2 Ü BE R DI E S E N BE RI CH T Der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht (nichtfinanzeller Bericht gemäß § 267a UGB) wurde in Übereinstimmung mit dem international anerkannten Rahmenwerk für die Nachhaltig- keitsberichterstattung „GRI Standards“: Option „Kern“ erstellt. Der GRI Content Index ab Seite 64 beinhaltet eine detaillierte Auflistung der diesbezüglichen Mindestanforderungen sowie unserer Entsprechung bzw. Auslassung. Dieser sogenannte konsolidierte nichtfinanzielle Bericht umfasst grundsätzlich alle vollkon- solidierten Tochtergesellschaften der PIERER Mobility AG. Dazu gehören neben der KTM AG die KTM E-Technologies GmbH, die KTM Innovation GmbH, die Avocodo GmbH und die PIERER E-Bikes GmbH. Bei den Umweltkennzahlen werden grundsätzlich die Kennzahlen der wesentlichen Unternehmens- und Produktionsstandorte berücksichtigt: Dazu gehören neben der PIERER Mobility AG die KTM AG, die KTM Innovation GmbH, die KTM E-Technologies GmbH und die KTM Sportcar GmbH. Die PIERER E-Bikes GmbH* ist hier nicht berücksich- tigt. Die mit dieser Gesellschaft verbundenen Umweltkennzahlen und Emissionen sind im vorliegenden Bericht nicht veröffentlicht. Externe Prüfung Die veröffentlichten Angaben wurden von KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Linz/Österreich geprüft. Unser Ziel ist es, durch die externe Prüfung die Validierung und Vertrauenswürdigkeit der angegebenen Informationen für die Öffentlichkeit nachvollziehbar zu dokumentieren. Die entsprechende Bestätigung finden Sie im unabhängigen Prüfbericht am Ende dieses Nachhaltigkeitsberichts. * Die (E-)Fahrräder der PIERER E-Bikes GmbH werden von zwei externen, voneinander unabhängigen Assemblierungsstätten bezogen. Die Assemblierungsstätte werden wiederum direkt von verschiedenen Komponentenherstellern beliefert. Seitens der PIERER E-Bikes GmbH erfolgen somit selbst keine Assemblierungstätigkeiten.

4 VORWORT DES VORSTANDES Besonders erfreulich ist es für uns, mit dem vorliegenden Nachhaltigkeitsbericht erstmalig nach den „GRI Standards“: die Option "Kern" erlangt zu haben. Unsere Berichterstat- tung wurde in den vergangenen drei Jahren sukzessive ausgeweitet, um unsere Stakeholder und die Öffentlichkeit über die wesentlichen Themen und aktuellen Maßnahmen in der PIERER Mobility-Gruppe informieren zu können. Aufgrund von gesamtgesellschaftlichen sowie rahmenpo- litischen Veränderungen haben sich in letzter Zeit einige Neuentwicklungen ergeben, was uns im Jahr 2020 zu einer Überarbeitung und Durchführung der Wesentlichkeitsanalyse bewogen hat. Neben der Auswirkungsbewertung unserer Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft wurden die wesentlichen Themen auch auf Einfluss von Entscheidungen und Handlungen der Stakeholder bewertet. Im Zuge dessen haben wir neue wesentliche Themen, wie zum Beispiel den Schadstoffausstoß der Fahrzeuge, alternative Antriebstech- nologien, die Kreislaufwirtschaft und die Verkehrssicherheit in unsere Bewertung aufgenommen. Grundsätzlich wurden alle abgefragten Themen wichtiger eingeschätzt als in den Vorjahren. Die Themen „Forschung und Entwicklung“ sowie „Produktqualität und Sicherheit der Kunden“ sind wie auch schon in den Jahren davor am höchsten bewertet und liegen ganz oben in unserem Themenranking. COVID-Maßnahmen Außergewöhnliche Zeiten fordern auch spezielle Konzepte. Aufgrund des Ausbruchs der Corona-Pandemie wurden zum Schutz der Mitarbeiter laufend besondere Maßnahmen ab dem Frühjahr getroffen. Wegen dieser vorausschauenden Arbeitsweise und dem stetigen Austausch mit Behörden, konnten diese Maßnahmen wie auch Verordnungen der Regierung umfänglich und rasch umgesetzt werden. Dadurch wurde eine großflächige Ausbreitung im Unternehmen ver- hindert und das Risiko sich im Unternehmen mit COVID-19 anzustecken als minimal eingeschätzt. Die unmittelbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie, wie zum Beispiel bei von Krankheitsfällen betroffenen Zulieferern, sowie die Verwerfungen in der Weltwirtschaft in Folge der Corona- Krise, stellen auch höhere Anforderungen an die Sicherung der Teileverfügbarkeit. Um speziell Risiken, die sich aus der Corona-Pandemie ergeben, früher erkennen und lösen zu können, wurde die Lieferantenrisikobewertung überarbeitet und entsprechende Risiken je Land neu bewertet. Mobilität Die PIERER Mobility-Gruppe zählt mit ihren jahrelangen For- schungsanstrengungen zu den Pionieren der Elektromobilität und mit Sicherheit zu den Erfahrensten auf diesem Gebiet. Um hier das Know-how und die Aktivitäten zu bündeln, haben wir in 2020 ein eigenes Kompetenzzentrum für E-Mobility gegründet, das in Anif bei Salzburg ansässig ist. Im neuen E-Mobilitätszentrum werden alle Zukunftskonzepte von der 48-Volt-Plattform (15 PS) über Elektrofahrrad bis hin zum Elektromotorrad – von der Freeride light bis zu einem Elektroroller in der 125er Klasse – entwickelt. Einer der Eckpfeiler unserer Produktstrategie ist es, Lösungen und Konzepte für nachhaltige Mobilität in urbanen Lebensräumen zu entwickeln. Insbesondere energieeffizi- ente, elektrisch angetriebene Zweiräder, stellen dabei einen wesentlichen Teil der Lösung dar. Unter einem nachhaltigen Ansatz verstehen wir daher insbesondere die sukzessive Reduktion der Emissionen über den gesamten Produktle- benszyklus. Besonders im Fokus steht hierbei die Nutzung der Elektromobilität, die sich vorwiegend für Kurzstrecken im Niedrig-Volt-Bereich durchsetzen wird. F&E und Innovationen Für uns als technologiegetriebenen Motorradhersteller steht die Forschung und Entwicklung seit Jahren im Fokus der Aktivitäten. Durch eine progressive F&E-Strategie entstehen neuartige Produkte, die den hohen Kundenerwartungen hinsichtlich Technologie und Qualität gerecht werden. Besonders wichtig ist dabei eine frühzeitige Erkennung von Trends im PTW-Segment (Powered Two-Wheeler) und die stetige Weiterentwicklung unserer Produktpalette. Um unsere technologische Vorreiterrolle weiter auszubauen und auch mit den großen Mitbewerbern mitzuhalten, verfolgen wir eine sehr intensive F&E-Strategie. Das erklärt auch die relativ hohe Forschungsquote – aktuell liegt sie bei rund 9%. Im Geschäftsjahr 2020 wurden die Entwicklungstätigkeiten an unserem Verbrennungsmotoren-Portfolio intensiv weiter vorangetrieben. Besonderer Fokus lag dabei auf der Verbes- serung der Leistungsfähigkeit bei gleichzeitiger Reduktion des Kraftstoffverbrauchs und der Schadstoffemissionen. So konnten Beispielsweise im Jahr 2020 einige Modelle, die der neuen Euro 5 Abgasnorm entsprechen, erfolgreich in Serie übergeleitet werden. Zudem haben wir uns zum Ziel gesetzt, besonders sichere und hochqualitative Produkte herzustellen. Unsere Mission ist es, unter anderem durch Einsatz von Fahrassistenzsys- temen den Anteil an vermeidbaren Motorradunfällen auf ein technisch mögliches Minimum zu reduzieren. Hier bietet zum Beispiel die „Fahrzeug zu Fahrzeug (V2V) – Kommunikation“ großes Potenzial und erste Tests, die im Sommer 2020 mit unseren Prototypen durchgeführt wurden, zeigten, welche

