2 WESENTLICHE NACHHALTIGKEITSZIELE 2022 UND DARÜBER HINAUS Elektrifizierung der PKW-Flotte – Ziel 20%. Fokus auf Verwendung von Mehrwegverpackungen. Erhöhung der Mehrwegquote auf 25%. Implementierung einer ESG Plattform zur Lieferantenbewertung hinsichtlich sozialer und Umweltkriterien. Steigerung des Anteils der überprüften Serienlieferanten auf 80%. Mehr Frauen für technische Berufe gewinnen und den Anteil von weiblichen Beschäftigten, insbesondere in der Produktion, erhöhen. Installation von weiteren Photovoltaikanlagen (Logistikzentrum 2, Komponentenfertigung). Fortlaufender Ausbau der Aus- und Weiterbildungsangebote (KTM_academy). Verringerung der Restabfallmenge um 10% in den kommenden Jahren. Technologieoffenheit der Antriebskonzepte. Bis 2024 werden mindestens drei elektrische Plattformen mit mehreren Produkten eingeführt. Ab 2024 werden in der MotoGP „blended Fuels“ eingesetzt (normaler Treibstoff mit beigemengtem E-Fuel) und ab 2027 wird im Motorsport ausschließlich mit E-Fuels gefahren. Bis 2030 wird mindestens ein Drittel des Konzernumsatzes mit elektrifizierten Zweirädern erzielt.

4 VORWORT DES VORSTANDES Das zweite Pandemiejahr in Folge steckte voller Herausfor- derungen und hat uns zugleich bestätigt, dass Eigenstän- digkeit, Flexibilität und Engagement, in Krisenzeiten ein unverzichtbares Gut sind, um mutige Entscheidungen zu treffen und diese auch rasch in Taten umzusetzen. Auch die besonders intensiv betroffenen Bereiche, wie zum Beispiel die Produktion, Logistik oder Human Resources haben den schwierigen Anforderungen der vergangenen Monate sehr gut standgehalten und außergewöhnliches geleistet. Trotz höchster Herausforderungen in der Zulieferkette verbesserte die PIERER Mobility-Gruppe im Geschäftsjahr 2021 den Umsatz um rund 1/3 und erzielte einen Rekordumsatz von EUR 2.042 Mio. bei einer EBIT-Steigerung um rund 80% auf EUR 193,5 Mio. Mit der nachfolgenden Übersicht möchten wir die wichtigsten Fortschritte, die in Verbindung mit weiteren nachhaltigen Maßnahmen im vergangenen Berichtsjahr erzielt wurden, Revue passieren lassen. Um unser unternehmerisches Handeln unter einem nach- haltigen Ansatz noch fokussierter auszurichten, wurde im Sommer 2021 ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001:2015 implementiert. Mit der Zertifizierung ging auch die Definition der Umweltziele einher. Parallel dazu haben wir uns mit klimabezogenen Risiken und Chancen unserer Geschäftstätigkeit auseinandergesetzt. Diese wurden ent- lang der Empfehlungen der Task Force on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD) erstmalig im Herbst 2021 offengelegt. Besonders erfreulich war für uns außerdem das Ergebnis der ersten ESG-Risikobewertung durch Sustainalytics im Dezember 2021: Die PIERER Mobility wurde mit einem geringen Risiko für wesentliche finanzielle Auswirkungen von ESG-Faktoren (Wert: 11,5) eingestuft. Mit diesem ESG-Risiko-Rating belegt die PIERER Mobility somit den 2. Platz1 in der von Sustainalytics bewerteten Automobilbranche. massiv in die Aus- und Weiterbildung von Produktions- mitarbeitern investiert. Im neuen Trainingszentrum werden Produktionsmitarbeiter vom Onboarding bis zur technischen Schulung intensiv betreut und geschult. Bereits über 100 neue Mitarbeiter wurden so 2021 fit für die verschiedenen KTM-Produktionswerke gemacht. COVID-Maßnahmen Außergewöhnliche Zeiten fordern auch spezielle Konzepte und Flexibilität in vielen Bereichen. Die Corona-Pandemie ver- langte auch 2021 besondere Maßnahmen, um den Schutz der Mitarbeiter und die Aufrechterhaltung des Betriebsablaufs zu gewährleisten. Wegen dieser vorausschauenden Arbeitsweise und dem stetigen Austausch mit Behörden, wurden diese Maßnahmen wie auch Verordnungen der Regierung durch das eigens etablierte COVID-Team umfänglich und rasch umgesetzt. So konnten wir eine großflächige Ausbreitung im Unternehmen eindämmen und das Risiko, sich im Unternehmen mit COVID-19 anzustecken wurde als gering eingeschätzt. Zudem konnte mit der Auszahlung einer Prämie die Impfquote im Konzern um über 20% gesteigert werden. Die unmittelbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie, zum Beispiel bei von Krankheitsfällen betroffenen Zulieferern, sowie die Verwerfungen in der Weltwirtschaft in Folge dieser Krise, stellen noch höhere Anforderungen an die Sicherung der Teileverfügbarkeit. Um die volatilen Umwelteinflüsse und Risiken, die sich beispielsweise aus der Corona-Pandemie ergeben, früher erkennen und lösen zu können, setzen wir ein K.I.-gestütztes Risiko Monitoringsystem ein. Zusätzlich zu dem engen und transparenten Informationsaustausch mit unseren Lieferpartnern bietet dieses System sofortige Information über jegliche globalen Ereignisse, welche sich direkt oder indirekt auf die Lieferkette auswirken. Infrastruktur & Investition in Ausbildung F&E und Mobilität Die wesentlichen Infrastrukturerweiterungen an unseren österreichischen Standorten im Berichtsjahr 2021 betreffen den Ausbau des Logistikzentrums (geplante Fertigstellung in 2022) sowie das neu errichtete Schulungszentrum am Stand- ort Munderfing. Mit innovativer Trainingsmethodik werden hier die 2-Rad-Techniker unserer Vertriebspartner aus aller Welt aus- und weitergebildet. Mit der in Mattighofen neu geschaffenen „Production Academy“ wurde außerdem Auch im Geschäftsjahr 2021 wurde eine Vielzahl an Entwicklungsprojekten im Bereich unseres Verbrennungsmo- toren-Portfolios intensiv vorangetrieben. Besonderer Fokus lag dabei auf der Verbesserung der Leistungsfähigkeit bei gleichzeitiger Reduktion des Kraftstoffverbrauchs und der Schadstoffemissionen. So konnten beispielsweise bereits im Jahr 2021 einige Modelle, die der neuen Euro 5 Abgasnorm entsprechen, erfolgreich in Serie übergeleitet werden. 1 Update vom 23.12.2021, Quelle: https://www.sustainalytics.com/esg-ratings

6 K E N N Z A H L E N H I G H L I G H T S N ACHH A LT IG K EI T 2021 Rund 2,3 M€ in die Mitarbeiter- weiterbildung investiert Compliance Fälle Vorfälle mit Bußgeld oder Strafe nach Rückrufen 0 99,5% 61,14 G/KM 131 M€ in die Produktentwicklung investiert Flottenemissionen1) 8,4 Lost Time Frequency 90% Einkaufsvolumen innerhalb Europas Insury Rate3) für die Serienproduktion 18,8 M€ in alternative Antriebstechnologie investiert Rund 124.000 Weiterbildungsstunden für Mitarbeiter erneuerbare Energie4) 1) Senkung des Energiebedarfs für Produkte (Motorräder und E-Bicycles): Ø Emission in g/km; 2) Ergibt sich aus den verkauften Motorrädern und E-Fahrrädern (Stückzahl). 3) Rate exkl. Leiharbeiter; Die LTIFR beschreibt die Anzahl der Unfälle mit Ausfallzeit von mindestens einem Arbeitstag pro 1 Million Arbeitsstunden. Zugrunde liegende Formel: LTIFR=Unfälle/ Arbeitsstunden*1.000.000. 4) Strom und Fernwärme an den wesentlichen Unternehmens- und Produktionsstandorten der KTM AG, KTM Technologies GmbH, PIERER Mobility AG. 5) t-C02-e im Vergleich zum Vorjahr, basierend auf Scope 1 + 2 Emissionen “location based”

8 I. U N T E R N E H M E N PIERER MOBIL I T Y IM ÜBERBL ICK Die PIERER Mobility-Gruppe ist Europas führender „Powered Two-Wheeler“-Hersteller („PTW“) und zählt insbesondere bei den Premi- um-Motorrädern zu den europäischen Technologie- und Marktführern. Das Produktportfolio umfasst neben Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren auch emissionsfreie Zweiräder mit Elektroantrieben (insbesondere E-Motorcycles und E-Bicycles). Die Gruppenaktivitäten sind in drei Wertschöpfungssäulen gegliedert: Motorcycles, (E-)Bicycles sowie Design, Konzept und Digitalisierung (s. auch Abbildung Konzernstruktur auf Seite 7). Als Pionier in der Elektromobilität für Zweiräder hat die Gruppe mit ihrem strategischen Partner Bajaj Auto Ltd., Pune/Indien die Voraus- setzungen geschaffen, eine global führende Rolle im Niedrigvoltbereich (48 Volt) einzunehmen. Die Aktivitäten der Motorradmarken KTM, Husqvarna Motorcycles und GASGAS sowie des Komponentenherstellers WP Suspension und der KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH sind unter dem Dach der KTM AG vereint. Als Europas größter Hersteller hochwertiger motorisierter Zweiräder stellt sie eine der drei Mehrwert bringenden Säulen der PIERER Mobility-Gruppe dar. Das Produktportfolio der KTM AG deckt alle wichtigen Motorradsegmente zwischen 50 und 1.300 cm³ Hubraum ab und wird ständig erweitert. Darüber hinaus hat KTM schon 2014 die elektrisch angetriebene KTM FREERIDE E auf den Markt gebracht und zeigt sich damit auch in Sachen Elektromobilität bei den Zweirädern als Pionier der Branche. Das Segment für elektrische Sportmotorräder hat die Gruppe inzwischen um Sport-Minicycles (KTM SX-E 5, Husqvarna EE5 und die GASGAS MC-E 5) sowie um eine ganze Reihe elektrischer Laufräder für noch jüngere Fahrer ergänzt (Husqvarna 12eDrive und 16eDrive, KTM REPLICA 12eDRIVE und 16eDRIVE, GASGAS Replica 12eDrive und 16eDrive). 2021 stellte auch Husqvarna im Bereich Elektromobilität unter anderem das E-Motorrad Konzept E-Pilen und ein Stehroller Konzept vor. Neben Motorrädern und Komponenten komplettiert der Sportwagen KTM X-BOW die Modellpalette der KTM AG. Getreu dem Motto „DRIVEN BY THE NEW“ entwickelt die KTM TECHNOLOGIES GmbH in Anif bei Salzburg, Österreich, begeisternde Fahrzeugkonzepte und innovative Leichtbaulösungen. Dem Trend zu nachhaltigen und emissionsarmen Antrieben folgend hat auch die KTM TECHNOLOGIES in den letzten Jahren intensiv an vielen E-Mobility Projek- ten gearbeitet und Know-how, Ressourcen, sowie Infrastruktur in diesem Bereich aufgebaut. Für diesen Zweck wurde der Standort in Salzburg zu einem Entwicklungszentrum ausgebaut. So sind auf einer Nutzfläche von 7.780 m² Büros, Werkstätten und Prüfstände nach dem neuesten Stand der Technik entstanden, welche von den Unternehmen der PIERER Mobility-Gruppe genutzt werden können. Als Dienstleister arbeitet das Unternehmen nach wie vor auch mit Drittkunden in strategisch sinnvollen Projekten zusammen und gewinnt dadurch wertvolles Know-how, welches über die Zweiradbranche hinausgeht. Zum Kreis von Partnern und Kunden gehören Automotive-OEMs und Zulieferbetriebe sowie Unternehmen aus anderen Branchen, wie beispielsweise Maschinenbau, Luftfahrt und Elektronik. Viele neuen Technologieentwicklungen haben die Veränderungsprozesse in der Produktentwicklung, im Handel und in der Prozessoptimierung ange- trieben. Einige davon sind neben etlichen neuen Softwaretechnologien im Allgemeinen die Konnektivität (Connectivity) und die Künstliche Intelligenz (KI). Connectivity ist ein Thema für alle, weil auch Gebrauchsgegenstände und Fahrzeuge mehr und mehr vernetzt sind. Die heutige Innovations- landschaft geht daher weit über die Betrachtung des Produkts hinaus. Sie erfordert zunehmend, dass in der Entwicklung Kundenerlebnisse und Dienstleistungen berücksichtigt werden. Um genau diese Herausforderung zu bewältigen, wurde die Pierer Innovation GmbH mit Sitz in Wels, Österreich, gegründet und einige Digitalunternehmen wie die Avocodo GmbH, DealerCenter Digital GmbH, etc. akquiriert. Die Pierer Innovation setzt genau hier an und hebt die Digitalisierungsof- fensive auf ein neues Level. Zusammen mit Avocodo und DC digital stellt Pierer Innovation das Competence Center für User Experience-Design, Software-Development, Data Science und neue digitale Technologien dar und gestaltet die digitale Zukunft der PIERER Mobility AG. Scouting-Spezialisten arbeiten an einem kontinuierlichen Austausch von Technologie- und Trendanalysen, um gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen zu bewerten und mögliche Use- und Business-Cases abzuleiten. So schaffen sie die Basis für die Entwicklung neuer Konzepte. Seit Mitte 2020 firmiert die Fahrrad-Division der Unternehmensgruppe unter dem Namen PIERER E-Bikes GmbH mit Sitz in Munderfing, Öster- reich. PIERER E-Bikes will den Fahrradmarkt vor allem mit Innovation, fortschrittlicher Technik und modernstem Design bereichern und dabei zum nächsten Sprung in die Elektromobilität der Zweiräder ansetzen.

10 PRODUK T HIGHLIGH T S K T M RC 39 0 Bei der neuen Modellgeneration der RC 390 konnte eine Steigerung der Gesamteffizienz erreicht werden, indem das Gewicht des Fahrzeugs um 3 kg (im Vergleich zu MY21) reduziert wurde. Der neue Gitterrohrrahmen ist um 1,5 kg leichter als jener des Vorgängers und das neue, bionische Design der Räder reduziert rotierende, ungefederte Massen um 3,4 kg. Die neueste Ausbaustufe des 373cc Einzylindermotors ermöglichte zudem eine Drehmomentsteigerung (~5,7%) bei gleichzeitiger Reduzierung des Verbrauchs (~1,7%). Zusätzlich verfügt das Modell über mehrere innovative Merkmale im Segment: voll einstellbare Federung, Auf- und Ab-Quickshifter, schräglagenabhängiges Kurven-ABS und ein 5 Zoll TFT-Display. Die EURO 5-KONFORME AUSPUFFANLAGE garantiert, dass alle Schadstoffemissionsvorgaben eingehalten werden und reduziert die CO2-Emissionen (~1,3%) im Vergleich zur vorherigen Modellgeneration. K T M 129 0 SU P ER A DV E N T URE S KTMs Highlight Modell im Travel-Segment verfügt über mehrere innovative Merkmale: Die neueste Generation von WPs semiaktivem APEX Fahrwerk (SAT) mit elektronisch gesteuerten Magnetventilen ermöglicht alle Einstellungen der Federung direkt vom Kombiinstrument und werden direkt am 7 Zoll TFT-Display angezeigt. Ein neuer LED-Scheinwerfer mit integriertem Kurven- und Tagfahrlicht bietet vor dem Fahrer eine optimale Ausleuchtung der Straße. Als erstes KTM Modell verfügt die 1290 SUPER ADVENTURE S zudem über die revolutionäre, radarbasierte Adaptive Cruise Control (ACC). Der Radar Sensor nimmt automatisch ein vorausfahrendes Fahrzeug wahr und passt die Geschwindigkeit automatisch an dieses an, um zu jeder Zeit einen sicheren Abstand zu gewähren. Zusätzlich minimiert die Euro 5-konforme Auspuffanlage die Schadstoffemissionen auf 134 g / km CO2 und der leistungsstarke, aber effiziente V2 Motor sorgt für einen maßvollen Kraftstoffverbrauch von nur 5,7 l / 100 km. Dennoch bietet die 1290 SUPER ADVENTURE S ein unschlagbares Leistungsgewicht im Segment (alle Flüssigkeiten, ohne Kraftstoff) von nur 227 kg. R R AY M O N A IRR AY 12.0 Mit der neuen Lightserie AirRay komplementiert R Raymon sein Sortiment und bietet ein E-Mountainbike unter 20 Kilo an. Die Linie, bestehend aus 3 Modellen, richtet sich vor allem an die sportive Zielgruppe, die Fans des Pedalierens. Dank dem nur 2,8 kg schweren Thermoset Carbon Rahmen überzeugt das Topmodel mit einem Gesamtgewicht von 19,3 kg. Der eigens für R Raymon mit Yamaha entwickelte AIR DRIVE Motor versorgt den Fahrer gleichzeitig mit Power ohne zu bremsen, während die Bedieneinheit, die wichtigsten Informationen unauffällig und präzise liefert. Das AIR DRIVE System überzeugt neben dem geringen Gewicht von 2,9 kg vor allem durch eine effiziente und natürliche Unterstützung des Fahrers. Mit 50 Nm und einer eigens abgestimmten Software bietet es dem Fahrer optimale Power auch in höheren Trittfrequenzen. Abgerundet wird das Gesamtpaket mit der Yamaha Batterie mit 410 oder 500 Wh, die mit einem optimierten Gewicht und ausreichend Power für puren Fahrspaß und maximale Energieeffizienz stehen.

U N S E R E W ERT SCHÖ PF UN GS- K E T T E Als Hersteller von Motorrädern für das Offroad- und Street-Segment sowie als Produkt- und Designentwickler von (E-)Bicycles integriert die PIERER Mobility-Gruppe einen weitreichenden Teil der Wertschöpfungskette. Diese beginnt bei der Produktentstehung im Bereich der Forschung und Entwicklung und reicht vom Einkauf, über die Produktion, die zum Teil auch intern erfolgt, bis hin zum Vertrieb. 12 Forschung & Entwicklung Einkauf Motorrad-Produktion & -Assemblierung Logistik & Vertrieb (Produktnutzung & Verwertung) © KTM

14 Aktionäre und Investoren: Bilateraler Austausch zu Themen betreffend Umwelt, Soziales und Unternehmenssteuerung (ESG) mit Investoren. Wissenschaft und Experten: Delta Akademie der Montanuni Leoben (Stefan Pierer als Leitungsbeirat), Runder Tisch in Kleingruppen zu Technologie-Themen der Zukunft, gemeinsame F&E-Projekte, Besuch von Bildungsinstituten (Fachhochschulen, Unis), Erstellen von Studien, Zusammenarbeit mit technischen Hochschulen im Rahmen von Förderpro- jekten, Kooperation mit der LIMAK sowie mit Hochschulen und technischen höher bildenden Schulen, Sponsor von/Kooperation mit Formula Student Teams, Mitglied des Automobilclusters. Lieferanten und Händler: Messen, Produktvorstellungen und Testfahrten, gemeinsame Veranstaltungen, Schulungen, Vorträge, regelmäßige Dealer Meetings über Liefer- und Qualitätsvereinbarungen, täglicher Austausch über das Dealer.Net. Geschäftspartner: Wissensaustausch bei Fachtagungen und Experten- workshops. Rennfahrer und Werksfahrer, Fahrerteams: Testfahrten, persönliche Feedback-Gespräche und Erfahrungsaustausch in Bezug auf Sicherheit. Medien: Interviews, Pressemeldungen, intensive Kontakte zu Wirtschafts- journalisten, Testfahrten, Messen, Produktvorstellungen. Politik, Netzwerke und Verbände: Präsidentschaft (Stefan Pierer) beim Verband der Europäischen Motorradhersteller ACEM; Industriellenvereini- gung Oberösterreich (Stefan Pierer als Vizepräsident); An den Standorten der PIERER Mobility-Gruppe ist das Management in regelmäßigem Austausch zu relevanten lokalen / regionalen Regierungsvertretern und Behörden (Bereitstellen von Unternehmensdaten, Geschäfts- und Nach- haltigkeitsbericht). Teilnahme beim Verein z.l.ö. – zukunft.lehre.österreich, Kooperation mit Hotspot (Lebensraum) Innviertel und Innovations- und Technologietransfer Salzburg; Teil des Regionalbeirats beim Arbeitsmarkt- service (AMS) in Braunau; Kooperation mit Arbeitsmedizinischer Dienst. Die ESG Aktivitäten werden durch die Mitgliedschaft bei „respACT- austrian business council for sustainable development“ intensiviert. AKTIVITÄTEN ACEM Handelsbeziehungen. Neben Verkehrssicherheit und Mobilität befasst sich die ACEM auch intensiv mit der Umweltfreundlichkeit der L-Kategorie Fahrzeuge und konzentriert sich auf die Rolle der Motorradindustrie bei der Förderung der Nachhaltigkeit des Verkehrs in Europa. Aus diesem Grund leistet sie einen wesentlichen Beitrag, um regulatorische Aktivitä- ten voranzutreiben und sich für die Einführung neuer Umweltnormen ein- zusetzen, wie zuletzt bei der Implementierung des Euro 5 Abgasregulativs. PIERER Mobility CEO Stefan Pierer ist noch bis Juni 2022 Präsident der ACEM. Unter anderem folgende Aktivitäten wurden während seiner Präsidentschaft gefördert: Typenzulassung Bereitstellung des Euro 5 Pakets für die Anwendung ab 2020 mit entspre- chender Reduzierung der Grenzwerte für lokale Schadstoffe. Fertigstellung technischer Details für die Implementierung der On-Board-Diagnose, Vorbereitung auf die Diskussion über die Euro 5 Geräuschgrenzwerte. Dazu wurde der erste Schritt, die Entwicklung einer neuen Messmethode „ASEP 2.0“ abgeschlossen. (Siehe weiter unten) Emissionsfaktoren der L-Kategorie Aktualisierung von COPERT mit Daten der Euro 4 L-Kategorie. COPERT ist der EU-Standardrechner für Fahrzeugemissionen, der alle wesentlichen Schadstoffkategorien einschließt und zur Berechnung von Emissionen auf nationaler, regionaler oder lokaler Ebene und für den Aufbau von jährlichen bis hin zu täglichen Berechnungsmodellen verwendet wird. Die COPERT-Methodik wird von Experten der UNECE LRTAP-Konvention veröffentlicht und von Experten begutachtet. Lebenszyklus I Abfall I Risikostoffe Zunehmende Fokussierung auf die Dokumentation des Nutzungsverhal- tens entlang des gesamten Produktlebenszyklus und Forcierung weiterer Verbandsaktivitäten. Besonderes Augenmerk wird darauf gerichtet, sich den Themen in Bezug auf das Recycling von Lithium-Ionen-Trak- tionsbatterien zu widmen („cradle to grave”) und sich in Form einer verbandsübergreifenden Allianz für einen sicheren Umgang mit den enthaltenen Chemikalien einzusetzen. Zudem bemüht sich die ACEM zusammen mit anderen europäischen Fahrzeugverbänden das Projekt GRMS2 (Global Regulatory Monitoring System for Chemical Substances) zur Stoffüberwachung voranzutreiben. Der Europäische Verband der Motorradhersteller (ACEM - European As- sociation of Motorcycle Manufactures) vertritt die Hersteller von Mopeds, Motorrädern, Dreirädern und Vierrädern (Fahrzeuge der L-Kategorie) in Europa. Zu den ACEM-Mitgliedern zählen 18 Produktionsunternehmen und 20 nationale Branchenverbände aus 17 Ländern. Über 300.000 Arbeits- plätze hängen von der Motorrad-, Moped-, Dreirad- und Vierradindustrie in Europa ab. Deshalb arbeitet der Verband eng mit den EU-Institutionen und mit vielen Interessengruppen aus verschiedenen Politikbereichen zusammen. Zu den Themenbereichen gehören die europäische Zulassung von Fahrzeugen der L-Kategorie in Bezug auf die Umweltgesetze, Straßenverkehrssicherheit und Verkehrspolitik bis hin zu internationalen Ein weiteres bedeutendes Thema, das insbesondere in der Fahrzeugin- dustrie eine wesentliche Rolle spielt, ist die REACH*-Verordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien in Produkten. Die entsprechende EU-Verordnung ist seit 2017 in Kraft und gilt prinzipiell für alle Chemikalien – egal ob sie bei industriellen Verfahren oder im täglichen Leben verwendet werden. Die KTM AG als ACEM-Mitglied unterstützt das Programm und setzt sich intensiv für den Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt ein. Die aktuellen Maßnahmen des Unternehmens finden sich auf Seite 63 im Kapitel „Umweltaspekte entlang des Produktlebenszyklus“.

