Zweiräder (Motorräder, E-Bikes) eingeführt wird. KTM implementiert ein Cybersecurity Management System (CSMS) nach ISO/SAE 21434, um die gesetzlichen Anforderungen bei in Kraft treten erfüllen zu können und die Cybersecurity der Produkte zu gewährleisten. Nach Auditierung des CSMS durch die TÜV Süd Auto Service GmbH wird das System angepasst, dann ausgerollt, betrieben und kontinuierlich verbessert. Für alle Nutzer der lT-Systeme der PIERER Mobility-Gruppe wird das für den Einsatz der lT im Rahmen ihrer Funktion erforderliche Wissen und Bewusstsein durch regelmäßige IT-Security Sensibilisierungs- schulungen sichergestellt. Diese werden präventiv sowie nachvollziehbar durchgeführt und finden weltweit in allen Tochter- gesellschaften statt. Alle Mitarbeiter werden zu einer einmal jährlich stattfindenden E-Learning IT-Security Sensibilisierungsschulung verpflichtet. Außerdem lief eine Face2Face Sensibilisierungs- schulungskampagne für alle Mitarbeiter der KTM AG und Tochtergesellschaften bis Februar 2022. Zusätzlich zum E-Learning Content wird eine „Security Awareness Schulung“ durchgeführt, um dem Endbenutzer alle relevanten Angriffsvektoren näher zu bringen. Im Fokus der Trainingsagenda stehen neben der Präsentation der richtigen Verhaltensweise weitere Themen wie neue Phishing- und USB-Angriffsvektoren, neue Passwortmethodik und Windows Authentifizierung-Features, Phishing Audit Ergebnisse. Umfangreiche Schulungsmaßnahmen wurden bei den Mitarbeitern an den Standorten in Mattighofen und Munderfing zur Datenschutz- grundverordnung durchgeführt. Das E-Learning Tool mit verpflichtendem Test für Mitarbeiter wurde weiter ausgerollt. Im Geschäftsjahr 2022 wurden 704 der in Europa beschäftigten Mitarbeiter der PIERER Mobility-Gruppe online geschult, davon 69 Führungskräfte. Außerdem wurde eine neue Awareness Content Plattform mit vordefinierten Awareness Inhalten angeschafft, welche zukünftig als Content für neue IT Security Awarenss Schulungs- inhalte dienen wird. Ziel ist es damit die Trainings modern und interessant zu gestalten. Zusätzlich beinhaltet diese Plattform auch Netflix Awareness Serien, die den Mitarbeitern über das Intranet

Nachhaltigkeitsbericht_2022 17. FAIRES UND VER ANT WORTUNGSVOLLES PRODUK TMARKE TING KONZEP T UND ZIELSE T ZUNG Die PIERER Mobility-Gruppe ist bestrebt, ihre Produkte fair und verantwortungsbewusst zu vermarkten. Entlang geltender Vorschriften werden falsche oder irreführende Marketing-Inhalte vermieden, um Verbrauchertäuschungen oder Wettbewerbsver- zerrungen vorzubeugen. Die Vermarktung sämtlicher Produkte erfolgt stets transparent in Bezug auf relevante Angaben und zielgruppenorientiert. Marketinginhalte werden außerdem so gestaltet, dass sie kein unerwünschtes Verhalten bei der Produkt- anwendung fördern. MASSNAHMEN UND WEITERE ERL ÄUTERUNGEN Die PIERER Mobility-Gruppe bekennt sich auch in ihren Marketing- aktivitäten zu den ACEM Promotion & Advertising Guidelines1 und dem Europäischen Grundsatz für Straßenverkehrssicherheit. Dieser Grundsatz beinhaltet folgende Themen: • Sicherheitsorientierte Werbeinhalte für angetriebene Zweiräder: alle Fahrer sowie Beifahrer, die in einer Fahrposition gezeigt werden, müssen immer einen zertifizierten Helm tragen und in Übereinstimmung mit den einschlägigen Verkehrssicher- heitsvorschriften gezeigt werden. Gegebenenfalls muss die Werbung darauf hinweisen, dass die Bilder auf einer Rennstrecke oder geschlossenen Straße mit einem professionellen Fahrer aufgenommen wurden. • Kommunikation von sicherheitssteigernden Merkmalen. • Kommunikation von Händlerschulungsprogrammen: Die Entwicklung von Trainingsprogrammen zusammen mit den Vertragshändlern ist eine weitere Maßnahme, um die Bedeutung des sicheren Fahrens auf dem gesamten Markt effizient und konsistent darzustellen. • Medieninformationen: Für alle Pressevorstellungen verpflichten sich die Hersteller, die Journalisten über die ACEM-Richtlinien für Werbung und Kommunikation zu informieren und ihnen diese zur Verfügung stellen. Die PIERER Mobility-Gruppe bekennt sich seit 2007 freiwillig zu diesem Grundsatz, dessen Einhaltung durch eine jährliche Überwachung unter der Verantwortung von ACEM geprüft wird. Zudem verpflichtet sich die PIERER Mobility-Gruppe zur Einhaltung des Bundesgesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb2, welches unter anderem falsche und/oder subjektiv falsch interpretierbare Werbeaussagen, aggressive und irreführende Werbung untersagt. 18. AUSWIRKUNGEN AUF MENSCHEN UND MENSCHENRECHTE AUS GESCHÄF TSENTSCHEIDUNGEN UND -PROZESSEN Unternehmen sollen ihre Geschäftsentscheidungen und -handlungen auf mögliche negative Auswirkungen auf Menschen und Menschen- rechte prüfen und diese vermeiden. Mögliche Auswirkungen können z.B. durch Standortentscheidungen (z.B. kritische Länder bezüglich Menschenrechtsthemen), Investitionen (Geschäftspartner mit Menschenrechtsverletzungen) oder Prozesse (z.B. Diskriminierung bei der Auswahl von Geschäftspartnern) entstehen. Unternehmen sollen die strikte Vermeidung von Kinder- und Zwangsarbeit sowie moderner Sklaverei durchsetzen. Das Thema wurde im Zuge der 2022 erfolgten Neu-Aufstellung des ESG-Themenkataloges mit aufgenommen. Grund dafür sind unter anderem die zunehmenden Entwicklungen auf nationalen und internationalen Ebenen (z.B. Europäische Union) in Richtung verbindlicher Vorgaben zur Sorgfaltspflicht bei der Wahrung von Menschenrechten im Rahmen sämtlicher Geschäftstätigkeiten. Maßnahmen und Konzepte, die explizit diesem Thema zugerechnet werden können, wurden im Verlauf des Berichtsjahres nicht gesetzt. Betrachtungen im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse ergaben zudem eine, zurzeit vergleichsweise moderate Bedeutung des Themas für die PIERER Mobility AG seitens der befragten Stakeholder-Gruppen wie auch des Impact Assessments. Grundsätzlich fallen Geschäftsentscheidungen und -prozesse unter die Vorgaben aus einschlägigen und im Bericht erwähnten Unternehmensrichtlinien, insbesondere dem Code of Conduct. Maßnahmen in thematisch verwandten Bereichen entfalten auch auf dieses Thema ihre Wirkung oder behandeln es mit. Weitere Angaben und Inhalte werden im Laufe des folgenden Jahres erarbeitet. 1 https://www.acem.eu/policy-areas/safety/acem-advertising-guidelines I 2 1984 UWG: https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10002665, Fassung vom 21.11.2022, abgerufen am 21.11.2022) https://www.acem.eu/images/stories/doc/initiatives/safety/d_Ad_guidelines_public_DE_24879.pdf