6 U N T E R N E H M E N I. PIERER MOBILI T Y IM Ü BE RBL I C K Die PIERER Mobility-Gruppe ist Europas führender „Powered Two-Wheeler“-Hersteller („PTW“) und zählt insbesondere bei den Premium-Motorrädern jeweils zu den europäischen Technologie- und Marktführern. Das Produktportfolio umfasst neben Powered Two-Whee- lers, die mit Verbrennungsmotoren oder mit neuartigen Elektroantrieben ausgestattet sind, auch E-Bikes. Die Gruppenaktivitäten sind in drei Wert- schöpfungssäule gegliedert: Motorcycles, E-Bikes sowie Design, Konzept und Digitalisierung (s. auch Abbildung Konzernstruktur auf Seite 7). Als Pionier im Bereich der Elektromobilität für Zweiräder im Niedrigvoltbereich (48 Volt) hat die Gruppe die Voraussetzungen mit ihrem strategischen Partner Bajaj Auto Ltd., Pune/Indien, eine global führende Rolle in diesem Marktsegment einzunehmen. Durch unsere Innovationsstärke sehen wir uns als Technologieführer im Zweirad-Sektor in Europa. In der KTM AG mit Sitz in Mattighofen, Österreich sind die Aktivitäten der weltweit bekannten Motorrad-Marken KTM, Husqvarna Motorcycles und GASGAS sowie der Komponentenhersteller WP Suspension gebündelt. Das Produktportfolio deckt alle relevanten Motorradsegmente in den Hubraum- klassen von 50 bis 1.300 ccm ab und wird kontinuierlich ausgebaut. Ergänzend war KTM 2014 Pionier mit der Präsentation der elektrischen FREERIDE E. Mittlerweile wurde das Segment elektrobetriebener Sportmo- torräder auch um Sportminicycles erweitert (SX-E, EE5 sowie der MC-E 5). Neben Motorrädern und Komponenten rundet die Sportwagen-Division mit dem KTM X-BOW die Modellpalette der KTM AG ab. In enger Kooperation mit 31 internationalen Vertriebsorganisationen betreut das Unternehmen im Auftrag der KTM Sportmotorcycle GmbH, der Husqvarna Motorcycles GmbH und der GASGAS Motorcycles GmbH ein weltweites Händlernetz sowie ein wachsendes Netz von autorisierten WP-Zentren. Getreu dem Motto „DRIVEN BY THE NEW“ entwickelt die KTM E- TECHNOLOGIES GmbH innovative Elektrofahrzeuge. Der Unternehmens- standort in Anif bei Salzburg ist 2020 zum Entwicklungszentrum für E-Mobilität der PIERER Mobility-Gruppe ausgebaut worden, in dem sämt- liche Entwicklungsaktivitäten rund um den elektrischen Antriebsstrang gebündelt werden. Die breite Elektrik-, Elektronik- und Softwarekompetenz der Mitarbeiter, verbunden mit ihrem führendem Gesamtfahrzeug und Leichtbau Know-how, bilden die Basis für die Entwicklung überzeu- gender und nachhaltiger Produkte. Schwerpunkte der Technologieentwick- lung sind Niedervolt-Antriebs- und Batteriesysteme mit einer maximalen Dauerleistung von bis zu 11 kW. Das aktuelle Produktportfolio erstreckt sich dabei vom E-Bike, E-Scooter, Leichtmotorrad mit Straßenzulassung bis hin zu diversen Sportfahrzeugen für den Einsatz im Gelände. Als Dienstleister arbeitet das Unternehmen auch mit Drittkunden in strate- gisch sinnvollen Projekten zusammen. Die 2018 gegründete KTM Innovation GmbH, mit Sitz in Wels, Österreich, setzt auf Trendthemen aus unterschiedlichen Technologiefeldern zur Digitalisierung von Produkten und Prozessen. Dabei kommen klassische Softwareentwicklung und Methoden im Machine Learning, der künstlichen Intelligenz, Big Data, Blockchain und Business Modeling zur Anwendung. Der Fokus liegt auf der Entwicklung digitaler Produkte und Services für das Motorradsegment und der Effizienz- und User-Experience-Steigerun- gen im Vertriebskanal. Ziel ist es, eine tiefgreifende digitale Transformati- on in allen Bereichen zu ermöglichen: am Motorrad, in der Produktion und entlang der Lieferkette, im Marketing und Vertrieb, in der Kommunikation mit dem Fahrer bzw. bei Dienstleistungen, die wir den Nutzern unserer Produkte bereitstellen. Seit Mitte 2020 firmiert die E-Mobility-Sparte der PIERER Mobility-Gruppe unter dem Namen PIERER E-Bikes GmbH mit Sitz in Munderfing, Öster- reich. In diese neugegründete Gesellschaft wurde unter anderem die im Dezember 2019 übernommene PEXCO GmbH eingegliedert. Der Fokus von PIERER E-Bikes liegt auf der Entwicklung sowie dem Vertrieb von (E-)Bi- kes. Die E-Bikes Aktivitäten wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr unter den Marken Husqvarna E-Bicycles und R Raymon vorangetrieben, um am attraktiven Marktwachstum im E-Bicycle Segment zu partizipieren und sich in diesem Bereich zu einem bedeutenden international tätigen Player zu entwickeln. Um das Thema Elektromobilität einem noch breiteren Ziel- publikum zugänglich zu machen, wurde das Portfolio um eine zusätzliche Marke erweitert: GASGAS. Die spanische Brand wird ab Frühjahr 2021 unter dem Dach der PIERER E-Bikes GmbH eine vollständige E-Bike Flotte führen und mit dem Motorradfachhandel einen bis dato in der Fahrrad- branche weitgehend ungenutzten Vertriebskanal nutzen. Die AVOCODO GmbH mit Sitz in Linz, Österreich, hat sich als Full Service Provider auf mobile Anwendungen, Webapplikationen und Business-Lö- sungen spezialisiert. Die Unternehmensschwerpunkte sind insbesondere auf digitale Lösungen und Individualentwicklungen ausgelegt.

8 PRODUK TE & ENT WICKLUNGEN K TM 890 DUKE R G A SG A S EC 300 Bei der 890 DUKE R konnte eine Steigerung der Gesamteffizienz erreicht werden, indem das Gewicht des Fahrzeugs um 3 kg (im Vergleich zur 790 DUKE) reduziert und der Verbrennungswirkungsgrad des 899 cm3 Zweizylindermotors verbessert wurde. Dadurch konnte die Motorleistung signifikant verbessert werden (~ 15,6% Leistungs- steigerung) bei nur minimal erhöhten CO2 Emissionen (~ 7,7%). Die Euro 5-konforme Auspuffanlage garantiert, dass alle Schadstoff- emissionsvorgaben eingehalten werden. K TM 390 ADVENTURE Das erste KTM Modell im Einsteiger Travel-Segment verfügt über mehrere innovativen Merkmale: voll einstellbare WP APEX Federung, Auf- und Ab-Quickshifter, Schräglagen abhängiges Kurven-ABS und ein 5 Zoll TFT-Display. Der leichte Gitterrohrrahmen aus hochfestem Stahl hilft bei der Mas- senzentralisierung und ist auch die Grundlage für die hervorragende Stabilität und ein präzises, wendiges Handling. Damit ist die 390 ADVENTURE das leichteste und agilste Modell im Segment mit einem READY TO RACE-Gewicht (alle Flüssigkeiten, ohne Kraftstoff) von nur 161 kg. Zusätzlich reduziert die Euro 5-konforme Auspuffanlage die Schad- stoffemissionen auf 78 g / km CO2 und das geringe Gewicht sorgt für einen wirtschaftlichen Kraftstoffverbrauch von nur 3,37 l / 100 km. Durch das innovative 2-Takt TPI (Transfer-Port-Injection) Einspritzsys- tem wird in jeder Situation die optimale Kraftstoffmenge zugeführt. Dies garantiert eine kontrollierte Leistungsabgabe und reduzierte Schadstoffemissionen. Der Heckrahmen besteht aus leichtem Aluminium und bietet ein kurzes und kompaktes Profil. Dies hilft bei der Massenzentralisierung, während das Gewicht auf ein Minimum von 106,2 kg gehalten wird. Die GASGAS Enduro Competition-Modelle sind die ersten Euro 5- konformen Produkte im Marktsegment mit zusätzlichem Katalysator und EVAP-Kanister. HUSQVARNA MOUNTAIN CROS S 7 Der neue Shimano EP8 stellt eine völlig neue Motorgeneration dar: Der um 36% reduzierte Reibungswiderstand sorgt für mehr Effizienz und einfacheres Treten. Mit einem Gewicht von nur 2,6 kg ist die EP8-Antriebseinheit 300 Gramm leichter als das Vorgängermodell. Es ist eines der leichtesten auf dem Markt erhältlichen Antriebseinheiten und bietet das beste Leistungsgewicht seiner Klasse. Mit der E-TUBE PROJECT App können die Systemeinstellungen mit drei verschiedenen Unterstützungsmodi (Trail, Boost und Eco für gesteigerte Energieeffizienz) an die Bedingungen des Untergrunds angepasst werden. Die Assistenzmodi bieten zehn verschiedene Stu- fen mit verschiedenen Leistungsparametern: bspw. die Möglichkeit, das maximale Drehmoment so zu definieren, dass es perfekt zum individuellen Fahrstil des Fahrers passt.