16 © KTM Technologies

18 © KTM Technologies W E S E N T L I C H E N ACHH A LT IG K EI T S T HEMEN UND ESG PROGR A M M Zur Bestimmung der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen haben wir unter Einbezug ausgewählter Mitarbeiter der Tochtergesell- schaften der PIERER Mobility-Gruppe erstmals in 2017 eine Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt. Im Zuge dessen haben wir jene Themen in Bezug auf Umwelt-, Sozial- und Arbeitneh- merbelange, Achtung der Menschenrechte und Bekämpfung von Korruption identifiziert, die Auswirkungen auf unsere Tätigkeit haben und für unseren langfristigen Geschäftserfolg relevant sind. Auf Basis unserer laufenden unterjährigen Kommunikation mit unseren Stakeholdern haben wir die wesentlichen Themen seither zumindest jährlich auf deren Aktualität überprüft. Zuletzt wurde eine Wesentlichkeitsanalyse im Berichtsjahr 2020 durchgeführt, deren Ergebnisse für den gegenständlichen Nachhaltigkeitsbericht unverändert bestätigt werden konnten. Neben der Auswirkungsbewertung unserer Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft wurden die wesentlichen Themen, die vier ESG Bereichen zugeordnet sind, auch auf Einfluss von Entscheidungen und Handlungen der Stakeholder mit folgendem Ergebnis bewertet:

20 VERLÄSSLICHER ARBEITGEBER NACHHALTIGE MOBILITÄT Maßnahme Arbeitssicherheit & Mitarbeitergesundheit Schwerpunkt Health & Safety Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter Erweiterung der Weiterbildungsangebote KTM_academy Trainingsportal Production Academy Schwerpunktmaßnahmen für Lehrlinge Faire Bezahlung und Arbeitsstandards Diversitäts- und Antidiskriminierungsrichtlinie Flexible Arbeitsorte bzw. Homeoffice Kinderbetreuung Mitarbeiterapp Optimierung der Recruitingprozesse und Onboarding Produktionsbereiche attraktiver gestalten Verbesserung der Verkehrsanbindung Vereinfachung des internen Bewerbungsprozesses Lokale Beschäftigung: Jobs Mitarbeiter werben Mitarbeiter NACHHALTIGE MOBILITÄT Maßnahme Status Termin Alternative Antriebstechnologien Neue Entwicklungen im Forschungsprojekt EMotion Strategie für Elektrifizierung und Dekarbonisierung Swappable Batteries Motorcycle Consortium (SBMC) Batteriemeldung, -sammlung und -entsorgung E-Bicycles Forschung und Entwicklung Bündelung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten Produktqualität und Kundensicherheit Neues Prüflabor für CE Prüfungen 2023 2021 2024 2021 2021 2021 Status Termin Maßnahme Status Termin 2022 2022 2021 2021 2022 2021 2021 2021 2022 2021 2022 2022 2021 2021 Effizienz beim Materialeinsatz Ausbau der Lagereinrichtungen für gefährliche Arbeitsstoffe und Abfälle Einheitliche Abfallwirtschaftskonzepte Einheitliche Beschriftung der Sammelbehälter ISO 14001 Zertifizierung Justierungen im Abfallmanagement Umstellung auf Ölabsaugung Umstellung Schraubensicherung Verbesserte Abfalltrennung Energieeffizienz Elektrifizierung der PKW-Flotte Umstellung auf LED-Beleuchtung FAIRE GESCHÄFTSPRAKTIKEN Maßnahme Business Compliance E-Learning Tool „Compliance und Code of Conduct“ Schulungen zu Datenschutz und DSGVO Umwelt- und Sozialstandards in der Lieferkette Aktives Containertracking Anteil der ISO 14001-zertifizierten Lieferanten Code of Conduct: Aktualisierung und neue Verpflichtung Erklärung zu moderner Sklaverei und Menschenhandel Optimierung der Inboundanlieferungen Prüfung einer „Sustainability Platform“ für die Beschaffung SCM Lieferantenaudit 2023 2021 2021 2021 2021 2021 2021 laufend 2022 2021 Status Termin 2021 2022 2022 2022 2021 2021 2022 2022 2023 Legende: Neu In Bearbeitung Fertig

22 N ACHH A LT IG K EI T S- UND K L IM A RISIK EN Nicht-finanzielle bzw. nachhaltigkeitsbezogene Risiken (ESG Risiken) werden integriert im Risikomanagementsystem behandelt. Derzeit sieht dieses Risikomanagement eine Identifikation, Analyse und Bewertung der operativen Einzelrisiken aller Unternehmensbereiche vor. Entsprechend werden für das Jahr 2022 Workshops zu diesem Zweck abgehalten, in denen sich dann auch mit ESG Risiken befasst werden wird. Die vorläufigen, im Folgenden qualitativ beschriebenen ESG Risiken entstanden in einem gesonderten Prozess, der hinkünftig vollständig in das allgemeine Risikomanagement aufgehen wird. Einige dieser Risikobeschreibungen wurden mit thematisch zugehörigen klimabezogenen Risiken (Outside-In) nach den Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosure (TCFD) verknüpft. Weitere Details zu diesen TCFD Risiken finden sich im TCFD Report 2021 der PIERER Mobility AG8. Eine Darstellung der Risiken findet sich in der nachfolgenden Tabelle. NICHT-FINANZIELLE RISIKEN (ESG RISIKEN) – VERKNÜPFTE TCFD-RISIKEN Bezug zu NaDiVeG-Belang Umweltbelange Wesentliche Themen Schadstoffausstoß der Fahrzeuge (Emissionen) Maßnahmen Wir verfolgen in der Weiterentwicklung unserer Fahrzeuge konsequent die Verringe- rung von CO2- und Schadstoffemissionen, um auch in Zukunft weltweit die gesetzlichen Grenzwerte (z.B. Euro 5 Norm) einzuhalten bzw. zu unterschreiten. Ferner werden alternative Technologien erforscht und eingesetzt, die zur weiteren Verringerung von Luft-, Lärm- und Klimaschäden beitragen (siehe "Alternative Antriebstechnologien"). Im Segment bis 125ccm wird Elektromobilität forciert, während in den Bereichen darüber synthetische Kraftstoffe als ein Lösungsansatz erarbeitet werden. In den High Performan- ce-Segmenten richten wir uns auf Entwick- lungen bei der Optimierung des Verbrenners (CO2- und NVH Reduktion) sowie auf die Kompatibilität mit E-Fuels. Beschreibung der wesentlichen Bruttorisiken Outside-In Zunehmende Regulierungen (Fahrverbote, Euro 5 Norm), die Forderung nach nachhaltiger Mobilität und EU-weite wie nationale Ziele zur Klimaneutralität sind Ursachen für das Risiko, dass Verbrenner-Motorräder künftig noch stärker reguliert und reglementiert werden. Eine Auswirkung wären sinkende Verkaufszahlen oder Auflagen aus nicht erfüllten Regulierungen. Inside-Out Verbrenner-Motorräder emittieren neben CO2 und weiteren Abgasen auch Partikel und Lärm. Das wirkt sich auf Klima, Luftqualität (besonders im urbanen Bereich) und Lärm- intensität aus. Zunehmende Lärm-, Luft- und Klimaschädigung kann zu weitreichenden gesundheitlichen und natürlichen Konsequenzen führen. Verknüpfte TCFD Risiken Politik & Recht: Klima- und beschwerdebedingte Regulierungen/ Fahrverbote Product liabilities - Produktklagen (weitere Ursache) 8 https://www.pierermobility.com/wp-content/uploads/2021/11/PIERER-Mobility-AG_TCFD-Report-2021_de.pdf

24 Bezug zu NaDiVeG-Belang Wesentliche Themen Alternative Antriebstechnologien (u.a. Elektromobilität) Beschreibung der wesentlichen Bruttorisiken Outside-In Die Entwicklung alternativer Antriebstechnolo- gien spielt eine zentrale Rolle in der Reduktion des Schadstoffausstoßes und ist auch im Pariser Klimaabkommen ein wesentlicher Bestandteil. Als Zweiradhersteller müssen wir hier eine Auswahl an Modellen anbieten, um den Schadstoffausstoß zu begrenzen bzw. auch um die Erwartungen unserer Kunden zu erfüllen. Wenn hier keine Maßnahmen gesetzt werden, können die gesetzten Wachstumsziele nicht realisiert werden und wir würden keinen Beitrag zur Schadstoffreduktion leisten. Inside-Out Als Europas führender Zweirad-Hersteller ist es eine Pflicht, der steigenden Nachfrage und Notwendigkeit alternativer, nachhaltiger Mobilitätslösungen nachzukommen, indem diese entwickelt und verfügbar gemacht werden. Ohne diesen Einsatz könnte sich die Zweirad-Mobilität nicht an die Entwicklung der Zeit anpassen und würde für schwere Klima-, Luft- und Lärmver- schmutzung sorgen. Ebenso würden EU-weite wie nationale Klimaziele nicht erreicht werden. Verknüpfte TCFD Risiken: Politik & Recht: Klima- und beschwerdebedingte Regulierungen/ Fahrverbote Product liabilities - Produktklagen (weitere Ursache) EU-Verordnung für Batterie-Entsorgung Technologie: Einbußen bei Marktposition und Technologie- bzw. Innovationsposition Fehlausrichtung der F&E-Tätigkeiten und Investitionen Markt: Verändertes Kundenverhalten Ressourcenknappheit/ Rohstoffpreissteigerungen Outside-In Als global agierendes Unternehmen sind unsere Lieferketten weit verzweigt und interna- tional. Unterschiedliche Kulturen und politische Rahmenumstände, sowie Regulierungen und Krisen üben großen Druck auf Lieferketten aus. Risiken bestehen vor allem im möglichen Zusammenbruch, partiellen Ausfall einiger Lieferanten oder in Preissteigerungen. Maßnahmen Insbesondere der Ausbau der Elektromobilität (Low Voltage) spielt in der strategischen Aus- richtung und der Reduktion des Schadstoffaus- stoßes eine zentrale Rolle. Im Fahrradbereich wurden erfolgreich die 3 Marken Husqvarna, R Raymon und GasGas im Markt platziert und man setzt hier die neuesten Elektroantriebs- technologien ein. Im Motorradbereich konnten ebenfalls Modelle mit Elektroantrieb entwickelt werden (Freeride E, SX-E und EE Minis) und in den nächsten drei Jahren werden, mitunter in der Zusammenarbeit mit Bajaj, drei weitere elektrische Plattformen mit mehreren Produk- ten eingeführt. In Kooperation mit Varta wird an der Entwicklung einer Plattformbatterie für leichte E-Fahrzeuge (48 Volt mit bis ca. 20kW) geforscht. Ein zusätzlicher Handlungsansatz ist die Re- paratur, das Recycling bzw. Wiederverwenden der Batterien. Die PIERER Mobility befürwortet Initiativen, welche die Standardisierung von Nachhaltig- keitsanforderungen im gesamten Lieferanten- netzwerk vorantreiben. Einkaufsbedingungen enthalten soziale und ökologische Kriterien. Der Code of Conduct ist wie weitere Richtlinien zu Diversität, Arbeitssicherheit und der Erklärung gegen moderne Sklaverei inhärenter Bestand- teil der Vertragsbedingungen mit Lieferanten. Eine systematisierte Lösung zur Lieferanten- bewertung über Nachhaltigkeitsaspekte wurde durchgeführt und ein System ausgewählt. Die Beschaffungsstrategie ist generell stark auf nahe Beschaffung und entsprechend kurze Wege ausgerichtet.

26 Bezug zu NaDiVeG-Belang Wesentliche Themen Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter Lokale Beschäftigung (Arbeitsplätze) Faire Bezahlung und Arbeitsstandards (Diversität und Gleichbehandlung) Maßnahmen Um diesem Risiko entgegen zu wirken, verfolgt der Konzern eine strategisch ausgerichtete und ganzheitlich angelegte Personalentwick- lung. Dadurch werden Mitarbeitern attraktive Weiterbildungs- und Entwicklungschancen eröffnet (z.B. internes Schulungsprogramm, neues und spezielles Ausbildungsprogramm für Produktionsmitarbeiter, Young Pioneers / MBA Programm, ...). Alle Mitarbeiter erhalten mindestens einmal im Jahr eine umfangrei- che Leistungsbeurteilung, in der auch die Entwicklungsziele vereinbart werden. Durch ein flexibles Arbeitszeitmodell werden die Mitarbeiter in der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben unterstützt. Mit einem umfangreichen Lehrlingsausbil- dungsprogramm fördern wir die Ausbildung qualifizierter Fachkräfte von Beginn an und vergeben jährlich zahlreiche Praktikumsstellen sowie Diplomarbeiten. Maßnahmen zum kontinuierlichen Ausbau der Belegschaft umfassen sowohl steigende Lehrlingszahlen, wie auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze und Schichterweiterungen als Resultat wirtschaftlichen Aufschwungs. Dazu werden auch Bürobestandsgebäude an verschiedenen Standorten in Österreich über- nommen, um einen nahen Arbeitsort für mehr potenzielle Angestellte bieten zu können. Die Gleichbehandlung aller Mitarbeiter und die damit verbundene faire Bezahlung ist ein grundlegendes Prinzip unserer Unternehmen- spolitik. Zur Förderung von Frauen in MINT Berufen, hat die PIERER Mobility bereits Maß- nahmen gesetzt (Girl's Day, technische Lehre), die in Zukunft laufend ausgebaut werden. Im Code of Conduct und einer eigenen Richtlinie („Erläuterungen zur Umsetzung der Bestim- mungen der Kernarbeitsnormen der ILO in Österreich bzw. der PIERER Mobility-Gruppe“) zu diesem Thema werden außerdem klare Verhaltensregeln und Grundsätze festgelegt. Ein zunehmend reger interner Belegschafts- austausch zwischen internationalen Standor- ten fördert ein diverses Arbeitsumfeld. Beschreibung der wesentlichen Bruttorisiken Die fachliche Kompetenz der Mitarbeiter ist wesentliche Voraussetzung für den Erfolg des Konzerns. Die Risiken in diesem Bereich sind nicht ausreichend ausgebildete Mitarbeiter (im Arbeitsmarkt oder in-house), die z.B. den hohen technischen Anforderungen nicht gewachsen sind. Aber auch unzufriedene Mitarbeiter, die gegebenenfalls das Unternehmen verlassen, wenn sie nicht ausreichend Weiterentwicklungs- möglichkeiten sehen. Oder aber – im Zuge des War for Talents – eine mangelnde Attraktivität als Arbeitgeber aufgrund mangelnder Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Insgesamt kann ein Mangel an (ausreichend qualifizierten) Mitarbeitern hier als Risiko benannt werden. Als einer der größten Arbeitgeber Oberöster- reichs trägt die PIERER Mobility AG maßgeblich zur Beschäftigungsrate und damit verbundenem Wohlstand bei. Bestünden diese Arbeitsplätze nicht bzw. würden nicht weiter ausgebaut, könnten zunehmende Arbeitslosigkeit, die Abwanderung qualifizierter Fachkräfte aus dem oberösterreichischen oder gesamtöster- reichischen Raum, sowie eine geringere lokale Wirtschaftstätigkeit resultieren. Outside-In In der modernen Gesellschaft spielen unter- schiedliche Lebensentwürfe, Weltanschauungen und kulturelle Hintergründe eine zunehmend wichtige Rolle. Auch für die Beurteilung vieler Stakeholder des Unternehmens sind diese Grundsätze wichtig. Ebenso achten zukünftige Mitarbeiter genauso wie bestehende mehr und mehr auf eine sozial gerechte Struktur im Unternehmen. Risiken für das Unternehmen im Bereich dieses Themas lassen sich als Abwen- den verschiedener Stakeholder mit einhergehen- dem Reputationsverlust zusammenfassen. Auch würden die nachweislichen Potenziale diverser Teams hinsichtlich Innovation und Lösungsfin- dung nicht genutzt. Inside-Out Als großer Arbeitgeber und global tätiges Unter- nehmen hat man Verantwortung gegenüber ei- ner gerechten Gesellschaft und einer gerechten Unternehmenskultur über die verschiedensten Individuen im Unternehmen hinweg. Ein Ignorie- ren dieser Themenbereiche könnte bestehende soziale Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft verschärfen statt lösen und die individuelle Freiheit von Menschen einschränken.

28 Bezug zu NaDiVeG-Belang Wesentliche Themen Beschreibung der wesentlichen Bruttorisiken Maßnahmen Daher wird das Bewusstsein und die Verpflich- tung zur Einhaltung der im CoC festgelegten Grundsätze laufend gefördert und ausgeweitet. Bspw. laufende Sensibilisierung der Mitarbeiter durch verpflichtende Präsenzschulung für Führungskräfte bzw. ab 2021 eine Ausweitung der verpflichtenden Schulung mittels E-Learning auf alle Führungskräfte und Mitarbeiter (mit Internetzugang) der PIERER Mobility-Gruppe in Österreich sowie für Führungskräfte der 1./2. Ebene weltweit. Im GJ 2021 wurde als weitere Möglichkeit zur Meldung von Beschwerden und Verstößen ein Whistleblower-System für Hinweisgeber eingerichtet. Compliance Regelungen werden im Code of Conduct (CoC) festgelegt, an denen die PIERER Mobility-Gruppe ihr wirtschaftliches Handeln ausrichtet. Die PIERER Mobility-Gruppe erwar- tet ebenso von ihren Mitarbeitern, Führungs- kräften und Organmitgliedern sowie von ihren Beratern, Geschäftspartnern, Lieferanten und Kunden, dass diese die im CoC enthaltenen Grundsätze und Prinzipien respektieren und befolgen. Daher wird das Bewusstsein und die Verpflichtung zur Einhaltung der im CoC festgelegten Grundsätze laufend gefördert und ausgeweitet. Bspw. laufende Sensibilisierung der Mitarbeiter durch verpflichtende Präsenzschulung für Füh- rungskräfte bzw. ab 2021 eine Ausweitung der verpflichtenden Schulung mittels E-Learning auf alle Führungskräfte und Mitarbeiter (mit Internetzugang) der PIERER Mobility-Gruppe in Österreich sowie für Führungskräfte der 1./2. Ebene weltweit. Im GJ 2021 wurde als weitere Möglichkeit zur Meldung von Beschwerden und Verstößen ein Whistleblower-System für Hinweisgeber eingerichtet. Inside-Out Ohne entsprechende Gegenmaßnahmen können wettbewerbsverzerrende Praktiken ungehindert durchgeführt werden und somit Schäden im markwirtschaftlichen System verursachen. Outside-In Neben Reputationsschäden aus wettbewerbs- verzerrenden Praktiken drohen hohe Auflagen. Ferner können Mehrkosten aus durch Be- stechung entstandenen, unwirtschaftlichen Verträgen entstehen. Nicht zuletzt können auch wirtschaftliche Schäden am Unternehmens- ergebnis auftreten, wenn das Unternehmen aufgrund der Handlungen anderer Marktteilneh- mer übergangen oder in unfaire Bedingungen gezwungen wird. Aufgrund der Zusammenarbeit mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette bestehen grundsätzlich Risiken der Verletzung von Menschenrechten. Menschenrechte Business Compliance (Bekämpfung von Korruption) Arbeitssicherheit und Mitarbeitergesundheit siehe oben (Arbeitnehmerbelange)

30 © KTM Technologies UNSERE W ERT E & UNSER GESCH Ä F T SV ERS TÄ NDNIS (BUSI N ES S CO M P L I A N CE ) KONZEPT UND ZIELSETZUNG Die PIERER Mobility-Gruppe betrachtet Rechtstreue, Ehrlichkeit, Ethik, Zuverlässigkeit, Respekt und Vertrauen als das Fundament und universelle Grundlage jeglichen Zusammenarbeitens und guter Geschäfts- beziehungen. Unter Berücksichtigung dieser Werte achtet die PIERER Mobility-Gruppe die jeweils gültigen nationalen und internationalen Gesetze, Verordnungen und Richtlinien und erwartet, dass auch ihre Mitarbeiter, Führungskräfte und Organmitglieder sowie Berater, Geschäftspartner und Kunden geltendes Recht respektieren und befolgen. Als Basis zur Erreichung der Rechtskonformität dient der Code of Conduct der PIERER Mobility-Gruppe, der die Grundsätze und Prinzipien festlegt, an denen die PIERER Mobility-Gruppe ihr wirtschaftliches Handeln ausrichtet. Im Code of Conduct werden relevante Compliance Risiken adressiert und insbesondere die Erwartungshaltung an den Umgang mit den nachfolgenden Themenbereichen umfassend definiert: Menschenrechte, Respekt und Integrität, Diversität, faire Arbeitsbedingungen Nachhaltigkeit Umwelt Compliance Fairer Wettbewerb, Kartellverbot Korruption, Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung, Exportkontrolle Interessenskonflikte, Umgang mit Unternehmenseigentum sowie Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen, Datenschutz, Verbot Insiderhandel, politische Aktivitäten

32 Die PIERER Mobility-Gruppe legt besonderen Wert darauf, dass ein Arbeitsklima geschaffen wird, das von gegenseitigem Vertrauen geprägt ist, in dem jeder Einzelne mit Würde und Respekt behandelt wird, in dem Personen aus verschiedensten Kulturbereichen und mit unterschiedlichem persönlichen Hintergrund geschätzt werden. Als internationaler Konzern schätzen wir die Vielfalt, die in der Herkunft, der Kultur, der Sprache und den ldeen unserer Mitarbeiter zum Ausdruck kommt. Die PIERER Mobility-Gruppe akzeptiert daher kein diskriminierendes Verhalten gegenüber Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern und duldet auch keine Form der sexuellen Belästigung. Diese Grundsätze und Prinzipien werden in der Diversitäts- und Antidiskriminierungsrichtlinie der PIERER Mobility-Gruppe konkretisiert, die ebenso auf der Webseite der PIERER Mobility AG sowie im Intranet abrufbar ist. Die Diversitäts- und Antidiskri- minierungsrichtlinie stellt ein globales Rahmenwerk dar, das definiert, wie Diversität innerhalb der Unternehmensgruppe gefördert werden soll und wie die PIERER Mobility-Gruppe allen Formen der Diskriminierung und Be- lästigung vorbeugt, diese erkennt und darauf reagiert. Wie auch der Code of Conduct und die Erklärung zu moderner Sklaverei und Menschenhandel, ist auch die Diversitäts- und Antidiskriminierungsrichtlinie Bestandteil des E-Learning „Compliance und Code of Conduct“ und werden diese Unterlagen auch im Zuge des Onboardings weltweit an neue Mitarbeiter ausgehändigt. Organmitglieder, Führungskräfte und Mitarbeiter haben jederzeit die Möglichkeit, sich bei Fragen zur Achtung der Menschenrechte an die für allgemeine Compliance Fragen zuständige Anlaufstelle zu wenden sowie Hinweise über mögliche Menschenrechtsverstöße im Unternehmen über die verfügbaren Kanäle zu melden (siehe dazu auch nachstehend „Meldung von Compliance Verstößen“). Kooperationspartner Bei der Zusammenarbeit mit internationalen Geschäftspartnern besteht das generelle Risiko, dass in den jeweiligen Ländern nicht die gleichen strengen gesetzlichen Regelungen gelten, bzw. eingehalten werden, wie in Österreich. Unsere langjährigen Partner, wie beispielsweise Bajaj Auto Ltd. und Zhejiang CFMOTO Power Co., Ltd., setzen sich selbst hohe Standards, um unseren Ansprüchen hinsichtlich der Achtung der Menschenrechte gerecht zu werden. Die indische Bajaj Auto Ltd., als strategischer Partner von KTM, verpflichtet sich zur kontinuierlichen Verbesserung der Arbeitssicherheit, Gesundheit der Mitarbeiter, Umweltauswirkungen und der im Zusammen- hang mit der Geschäftstätigkeit stehenden Umweltauswirkungen und verpflichtet sich zur Einhaltung der geltenden Sicherheitsvorschriften, gesundheits- und umweltrechtlichen Gesetzesvorschriften und Verordnun- gen. Als börsennotierte Gesellschaft ist die Bajaj Auto Ltd. verpflichtet, in ihrem Jahresfinanzbericht auf die in ihrem Land geltenden gesetzlichen Regelungen und deren Einhaltung hinzuweisen (https://www.bajajauto. com/investors/codes-policies). Datenschutz und Cybersecurity ln der PIERER Mobility-Gruppe wird ein lT Security- und Riskmanage- ment-System mit dem Ziel betrieben, unternehmensrelevante Risiken im Bereich lnformationssicherheit erkennen und steuern zu können. Besonders im Fokus stehen für uns die von uns verarbeiteten Daten im Bereich Forschung & Entwicklung, Fahrzeug- und Kundendaten sowie personenbezogene Daten unserer Mitarbeiter und Bewerber. Der hohe Qualitätsstandard, den wir bei unseren Produkten haben, gilt auch für die Bereiche Datensicherheit und Datenschutz. Der Prozess wird durch ein umfassendes Datenschutzmanagement-System gewährleistet, das im Unternehmen verankert ist. Die Prozessdokumente sind für Mitarbeiter im Intranet abrufbar. Das größte Risiko für die Unternehmensgruppe ist eine mögliche Strafe, die aufgrund von angeblichen Datenschutzver- stößen verhängt wird. Das höchste Risiko für den Betroffenen ist das Durchsickern von personenbezogenen Daten an unberechtigte Dritte. Um mögliche Datenschutzrisiken zu erkennen und zu verhindern, wurde ein Datenschutzmanagementsystem implementiert, das verschiedene Daten- schutzrichtlinien und -bestimmungen umfasst. Unsere Rechtsabteilung ist mit einem Datenschutzanwalt in regelmäßigem Austausch, um alle bestehenden bzw. neuen Anwendungen zu überwachen und mögliche Anpassungen zu diskutieren. In der zweiten Jahreshälfte des Berichts- jahres wurde das TISAX Audit Update für den Standort in Thalheim bei Wels/Österreich, bei dem alle zentralen IT-Prozesse der KTM AG bewertet wurden, mit dem Security Level 2 abgeschlossen. Den stetig wachsenden IT- und Cyberrisiken werden bei der PIERER Mobility-Gruppe durch eine laufende Weiterentwicklung der IT-Sicher- heitsmaßnahmen und Einsatz aktueller IT-Sicherheitstechnologien begegnet. Durch ein mehrstufiges Security-Konzept unter Verwendung aktueller Sicherheitssysteme werden Cyber Angriffe abgewehrt. Es werden unter anderem verhaltensbasierende Security Lösungen eingesetzt, um si- cherheitstechnische Auffälligkeiten zu erkennen. Client und Server Alarme werden 24/7 mittels eines Managed Service erkannt und anhand eines Reaktionskataloges behandelt. Es werden regelmäßige externe und interne Schwachstellenanalysen durchgeführt und mit einem etablierten Patch und Updatemanagement Prozess entgegnet. Regelmäßige externe und interne Sicherheitsaudits werden über Maßnahmen im Risikomanagement dokumentiert, bewertet, priorisiert und danach einer Lösung zugeführt. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Vernetzung von Fahrzeugen und der damit steigenden Angriffsmöglichkeiten auf die IT-Systeme hat die Europäische Union Verordnungen erlassen, die eine Verbesserung der Cybersecurity einzufordern. Diese aktuell nur für vierrädrige Fahrzeuge geltenden Verordnungen erfordern für eine Typzulassung den Nach- weis der Cybersecurity für den gesamten Lebenszyklus eines Fahr- zeuges. Es kann davon ausgegangen werden, dass diese Verordnung mit- telfristig auch für motorisierte Zweiräder (Motorräder, E-Bikes) eingeführt wird. Der Aufbau eines von diesen Verordnungen geforderten Cyber- security Management Systems (CSMS) erfordert eine zeitintensive Anpas- sung vieler Prozesse, die in der erwarteten Übergangsfrist nicht durch- führbar ist.

34 der gesamten Belegschaft. Eine Übersicht in Tabellenform findet sich im Anhang. Um alle Geschäftspartner künftig bereits zum Zeitpunkt der Vertragsan- bahnung einzubinden, wird der Code of Conduct in der aktuellen Fassung (01.09.2021) und zusätzlich auch die Erklärung zu moderner Sklaverei und Menschenhandel der PIERER Mobility-Gruppe seit September 2021 als Anlage zu der Geheimhaltungsvereinbarung übermittelt. Mit Unterferti- gung der Geheimhaltungsvereinbarung werden die darin genannten Compliance Mindeststandards somit verbindlicher Bestandteil der ab diesem Zeitpunkt neu abgeschlossenen Geschäftsbeziehungen der PIERER Mobility-Gruppe mit Lieferanten, Beratern und sonstigen Geschäftspartnern. Hinsichtlich der bereits bestehenden Geschäfts- beziehungen wurde der Code of Conduct in der vormaligen Fassung (01.01.2020) im Geschäftsjahr 2020 allen Serienlieferanten sowie den bestehenden Importeuren der KTM AG-Gruppe informativ zur Kenntnis gebracht. Zudem wurde im Geschäftsjahr 2021 mit rund 95% der beste- henden Lieferpartner (Serie und Nicht-Serie) der KTM AG-Gruppe und PIERER E-Bikes-Gruppe, mit denen eine regelmäßige Zusammenarbeit besteht, rechtsverbindlich vereinbart, dass die im Code of Conduct und in der Erklärung zu moderner Sklaverei und Menschenhandel enthaltenen Grundsätze und Prinzipien verbindlicher Bestandteil der Geschäftsbezie- hung darstellt. Eine regelmäßige Zusammenarbeit besteht dann, wenn im Zeitraum von 01.01.2020 bis 30.09.2021 zumindest drei Bestellungen ausgelöst wurden. Im nächsten Schritt soll im Geschäftsjahr 2022 der Code of Conduct sowie die Erklärung zu moderner Sklaverei und Men- schenhandel ebenso integrierender Bestandteil der Verträge mit beste- henden Händlern und Importeuren der KTM AG-Gruppe werden. größere Anzahl an Mitarbeiter (mit Internetzugang) ausgeweitet. Im Ge- schäftsjahr 2021 absolvierten insgesamt 2.006 Mitarbeiter der PIERER Mobility-Gruppe in Österreich die Schulung, darunter 384 Führungskräfte. Zudem wurde die digitale Schulung auch auf die außerhalb von Österreich ansässigen Tochtergesellschaften der PIERER Mobility-Gruppe ausgerollt: Hier wurden im ersten Schritt 12 Führungskräfte der ersten und zweiten Ebene geschult. Damit absolvierten insgesamt rund 42,5% der gesamten Belegschaft die Compliance Schulung. (Eine Übersicht in Tabellenform fin- det sich im Anhang.) Für das kommende Geschäftsjahr 2022 ist geplant, die Schulungsmaßnahmen insbesondere in den ausländischen Gesell- schaften der PIERER Mobility-Gruppe auszuweiten. Nach der erfolgreichen Implementierung des Whistleblower-Systems ist für das Geschäftsjahr 2022 geplant, den Mitarbeitern (mit Intranetzu- gang) den Prozess zum Umgang mit Hinweisen im KTM Prozessportal zur Einsichtnahme zur Verfügung zu stellen. Dieser Prozess wird auch in der geplanten Whistleblower-Richtlinie beschrieben, die im Geschäftsjahr 2022 veröffentlicht wird. In dieser Richtlinie werden die Grundsätze der Vertraulichkeit und der Schutz der Anonymität des Hinweisgebers sowie des Betroffenen und auch das Gebot der objektiven Aufklärung erläutert. Zudem ist darin festzuhalten, dass der Hinweisgeber vor Repressalien wie bspw. Kündigung, Suspendierung, Versagung von Beförderungen oder Teil- nahme an Weiterbildungsmaßnahmen und negativen Leistungsbeurteilun- gen, aber auch Nötigung, Einschüchterung, Mobbing, Diskriminierung etc. zu schützen ist. Es ist geplant, das Whistleblower-System in den kommen- den Jahren auch auf die außerhalb von Europa situierten Tochtergesell- schaften auszurollen, um allen Mitarbeitern der PIERER Mobility-Gruppe die anonyme Meldung von Verdachtsfällen zu ermöglichen. Auch bei erheblichen Investitionsverträgen ist die Achtung der Menschen- rechte ein Anliegen der PIERER Mobility-Gruppe. In den kommenden Jah- ren sollen daher auch die neu abzuschließenden erheblichen Investitions- verträge sukzessive den Grundsätzen und Prinzipien des Verhaltenskodex unterworfen werden. Unter erheblichen Investitionsverträgen werden jene Bestellungen von Sachanlageinvestitionen (darunter Gebäude und Produk- tionsanlagen) umfasst, die eine Investitionssumme in der Höhe von EUR 300.000 übersteigen. Im Geschäftsjahr 2021 wurden insgesamt fünf Bestellungen von Produktionsanlagen getätigt, die eine Investitions- summe von EUR 300.000 überstiegen haben, wobei die betreffenden Lie- ferpartner den Verhaltenskodex samt den darin enthaltenen Grundsätzen in Bezug auf die Einhaltung der Menschenrechte erhalten haben und für drei dieser relevanten Bestellungen sind diese auch ausdrücklich Ver- tragsbestandteil. Hinsichtlich Sachanlageinvestitionen in An-, Um- bzw. Zubau von Gebäuden wurden seitens der PIERER Mobility-Gruppe im Be- richtszeitraum keine erheblichen Bestellungen getätigt. Das Bewusstsein sowie die Verpflichtung zur Einhaltung der im Code of Conduct und in den Compliance Richtlinien festgelegten Grundsätze wurde im Laufe des Geschäftsjahres 2021 stetig gefördert und ausgewei- tet. Vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie und der damit verbunde- nen Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter fanden keine Präsenzschulungen statt, allerdings wurde die Schulung durch das umge- setzte E-Learning Tool „Compliance und Code of Conduct“ auf eine In der PIERER Mobility-Gruppe gab es im Geschäftsjahr 2021 betreffend Korruption weder relevante Compliance Fälle noch Fälle, die entspre- chende Compliance Untersuchungen oder Verfahren nach sich gezogen haben. Ebenso sind im Berichtszeitraum keine Hinweise bzw. Fälle betref- fend Verstöße gegen Menschenrechte beim Compliance Team eingegan- gen. Weiters sind für das Geschäftsjahr 2021 keine Diskriminierungsvor- fälle bekannt, die ein gerichtliches Verfahren nach sich gezogen haben und einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage der PIERER Mobility-Gruppe haben bzw. haben könnten. Legal Compliance Neue Gesetze und Verordnungen werden vierteljährlich über einen Service- vertrag ins Rechtsinformationssystem eingepflegt, neue Bescheide – auch im Sinne der §82b-Prüfung – werden bei der Rechtsabteilung elektronisch archiviert und direkt inklusive enthaltener Pflichten ins neue System ein- gegeben. Somit wird die Einhaltung von aktuell geltenden Umweltschutz- gesetzen und/oder -verordnungen stets nachvollziehbar dokumentiert. Im Berichtsjahr gab es keine relevanten Fälle in Bezug auf Nichteinhaltung von Umweltschutzgesetzen und/oder -verordnungen, die Verfahren, Buß- gelder und/oder sonstige Sanktionen nach sich gezogen haben.