Nachhaltigkeitsbericht_2022 ANGABEN GEMÄSS EU-TAXONOMIE ART. 8 (L 443/9) FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022 Im Rahmen des Aktionsplans zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums („EU Action Plan on Sustainable Finance“) ist die Umlenkung von Kapitalströmen in nachhaltige Investitionen eine wesentliche Zielsetzung. Vor diesem Hintergrund ist Mitte 2020 die EU-Taxonomie-Verordnung (Taxonomie-VO) in Kraft getreten, die als einheitliches und rechtsverbindliches Klassifizierungssystem festlegt, welche Wirtschaftstätigkeiten in der EU als „ökologisch nachhaltig“ gelten. Über die Ergebnisse dieser Klassifikation ist unternehmens- spezifisch jährlich zu berichten. In Artikel 9 der Taxonomie-VO werden die folgenden sechs Umweltziele genannt: • Klimaschutz; • Anpassung an den Klimawandel; • die nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen; • der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft; • Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung; • der Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme. Die EU hat aktuell für zwei Umweltziele (Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel) Vorgaben zu nachhaltigen Wirtschafts- tätigkeiten im Sinne der EU-Taxonomie veröffentlicht. Durch die Beschreibung der Wirtschaftstätigkeit in den Delegierten Rechtsakten ist festgelegt, welche Wirtschaftstätigkeiten grund- sätzlich in Betracht gezogen werden können. Im Hinblick auf die Klassifizierung einer Wirtschaftstätigkeit als „ökologisch nachhaltig“ im Sinne der EU-Taxonomie ist eine Unterscheidung zwischen Taxonomie-Fähigkeit und Taxonomie- Konformität erforderlich. Im ersten Schritt ist zu prüfen, ob eine Wirtschaftstätigkeit im Delegierten Rechtsakt beschrieben ist und somit taxonomiefähig ist. Ausschließlich taxonomiefähige Wirtschaftstätigkeiten können bei Erfüllung bestimmter Kriterien als „ökologisch nachhaltig“ gelten. Entsprechend ist im zweiten Schritt zu evaluieren, ob die genannten technischen Bewertungskriterien erfüllt sind, um als Taxonomie-konform klassifiziert zu werden. Neben der Evaluierung in Bezug auf die Konformitätskriterien ist auch die Beurteilung gefordert, ob die taxonomiefähigen Wirtschaftstätig- keiten einen wesentlichen Beitrag zu einem von der Taxonomie-VO definierten Umweltziel leisten und ob kein anderes Umweltziel wesentlich beeinträchtigt ist („Do no significant harm“ (DNSH) Prüfung). Zudem muss die Erfüllung von Sozialen Mindeststandards entsprechend den OECD – Leitsätze für multinationale Unternehmen, UN – Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, ILO Kernarbeitsnormen und Internationalen Menschenrechtscharta sichergestellt werden. In diese Betrachtung werden grundsätzlich alle vollkonsolidierten und quotal konsolidierte Konzerngesellschaften hinsichtlich ihrer Umsatzerlöse, Investitions- und Betriebsausgaben einbezogen. Die Basisgröße für die Umsatzerlöse stellen die in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dieser Position ausgewiesenen Beträge dar. Basis der Investitionsausgaben sind die Zugänge an Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten während des betrachteten Geschäftsjahres vor Abschreibungen und etwaigen Neubewertungen für das betreffende Geschäftsjahr und ohne Änderungen des beizulegenden Zeitwerts. Außerdem umfasst sie auch Zugänge zu Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten, die aus Unternehmenszusammenschlüssen resultieren (Anwendung von IFRS (IAS 16, 38, 40, 41, IFRS 16); sowie nationale Rechnungs- legungsmethoden, falls IFRS nicht angewendet werden). Erworbene Firmenwerte werden dabei nicht berücksichtigt. Investitionen in langfristige Vermögenswerte, die als zur Veräußerung oder als zur Ausschüttung klassifiziert sind, werden nur bis zum erstmaligen Zeitpunkt der entsprechenden Klassifikation berücksichtigt. Die Basis für die Betriebsausgaben stellen die direkten, nicht aktivierten Kosten für Forschung und Entwicklung, Gebäude- sanierungsmaßnahmen, kurzfristige Leasingverhältnisse (Short-Term-Leasing), Wartung und Instandhaltung sowie alle anderen direkten Ausgaben für die laufende Instandhaltung von Sachanlagen durch das Unternehmen oder durch Dritte dar, die notwendig sind, um die fortlaufende und wirksame Funktions- fähigkeit dieser Anlagen zu gewährleisten. Aufgrund von Art 8 Z 1 der VO iVm § 243b bzw. § 267a UGB ist die PIERER Mobility AG dazu verpflichtet, die Regulatorik der Taxonomie-VO anzuwenden. Gemäß § 245a Abs 1 UGB ist der Konzernabschluss der PIERER Mobility AG zum Abschlussdatum nach den IFRS aufgestellt worden. Die für die Berechnung des Umsatz-, CapEx- und OpEx-Kennzahl genutzten Beträge basieren entsprechend auf den im Konzernabschluss berichteten Zahlen. Finden sich Wirtschaftstätigkeiten der PIERER Mobility AG in dem EU-Katalog wieder, so gelten diese als taxonomiefähig. Im Falle der PIERER Mobility AG ist beispielsweise die Wirtschaftstätigkeit „3.3 Herstellung von CO2-armen Verkehrstechnologien“ in Betracht zu ziehen. Umsatzerlöse, Investitionen und Betriebsausgaben, die mit dieser Wirtschaftstätigkeit im Zusammenhang stehen, können als taxonomiefähig klassifiziert werden. Basierend auf einer vollständigen Analyse der Wirtschaftsaktivitäten erfolgt die Angabe des Anteils der taxonomiefähigen Umsatzerlöse/ Investitionen (CapEx) / Betriebsausgaben (OpEx) an den jeweiligen Gesamtsummen gemäß EU-Taxonomie der PIERER Mobility AG für das Geschäftsjahr 2022. Bei allen referenzierten Wirtschaftsaktivitäten in der Aufstellung der PIERER Mobility AG erfordert die DNSH Prüfung ein Climate Risk Assessment nach bestimmten Auflagen, um eine Beeinträchtigung des Ziels „Anpassung an den Klimawandel“ auszuschließen. Ein

Nachhaltigkeitsbericht_2022 KENNZ AHLEN Um Doppelzählungen über Wirtschaftsaktivitäten hinweg zu vermeiden, werden die einzelnen Positionen mithilfe definierter Regeln einer Wirtschaftstätigkeit zugewiesen. Im Arbeitsdokument wird laufend mittels Formel geprüft, dass je Position nur eine Zählung in Form der Zuordnung zu einer Wirtschaftsaktivität oder der Klassi- fizierung als nicht taxonomiefähig erfolgt ist. Umsatz-Kennzahl Die Umsatz-Kennzahl ergibt sich aus dem Verhältnis der Umsatzerlöse aus taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten eines Geschäftsjahres zu den Gesamtumsatzerlösen dieses Geschäftsjahres. Kriterien für einen wesentlichen Beitrag DNSH-Kriterien („Keine erhebliche Beeinträchtigung“) ) 0 1 ( e m e t s y s o k Ö d n u t l i a f l e V e h c s g o o B i l i ) 2 1 ( l e d n a w a m i l K n e d n a g n u s s a p n A ) 3 1 ( n e c r u o s s e r s e r e e M d n u - r e s s a W ) 5 1 ( g n u z t u m h c s r e v t l e w m U ) 4 1 ( t f a h c s t r i w f u a l i s e r K ) 1 1 ( z t u h c s a m i l K ) 6 1 ( e m e t s y s o k Ö d n u t l i a f l e V e h c s g o o B i l i ) 8 1 ( 1 2 0 2 r h a J , l i e t n a z t a s m U r e m r o f n o k e m o n o x a T i ) 7 1 ( z t u h c s t s e d n M i % J/N J/N J/N J/N J/N J/N J/N % ) 9 1 ( 1 - N r h a J , l i e t n a z t a s m U r e m r o f n o k e m o n o x a T i % ) 0 2 ( ) n e t i e k g i t ä T e d n e h c i l g ö m r e ( e i r o g e t a K E ) 1 2 ( “ ) n e t i e k g i t ä t s g n a g r e b Ü ( „ e i r o g e t a K T ) 7 ( n e c r u o s s e r s e r e e M d n u - r e s s a W % ) 9 ( g n u z t u m h c s r e v t l e w m U % ) 8 ( t f a h c s t r i w f u a l i s e r K % ) 1 ( n e t i e k g i t ä t s t f a h c s t r i W ) 3 ( z t a s m U l r e t u o s b A ) 4 ( l i e t n a s z t a s m U ) 5 ( z t u h c s a m i l K ) 2 ( ) s ( e d o C ) 6 ( l e d n a w a m i l K n e d n a g n u s s a p n A A. TAXONOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN A.1 Ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (taxonomiekonform) Umsatz ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (taxonomiekonform) (A.1) A.2 Taxonomiefähige, aber nicht ökologisch nachhaltige Tätigkeiten (nicht taxonomie- konforme Tätigkeiten) Herstellung von CO2-armen Verkehrstechnologien Umsatz taxonmiefähiger, aber nicht ökologisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonmie- konforme Tätigkeiten) (A.2) Total (A.1 + A.2) B. NICHT TAXONOMIE FÄHIGE TÄTIGKEITEN Umsatz nicht taxonomie- fähiger Tätigkeiten (B) Gesamt (A + B) 3.3 in TEUR % % % 1.914.885 78,57 1.914.885 78,57 1.914.885 78,57 522.315 21,43 2.437.200 100,00 Die Gesamtumsatzerlöse des Geschäftsjahres 2022 von € 2.437,2 Mio. bilden gemäß EU-Taxonomie den Nenner der Umsatz-Kennzahl. Die in der Konzern Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Umsatzerlöse in Höhe von € 2.437,2 Mio. (siehe Umsatzerlöse lt. Konzern Gewinn- und Verlustrechnung bzw. im Konzernanhang unter Punkt 8. Umsatzerlöse) der PIERER Mobility AG werden über alle Konzerngesellschaften hinweg daraufhin untersucht, ob sie mit taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten gemäß des Annex I (Wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz) und Annex II (Wesentlicher Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel) der Delegierten Verordnung der (EU) 2020/852 erzielt wurden. Durch eine Detail- analyse der in den Umsatzerlösen enthaltenen Posten erfolgt die Zuordnung des jeweiligen Umsatzes zu den taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten. Die Summe der Umsatzerlöse der für das