U N S E RE W ERT SCHÖ PF UN GS - K E T T E Als Hersteller von Motorrädern für den Offroad- und Street-Segment sowie als Produkt- und Designentwickler von (E-)Bikes integriert die PIERER Mobility-Gruppe einen weitreichenden Teil der Wertschöpfungskette. Diese beginnt bei der Produktentstehung im Bereich der Forschung und Entwicklung und reicht vom Einkauf, über die Produktion, die zum Teil auch intern erfolgt, bis hin zum Vertrieb. 10 Forschung & Entwicklung Einkauf Motorrad-Produktion & -Assemblierung Logistik & Vertrieb (Produktnutzung & Verwertung)

12 Mitarbeiter: jährliches Mitarbeitergespräch, Intranet, Fachworkshops, Schulungen, Ideenwerkstatt, Mitarbeiterbefragung, Infoveranstaltun- gen und Betriebsversammlungen, Führungen in Produktionsbereiche, Willkommenstage für neue Mitarbeiter und Lehrlinge, KTM_academy. Aktionäre und Investoren: Bilateraler Austausch zu Themen betreffend Umwelt, Soziales und Unternehmenssteuerung (ESG) mit Investoren. Wissenschaft und Experten: Delta Akademie der Montanuni Leoben (Stefan Pierer als Leitungsbeirat), Runder Tisch in Kleingruppen zu Technologie-Themen der Zukunft, gemeinsame F&E-Projekte, Besuch von Bildungsinstituten (Fachhochschulen, Unis), Erstellen von Studien, Zusammenarbeit mit technischen Hochschulen im Rahmen von Förderprojekten, Kooperation mit der LIMAK sowie mit Hochschulen und technischen höher bildenden Schulen, Sponsor von/Kooperation mit Formula Student Teams, Mitglied des Automobilclusters. Lieferanten und Händler: Messen, Produktvorstellungen und Testfahr- ten, gemeinsame Veranstaltungen, Schulungen, Vorträge, regelmäßige Dealer Meetings über Liefer- und Qualitätsvereinbarungen, täglicher Austausch über das Dealer.Net. Geschäftspartner: Wissensaustausch bei Fachtagungen und Experten- workshops. Rennfahrer und Werksfahrer, Fahrerteams: Testfahrten, persönliche Feedback-Gespräche und Erfahrungsaustausch in Bezug auf Sicher- heit. Medien: Interviews, Pressemeldungen, intensive Kontakte zu Wirt- schaftsjournalisten, Testfahrten, Messen, Produktvorstellungen. Politik, Netzwerke und Verbände: Präsidentschaft (Stefan Pierer) beim Verband der Europäischen Motorradhersteller ACEM; Industri- ellenvereinigung Oberösterreich (Stefan Pierer als Vizepräsident); An den Standorten der PIERER Mobility-Gruppe ist das Management in regelmäßigem Austausch zu relevanten lokalen / regionalen Regie- rungsvertretern und Behörden (Bereitstellen von Unternehmensdaten, Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht). Teilnahme beim Verein z.l.ö. – zukunft.lehre.österreich, Kooperation mit Hotspot (Lebensraum) Innviertel und Innovations- und Technologietransfer Salzburg; Kooperation mit Arbeitsmedizi- nischer Dienst, Auszeichnungen: „Career Best Recruiter“, „Employer Branding Award 2020/2021“ Gold. AKTIVITÄTEN ACEM sich die ACEM auch intensiv mit der Umweltfreundlichkeit der L-Kategorie Fahrzeuge und konzentriert sich auf die Rolle der Motorradindustrie bei der Förderung der Nachhaltigkeit des Verkehrs in Europa. Aus diesem Grund leistet sie einen wesentlichen Beitrag, um regulatorische Aktivi- täten voranzutreiben und sich für die Einführung neuer Umweltnormen einzusetzen, wie beispielsweise bei der Implementierung des Euro 5 Abgasregulativs. PIERER Mobility CEO Stefan Pierer ist noch bis April 2022 Präsident der ACEM. Seine Funktion wurde im Zuge der Generalversammlung im April 2020 für weitere zwei Jahre bestätigt. Während der Präsidentschaft von Stefan Pierer wurden unter anderem folgende Aktivitäten gefördert: Typenzulassung Bereitstellung des Euro 5 Pakets für die Anwendung ab 2020 mit entsprechender Reduzierung der Grenzwerte für lokale Schadstoffe. Fertigstellung technischer Details für die Implementierung der On-Board-Diagnose, Vorbereitung auf die Diskussion über die Euro 5 Geräuschgrenzwerte. Dazu wurde der erste Schritt, die Entwicklung einer neuen Messmethode „ASEP 2.0“ abgeschlossen. (Siehe weiter unten) Emissionsfaktoren der L-Kategorie Aktualisierung von COPERT mit Daten der Euro 4 L-Kategorie. COPERT ist der EU-Standardrechner für Fahrzeugemissionen, der alle wesentlichen Schadstoffkategorien einschließt und zur Berechnung von Emissionen auf nationaler, regionaler oder lokaler Ebene und für den Aufbau von jährlichen bis hin zu täglichen Berechnungsmodellen verwendet wird. Die COPERT-Methodik wird von Experten der UNECE LRTAP-Konvention veröffentlicht und von Experten begutachtet. Lebenszyklus I Abfall I Risikostoffe Zunehmende Fokussierung auf die Dokumentation des Nutzungsverhal- tens entlang des gesamten Produktlebenszyklus und Forcierung weiterer Verbandsaktivitäten. Besonderes Augenmerk wird darauf gerichtet, sich den Themen in Bezug auf das Recycling von Lithium-Ionen-Traktions- batterien zu widmen („cradle to grave”) und sich in Form einer verband- sübergreifenden Allianz für einen sicheren Umgang mit den enthaltenen Chemikalien einzusetzen. Zudem bemüht sich die ACEM zusammen mit anderen europäischen Fahrzeugverbänden das Projekt GRMS2 (Global Regulatory Monitoring System for Chemical Substances) zur Stoffüberwa- chung voranzutreiben. Der Europäische Verband der Motorradhersteller (ACEM - European As- sociation of Motorcycle Manufactures) vertritt die Hersteller von Mopeds, Motorrädern, Dreirädern und Vierrädern (Fahrzeuge der L-Kategorie) in Europa. Zu den ACEM-Mitgliedern zählen 17 Produktionsunternehmen und 17 nationale Branchenverbände aus 14 Ländern. Rund 387.000 Arbeits- plätze hängen von der Motorrad-, Moped-, Dreirad- und Vierradindustrie in Europa ab. Deshalb arbeitet der Verband eng mit den EU-Institutionen und mit vielen Interessengruppen aus verschiedenen Politikbereichen zusammen. Zu den Themenbereichen gehören die europäische Zulas- sung von Fahrzeugen der L-Kategorie in Bezug auf die Umweltgesetze, Straßenverkehrssicherheit und Verkehrspolitik bis hin zu internationalen Handelsbeziehungen. Neben Verkehrssicherheit und Mobilität befasst Ein weiteres bedeutendes Thema, das insbesondere in der Fahrzeugin- dustrie eine wesentliche Rolle spielt, ist die REACH*-Verordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien in Produkten. Die entsprechende EU-Verordnung ist seit 2017 in Kraft und gilt prinzipiell für alle Chemikalien – egal ob sie bei industriellen Verfahren oder im täglichen Leben verwendet werden. Die KTM AG als ACEM-Mitglied unterstützt das Programm und setzt sich intensiv für den Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt ein. Deshalb wurden 2019 die ersten gemeinsamen Maßnahmen ausgearbeitet, um die Risiken, die zum Beispiel durch Einsatz schädlicher Stoffe im Produktionsprozess in der Fahrzeugindustrie entstehen können, einzugrenzen.

14 @KTM

16 39% Mitarbeiter Politik, Netzwerk und Verbände 7% 2% Rennfahrer, Werksfahrer Wissenschaft und Experten 10% Medien 7% 5% Lieferant Gesamtübersicht Teilnehmer (Prozentuale Angaben aller Antworten) Aktionäre, Investoren & Analysten Geschäftspartner Kunde 12% 7% 10% WESENTLICHKEITSANALYSE UND WESENTLICHE NACHHALTIGKEITSTHEMEN Zur Bestimmung der wesentlichen Inhalte für den gegen- ständlichen Nachhaltigkeitsbericht haben wir unter Einbezug ausgewählter Mitarbeiter der Tochtergesellschaften der PIERER Mobility-Gruppe erstmals in 2017 eine Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt. Im Zuge dessen haben wir jene Themen in Bezug auf Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelange, Achtung der Menschenrechte und Bekämpfung von Korruption identifiziert, die Auswirkungen auf unsere Tätigkeit haben und für unseren langfristigen Geschäftserfolg relevant sind. Auf Basis unserer laufenden unterjährigen Kommunikation mit unseren Stakehol- dern haben wir die wesentlichen Themen seither zumindest jähr- lich auf deren Aktualität überprüft und unverändert bestätigen können. Sowohl gesamtgesellschaftlich als auch rahmenpolitisch haben sich in letzter Zeit einige Neuentwicklungen ergeben, was uns im Jahr 2020 zu einer Überarbeitung und Durchführung der Wesentlichkeitsanalyse bewogen hat. Auf Grund der Covid-Pan- demie fand sie in Form einer Online-Umfrage statt. Diese bot uns die Möglichkeit, eine viel breitere Stakeholder-Gruppe, darunter auch einige externe Stakeholder, zu befragen. Neben der Auswirkungsbewertung unserer Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft wurden die wesentlichen Themen auch auf Einfluss von Entscheidungen und Handlungen der Stakeholder mit folgendem Ergebnis bewertet:

18 UNSERE W ERT E & UNSER GESCH Ä F T SV ERS TÄ NDNIS (BUSI N ES S CO M P L I A N CE ) KONZEPT UND ZIELSETZUNG Die PIERER Mobility-Gruppe betrachtet Rechtstreue, Ehrlichkeit, Ethik, Zuverlässigkeit, Respekt und Vertrauen als das Fundament und univer- selle Grundlage jeglichen Zusammenarbeitens und guter Geschäftsbezie- hungen. Unter Berücksichtigung dieser Werte achtet die PIERER Mobility- Gruppe die jeweils gültigen nationalen und internationalen Gesetze, Verordnungen und Richtlinien und erwartet, dass auch ihre Mitarbeiter, Führungskräfte und Organmitglieder sowie Berater, Geschäftspartner und Kunden geltendes Recht stets respektieren und befolgen. Als Basis zur Erreichung der Rechtskonformität dient der Code of Conduct der PIERER Mobility-Gruppe, der die Grundsätze und Prinzipien festlegt, an denen die PIERER Mobility-Gruppe ihr wirtschaftliches Handeln ausrichtet. Im Code of Conduct werden relevante Compliance Risiken adressiert und insbesondere die Erwartungshaltung an den Umgang mit den nachfolgenden Themenbereichen umfassend definiert: Menschenrechte, Respekt und Integrität, Diversität, Faire Arbeitsbedingungen Nachhaltigkeit Fairer Wettbewerb, Kartellverbot Korruption, Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung, Exportkontrolle Interessenskonflikte, Umgang mit Unternehmenseigentum sowie Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen, Datenschutz, Verbot Insiderhandel, Politische Aktivitäten DUE-DILIGENCE-PROZESS UND AKTUELLE MASSNAHMEN Anti-Korruption und fairer Wettbewerb Die Zusammenarbeit mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette birgt grundsätzlich Risiken für unlauteren Wettbewerb, unter anderem die (un- lautere) Beeinflussung von Lieferanten, Kunden oder Entscheidungsträ- gern. Korruption ist außerdem mit finanziellen Risiken für Unternehmen im Zusammenhang mit drohenden Geldstrafen, Auftrags- bzw. Kundenverlust oder auch Reputationsverlust verbunden. Um potenzielle Korruptions- risiken systematisch zu reduzieren, setzt die PIERER Mobility-Gruppe Maßnahmen zur Beachtung und Umsetzung der im Code of Conduct festgelegten Grundsätze und zur Sensibilisierung der Führungskräfte und Mitarbeiter in Bezug auf Compliance Themen. Die PIERER Mobility-Gruppe bekennt sich zu den jeweiligen nationalen Bestimmungen zur Korruptionsbekämpfung und den internationalen Richt- linien bzw. Empfehlungen (z.B. UNCAC, U.S. Foreign Corrupt Practices Act, UK Bribery Act, OECD Leitsätze für multinationale Unternehmen). Es werden keine Handlungsweisen, bei denen Geschäfte mit unlauteren Mitteln abgewickelt werden, toleriert. Der Code of Conduct legt umfassen- de Verhaltensrichtlinien im Hinblick auf Vorteilszuwendungen, Korruption und Bestechung fest. Die darin definierten zwingend einzuhaltenden Grundsätze bei Vorteilsannahmen und -zuwendungen bieten einen Ordnungsrahmen, an den Organmitglieder, Führungskräfte und Mitarbei- ter ihr Verhalten im Umgang mit Lieferanten und Kunden auszurichten haben. Organmitglieder, Führungskräfte und Mitarbeiter sind dazu angehalten, sich in Zweifelsfragen über die Zulässigkeit einer Zuwendung oder Vorteilsannahme an den Vorgesetzten oder an die für allgemeine Compliance-Fragen zuständige Anlaufstelle zu wenden. Bei der Beurtei- lung über die Angemessenheit von Geschenken und Einladungen jeglicher Art wird neben dem dahinterstehenden Motiv besonderes Augenmerk auf Sozialüblichkeit und Angemessenheit gelegt. Als zuständige Anlaufstelle fungiert grundsätzlich der Compliance Officer der PIERER Mobility-Gruppe. Die Letztverantwortung trägt der Vorstand. Die operative Abwicklung von Anfragen und Meldungen von potenziellen Compliance Fällen betreffend die PIERER Mobility-Gruppe liegt in der Rechtsabteilung der KTM AG. Der Code of Conduct der KTM AG ist auf deren Intranetseite für einen überwiegenden Teil der Organmitglieder, Führungskräfte und Mitarbeiter (mit Internetzugang) der PIERER Mobility-Gruppe permanent abrufbar. Zudem wird jährlich auf der Startseite des Intranets der KTM AG-Gruppe auf den Code of Conduct hingewiesen. Neue Mitarbeiter bekommen den Code of Conduct mitsamt der Willkommensmappe ausgehändigt. Überdies setzt die PIERER Mobility-Gruppe Schulungsmaßnahmen zum Inhalt des Code of Conduct und zur Sensibilisierung in Bezug auf Com- pliance Themen ein. Der Fokus liegt dabei beim Thema Anti-Korruption. Vordergründig werden Führungskräfte und Mitarbeiter aus besonders gefährdeten Bereichen wie unter anderem Human Resources, Einkauf, Vertrieb, Forschung & Entwicklung, Marketing, Qualitätsmanagement so- wie Vorstände und Geschäftsführer im Rahmen von Präsenzveranstaltun- gen geschult. Vor dem Hintergrund der Covid-19 Pandemie und der damit

20 werden Cyber Angriffe abgewehrt. Zusätzlich werden verhaltensbasieren- de Security Lösungen eingesetzt, um sicherheitstechnische Auffälligkeiten zu erkennen. Vorkommnisse werden mit einem Malware Incident Response Prozess erkannt und behandelt. Parallel werden regelmäßige externe und interne Schwachstellenanalysen durchgeführt und mit einem etablierten Patch und Updatemanagement Prozess entgegnet. Regelmäßige externe und interne Sicherheitsaudits werden über Maßnahmen im Risikoma- nagement dokumentiert, bewertet, priorisiert und danach einer Lösung zugeführt. ebenso den Nicht-Serienlieferanten informativ zu übermitteln. Neue Vertragsbeziehungen der KTM AG-Gruppe im Zuliefererbereich werden spätestens seit Anfang 2020 standardmäßig dem Code of Conduct unter- worfen. Im Laufe der Geschäftsjahre 2020 und 2021 wurde bzw. wird der Code of Conduct auch als weitere Anlage und somit als Vertragsbestand- teil zu den Händlerverträgen der KTM AG-Gruppe verankert. Sämtlichen bestehenden Importeuren der KTM AG-Gruppe wurde der Code of Conduct in der aktuellen Fassung vom 01.01.2020 zur Kenntnis gebracht. Der Neuabschluss von Importeursverträgen erfolgt stets unter Einbeziehung des Code of Conduct. Für alle Nutzer der lT-Systeme der PIERER Mobility-Gruppe wird das für den Einsatz der lT im Rahmen ihrer Funktion erforderliche Wissen und Bewusstsein durch regelmäßige IT-Security Sensibilisierungsschulungen sichergestellt. Diese werden präventiv sowie nachvollziehbar durchge- führt und finden weltweit in allen Tochtergesellschaften statt. Für neue Mitarbeiter werden die Schulungen monatlich abgehalten. Hinkünftig ist es für jeden Mitarbeiter verpflichtend, einmal jährlich an der IT-Security Sensibilisierungsschulung teilzunehmen. Jedoch in 2020 gab es davon Corona-bedingt deutlich weniger. Umfangreiche Schulungsmaßnahmen wurden bei den Mitarbeitern an den Standorten in Mattighofen und Munderfing zur Datenschutzgrund- verordnung durchgeführt. Die Schulungen von Mitarbeitern der Töchter- unternehmen sind im Berichtsjahr Covid-bedingt ausgefallen und werden in 2021 nachgeholt. Der Inhalt des E-Learning Tool mit verpflichtendem Test für Mitarbeiter wurde im Geschäftsjahr 2020 erneut angepasst und dieses wird im Geschäftsjahr 2021 ebenso in englischer Sprache zur Verfügung gestellt. Im Intranet findet sich auch eine Übersicht betreffend die Verantwortung im Datenschutz: die Letztverantwortung trägt der Vorstand, fachspezifische Fragen zu dem Thema werden vom Daten- schutzkoordinator bearbeitet bzw. beantwortet. Für die Datensicherheit ist der Informations- und Sicherheitsmanager zuständig. Darüber hinaus ist eine Datenschutz-Richtlinie zur Einführung eines Datenschutzmanagement-Systems in Kraft, deren Einhaltung ein datenschutzkonformes Verhalten des Unternehmens gewährleistet, insbesondere Betroffenenrechte wahrt, Datenschutzverletzungen vorbeugt und Geldbußen vermeidet. Alle Mitarbeiter sind zur Einhaltung dieser Richtlinie verpflichtet. Es handelt sich dabei um eine Dienstanweisung. Im Intranet ist jenes Informationsblatt zugänglich, dass seit April 2018 ein Bestandteil der Dienstverträge ist. Diese Richtlinie wurde durch mehrere Betriebsvereinbarungen für den Bereich Datenschutz im Allgemeinen und zuletzt für die Videoüberwachung konkretisiert. Für Anfragen wurde bei jeder Gesellschaft eine eigene privacy E-Mailadresse eingerichtet. ERGEBNISSE, LEISTUNGSKENNZAHLEN UND NÄCHSTE SCHRITTE Der Code of Conduct der PIERER Mobility-Gruppe wurde im Geschäftsjahr 2019 überarbeitet und Anfang 2020 in der neuen Fassung kundgemacht. Dabei wurden das Bewusstsein sowie die Verpflichtung zur Einhaltung der darin festgelegten Grundsätze im Laufe des Geschäftsjahres 2020 stetig gefördert und ausgeweitet. Der Code of Conduct in der aktuellen Fassung (01.01.2020) wurde im Geschäftsjahr 2020 allen Serienlieferanten der KTM AG zur Kenntnis gebracht. Für das Geschäftsjahr 2021 ist geplant, den Code of Conduct Auch bei erheblichen Investitionsverträgen ist die Achtung der Menschen- rechte ein Anliegen der PIERER Mobility-Gruppe. In den kommenden Jah- ren sollen daher auch die neu abzuschließenden erheblichen Investitions- verträge sukzessive den Grundsätzen und Prinzipien des Code of Conduct unterworfen werden. Unter erheblichen Investitionsverträgen werden jene Bestellungen von Sachanlageinvestitionen (darunter Gebäude und Produktionsanlagen) umfasst, die eine Investitionssumme in der Höhe von EUR 300.000 übersteigen. Im Geschäftsjahr 2020 wurden insgesamt drei Bestellungen von Produktionsanlagen getätigt, die eine Investitionssum- me von EUR 300.000 überstiegen haben, wobei für zwei dieser relevanten Bestellungen – und somit bei 66,67% der erheblichen Investitionsverträ- ge im Bereich der Produktionsanlagen im Geschäftsjahr 2020 – der Code of Conduct der KTM AG-Gruppe und die darin enthaltenen Grundsätze in Bezug auf die Einhaltung der Menschenrechte Vertragsbestandteil ist. Am Anfang des Geschäftsjahres 2020 wurden 35 Führungskräfte geschult - darunter 19 Teamleader und 9 Abteilungsleiter. Zu den Themen des Code of Conducts liegt der Anteil der geschulten Führungskräfte im Jahr 2020 bei 6%. Vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie und der damit verbundenen Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter konnten darüber hinaus keine weiteren Präsenzschulungen im Geschäfts- jahr 2020 mehr stattfinden. Um die Mitarbeiter trotzdem stetig für die Themenbereiche des Code of Conduct zu sensibilisieren, wurden insge- samt 2.669 Mitarbeiter (mit Internetzugang) der PIERER Mobility-Gruppe mittels gesonderter Aussendung per E-Mail über die Inhalte des Code of Conducts informiert, dies entspricht rund 62% der gesamten Belegschaft. Eine Übersicht in Tabellenform findet sich im Anhang. Um künftig eine Vielzahl von Mitarbeitern regelmäßig zu schulen, wurde im Geschäftsjahr 2020 zudem ein E-Learning-Tool mit den Inhalten des Code of Conduct erstellt. Mithilfe dieses digitalen Trainings ist im Ge- schäftsjahr 2021 die Schulung aller Führungskräfte und Mitarbeiter (mit Internetzugang) der PIERER Mobility-Gruppe in Österreich geplant. Zudem werden die Schulungsmaßnahmen auch auf die Führungskräfte der ersten und zweiten Ebene der außerhalb von Österreich ansässigen Gesellschaf- ten innerhalb der PIERER Mobility-Gruppe ausgeweitet. Als weitere Option zur Meldung von Beschwerden und Verstößen wird im Geschäftsjahr 2021 ein Whistleblower-System für Hinweisgeber eingerichtet. In der PIERER Mobility-Gruppe gab es im Geschäftsjahr 2020 betreffend Korruption weder relevante Compliance Fälle noch Fälle, die entsprechen- de Compliance Untersuchungen oder Verfahren nach sich gezogen haben.