36 SDG 6 – SAUBERES WASSER UND SANITÄREINRICHTUNGEN Im Zuge einer umweltbewussten Produktion achtet die PIERER Mobility-Gruppe ebenso auf den effizienten Einsatz von Wasser und eine konsequente Abwasservermeidung und -behandlung. Zudem verhindert eine lösemittelbasierte Teilewaschanlage die Entstehung von Abwasser, welches einer teuren Entsorgung zugeführt werden müsste. Wesentliches Thema: Effizienz beim Materialeinsatz (Abfall, Kreislaufwirtschaft) SDG 7 – BEZAHLBARE UND SAUBERE ENERGIE Neben einer Photovoltaik-Anlage für die Versorgung des House of Brands in Munderfing bestehen weitere Maßnah- men im Rahmen des SDG 7.3 maßgeblich aus Effizienzsteigerungen bei- spielsweise durch LED-Beleuchtung, Zeitschaltuhren und der Optimierung von Produktionsanlagen. Die Dachfläche des KTM-Logistikzentrums in Munderfing wurde außerdem zur Errichtung einer weiteren Photovoltaik- anlage in der Größe von 40.000 m² vermietet. Diese Anlange ist für die Stromeinspeisung in das öffentliche Netz ausgelegt. Wesentliches Thema: Energieeffizienz FOKUS: SDG 8 – MENSCHENWÜRDIGE ARBEIT UND WIRTSCHAFTSWACHSTUM Die PIERER Mobility-Gruppe gilt als Technologievorreiter im Premium-Motorradsegment und ist gleichzeitig einer der größten Arbeitgeber Oberösterreichs. Für die KTM AG, als führender Motorrad-Her- steller in Europa, ist es erklärtes Ziel, durch kontinuierliches Wachstum die Vorreiterrolle in Bezug auf Technologie, Vertrieb und Nachhaltigkeit in der Motorradwelt weiter auszubauen. Der Bereich Forschung und Entwicklung steht daher seit Jahren im Fokus der Aktivitäten. So wird Wirtschaftswachstum erzeugt (SDG 8.1), während attraktive Arbeitsplätze mit spannenden Aufgabenstellungen sowie Weiterbildungs- und Auf- stiegschancen Mitarbeitern die Möglichkeit geben, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und neue, werthaltige Arbeitsplätze entstehen (SDG 8.5, SDG 9.2). Im Zuge der Weiterentwicklung und dem zunehmenden Fokus auf nachhaltige Geschäftspraktiken werden auch Effizienzsteigerungen in der Produktion realisiert, die neben höherer Produktivität auch den Materialeinsatz und die Ressourcenintensität betreffen (SDG 8.2 und SDG 8.4). Dazu zählen beispielsweise Aufbereitungsanlagen für Motoröl ebenso wie eine hohe Recyclingquote von Metallabfällen und die Verwen- dung von Umlaufgebinden anstelle von Einwegverpackungen. Zur Förderung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen baut die PIERER Mobility-Gruppe auf ein positives Arbeitsklima und erwartet von seinen Führungskräften, Mitarbeitern sowie Geschäftspartnern die Einhaltung der Menschenrechte. Ein Code of Conduct, die Diversitäts- und Antidis- kriminierungsrichtlinie sowie eine Erklärung gegen moderne Sklaverei und Menschenhandel machen diesen Standpunkt unmissverständlich klar (SDG 8.7). Zur Meldung möglicher Missstände wurden unterneh- mensinterne Anlaufstellen installiert. Der Code of Conduct und eine Arbeitssicherheits- und Mitarbeitergesundheitsrichtlinie tragen außerdem zum Schutz von Arbeitnehmerrechten und zur Förderung einer sicheren Arbeitsumgebung bei (SDG 8.8). Wesentliche Themen: Lokale Beschäftigung: Verantwortungsvolle Beschaffung, Forschung & Entwicklung, Effizienz beim Materialeinsatz (Abfall, Kreislaufwirtschaft), Lokale Beschäftigung: Jobs, Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter, Business Compliance (Bekämpfung von Korruption, Datenschutz), Umwelt- und Sozialstandards in der Lieferkette, Arbeitssicherheit & Mitarbeitergesundheit FOKUS: SDG 9 – INDUSTRIE, INNOVATION UND INFRASTRUKTUR Das Streben nach technologischem Fortschritt und die Förderung von Innovationen sind die Grundpfeiler des Geschäftsmodells der PIERER Mobility-Gruppe. Erklärtes Ziel ist es, durch kontinuierliches Wachstum die Vorreiterrolle in Bezug auf Technologie, Vertrieb und Nachhaltigkeit in der motorisierten Zweiradwelt weiter auszubauen. Als Resultat der progressiven F&E-Strategie entstehen innovative Produkte, die den hohen Kundenerwartungen hinsichtlich Technologie, Performance und Effizienz gerecht werden. Steigende Verkaufszahlen bestätigen diesen Anspruch und bieten somit auch eine Grundlage zur Schaffung weiterer Arbeitsplätze – sogar in Zeiten einer globalen Krise (SDG 9.2). Als Innova- tionsführer im Sportmotorrad-Bereich richtet die PIERER Mobility-Gruppe traditionell hohes Augenmerk auf ihre Innovationskultur. So wurden in den vergangenen Jahren erhebliche Investitionen in den Forschungs- und Entwicklungsstandorten der Unternehmensgruppe getätigt, wie zum Beispiel in das 2021 eröffnete Kompetenzzentrum für E-Mobilität in Anif bei Salzburg (SDG 9.5). Wesentliche Themen: Lokale Beschäftigung: Jobs, Forschung & Entwicklung

38 © KTM Technologies II. M I T A R B E I T E R U N D G E S E L L S C H A F T UNSERE MI TA RBEI T ER KONZEPT UND ZIELSETZUNG Mitarbeiter gewinnen und binden: Qualifizierte Mitarbeiter zu finden und langfristig an das Unternehmen zu binden, ist besonders im nicht-urbanen Bereich eine große Heraus- forderung. In der PIERER Mobility-Gruppe ist jeder Mitarbeiter ein Teil des großen Teams, das mit Engagement und Begeisterung den Erfolg des Unternehmens vorantreibt. Attraktive Arbeitsplätze mit spannenden Aufgabenstellungen sowie Weiterbildungs- und Aufstiegschancen geben Mitarbeitern die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und weiter auszubauen. Durch Herausforderungen zu wachsen, ist eine der Prämissen in der Personalentwicklung. Auch die Initiative „Mitarbeiter werben Mitarbeiter“ wurde 2021 ins Leben gerufen und steht für ein nachhaltiges Recruiting. Von diesen Empfehlungen hatten wir eine Einstellungsquote von 39,7%. Somit kam jeder dreizehnte Mitarbeiter in der Produktion über eine Mitarbeiterempfehlung. Arbeitsstandard und Bezahlung: Rund 98% der Mitarbeiter in der PIERER Mobility-Gruppe unterliegen Kollektivverträgen (siehe auch „Erläuterungen zur Umsetzung der Bestimmungen der Kernarbeitsnormen der International Labour Organisation (ILO) in Österreich bzw. der PIERER Mobility-Gruppe“ auf der Webseite der PIERER Mobility AG unter „Nachhaltigkeit/Downloadcenter“9). Alle Stellenausschreibungen werden mit der Höhe des Mindestgehaltes ausgeschrieben, welches nach Eignung und Erfahrung überzahlt werden kann. So ist sichergestellt, dass jedem Bewerber bereits im Vorfeld die Mindestentlohnung für die ausgeschrie- bene Stelle bekannt ist. Lokale Beschäftigung: In der Region und besonders im nächsten Umfeld um die Produktionsstandorte des Unternehmens in Österreich zählt die KTM AG zu einem bedeutenden Arbeitgeber mit einem hohen Anteil an der lokalen Beschäftigung. So wohnen direkt in Mattighofen und den angren- zenden Gemeinden im Umkreis von 10 km Luftlinie 1.901 Beschäftigte der KTM AG. 9 https://www.pierermobility.com/nachhaltigkeit/downloadcenter

40 © KTM STEIGERUNG DER IMPFQUOTE UM 20% AUF 76,2% DURCH IMPFPRÄMIE STARKER MITARBEITERAUFBAU UM 663 PERSONEN Für das erfolgreich abgelaufene Geschäftsjahr 2021 haben alle Mitarbeiter eine Erfolgsbeteiligung von EUR 2.000 sowie zusätzlich EUR 750 erhalten, wenn sie gegen das COVID-19-Virus geimpft waren. Durch diese Prämie konnte die Impfquote im Konzern um über 20% auf 76,2% gesteigert werden, bei den Angestellten sogar auf 84,2%. Vor dem Hintergrund dieser Maßnahmen, die laufend analysiert und angepasst werden, bilden motivierte und engagierte Mitarbeiter die Grundlage unseres gemeinsamen Geschäftserfolges. Die Einhaltung arbeitsrechtlicher Vorschriften, ein transparenter Informationsaustausch, eine angemessene Entlohnung und ein attraktives Arbeitsumfeld sind wesentliche Eckpunkte einer fairen Zusammenarbeit und der Beweis für viele loyale und langjährige Mitarbeiter. Die PIERER Mobility-Gruppe beschäftigte zum 31.12.2021 weltweit 5.249 (Vorjahr: 4.586), davon 4.361 in Österreich (rund 83,1%). 18,6% der gesamten Belegschaft waren in der Forschung & Entwicklung tätig. 2021 betrug der Anteil der weiblichen Beschäftigten rund 24,2%. An den Standorten Mattighofen, Munderfing, Thalheim und Schalchen ist die KTM AG einer der größten Arbeitgeber in der Region Oberösterreich. Im Berichtsjahr 2021 waren hier 4.034 Mitarbeiter beschäftigt. Die Mitarbeiterfluktuation10 betrug bei der PIERER Mobility-Gruppe in den österreichischen Gesellschaften im Jahr 2021 unter 10% (Vorjahr: <10%). Darin inkludiert sind sämtliche Abgänge ohne Pensionierungen im Verhältnis zu Gesamtmitarbeitern ohne Leiharbeitnehmer. Eine erweiterte Aufstellung der wichtigsten Mitarbeiterkennzahlen findet sich im Anhang. 10 Exkl. DealerCenter Digital GmbH. Aufgrund von fehlenden Mitarbeiterdaten und der Differenz in der länderspezifischen Betrachtungsweise für die Berechnung der Fluktuation ist eine globale Auswertung aktuell nicht möglich. Berechnung Fluktuation in %: Relevante Austritte (1-12 des Jahres) / Durchschnitt Headcount (1-12 des Jahres) * 100. Prämissen für relevante Austritte sind Arbeiter + Angestellte (exkl. Externe, exkl. befristete Dienstverträge, exkl. freie Dienstnehmer, exkl. natürliche Fluktuation durch Pensionierung oder Tod).

42 Linie hauptberufliche Testfahrer aus dem Bereich Test Street. Ziel dieses Qualifikationslevels ist es, den Testfahrern mehr Sicherheit in anspruchs- vollen Fahrmanövern zu bieten und so können sie auch ein besseres Testfeedback geben. Die Mitarbeiter müssen regelmäßig Auffrischungskurse besuchen, um die jeweiligen Qualifikationslevel aufrecht erhalten zu können. Der Auffri- schungsintervall beträgt aktuell zwei Jahre, wobei nach spätestens drei Jahren ohne Auffrischung die Gültigkeit des Levels automatisch verfällt. Im Berichtsjahr 2021 haben insgesamt 240 Mitarbeiter die angebotenen Motorrad-Fahrtrainings der KTM Riders Academy besucht. Es fanden von Basic Beginner Kursen über spezielle Street-Trainings bis hin zu Advanced sowie Auffrischungs-Kurse statt. Die Schulungsstunden gesamt betrugen 1.968 h. COVID-19 Außergewöhnliche Zeiten fordern spezielle Konzepte und Flexibilität in vielen Bereichen. Die Corona-Pandemie verlangte auch 2021 besondere Maßnahmen, um den Schutz der Mitarbeiter und die Aufrechterhaltung des Betriebsablaufs zu gewährleisten. Folgende Maßnahmen wurden weitergeführt und getroffen: Betrieb eines eigenen KTM-COVID-Teams mit eigener COVID-Hotline Unternehmensinternes Contact-Tracing mit rascher Absonderung, oft noch vor dem behördlichen Kontakt Betrieb einer eigenen KTM COVID-Teststraße zur Abnahme von Antigen-Schnelltests (bspw. zur raschen Klärung bei Verdachtsfällen, für Quarantäne Rückkehrer Tests, Dienstreisen, Schulungen) PCR-Testungen über externe Labore. Darüber hinaus startete ab Dezember die Planung zur Ausweitung der Teststraße auf PCR-Tes- tungen, um auch bei weiteren Virus-Mutationen eine hohe Sicherheit zu gewährleisten. Hinkünftig können PCR-Tests auch im Unternehmen gemacht werden, damit verkürzt sich die Wartezeit auf die Testergebnisse deutlich. 2021 wurden über 7.900 Schnelltests an KTM eigener Teststation abgenommen. Stetige Anpassung der Hygiene-Richtlinien (Büros, Produktion, Kantine, etc.) Zur Verfügung-Stellung von FFP2 Masken und Antigen-Schnelltests für Mitarbeiter Homeoffice / Office-Splitting Massentestungen und 3G Kontrollen nach den Betriebsurlauben im Jänner und August Zwei große betriebliche Impfaktionen im Mai-Juni (Erst- und Zweitimpfung) sowie Dezember (vor allem Drittimpfung). Darüber hinaus von Juni bis November wöchentliche Impfangebote sowie zwei Impfbus-Aktionen, um den Mitarbeitern sowie teilweise auch deren Familienangehörigen möglichst durchgängig niederschwellig die Möglichkeit zur Immunisierung zu bieten. Ab November regelmäßige 3G Zutrittskontrollen im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften Auch das von KTM Technologies aufgestellte COVID-Team entwickelte in enger Abstimmung mit KTM Maßnahmen, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen und eine mögliche Ansteckungsgefahr im Betrieb zu vermeiden. Maßnahmen wie zum Beispiel: Mund-Nasen-Schutz beim Verlassen des Arbeitsplatzes und in den öffentlichen Räumen, Beschrän- kung der Personen in den Meetingräumen, Reduzierung der Dienstreisen, Testungen, Homeoffice, etc. wurden weiter umgesetzt und laufend den aktuellen Gegebenheiten angepasst (Maßnahmen der Regierung, Emp- fehlungen, Ampelregelung in der Region, etc.). Durch die betriebsinterne Ampelregelung wurde ein rechtzeitiges Handeln und eine Anpassung der Maßnahmen im Interesse aller gewährleistet. Zudem wurden Vorsor- geuntersuchungen inkl. COVID-Antikörpertests für die Mitarbeiter sowie Impfmöglichkeiten organisiert und unterstützt. Ab November erfolgte eine schrittweise Übernahme der Agenden durch das KTM-COVID-Team, das ab Jänner 2022 einheitlich übergreifende Maßnahmen auch für den Standort in Anif mitverantwortet. Wegen dieser vorausschauenden Arbeitsweise und dem stetigen Austausch mit Behörden, konnten die Maßnahmen wie auch Verordnungen der Regierung umfänglich und rasch umgesetzt werden. Dies bereits oft schon vor gesetzlicher Verpflichtung. Dadurch wurde eine großflächige Ausbreitung im Unternehmen eingedämmt und das Risiko, sich im Unternehmen mit COVID-19 anzustecken, als gering eingeschätzt. Zur kontinuierlichen Prävention von Arbeitsunfällen und zur Gefahren- minimierung werden nach dem „STOP-Prinzip“ folgende Maßnahmen in einem jährlich durchlaufenden Zyklus ergriffen: Substitution: Ersatz von gefährlichen Arbeitsstoffen durch weniger gefährliche. Fahrzeugtests auf Rollenprüfständen mittels Robo- ter-Handling. Die meisten Schweißprozesse finden auf Roboteranlagen statt. Technische Schutzmaßnahmen: Absicherung von Anlagen durch Schutz- gitter, Schutzgehäuse, Lichtvorhang. Absauganlagen an Schleif- und Schweißplätzen, sowie an Anlagen mit Kühlschmierstoffen. Ergonomi- sche Hilfsvorrichtungen beim Heben und Halten von Werkzeugen und Werkstücken. Organisatorische Maßnahmen: Gestaltung von Fuß- und Verkehrs- wegen. Kennzeichnung von Bereichen und Zutrittsbeschränkungen. Beschränkung der Arbeitszeit bei erhöhter Kraft, Lärm bzw. Gefahr- stoffbelastung. Vorbereitung und Schulung auf spezielle Aufgaben und Maschinen in der neu errichteten Production Academy oder bspw. der Welding-Academy. Persönliche Schutzausrüstung für unfallkritische Arbeitsplätze: Fortlaufende Verbesserung und Anpassung von Sicherheitsausrüstung. Zum Beispiel Schnittschutzhandschuhe zur Verhinderung von Schnittverletzungen bzw. Sicherheitsschuhe bei Fußverletzungen, Handgelenksbandagen. Angepasster Gehörschutz in Lärmbereichen wie Prüfstände und Bearbeitungsmaschinen. Erweiterung von Betriebsan- weisungen und Unterweisungen. Jeder Arbeitnehmer erhält eine Brandschutzunterweisung sowie eine allgemeine Sicherheitsunterweisung, die auf dem jeweiligen Arbeitsplatz präzisiert wird (zum Beispiel Unterweisungen für Stapler und Gabelhub- wagen, Roboteranlagen, Prüfstandsanlagen, Bildschirmarbeitsplätze, u.ä.). Seit 2021 werden zur Unfall- und Verletzungsvermeidung durch Hilfsmittel und Materialien laufend Materialverbesserungsvorgaben an Lieferanten weitergegeben und umgesetzt (Vermeidung von scharfen Graten an Bauteilen zur Vermeidung von Schnittverletzungen).

44 Gesundheitsförderung Im Berichtsjahr 2021 verfolgte KTM im Bereich der Gesundheitsförderung weiterhin die Burnout-Prävention und -Unterstützung, vor allem in der Zusammenarbeit mit dem Arbeitspsychologen (61 Beratungsgespräche KTM p.a., die auch noch andere Themen umfassten) und der Personalabteilung. Dies fand aufgrund der COVID-19 Pandemie vermehrt in Einzelgesprächen statt. Konkret wurden Einzelfälle intensiv von der Personalabteilung unterstützt und entsprechende Maßnahmen im Arbeits- umfeld getroffen oder ein interner Wechsel der Tätigkeit vollzogen. In diesem Zusammenhang gab es auch die Möglichkeit zur Konfliktberatung am Arbeitsplatz bzgl. schwieriger Arbeitssituationen. Es konnte eine Verringe- rung psychisch belastender Arbeitsbedingungen erreicht werden. Zudem konnte die aufgrund der anhaltenden Pandemie zusätzlich hohe Belastung für bestimmte Personen über das arbeitspsychologische Angebot sehr gut bedient werden. Darüber hinaus wurde weiterhin großer Wert auf die Wiedereingliederung in Teilzeit bzw. Integration beeinträchtigter Mitarbeiter gelegt. Auch KTM Technologies unterstützt laufend verschiedene Aspekte der Gesundheitsförderung. (z.B. Verbesserung der Arbeits- platzergonomie). Mit der Bündelung der Themen im Health & Safety Team wurden weitere Ressourcen geschaffen, um im kommenden Jahr zielgerichtete Konzepte und Maßnahmen im Bereich der Gesundheitsförderung und des Sports zu entwickeln. Dass die Gesundheit der Mitarbeiter auch bei der Avocodo GmbH laufend gefördert wird, bestätigt das Gütesiegel für Betriebliche Gesundheits- förderung (BGF) der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) und das bereits seit dem Jahr der Erstverleihung in 2013. Die Zuerkennung des Gütesiegels wurde erneut für weitere zwei Jahre bis 2024 verlängert. Verschiedene Sportprogramme, regelmäßige Teamevents, ein jährlicher Gesundheitstag sowie Vorträge und die Organisation von Impfungen stehen stets im Angebot. Im Berichtsjahr lag der Schwerpunkt auf Sicherheit (Feuerlöschübung, Verhal- ten im Brandfall, Erste Hilfe und Fahrsicherheitstraining für Motorradfahrer) sowie auf COVID-Präventionsmaß- nahmen. Im Sommer 2021 wurde die Belegschaft in ein neues, größeres Bürogebäude umgesiedelt. Ergonomische Arbeitsplätze, Ruhezonen, mehr Parkmöglichkeiten und E-Ladestationen sind nur einige der Punkte, auf die bei der Gestaltung der Arbeitsverhältnisse/Arbeitsplatzumge- bung besonders Rücksicht genommen wurde. © KTM

46 KTM_academy Trainingsportal „to go“ Zusätzlich zur Weiterentwicklung des Lernmanagementsystems wurde Ende 2021 zum bestehenden Desktop-System die mobile App für alle Mit- arbeiter der KTM AG eingeführt. Die App ermöglicht den Mitarbeitern einen noch niederschwelligeren Zugang zu Aus- und Weiterbildungsangeboten. In der App kann unterwegs auf digitale Lerninhalte zugegriffen und der Trainingskatalog durchstöbert werden. Für Führungskräfte sind dadurch Managerfunktionen auch unterwegs, zum Beispiel auf Dienstreisen, jederzeit verfügbar. Die Erweiterung des Zugangs für Arbeiter ist für 2022 geplant. Weiters bekommen die neuen Mitarbeiter bereits vor dem Start eine VR-Brille postalisch zugestellt, mit der sie einen virtuellen Rundgang durch das gesamte Unternehmen bestreiten können. Zudem können neuen Mitarbeitern mit der VR-Brille bereits vor ihrem ersten Arbeitstag der zu- künftige Arbeitsplatz, Kollegen, Räumlichkeiten, Benefits etc. präsentiert werden. Ab dem ersten Arbeitstag stehen neuen Mitarbeitern außerdem weitere Onlinekurse zur Unterweisung und Einschulung zur Verfügung. Das Angebot umfasst derzeit eine Brandschutzunterweisung sowie einen Kurs zu Zeitwirtschaft und Entgeltabrechnung in SAP Fiori und wird laufend erweitert. KTM_academy goes international Zudem wurde der Zugang zum KTM_academy Trainingsportal auch inter- national erweitert und steht einem Großteil der Mitarbeiter in der PIERER Mobility-Gruppe in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung. So haben weltweit viele Mitarbeiter die Möglichkeit, an wichtigen Kursen wie zum Beispiel „IT Security Awareness“ online teilzunehmen. Für 2022 ist geplant, das Angebot auszubauen und auch eigene Trainingsinhalte der Tochtergesellschaften über das KTM_academy Trainingsportal anzubieten. So können Mitarbeiter weltweit teilhaben an der Vielfalt des Aus- und Weiterbildungsangebotes, welches in Österreich bereits sehr gut gebucht wird. IT Security Awareness 2021 lag außerdem der Fokus auf die Steigerung des Mitarbeiter-Be- wusstseins hinsichtlich der IT Security Awareness. Dazu wurde in der KTM AG ein Online-Kurs für alle Mitarbeiter angeboten. Ergänzt wird dieser durch Face2Face-Trainings, um die Wichtigkeit des Themas und den Einflussbereich jedes einzelnen Mitarbeiters auf die IT-Sicherheit des Unternehmens klar zu vermitteln. Darüber hinaus wurde der Online-Kurs auch weltweit allen Tochtergesellschaften der KTM AG zur Verfügung ge- stellt. Dafür wurde das KTM_academy Trainingsportal internationalisiert. Die Erweiterung des internationalen Kursangebotes auch abseits des IT Security Themas ist für 2022 in Arbeit. Onboarding neuer Mitarbeiter und Führungskräfte Um einen schnellen Start und eine gute Integration neuer Mitarbeiter in das Unternehmen zu ermöglichen, wurde der Onboarding-Prozess kontinu- ierlich optimiert. Führungskräfte führen sowohl am Ende der Probezeit als auch am Ende der Befristung Feedbackgespräche mit den Mitarbeitern, um eine nachhaltige und qualifizierte Einschulung zu gewährleisten. Das 2020 eingeführte Pre-Onboarding E-Learning-Programm wurde im Laufe von 2021 erweitert. Dieses E-Learning-Programm steht neuen Mitarbeitern der KTM AG schon vor ihrem ersten Arbeitstag zur Verfügung. Im Onlinekurs „Welcome to KTM“ werden wichtige Informationen zum Unternehmen wie Firmengeschichte, Markenwelt und Unternehmenslei- tung multimedial, didaktisch fundiert und interaktiv vermittelt. Weiters finden neue Mitarbeiter allgemeine Informationen zu Arbeitszeiten, Ver- pflegung, Aus- und Weiterbildung usw. In weiteren Onlinekursen erhalten neue Mitarbeiter Informationen zu den Themen Datenschutz, Compliance und IT-Sicherheit. Alle Inhalte stehen in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung. Seit dem Lehrjahr 2021/2022 steht auch neuen Lehrlingen ein maßge- schneidertes Onboarding E-Learning-Programm zur Verfügung. In einer adaptierten Version des „Welcome to KTM“-Onlinekurses werden ihnen alle wichtigen Informationen zum Unternehmen und zur eigenen Lehre vermittelt. Auch zu Datenschutz, Compliance und IT-Sicherheit stehen ihnen interaktive Onlinekurse zur Verfügung. Im Herbst jeden Jahres werden Lehrlings-Willkommenstage, abgestimmt auf die Bedürfnisse von Lehrlingen, veranstaltet. Mitarbeitergespräch „KTM Performance Talk“ Im Rahmen eines „Performance Managements“ werden strukturierte und standardisierte Mitarbeitergespräche durchgeführt. Formelle Mitarbeitergespräche sind im gesamten Angestelltenbereich konzernweit verpflichtend. Das Konzept sowie der dazugehörige Leitfaden wurden 2021 in einem Projekt selbstkritisch hinterfragt. Daraus ergibt sich eine Neuorientierung des KTM Performance Talks in zwei Richtungen: hin zur sehr stark ziel- und entwicklungsorientierten Gesprächsführung sowie der Wechsel in einen digitalisierten Prozess. Die Grundsteine für dieses neue Mindset wurden 2021 gelegt und werden 2022 und 2023 in mehreren „Waves“ zur Umsetzung kommen. Wichtig ist es dabei, alle Beteiligten mit an Bord zu haben und sowohl für Mitarbeiter als auch für Führungskräfte ein optimales Tool im Sinne des Continuous Performance Managements zur Verfügung zu stellen. Der „neue“ KTM Performance Talk wird in dieser Form nur in Teilen der PIERER Mobility-Gruppe durchgeführt. Wichtig in diesem Prozess ist immer die qualifizierte Vorbereitung der Gespräche durch Mitarbeiter und Führungskraft. Daher werden auch 2021 wieder alle neuen Führungskräfte verpflichtend zum „KTM Performance Talk“ geschult. Den bestehenden Führungskräften wird ein „Refresher-Training“ angeboten. Allen Mitarbeitern steht zur Vorbereitung ein überarbeitetes E-Learning im KTM_academy Trainingsportal zur Verfügung. Train the Trainer Es ist nicht zu unterschätzen, wie viel Wissen in Unternehmen vorhanden ist, welches wenig bis gar nicht genutzt wird. Es gibt bei KTM viele Wissensträger, deren Know-how auch für andere Mitarbeiter, Bereiche oder Abteilungen von Interesse wäre. Mit der Train the Trainer Maßnahme hat sich die KTM_academy zum Ziel gesetzt, das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Knowledge Management und interner Wissensvermittlung zu schaffen und das bestehende Know-how von Fachexperten gezielt zu nutzen. Ein weiteres Ziel ist es, Wissensträger im Unternehmen zu finden,