Nachhaltigkeitsbericht_2022 7.4 7.6 Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden (und auf zu Gebäuden gehörenden Parkplätzen) Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien vor Ort Erwerb von und Eigentum an Gebäuden Marktnahe Forschung, Entwicklung und Innovation CapEx taxonmiefähiger, aber nicht ökolgoisch nachhaltiger Tätigkeiten (nicht taxonmie- konforme Tätigkeiten) (A.2) Total (A.1 + A.2) B. NICHT TAXOMNOMIEFÄHIGE TÄTIGKEITEN Summe nicht taxonomie- fähiger CAPEX (B) Gesamt (A + B) 7.7 9.1 19.802 163 258.837 258.837 39 0,01 2.254 0,77 6,75 0,06 88,22 88,22 34.566 11,78 293.403 100,00 Die gesamten Investitionsausgaben gem. EU-Taxonomie VO betragen € 293,4 Mio. und entsprechen den Zugängen zu Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten (inkl. IFRS 16 Nutzungsrechte gemäß IFRS-Konzernabschluss) (siehe Zugänge lt. Anlagespiegel im Konzernanhang unter Punkt 22. Immaterielle Vermögenswerte und Punkt 23. Sachanlagen bzw. im Konzernlage- bericht unter den Erläuterungen zu Investitionen in Punkt 3. Finanzielle Leistungsindikatoren). Die Analyse bezüglich der Taxonomie-Fähigkeit im Abgleich mit dem Annex I (Wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz) und Annex II (Wesentlicher Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel) der Delegierten Verordnung der (EU) 2020/852 erfolgte in einem mehrstufigen Prozess. Eine Vor-Zuordnung wurde weitgehend automatisiert anhand von definierten Regeln bezüglich vorhandener Standard-Informationen zu den einzelnen Buchungselementen durchgeführt. Dies betrifft insbesondere die Zuordnung zu der Aussage „Positionen, welche für die Erbringung der wesentlichen taxonomiefähigen Wirtschaftsaktivität der PIERER Mobility AG (3.3 Herstellung von CO2-armen Verkehrstechnologien) als notwendig definiert wurden“ und den Erwerb aus der Wirtschaftstätigkeit 3.3 Herstellung von CO2-armen Verkehrstechnologien, welcher sich i.d.R. auf den Kfz- und Lkw-Fuhrpark bezieht. In einem zweiten Schritt wurde insbesondere bei jenen Positionen, die zu der Aussage „Erwerb aus einer taxonomiefähigen bzw. -konformen Wirtschafts- tätigkeit“ vorsortiert worden waren, manuell anhand der Bezeichnung der jeweiligen Position nachsortiert. Den größten Anteil des taxonomiefähig klassifizierten CapEx bilden jene Positionen, die verbunden mit der Erbringung der Wirtschafts- tätigkeit 3.3 Herstellung von CO2-armen Verkehrstechnologien sind. Weitere Anteile entfallen auf den Erwerb aus Wirtschaftstätigkeiten rund um Gebäude (z.B. 7.2 Renovierung bestehender Gebäude; 7.7 Erwerb von und Eigentum an Gebäuden), erneuerbare Energien und Elektromobilität (z.B. 7.6 Installation, Wartung und Reparatur von Technologien für erneuerbare Energien vor Ort; 7.4 Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Gebäuden (und auf zu Gebäuden gehörenden Parkplätzen)), in Verbindung mit Wasser und Abfall (5.1 Bau, Erweiterung und Betrieb von Systemen der Wassergewinnung, -behandlung und

Nachhaltigkeitsbericht_2022 Die gesamten Betriebsausgaben gem. EU-Taxonomie VO betragen rund € 21,1 Mio. Zur Ermittlung des Nenners wurden die Konten, welche die direkten, nicht aktivierten Kosten für Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen, Gebäudesanierungsmaßnahmen, kurzfristiges Leasing, Wartungs- und Instandhaltungsaufwendungen (Erläuterung wesentlicher Bestandteile) widerspiegeln, betrachtet. Der Zähler ergibt sich aus einer Analyse der mit den auf den oben genannten Konten erfassten Ausgaben in Zusammenhang stehenden Vermögenswerten bezüglich ihrer Taxonomie-Fähigkeit anhand von Annex I (Wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz) und Annex II (Wesentlicher Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel) der Delegierten Verordnung der (EU) 2020/852. Der Großteil der taxonomiefähigen Betriebskosten entfällt auf die Instandhaltung von Gebäuden und Produktionsmaschinen. Aufgrund von weiteren regulatorischen Entwicklungen bei der EU-Taxonomie können sich 2023 Abweichungen sowie Änderungen hinsichtlich der Offenlegung ergeben. Für das Geschäftsjahr 2023 ist außerdem eine genauere Evaluierung der taxonomiefähigen Positionen hinsichtlich der Erfüllung technischer Bewertungs- kriterien und der DNSH Prüfung geplant, welche auch ein Climate Risk Assessment einschließen wird. Wels, im März 2023 Der Vorstand Dipl.-Ing. Stefan Pierer, CEO Mag. Friedrich Roithner, CFO Ing. Mag. Hubert Trunkenpolz Mag. Viktor Sigl, MBA

Nachhaltigkeitsbericht_2022 III. ANHANG Kennzahlen KENNZAHLEN SOZIALES (VERLÄSSLICHER ARBEITGEBER) GRI 2-7, 2-8, 2-30 Angaben zu den Mitarbeitern 2-7: Information zu den Mitarbeitern gesamt Vollzeit davon männlich davon weiblich Teilzeit davon männlich davon weiblich Anteil der weiblichen Mitarbeiter Mitarbeiterstruktur nach Kontinent1 davon in Österreich davon in Deutschland davon in Europa davon sonstige Kontinente2 2-8: Mitarbeiter, die keine Angestellten sind Leiharbeitskräfte gesamt (inkl. Stiftungslehrlinge) davon männlich davon weiblich davon <30 Jahre davon 30-50 Jahre davon >50 Jahre 2-30: Kollektivverträge Einheit 2022 2021 2020 Köpfe Köpfe Köpfe Köpfe Köpfe Köpfe Köpfe in Prozent Köpfe Prozent Köpfe Prozent Köpfe Prozent Köpfe Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent 6.088 5.644 4.373 1.271 444 167 277 25,4% 5.050 83,0% 137 2,3% 392 6,4% 509 8,4% 627 10,3% 427 68,1% 200 31,9% 240 38,3% 346 55,2% 41 6,5% 5.249 4.843 3.834 1.009 406 147 259 24,2% 4.361 83,1% 136 2,6% 316 6,0% 436 8,30% 486 9,3% 345 71,0% 141 29,0% 217 44,7% 240 49,4% 29 6,0% 4.586 4.248 3.450 798 338 110 228 22,4% 3.822 83,3% 116 2,5% 284 6,2% 364 7,9% 294 6,4% 251 85,4% 43 14,6% 134 45,6% 147 50,0% 13 4,4% in Prozent 98% 98% 98% 1 Auswertung der Mitarbeiter-Struktur nach Unternehmensstandort (nicht nach Nationalität) 2 Afrika, Asien, Australien, Nordamerika, Südamerika Alle Daten exkl. Vorstände PIERER Mobility AG, inkl. Leiharbeiter, inkl. KTM AG und deren Tochtergesellschaften, Avocodo GmbH und PIERER Innovation GmbH.