22 SDG 13 – MASSNAHMEN ZUM KLIMASCHUTZ / SDG 12 NACHHALTIGE(R) KONSUM UND PRODUKTION Die PIERER Mobility-Gruppe ist sich ihres Beitrages zum Klimawandel durch ihre Geschäftstätigkeit bewusst und unterstützt das SDG 13 durch Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels. Durch effiziente Nutzung von natürlichen Ressourcen sowie durch Maßnahmen zur Vermeidung, Verminderung und Wiederverwertung des Abfallaufkommens unterstützen wir auch das SDG 12. Ein wichtiger Aspekt in der Entwicklung der straßenzugelassener = homologierter Fahrzeuge ist die Reduktion der Emissionen durch Abgas- und Lärm, die etwa durch den Verbrennungsprozess an sich und auch durch allfällige Verdunstungsemissionen der im Fahrzeug enthaltenen Kohlenwasserstoffe (= Kraftstoff) entstehen. Darüber hinaus arbeiten wir mit Projektpartnern an Konzepten für eine nach- haltige Mobilität in urbanen Lebensräumen. Insbesondere energieeffiziente, elektrisch angetriebene Zweiräder stellen dabei einen wesentlichen Teil unserer Lösung dar. Unter einem nachhaltigen Ansatz verstehen wir daher insbesondere die sukzessive Reduktion der Emissionen über den gesamten Produktlebenszy- klus. Die PIERER Mobility-Gruppe legt bei der Entwicklung und Produktion ihrer Produkte großen Wert auf den effizienten und ressourcenschonenden Einsatz von Werkstoffen und einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt. Daher ist das Thema Effizienzsteigerung sowie eine möglichst vollständige Rohstoffaus- nutzung inklusive der Rückführung in den Wertstoffkreislauf (wie zum Beispiel die Verwertung und Rückführung von Lithium-Ionen-Batterien) von besonderer Wichtigkeit. Aktuell wird das intensiv durch die Einführung eines Umweltma- nagementsystems nach ISO 14001:2015 bzw. mit dem Aufbau des Abfallma- nagements vorangetrieben. Durch die langjährigen und intensiven Entwicklungsaufwendungen im Bereich elektrischer Traktionssysteme für PTW konnte neben ersten, am Markt erhältli- chen, Produkten auch eine substanzielle Technologieplattform erarbeitet werden, die in den Folgejahren die Markteinführung weiterer, mit erneuerbarer Energie betriebenen Fahrzeuge ermöglicht. In diesem Segment wird derzeit an elektri- schen Antriebssystemen im Leistungsbereich von 4 bis 11 kW und Batterieplatt- formen im 48 Volt Bereich für geplante Serien gearbeitet (zum Beispiel der erste Elektroroller von Husqvarna). Weiters setzen wir mit der Entstehung von einer der größten Photovoltaikanlage Österreichs auf dem Dach des KTM-Logistikzentrums in Munderfing einen weite- ren Schritt in eine ressourcenschonende Zukunft. Die Stromeinspeisung erfolgt in das öffentliche Netz und ermöglicht somit in der Region eine breitere Nutzung von erneuerbarer Sonnenenergie. Darüber hinaus bewirtschaften in Mattigthal rund 12 ha Ackerfläche und haben seit dem Jahr 2016 270 Bäume an unseren Standorten in Munderfing gepflanzt. @KTM