48 Der Duale Master Als Kombination von Theorie und Praxis bieten wir in Kooperation mit der FH Wels das duale Masterstudium Automotive Mechatronics & Manage- ment an. Schon während des Studiums arbeiten die Teilnehmer dieses Programms bei uns in Teilzeit. Lehrende mit technischem Know-how aus der Fahrzeugindustrie, top Laborausstattung an der FH und die fixe Studiendauer von 4 Semestern, sowie die Master-Arbeit in Kooperation mit uns zeichnen diese duale Ausbildung aus, die jährlich 2-3 Studenten abschließen. Fit for future challenges – In skills we trust Die Herausforderungen der aktuellen Zeit sind gerade für das Top Management enorm. Die Anforderungen am Markt, der Organisation und der Mitarbeiter sind sehr hoch und ändern sich rasend schnell. Um die Ebene der Bereichsleiter auf diese Challenges vorzubereiten, wurde 2021 ein neues Executive Trainingsprogramm für diese Zielgruppe entwickelt. In einem Zeitraum von 6 Monaten bekommen die Bereichsleiter Input zu Leadership, Organisationsentwicklung, Change Management, Innovationsmanagement und Strategieentwicklung. Zusätzlich erarbeiten die Teilnehmer eine Strategie, um den eigenen Bereich fit für alle zukünftigen Herausforderungen zu machen. Projektmanagement Im Bereich Projektmanagement gibt es bei KTM unterschiedlichste Stan- dards, Herangehensweisen, Wordings und Methoden. Das Ziel der KTM_ academy ist es, ein einheitliches und umfangreiches Schulungsangebot zu bieten, das unterschiedliche Erfahrungslevels, Ansätze und Methoden abdeckt. Damit möchten wir für verschiedene Zielgruppen hilfreiche und im Alltag umsetzbare Inputs zur Verfügung stellen. Gemeinsam mit Primas Consulting als Anbieter und Vertretern aller Fachbereiche, haben wir ein Schulungskonzept entwickelt, das alle Bereiche im Unternehmen bei zukünftigen Projekten unterstützt, sowie auch die abteilungsüber- greifende Zusammenarbeit vereinfacht. Das Training beinhaltet Angebote für Einsteiger sowie auch für Experten. Zusätzlich zu dem allgemeinen Trainingsangebot gibt es für Projektleiter bei KTM die Möglichkeit, eine Zertifizierung nach IPMA (Level D oder C) zu absolvieren. Weiters haben wir unser Trainingsangebot 2021 weiterentwickelt und verschiedene Trainings zu SCRUM ergänzt. Nun haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, sich zu agilen Methoden wie SCRUM weiterzubilden und auch hier eine SCRUM Master oder SCRUM Product Owner Zertifizierung anzustreben. Die Teilnehmer werden interdisziplinär ausgewählt, um den Austausch zwischen unterschiedlichen Unternehmensbereichen zu fördern. Führungskräfteausbildung Ein wichtiger Erfolgsfaktor für das Erreichen der Unternehmensziele ist eine wirksame Führung. Deshalb werden für neue Führungskräfte im Zuge des Eintritts bzw. nach Übernahme einer Führungsposition Trainings ange- boten, um wichtige Informationen über Prozesse und Tools zu vermitteln. Erfahrene Führungskräfte können in einem Führungskräftetraining ihr Handlungsrepertoire verfeinern, weiter ausbauen und zusätzliche Kom- petenzen aufbauen. Neue Führungskräfte werden unterstützt, ihre Rolle erfolgreich einzunehmen. 2019 wurde mit einem speziell für KTM konzi- pierten Führungskräftelehrgang gestartet. Alle Hierarchieebenen werden mit gleichen Methoden und Inhalten zum Thema Führung geschult, damit innerhalb der KTM von einem gleichen Führungsverständnis gesprochen werden kann. Zusätzlich ist die Vernetzung der Teilnehmer untereinander ein wichtiger Bestandteil, um die tägliche Zusammenarbeit zu stärken. Dieser Lehrgang wurde 2020 optimiert und erfolgreich fortgesetzt. In gleicher Weise zu dieser Führungskräfteausbildung wurde 2021 ein weiteres Training speziell für Führungskräfte aus der Produktion konzi- piert. Diese Fortbildungen starteten im Herbst 2021 und werden laufend fortgesetzt. Auch hier bekommen die Teilnehmer in 3 Modulen wichtige Führungs-Werkzeuge vermittelt, die im Alltag unterstützen. Lehrgang Digital Transfer Manager Der Digitalisierungstrend bedingt Änderungen bei Arbeitsprozessen und Qualifikationsprofilen. Der Lehrgang trägt dazu bei, die Innovationskom- petenz zu erhöhen, strategisch orientierten Methodeneinsatz zu vermitteln und die geschulten Kompetenzen und Fähigkeiten zur Generierung neuer, innovativer und digitaler Lösungen einzusetzen. Spezielle Themen wie "Digital Strategy" oder "Chancen der Digitalisierung" werden in diesem Lehrgang intensiv behandelt. Abschluss des 9-tätigen Lehrgangs ist eine Transferarbeit als Zertifizierung, die vor einer Jury und Unternehmensver- tretern präsentiert wird. Fehlzeitenmanagement Das Training „Fehlzeitenmanagement“ wurde 2021 ins Leben gerufen, um die erhöhten Krankenstandstage in der Produktion gemeinsam in den Griff zu bekommen. Alle Hierarchieebenen der Produktion, vom Bereichsleiter bis zum Schichtführer, haben das Training heuer erfolgreich absolviert. Für neue Führungskräfte wird es laufend fortgesetzt. Das Ziel der KTM_academy ist es, einen neu konzipierten Prozess der Ge- sprächsführung im Fehlzeitenmanagement zu übermitteln und diesen im Unternehmen umzusetzen. Dadurch soll die Rate der Krankenstandstage in Zukunft verringert werden. Controlling für Führungskräfte Durch Umfragen im Unternehmen, sowie durch die jährliche Bedarfs- erhebung der KTM_academy hat sich ein Trainingsbedarf im Bereich Controlling herauskristallisiert. 2021 startet nun ein Pilot Projekt für ein Controlling Training speziell für Führungskräfte, die in ihrem Alltag viele Controlling Themen abdecken. Das zweitägige Training soll auf KTM zugeschnittenes Basiswissen in diesem Bereich vermitteln. Dazu haben wir uns für eine Mischung aus externem Know-how und interner Expertise entschieden. Sales Trainee Programm Die allgemeine Knappheit an qualifizierten Nachwuchs(führungs)kräften im Bereich Sales und der Wunsch, ein attraktives Programm auf dem Arbeitsmarkt für Absolventen zu etablieren, hat das Unternehmen dazu veranlasst, ein „Sales Trainee Programm“ zu entwickeln. Die interne Ausbildung eines neuen Mitarbeiters dauert mindestens 6-12 Monate. Die langfristige Lösung, um einen Mangel an qualifizierten Nachwuchs(führungs)kräften zu verhindern, ist ein regelmäßiges Sales Trainee Programm, um den zukünftigen Bedarf zu decken. Trainees werden

50 © KTM E-Learning und Innovation E-Learning Schulungsräume sowie Terminals sind in Zukunft Teil des modernen Ausbildungskonzeptes. Bereits aktuell sind E-Learnings fester Bestandteil der Onboarding-Trainings, wobei jedem Teilnehmer ein eigener Laptop zur Verfügung steht und das E-Learning nach individuellem Lernniveau unterschiedlich schnell absolviert werden kann. Wissensüber- prüfungen anschließend an die E-Learnings, Verständnisfragen durch die Trainer und Bewertungsbögen durch die Produktionsführungskräfte sichern die Qualität und Nachhaltigkeit ab. Des Weiteren sind zukunfts- weisende Trainingstechnologien, wie Augmented und Virtual Reality in Planung. Individuelle Weiterentwicklungsmöglichkeiten Neben den Trainings durch In-House Trainer sollen zudem Weiterbil- dungsmöglichkeiten wie der Lehre auf dem zweiten Bildungsweg, Sprach- trainings oder die Abendmatura den Mitarbeiter/Innen eine Perspektive bieten. Speziell für Schweißer wurde durch KTM C zudem die Welding Academy installiert, welche sich speziell auf die Aus- und Weiterbildung von Schweißern fokussiert. LEHRLINGSAUSBILDUNG Einen wesentlichen Aspekt in der Personalstrategie bildet die Lehrlings- ausbildung, da die Mitarbeiter maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Deshalb investiert die KTM AG rund 2,5 Mio. EUR in den Ausbau ihrer Lehrwerkstatt. Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, um die Anzahl der Lehrlinge zukünftig weiter zu steigern und neue Lehrberufe anzubieten. Im Zuge der KTM_academy wird ein weiterer Schwerpunkt in die Qualität der Lehrausbildung gelegt. Ziel ist es, den Lehrlingen durch KTM spezifische Zusatzlehrpläne einen Abschluss in ihrem Fachbereich auf Maturaniveau zu ermöglichen. Berufsbegleitend wird mit der KTM_academy den Mitarbeitern die Möglichkeit geboten, die Lehre mit Matura, Studienberechtigungslehrgänge, Werkmeisterausbildungen, sowie in weiterer Folge eine akademische Laufbahn mittels Dualem Studium einzuschlagen. Aufrecht bleibt weiterhin eine Übernahmegarantie bei gutem und ausgezeichnetem Lehrabschluss. Zum Bilanzstichtag 31.12.2021 waren rund 190 Lehrlinge beschäftigt (Vorjahr: rund 170), ausgebildet wurde wieder in 15 Lehrberufen: Betriebslogistikkaufmann/-frau Bürokaufmann/-frau CAD-Konstruktion (Maschinenbau) E-Commerce-Kaufmann/-frau Elektrotechnik (Anlagen- und Betriebstechnik) Eventkaufmann/-frau Industriekaufmann/-frau Informationstechnologie (Systemtechnik oder Betriebstechnik) Applikationsentwicklung - Coding Kraftfahrzeugtechnik (Motorradtechnik, Systemelektronik) Mechatronik (Fertigungstechnik) Mechatronik (Automatisierungstechnik-Duale Akademie) Medienfachmann/-frau und Berufsfotograf/In Metalltechnik (Maschinenbau) Metalltechnik (Schweißtechnik) Speditionskaufmann/-frau Teilqualifikation Metallbearbeitung / Betriebslogistik

52 DIV ERSI TÄT UND G L E I C H B E H A N D L U N G Die PIERER Mobility-Gruppe legt besonderen Wert darauf, dass alle Mitarbeiter fair und respektvoll behandelt werden. Um dem Risiko von Ungleichbehandlung entgegenzuwirken, schaffen wir ein Arbeitsklima, das von gegenseitigem Vertrauen geprägt ist, in dem jeder Einzelne mit Würde und Respekt behandelt wird, in dem Personen aus verschiedensten Kulturbereichen und mit unterschiedlichem persönlichem Hintergrund geschätzt werden. Dieser Ansatz spiegelt sich auch in einer fairen Bezah- lung und einheitlichen Arbeitsstandards wider, um Ungleichbehandlungen vorzubeugen. Seit 2018 ist der Frauenanteil im Konzern um rund 28,3% angestiegen. Wir wollen die Tätigkeit in einem Industriebetrieb auch für weibliche Arbeitskräfte attraktiver machen und noch mehr Frauen für technische Berufe, die hinkünftig noch stärker angefragt werden, begeistern. So streben wir an, die Zahl der weiblichen Beschäftigten, insbesondere in der Produktion, in den nächsten Jahren weiter zu erhöhen. Als internationaler Konzern schätzen wir die Vielfalt, die in der Herkunft, der Kultur, der Sprache und den Ideen unserer Mitarbeiter zum Ausdruck kommt. Die Verantwortung, Initiativen zur Förderung der Vielfalt voranzu- treiben, hat der Abteilungsleiter von Human Resources. Im Berichtsjahr waren Mitarbeiter aus 59 Nationalitäten in unserer Unternehmensgruppe beschäftigt. DUE DILIGENCE PROZESS UND MASSNAHMEN Integration ausländischer Mitarbeiter und Menschen mit Beeinträchtigung Zur Förderung und Unterstützung der Integration ausländischer Mitar- beiter arbeitet KTM mit „Hotspot Innviertel“ bzw. KTM Technologies mit ITG (Innovations- und Technologietransfer Salzburg GmbH) zusammen. Im Rahmen der Kooperation mit Hotspot Innviertel werden explizit für ausländische Mitarbeiter ca. fünf Veranstaltungen pro Jahr zur Integration in der Region bzw. Österreich angeboten. Im Berichtsjahr konnte aufgrund der COVID Pandemie nur eine davon abgehalten werden. In Salzburg findet regelmäßig auch ein Expat-Stammtisch statt, bei dem sich neue Expats vernetzen können. Weiters wird allen Mitarbeitern ein Pocket-Guide zur gesetzlichen Orientierung und Wissenswertes zur Integration in Österreich zur Verfügung gestellt. Die Aktivitäten werden durch die HR-Abteilung der jeweiligen Gesellschaft gesteuert bzw. umgesetzt. Zur Integrations- förderung hat KTM ein Welcome Booklet mit Informationen zum Leben in Österreich aufgesetzt, welches bei jeder internationalen Neueinstellung ausgehändigt wird. Coronabedingte Verzögerung gibt es im Projekt Onboarding Online Trai- ning, in welchem die interkulturellen Gegebenheiten hinsichtlich Steuern, Sozialversicherung und allgemeinen Themen zum Leben in Österreich, mittels einem verpflichtenden Training über eine Videokonferenz mit Q&A intensiviert werden soll. Ein Buddy System, zusätzlich zu dem bestehenden Buddy System, soll für Internationals zu mehr Halt und Anbindung verhelfen. Zudem werden aktiv Maßnahmen zur Integration auf allen Ebenen gesetzt. Hierzu werden definierte Arbeitsplätze an Menschen mit körperlichen und / oder geistigen Beeinträchtigungen vergeben. Außerdem wird ein strukturierter Prozess in enger Abstimmung mit der neuen Abteilung für „Health & Safety“ eingeführt, um Mitarbeiter mit Beeinträchtigung in Unternehmensbereiche besser einzugliedern. Zum 31.12.2021 waren ins- gesamt 48 Menschen mit Beeinträchtigung (gemessen an ausgewiesenem Behinderungsgrad) in der PIERER Mobility-Gruppe beschäftigt. Flexibilisierung der Arbeitsgestaltung Die zunehmende Flexibilisierung der Arbeitsgestaltung (Teilzeitstellen, Homeoffice und flexible Arbeitszeiten) soll auch in Zukunft die Vereinbar- keit von Beruf und Familie und damit die Rückkehr und die dauerhafte Bindung an das Unternehmen ermöglichen. Im Berichtszeitraum haben insgesamt 90 Mitarbeiter nach ihrer Elternzeit ihre Arbeit in der PIERER Mobility-Gruppe wiederaufgenommen (davon rund 34% Frauen). Die Rückkehrquote lag dabei im letzten Jahr bei rund 93%. Aufgrund der neuen Gleitzeitvereinbarung seit dem Jahr 2019 wurde ein großer Schritt im Bereich der Arbeitszeitflexibilisierung gesetzt, um gemäß der aktuellen Lebenssituation und den Beruf mit familiären Anforderungen vereinbar zu gestalten. Kinderbetreuung Zur Unterstützung berufstätiger Eltern stehen 24 Betreuungsplätze in den Betriebskrabbelstuben in Munderfing und Mattighofen für Kinder von KTM Mitarbeitern im Alter von 1 bis 3 Jahren zur Verfügung. Somit wird den Mitarbeitern die Möglichkeit geboten, ihre Kleinkinder während der Arbeitszeit von Montag bis Freitag zu einem sehr geringen Kostenbeitrag in die Betreuung eines qualifizierten Pädagoginnen-Teams zu geben. Zusätzlich wurde 2021 auch eine kostenlose Kinderbetreuung in den Ferien angeboten, wobei die Kinder auch eine Firmenführung in der Lehrwerkstatt und der Forschung und Entwicklung bekamen. Durch diese Angebote werden Väter und Mütter in der Organisation der Kinderbetreu- ung unterstützt.

54 G E S E L L S C H A F T L I C H E V ER A N T WORT UN G Wir übernehmen gesellschaftliche und soziale Verantwortung. Denn unser Tun hat Auswirkungen auf Gesellschaft und Umwelt – hier wollen wir über das unternehmerische Handeln hinaus eine positive Zukunft mitgestalten und unseren Teil beitragen. Als international agierendes Unternehmen und Hersteller von renommierten Zweirad-Marken für den Individualverkehr und Motorsport, ist das freiwillige soziale Engagement der PIERER Mobility-Gruppe breit gefächert. Verankert in unserer CSR Corporate Social Responsibility- sowie ESG Environmental Social Governance-Unternehmensverantwortung unterstützen und fördern wir eine Vielzahl an Initiativen sowie Projekten – und sind stets auf der Suche nach neuen, sinnstiftenden Partnerschaften. Nachfolgend findet sich ein exemplarischer Auszug der von uns unterstützten Projekte bzw. unserer Initiativen (eine erweiterte Übersicht wichtiger Mitgliedschaften inklusive findet sich auf unserer Webseite unter „Nachhaltigkeit/CSR“13): Rückenmarksforschung – Für die Forschung laufen Schon seit Jahren unterstützt die KTM AG die Organisation „Wings for Life“, eine gemeinnützige, staatlich anerkannte Stiftung für Rückenmarksforschung, die sich zum Ziel gesetzt hat, eine Heilung für Querschnittslähmung zu finden. Mit Hilfe von Spendengeldern werden weltweit aussichtsreiche Forschungsprojekte und klinische Studien zur Heilung des verletzten Rückenmarks gefördert (in 2021 mit einem Beitrag von rund EUR 124.000). Auch vielen Mitarbeitern ist die Organisation eine Herzensangelegenheit und so folgen viele dem jährlichen Aufruf zur Teilnahme am Wings for Life Run. Kooperationen – Im Netzwerk gegen Fachkräftemangel und für neue Handlungsfelder In einer kontinuierlichen Kooperation bearbeiten wir gemeinsam mit Universitäten (Johannes Kepler Universität Linz, …) und Fachhochschulen (HTL Leonding, …) Themen wie Nachhaltigkeit und den Fachkräftemangel. Ziel ist es, in Form eines offenen Netzwerkes Erfahrungen auszutauschen sowie potenzielle künftige Mitarbeiter kennenzulernen. Gleichzeitig ermit- teln wir, in welchen Feldern Handlungsbedarf besteht und wie Maßnahmen gemeinsam umgesetzt werden können. Konkrete Projektbeispiele sind Kooperationen mit Universitäten und Hochschulen bei Jobmessen, Aufträge zu technischen Aufgabenstellungen oder die Vergabe von Praktika und Diplomarbeiten. Zusätzlich pflegt die KTM AG verschiedene Kooperationen mit Formula Student Teams in Form von technischem Support und/oder Sponsoring, um Fachkräfte der Zukunft zu rekrutieren. Die Avocodo GmbH ist außerdem Hauptsponsor des Fördervereins für die Fachhochschul-Studiengänge in Hagenberg – FH Oberösterreich. Die Studierenden können ihr technisches Know-how praxisnah erweitern und dieses in konkreten Projektergebnissen umsetzen. Ein gutes Beispiel ist unser Rookies-Event mit Formula Student, bei dem Studierende 13 https://www.pierermobility.com/nachhaltigkeit/csr technische Aufgabestellungen lösen müssen. Im Fokus der regionalen Förderung der Nachhaltigkeit wird vor allem mit den (umliegenden) Gemeinden Mattighofen, Munderfing, Schalchen zusammengearbeitet, beispielsweise in Form von Nutzung von regionalen Räumlichkeiten für Schulungen und Trainings oder auch unserer firmeneigenen Krabbelstuben in Mattighofen und Munderfing. Auch mit den Pflichtschulen wird hier eng zusammengearbeitet beispielsweise als Projektpartner und Sponsor der „Lego League“. Recruiting – Modell am Puls potenzieller Fachkräfte Die KTM Technologies arbeitet gezielt mit verschiedenen Hochschulen und Universitäten im Rahmen von Forschungsprojekten und Studienarbeiten zusammen. Denn es hat sich als erfolgreiches Modell erwiesen, Studenten in Form eines Praktikums oder einer Werkstudententätigkeit früh ins Unternehmen einzubinden. Diese können dann auch ihre Abschlussar- beiten (Bachelor, Master oder Diplom) im Zuge oder im Anschluss an die Praktika erstellen und haben die Aussicht, als fest angestellte Mitarbeiter übernommen zu werden. Berufsförderung – Arbeitsmarktsituation positiv unterstützen Die KTM AG ist Teil des Regionalbeirats beim österreichischen AMS Arbeitsmarktservice in Braunau, dem öffentlich-rechtlichen Dienstleistungsunternehmen für Arbeitssuchende. Dieses so genannte Verwaltungsgremium des AMS besteht aus Vertretern der Arbeitnehmer und Arbeitgeber sowie des AMS. Der Beirat hat zum Ziel, Grundsätze der Arbeitsmarktpolitik zu entscheiden und Maßnahmen zu beschließen, um die jeweils aktuellen Bedürfnisse des Arbeitsmarkts zu bedienen. Ein für uns zentraler Schwerpunkt ist unter anderem die Umsetzung von Aktionen, um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten, der im Berichtsjahr besonders prägend war. Mit dieser Beiratsfunktion haben wir als KTM AG bzw. Unternehmensgruppe die Chance, positiv auf die schwierige Fachkräftesituation einzuwirken. Innovation Lab – Workshops für Kinder und Jugendliche Bei der KTM AG stehen Technik und Innovation stets im Vordergrund. Es ist uns wichtig, der jungen Zielgruppe unsere technischen Themen näher zu bringen. Spielerisches Erlernen von Basiswissen in Elektrotechnik und digitaler Gestaltung stehen im Fokus der Workshops, die Kinder und Jugendliche in dem sogenannten Innovation Lab in der KTM Motohall besuchen können. Ein fundiertes pädagogisches Konzept dient als Basis sowie Orientierung für die Workshop-Betreuer. „Learning by doing“ ist hier das Motto. Alles was die Teilnehmer mitbringen sollten ist ihre Kreativität – den Rest erlernen sie eben spielerisch in Form von z.B. Löten oder Doodeln. In Design-Workshops wird den Youngsters vermittelt, wie 3D-Scanner und 3D-Drucker funktionieren, sie entwerfen eigene Motorräder am Design-Board und schneiden diese anschließend am Laser-Cutter aus.

56 III. U M W E LT U N D R E S S O U R C E N , I N N O VA T I O N U N D P R O D U K T I O N FORSCHUN G & EN T W ICK LUN G KONZEPT UND ZIELSETZUNG Für die PIERER Mobility AG, als führender Hersteller von Premium Powered Two-Wheeler Fahrzeugen in Europa, ist es erklärtes Ziel, durch kontinu- ierliches Wachstum die Vorreiterrolle in Bezug auf Technologie, Vertrieb und Nachhaltigkeit in der Motorradwelt weiter auszubauen. Der Bereich Forschung und Entwicklung steht daher seit Jahren besonders im Fokus unserer Aktivitäten. Das starke Commitment zum Entwicklungsbereich ist seit jeher Teil unserer DNA und stellt eine wesentliche Säule unseres Erfolgs dar. Als Resultat unserer progressiven F&E-Strategie entstehen innovative Produkte, die den hohen Erwartungen unserer Kunden hinsicht- lich Technologie und Performance gerecht werden. Gleichzeitig ermöglicht es uns, nachhaltig neue Märkte zu erschließen. Dank unserer global agierenden Forschungs- und Entwicklungsor- ganisation verfügen wir über ein leistungsstarkes Netzwerk an hoch qualifizierten Mitarbeitern – etwa im Bereich Konstruktion, Berechnung und Simulation, das durch unseren betriebsinternen Maschinen- und Anlagenpark, der für Produktion, Aufbau und Validierung neu entwickelter Prototypen verantwortlich ist, optimal unterstützt wird. Diese einzigartige Kombination ermöglicht es uns, mit hoher Flexibilität auf geänderte Anforderungen zu reagieren. Einer der Eckpfeiler unserer Produktstrategie ist es, Lösungen und Konzepte für nachhaltige Mobilität in urbanen Lebensräumen zu entwi- ckeln. Insbesondere energieeffiziente, elektrisch angetriebene Zweiräder, die auf der Straße mit Autos, Fahrrädern und öffentlichen Verkehrsmitteln koexistieren, stellen dabei einen wesentlichen Teil der Aktivitäten dar. Unter einem nachhaltigen Ansatz verstehen wir daher insbesondere die sukzessive Reduktion der Emissionen über den gesamten Produkt- lebenszyklus. DUE DILIGENCE PROZESS UND AKTUELLE MASSNAHMEN Besonders hohe Priorität ordnen wir der frühzeitigen Erkennung von Trends im Powered Two-Wheeler (PTW) Segment und der Weiterentwick- lung unserer Produkte hinsichtlich technischer und funktioneller Aspekte zu. Dazu zählt beispielsweise auch die stetige Effizienzsteigerung unserer Fahrzeuge . Gleichzeitig betreiben wir hohen Aufwand zur Verfolgung und Umsetzung der Kundenanforderungen in unseren Produkten und Dienstleistungen, um unsere Vorreiterrolle weiter auszubauen und eine marktnahe Produktentwicklungsstrategie gewährleisten zu können. Neben unserem primären Ziel, die Produkt- und Technologieentwicklung im Bereich nachhaltiger Mobilitätskonzepte (wie z.B. elektrifizierte Fahrzeuge, Reduktion der Geräusch- und Abgasemissionen) voranzutrei- ben, haben wir uns im vergangenen Wirtschaftsjahr weiterhin mit der Steigerung der Produktentwicklungs-Effizienz durch Evaluierung und Weiterentwicklung unserer Prozesslandschaft im Bereich Forschung und Entwicklung, sowie im Bereich Produktion befasst. Der Forschungs- und Entwicklungsbereich ist mit dezentralen Standorten in Europa (Österreich, Spanien), Amerika und Kolumbien global orga- nisiert. Die zentrale Steuerung der Entwicklungsprogramme erfolgt im F&E-Hauptquartier in Mattighofen sowie in Munderfing, wo ein Großteil der hoch qualifizierten Mitarbeiter aus dem Forschungs- und Entwick- lungsbereich angesiedelt ist. An dem Innovationsstandort in Mattighofen mit einer Nutzfläche von über 20.000 m² werden richtungsweisende, nachhaltige Produkte für das Powersport-Segment konzipiert, entwickelt und mit modernsten Mitteln erprobt. Wir verstehen es als unsere Mission, neue Standards im Motorradsegment zu setzen – insbesondere im Bereich der Sicherheit, Performance und Technologie, um unseren Endkunden ein begeisterndes und emotionales Produkterlebnis bieten zu können. Im Jahr 2021 wurden alle F&E-Aktivitäten in einer eigenen Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft – der KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH (KTM F&E GmbH) – gebündelt und weiter ausgebaut, um die stetig steigende Taktfrequenz der Technologieentwicklung weiter gewährleisten zu können. Ein besonderer Schwerpunkt des Berichtsjahres war der Bezug des neu erschlossenen F&E-Standortes in Anif bei Salzburg, der neben dem Bereich der E-Antriebs-Entwicklung innerhalb der F&E GmbH auch der KTM Technologies GmbH Raum für weiteres Wachstum bietet. Das Investitionsvolumen in das 7.780 m2 große Kompetenzzentrum für E-Mobilität beläuft sich auf EUR 20 Millionen. Die hochmoderne Einrich- tung bietet mehr als 150 Mitarbeitern Platz und ist unmittelbar neben dem Designstudio KISKA in Anif bei Salzburg/Österreich, angesiedelt. Wenn es um die Entwicklung und Prototypen-Fertigung von leichten, hocheffizienten und wirtschaftlichen Lösungen für neue Fahrzeuge und deren Komponenten geht, gehört KTM Technologies zu den Experten für funktionalen Leichtbau. Erfolgsfaktor ist die Beherrschung des gesamten Produktentstehungsprozesses von der Technologie- und Bauteilentwick- lung, Struktur- und Verfahrenssimulation bis hin zur Industrialisierung. Sehr hohe Expertise besteht auch im Bereich der Entwicklung und Herstellung von Composite- und von 3D-gedruckten Bauteilen aus den verschiedensten Kunststoffen, sowie deren Kombination zu Hybridbauteilen.