Nachhaltigkeitsbericht_2022 Eigener Indikator Weitere Angaben zu den Mitarbeitern Fluktuation in Österreich1 Karenzierung (durch Bildung oder Geburt) Rückkehrquote (gerundet) davon Frauen Menschen mit Beeinträchtigung2 GRI 405-1 Diversität im Vorstand und in Kontrollorganen Vorstand davon männlich davon 30-50 Jahre davon >50 Jahre Aufsichtsrat davon männlich davon weiblich davon >50 Jahre Einheit in Prozent Köpfe in Prozent in Prozent Köpfe Einheit Köpfe in Prozent in Prozent in Prozent Köpfe in Prozent in Prozent in Prozent 2022 <10% 120 96% 36% 54 2022 4 100% 25% 75% 6 67% 33% 100% 2021 <10% 90 93% 34% 48 2021 4 100% 25% 75% 4 100% 0% 100% Dr. Ernst Chalupsky und Ing. Alfred Hörtenhuber sind mit Ende der ordentlichen Hauptversammlung am 29.04.2022 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Als neues Mitglied in den Aufsichtsrat wurden Rajiv Bajaj, DI Dr. Iris Filzwieser, Mag. Michaela Friepeß und Srinivasan Ravikumar gewählt. GRI 403-9 Gesundheit und Sicherheit – Mitarbeiter Arbeitsunfälle Verletzungsrate Schwere Arbeitsunfälle (über 6 Monate Genesungsdauer) Verletzungsrate schwerer Unfälle Rate arbeitsbedingter Todesfälle Lost-Time Injury Frequency Rate (LTIFR) Gesundheit und Sicherheit – Leiharbeiter Arbeitsunfälle Verletzungsrate Schwere Arbeitsunfälle (über 6 Monate Genesungsdauer) Verletzungsrate schwerer Unfälle Rate arbeitsbedingter Todesfälle Lost-Time Injury Frequency Rate (LTIFR) Einheit Anzahl in Stunden Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Einheit Anzahl in Stunden Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl 2022 75 12,2 2 0,33 0 10,8 2022 34 39,8 0 0 0 35,1 2021 74 13,3 0 0 0 8,4 2021 16 28,2 0 0 0 22,9 2020 <10% 84 94% 30% 48 2020 4 100% 25% 75% 4 100% 0% 100% 2020 56 12,8 3 0,69 0,23 - 2020 6 22,6 0 0 0 - Werte umfassen alle dokumentierten Arbeitsunfälle (ohne Wegeunfälle). Angaben für Mitarbeiter von Fremdfirmen liegen vor. Verletzungsrate auf Basis der Verletzungen je 1 Million Arbeitsstunden. Gemäß GRI Standards erfolgt die Berechnung der Verletzungsrate auf Basis der Produktivarbeitszeit: Anzahl gearbeiteter Stunden in 2022 (Auswertung nur von Gesellschaften mit Sitz in Österreich möglich): 6.122.869 (2021: 5.564.141), Produktivstunden inkl. Leiharbeiter 6.977.525. Im Geschäftsjahr 2022 gab es bei der KTM AG ebenso wie 2021 keinen arbeitsbedingten Todesfall. 2020 gab es einen arbeitsbedingten Todesfall. Seit dem Berichtsjahr 2021 wird die Lost-Time Injury Frequency Rate (LTIFR) erhoben. Die LTIFR beschreibt die Anzahl der Unfälle mit Ausfallzeit von mindestens einem Tag pro 1 Million Arbeits- stunden. Zugrunde liegende Formel: LTIFR=Unfälle/Arbeitsstunden* 1.000.000. 1 Aufgrund von fehlenden Mitarbeiterdaten und der Differenz in der länderspezifischen Betrachtungsweise für die Berechnung der Fluktuation ist eine globale Auswertung aktuell 2 Gemessen an ausgewiesenem Behinderungsgrad über 50 % nicht möglich.

Nachhaltigkeitsbericht_2022 UMWELTKENNZAHLEN (UMWELTBEWUSSTE PRODUKTION) GRI 302-1 Energie- und Wasserverbrauch Gasverbrauch 1) Stromverbrauch 1) Fernwärme Anteil erneuerbare Energie (Strom und Fernwärme) Anteil fossile Energie (Strom und Fernwärme) Wasserverbrauch aus der Produktion 2) Treibstoff Prüfstände 1) Aus Gründen der Wesentlichkeit enthält die Tabelle ausschließlich Werte aus den Unternehmens- und Produktionsstandorten der KTM AG und PIERER Mobility AG. 2) Werte gerundet. Wasserverbraucht bezieht sich auf die Standorte in Mattighofen und Munderfing. GRI 302-5 Senkung des Energiebedarfs für Produkte Flottenemissionen Motorräder 1) 2) Flottenverbrauch 3) Einheit kWh kWh kWh in Prozent in Prozent m³ in Liter 2022 20.983.051 25.162.909 571.471 98,11% 1,89% 4.876 535.361 2021 21.282.489 22.841.717 671.940 99,63% 0,37% 4.185 443.449 2020 17.924.474 19.035.648 619.350 n.a. n.a. 3.364 317.246 Einheit Ø Emission in g/km Ø Verbrauch in l/100 km 2022 79,59 3,39 2021 79,65 3,41 2020 78,93 3,39 1 Berechnung auf anteiliger Basis von 226.806 Stück Motorräder im B2C-Geschäft. 2 Die CO2-Flottenemissionen sind im Berichtsjahr wegen des unvermindert starken Absatzwachstums bei ICE-Modellen mit mittleren und großen Hubräumen (>500ccm) um lediglich 0,06g/km gesunken. Der falsch erfasste CO2 Emissionswert eines KTM Modells von Bajaj Auto erforderte rückwirkend eine Korrektur des Flottenemissionswerts für die Berichtsjahre 2021 und 2020. 3 Zum besseren Verständnis geben wir den Fahrzeugverbrauch nicht in Joule, sondern wie üblich in l/100 km an. GRI 305-1, 305-2, 305-3 CO2 Bilanz der PIERER Mobility-Gruppe Treibhausgasemissionen gem. Treibhausgasprotokoll (Scope 1-3): in t CO2-e 2022 Anteil in % „location based“ Anteil in % „market based“ in t CO2-e 2021 Anteil in % „location based“ 2020 Anteil in % „market based“ in t CO2-e Anteil in % „location based“ Anteil in % „market based“ Scope 1: Direkte Treibhausgasemissionen Emissionen Erdgasbezug Standorte PIERER Mobility- Gruppe 1) Emissionen Fuhrpark Emissionen Prüfstände Scope 2: Indirekte Treibhausgas- emissionen „location based“ 2) Emissionen Fernwärmebezug 2) Emissionen Strombezug Standorte PIERER Mobility- Gruppe 1) Scope 2: Indirekte Treibhausgas- emissionen „market based“ 2) Emissionen Fernwärme Emissionen Strombezug Standorte PIERER Mobility- Gruppe 1) Scope 3: Indirekte Treibhausgasemissionen 7.095,97 0,84% 0,84% 6.677,29 0,70% 0,70% 5.679,78 0,67% 0,67% 3.822,90 53,87% 53,87% 3.898,10 58,38% 58,38% 3.295,77 58,03% 58,03% 1.889,17 1.383,90 5.624,97 114,29 5.510,68 174,56 114,29 60,27 26,62% 19,50% 0,61% 2,10% 97,90% 26,62% 19,50% 1.638,10 1.141,09 5.136,72 134,39 5.002,34 24,53% 17,09% 0,54% 2,62% 97,38% 24,53% 17,09% 1.565,46 818,54 5.036,93 125,73 4.911,20 27,56% 14,41% 0,60% 2,50% 97,50% 0,02% 213,09 0,02% 1.154,76 64,43% 55,21% 136,40 76,68 64,01% 35,99% 125,73 1.029,03 27,56% 14,41% 0,14% 10,89% 89,11% 849.857,61 98,50% 99,14% 936.260,90 98,75% 99,27% 832.231,63 98,73% 99,19%