24 MASSNAHMEN ZUR ERHÖHUNG DER ARBEITGEBERATTRAKTIVITÄT Interne und externe Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitgeber-Attrakti- vität sind ein wesentlicher Baustein, um den vorherrschenden Spirit der PIERER Mobility-Gruppe zu potentiellen neuen Mitarbeitern hinauszutra- gen. Mit diversen crossmedialen Mitarbeiterkampagnen konnte die KTM AG ihren Personalbedarf im Berichtsjahr weitgehend abdecken. Eine neue Karrierehomepage wurde gelauncht. Diese trägt wesentlich dazu bei, dass die KTM AG als Arbeitgeber noch besser wahrgenommen wird und das Angebot sowie die vielen Benefits noch schneller und klarer erkannt werden. Im Bereich LEHRE wurde nicht nur auf eine zielgruppengerechte Ansprache geachtet, sondern auch ein eigener Bereich für die Eltern der zukünftigen Auszubildenden geschaffen, um frühzeitig über Chancen und Möglichkeiten zu informieren und Ungewissheiten vorzubeugen. Im Zuge der Neugestaltung der Karriereseite career.ktm.com wurde auch das Angebot der Virtual Reality Tour rund um die Gebäude am Standort Mattighofen und Munderfing erweitert und in die Homepage integriert. Durch das Wegfallen von Messen in Präsenz, aufgrund der COVID-Maß- nahmen, wurde aktiv an der Teilnahme an virtuellen Messen gearbeitet, um somit den Ausfall zu kompensieren. Das Recruiting Team der KTM AG regierte 2020 schnell auf die Umstände und war technisch gut ausge- stattet und auf vielen Wegen zur persönlichen Kontaktaufnahme bereit. Natürlich „sitzt“ auch hinter dem neu integrierten Chatbot der Karriere- seite ein Mitarbeiter der HR-Abteilung der KTM AG, der Fragen schnell und kompetent beantwortet. Ausgeschriebene Stellen – auch interne Mitarbeiter sind gefragt! Nicht ausschließlich externe Mitarbeiter haben die Möglichkeit sich auf ausgeschriebene Stellen zu bewerben. Die KTM AG fördert bewusst die interne Entwicklung der Mitarbeiter. So konnte 2020 etwa ein Drittel der ausgeschriebenen Stellen in Österreich intern besetzt werden und zwei Drittel der ausgeschriebenen Führungspositionen bestehenden Mitarbei- tern den nächsten Karriereschritt ermöglichen. Als besondere Anerkennung konnte KTM heuer zum wiederholten Male das goldene Siegel des Best Recruiter Awards für den Bereich Automotive am virtuellen Podium empfangen. Mit Platz 15 unter den TOP 100 Arbeitsge- bern Österreichs wurde 2020 somit die bis dato beste Platzierung erreicht. Fokus auf Arbeitszeit- und Arbeitsortflexibilisierung Im Sinne einer modernen und flexiblen Arbeitswelt, mitunter auch aufgrund der Pandemie wegen Covid-19, ermöglicht die PIERER Mobili- ty-Gruppe als attraktiver Arbeitgeber Mitarbeitern, die Arbeitszeiten und den Arbeitsort besser an die persönlichen und betrieblichen Bedürfnisse anzupassen. Um die Arbeitszufriedenheit und gleichzeitig die Flexibilität zu erhöhen, können KTM-Mitarbeiter nach einem Fair-Use-Prinzip ihre Wochenarbeitszeit auf Montag bis Donnerstag verteilen. Damit müssen sie nicht mehr an fünf Tagen die Woche pendeln. Grundsätzlich gilt diese Art der Arbeitszeitflexibilisierung für Mitarbeiter, die vom Geltungsbereich der Gleitzeitvereinbarung umfasst sind (bezogen auf die Unterneh- mensstandorte in Österreich sowie rund 80% der Mitarbeiter). Diese Gleitzeitmöglichkeiten wurden auch in einzelnen anderen PIERER Mobility Unternehmen optimiert und ausgebaut. Um die Wegzeiten weiter zu verkürzen, können Mitarbeiter darüber hinaus neben den Arbeitsplätzen in Mattighofen und Munderfing auch die Büros von KTM in Wels und in Anif bei Salzburg nutzen. Eine weitere Maßnahme der Arbeitszeitflexibilisierung ist die Option, von zu Hause aus zu arbeiten („Homeoffice“). Eine neue Richtlinie ermöglicht dies seit 2019, sofern betriebliche Erfordernisse nicht beeinträchtigt werden. 2020 wurde schnell und unkompliziert auf die Anforderungen der Pandemie reagiert, so wurden die Möglichkeiten des Homeoffice nochmals erweitert (IT-Prozesse und Equipment), sowie Teams gesplittet und auf Homeoffice und Anwesenheit aufgeteilt. Weiters wurde sicherge- stellt, dass ein Großteil der Belegschaft im Anlassfall von zu Hause aus arbeitsfähig ist. Vor dem Hintergrund dieser Maßnahmen, die laufend analysiert und angepasst werden, bilden motivierte und engagierte Mitarbeiter die Grundlage unseres gemeinsamen Geschäftserfolges. Die Einhaltung arbeitsrechtlicher Vorschriften, ein transparenter Informationsaustausch, eine angemessene Entlohnung und ein attraktives Arbeitsumfeld sind wesentliche Eckpunkte einer fairen Zusammenarbeit und der Beweis für viele loyale und langjährige Mitarbeiter. Die PIERER Mobility-Gruppe beschäftigte zum 31.12.2020 weltweit 4.586 (Vorjahr: 4.368), davon 3.822 in Österreich (rund 83%). 17,6% der gesam- ten Belegschaft waren in der Forschung & Entwicklung tätig. 2020 betrug der Anteil der weiblichen Beschäftigten rund 22%. An den Standorten Mattighofen, Munderfing, Thalheim und Schalchen ist die KTM AG einer der größten Arbeitgeber in der Region Oberösterreich. Im Berichtsjahr 2020 waren hier 3.557 Mitarbeiter beschäftigt. Die Mitarbeiterfluktuation1) betrug bei der PIERER Mobility-Gruppe in den österreichischen Gesellschaften im Jahr 2020 unter 10% (Vorjahr: <10%). Darin inkludiert sind sämtliche Abgänge ohne Pensionierungen im Verhältnis zu Gesamtmitarbeitern ohne Leiharbeitnehmer. Eine erweiterte Aufstellung der wichtigsten Mitarbeiterkennzahlen findet sich im Anhang. 1) Berechnung Fluktuation in %: Relevante Austritte (1-12 des Jahres) / Durchschnitt Headcount (1-12 des Jahres) * 100. Prämissen für relevante Austritte sind Arbeiter + Angestellte (exkl. Externe, exkl. befristete Dienstverträge, exkl. freie Dienstnehmer, exkl. natürliche Fluktuation durch Pensionierung oder Tod).

26 Im Jahr 2020 haben insgesamt 186 Mitarbeiter die angebotenen Motor- rad-Fahrtrainings der KTM Riders Academy besucht. Es fanden von Basic Beginner Kursen über spezielle Street-Trainings bis hin zu Advanced Kursen statt. Die Schulungsstunden gesamt betrugen 1.525h. Zur kontinuierlichen Prävention von Arbeitsunfällen und zur Gefahren- minimierung werden nach dem „STOP-Prinzip“ folgende Maßnahmen in einem jährlich durchlaufenden Zyklus ergriffen: COVID-19 Außergewöhnliche Zeiten fordern spezielle Konzepte. Aufgrund des Ausbruchs der Corona-Pandemie wurden zum Schutz der Mitarbeiter besondere Maßnahmen ab dem Frühjahr getroffen: Einrichtung eines eigenen KTM-COVID-Teams mit eigener COVID- Hotline Unternehmensinternes Contact-Tracing mit rascher Absonderung, meist noch vor dem behördlichen Kontakt Hygiene-Richtlinien, Maskenpflicht am Arbeitsplatz, Möglichkeit zur Fiebermessung Homeoffice / Office-Splitting Errichtung der ersten eigenen Teststation zur Abnahme von PCR- und Schnelltests im Mai; Ausweitung auf eine eigene größere Schnell- test-Station (Rachenabstrich) im Oktober PCR-Massentestung an über 2.000 Mitarbeitern im August Zwischen Oktober und Dezember 2020 über 3.000 Schnelltests an KTM eigener Teststation abgenommen Das von KTM E-Technologies aufgestellte COVID-Team entwickelte in kür- zester Zeit in enger Abstimmung mit KTM Maßnahmen, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen und eine mögliche Ansteckungsgefahr im Betrieb zu vermeiden (zum Beispiel: Mund-Nasen-Schutz beim Verlassen des Arbeitsplatzes und in den öffentlichen Räumen, Beschränkung der Personen in den Meetingräumen, Reduzierung der Dienstreisen, Testun- gen, Homeoffice, etc.) Die unterschiedlichen Maßnahmen wurden laufend den aktuellen Gegebenheiten angepasst (Maßnahmen der Regierung, Empfehlungen, Ampelregelung in der Region, etc.). Mit einer betriebsin- ternen Ampelregelung wurde die Möglichkeit geschaffen, ein rechtzeitiges Handeln und Anpassung der Maßnahmen im Interesse aller zu gewährleis- ten. Zudem wurde eine Vorsorgeuntersuchung inkl. COVID-Antikörpertests für die Mitarbeiter organisiert und unterstützt. Dieses Angebot wurde von den Mitarbeitern sehr gut angenommen. Wegen dieser vorausschauenden Arbeitsweise und dem stetigen Aus- tausch mit Behörden, konnten diese Maßnahmen wie auch Verordnungen der Regierung umfänglich und rasch umgesetzt werden. Dies bereits oft schon vor gesetzlicher Verpflichtung. Dadurch wurde eine großflächige Ausbreitung im Unternehmen verhindert und das Risiko sich im Unterneh- men mit Covid-19 anzustecken als minimal eingeschätzt. Substitution: Ersatz von gefährlichen Arbeitsstoffen durch weniger ge- fährliche. Fahrzeugtests auf Rollenprüfständen mittels Roboter-Hand- ling. Die meisten Schweißprozesse finden auf Roboteranlagen statt. Technische Schutzmaßnahmen: Absicherung von Anlagen durch Schutzgitter, Schutzgehäuse, Lichtvorhang. Absauganlagen an Schleif- und Schweißplätzen, sowie an Anlagen mit Kühlschmierstoffen. Ergono- mische Hilfsvorrichtungen beim Heben und halten von Werkzeugen und Werkstücken. Organisatorische Maßnahmen: Gestaltung von Fuß- und Verkehrs- wegen. Kennzeichnung von Bereichen und Zutrittsbeschränkungen. Beschränkung der Arbeitszeit bei erhöhter Kraft, Lärm bzw. Gefahr- stoffbelastung. Persönliche Schutzausrüstung für unfallkritische Arbeitsplätze: Fortlaufende Verbesserung und Anpassung von Sicherheitsausrüs- tung. Zum Beispiel Schnittschutzhandschuhe zur Verhinderung von Schnittverletzungen bzw. Sicherheitsschuhe bei Fußverletzungen, Handgelenksbandagen. Angepasster Gehörschutz in Lärmbereichen wie Prüfstände und Bearbeitungsmaschinen. Erweiterung von Betriebsan- weisungen und Unterweisungen. Jeder Arbeitnehmer erhält eine Brandschutzunterweisung sowie eine allge- meine Sicherheitsunterweisung, die auf dem jeweiligen Arbeitsplatz präzi- siert wird (zum Beispiel Unterweisungen für Stapler und Gabelhubwagen, Roboteranlagen, Prüfstandsanlagen, Bildschirmarbeitsplätze, u.ä.). Zur Unfall- und Verletzungsvermeidung durch Hilfsmittel und Materialien wer- den laufend Materialverbesserungsvorgaben an Lieferanten weitergege- ben und umgesetzt (Vermeidung von scharfen Graten an Bauteilen zwecks Vermeidung von Schnittverletzungen). Zudem liegt der Fokus für die Produktion auf Maßnahmen des laufenden KTM Operations Systems (KOS): Durch Kennzahlen und Methoden sowie einem verbesserten Rollenverständnis und erhöhter Qualifikation der Mitarbeiter wird die Effizienz gesteigert. Weiters reduziert die Pro- zess-Optimierung im Sinne der Sauberkeit, Ordnung und Verschwendung sowie der Fokus auf standardisiertes Arbeiten und die Verbesserung der Arbeitsplatzgestaltung die Wahrscheinlichkeit von Arbeitsunfällen und trägt somit zur Steigerung der Sicherheit bei. In diesem Zusammenhang besteht eine enge Zusammenarbeit mit Gemba-Austria (u.a. Umsetzung von Lean Management Projekten).