58 Demonstrator Fahrzeug" © KISKA Neue nachhaltige und integrierte Mobilitätslösungen für Kategorie L Nachhaltige neue Mobilitätslösungen stellen mittlerweile einen wesentlichen und stetig steigenden Anteil der aktuellen Forschungs- und Entwicklungsprojekte dar. Neben der Entwicklung des reinen batterieelek- trischen Antriebsstranges steht die Integration in die sich schnell weiter- entwickelte Mobilitätslandschaft im Mittelpunkt. Das Forschungsprojekt „EMotion“14, das 2020 gestartet wurde, greift speziell diesen Aspekt auf, um nicht nur kostengünstige, energieeffiziente komfortable und leichte Elektrozweiräder bereitzustellen, sondern diese auch mit geeigneten innovativen Benutzerschnittstellen zu versehen, um durch Eco-Coaching Strategien die effiziente und ressourcenschonende Nutzung weiter zu verbessern. Hier sind nun erste Konzepte und Prototypen verfügbar, die aktuell in einem nutzerzentrierten Ansatz evaluiert werden. Neben Fahrspaß und Effizienz wird ebenso versucht, neue Lösungen für Stauräume zu schaffen, um insbesondere Pendler in der täglichen Nutzung zu unterstützen. Durch eine konsequente, simulationsgetriebene Entwicklung konnte das Systemgewicht der EMotion Plattform gegenüber Referenzfahrzeugen am Markt deutlich gesenkt werden, indem die Effizienz des Antriebsstranges erhöht und das Strukturgewicht durch integrale Bauweisen reduziert wer- den konnte. Durch diese Maßnahmen konnte auch die Batteriekapazität reduziert und somit Kosten gespart werden. Weiters wurden neuartige Eco-Coaching Strategien am Motorradsimulator entwickelt und validiert, um den Nutzer in Echtzeit zu unterstützen, einen effizienten Fahrstil zu entwickeln, ohne Einschränkungen in puncto Fahrvergnügen oder Einbußen bei der Geschwindigkeit. Erste Ergebnisse zeigen auch hier eine signifikante Effizienzsteigerung im Bereich von 10%. Eine 8-monatige Pilotphase mit 2 Fahrzeugen (4kW und 8kW Scooter) im öffentlichen Verkehr und unter Berücksichtigung der anvisierten Nut- zergruppen: Neben den „Midagern“, speziell die junge (16-18 Jahre) und ältere (50+) Generation dient der finalen Bewertung dieses neuartigen Konzeptes. Diese Pilotphase ist für Frühjahr/Sommer 2023 geplant. Das Forschungsprojekt „Imperceptible Textile Interfaces“, kurz TextileUX15 greift auch das Thema Benutzerschnittstelle unter einem an- deren Gesichtspunkt auf. Das vor vier Jahren gestartete Projekt bildet eine Plattform16 zwischen Wissenschaft und Industrie u.a. mit dem Ziel, ein leit- und widerstandsfähiges Garn zu entwickeln sowie druckempfindliche Textilien herzustellen. Hier wird das konventionelle Interaktionsschema bei Motorrädern und Scootern an sich hinterfragt und innovative Konzepte mit Hilfe von multifunktionellen Fasern entwickelt. Ziel hier ist die Reduktion der Teile beispielsweise durch den Wegfall konventioneller Lenkerschalter und die Funktionalisierung von bis dato ungenutzten Oberflächen (z.B.: Lenker- gummi) bis hin zur Integration von Sensoren, Knöpfen oder auch Signal- einrichtungen in textilen Oberflächen. Durch diese Integrationsansätze auf unterschiedlichen Ebenen kann einerseits Gewicht gespart, andererseits auch die Kosten deutlich reduziert werden, wodurch in Summe nachhalti- gere Fahrzeugkonzepte realisiert werden können. MITARBEITER & INVESTITIONEN Die Entwicklung, Erprobung und Serienüberleitung neuer Konzepte im be- sonders technologiegetriebenen Motorrad-Premiumsegment erfordert ein stetig wachsendes interdisziplinäres Team von Spezialisten. Dies spiegelt sich in den erneut gestiegenen Mitarbeiterzahlen des Forschungs- und Entwicklungsbereichs wider. Zum Stichtag 31.12.2021 beschäftigte die PIERER Mobility-Gruppe 976 Mitarbeiter (Vorjahr: 808), das entspricht 18,6% der gesamten Belegschaft im Bereich Forschung und Entwicklung. Operativ, ohne Nebeneffekt aus der Aktivierung und Abschreibung von Entwicklungsaufwendungen, wurden 8,0% des Gesamtumsatzes für den Bereich Forschung und Entwicklung aufgewendet. https://www.ffg.at/sites/default/files/allgemeine_downloads/strukturprogramme/COMET/Factsheets_Projekte_EN/FactSheet_TextileUX_EN_bf.pdf 14 weitere Informationen zum EMotion-Projekt finden sich unter https://www.ait.ac.at/themen/propulsion-technologies/projects/emotion/ 15 weitere Informationen zu TextileUX finden sich unter: https://mi-lab.org/textileux/ oder 16 Das Konsortium setzt sich wie folgt zusammen: Soft Matter Physics (SoMaP), Johannes Kepler University (JKU); Fashion & Technology, Kunstuniversität Linz; Technische Universität Dresden Institute of Textile Machinery and High Performance Material Technology; BMW Group; A. Haberkorn & Co GmbH; Hexcel Composites GmbH & Co KG; Herbert Kneitz GmbH; Kobleder; KTM Technologies; Volkswagen Group Future Center Europe GmbH; Elektrisola GmbH & Co KG.

60 Gemeinsam mit unseren Lieferpartnern arbeiten wir vor Serienbeginn daran, Qualität und Versorgung sicherzustellen. In Kooperation mit dem Bereich Qualität führen wir Produkt- und Prozessaudits durch und stimmen frühzeitig Kapazitäten und Produktionsmengen basierend auf vorliegenden Bedarfszahlen ab. Das gemeinsame Ziel ist ein effizienter Serienanlauf und eine stabile Serienbelieferung nach Lieferplanabruf, um unsere Produktion optimal zu versorgen. Zudem setzen wir den Fokus verstärkt auf kontinentale Lieferketten und langjährige Lieferpartner- schaften. Eine optimale Versorgung beinhaltet ebenfalls die Vereinbarung sinnvoller Produktions- und Lieferlosgrößen mit unseren Lieferpartnern, um Bestände in der Supply Chain sowie in unserer Komponenten- und Fahrzeugassemblierung so gering wie möglich zu halten (Working Capital Management). Dies geschieht unter umfassender Berücksichtigung von Ansätzen zum Working Capital Management und weiteren Themen wie beispielsweise auch der Nachhaltigkeit. Der erste Schritt, um unsere Lieferkette nachhaltiger zu gestalten, ist Transparenz. Deshalb entwickeln wir gerade einen Due Diligence Ansatz mit entsprechenden Maßnahmen, um potenziell menschenrechtliche und umweltgefährdende Risiken und deren negative Auswirkungen frühzeitig zu erkennen. Als erste Bestandsaufnahme haben wir 23% der Serienlieferanten anhand von sozialen und Umweltkriterien mittels eines Online-Fragebogens überprüft. Die Kriterien umfassten unter anderem folgende Aspekte: Definierte Umweltziele, Maßnahmen und Umsetzungsstatus Einhaltung der Menschen- und Arbeitsrechte entlang der Wertschöpfungskette Umweltrelevante Zertifizierungen Schonende und nachhaltige Ressourcennutzung Maßnahmen zur Reduktion des Wasser- und Energieverbrauchs sowie deren Auswirkungen Abfallmanagement Die Ergebnisse dieser Selbstauskunft zeigen, dass Nachhaltigkeit und soziale Aspekte auch bei unseren Lieferanten bereits große Themen sind und viele Maßnahmen sowie Richtlinien zu diesen Bereichen angestoßen wurden. Weiters wurden dabei keine negativen soziale Auswirkungen bekannt und ebenso wurden keine Geschäftsbeziehungen aufgrund erkannter negativer Umweltauswirkungen beendet. Außerdem wurde besonders häufig die Ausweitung regionaler (oder zumindest europäischer) Bezugsquellen, Einbindung und Sensibilisierung der Mitarbeiter und Lieferanten sowie die Ablösung vielfacher Einzelanlieferungen durch gebündelte Sammelladungen genannt. Im Bereich der Ressourcennutzung sind unsere Lieferanten dabei, die Nutzung von Rohmaterialien und der Produktionsprozesse zu optimieren, beispielsweise durch den Einsatz von energiesparenden, emissions- und abfallarmen Technologien. Außerdem steht die Verwendung von Kreislaufmaterial im Fokus, also die Rückgewinnung, Rückführung und Mehrfachnutzung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen. Hinzu kommt die Forcierung von Verpackungsminimierung sowie der Einsatz von Mehrwegverpackungen, was sich ebenfalls klar in den Rückmeldungen zum Abfallmanagement widerspiegelt. Hier werden weiterführend entsprechende Abfallkonzepte zur korrekten Müll- und Rohstofftrennung, Recycling und die Minimierung, insbesondere des Papierverbrauchs, angegeben. Hinsichtlich des Energie- und Wasserverbrauchs gibt es ganz unter- schiedliche Ansätze, die unsere Lieferpartner verfolgen. In Bezug auf Energie werden unter anderem Photovoltaikanlagen, LED-Beleuchtung und die Optimierung der Heizungssteuerung und Pumpen genannt. Die Rückgewinnung des Niederschlagwassers durch Versickerungsanlagen, Senkung des Trinkwasserverbrauchs, Mehrfachverwendung sowie Aufbe- reitungsanlagen sind einige Strategien zur nachhaltigen Optimierung des Wasserverbrauchs. Diese Berichtserstattung soll in den kommenden Jahren sukzessive auf alle Serien- sowie Nichtserienlieferanten ausgeweitet werden. Aus diesem Grund wurde ein Projekt zur Einführung einer ESG Plattform, besonders zur Lieferantenbewertung hinsichtlich sozialer und Umweltkriterien, ins Leben gerufen, welche bereits im Frühjahr 2022 implementiert wird. Unser Ziel ist es, über diese neue Plattform den Anteil der überprüften Serienlieferanten im Berichtsjahr 2022 bereits auf 80% zu steigern. Diese soll es ermöglichen, Risiken frühzeitig zu erkennen, zu vermeiden und – falls notwendig – adäquate Maßnahmen einzuleiten. In Abhängigkeit der Risikoprofile, beispielsweise aufgrund erhöhter sozialer Risiken im Herkunftsland, werden Lieferanten weitere spezifische Anforderungen leisten müssen. Zur Unterstützung der Bemühungen um eine verantwor- tungsvolle Lieferkette werden wir ebenfalls die Kriterien zu Nachhaltigkeit und Menschenrechten in unserem neuen Lieferantenaudit kontinuierlich weiterentwickeln, welches den Prozess abrunden wird. Grundvoraussetzung für eine funktionierende Supply Chain ist die stetige Kommunikation Grundlage für die Zusammenarbeit mit einem Lieferanten für unsere Serienproduktion ist, dass dieser ein Qualitätsmanagementsystem (zumindest entsprechend ISO 9001) eingeführt hat. Von der Qualität der Produkte und dem Produktionsstandard überzeugen wir uns in regelmäßigen Vor-Ort-Besuchen bei unseren Lieferanten. Für die größten Lieferanten wird zumindest jährlich eine Vor-Ort-Begehung angestrebt. Bedingt durch die Einschränkungen der Pandemie mussten diese Besuche im Geschäftsjahr jedoch stark reduziert werden; dennoch konnten 2021 in Summe 67 Audits bei unseren Lieferpartnern durchgeführt werden. Im Rahmen der Produktionsstätten-Begehungen beeinflussen unter anderem auch Arbeitsbedingungen, Sicherheitsaspekte in der Produktion, Umweltschutz und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen den Gesamteindruck. Um frühzeitig mögliche Versorgungsprobleme und andere Schwierigkeiten zu erkennen sowie entsprechende Präventionsmaßnahmen zu definieren, wurden diese Kriterien im letzten Jahr formalisiert. Da die Herausforde- rung mehrheitlich in den vielfach verzweigten Lieferketten liegt und somit genau dort, wo Kontrollmöglichkeiten eher gering sind, wurde ein neuer bzw. weiterer Prozess für die Lieferantenauditierung geschaffen. Je nach Zielsetzung des Audits werden unterschiedliche Fragen rund um Themen aus der Rohmaterialbeschaffung, Produktionsplanung, Transport, internen und externen Prozessabläufen sowie Umweltaspekten vertieft behandelt. Durch diesen Prozess sammeln wir einheitliche und datenbasierte

62 Italien Österreich Deutschland Spanien Niederlande Slowenien Slowakei Frankreich Tschechische Repub. Portugal Polen Schweiz Verein. Königr. Schweden Luxemburg Rumänien Nordirland Finnland Bulgarien Ungarn Belgien San Marino Estland Griechenland Liechtenstein Dänemark 0% 10% 20% 30% 40% 50% Die Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit mit unseren Lieferpartnern werden in standardisierten Dokumenten wie Geheimhal- tungsvereinbarung, Einkaufsbedingungen und Fertigungsbedingungen festgelegt. Das Dokument für die Einkaufsbedingungen steht auf unserer Webseite zum Download zur Verfügung20. Diese beinhalten neben sozialen auch ökologische Kriterien, unter anderem zu Punkten wie Compliance, Qualität, Fertigung, Produkthaftung und Versand. Teilebeschaffung für den Prototypenbau Die Teilebeschaffung für den Prototypenbau der KTM Technologies GmbH und der KTM AG wird je nach Zeitplan und Anspruch an Qualität und Kosten gestaltet. Dazu werden in der Regel bewährte Lieferanten aus der regionalen Umgebung beauftragt (Salzburg, Bayrischer Raum, Oberöster- reich, etc.). Kurze Transportwege, Verlässlichkeit und Flexibilität stehen hier für uns im Vordergrund. Wir sind bestrebt, regional zu beschaffen jedoch ist dies nicht immer möglich. Die Einhaltung gesetzlicher Normen sowie ein wertgebundenes, unternehmerisches Handeln gelten auch im Beschaffungsprozess für den Prototypenbau als Grundvoraussetzung. NÄCHSTE SCHRITTE Mit dem Jahreswechsel 2020-2021 wurde ein Projekt zur Inbound- versorgung ins Leben gerufen, welches die Bedarfe und Ansprüche aller Abteilungen künftig bündeln und dementsprechend die Varianten der Inboundanlieferungen optimieren soll. In diesem Projekt werden beispielsweise Kommissionier-Hubs oder Ähnliches auf deren Machbarkeit geprüft, um zukünftig die Kapazitäten in den Zulieferströmen optimaler nutzen zu können. Eines der Resultate ist die Konsolidierung der gesamten, aus Indien stammenden Ware an zwei Standorten. Derzeit wird die Möglichkeit geprüft, dieses Projekt auf Japan auszuweiten. Um auch im Containerzulauf eine gesteigerte Transparenz zu erreichen, wurde Ende 2021 das Vorhaben des aktiven Containertrackings gestartet. Die gesteigerte Sichtbarkeit dank Live-Tracking und die bessere Kenntnis über die Transportwege der verschiedenen Ladungen bewirkt insgesamt eine bessere Planung und hilft, Luftfrachten zu vermindern. Gerade solche kostenaufwändigen Sondertransporte, die sonst durch Unsicherheit und Dringlichkeit der Materialverfügbarkeit ausgelöst werden, werden durch dieses Projekt bestmöglich umgangen. Außerdem wird die PIERER Mobility AG künftig verstärkt Investitionen bei österreichischen Zulieferern oder an den KTM Standorten in Mattighofen und Munderfing unterstützen. Weitere Projekte für 2022 sind unter anderem eine transparentere Darstellung der Lieferketten, um bisher unbekannte Transportwege bis hin zu unseren Tier-3 Lieferanten zu identifizieren und unser Risikomanagement effizienter umsetzen zu können, die bereits genannte Einführung einer Nachhaltigkeitsplattform zur Risikoanalyse und Bewertung der Lieferpartner sowie die konkretere Ausarbeitung eines Fragebogens in Form des Nachhaltigkeitsaudits. 20 https://www.ktmgroup.com/de/einkauf/

64 UMWELTMANAGEMENT Legal Compliance Vierteljährliche Aktualisierung des Rechtsregisters Input- / Outputanlayse Lebenswegbetrachtung von der Entwicklung bis zur Entsorgung Umweltbewusstsein verankern und schärfen UMWELTMANAGEMENTSYSTEM Jährliche Bewertung der Umweltaspekte Jährliche Workshops mit den entspre- chenden Unternehmesbereichen Jährlich aktualisierte Umweltziele Jährliche Workshops zur Aktualisierung mit den entsprechenden Unternehmens- bereichen Gewährleistung der Betriebssicherheit Sicherheits- und Brandschutz- unterweisungen bei Neueintritt Wöchentliche SOS-Begehungen Notfallpläne Energieaudits Jährliche Zertifizierungsaudits Jährliche interne Audits Energieaudits (alle 4 Jahre) UNSERE STRATEGIE UND ZIELE HINSICHTLICH ELEKTRIFIZIERUNG UND VERBRENNUNGSMOTOREN Technologieoffenheit der Antriebskonzepte, d.h. ein Mix aus elektrifizierten Motorrädern (48 Volt) im unteren Hubraumbereich (bis max. 250ccm) und solchen darüber, die mit CO2-freien, synthetischen Kraftstoffen betrieben werden, wird als Zukunftsszenario von der weltweiten Zweiradindustrie gesehen. Sämtliche Verbrennungsmotoren über 125ccm sind geeignet für den Einsatz von CO2-freien Kraftstoffen. Straßenfahrzeuge bis 125ccm für den Einsatz im urbanen Bereich wer- den sich stark in Richtung elektrische Antriebe im Niedrigvoltbereich (48 Volt) entwickeln. In den High Performance-Segmenten wird der Fokus der Entwicklungen auf die weitere Optimierung des Verbrenners (z.B. CO2- und NVH Reduktion23) sowie den Einsatz bzw. die Kompatibilität mit E-Fuels gerichtet (synthetische Kraftstoffe). Bis 2024 werden mindestens drei elektrische Plattformen mit mehreren Produkten eingeführt. Ab 2024 werden in der MotoGP „blended Fuels“ eingesetzt (normaler Treibstoff mit beigemengtem E-Fuel) und ab 2027 wird im Motorsport ausschließlich mit E-Fuels gefahren. Bis 2030 wird mindestens ein Drittel des Konzernumsatzes mit elektrifizierten Zweirädern erzielt. Dekarbonsierungsstrategie für Powered Two-Wheelers (PTWs) bis 2050 Als ACEM Mitglied auf der Ebene der KTM AG sind wir bestrebt, Antriebslösungen anzubieten, die zur Dekarbonisierung des Verkehrs beitragen. Elektromobilität im Speziellen wird hierbei eine essenzielle Rolle, insbesondere in urbanen Lebensräumen, spielen. In schwer zu elektrifizierenden Marktsegmenten wie etwa im Bereich der Freizeit- und Reisemotorräder (für die in Bezug auf Leistungsfähigkeit des Antriebes und Reichweite wesentlich höhere Anforderungen gestellt werden als für Fahrzeuge für den urbanen Bereich) werden jedoch auch andere Lösungsansätze auf Basis des Verbrennungsmotors wichtig sein. Daher teilen wir die ACEM Strategie zur Dekarbonisierung24, welche sich an den Zielen des Europäischen Green Deals und des Klimagesetzes, sowie der “Sustainable and Smart Mobility” Strategie der Europäischen Kommission orientiert und dabei den „Right vehicle, right place, right energy carrier“ Ansatz verfolgt, der neben der Elektrifizierung des Antriebes auch die Verwendung von CO2-neutralen, synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels) in Verbrennungsmotoren miteinschließt. Diese Strategie gibt für uns die Leitlinie zur Bearbeitung der wesentlichen ESG-Themen Alternative Antriebstechnologien, Schadstoffausstoß der Fahrzeuge sowie Forschung & Entwicklung im ESG-Bereich Nachhaltige Mobilität vor. 23 NVH: Noise, Vibration, Harshness 24 https://www.pierermobility.com/wp-content/uploads/2021/10/ACEM_Position_Paper_2021_Decarbonisation_V7.pdf

66 Daher fordern wir von unseren Lieferanten die Registrierung sowie die Erfassung der chemischen Zusammensetzung aller durch KTM bezogenen Zukaufteile in der zentralen Datenbank IMDS (International Material Data System). Diese Datenbank dient als zentrales Tool zur Erfüllung unserer Pflichten in Bezug auf die REACH-Verordnung. Alle weiteren Prozesse zur Umsetzung der REACH-Verordnung befinden sich laufend im Fokus und werden kontinuierlich evaluiert, um die Anforderungen und Pflichten effizient einzuhalten. Dies entspricht einer Gesamtenergieeinsparung von 725,03 Gigajoul im Berichtsjahr 2021.28 Die Einführung von neuen Modellen und Produktsegmenten mit ver- brauchs- und emissionsärmeren Antriebstechnologien wirkt sich zudem positiv auf unsere durchschnittlichen Flottenwerte aus. Bei Inklusion der abgesetzten E-Bicycle Modelle der PIERER E-Bikes GmbH ergibt sich ein kumulierter CO2-Flottenemissionswert von 61,14 g/km (interne Berechnung PIERER Mobility AG).29 SCHADSTOFFAUSSTOSS DER FAHRZEUGE (EMISSIONEN) Innerhalb der Organisationsstruktur der KTM AG befinden sich neben der eigentlichen Fahrzeug-Assemblierung auch produzierende Vorbetriebe, wie etwa der Rahmenbau und die Auspufffertigung, die aufgrund des hohen Anteils an fügenden und zerspanenden Prozessschritten Teile der energie- intensiven Industrie sind. An den Standorten der PIERER Mobility-Gruppe entstehen Treibhausgasemissionen direkt durch Verbrennung fossiler Kraftstoffe (Scope-1-Emissionen) sowie indirekt durch Fernwärme- und Stromverbrauch (Scope-2-Emissionen). Damit liegt der Anteil der Treibhausgasemissionen (in CO2-Äquivalenten), der mit der Produktion, bzw. Assemblierung unserer Produkte verbunden ist, bei rund 1%. Der überwiegende Anteil der Treibhausgasemissionen mit rund 99% entsteht in der Nutzungsphase der verkauften Fahrzeuge (Scope-3-Emissionen). Weiters betrugen die Treibhausgasemissionen pro verkauftes Fahrzeug in der Entstehungsphase (Scope 1-2) 0,04 t CO2-e (Vorjahr: 0,05 t CO2-e) und in der Nutzungsphase (Scope 1-3) 2,92 t CO2-e (Vorjahr: 3,67 t CO2-e). Das entspricht einer Reduktion der Emissionen von direkten und indirekten Treibhausgasemissionen je verkauftes Fahrzeug um rund 22,0% (basierend auf Scope 1+2 Emissionen) bzw. um 20,4% (basierend auf Scope 1+3 Emissionen) gegenüber dem Vorjahr. In die Berechnung wurden verkaufte Motorräder im B2C (Retail) Geschäft (inkl. die von Bajaj Auto direkt vertriebenen KTM Modelle) und ab 2021 auch verkaufte E-Bicycles im B2B (Wholesale) Geschäft mit betrachtet. Somit erfolgte eine Anpassung bzw. die ausführliche Tabelle findet sich im Anhang. Konstante Emissionsreduktion Die mittleren CO2-Emissionen unserer berichteten Fahrzeugflotte in Höhe von 249.472 Stück betrugen im Jahr 2021 79,36 g/km 25 (interne Be- rechnung PIERER Mobility AG). Damit sind die CO2-Flottenemissionen im Berichtsjahr, auch dank des starken Absatzwachstums bei ICE Modellen mit mittleren und großen Hubräumen (> 500cc) um 0,69 g/km gestiegen (2020: 78,67 g/km). Bei den Modellen der LC8c (790/890 & 901) und LC8 (1290) Motorenplattformen konnte ein Absatzwachstum von 4.708 Stück (+13% YoY) verzeichnet werden. Dennoch hat die PIERER Mobility AG den durchschnittlichen CO2-Ausstoß ihrer neu verkauften Fahrzeuge zwischen 2016 und 2021 um 2,34% verringert (2020: 3,19%).26 Der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch lag im Berichtsjahr 2021 bei 3,41 l/100km27. Der Flottenverbrauch konnte zum Basisjahr 2016 um 2,49% reduziert werden (2016: 3,5 l/100km). Senkung des Energiebedarfs für Produkte Die Berechnungen für CO2-Emissionen und Verbräuche unserer verkauften Fahrzeugflotte basieren auf den Vorgaben und Annahmen des World- harmonised Motorcycle Test Cycle (WMTC). Diese Methode wurde gewählt, weil damit ein weltweit harmonisierter Ansatz vorliegt. Zuvor basierten die Berechnungen auf den Vorgaben und Annahmen des New European Driving Cycle (NEDC) bzw. der Selbstverpflichtung der ACEM (European Association of Motorcycle Manufacturers). Mit der Einführung des WMTC Prüfzyklus und der Abgasnorm EURO 4 zum 1.1.2016, wurde das Berichts- jahr 2016 als Basisjahr gewählt. Zum besseren Verständnis geben wir den Fahrzeugverbrauch nicht in Joule, sondern wie üblich in l / 100 km an. ENERGIE- UND WASSERVERBRAUCH 2021 betrug bei der PIERER Mobility-Gruppe30 der Stromverbrauch 22.841.717 kWh (Vorjahr: 19.035.648 kWh), der Gasverbrauch 21.282.489 kWh (Vorjahr: 17.924.474 kWh) und der Verbrauch aus Fernwärme 671.940 kWh (Vorjahr: 619.350 kWh). Der Anteil der erneuerbaren Energien am Fernwärme- und Stromverbrauch an den wesentlichen Unternehmens- und Produktionsstandorten beträgt rund 99,5%. Bei der KTM AG wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr für die Prüfstände rund 443.000 Liter Treib- stoffe verbraucht (Vorjahr: rund 317.000 Liter) und der Wasserverbrauch aus der Produktion betrug rund 4.185 m³ (Vorjahr: 3.364 m³). Der gestiegene Energie- und Wasserverbrauch im Berichtsjahr geht von der zweimonatigen Produktionsunterbrechung in der Motorradfertigung im Zusammenhang mit dem ersten Lockdown des Frühjahres 2020 hervor. Zudem wurden im vergangenen Jahr Infrastrukturerweiterungen an den österreichischen Standorten in Mattighofen und Munderfing getätigt. Diese Maßnahmen gehen ebenfalls mit einem erhöhtem Energie- und Wasserbrauch einher. DUE DILIGENCE PROZESS UND MASSNAHMEN ZUR VERBRAUCHSREDUKTION An den Standorten Mattighofen und Munderfing wurde im Berichtsjahr 2021 ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001:2015 eingeführt und durch den TÜV Süd zertifiziert. Meilensteine auf dem Weg zur Zertifizie- rung waren unter anderem das erfolgreich durchgeführte Voraudit im Jänner 2021 sowie der Abschluss der ersten Umweltprüfung im Juni 2021. Das Umweltmanagementsystem wurde in das bestehende Management- 25 Seit 01/2016 müssen alle L-Kategorie Fahrzeuge in der EU nach dem neuen Typprüfzyklus WMTC zugelassen werden. Die betrifft alle zwei-, drei, oder vierrädrigen Fahrzeuge gemäß Artikel 4 und Anhang I (Enduro-Krafträder (L3e-AxE (x = 1, 2 oder 3)), Trial-Krafträder (L3e-AxT (x = 1, 2 oder 3)) und schwere Gelände-Quads (L7e-B)) der EU-Verordnung 2013/168/EU, die dazu bestimmt sind, auf öffentlichen Straßen gefahren zu werden. Der Flottenwert setzt sich auf Basis der homologierten Prüfwerte lt. WMTC zusammen. 26 GRI 302-5 27 Der Verbrauch setzt sich auf Basis von homologierten Prüfwerten lt. WMTC zusammen. 28 Berechnung in Gigajoule auf Basis Net CV lt. DEFRA für „Petrol (average biofuel blend)“ 29 Berechnung auf anteiliger Basis von 74.942 Stück E-Bikes im B2B (Wholesale) Geschäft. 30 Exklusive KTM Innovation GmbH, PIERER E-Bikes GmbH, Avocodo GmbH, DealerCenter Digital GmbH