Nachhaltigkeitsbericht_2022 Für die Berechnung der Nutzungsphase wurden verkaufte Motorräder im B2C (Retail) Geschäft herangezogen sowie X-BOW (exkl. E-Bicycles): Anzahl der für die Berechnung zugrunde gelegten Fahrzeuge 226.849 (Vorjahr: 249.534 exkl. E-Bicycles). Nicht zulassungsfähige Motorradmodelle (bspw. Motocross, Cross Country, Sport Minicycles) wurden aufgrund einer unzureichenden Datenbasis (fehlende Verbrauchs- und Laufleistungsdaten) nicht betrachtet. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 375.492 Motorräder verkauft (Vorjahr: 332.881). Die in die Auswertung einbezogenen Werte basieren auf EU-Homologationsdaten der jeweiligen Modelle. 2021 gab es mehrere Homologationsnachträge der MY21 Street und MY22 Enduro Modelle aufgrund veränderter Katalysatorzusammensetzungen. Dies hatte nachträglich Auswirkungen auf die Flottenemissionen und den Verbrauch im Berichtsjahr 2020. Es gibt lt. Kyoto-Protokoll sieben Haupt-Treibhausgase, die zum Klimawandel beitragen: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O), Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW), Perfluorkohlenwasserstoffe (PFC), Schwefelhexafluorid (SF6) und Stickstofftrifluorid (NF3). CO2-e ist die universelle Maßeinheit zur Angabe des globalen Erwärmungspotentials (GWP) jedes der sieben Treibhausgase, ausgedrückt als GWP einer Einheit Kohlendioxid. Es wird verwendet, um die Freisetzung (oder Vermeidung der Freisetzung) verschiedener Treibhausgase auf einer gemeinsamen Basis zu bewerten. GRI 306-3 Abfallmenge Abfall gesamt in kg Metallabfälle (exkl. Aluminiumabfälle) Aluminiumabfälle Abfälle zur Verwertung Gefährliche Abfälle Sonstige Abfälle Angefallener Abfall je produziertes Fahrzeug 1, 3 Entsorgte Verpackungsmaterialien je Fahrzeug 2, 3 Aus Gründen der Wesentlichkeit enthält die Tabelle ausschließlich Werte aus den produzierenden Standorten der KTM-Gruppe in Mattighofen und Munderfing (KTM AG, KTM Components GmbH, KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH). Beschreibung Abfallarten / Metalle: u.a. diverser Metallschrott, Kabelschrott, Späne gemischt, Protoypen. Aluminium: u.a. Guss, Verhüttung, Späne; Abfälle zur Verwertung: u.a. Altholz (unbehandelt, stofflich), Altholzpaletten, Altpapier, diverse Kartonagen; Gefährliche Abfälle: Altöl, Bohremulsion, diverse Lösungsmittel, Reiniger; Sonstige Abfälle: u.a. Gipskarton, Altreifen, Gewerbemüll. 1 Für die Berechenung wurde die Anzahl der in Mattighofen assemblierten Fahrzeuge inkl. importierte Fahrzeuge aus Indien, Spanien und China herangezogen, weil in den Abfallbilanzen auch Abfälle der importierten Fahrzeuge enthalten sind. Einheit kg kg kg kg kg kg 2022 6.189.612 804.437 296.954 4.376.835 318.774 422.350 2021 6.392.778 786.634 261.473 4.487.250 337.712 519.709 2020 4.822.664 660.992 267.555 3.125.980 267.827 500.310 kg kg 24,43 16,62 30,39 20,32 28,59 15,90 KTM AG, KTM Components GmbH (Standorte Mattighofen und Munderfing) angefallenen Abfälle zur Verwertung exklusive Grünabfälle, Altpapier und Altglas (Kartonagen, Altholz, Altholzpaletten, Polypropelen-Paletten, vermischte Kunststoffe, sortenreines Styropor, Kunststoffverpackung/EPS-TPU). Der Anteil der Verpackungsmaterialien an den Metallabfällen konnte im Berichtsjahr nicht separat ausgewertet werden, da diese mit allen anderen Metallabfällen, die in der KTM AG an den Standorten Mattighofen und Munderfing anfallen, entsorgt werden. Diese Menge stellt jedoch keinen wesentlichen Anteil dar. 2 Zu den entsorgten Verpackungsmaterialen zählen ausschließlich die in der 3 Abfälle, die nicht eindeutig der Produktion zugeordnet werden können, wurden in die Berechnung nicht miteinbezogen. Eigener Indikator Fahrzeugassemblierung Motorräder 1 Jahresproduktionsmenge in Mattighofen 2 1 In 2021 waren es 233 Produktionstage. 2 Produktionsmenge im Headquarter in Österreich. Eigener Indikator Zertifizierungen Umweltmanagementsystem Qualitätsmanagementsystem Funktionale Sicherheit IT & Informationssicherheit 1 Der Prozess orientiert sich an ISO 27001/ 27002 Road Vehicles – Cyber Security Engineering Akustik – Prüfstrecke zur Messung der Geräuschemission von Straßenfahrzeugen Einheit Ø Fahrzeuge /Tag Fahrzeuge /Jahr 2022 954 222.041 2021 765 178.992 2020 708 140.252 ISO 14001 ISO 9001 ISO 26262 Die Entwicklungsprozesse orientieren sich an ISO 26262. Tisax Zertifizierung Security Level2 ISO/SAE 21434 ISO 10844 Der Prozess befindet sich im Aufbau.

Nachhaltigkeitsbericht_2022 GRI 2-27, 205-3, 406-1, 416-2, 418-1 Compliance I Einhaltung von Gesetzen und Verordnungen I Nichtdiskriminierung I Sicherheitsrisiken bei Produkten I Datenschutz 205-3: Compliance-Fälle 1 2-27: Verstöße gegen Gesetze und Verordnungen 2 Summe der Geldbußen, die aus Verstößen gegen Gesetze und Verordnungen resultieren 406-1: Diskriminierungsvorfälle 3 416-2: Vorfälle mit Bußgeld oder Strafe nach Rückrufen 418-1: Beschwerden beim Datenschutz Einheit 2022 2021 2020 Anzahl Anzahl in € Anzahl Anzahl Anzahl 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 In der PIERER Mobility-Gruppe gab es im Geschäftsjahr 2022 betreffend Korruption 1 weder relevante Compliance Fälle noch Fälle, die entsprechende Compliance 2 Untersuchungen oder Verfahren nach sich gezogen haben. In der PIERER Mobility-Gruppe gab es im Geschäftsjahr 2022 keine relevanten Fälle in Bezug auf Nichteinhaltung von Gesetzen und/oder -verordnungen, die Verfahren, Bußgelder und/oder sonstige Sanktionen nach sich gezogen haben. 3 In der PIERER Mobility-Gruppe gab es im Geschäftsjahr 2022 keine signifikanten Diskriminierungsvorfälle, die ein gerichtliches Verfahren nach sich gezogen haben und einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage der PIERER Mobility-Gruppe haben bzw. haben könnten.

Nachhaltigkeitsbericht_2022 ESG-Bereich/-Thema Maßnahmenbeschreibung Start Ende Status SDG Aus- und Weiterbildung Schwerpunktmaß- nahmen für Lehrlinge Internationalisierung KTM_academy Trainingsportal (2021: Erweiterung der Weiterbildungs- angebote) UMWELTBEWUSSTE PRODUKTION Abfallmanagement Ausbau der Lager- einrichtungen für gefährliche Arbeits- stoffe und Abfälle Justierungen im Abfallmanagement Verbesserte Abfalltrennung Die Angebote für Lehrlinge wurden nochmals verbessert. Dank eines 2022 abgeschlossenen Umbaus der Lehrwerkstatt in Mattighofen finden dort zukünftig bis zu 230 Lehrlinge Platz in einer technisch gut ausgestatteten Ausbildungsstätte. Mit dem digitalen und mobilen Ausbildungsmanagement-System „Apprentio“ können Lehrlinge ihren Rotations-Plan sowie Berufsschule, Trainings-Termine und Berufsschulblöcke jederzeit am Smartphone abrufen. Die App bietet zudem eine standardisierten Feedback-Prozess und dokumentiert gleichzeitig den Lernfortschritt. Zudem wurden 42 Lehrlinge in einem Wohnheim des Oberösterreichischen Heimbauvereins untergebracht. Die Mietkosten trägt das Unternehmen. Besucher-Events wurden abgehalten, um Interessierten einen Einblick in die Lehrlingsausbildung von KTM zu ermöglichen. Zum Bilanzstichtag waren rund 200 Lehrlinge beschäftigt. Das Ziel, die Anzahl der Lehrlinge jenseits der 200 zu steigern, wird weiterhin verfolgt. Ziel ist es, im Jahr 2023 alle Teile der Unternehmensgruppe weltweit an das Lernmanagementsystem anzubinden. Zusätzlich zum Desktop- System wird mittels einer mobile App den Beschäftigten zusätzlich ein niederschwelliger Zugang zu Aus- und Weiterbildungsangeboten – hier soll der Zugang sukzessive für alle Mitarbeiter ebenfalls 2023 weltweit erweitert werden. Im Bereich Motorenwerk konnte die Lagersituation durch den Erwerb eines zusätzlichen geeigneten Lagercontainers erreicht werden. Des Weiteren wird hier im Zuge des Erweiterungsbaues Motorenwerk Richtung Aumayer die Lagersituation komplett neu gestaltet und in der Bauplanung berücksichtigt. Im Bereich des Hauptwerks wurde die Planung zurückgestellt, da hier die Gestaltung des Bereiches Abfallentsorgung im ganzen neu geplant wird. Diese Neuplanung hat massive Auswirkungen auf die Planung der Lager- bereiche für das Hauptwerk. Ziel: Verbesserung der Lagersituation für gefährliche Arbeitsstoffe und Abfälle Für 2022 geplante Justierungen konnten umgesetzt werden. Ein Schulungsprogramm für Mitarbeiter in Form eines E-Learning-Kurses „Abfallmanagement“ wurde online gestellt. Nach dem Fokus auf der getrennten Sammlung von Papier im Büro sowie von Kunststoff und EPS in der Produktion im Jahr 2021 konnte im Jahr 2022 die Sortierung im Bereich PET-Flaschen und sortenreine Verpackungsfolien erweitert werden. Eine Auswertung in belastbaren Zahlen wird im Jahr 2023 möglich sein (bezugnehmend auf das Ziel der besseren Verwertung von Verpackungsstoffen. Die Restabfallmenge konnte im Jahr 2022 um 37,9% gegenüber dem Referenzjahr 2019 gesenkt werden. Das geplante Ziel einer Senkung um 10% bis 2024 wurde damit deutlich übertroffen. Ziel: Bessere Verwertung von Verpackungsstoffen 2021 2022 8.6 2021 2022 2021 2024 2020 2022 2021 2023 4.3 4.4 6.3 12.4 12.4 12.5