28 @KTM AUS- UND W EI T ERBIL DUN G KONZEPT UND ZIELSETZUNG DUE DILIGENCE PROZESSE UND MASSNAHMEN Im Jahr 2020 konnten bei der PIERER Mobility-Gruppe in den öster- reichischen Gesellschaften covidbedingt deutlich weniger Aus- und Weiterbildungskurse abgehalten werden als ursprünglich geplant. Die Anzahl der Aus- und Weiterbildungsstunden für Mitarbeiter in Österreich betrug rund 27.000 Stunden (Vorjahr rund 46.000). Pro Mitarbeiter waren es durchschnittlich 7 Stunden (Vorjahr: rund 12 Stunden). Siehe auch Tabelle zur „Aus- und Weiterbildung“ im Anhang. Aufgrund der hohen technischen Anforderungen sind gut ausgebildete Mitarbeiter von besonderer Bedeutung. Insbesondere in Hinblick auf den Wachstumskurs können sich Risiken aus dem Ausscheiden von Schlüs- selkräften aus dem Unternehmen ergeben. Das Jahr 2020 war auch in der Aus- und Weiterbildung geprägt von der Corona-Pandemie. Unter Einhaltung strengster Sicherheitsmaßnahmen und durch Umstellung auf Online-Trainings konnte der Trainingsbetrieb in der PIERER Mobility- Gruppe fortgeführt werden Aufgrund der positiven Erfahrungen mit E-Learnings, Webinaren und anderen Online-Trainings, wird auch in der Zukunft ein Schwerpunkt auf diese Art der Weiterbildung gelegt. (In den folgenden Absätzen wird dieses Thema nicht mehr gesondert erläutert). Durch ein strukturiertes Personalmanagement sowie der stetigen Weiter- führung von Personalentwicklungsprogrammen wird dem unerwünsch- ten Ausscheiden von Mitarbeitern entgegengewirkt. Zusätzlich wird Fachkräftemangel bei KTM durch ein umfassendes Lehrlingsausbildungs- programm in einer eigenen Lehrwerkstätte adressiert. In der Produktion wird durch eine Qualifikationsmatrix die Arbeitseinsatzfähigkeit der Mitarbeiter abgebildet. Zudem wird durch diese Matrix fortlaufend der Qualifikationsbedarf der Mitarbeiter ermittelt und die Weiterbildung entsprechend geplant. Im speziellen setzt die PIERER Mobility-Gruppe zukünftig verstärkt auf Online-Trainings zur zeitlich und örtlich flexiblen Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter. Weiters wird auf internen Wissensaustausch durch Fachexperten gesetzt. Das ist auch der Grund, warum PIERER Mobility ihre Mitarbeiter als vierte Erfolgssäule neben Globalisierung, Innova- tion und Marken im Unternehmen definiert hat und ist stets bemüht, diese Säule durch den Ausbau der Aus- und Weiterbildungsangebote zu festigen:

30 Aus diesem Grund werden in einem speziellen Training alle neuen Führungskräfte verpflichtend zum „KTM Performance Talk“ geschult. Den bestehenden Führungskräften wird ein „Refresher-Training“ angeboten. Allen Mitarbeitern steht zur Vorbereitung ein E-Learning zur Verfügung. Dieses E-Learning wurde 2020 völlig neugestaltet und überarbeitet, so bietet es für bestehende und neue Mitarbeiter neue Inhalte und ein verbessertes Lernerlebnis. Trainingsschwerpunkte In den operativen Gesellschaften der PIERER Mobility-Gruppe werden Aus- und Weiterbildung durch den Besuch von externen Trainings und von Inhouse Trainings, die speziell auf die Bedarfe der KTM sowie KTM E-Technologies zugeschnitten werden, gewährleistet. Auch im Jahr 2020 konnten wir weitestgehend die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbei- ter sicherstellen, in dem die Trainings auf ein Online-Format umgestellt wurden. Beispielsweise wurden Inhouse Trainings wie „Leadership“ und Trainings im Bereich Projektmanagement zum Teil in Präsenz abgehalten (Einhaltung strengster Sicherheitsvorschriften und Testung der Betei- ligenden) oder auf interaktive Online-Formate umgestellt. Nach jedem Training werden Feedbacks der Teilnehmer und der Trainer eingeholt, um die Qualität sicherzustellen. Online Sprachtrainings 2020 wurden Online Sprachtrainings in Zusammenarbeit mit einem vielfach ausgezeichneten Anbieter eingeführt. Hier bieten wir unseren Mitarbeiter Sprachtrainings in Form von E-Learings und 1:1 Live-Tutoring Sessions mit hochqualifizierten Trainern an, die individuell abgestimmt auf das jeweilige Sprachlevel sind. Hier können sowohl Grundlagen der jeweiligen Sprache als auch berufs- und branchenspezifische Inhalte erlernt werden. Die neue Sprache wird intuitiv mit der sogenannten „Dynamischen Immersionsmethode“ vermittelt. Diese Methode basiert auf Bildern, Videos, Geschichten und interaktiven Übungen. Die Zeiteinteilung erfolgt flexibel durch den Mitarbeiter selbst. Lehrgang Digital Transfer Manager Der Digitalisierungstrend bedingt Änderungen bei Arbeitsprozessen und Qualifikationsprofilen. Der Lehrgang trägt dazu bei, die Innovationskom- petenz zu erhöhen, strategisch orientierten Methodeneinsatz zu vermitteln und die geschulten Kompetenzen und Fähigkeiten zur Generierung neuer, innovativer digitaler Lösungen einzusetzen. Spezielle Themen wie „Digital Strategy“ oder „Chancen der Digitalisierung“ werden in diesem Lehrgang intensiv behandelt. Abschluss des 9-tägigen Lehrgangs ist eine Transfer- arbeit, die vor einer Jury und Unternehmensvertretern präsentiert wird, Führungskräfteausbildung Ein wichtiger Erfolgsfaktor für das Erreichen der Unternehmensziele ist eine wirksame Führung. Erfahrene Führungskräfte können in einem Füh- rungskräftetraining ihr Handlungsrepertoire verfeinern, weiter ausbauen und zusätzliche Kompetenzen aufbauen. Neue Führungskräfte werden unterstützt, ihre Rolle erfolgreich einzunehmen. 2019 wurde mit einem speziell für KTM konzipierten Führungskräftelehrgang gestartet. Alle Hierarchieebenen werden mit gleichen Methoden und Inhalten zum Thema Führung geschult, damit innerhalb der KTM von einem gleichen Füh- rungsverständnis gesprochen werden kann. Zusätzlich ist die Vernetzung der Teilnehmer untereinander ein wichtiger Bestandteil, um die tägliche Zusammenarbeit zu stärken. Dieser Lehrgang wurde 2020 optimiert und erfolgreich fortgesetzt. Ausbildungsunterstützung Bei besonderen Leistungen und hoher Eigenmotivation unterstützt KTM Mitarbeiter dabei, ein Studium oder auch eine Werkmeisterausbildung berufsbegleitend zu absolvieren. Voraussetzung ist, dass das gewählte Fach in Zusammenhang mit der aktuellen Position bzw. mit möglichen Positionen bei KTM steht. KTM unterstützt finanziell mit Übernahme von Kosten, aber auch mit der Gewährung von Sonderurlaub, freien Zeiten zur Prüfungsvorbereitung oder auch klassischer Bildungsteilzeit. 2020 wurde das System der Ausbildungskostenunterstützung überarbeitet und firmenweit vereinheitlicht. ZUSAMMENARBEIT MIT UNIVERSITÄTEN UND FACHHOCHSCHULEN Projektmanagement Im Bereich Projektmanagement gibt es bei KTM unterschiedlichste Standards, Herangehensweisen, Wordings und Methoden. Das Ziel der KTM_academy ist es, ein einheitliches und umfangreiches Schulungs- angebot zu bieten, das unterschiedliche Erfahrungslevels, Ansätze und Methoden abdeckt, um hilfreiche und im Alltag umsetzbare Inputs für verschiedenste Zielgruppen zur Verfügung zu stellen. Gemeinsam mit Primas Consulting als Anbieter und Vertretern aller Fachbereiche, in de- nen Projektmanagement betrieben wird, haben wir ein Schulungskonzept entwickelt, das alle Bereiche im Unternehmen bei zukünftigen Projekten unterstützt, sowie auch die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit im Projekt vereinfacht. Das Training beinhaltet Angebote für Einsteiger und Experte sowie die Möglichkeit zur Zertifizierung. Die Trainingsteilnehmer werden interdisziplinär ausgewählt, um den Austausch zwischen unter- schiedlichen Unternehmensbereichen zu fördern. Akademische Lehrgänge KTM fördert gemeinsame Aktivitäten mit Universitäten und Fachhoch- schulen. Neue Karrieremöglichkeiten wurden für Mitarbeiter gemeinsam mit der LIMAK – Austrian Business School in 2019 gestartet. Das Angebot sind ein KTM Young Pioneers College und ein exklusiver KTM Digital Intrapreneurship MBA. Die Schwerpunkte der Programme sind General Management, Leadership sowie Digital Intrapreneurship. Das KTM Young Pioneers College, richtet sich an Führungskräfte und an Mitarbeiter, die noch keine Führungsposition innehaben, jedoch hohes Entwicklungs- potenzial zeigen. Der KTM Digital Intrapreneurship MBA richtet sich an Führungskräfte und Spezialisten. Die Auswahl der Teilnehmer erfolgte sowohl über eine schriftliche als auch über eine Bewerbung mittels Video sowie einer Potenzialanalyse. Die erste Gruppe des KTM Young Pioneers College haben 2020 ihren Abschluss gefeiert. Das sehr positive Feedback der TeilnehmerInnen bezog sich insbesondere auf den interdisziplinären Austausch während des gesamten Colleges.