68 Andere 7,9 kg Thermoplastische Kunststoffe 11 kg Textile 0,4 kg Elastomere (z.B. Reifen, Dichtungsringe) 10,4 kg Nichteisenmetalle (u.a. Aluminium) 27,6 kg Stahl & Eisen 46,5 kg Andere 14 kg Thermoplastische Kunststoffe 18 kg Textile 0,4 kg Elastomere (z.B. Reifen, Dichtungsringe) 11,4 kg Motorradaufbau Enduro 350 EXC-F 2022 Gewicht in fahrbereitem Zustand (exkl. Treibstoff) rund 104 kg Motorradaufbau KTM 890 DUKE 2021 Gewicht in fahrbereitem Zustand (exkl. Treibstoff) rund 169 kg Nichteisenmetalle (u.a. Aluminium) 43,8 kg Stahl & Eisen 81,4 kg Andere 5,1 kg Thermoplastische Kunststoffe 0,9 kg Elastomere (z.B. Reifen, Dichtungsringe) 2,5 kg Fahrradaufbau Husqvarna GT2 2022 Gesamtgewicht rund 27 kg Nichteisenmetalle ( u.a. Aluminium) 13,8 kg Stahl & Eisen 5,00 kg Verteilung der Materialien in Motorrädern und (E-)Fahrrädern Die Grafiken spiegeln die Verteilung der eingesetzten Materi- alien bei Motorrädern der KTM AG und bei (E-)Fahrrädern der PIERER E-Bikes GmbH wider. Basis für die Berechnung sind Daten zu repräsentativen Fahrzeugen aller Produktionsbereiche. Die Gewichtung resultiert aus den eingesetzten Materialien je angeführtes Modell. Eingesetztes Verpackungsmaterial Bei der Einwegverpackung setzen wir für die in den Grafiken angeführten Modellen folgende Mengen je Fahrzeug ein: Enduro 350 EXC-F Je nach Destination wird bei manchen Fahrzeugen eine Ein- wegverpackung eingesetzt. Diese Verpackung besteht zu rund 85% aus erneuerbaren Rohstoffen wie Holz-/Kartongemisch. Das Gewicht dieser Verpackung beträgt 30,8 kg. KTM 890 DUKE Je nach Destination wird bei manchen Fahrzeugen eine Ein- wegverpackung eingesetzt. Diese Verpackung besteht zu rund 88% aus erneuerbaren Rohstoffen wie Holz-/Kartongemisch. Das Gewicht dieser Verpackung beträgt 48,8 kg. Husqvarna GT2 2022 Einwegverpackung bestehend aus Karton mit einem durchschnittlichen Gewicht von 8 kg je nach Rahmengröße. Einzelne sensible Komponenten werden zum Schutz der Ware im Karton teilweise mit Noppenfolie „Foam“ geschützt. Gewicht ca. 0,8 kg. ABFALLMANAGEMENT Im abgelaufenen Geschäftsjahr stand die Vereinheitlichung der Abfallwirtschaftskonzepte an den Produktionsstandorten in Mattighofen und Munderfing im Fokus der Aktivitäten in der Abfalllogistik. Im Zuge der ISO14001:2015-Zertifizierung im Sommer 2021 wurden verschiedene Justierungen im Bereich der Umsetzung, Aufzeichnung und Realisierung des Abfallmanage- ments gesetzt. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf die Wiedereinführung der getrennten Kunststoffsammlung und der Verbesserung der Altpapiertrennung im Bürobereich gelegt. Es wurden Verfeinerungen im Bereich der Rohstofftrennung, der verbesserten Kennzeichnung und der Bereitstellung von gefähr- lichen Abfällen umgesetzt. Um bei der Trennung der diversen Abfallfraktionen eine noch höhere Quote zu erzielen, wurden im Berichtsjahr 2021 Schulungen für die Produktionsmitarbeiter angeboten und durchgeführt. Auf Empfehlung der KTM AG wurde beim Entsorger die Zertifizierung zum Entsorgungs- fachbetrieb abgeschlossen. Unser Ziel ist es, mit der weiteren Optimierung der Abfalltrennung die Restabfallmenge um 10% zu verringern.

70 T R A NSP ORT LOGIS T IK KONZEPT UND ZIELSETZUNG Als internationales Unternehmen mit starkem Exportanteil und gleichzeitig hohen Qualitätsanforderungen an die Geschwindigkeit und Verlässlichkeit der Transportdienstleistung für unsere Kunden und einer global breit aufgestellten Supply Chain sind wir uns der Umweltauswir- kungen bewusst. Gemeinsam und partnerschaftlich mit der gesamten Logistik-Branche müssen wir die wachsende Herausforderung annehmen, mit ressourcenschonenden Technologien (zum Beispiel durch Erfüllung von Euro 6) und Abläufen effiziente Konzepte für immer komplexere Vorgänge zu entwickeln. Unser Ziel ist es, Transportwege weiter zu minimieren und Verpackungsmaterial kontinuierlich zu reduzieren. Zudem wollen wir mittelfristig alle spendierten Sendungen ausschließlich an Transportunternehmen vergeben, die auch auf nachhaltige Initiativen setzen (zum Beispiel Emissionsreduktion). Wir verfolgen hier verschiedene Ansätze. DUE DILIGENCE PROZESS UND AKTUELLE MASSNAHMEN In Abstimmung mit unseren Produktionsplanungssystemen haben wir schon in der Vergangenheit in den Zulieferländern Österreich, Deutschland und Italien Milk-Run-Systeme oder Sendungskonsolidierung an Sammel- punkten installiert, die gewährleisten, dass Frachtraum platzoptimiert genutzt werden kann und somit Leerfahrten nach Möglichkeit verhindert werden. Global wendet KTM diese Logik auch dort an, wo eine Optimierung sinnvoll und durchführbar ist, insbesondere im Zulauf aus den Ländern Japan, China und Indien. Optimiert wird ebenfalls der Import von Zubehör und Bekleidung aus dem asiatischen Raum, wo Sendungen bei geogra- phischer Nähe zum selben Abgangshafen und zeitlicher Möglichkeit an definierten Sammelplätzen Sendungen konsolidiert und containerfüllend befördert werden. Luftfrachten werden nur im absoluten Ausnahmefall und zur Vermeidung von Produktionsstillständen herangezogen. Als innovatives Beispiel kann das von KTM verwendete Motorrad-Lo- gistik-System auf Mehrweg-Stahlgestellen, deren Lebensdauer 20+ Jahre beträgt, angeführt werden. Bei der Verwendung des Stahlgestells wird die Verwendung von Holz und Karton vermieden. Jedes Gestell, von denen 28.000 Stück im paneuropäischen Umlauf sind, ist im Jahr durchschnittlich 11,5-mal in Verwendung. Auch wenn die von uns aus Übersee bezogenen Produkte in Holz-/Kartonverpackungen versandt werden, versuchen wir in Kooperation mit unseren Lieferpartnern Holz- sorten zu verwenden, die in großen Mengen und ohne gröberen Eingriff im Herkunftsland verfügbar sind. Generell werden Produkte aus Indien überwiegend per LKW, Zug und Schiff transportiert. Auf Luftfrachten wird, wenn immer möglich, verzichtet. Wir arbeiten im überwiegenden Ausmaß mit globalen Logistikdienstleis- tern zusammen, die entsprechende Initiativen verfolgen, nachvollziehbare und wirksame Maßnahmen zur Belastungsreduktion der Umwelt zu schaffen. Überprüft wird die Nachvollziehbarkeit unter anderem in den jährlich stattfindenden Qualitätsaudits mit den speditionellen Dienst- leistern bzw. auch über deren Nachhaltigkeitsberichte oder integrierten Geschäftsberichten. Umgesetzt wurde unser Projekt zur Optimierung der Distributionslogistik in unserem größten Markt, USA. Zuzüglich zu unserem bestehenden Logistikcenter in Chesapeake, Virginia haben wir im August 2021 das Logistikcenter in Sparks, Nevada in Betrieb genommen. Im Zuge des Soft Openings diente dieses im Jahr 2021 zum Cross Docking und in weiterer Folge zur Konsolidierung der Sendungen für unsere Kunden westlich des Mississippi. Im nächsten Ausbauschritt werden beide Logistikcenter je nach erwartetem Verkaufsvolumen pro Region bestückt, womit sich die durchschnittliche Fahrtstrecke vom Logistikcenter zum Händler von derzeit 1.544 Meilen auf 720 Meilen reduziert. Ebenso geeignet ist unsere zweite Facility hinkünftig auch als Zwischenlager für Produkte asiatischen Ursprungs, wodurch sich die Strecke auf See durch die Nutzung des Weges via den Pazifik anstelle via Atlantik ebenfalls deutlich reduzieren wird. NÄCHSTE SCHRITTE Im Sinne der Nachhaltigkeit und auch aus wirtschaftlichen Gründen legen wir Wert auf die Optimierung unserer Supply Chain und der Auslieferungs- logistik. Dabei ist für uns folgendes Projekt besonders nennenswert: Wir werden die Ausliefermengen an Motorrädern pro Empfangsadresse in Europa (EU) betrachten und führen geographische und zeitliche Clusterungen durch. Dies bedeutet, dass Händler in Ballungsräumen, aber auch durch die Clusterung gebildete Großregionen regelmäßiger, aber seltener, dafür mit höheren Mengen beliefert werden. Die Zielsetzung ist eine aktive Einsparung von Einzelfahrten mit dem LKW. So kann sich die durchschnittliche Anzahl Bikes je Lieferung um 1,4 von 1,9 auf 3,3 erhö- hen, was neben Kostenvorteilen auch Einsparungen bei logistikbedingten CO 2-Emissionen zur Folge hat. Ebenso erarbeiten wir eine neue Shipping Policy für unseren Geschäfts- bereich Parts, Garments & Accessories. Zielsetzung ist die Incentivierung von größeren Bestellungen in zeitlich weiter auseinanderliegenden Abständen. Dies soll zur Reduktion von oftmals mit dem Flugzeug durchgeführten Expresslieferungen dienen und gleichzeitig den Aufwand an Verpackungsmaterial reduzieren bzw. die Ausnutzung desselben verbessern.

72 im Produktentstehungsprozess stellt sicher, dass wir den bestehenden hohen Standard weiter verbessern. Um den Prozess der Korrektur- und Verbesserungsmaßnahmen aus den Erkenntnissen des Marktes weiter zu entwickeln, plant die Pierer E-Bikes GmbH sowohl eine Aufstockung der Personalressourcen als auch eine systematische datenbankbasierte Auswertung der qualitätsrelevanten Marktinformationen. Mit dieser Maßnahme soll sichergestellt werden, dass etwaige Korrekturmaßnahmen schnell und effizient sowohl im Produktentstehungsprozess als auch in der laufenden Fertigung einfließen können. Neues Prüflabor für CE Prüfungen für E-Bicycles Mit der Einrichtung eines internen Prüflabors am Standort in Anif zur Durchführung sicherheitsrelevanter Tests von Rahmen und Komponenten nach den geforderten CE Normen unter der Maschinenrichtlinie für E-Bicycles, können bereits während der Entwicklungsphase wichtige Kenntnisse bis zur Serienproduktion einfließen und so die Produktqualität von E-Bicycles nachhaltig verbessern. Des Weiteren können in diesem Labor serienbegleitende Tests im Rahmen der stetigen Qualitätskontrolle durchgeführt werden. Die gewonnenen Prüfungsdaten werden gesammelt und für die digitale Produktentwicklung zur Simulation herangezogen. Auf diese Weise wird ein geschlossener, kontinuierlicher und datenbasier- ter Entwicklungsprozess ermöglicht, der qualitative und sicherheitsrele- vante Verbesserungen schneller zur Marktreife bringt. Der Zulieferer maßgeschneiderter Komponenten Die KTM AG entwickelt und produziert darüber hinaus in enger Zusam- menarbeit mit ihren Kunden maßgeschneiderte Komponenten gemäß vereinbarter Qualitäts-, Kosten- und Terminziele. Neben der intensiven Entwicklungsarbeit an unseren Produkten stellt auch die laufende Weiter- entwicklung unserer Prozesse im gesamten Unternehmensbereich einen zentralen Bestandteil unseres Handelns dar. Die permanente Erweiterung des Know-hows der Mitarbeiter und die systematische Ausweitung des Null-Fehler-Prinzips sind Ziele zur Sicherung und Ausweitung des Produkt- und Kundenportfolios. Profitables Wachstum ist das Fundament zur langfristigen Absicherung des Unternehmens. Die PIERER Mobility-Gruppe arbeitet in langfristigen Partnerschaften eng mit ihren Zulieferern zusam- men, um gemeinsam innovative und hochwertige Produkte zu entwickeln und herzustellen. Unsere Elektro- und Verbrennungsmotoren stellen Schlüsselkomponenten unserer Motorräder dar und werden von der Unternehmensgruppe entwickelt und produziert. Sie garantieren die Identität der Produkte der Marken KTM, HUSQVARNA Motorcycles und seit 2020 auch GASGAS. Der Leitspruch READY TO RACE steht im Zentrum der Philosophie, des Cha- rakters und der Leidenschaft von KTM. Seit Bestehen des Unternehmens konnten mehr als 450 FIM-Weltmeistertitel gesammelt werden. Diese sind der beste Beweis für die hohe technische Kompetenz unserer Produkte, die mit Performance und Zuverlässigkeit einhergehen. Prüfanlage für Euro 5 Die Einführung der Euro 5 Abgasnorm im Motorradsegement brachte deutlich höhere Anforderungen an das Abgassystem unserer Fahrzeuge mit sich. Durch diese Prüfanlagen ist im Produktionsprozess eine 100-Prozent-Dichtheit aller Bauteile, die sich vor der Abgasnachbehand- lung befinden, gewährleistet. Assemblierung Bei der KTM AG in Mattighofen werden durchschnittlich 765 Motorräder pro Tag assembliert (Jahresproduktionsmenge in 2021: rund 179.000 Fahrzeuge). Jede Fahrzeugkomponente wird nach einem Prüfplan durch erfahrene und hinsichtlich der relevanten Prüfkriterien geschulten Mitarbeiter überprüft. Im Zuge der Fahrzeugassemblierung werden zum Abschluss 100% aller Motorräder einem End-of-Line Test unterzogen (Prüfstandlauf). Dieser Prozessschritt ist systemtechnisch abgesichert, sodass kein Fahrzeug ohne i.O.-Prüfung die Produktion verlassen kann. Wird ein Fehler im Assemblierungsprozess entdeckt, wird dieser vom Nachmontagepersonal im ERP-System erfasst. Jeder Fehlereintrag wird an das ERP-System übergeben und dort als Q-Meldung angelegt. Die Aus- wertung der Daten in Form eines Reportings erfolgt in monatlichen Zyklen. Zusätzlich wird aus jedem Produktionsauftrag ein Fahrzeug entnommen und einem ausführlichen Produktaudit unterzogen. Weiters findet im Zuge der Auslieferung an den Endkunden für jedes Motorrad eine sogenannte Pre-Delivery-Inspection durch den geschulten KTM/HUSQVARNA/ GASGAS-Händler statt. Dabei wird eine klar definierte Inspektionsliste mit allen sicherheitsrelevanten Bauteilen und Systemen abgearbeitet und elektronisch in der Fahrzeuggeschichte für jedes Motorrad im KTM/ Husqvarna/GASGAS Dealer.Net gespeichert. Die hohe Produktqualität wird insbesondere durch fertigungsgerechtes Design, den Einsatz analytischer und statistischer Berechnungsmethoden, durch umfassende Prüfungen und Tests, und Fokussierung auf die Prozessqualität sowie durch die gezielte Kommunikation und Schulungs- maßnahmen bei allen Gesellschaften in der PIERER Mobility-Gruppe und den Zulieferbetrieben erreicht. Die außereuropäischen Assemblierungsstandorte werden von einem Team hochqualifizierter QM-Mitarbeiter professionell betreut. Sie sorgen dafür, dass das Fertigungs-Know-how zu diesen Standorten weitergegeben wird und stellen mit der Implementierung eines KTM-konformen Qualitätsma- nagementsystems die Qualität der dort produzierten Fahrzeuge sicher. INNOVATIONEN UND ENTWICKLUNGEN IM BEREICH DER MOTORRAD- UND FAHRSICHERHEIT Die KTM AG gilt mit ihren Produkten in vielen Bereichen als Technologie- führer im Motorradsegment. Im Speziellen sind hier im Bereich Sicherheit das weltweit erste schräglagenabhängige ABS-System „Motorcycle Stability Control“ sowie das vollständig innerhalb der KTM-Gruppe entwickelte, semiaktiv geregelte Fahrwerk hervorzuheben. Mit der KTM 1290 Superadventure wurde im Jahr 2021 die adaptive Geschwindig- keitsregelanlage in die Serie eingeführt.

74 PRODUK T NU T ZUN G UND V ERW ERT UN G KONZEPT UND ZIELSETZUNG DUE DILIGENCE PROZESS UND AKTUELLE MASSNAHMEN Als hauptsächlich assemblierendes Unternehmen ist die KTM AG nicht Teil der energieintensiven Industrie. Es ist uns allerdings bewusst, dass die Erzeugung der Einzelbauteile, die Assemblierung und auch die Nutzung unserer Produkte entlang des gesamten Lebenszyklus mit erheblichen Umweltauswirkungen unter anderem durch die mit den Verbrennungsmo- toren einhergehenden Abgas- und Lärmemissionen verbunden ist. Die Verordnung zur Typgenehmigung von Fahrzeugen der Kategorie „L“ (Verordnung (EU) 168/2013) schreibt vor, dass Fahrzeugtypen die nach dem 01.01.2020 erstmalig genehmigt werden, den „Euro 5“-Anforderun- gen entsprechen müssen. Seit dem 01.01.2021 müssen alle Fahrzeugty- pen diesen Anforderungen entsprechen. Seit 01.01.2021 werden für den EU-Raum und den Betrieb auf öffentlichen Straßen ausschließlich „Euro 5“ Fahrzeuge produziert. Neben den „Euro 5“ konformen Fahrzeugtypen werden auch noch Typen mit anderen Spezifikationen hergestellt. Diese Fahrzeugtypen sind nicht für den Betrieb auf öffentlichen Straßen im EU-Raum vorgesehen. Es handelt sich dabei um Fahrzeugtypen für den Verkauf außerhalb der EU oder um Fahrzeugtypen, die nicht für den Betrieb auf öffentlichen Straßen vorgesehen sind. Dies sind zum Beispiel Fahrzeugtypen, die ausschließlich auf abgesperrten Strecken (oder jedenfalls nicht auf öffentlichen Straßen) zu Trainingszwecken oder im Rahmen motorsportlicher Veranstaltungen betrieben werden. Unser Ziel ist es, Produkte in den Markt zu bringen, welche stets den neu- esten Umweltstandards entsprechen bzw. umweltfreundlich entlang ihres gesamten Produktlebenszyklus sind und gleichzeitig auch einen hohen Zusatznutzen für den Kunden bieten (individuelle Mobilität). Insbesondere in Zeiten der gegenwärtig vorherrschendenden Pandemie verspüren viele Menschen den Drang nach einer Möglichkeit, unabhängig mobil zu sein. Als PIERER Mobility wollen wir diese beiden Themen bestmöglich mitei- nander verknüpfen, und die Entwicklung emissions- und geräuscharmer Fahrzeuge intensiv vorantreiben (Lösungen für nachhaltige Mobilität in urbanen Lebensräumen). Damit das Technologiefeld der Elektromobilität von einer breiteren Bevölkerungsgruppe angenommen wird, möchten wir durch regelmäßigen Austausch das Bewusstsein unserer Händler und Kunden erhöhen, um den Umstieg auf elektrische Zweiräder zu erleichtern. Hierfür bieten wir beispielsweise Produkte mit einer Niedrigvolt-Akkutech- nologie an, die viele Vorteile für alle Seiten mit sich bringt: Lagerung und Transport sind einfacher, wesentliche Reduktion beim Schulungsaufwand für Händler, Nutzung der bestehenden Ladeinfrastruktur (zum Beispiel alle Elektromotorräder können mit haushaltsüblichen Steckdosen aufgeladen werden), umweltgerechte Batterieentsorgung. Aktivitäten im Bereich von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren Die KTM AG ist bestrebt, ihre Rolle als technologische Vorreiterin im Motorradsegment auch in diesen Gesichtspunkten weiter auszubauen. Fahrzeuge, die für die Verwendung im öffentlichen Straßenverkehr konzi- piert und homologiert sind, erfüllen bzw. unterschreiten die gesetzlichen Homologationsanforderungen der jeweiligen Vertriebsmärkte. Die im Zuge des Homologationsprozesses erforderliche Ermittlung und Dokumentation der Schadstoffemissionen (darunter NOx und CO2) wird durch die KTM AG auf hauseigenen Abgasprüfständen unter strenger Aufsicht und Regle- mentierung der zuständigen Behörden durchgeführt. Detaillierte Angaben zu den Emissionskennwerten einzelner Fahrzeuge werden in den jeweiligen Typengenehmigungsdokumenten erfasst und sind auf Abruf verfügbar. Die Reduktion der Abgasemissionen stellt einen substanziellen Beitrag zum Schutz des globalen Klimas dar und ist daher ein wichtiger Schwerpunkt in aktuellen sowie in zukünftigen Entwicklungsprojekten. Abgas- und Lärmemissionen Die Homologation unserer Fahrzeuge in den jeweiligen Endmärkten dient als Nachweis für die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen. Wenn unsere Fahrzeuge die Zulassungsanforderungen nicht erfüllen, werden sie auf dem jeweiligen Markt nicht verfügbar. Es liegt in der Verantwortung des technischen Dienstes, der die Typgenehmigungsprüfungen durchführt (oder überwacht), dass die Prüfungen auf geeigneten Prüfständen durchgeführt werden. Einige unserer Prüfstände für Auspuff- und Verdunstungsemissionen sind vom Technischen Dienst ("TÜV Rheinland Kraftfahrt GmbH") als "Drittlabor" anerkannt. KTM betreibt außerdem eine Reihe weiterer Emissionsprüfstände (für komplette Fahrzeuge und für Motoren). Diese Prüfstände sind zwar nicht als "Drittlaboratorien" anerkannt, weisen aber dennoch die gleiche Qua- lität und Genauigkeit auf wie die anerkannten "Drittlaboratorien". Diese Prüfstände werden für die Bewertung und Entwicklung der Emissionen von Fahrzeugen verwendet, die sich in der Entwicklungsphase befinden. Darüber hinaus verfügt KTM über eine nach ISO 10844 zertifizierte Geräuschprüfstrecke. Unter Aufsicht eines akkreditierten technischen Dienstes werden auf dieser Prüfstrecke UNECE R41-Zulassungsprüfungen durchgeführt. Die Teststrecke wird auch für die Lärmemissionsbewertung von Fahrzeugen in der Entwicklung sowie für CoP (Conformity of Produc- tion) Tests verwendet. KTM hat zudem einen speziellen akustischen Laborraum, in dem nahezu kein Schall reflektiert wird und somit für die Durchführung von

76 Auch Modelle, die für Märkte bestimmt sind, in denen das OBD-System nicht zwingend vorgeschrieben ist, sind freiwillig mit dem OBD-System ausgerüstet. Unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung beschäftigt sich mit der Entwicklung und Weiterentwicklung der Motorsteuergeräte und des OBD-Systems, um das Abgasemissionsverhalten und den Kraftstoffverbrauch weiter nachhaltig senken zu können. Ein wichtiger Aspekt in der Entwicklung der, für die Verwendung im Straßenverkehr homologierten, Fahrzeuge ist die Reduktion der Emissionen, wie zum Beispiel die Abgasemissionen durch den Verbrennungsprozess sowie Verdunstungsemissionen durch Kohlenwasserstoffe (= Kraftstoff). Aktivitäten im Bereich von Fahrzeugen mit Elektroantrieben Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Entwicklung von CO2-emissionsneu- tralen Elektrofahrzeugen für verschiedene Anwendungsbereiche. Mit den rein elektrisch betriebenen „KTM FREERIDE E“-Modellen führt die KTM AG seit mehreren Jahren ein solches Produkte in ihrem Produktportfolio. KTM ist seit Markteinführung der FREERIDE E ein Pionier im Segment der leichten E-Mobilität. Durch Entwicklungen im Batteriebereich konnte hier die Reichweite in den vergangenen Jahren um 50% gesteigert werden. Mit den Modellen KTM E-SX 5 und HUSVARNA EE-5, sowie GASGAS MC-E wurden elektrische Motorräder für Kinder erfolgreich in Serie umgesetzt und auf den Markt gebracht. Ein eigens installierter Bereich innerhalb der F&E-GmbH (auf F&E-Tätigkeiten spezialisiertes Tochterunternehmen der KTM AG) bietet Inhouse E-Mobilitäts-Know-how einschließlich der Entwicklung eigener Komponenten. Hier wird an elektrischen Antriebssys- temen im Leistungsbereich von 4 bis 11 kW und Batterieplattformen im 48 Volt Bereich gearbeitet. In einem Serienentwicklungsprojekt mit unserem Partner Bajaj Auto Ltd. in Indien wurde eine gemeinsame Plattform für elektrische Zweiräder entwickelt, die für die Marken beider Partner für verschiedene Produkt- varianten verwendet wird. Die Markteinführung der ersten Produkte ist in den Folgejahren geplant. Durch unsere stetige Entwicklung alternativer Antriebstechnologien leisten wir somit einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Die KTM F&E GmbH ist Gründungsmitglied des SBMC (Swappable Bat- teries Motorcycle Consortium). Das im September 2021, nach intensiver Vorbereitungsarbeit gemeinsam mit drei weiteren Motorradherstellern (Honda, Yamaha, Piaggio) gegründete Konsortium wird in den kommenden 3 Jahren einen gemeinsamen technischen Standard für ein Batterie-Wech- selsystem inkl. der entsprechenden Batterie-Tauschstationen erarbeiten. Wir gehen davon aus, dass sich durch die im Projektinhalt vorgesehene internationale Standardisierung (z.B. CEN, ISO) ein Markt für dieses Bat- teriesystem entwickeln wird, der es erlaubt, die Erwartungen der Kunden hinsichtlich Reichweite, „Ladezeit“ (beschränkt sich auf die Zeit, die für den Austausch der Batterien benötigt wird) und Kosten zu erfüllen, und in dem sich für die Hersteller (Fahrzeug, Batterie, Lade-/Wechselstationen) jeweils positive Business Cases darstellen lassen. Die Arbeit des auch für weitere Mitglieder offenen Konsortiums wird somit einen wesentlichen 37 https://landbell-group.com/ Beitrag zur weiteren Verbreitung des elektrischen Antriebs in leichten 2-, 3- und 4-rädrigen Fahrzeugen mit einem Anwendungsschwerpunkt auf kürzere Distanzen (z.B. Tagesstrecken von <100km) leisten. Verwertung und Rückführung von Batterien KTM schenkt der Verwertung und der Rückführung von Lithium-Ionen- Batterien besondere Beachtung. Dies betrifft insbesondere die in den Elektrofahrzeugen verbauten Traktionsbatterien. Gemeint sind damit die Antriebsbatterien der KTM FREERIDE E sowie KTM SX-E und HUSQVARNA Motorcycles EE-Modelle, die ab dem Jahr 2014 in den Endkundenmarkt verbracht wurden. Diese Batterien sind auf Grund ihres hohen Energie- gehalts von bis zu 3,9 kWh und einer Betriebsspannung von bis zu 302,4 Volt je nach Bauart der so genannten Hochvolttechnologie zuzuordnen. Sie enthalten bis zu 360 Stück Lithium-Ionen-Einzelzellen und somit eine entsprechend große Menge an wertvollen Rohstoffen, deren Rückgewin- nung für eine weitere Verwendung in Hinblick auf die zunehmende Elek- tromobilität in der Zukunft des Individualverkehrs enorm wichtig ist. Um einen sorgsamen Umgang mit diesen wertvollen Ressourcen zu forcieren, wurde auf den Händlerkommunikationsplattformen der Vertriebsgesell- schaften eine Funktion implementiert, über die das KTM Händlernetz dazu verpflichtet ist, jede, in den Markt gebrachte Traktionsbatterie zu registrieren. Das erfolgt durch eine Auslieferungsurkunde, welche sowohl für Traktionsbatterien im Motorrad als auch für Ersatzteil-PowerPacks im System einzutragen ist. Wird im Laufe des Produktlebenszyklus die Transaktionsbatterie schwächer oder defekt, so kann diese auch direkt vom Hersteller repariert und einem erneuten Einsatz im Motorrad zugeführt werden. Batterieentsorgung Ein weiterer Handlungsansatz ist die Batterieentsorgung nach geltender EU-Gesetzgebung. Zu diesem Zweck arbeitet KTM mit einem renommier- ten Recycling-Unternehmen zusammen. Im Dezember 2019 wurde mit der Landbell Group37 ein Kooperationsvertrag geschlossen, auf Basis dessen für KTM/HUSQVARNA/GASGAS die Vorgaben der RICHTLINIE 2006/66/EG gezielter umsetzt werden. Im März 2021 wurde diese Vereinbarung auf die Fahrradmarken HUSQVARNA, GASGAS und R Raymon ausgeweitet. Das bedeutet, dass Landbell zentral für KTM/HUSQVARNA/GASGAS und die PIERER E-Bikes die Meldung aller „in Verkehr gebrachten“ Batterien an die jeweiligen Länderbehörden (24 Länder) durchführen wird. Ebenso kann die Entsorgung aller Arten von Starter- oder Antriebsbatterien am Ende ihres Lebenszyklus über die Landbell Group Partner in den Ländern erfolgen, oder das Sammeln von Altbatterien über die Landbell Group Organisationen direkt abgewickelt werden. Da bisher von den Vertriebstöchtern den Verpflichtungen der Richtlinie über individuelle Vereinbarungen entsprochen wurde, wird den Compliance Verpflichtungen durch diese von der Unternehmenszentrale in Mattighofen gesteuerte Maßnahme, in jeder Hinsicht effizienter nachgekommen.