Nachhaltigkeitsbericht_2022 ESG-Bereich/-Thema Maßnahmenbeschreibung Versandpolitik PG&A Klima- und Umwelt- auswirkungen aus der Produktion Energiering Energiemonitoring Sonstige Klima- und Umweltauswirkungen Elektrifizierung der PKW-Flotte Klimabilanz Motohall Mit 01.01.2022 wurde eine neue Versandpolitik (Shipping Policy) für den Geschäftsbereich Parts, Garments & Accessories (PG&A) umgesetzt. Zielsetzung ist die Sicherstellung einer zuverlässigen und bedarfsgerechten Versandlogistik sowie die Incentivierung von größeren Bestellungen in zeitlich weiter auseinanderliegenden Abständen. So sollen Express- lieferungen mit Luftfracht und Verpackungsaufwand reduziert werden. Durch die Errichtung eines privaten 30kV Energierings kann die erneuerbare Energie aus den Photovoltaikanlagen vom Logistikzentrum 2 und Motorsportgebäude an insgesamt fünf Abnehmer (Logistikzentrum 1, Logistikzentrum 2, Motorsport, Motorenwerk, KTM Komponentenwerk) weitergegeben werden. Die Eigenverbrauchsquote der Photovoltaikan- lagen kann somit auf ca. 75-80 % gehoben werden. Von den prognostiziert produzierten 4,5 Mio. kWh Solarstrom können somit ca. 3,5 Mio. kWh von KTM verbraucht werden. Ziel: Reduktion des Strombezuges aus dem öffentlichen Netz Durch die Installation einer Energiemonitoring Software und die feinere Granulierung von Zählpunkten für Strom, Wasser, Wärme und Kälte können hohe Verbraucher in den Gebäuden ausfindig gemacht und durch technische oder organisatorische Maßnahmen reduziert werden. Start Ende Status 2022 2022 SDG 12.5 13.2 2022 2023 7.2 2022 2023 7.3 Das angestrebte Ziel, einen Anteil von 20 % elektrischen bzw. hybriden Fahrzeugen an der gesamten Dienstwagenflotte vor Ablauf des Jahres 2022 zu erreichen, wurde mit einem erreichten Anteil von 22 % übererfüllt. Ziel: 20 % (E+Hybrid) bis Ende 2022 Ein Projekt zur Erstellung einer Klimabilanz für die KTM Motohall Mattighofen für das Jahr 2022 wurde gestartet. Nach Abschluss sollen auf Basis des so ermittelten CO2-Fußabdrucks weitere Schritte wie Maßnahmen und Zielsetzungen eruiert werden. 2021 2022 13.2 13.3 2022 2023 13.2 Umstellung auf LED-Beleuchtung Nach der bereits 2021 abgeschlossenen Umstellung auf LED-Beleuchtung in der Fahrzeugassemblierung wird nun die vollständige Umstellung im Ersatzteilcenter bis Ende 2023 forciert. Errichtung weiterer Photovoltaikanlagen Auf dem Logistikzentrum 2 und dem Gebäude für den Motorsport werden weitere Photovoltaikanlagen errichtet. Diese werden anschließend auch Teil des Energierings (siehe Maßnahme Energiering) werden. 2022 2023 2022 2023 7.3 13.2 7.2 NACHHALTIGE MOBILITÄT Innovation aus eigener Forschung & Entwicklung Forschungsprojekt EMotion Das im Jahr 2020 gestartete „EMotion“ Projekt widmet sich der nachhaltigen Zweirad-Mobilität. Kostengünstige, energieeffiziente, komfortable und leichte Elektrozweiräder sind ebenso Ziel wie innovative Benutzer- schnittstellen und Eco-Coaching Strategien für die effiziente und ressourcenschonende Nutzung. Erste Konzepte und Prototypen sind verfügbar und werden evaluiert. Eine Pilotphase für Eco Coaching Strategien ist für 2023 geplant. 2020 2023 11.5 13.3

Nachhaltigkeitsbericht_2022 ESG-Bereich/-Thema Maßnahmenbeschreibung Start Ende Status SDG Nachdem 2021 bereits eine gemeinsame Plattform für elektrische Zweiräder mit dem Partner Bajaj Auto Ltd. Entwickelt worden war, wurde die Zusammenarbeit im Jahr 2022 weiter vorangetrieben. Ein Teil dieser Zusammenarbeit beinhaltet neben gemeinsamen Fahrzeugen eine offene Herangehensweise mit unterschiedlichen Batterie-Lösungen, um die Vorteile sowohl von integrierten als auch herausnehmbaren Batterien zu nutzen. Ziel ist nach wie vor die Markteinführung erster Produkte in den Folgejahren. 2021 11.5 13.3 Gemeinsame Plattform- strategie mit Bajaj Auto FAIRE GESCHÄFTS- PRAKTIKEN Auswirkungen auf Menschen und Menschenrechte aus Beschaffung Prüfung einer Sustai- nability Platform für die Beschaffung Lieferantenaudit Datenschutz und Cybersicherheit Schulungen zu Datenschutz und DSGVO Nach Abschluss der detaillierten Prüfung verschiedener Optionen für eine Plattform zur systematischen Erhebung von Umwelt- und Sozialstandards in der Lieferkette konnte im Jahr 2022 wie geplant die ESG Plattform SupplierAssurance in Betrieb genommen werden. Diese Maßnahme ist damit erfolgreich abgeschlossen. Eine erste darauf aufbauende Folgemaß- nahme ist die neu aufgenommene Maßnahme „Prüfung der Lieferanten über die Sustainability Platform“. Prüfung der Lieferanten über die Sustainability Platform Auf der im Jahr 2022 neu eingeführten Sustainability Plattform zur Bewertung der Nachhaltigkeits-Performance von Lieferanten wurden im selben Jahr knapp 60 % der Serienlieferanten geprüft. Ziel: Steigerung der überprüften Lieferanten auf 80 % bis Ende 2023 2022 wurden 116 Lieferantenaudits durchgeführt. Davon waren vier Audits sogenannte Qualifikationsaudits für Neulieferanten, die im Dezember 2022 neu etabliert und in denen bereits Kriterien mit Fokus auf Einkauf und Lieferkette aufgenommen wurden. Dabei werden ebenfalls Fragen zu Umwelt und sozialen Aspekten bewertet. Das Projekt hinsichtlich eines eigenen Nachhaltigkeitsaudits soll im Jahr 2024 neu geprüft werden. 2021 2022 2022 2023 2021 2024 8.7 8.8 8.7 8.8 8.7 8.8 Im Jahr 2022 wurde eine Awareness Content Plattform mit vordefinierten Inhalten angeschafft, welche zukünftig als Content für neue IT Security Awarenss Schulungsinhalte dienen wird. Ziel ist es, die Trainings modern und interessant zu gestalten. Im Jahr 2023 sind weitere Überarbeitungen geplant, ebenso wie gezielte Schulungen für Fachbereiche mit besonders hohem Kontakt zu Datenschutzthemen. 2021 2023

Nachhaltigkeitsbericht_2022 GRI Index Anwendungserklärung PIERER Mobility AG berichtet in Übereinstimmung mit den GRI-Standards für den Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 Verwendeter GRI 1, GRI 1: Grundlagen 2021 Anwendbare(r) GRI-Branchenstandard(s): keine GRI- Standards Angabe GENERELLE ANGABEN GRI 2: Generelle Angaben 2021 2-1 Organisatorische Details Seite(n) in diesem Nachhaltigkeitsbericht; anderer Ort Auslassung, Erklärung 12-13, 125; Beteiligungsspiegel - Seiten 211-213 im Geschäftsbericht 2022 In der Nachhaltigkeitsberichterstattung der Organisation enthaltene Entitäten 11-12 Berichtszeitraum, Berichtshäufigkeit und Kontaktstelle 11, 112, 125; Veröffentlichungsdatum: 28.03.2023; Die Anpassungen bei den berichteten Kennzahlen werden in der jeweiligen Fußnote vermerkt. Neuformulierung von Informationen 11 Externe Prüfung 11, 122-123 Aktivitäten, Wertschöpfungskette und andere Geschäftsbeziehungen 2-2 2-3 2-4 2-5 2-6 2-7 Mitarbeiter 2-8 Mitarbeiter, die keine Angestellten sind 16, 70-71; Produktionsstätten weltweit, siehe Seiten 14-15 im Geschäftsbericht 2022. Zudem wird hier auch auf die Ausführungen im Lagebericht des Geschäftsberichts 2022 verwiesen: Wirtschaftliches Umfeld und Marktentwicklung, Finanzielle Leistungsindikatoren, Seiten 107-115. 73, 94-95; Die Gesamtanzahl der Mitarbeiter der PIERER Mobility AG (zum Stichtag 31.12. des jeweiligen Geschäftsjahres) ist die Summe der Beschäftigen in Vollzeit plus Teilzeit (jeweils inkl. Führungs- kräfte, Lehrlinge, Leiharbeiter, freie Dienstnehmer bzw. Mitarbeiter in Altersteilzeit aktiv/passiv/kontinuierlich). Exklusive inaktive/ruhende Dienst- verhältnisse wie z.B. Mitarbeiter in Karenz, Bildungskarenz, Präsenz-/ Zivildienst. Externe Mitarbeiter wie z.B. IT Consultants, Freelancer zählen nicht zum Headcount. Weitere Informationen finden sich auf Seite 95 / Tabelle GRI 405-1) 73, 89; Leiharbeiter sind Mitarbeiter, die mittels klassischer Arbeitskräfteüberlassung an die Unternehmensgruppe vermittelt werden. Sie sind vorrangig in den Produktionsbereichen oder im Bereich der Logistik beschäftigt. Leiharbeiter werden bei der Gesamtzahl der Mitarbeiter mitgezählt. 2-7 b i, 2-7 b ii, 2-7 iii (n/a): Lediglich rund 1% der Mitarbeiter haben einen befristeten Vertrag, daher erfolgt keine gesonderte Unterteilung in permanent / befristete Arbeitsverhält- nisse. Davon ausgenommen sind Praktikanten, Diplomanten/Masteranten etc. sowie Mitarbeiter in Probezeit (erste 6 Dienstmonate). In der PIERER Mobility- Gruppe haben alle Arbeitnehmer garantierte Arbeitszeiten. 2-7 b iv/v (Informationen unvollständig): Eine Aufgliederung der vollzeit-/ teilzeitbeschäftigten Mitarbeiter nach Geschlecht und Region ist für den Berichtszeitraum nicht verfügbar.

Nachhaltigkeitsbericht_2022 GRI- Standards Angabe 2-23 Richtlinien Seite(n) in diesem Nachhaltigkeitsbericht; anderer Ort 18, 44, 45, 46, 52, 54, 61, 76, 78, 79, 81-82, 84, 86; Alle angeführten Richtlinien sind in dem vorliegenden Bericht als direkter Link hinterlegt. Auslassung, Erklärung 2-24 2-25 2-26 2-27 2-28 2-29 Verankerung der Richtlinien 15, 19, 78, 80-83, 84-85, 96 Verfahren zur Behebung negativer Auswirkungen 14-15, 18-19, 24, 31, 74-75, 59-60, 60-61, 83, 105-111; Im Code of Conduct (CoC) werden prinzipiell alle Stakeholder der PIERER Mobility AG adressiert und die Beschwerdemechanismen dort beschrieben. Der CoC ist auf der Webseite unter der Rubrik Nachhaltigkeit abrufbar. Verfahren für die Einholung von Rat und das Vorbringen von Bedenken 46, 54, 78-85 Einhaltung von Gesetzen und Verordnungen Mitgliedschaft in Verbänden und Interessengruppen Ansatz zur Einbeziehung von Interessengruppen 18, 81-83, 84, 86, 96-97; Seiten 74, 84 im Corporate Governance Bericht für das GJ 2022 im GB 2022. 33, 34-35, 37 21-22, 32-36 2-30 Tarifvereinbarungen (Kollektivverträge) 54, 98 Eigener Indikator Zertifizierungen 18-20, 102 WESENTLICHE THEMEN GRI 3: Wesentliche Themen 2021 3-1 Verfahren zur Bestimmung wesentlicher Themen 21-22 3-2 Liste der wesentlichen Themen 22 Resilienz der Lieferketten GRI 3: Wesentliche Themen 2021 3-3 Management wesentlicher Themen 22, 69 GRI 204: Beschaffungspraktiken 2016 204-1 Anteil an Ausgaben für lokale Lieferanten 71-72 Business & Legal Compliance GRI 3: Wesentliche Themen 2021 3-3 Management wesentlicher Themen 22, 78, 81 GRI 205: Korruptionsbekämpfung 2016 205-1 Betriebsstätten, die auf Korruptionsrisiken geprüft wurden (Informationen unvollständig): Informa- tionen zu den geforderten Angaben werden für das GJ 2023 berichtet. Aktuell gibt es keinen Erhebungs- prozess, in dem eine gezielte Abfrage dokumentiert wird.

Nachhaltigkeitsbericht_2022 GRI- Standards 302-5 Angabe Seite(n) in diesem Nachhaltigkeitsbericht; anderer Ort Auslassung, Erklärung Senkung des Energiebedarfs für Produkte und Dienstleistungen 63, 100 Eigener Indikator Anteil aller elektrifizierten Two-Wheelers Antriebstechnologien 63, 99 Klima- und Umweltauswirkungen aus der Produktion (Scope 1-2), Klima- und Umweltauswirkungen aus der Produktnutzung (Scope 3) GRI 3: Wesentliche Themen 2021 3-3 Management wesentlicher Themen 18-19, 22, 62, 72, 76 GRI 305: Emissions 2016 305-1 Direkte THG Emissionen (Scope 1) 305-2 Indirekte energiebedingte THG Emissionen (Scope 2) 305-3 Sonstige indirekte THG-Emissionen (Scope 3) 100-101; d: Das Basisjahr der Berechnung ist 2018, die Berechnung der CO2-Äquivalente für Scope 1-3 wurde erstmalig im Nachhaltigkeitsbericht 2019 veröffentlicht. ii: siehe Seite 34 im Nachhaltigkeits- bericht 2019. iii: n/a. 100-101; d+ii+iii: Weitere Angaben siehe unter 305-1. 63, 100-101; Der falsch erfasste CO2 Emissionswert eines KTM Modells von Bajaj Auto erforderte rückwirkend eine Korrektur des Flottenemissionswerts für die Berichtsjahre 2021 und 2020. d+ii+iii: Weitere Angaben siehe unter 305-1. 305-4 305-5 Intensität der Treibhausgasemissionen 101 Senkung der Treibhausgasemissionen 305-6 Emissionen Ozon abbauender Substanzen 305-7 Stickstoffoxide (NOx), Schwefeloxide (SOx) und andere signifikante Luftemissionen Eigener Indikator Fahrzeugassemblierung 20, 102 Abfallmanagement GRI 3: Wesentliche Themen 2021 3-3 Management wesentlicher Themen 18-19, 22, 68, 74-75 GRI 306: Abfall 2020 (n/a): Im Produktionsprozess entstehen keine biogenen CO2-Emissionen. (Information unvollständig): Im Zuge der Definition und Festlegung von CO2-Zielen wird angestrebt, die jährliche Reduktion der Treibhausgas- emissionen zu bewerten. (n/a): In der PIERER Mobility-Gruppe sind keine Ozon abbauender Substanzen in Verwendung. (n/a): Im Zuge der Produktionsprozesse der PIERER Mobility AG entstehen keine signifikanten Stickstoff- und Schwefel- oxide. In der Nutzungsphase der Motorräder werden die jeweils gültigen gesetzlichen Anforderungen in den Endmärkten eingehalten.

Nachhaltigkeitsbericht_2022 Angabe Seite(n) in diesem Nachhaltigkeitsbericht; anderer Ort Auslassung, Erklärung (Information unvollständig): Grund- sätzlich stehen allen Mitarbeitern unterschiedliche betriebliche Leistungen zu. Benefits werden positionsspezifisch auch in dem jeweiligen Stelleninserat beschrieben. Weitere Angaben über diese Leistungen werden für das GJ 2023 berichtet. Gesamtzahl, Rückkehrrate (Nicht anwendbar:) Eigene Definition - siehe "Eigenen Indikator - Rückkehr nach Karenzierung GRI- Standards 401-2 Betriebliche Leistungen, die nur vollzeitbeschäftigten Angestellten, nicht aber Zeitarbeitnehmern oder teilzeit- beschäftigten Angestellten angeboten werden 54 401-3 Elternzeit Eigener Indikator Rückkehr nach Karenzierung (durch Bildung oder Geburt) 52, 98 Arbeitssicherheit und Mitarbeitergesundheit GRI 3: Wesentliche Themen 2021 3-3 Management wesentlicher Themen 22, 41, 44 GRI 403: Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz 2018 403-1 Managementsystem für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz 403-2 403-3 403-4 403-5 403-6 403-7 Gefahrenidentifizierung, Risiko- bewertung und Untersuchung von Vorfällen Arbeitsmedizinische Dienste Mitarbeiterbeteiligung, Konsultation und Kommunikation zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Mitarbeiterschulungen zu Arbeits- sicherheit und Gesundheitsschutz Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter Vermeidung und Abmilderung von direkt mit Geschäftsbeziehungen verbundenen Auswirkungen auf die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz Es wird auf die Ausführungen der Richtlinie zur Arbeitssicherheit und Mitarbeitergesundheit verwiesen - siehe Link auf Seite 44. Rund 83% der Mitarbeiter unterliegen den in Österreich anwendbaren arbeitsrechtlichen Bestimmungen (für die restlichen rund 17 % gelten die Bestimmungen des jeweiligen Landes). Darüber hinaus sind Grundsätze wie die Wahrung der Menschenrechte, Respekt, Integrität und Diversität sowie faire Arbeitsbedingungen wesentliche Inhalte des Code of Conduct und der Compliance-Richtlinien der PIERER Mobility-Gruppe. ii: siehe GRI 403-8. 44; ii: siehe GRI 403-8. 33, 44-46 18, 44-45, 48 44-45 37, 45-46 44-46