78 Das Schulungskonzept heißt „Blended-Learning System“, es ist ein integriertes Lernkonzept. Das bedeutet, dass im vorbereitenden Schritt Onlinekurse zu absolvieren sind, die sich vor allem auf die Vorstellung der Modelle und Technologien konzentrieren. In der darauffolgenden prakti- schen 3-wöchigen Basisschulung in Anwesenheit wird Hand angelegt: Die Teilnehmer arbeiten maximal zu zweit an einem Fahrzeug und erlernen so Fehlersuche und Diagnostik auf interaktive Art und Weise. Schulungs- und Qualifikationsstand der Werkstatt-Techniker Ausstattung der Werkstatt mit Spezialwerkzeug Mindesterfüllungsrate von zwei ausgewählten KPIs Abarbeitungsrate von Serienstandsverbesserungen (Indikator, inwieweit Fachhändler die KTM AG Prozesse einhalten und dem Endkunden auch die bestmögliche technische Fahrzeugqualität zukommen lassen). Im Berichtsjahr fanden insgesamt – trotz COVID Reiserestriktionen – 66 teilweise parallele Präsenztrainings mit insgesamt 138 Trainingstagen statt. Nicht weniger als 161 Teilnehmer aus 21 Ländern konnten vor Ort und „hands-on“ ausgebildet werden. Gleichzeitig wurde das Basismodul BRONZE (eine 1-wöchige Präsenzschulung) digitalisiert und steht jetzt in mehreren Sprachen (DE, EN, FR, ES, IT) online zur Verfügung. Das soll neuen Händlern einen schnellen Einstieg in die KTM Service-Welt ermöglichen und die Basistechnologien vermitteln. Bei der weitergeführten Integration der Fahrradsparte wurde ebenfalls auf die bewährten Prozesse und Strukturen nach Motorradvorbild gesetzt. Die virtuelle Kommunikationsplattform „Dealer.net“ (für Fahrzeug- und Teilebestellung, Garantieabwicklung etc.) und das Global Support Center & Wissensdatenbank für den internationalen Support wurden auf die Fahrräder ausgedehnt. Dazu wurden Schulungsvideos in fünf Sprachen ausgerollt. Digitale Anleitungen Nach der erfolgreichen Einführung der digitalen Bedienungsanleitung im Jahr 2020, konnten wir im Jahr 2021 778.056 Downloads für alle Motorradmarken im Konzern verzeichnen. Lediglich 812 gedruckte Anleitungen wurden verschickt – ein großer Erfolg der Digitalisierung und Nachhaltigkeit sowie ein klares Zeichen dafür, dass die elektronische Anleitung beim Kunden akzeptiert wird. Messung der Händler- und Werkstattperformance für Hauptabsatzmärkte in Europa Als wichtiges Steuerungsinstrument, um die Werkstattqualität des Fachhandels und somit die Servicezufriedenheit unserer Kunden sicherzu- stellen, wurde 2021 die Werkstattevaluierung als Bonusvoraussetzung für den Fachhandel eingeführt. In Form eines KPI Dashboards wurde der Fokus auf 4 verschiedene Bereiche gelegt, die alle erfüllt sein müssen: Nicht abgearbeitete Serienstandsverbesserungen nach einem Werkstattaufenthalt: in diesem Bereich werden Einzelfälle analysiert in denen Fachhändler trotz eines dokumentierten Werkstattbesuches am Endkundenfahrzeug nicht den Letztstand Erfüllung von zwei individuellen Zielen, die durch die jeweiligen markt- verantwortlichen Kollegen je Fachwerkstatt festgelegt werden der Technik nachgerüstet haben. In Form eines KPI Dashboards wurden sechs verschiedene Kennzahlen definiert, aus denen die Werkstattperformance herausgelesen werden kann. Zwei KPIs sind 2021 Voraussetzung für einen Händlerbonus. Das ist für uns ein wichtiges Steuerungsinstrument, um Trends frühzeitig zu erkennen bzw. auch um etwaige Projekterfolge messen und steuern zu können. Die KPIs decken folgende Schwerpunkte ab: Eckpunkte der Werkstattperformance-Evaluierung: Verfügbarkeit und Nutzung von Spezialwerkzeugen Ausbildungsstand in den Werkstätten Zwei individuelle Ziele NÄCHSTE SCHRITTE Ein gut aufgestellter Support ist der Schlüssel zu zufriedenen und vor allem loyalen Kunden. Die Kundenansprüche haben sich in den letzten Jahren durch die Digitalisierung stark verändert. Um diesen Erwartungen gerecht zu werden, werden die Customer Service Aktivitäten für alle Marken auch in 2022 weiter ausgebaut. Die Customer Dashboard Applikation „Motohub“, als wichtige Informationsdrehscheibe zum Kunden, war ein wesentliches Projekt, das 2020 gestartet und nach Testläufen im Jahr 2021 an ausgewählte Testkunden ausgerollt wurde. Mit dieser Applikation soll der Kunde alle fahrzeugrelevanten Informationen an einer Stelle zur Hand haben. Egal, ob es eine Information aus der Bedienungsanleitung ist, Infos zum nächsten Service, der Garantie oder dem Mobilitätsservice. Das Thema Sicherheit unserer Produkte findet hier ebenfalls Berücksichtigung durch die direkte Anbindung an unsere Datensysteme. So können wir eine weitere Möglichkeit nutzen, den Kunden schnell und sicher über unsere Produkt- verbesserungsmaßnahmen zu informieren. Aus dem Customer Dashboard steht dem Kunden auch ein Kontaktformular für Anfragen zur Verfügung.

80 Predictive Maintenance Über alle Abteilungen der PIERER Innovation hinweg wird das Thema Predictive Maintenance betrachtet. Das Tech Scouting Team beschäftigt sich mit Technologien, die es erlauben, Verschleiß und Abnützung in Echtzeit festzustellen und zu übertragen. Unsere Data Scientisten entwickeln dazu spezielle Algorithmen, um diese Daten auszuwerten und Handlungsanweisungen abzuleiten. Das Commerce Team nutzt diese Erkenntnisse, um eine seamless maintenance experience sowohl für den Händler als auch für den Kunden zu entwickeln. A N G A BEN GEM Ä S S EU -TA XO - N O MIE A RT. 8 (L 4 43/9) F ÜR DA S GESCH Ä F T S JA HR 2021 Im Rahmen des Aktionsplans zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums („EU Action Plan on Sustainable Finance“) ist die Umlenkung von Kapitalströmen in nachhaltige Investitionen eine wesentliche Zielsetzung. Vor diesem Hintergrund ist Mitte 2020 die EU-Taxonomie-Verordnung (Taxonomie-VO) in Kraft getreten, die als einheitliches und rechtsver- bindliches Klassifizierungssystem festlegt, welche Wirtschaftstätigkeiten in der EU als „ökologisch nachhaltig“ gelten. Über die Ergebnisse dieser Klassifikation ist unternehmensspezifisch jährlich zu berichten. In Artikel 9 der Taxonomie-VO werden die folgenden sechs Umweltziele genannt: Klimaschutz; Anpassung an den Klimawandel; die nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen; der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft; Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung; der Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme. Die EU hat aktuell für zwei Umweltziele (Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel) Vorgaben zu nachhaltigen Wirtschaftstätigkeiten im Sinne der EU-Taxonomie veröffentlicht. Durch die Beschreibung der Wirtschaftstätigkeit in den Delegierten Rechtsakten ist festgelegt, welche Wirtschaftstätigkeiten grundsätzlich in Betracht gezogen werden können. Im Hinblick auf die Klassifizierung einer Wirtschaftstätigkeit als „ökolo- gisch nachhaltig“ im Sinne der EU-Taxonomie ist eine Unterscheidung zwischen Taxonomie-Fähigkeit und Taxonomie-Konformität erforderlich. Im ersten Schritt ist zu prüfen, ob eine Wirtschaftstätigkeit im Delegierten Rechtsakt beschrieben ist und somit Taxonomie-fähig ist. Ausschließlich Taxonomie-fähige Wirtschaftstätigkeiten können bei Erfüllung bestimmter Kriterien als „ökologisch nachhaltig“ gelten. Entsprechend ist im zweiten Schritt zu evaluieren, ob die genannten technischen Bewertungskriterien erfüllt sind, um als Taxonomie-konform klassifiziert zu werden. Für das Berichtsjahr 2021 sind gemäß einer von der EU gewährten Erleichterung lediglich die Anteile der Taxonomie-fähigen und nicht Taxo- nomie-fähigen Wirtschaftstätigkeiten an Umsatz sowie Investitions- und Betriebsausgaben offenzulegen. In diese Betrachtung werden grundsätzlich alle vollkonsolidierten und quotal konsolidierte Konzerngesellschaften hinsichtlich ihrer Umsatzer- löse, Investitions- und Betriebsausgaben einbezogen. Die Basisgröße für die Umsatzerlöse stellen die in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dieser Position ausgewiesenen Beträge dar. Basis der Investitionsausga- ben sind die Zugänge an Sachanlagen und immateriellen Vermögenswer- ten während des betrachteten Geschäftsjahres vor Abschreibungen und etwaigen Neubewertungen für das betreffende Geschäftsjahr und ohne Änderungen des beizulegenden Zeitwerts. Außerdem umfasst sie auch Zugänge zu Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten, die aus Unternehmenszusammenschlüssen resultieren (Anwendung von IFRS (IAS 16, 38, 40, 41, IFRS 16); sowie nationale Rechnungslegungsmetho- den, falls IFRS nicht angewendet werden). Erworbene Firmenwerte werden dabei nicht berücksichtigt. Investitionen in langfristige Vermögenswerte, die als zur Veräußerung oder als zur Ausschüttung klassifiziert sind, wer- den nur bis zum erstmaligen Zeitpunkt der entsprechenden Klassifikation berücksichtigt. Die Basis für die Betriebsausgaben stellen die direkten, nicht aktivierten Kosten für Forschung und Entwicklung, Gebäudesanierungsmaßnahmen, kurzfristige Leasingverhältnisse (Short-Term-Leasing), Wartung und Instandhaltung sowie alle anderen direkten Ausgaben für die laufende Instandhaltung von Sachanlagen durch das Unternehmen oder durch Dritte dar, die notwendig sind, um die fortlaufende und wirksame Funktionsfähigkeit dieser Anlagen zu gewährleisten. Aufgrund von Art 8 Z 1 der VO iVm § 243b bzw. § 267a UGB ist die PIERER Mobility AG dazu verpflichtet, die Regulatorik der Taxonomie-VO anzuwenden. Gemäß § 245a Abs 1 UGB ist der Konzernabschluss der PIERER Mobility AG zum Abschlussdatum nach den IFRS aufgestellt worden. Die für die Berechnung des Umsatz-, CapEx- und OpEx-Kennzahl genutzten Beträge basieren entsprechend auf den im Konzernabschluss berichteten Zahlen.

82 Aufgrund von weiteren regulatorischen Entwicklungen bei der EU-Taxo- nomie können sich 2022 Abweichungen sowie Änderungen hinsichtlich der Offenlegung ergeben. Ab dem Geschäftsjahr 2022 werden außerdem weitergehende Analysen zur Erfüllung bestimmter Kriterien in Bezug auf die identifizierten Wirtschaftstätigkeiten notwendig. Hierzu zählen neben der Evaluierung in Bezug auf die Konformitätskriterien auch die Beurtei- lung, ob die Taxonomie-fähigen Wirtschaftstätigkeiten einen wesentlichen Beitrag zu einem von der Taxonomie-VO definierten Umweltziel leisten und ob kein anderes Umweltziel wesentlich beeinträchtigt ist. Zudem muss die Erfüllung von Sozialen Mindeststandards entsprechend den OECD – Leitsätze für multinationale Unternehmen, UN – Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, ILO Kernarbeitsnormen und Internationa- len Menschenrechtscharta sichergestellt werden. Wels, im März 2022 Der Vorstand Dipl.-Ing. Stefan Pierer, CEO Mag. Friedrich Roithner, CFO Ing. Mag. Hubert Trunkenpolz Mag. Viktor Sigl, MBA

84 K E N N Z A H L E N I. U N T ERN EH M E N GRI 205-2 Antikorruptionsschulungen Mitarbeiter gesamt 1) davon Arbeiter (inkl. Lehrlinge) davon Angestellte (inkl. Lehrlinge) davon Führungskräfte Vorstand und Aufsichtsrat Information der Mitarbeiter über Antikorruption (z.B. Aushändigung Code of Conduct) Über Antikorruption informierte Personen Anteil über Antikorruption informierte Personen Mitarbeiter nach Angestelltenkategorie Arbeiter (inkl. Lehrlinge) gesamt Anteil Arbeiter Angestellte (inkl. Lehrlinge) gesamt Anteil Angestellte Führungskräfte gesamt Anteil Führungskräfte Vorstand und Aufsichtsrat Anteil Vorstand und Aufsichtsrat Antikorruptionsschulungen (z.B. E-Learning oder Präsenzschulungen) Personen mit Antikorruptionsschulung gesamt Personen mit Antikorruptionsschulung Anteil (gerundet) Mitarbeiter nach Angestelltenkategorie Arbeiter (inkl. Lehrlinge) gesamt Anteil Arbeiter (gerundet) Angestellte (inkl. Lehrlinge) gesamt Anteil Angestellte (gerundet) Führungskräfte gesamt Anteil Führungskräfte (gerundet) Vorstand und Aufsichtsrat 2) Anteil Vorstand und Aufsichtsrat (gerundet) Einheit Köpfe Köpfe Köpfe Köpfe Köpfe Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent 2021 4.751 1.930 2.207 614 8 3.559 74,9% 936 48,5% 2.040 92,4% 575 93,6% 8 2020 4.293 1.822 1.896 575 8 2.669 62,2% 741 40,7% 1.499 79,1% 421 73,2% 8 100,0% 100,0% 2.018 42,5% 354 18,3% 1.268 57,5% 396 64,5% 0 0,0% 49 1,1% 0 0,0% 9 0,5% 35 6,1% 5 62,5% 2019 4.190 1.757 1.989 444 8 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 104 2,5% 0 0,0% 0 0,0% 104 23,4% 0 0,0% auf Gruppenebene erst seit 2020 systematisch erfasst und stets erweitert. Im Jahr 2019 fanden Schulungen nur bei der KTM AG statt. Der Verhaltenskodex wird seit 01.09.2021 1) Darstellung exkl. Leiharbeiter, externe Dienstnehmer und DealerCenter Digital GmbH. Führungskräfte umfassen Vorstände (exkl. Vorstände der PIERER Mobility AG), Geschäftsführer, Bereichsleiter, Teilbereichsleiter, Abteilungsleiter und Teamleiter. Die Aktivitäten zur Information über Antikorruption sowie zur Antikorruptionsschulungen der Mitarbeiter wurden standardmäßig beim Neuabschluss von Vertragsbeziehungen der KTM AG Gruppe und der PIERER E-Bikes Gruppe an die Vertragspartner (Lieferanten/Subunternehmer) als Anlage zur Geheimhaltungsvereinbarung übermittelt. 2) In 2020 fand im Rahmen der Aufsichtsratssitzung der KTM AG die Schulung der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder statt. Demnach wurden alle Vorstandsmitglieder sowie ein Aufsichtsratsmitglied der PIERER Mobility AG geschult. Korruptionsschulungen nach Kontinent 1) Mitarbeiter gesamt davon Personen mit Antikorruptionsschulungen: Mitarbeiter in Österreich Mitarbeiter in Deutschland Einheit Köpfe Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent 2021 4.751 2.006 42,22% 2 0,04% 2020 4.293 - - - - 2019 4.190 - - - -

86 GRI 405-1 Diversität Mitarbeiter gesamt Führungskräfte1) davon männlich davon weiblich davon < 30 Jahre davon 30-50 Jahre davon > 50 Jahre Angestellte davon männlich davon weiblich davon < 30 Jahre davon 30-50 Jahre davon > 50 Jahre Arbeiter davon männlich davon weiblich davon < 30 Jahre davon 30-50 Jahre davon > 50 Jahre Leiharbeitskräfte davon männlich davon weiblich davon < 30 Jahre davon 30-50 Jahre davon > 50 Jahre Einheit Köpfe Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent 2021 5.249 617 11,8% 518 84,0% 99 16,0% 40 6,5% 455 73,7% 122 19,8% 2.215 42,2% 1.553 70,1% 662 29,9% 793 35,8% 1.206 54,4% 216 9,8% 1.931 36,8% 1.565 81,0% 366 19,0% 546 28,3% 997 51,6% 388 20,1% 486 9,3% 345 71,0% 141 29,0% 217 44,7% 240 49,4% 29 6,0% 2020 4.586 575 12,5% 489 85,0% 86 15,0% 35 6,1% 432 75,1% 108 18,8% 1.896 41,3% 1.323 69,8% 573 30,2% 681 35,9% 1.036 54,6% 179 9,4% 1.822 39,7% 1.498 82,2% 324 17,8% 504 27,7% 969 53,2% 349 19,2% 294 6,4% 251 85,4% 43 14,6% 134 45,6% 147 50,0% 13 4,4% 2019 4.368 444 10,2% 380 85,6% 64 14,4% 34 7,7% 334 75,2% 76 17,1% 1.989 45,5% 1.426 71,7% 563 28,3% 723 36,3% 1.086 54,6% 180 9,0% 1.757 40,2% 1.420 80,8% 337 19,2% 508 28,9% 940 53,5% 309 17,6% 178 4,1% 155 87,1% 23 12,9% 88 49,4% 82 46,1% 8 4,5% Darstellung exkl. Vorstände PIERER Mobility AG, inkl. Leiharbeiter, ab 2021 inkl. DealerCenter Digital GmbH. In 2019 inkl. Mitarbeiter Avocodo GmbH und Pierer E-Bikes GmbH (vormals PEXCO GmbH). 1) Geänderte Definition der Führungskräfte, daher 2020 und 2019 nicht vergleichbar. Führungskräfte umfassen Vorstände (exkl. Vorstände der PIERER Mobility AG), Geschäftsführer, Bereichsleiter, Teilbereichsleiter, Abteilungsleiter und Teamleiter. 2019: Führungskräfte-Darstellung für gesamt Europa, 2020 und 2021: Führungskräfte-Darstellung global.

88 Aus- und Weiterbildung nach Geschlecht Männliche Mitarbeitende gesamt Durchschnittliche Anzahl pro Mitarbeiter/männlich Weibliche Mitarbeitende gesamt Durchschnittliche Anzahl pro Mitarbeiter/weiblich nach Angestelltenkategorie Arbeiter (inkl. Lehrlinge) gesamt Durchschnittliche Anzahl pro Arbeiter Angestellte (inkl. Lehrlinge) gesamt Durchschnittliche Anzahl pro Angestellte Führungskräfte gesamt Durchschnittliche Anzahl pro Führungskraft Einheit 2021 2020 2019 1) in Stunden in Stunden in Stunden in Stunden in Stunden in Stunden in Stunden in Stunden in Stunden in Stunden 97.094 27 26.944 24 55.169 29 48.019 22 20.850 34 23.007 7 6 269 6 3.856 2 14.034 7 11.386 20 36.698 12 9.171 10 12.619 7 23.051 13 10.199 25 1) Berichtigung: Im Jahr 2020 wurde die Gesamtanzahl der Weiterbildungsstunden, Gesamtanzahl der Angestellten, Gesamtanzahl der Arbeiter und die Gesamtanzahl der Führungskräfte auf Grund eines Formelfehlers falsch ausgegeben. Diese Zahlen wurden im Berichtsjahr 2021 berichtigt. 2) Aus- und Weiterbildungsstunden in Australien in 2020: 120h. Im Jahr 2021 fanden hier auf Grund der Lockdowns in der Corona-Pandemie keine Ausbildungen statt. Aus- und Weiterbildungsstunden DealerCenter Digital GmbH in 2021: 7 h. Aus- und Weiterbildungsstunden in anderen liegen aktuell nicht vor. III. U M W ELT U N D RES SOURCE N , I N N OVAT IO N U N D P RO DU K T IO N Eigener Indikator Forschung und Entwicklung (F&E) Anzahl Mitarbeiter in der F&E Anzahl Mitarbeiter in der F&E in % der Gesamtmitarbeiter Investitionen davon für alternative Antriebstechnologien (z.B. Elektromobilität) F&E-Aufwendungen vom Umsatz Eigener Indikator Alternative Antriebstechnologien (z. B. Elektromobilität) Motorräder davon elektrifiziert Fahrräder davon elektrifiziert Anteil aller elektrifizierten Two-Wheelers GRI 302-1 Energie- und Wasserverbrauch Gasverbrauch 1) Stromverbrauch 1) Fernwärme Anteil erneuerbare Energie (Strom und Fernwärme) Anteil fossile Energie (Strom und Fernwärme) Wasserverbrauch aus der Produktion 2) Treibstoff Prüfstände Einheit Köpfe in Prozent in € Mio. in € Mio. in Prozent 2021 976 18,6% 131 18,8 8,0% 2020 808 17,6% 111 7,9 9,0% Einheit 2021 2020 Stückzahl Stückzahl Stückzahl Stückzahl in Prozent 332.881 3.357 102.753 76.916 18,43% 270.407 2.166 73.277 56.064 16,94% 2019 789 18,1% 121 - 9,1% 2019 n.a. n.a. n.a. n.a. n.a. Einheit 2021 2020 2019 kWh kWh kWh in Prozent in Prozent m³ in Liter 21.282.489 22.841.717 671.940 99,48% 0,52% 4.185 443.449 17.924.474 19.035.648 619.350 n.a. n.a. 3.364 317.246 20.063.068 21.129.187 637.114 n.a. n.a. 3.618 480.474 1) Aus Gründen der Wesentlichkeit enthält die Tabelle ausschließlich Werte aus den Unternehmens- und Produktionsstandorten der KTM AG, KTM Technologies GmbH und 2) Werte gerundet. Wasserverbraucht bezieht sich auf die Standorte in Mattighofen und Munderfing. PIERER Mobility AG.

90 4) Die Berechnung erfolgt auf Basis von EU-Homologationsdaten zu den Treibstoffverbräuchen lt. WMTC und unter Berücksichtigung der durchschnittlichen jährlichen Laufleistung sowie der durchschnittlichen Lebensdauer. Die Enduro Competition Modelle werden in einem mechanisch und elektronisch gedrosselten Zustand homologiert. Oftmals werden die Motorräder jedoch, auf eigene Verantwortung der Kunden, im ungedrosselten Zustand bei Amateur und Profi Rennsportveranstaltungen genutzt. Dies resultiert in einem deutlich höheren 5) Berechnet aus dem gesamten CO2-Fußabdruck (market based Scope 1+2 und scope 1-3) geteilt durch die Anzahl der verkauften Fahrzeuge (PTW und X-BOW) 6) Berechnet aus Strom-, Fernwärme- und Erdgasverbrauch geteilt durch die Gesamtzahl verkaufter Fahrzeuge (PTW und X-BOW). In den Jahren 2021 und 2020 wurde zur Berechnung der Strom- und Fernwärmebezug "market based" verwendet, im Jahr 2019 wurde auf "location based" zurückgegriffen (Unterschied ist sehr gering und daher vernachlässigbar). Verbrauch und Treibhausemissionen. Die von Bajaj Auto direkt vertriebenen KTM Modelle sind in der Berechnung mit betrachtet. Für die Berechnung der Nutzungsphase wurden verkaufte Motorräder im B2C (Retail) Geschäft herangezogen sowie X-Bow und ab 2021 auch E-Bicycles im B2B (Wholesale) Geschäft: Anzahl der für die Berechnung zugrunde gelegten Fahrzeuge 324.476 (Vorjahr: 229.536 exkl. E-Bicycles). Nicht zulassungsfähige Motorradmodelle (bspw. Motocross, Cross Country, Sport Minicycles) wurden aufgrund einer unzureichenden Datenbasis (fehlende Verbrauchs- und Laufleistungsdaten) nicht betrachtet. Insgesamt wurden 332.881 Motorräder und 76.916 E-Bicycles in 2021 verkauft (Vorjahr: 270.407 Motorräder, 56.064 E-Bicycles). Die in die Auswertung einbezogenen Werte basieren auf EU-Homologationsdaten der jeweiligen Modelle. 2021 gab es mehrere Homologationsnachträge der MY21 Street und MY22 Enduro Modelle aufgrund veränderter Katalysatorzusammensetzungen. Dies hatte nachträglich Auswirkungen auf die Flottenemissionen und den Verbrauch in den vergangenen zwei Berichtsjahren. Es gibt lt. Kyoto-Protokoll sieben Haupt-Treibhausgase, die zum Klimawandel beitragen: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O), Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW), Perfluorkoh- lenwasserstoffe (PFC), Schwefelhexafluorid (SF6) und Stickstofftrifluorid (NF3). CO2-e ist die universelle Maßeinheit zur Angabe des globalen Erwärmungspotentials (GWP) jedes der sieben Treibhausgase, ausgedrückt als GWP einer Einheit Kohlendioxid. Es wird verwendet, um die Freisetzung (oder Vermeidung der Freisetzung) verschiedener Treibhausgase auf einer gemeinsa- men Basis zu bewerten. Eigener Indikator Fahrzeugassemblierung Einheit 2021 2020 2019 Motorräder 1) Jahresproduktionsmenge in Mattighofen 2) 1) In 2021 waren es 234 Produktionstage. 2) Produktionsmenge im Headquarter in Österreich. Eigener Indikator Zertifizierungen Umweltmanagementsystem Qualitätsmanagementsystem Funktionale Sicherheit IT & Informationssicherheit Road Vehicles – Cyber Security Engineering Akustik – Prüfstrecke zur Messung der Geräuschemission von Straßenfahrzeugen GRI 306-3 Abfallmenge Abfall gesamt KTM Components GmbH Metallabfälle (exkl. Aluminiumabfälle) Aluminiumabfälle Abfälle zur Verwertung Gefährliche Abfälle Sonstige Abfälle KTM AG Metallabfälle (exkl. Aluminiumabfälle) Aluminiumabfälle Abfälle zur Verwertung Gefährliche Abfälle Sonstige Abfälle Angefallener Abfall je produziertes Fahrzeug Entsorgte Verpackungsmaterialien je Fahrzeug 1) Ø Fahrzeuge /Tag Fahrzeuge /Jahr 765 178.992 708 140.252 700 160.098 ISO 14001 ISO 9001 ISO 26262 Tisax Zertifizierung Security Level2 ISO 21434 ISO 10844 Die Entwicklungsprozesse orientieren sich an ISO 26262. Der Prozess orientiert sich an ISO 27001/ 27002 Der Prozess befindet sich im Aufbau. Einheit 2021 2020 2019 kg kg kg kg kg kg kg kg kg kg kg kg kg kg kg 6.393.019 4.822.664 5.192.327 1.035.750 526.477 14.960 368.940 70.453 54.920 5.357.269 260.157 246.513 4.118.310 267.500 464.789 30,39 20,32 929.665 490.873 46.538 287.580 46.694 57.980 3.892.999 170.119 221.017 2.838.400 221.133 442.330 28,59 15,90 1.189.675 567.278 56.192 434.013 66.662 65.530 4.002.652 167.651 209.620 2.890.810 188.681 545.890 29,02 17,21 Aus Gründen der Wesentlichkeit enthält die Tabelle ausschließlich Werte aus den produzierenden Standorten der KTM Gruppe in Mattighofen und Munderfing. Beschreibung Abfallarten / Metalle: u.a. diverser Metallschrott, Kabelschrott, Späne gemischt, Protoypen. Aluminium: u.a. Guss, Verhüttung, Späne; Abfälle zur Verwertung: u.a. Altholz (unbehandelt, stofflich), Altholzpaletten, Altpapier, diverse Kartonagen; Gefährliche Abfälle: Altöl, Bohremulsion, diverse Lösungsmittel, Reiniger, Eisenbahnschwellen; Sonstige Abfälle: u.a. Gipskarton, Altreifen, Gewerbemüll. 1) Zu den entsorgten Verpackungsmaterialen zählen ausschließlich die in der KTM AG (Standorte Mattighofen und Munderfing) angefallenen Abfälle zur Verwertung exklusive Grünabfälle und Altglas (Altpapier, Kartonagen, Altholz, Altholzpaletten, Polypropelen-Paletten, vermischte Kunststoffe, sortenreines Styropor, Kunststoffverpackung/EPS-TPU). Der Anteil der Verpackungsmaterialien an den Metallabfällen konnte im Berichtsjahr nicht separat ausgewertet werden, da diese mit allen anderen Metallabfällen, die in der KTM AG an den Standorten Mattighofen und Munderfing anfallen, entsorgt werden. Diese Menge stellt jedoch keinen wesentlichen Anteil dar.