Nachhaltigkeitsbericht_2022 GRI- Standards Angabe Diversität und Chancengleichheit GRI 3: Wesentliche Themen 2021 Seite(n) in diesem Nachhaltigkeitsbericht; anderer Ort Auslassung, Erklärung 3-3 Management wesentlicher Themen 22, 52 GRI 405: Diversität und Chancengleichheit 2016 405-1 405-2 Vielfalt in Kontrollorganen und unter Angestellten 44, 52, 89-90 Verhältnis des Grundgehalts und der Vergütung von Frauen zum Grundgehalt und zur Vergütung von Männern Eigener Indikator Rückkehr nach Karenzierung (durch Bildung oder Geburt) 52 Arbeitnehmerrechte und Arbeitsbedingungen GRI 3: Wesentliche Themen 2021 3-3 Management wesentlicher Themen 22, 52, 82, 86 GRI 406: Nichtdiskriminierung 2016 406-1 Diskriminierungsvorfälle und ergriffene Abhilfemaßnahmen 83, 104 Auswirkungen auf Menschen und Menschenrechte aus Beschaffung GRI 3: Wesentliche Themen 2021 3-3 Management wesentlicher Themen 22, 78-79 GRI 414: Soziale Bewertung der Lieferanten 414-1 Neue Lieferanten, die anhand von sozialen Kriterien überprüft wurden 414-2 Negative soziale Auswirkungen in der Lieferkette und ergriffene Maßnahmen Produktqualität und Anwendersicherheit GRI 3: Wesentliche Themen 2021 80 80 3-3 Management wesentlicher Themen 18-20, 22 GRI 416: Kundengesundheit und Sicherheit 2016 Offenlegung der Daten und Definition „wichtige Betriebsstätten“ (Information unvollständig): Das Grundgehalt in der PIERER Mobility-Gruppe richtet sich gemäß der kollektiv- und tarifvertraglichen Regelungen des jeweiligen Landes – das entspricht 97,7% der gesamten Angestellten in 2022 (siehe auch Angaben unter GRI 2-30) und ist unabhängig vom Geschlecht. Die Datenauswertung der Vergütungs- strukturen ist für den Berichtszeitraum nicht verfügbar. Eine systemtechnische Datenerfassung dieser ist in Arbeit. Ziel ist es, den Indikator für das GJ 2023 für Österreich und für das GJ 2024 global zu berichten. Anteil neuer Lieferanten (n/a). Durch die Implementierung der ESG Plattform SupplierAssurance liegt derzeit der Schwerpunkt auf der Daten- erhebung und Nutzung der Plattform. Siehe GRI 308-2

Nachhaltigkeitsbericht_2022 Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers An den Vorstand der PIERER Mobility AG, Wels BERICHT ÜBER DIE UNABHÄNGIGE PRÜFUNG DER NICHTFINANZIELLEN BERICHTERSTAT TUNG GEMÄSS § 267A UGB Wir haben die Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit des konsolidierten nichtfinanziellen Berichts gemäß § 267a UGB (im Folgenden „NFI-Bericht“) für das Geschäftsjahr 2022, bezeichnet als konsolidierte nichtfinanzielle Erklärung der PIERER Mobility AG, Wels (im Folgenden auch kurz „PIERER Mobility AG“ oder „Gesellschaft“ genannt), durchgeführt. Beurteilung Auf der Grundlage unserer Prüfungshandlungen und der von uns erlangten Nachweise sind uns keine Sachverhalte bekannt- geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der NFI-Bericht der Gesellschaft nicht in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften des Nachhal- tigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetzes (§ 267a UGB), den Vorschriften gemäß Artikel 8 der Verordnung (EU) 2020/852 in der jeweils geltenden Fassung und der ergänzenden delegierten Verordnung (EU) 2021/2178 (im Folgenden „EU-Taxonomie-VO“) sowie den GRI Standards in der aktuellen Fassung (Option „in Übereinstimmung mit“) aufgestellt wurde. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter Die ordnungsgemäße Aufstellung des NFI-Berichts in Überein- stimmung mit den Berichtskriterien liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Die Gesellschaft wendet die gesetzlichen Vorschriften des Nachhaltigkeits- und Diversi- tätsverbesserungsgesetzes (§ 267a UGB) sowie die Leitlinien zur Nachhaltigkeitsberichtserstattung der Global Reporting Initiative (GRI Standards) in der aktuellen Fassung in der Option „in Übereinstimmung mit“ als Berichtskriterien an. Zudem erstellt die Gesellschaft Angaben im Zusammenhang mit der EU-Taxonomie-VO, welche im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung veröffent- licht werden. Die Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft umfasst zum einen die Auswahl und Anwendung angemessener Methoden zur nichtfinanziellen Berichterstattung (insbesondere Auswahl der wesentlichen Themen) sowie das Treffen von Annahmen und die Vornahme von Schätzungen zu einzelnen Nachhaltigkeitsangaben, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind. Zum anderen umfasst die Verantwortung die Konzeption, Implementierung und Aufrechterhaltung von Systemen, Prozessen und internen Kontrollen, um die Aufstellung einer Nachhaltigkeitsberichterstattung zu ermöglichen, die frei von wesentlichen falschen Angaben aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. Verantwortung des Prüfers Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage unserer Prüfungshand- lungen und der von uns erlangten Nachweise eine Beurteilung darüber abzugeben, ob uns Sachverhalte bekannt geworden sind, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der NFI-Bericht der Gesellschaft in allen wesentlichen Belangen nicht mit den gesetzlichen Vorschriften des Nachhaltigkeits- und Diversitätsver- besserungsgesetzes (§ 267a UGB), den gesetzlichen Vorschriften der EU-Taxonomie-VO sowie den GRI Standards in der aktuellen Fassung (Option „in Übereinstimmung mit“) übereinstimmt. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung des für derartige Aufträge geltenden International Standard on Assurance Engagements (ISAE 3000) durchgeführt. Danach haben wir unsere Berufspflichten einschließlich Vorschriften zur Unabhängigkeit einzuhalten und den Auftrag unter Beachtung des Grundsatzes der Wesentlichkeit so zu planen und durchzuführen, dass wir unsere Beurteilung mit einer begrenzten Sicherheit abgeben können. Bei einer Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit weniger umfangreich, so dass dementsprechend eine geringere Sicherheit gewonnen wird. Trotz einer gewissenhaften Planung und Durchführung des Auftrags kann nicht ausgeschlossen werden, dass wesentliche Fehler, rechtswidrige Handlungen oder Unregelmäßigkeiten bei der nichtfinanziellen Berichterstattung unentdeckt bleiben.

Nachhaltigkeitsbericht_2022 IMPRESSUM Eigentümer, Herausgeber und Verleger PIERER Mobility AG Edisonstraße 1 4600 Wels, Österreich FN 78112 x / Landes- und Handelsgericht Wels KONTAK T Mag. Melinda Busáné Bellér Investor Relations, Sustainability Telefon: +43 1 533 1 433 - 70 E-Mail: ir@pierermobility.com Website: www.pierermobility.com CI-Konzept: LX media GmbH, 4600 Wels, www.lx-media.at Grafische Umsetzung: Grafik-Buero Elena Gratzer, 4615 Holzhausen, www.grafik-buero.at Fotos: KTM-Archiv, Husqvarna Motorcycles/Husqvarna E-Bicycles-Archiv, WP-Archiv, GASGAS-Archiv, KTM Technologies Archiv Der vorliegende Bericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und die Richtigkeit der Daten überprüft. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass durch die Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben geringfügige Rechendifferenzen bzw. Satz- und Druckfehler auftreten können. Personenbezogene Begriffe wie „Mitarbeiter“ oder „Arbeitnehmer“ werden aus Gründen der Lesbarkeit geschlechtsneutral verwendet. Dieser Bericht und die darin enthaltenen zukunftsweisenden Angaben wurden auf Basis aller während der Erstellung zur Verfügung stehenden Daten und Informationen erstellt. Wir weisen allerdings darauf hin, dass die tatsächlichen Ergebnisse von den in diesem Bericht angegebenen zukunftsbezogenen Aussagen aufgrund unterschiedlicher Faktoren abweichen können. Dieser Bericht erscheint in deutscher und englischer Sprache. Maßgeblich ist in Zweifelsfällen die deutschsprachige Version.

PIERER Mobility AG Edisonstraße 1 4600 Wels, Österreich Rated by www.pierermobility.com