92 Maßnahme Verbesserung der Verkehrsanbindung Vereinfachung des internen Bewerbungsprozesses Lokale Beschäftigung: Jobs Mitarbeiter werben Mitarbeiter UMWELTBEWUSSTE PRODUKTION Effizienz beim Materialeinsatz Ausbau der Lagereinrichtungen für gefährliche Arbeitsstoffe und Abfälle Einheitliche Abfallwirtschaftskonzepte Einheitliche Beschriftung der Sammelbehälter ISO 14001 Zertifizierung Justierungen im Abfallmanagement Umstellung auf Ölabsaugung Umstellung Schraubensicherung Verbesserte Abfalltrennung Beschreibung Für den Werksverkehr soll ein Angebot für Mitarbeiter entwickelt werden, um mittels Shuttlebussen (von KTM organisiert) ins Unternehmen zu kommen. Zudem soll das Postbus Angebot im Innviertel erweitert werden. Um die Weiterentwicklung der KTM Mitarbeiter zu fördern, wurde eine Richtlinie für interne Bewerbungsprozesse definiert. Im Intranet werden nun Informationen bereitgestellt und der Zugang für Interessierte somit vereinfacht. Im Produktionsbereich wurde das Projekt gestartet, um motivierte Mitar- beiter zu finden und den Bedarf an zusätzlichen Produktionsressourcen zu decken. Die Aktion ist zunächst bis Ende 2021 geplant, eine Ausrollung wird nachfolgend diskutiert. Status Termin 2021 Termin 2022 2021 2021 2021 2021 Im Zuge der Erneuerung bestimmter Lagerbereiche werden die Lagerorte für die Aufnahme gefährlicher Arbeitsstoffe und gefährlicher Abfälle ausgebaut und für ihren Zweck geeignet modernisiert. Die Abfallwirtschaftskonzepte der KTM AG und der KTM Components wurden neu aufgesetzt und in diesem Zuge vereinheitlicht. Zur einfacheren Trennung von Abfällen wurde im Jahr 2021 eine ein- heitliche Beschriftung (Farbe/Icon) von Abfallsammelbehältern in der Produktion (Altpapier, Restmüll, Karton, Kunststoff gemischt, ölhaltige Abfälle, Spraydosen) umgesetzt. Ziel ist eine höhere Qualität im Bereich der verwertbaren Abfälle. Eine Zertifizierung des Umweltmanagementsystems nach ISO 14001 konn- te im Jahr 2021 erfolgreich abgeschlossen werden. Zertifiziert wurden die Standorte der KTM AG in Mattighofen und Munderfing (Österreich), sowie die KTM Forschungs- und Entwicklungs GmbH und die KTM Components GmbH. In diesem laufenden Prozess erfolgte im Jahr 2021 die Zertifizierung des Entsorgers zum Entsorgungsfachbetrieb auf Empfehlung von KTM. Für 2022 sind erneute Justierungen wie die Verbesserung der Sortierquote, ein Schulungsprogramm für Mitarbeiter und die Einführung einer weiteren Trennung in der Abfallsammlung geplant. Die Motorkomplettierung wurde neu gestaltet. Dabei wurde eine Ölabsaugungsanlage installiert, welche das bisherige Öl-Ablassen und gegebenenfalls anfallende Aufnehmen mit Lappen ersetzt. Somit konnten ölhaltige Abfälle aus diesem Prozess vermindert werden. Die Schraubensicherung, welche zuvor flüssig aufgetragen wurde, wird nun in anwendbaren Fällen eine bereits vom Zulieferer fix auf das Schraubengewinde aufgetragene Version eingesetzt. Das reduziert das Abfallaufkommen von Leergebinden in der Produktion. Für 2021 lagen die Schwerpunkte dieser laufenden Maßnahme auf der getrennten Sammlung von Papier im Büro sowie von Kunststoff und EPS in der Produktion. So konnte die Quote reinen Kunststoffs zur Verwertung, der nicht mehr im Restmüll landet, deutlich gesteigert werden. 2021 2023 2021 2021 2021 2021 2020 2021 2020 2022 2021 2021 2019 2021 2021 laufend

94 Maßnahme Beschreibung Status Termin Termin FAIRE GESCHÄFTSPRAKTIKEN Business Compliance E-Learning Tool „Compliance und Code of Conduct“ Das E-Learning Tool schult die wesentlichen Inhalte des Code of Conduct und geht auf die Bedeutung von Compliance und zugehörige Maßnahmen ein. Die Schulung ist verpflichtend für neue Mitarbeiter. Schulungen zu Datenschutz und DSGVO Der Inhalt im E-Learning Tool zu Datenschutz und DSGVO wurde 2021 auch auf Englisch angeboten. Im Jahr 2022 sind weitere Überarbeitungen geplant, ebenso wie gezielte Schulungen für Fachbereiche mit besonders hohem Kontakt zu Datenschutzthemen. 2021 2021 2021 2022 Das Vorhaben des aktiven Containertrackings soll die Transparenz im Containerzulauf steigern. Die gesteigerte Sichtbarkeit dank Live-Tracking und die bessere Kenntnis über die Transportwege der verschiedenen Ladungen bewirkt insgesamt eine bessere Planung und hilft, Luftfrachten zu vermindern. Die IST-Erhebung läuft gerade, anschließend soll ein Zielwert festgelegt werden. Der Anteil der ISO 14001-zertifizierten Lieferanten soll weiter steigen und eine neue Zielgröße im Einkauf werden. Der Code of Conduct wurde im Jahr 2021 inhaltlich aktualisiert, auf der Webseite veröffentlicht und ist Bestandteil der NDA für Geschäftspart- ner. Diesen wird eine 30-tägige Widerrufsfrist eingeräumt, andernfalls verpflichten sie sich zur Einhaltung des Code of Conduct. Ist ein gleich- wertiger oder strikterer Code vorhanden, wird dieser ebenso akzeptiert. Zukünftig sollen Konfliktmaterialien als weiteres Thema in die Richtlinie aufgenommen werden. Die Erklärung zeigt Maßnahmen und Pläne der PIERER Mobility-Gruppe, um moderne Sklaverei und Menschenhandel innerhalb des Konzerns und der Lieferkette zu verhindern. Sie ist zusammen mit dem Code of Conduct Bestandteil von Vereinbarungen zwischen dem Unternehmen und der Geschäftspartner. Das Projekt soll die Bedarfe und Ansprüche aller Abteilungen bündeln und die Kapazität in den Zulieferströmen optimal nutzbar machen. Machbar- keitsprüfungen verschiedener Methoden sind Teil des Projekts. Bereits erfolgt ist die Konsolidierung der gesamten Ware aus Indien an zwei Standorten. Eine Ausweitung auf Japan wird derzeit geprüft. Nach einer ersten Umfrage unter Lieferanten bezüglich Umweltstandards im Jahr 2021 erfolgt eine detaillierte Prüfung verschiedener Optionen für eine Plattform zur systematischen Erhebung von Umwelt- und Sozialstan- dards in der Lieferkette. Eine erste Lösung soll im Jahr 2022 in Betrieb genommen werden. 2022 wird ein SCM Lieferantenaudit mit Fokus auf Einkauf und Lieferkette implementiert. Im allgemeinen Audit werden ebenfalls Fragen zu Umwelt und sozialen Aspekten bewertet. Diese Kriterien sollen zukünftig (nach erfolgreichem Anlauf und Implementation, geplant 2023) ausgebaut werden, um ein eigenständiges und detaillierteres "Nachhaltigkeitsaudit" abzubilden. 2021 2022 2021 2022 2021 2021 2021 2021 2021 2022 2021 2022 2021 2023 Umwelt- und Sozialstandards in der Lieferkette Aktives Containertracking Anteil der ISO 14001-zertifizierten Lieferanten Code of Conduct: Aktualisierung und neue Verpflichtung Erklärung zu moderner Sklaverei und Menschenhandel Optimierung der Inboundanlieferungen Prüfung einer Sustainability Platform für die Beschaffung SCM Lieferantenaudit Legende: Neu In Bearbeitung Fertig

96 GRI-Standard 102-50 102-51 102-52 102-53 102-54 102-55 102-56 Beschreibung Berichtszeitraum Datum des letzten Berichts Berichtszyklus Ansprechpartner bei Fragen zum Bericht Erklärung zur Berichterstattung in Über- einstimmung mit den GRI Standards GRI-Inhaltsindex Externe Prüfung Erläuterungen I Auslassungen 01.01.2021 - 31.12.2021 Bericht über das Geschäftsjahr 2020 jährlich Verweis I Kapitel Seite(n) Berichterstattung in Übereinstimmung mit den GRI Standards: „Option Kern“. Erstmalig erlangt in 2020. Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers Impressum Über diesen Bericht Anhang Über diesen Bericht, Anhang 103 103 95-100 101, 103 30 30 30 30 30, 84 Unsere Werte & unser Geschäftsverständnis Unsere Werte & unser Geschäftsverständnis Unsere Werte & unser Geschäftsverständnis Business Compliance, Anti-Korruption und fairer Wettbewerb Anti-Korruption und fairer Wettbewerb, siehe Tabelle im Anhang I.UNTERNEHMEN Business Compliance (Bekämpfung von Korruption, Einhaltung der Menschenrechte, Umwelt) 103 103-1 Managementansatz 2016 Erläuterung der wesentlichen Themen und ihrer Abgrenzungen Seit 01.09.2021 Übermittlung des Verhaltenskodex standard- mäßig beim Neuabschluss von Vertragsbeziehungen der KTM AG Gruppe und der PIERER E-Bikes Gruppe an die Vertragspartner (Lieferanten/Subunternehmer) als Anlage zur NDA. 103-2 103-3 205 205-2 205-3 307 307-1 103 103-1 103-2 103-3 412 412-3 Datenschutz 103 103-1 103-2 103-3 418 418-1 Der Managementansatz und seine Bestandteile Beurteilung des Managementansatzes Korruptionsbekämpfung 2016 Kommunikation und Schulungen zu Richtlinien und Verfahren zur Korruptionsbekämpfung Bestätigte Korruptionsvorfälle und ergriffene Maßnahmen Umwelt Compliance Nichteinhaltung von Umweltschutzgesetzen und -verordnungen Managementansatz 2016 Erläuterung der wesentlichen Themen und ihrer Abgrenzungen Der Managementansatz und seine Bestandteile Beurteilung des Managementansatzes Prüfung auf Einhaltung der Menschenrechte 2016 Erhebliche Investitionsvereinbarungen und -verträge, die Menschenrechtsklauseln enthalten oder auf Menschenrechtsaspekte geprüft wurden. Managementansatz 2016 Erläuterung der wesentlichen Themen und ihrer Abgrenzungen Der Managementansatz und seine Bestandteile Beurteilung des Managementansatzes Schutz der Kundendaten Begründete Beschwerden in Bezug auf die Verletzung des Schutzes und den Verlust von Kundendaten II. MITARBEITER UND GESELLSCHAFT Lokale Beschäftigung: Jobs 103 103-1 Managementansatz 2016 Erläuterung der wesentlichen Themen und ihrer Abgrenzungen Der Managementansatz und seine Bestandteile Beurteilung des Managementansatzes 103-2 103-3 Bei Korruptionsschulungen wurde die Auswertung in 2021 nach Kontinenten erweitert. Im Berichtsjahr gab es keine bekannten Fälle oder Verfahren betreffend Korruption. Im Berichtsjahr gab es keine relevanten Fälle in Bezug auf Nichteinhaltung von Umweltschutzgesetzen und/oder -verordnungen, die Verfahren, Bußgelder und/oder sonstige Sanktionen nach sich gezogen haben. Business Compliance, Umweltaspekte ent- lang des Produktlebenszyklus, Tabelle im Anhang 30, 63, 85 Unsere Werte & unser Geschäftsverständnis Unsere Werte & unser Geschäftsverständnis Unsere Werte & unser Geschäftsverständnis Anti-Korruption und fairer Wettbewerb, Achtung der Menschenrechte Business Compliance/Ergebnisse, Leistungskennzahlen In 2021 wurden insgesamt fünf Bestellungen von Produktionsanlagen getätigt, die eine Investitionssumme von EUR 300.000 überstiegen haben. Hinsichtlich Sachanlagein- vestitionen in An-, Um- bzw. Zubau von Gebäuden wurden im Berichtszeitraum keine erheblichen Bestellungen getätigt. Mit Hilfe von einem IT-Security- und Riskmanagement- System unternehmensrelevante Risiken zu erkennen und zu steuern Gewährleistung durch umfassendes Datenschutz- Managementsystem und -Richtlinie Laufende Weiterentwicklung der IT-Sicherheitsmaßnahmen, regelmäßige interne und externe Sicherheitsaudits Unsere Werte & unser Geschäftsverständnis/ Datenschutz und Cybersecurity Unsere Werte & unser Geschäftsverständnis/ Datenschutz und Cybersecurity Unsere Werte & unser Geschäftsverständnis/ Datenschutz und Cybersecurity Im Berichtsjahr sind uns keine begründeten Beschwerden bekannt. Siehe Tabelle im Anhang Unsere Mitarbeiter Unsere Mitarbeiter Unsere Mitarbeiter 30 30 30 30 34 30,32 30,32 30,32 85 38 38 38

Beschreibung GRI-Standard III. UMWELT UND RESSOURCEN, INNOVATION UND PRODUKTION Forschung und Entwicklung 103 103-1 Zertifiziertes Umweltmanagementsystem nach ISO 14001:2015 Erläuterungen I Auslassungen Verweis I Kapitel Seite(n) 98 103-2 Managementansatz 2016 Erläuterung der wesentlichen Themen und ihrer Abgrenzungen Der Managementansatz und seine Bestandteile Beurteilung des Managementansatzes F&E-Mitarbeiter im Geschäftsjahr (Durchschnitt) F&E-Quote in Prozent vom Umsatz 103-3 Eigener Indikator Eigener Indikator Eigener Indikator Lokale Beschäftigung: Verantwortungsvolle Beschaffung 103 103-1 Investitionen für alternative Antriebstechnologien Managementansatz 2016 Erläuterung der wesentlichen Themen und ihrer Abgrenzungen Der Managementansatz und seine Bestandteile Beurteilung des Managementansatzes Beschaffungspraktiken 2016 Anteil an Ausgaben für lokale Lieferanten In € Mio. 103-2 103-3 204 204-1 Energieeffizienz 103 103-1 103-2 103-3 302 302-1 302-3 302-5 305 305-1 305-2 Managementansatz 2016 Erläuterung der wesentlichen Themen und ihrer Abgrenzungen Der Managementansatz und seine Bestandteile Beurteilung des Managementansatzes Energie 2016 Energieverbrauch innerhalb der Organisation Energieintensität Senkung des Energiebedarfs für Produkte und Dienstleistungen Emissionen 2016 Direkte THG Emissionen (Scope 1) Regelmäßige Lieferantenaudits Verantwortungsvolle Beschaffung Einkaufsvolumen in EUR und in % Beschaffungsstrategie und Einkaufsvolumen 61, 62 Zertifiziertes Umweltmanagement System nach ISO 14001:2015 Jährlich aktualisierte Umweltziele. Regelmäßig stattfindende interne Audits, zusätzlich einmal jährlich externes Audit zu ISO 14001:2015. Alle vier Jahre externes Energieaudit (zuletzt 2020). Umweltaspekte entlang des Produktlebenszyklus Umweltaspekte entlang des Produktlebenszyklus Umweltaspekte entlang des Produktlebenszyklus MWh und Wasserverbrauch je verkauftes /produziertes Fahrzeug Reduktion bei Flottenemissionen und beim Flottenverbrauch. Zum besseren Verständnis geben wir den Fahrzeugverbrauch nicht in Joule, sondern wie üblich in l / 100 km an. Emissionen Erdgasbezug/Fuhrpark/Prüfstände. Forschung und Entwicklung Forschung und Entwicklung Forschung und Entwicklung F&E/ Mitarbeiter & Investitionen, Tabelle s. Anhang F&E/ Mitarbeiter & Investitionen, Tabelle s. Anhang Siehe Tabelle im Anhang Verantwortungsvolle Beschaffung Verantwortungsvolle Beschaffung Umweltaspekte entlang des Produktlebenszyklus, Tabelle siehe Anhang Siehe Tabelle im Anhang/CO2 Bilanz Umweltaspekte entlang des Produktlebenszyklus, Tabelle siehe Anhang 2-Bilanz Umweltaspekte entlang des Produktlebenszyklus, Tabelle s. Anhang/ CO Umweltaspekte entlang des Produktlebenszyklus, Tabelle s. Anhang/ CO 2-Bilanz F&E, Umweltaspekte entlang des Produktlebenszyklus, Produktnutzung und Verwertung F&E, Umweltaspekte entlang des Produktlebenszyklus, Produktnutzung und Verwertung F&E, Umweltaspekte entlang des Produktlebenszyklus, Produktnutzung und Verwertung Umweltaspekte entlang des Produktlebenszyklus, Tabelle s. Anhang/ CO 2-Bilanz 56 56 56 58, 88 58, 88 88 59 59 59 63-64 63-64 63-64 66, 88 89 66, 89 66, 89 66,89 56, 63, 74 56, 63, 74 56, 63, 74 66, 88-89 Indirekte energiebedingte THG Emissionen (Scope 2) Emissionen Fernwärme-/Strombezug. Berechnung 2019 nach „location based“, seit 2020 auch nach „market based“. Schadstoffausstoß der Fahrzeuge (Emissionen) 103 103-1 Managementansatz 2016 Erläuterung der wesentlichen Themen und ihrer Abgrenzungen 103-2 Der Managementansatz und seine Bestandteile Strategie und Ziele hinsichtlich Elektrifizierung und Verbrennungsmotoren bis 2030. 103-3 Beurteilung des Managementansatzes Regelmäßige Audits 305 305-3 Emissionen 2016 Sonstige indirekte THG-Emissionen (Scope 3) Effizienz beim Materialeinsatz (Abfall, Kreislaufwirtschaft) 103 103-1 Managementansatz 2016 Erläuterung der wesentlichen Themen und ihrer Abgrenzungen Emissionen Berufsverkehr mit Flugzeug, privaten Fahrzeu- gen/ Mietwagen, seit 2020 ausgeweitet auf Emissionen mit Zug/Taxi, Emissionen Papier, Emissionen Nutzungsphase Fahrzeuge: Berechnung ausgeweitet ab 2021 auch auf die E-Bicycles. Zertifiziertes Umweltmanagementsystem nach ISO 14001:2015. Umweltaspekte entlang des Produktlebenszyklus 63

100 GRI-Standard 103-1 Beschreibung Erläuterung der wesentlichen Themen und ihrer Abgrenzungen Erläuterungen I Auslassungen Strategie und Ziele hinsichtlich Elektrifizierung und Verbrennungsmotoren bis 2030. 103-2 Der Managementansatz und seine Bestandteile 103-3 Beurteilung des Managementansatzes Verweis I Kapitel F&E, Produktnutzung und Verwertung/ Aktivitäten im Bereich von Fahrzeugen mit Elektroantrieben F&E, Produktnutzung und Verwertung/ Aktivitäten im Bereich von Fahrzeugen mit Elektroantrieben F&E, Produktnutzung und Verwertung/ Aktivitäten im Bereich von Fahrzeugen mit Elektroantrieben siehe Tabelle im Anhang Produktqualität und Kundensicherheit/ Due Diligence Prozess Produktqualität und Kundensicherheit/ Due Diligence Prozess Produktqualität und Kundensicherheit/ Due Diligence Prozess Produktqualität und Kundensicherheit Produktqualität und Kundensicherheit Produktqualität und Kundensicherheit Produktqualität und Kundensicherheit/ Assemblierung Produktqualität und Kundensicherheit/ Due Diligence Prozess Seite(n) 56, 76 56, 76 56, 76 88 71 71 71 71 71 71 72 71 Anteil aller elektrifizierten Two-Whellers (Stückzahl, in Prozent) Jede Fahrzeugkomponente wird nach einem Prüfplan überprüft und jedes Fahrzeug bzw. jeder Motor durchläuft einen Prüfstandslauf. Ohne i.O.-Prüfung kann kein Fahrzeug die Produktion verlassen. Die Überprüfung erfolgt bei 100% der Fahrzeuge. Im Berichtszeitraum gab es elf Rückrufe. Im Berichtsjahr sind uns keine Vorfälle mit Bußgeld oder Strafe bekannt und es wurden auch keine Verwarnungen ausgesprochen. Produkte mit alternativen Antriebstechnologien Eigener Indikator Verkehrssicherheit 103 103-1 Managementansatz 2016 Erläuterung der wesentlichen Themen und ihrer Abgrenzungen Der Managementansatz und seine Bestandteile Beurteilung des Managementansatzes Produktqualität und Kundensicherheit 103 103-1 Managementansatz 2016 Erläuterung der wesentlichen Themen und ihrer Abgrenzungen Der Managementansatz und seine Bestandteile Beurteilung des Managementansatzes Kundengesundheit und Sicherheit 2016 Beurteilung der Auswirkungen verschiede- ner Produkt- und Dienstleistungskategori- en auf die Gesundheit und Sicherheit Verstöße im Zusammenhang mit den Ge- sundheits- und Sicherheitsauswirkungen von Produkten und Dienstleistungen 103-2 103-3 103-2 103-3 416 416-1 416-2

102 Bei einer Prüfung zur Erlangung einer begrenzten Sicherheit sind die durchgeführten Prüfungshandlungen im Vergleich zu einer Prüfung zur Erlangung einer hinreichenden Sicherheit weniger umfangreich, so dass dementsprechend eine geringere Sicherheit gewonnen wird. Trotz einer gewissenhaften Planung und Durchführung des Auftrags kann nicht ausgeschlossen werden, dass wesentliche Fehler, rechtswidrige Handlungen oder Unregelmäßigkeiten bei der nichtfinanziellen Berichterstattung unentdeckt bleiben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Prüfers und umfasste insbesondere folgende Tätigkeiten: Befragung von für die Wesentlichkeitsanalyse verantwortlichen Mitarbeitern auf Konzernebene, um ein Verständnis über die Vorgehensweise zur Identifizierung wesentlicher Nachhaltigkeitsthemen und entsprechender Berichtsgrenzen der Gesellschaft zu erlangen; Risikoeinschätzung, einschließlich einer Medienanalyse, zu relevanten Informationen über die Nachhaltigkeitsleistung der Gesellschaft in der Berichtsperiode; Einschätzung der Konzeption und der Implementierung von Systemen und Prozessen für die Ermittlung, Verarbeitung und Überwachung von Anga- ben zu Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen, Achtung von Menschenrechten und Bekämpfung von Korruption und Bestechung, einschließlich der Konsolidierung der Daten; Befragungen von Mitarbeitern auf Konzernebene und operative Tochtergesellschaften, die für die Ermittlung und Konsolidierung sowie die Durchfüh- rung der internen Kontrollhandlungen bezüglich der Angaben zu Konzepten, Risiken, Due Diligence Prozessen, Ergebnissen und Leistungsindikatoren verantwortlich sind; Einsichtnahme in ausgewählte interne und externe Dokumente, um zu bestimmen, ob qualitative und quantitative Informationen durch ausrei- chende Nachweise hinterlegt sowie zutreffend und ausgewogen dargestellt sind; Einschätzung der lokalen Datenerhebungs-, Validierungs- und Berichterstattungsprozesse sowie der Verlässlichkeit der gemeldeten Daten durch eine (remote durchgeführte) Stichprobenerhebung der Gesellschaft „Avocodo GmbH“; Analytische Beurteilung der Daten und Trends der quantitativen Angaben für die im GRI-Index aufgeführten GRI Standards, welche zur Konsolidie- rung auf Konzernebene von allen Standorten gemeldet wurden; Einschätzung der Konsistenz der für die Gesellschaft anwendbaren Anforderungen des Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetzes §§ 243b und 267a UGB, sowie der GRI Standards (Option "Kern") mit den Angaben und Kennzahlen im NFI-Bericht; Einschätzung der Gesamtdarstellung der Angaben durch kritisches Lesen des NFI-Berichts. Gegenstand unseres Auftrages ist weder eine Abschlussprüfung noch eine prüferische Durchsicht von Abschlüssen. Ebenso ist weder die Aufdeckung und Aufklärung strafrechtlicher Tatbestände, wie z.B. von Unterschlagungen oder sonstigen Untreuehandlungen und Ordnungswidrigkeiten, noch die Beurteilung der Effektivität und Wirtschaftlichkeit der Geschäftsführung Gegenstand unseres Auftrages. Darüber hinaus ist die Prüfung zukunfts- bezogener Angaben, Vorjahreszahlen, Aussagen aus externen Dokumentationsquellen und Expertenmeinungen sowie Verweise auf weiterführende Berichterstattungsformate der Gesellschaft nicht Gegenstand unseres Auftrages. Verwendungsbeschränkung Da unser Bericht ausschließlich im Auftrag und im Interesse des Auftraggebers erstellt wird, bildet er keine Grundlage für ein allfälliges Vertrauen dritter Personen auf seinen Inhalt. Ansprüche dritter Personen können daher daraus nicht abgeleitet werden. Der Veröffentlichung unserer Prüfbescheinigung gemeinsam mit dem NFI-Bericht stimmen wir zu. Diese darf jedoch nur in der vollständigen und von uns bescheinigten Fassung erfolgen. Auftragsbedingungen Bezüglich unserer Verantwortlichkeit und Haftung gegenüber der Gesellschaft und gegenüber Dritten kommt Punkt 7 der Allgemeinen Auftragsbedingungen für Wirtschaftstreuhandberufe zur Anwendung. Wien, am 11. März 2022 KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft qualifiziert elektronisch signiert: Mag. Peter Ertl Wirtschaftsprüfer

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