32 Internationaler Fachkräfteaustausch Über die Einrichtung IFA (Internationaler Fachkräfte Austausch) ermöglicht die KTM AG seit 2017 Lehrlingen einen Auslandsaufenthalt in England und Irland. Kaufmännische und technische Lehrlinge unterstüt- zen mit ihrem Fachwissen vor Ort Kleinbetriebe und können sich selbst sprachlich verbessern. Neben den sprachlichen Kompetenzen stärkt der Austausch grundlegend die Offenheit gegenüber anderen Kulturen, vor allem aber das Selbstvertrauen. Im Jahr 2019 haben sechs Lehrlinge am internationalen Fachkräfteaustausch teilgenommen und waren 4 Wochen im Ausland. Für die Teilnahme in 2020 haben sich 20 interessierte Lehr- linge beworben. Das Austauschprogramm konnte aufgrund der Pandemie nicht stattfinden und wird zum Teil 2021 fortgesetzt. Digitales Ausbildungsmanagement - „Apprentio“ 2020 wurde in der Lehrlingsausbildung das digitale Ausbildungsma- nagementsystem „Apprentio“ eingeführt. Die Software ermöglicht die Umsetzung eines einheitlichen Vorgehens und unterstützt so die Ausbildungsqualität in Unternehmen. „Apprentio“ wird von den Hauptaus- bildern in der KTM Lehrwerkstatt, den Ausbildern in den Fachbereichen und den Lehrlingen selbst genutzt. In erster Linie gibt die Software eine Übersicht, welchen Lehrling in welchem Bereich eingeteilt ist und ermöglicht den Hauptausbildern auch die Planung und Administration der Rotation, internen und externen Schulungen sowie der Berufsschulzeiten der 170 Lehrlinge über diese App. Neben der verbesserten Übersicht wird der Prozess zur Erstellung der Lernzielchecks erleichtert und komplett digitalisiert. Zusätzlich ist es uns mit „Apprentio“ möglich, am Ende jeder Rotation Feedbackbögen zu hinterlegen, welche von den Ausbildern und dem Lehrling direkt im System ausgefüllt werden können. Zum Bilanzstichtag 31.12.2020 waren rund 170 Lehrlinge beschäftigt (Vorjahr: rund 160), ausgebildet wurde wieder in 15 Lehrberufen: Betriebslogistikkaufmann/-frau Bürokaufmann/-frau CAD-Konstruktion (Maschinenbau) E-Commerce-Kaufmann/-frau Eventkaufmann/-frau Industriekaufmann/-frau Informationstechnologie (Systemtechnik oder Betriebstechnik) Kraftfahrzeugtechnik (Motorradtechnik) Mechatronik (Fertigungstechnik) Mechatronik (Automatisierungstechnik) Medienfachmann/-frau – In Kombination mit Berufsfotograf/In Metalltechnik (Maschinenbau) Metalltechnik (Schweißtechnik) Prozesstechnik Speditionskaufmann/-frau Es ist ein zentrales Anliegen des Unternehmens, Lehrlinge im Anschluss an ihre Ausbildung weiter zu beschäftigen. Damit sichert sich das Unternehmen den Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften und trägt gleichzeitig dazu bei, jungen Menschen einen guten Start ins Berufs- leben zu ermöglichen. Grundpfeiler der Lehrlingsausbildung ist die eigene Lehrwerkstatt. Hier wird die Grundausbildung aller technischen Lehrberufe und Spezialausbildungen durchgeführt und ermöglicht es den zukünftigen Facharbeitern, den Betrieb bestmöglich kennenzulernen. Die Lehrlinge rotieren durch die unterschiedlichen Fachabteilungen, in denen sie ausgebildet werden. Auf die fachliche und didaktische Qualifikation sowie die soziale Kompetenz der Lehrlingsausbilder wird großer Wert gelegt. Neben den Fachkompetenzen werden bei der KTM AG auch soziale und methodische Kompetenzen gefördert. Jedes Jahr durchlaufen alle Lehrlinge gemeinsam ein Teambuilding. Gemeinsam wird an Projekten gearbeitet, die Ergebnisse werden präsentiert und bei einem Ausflug in der Pullman City Westernstadt in Bayern die Zusammenarbeit und das gegenseitige Vertrauen gestärkt. Im Berichtsjahr wurden bei der KTM AG 33 ausgelernte Mitarbeiter in unterschiedlichen Fachbereichen integriert. Davon haben über 28 ihre Abschlussprüfung mit Auszeichnung erfolg- reich absolviert und konnten ein brandneues Motorrad als Belohnung im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in der KTM Motohall, zu der auch die Eltern geladen waren, entgegennehmen.

34 UNSERE EN G AGEMEN T S Rückenmarksforschung KTM Jugendförderprogramm @KTM Schon seit Jahren unterstützt die KTM AG die Organisation „Wings for Life“, eine gemeinnützige, staatlich anerkannte Stiftung für Rü- ckenmarksforschung, die sich zum Ziel gesetzt hat, eine Heilung für Querschnittslähmung zu finden. Mit Hilfe von Spendengeldern werden weltweit aussichtsreiche Forschungsprojekte und klinische Studien zur Heilung des verletzten Rückenmarks gefördert (in 2020 mit einem Beitrag von EUR 110.961,06). Auch vielen Mitarbeitern ist die Organisation eine Herzensangelegenheit und so folgen viele dem jährlichen Aufruf zur Teilnahme am Wings for Life Run. 2020 gingen 400 Mitarbeiter beim „Wings for Life“-Run an den Start, aufgrund von COVID-19 anders: die Mitarbeiter hatten eine Woche lang Zeit so weit zu laufen, wie sie wollten und sammelten mit jedem Kilometer Geld. Insgesamt konnten 14.287 Kilometer erlaufen werden. Jeder einzelne Kilometer steht für einen Euro (EUR 14.287), der von KTM gespendet wird. Dass man sich im Hause KTM der Nachwuchsförderung verschrieben hat, beweisen bereits die vergangenen vier YOUNG FIGHTERZ-Saisonen. Die Förderung des Motorsport-Nachwuchs bleibt ein wichtiges Thema. Als YOUNG FIGHTERZ werden Österreichs Nachwuchspiloten der Klasse 85ccm bezeichnet. Alle Piloten, egal welchen Fabrikates, oder ob Lizenzin- haber oder Hobbypilot, sind teilnahmeberechtigt. Nach dem großen Erfolg der 85ccm-Trainingscamps in den vergangenen Jahren, wurde die YOUNG FIGHTERZ-Trainingsreihe im letzten Jahr um zwei Camps für Fahrer der Klasse 65ccm, den MINI FIGHTERZ erweitert. Diese Trainingscamps erfreuen sich seit Jahren großer Beliebtheit und waren auch 2020 fixer Be- standteil des KTM Jugendförderprogrammes. Die YOUNG FIGHTERZ- und MINI FIGHTERZ-Camps finden an verschiedenen sorgfältig ausgewählten Austragungsorten, die die besten Trainings- und Weiterentwicklungsmög- lichkeiten bieten, statt. Heimische Enduro-Größen helfen den Jugendlichen ihre Cross-Country- Fähigkeiten auszubauen. So haben junge Talente die Möglichkeit, ihre Erfahrungen mit Helden und Vorbildern der nationalen Motorsport-Szene auszutauschen und sich Tipps von den Profis zu holen. Im Vordergrund stehen bei allen Camps der Spaß und die Freude am Motocross-Sport.

36 @KTM Im Rahmen der Innovation Lab Workshops können Kinder und Jugendliche im Alter von 6-15 Jahren ganz spielerisch den Umgang mit modernsten Design- und Produktionsprozessen und den dazugehörigen Werkzeugen kennen lernen. Didaktisch aufbereitete Unterlagen dienen als Basis und Orientierung für die Workshop-Betreuer. Die jüngere Zielgruppe lernt dabei, Neugierde für technische Themen zu entwickeln und sich weitergehend damit zu beschäftigen und sich Expertise anzueignen. Bei der verbindlichen Übung „Digitale Grundbildung“ wird auf die Entwicklung digitaler Grundkompetenzen von Schülernabgezielt. Diese Maßnahme unterstützt eEducation mit Unterrichtsmaterialien für Lehrkräfte und Lernende. Die KTM Motohall steuert für alle NMS und AHS Unterstufen (digi.komp) ebenfalls didaktisch aufbereitete Lehrinhalte als Vorbereitung und Nachbereitung der buchbaren Workshops bei. Diese Inhalte werden in drei Unterrichtseinheiten im Klassenzimmer im Rahmen einer Projekt-Vorarbeit abgearbeitet, umfassen einen Besuch in der KTM Motohall inkl. Rookie-Tour und einen Workshop im Innovation Lab und werden mit einer Projekt-Nacharbeit in der Schule abgeschlossen. Das gesamte Projekt „Motorrad der Zukunft“ stellt die Gestaltung eines eigenen Motorrads der Zukunft unter Verwendung von 3-Druckern und einer Design-Software in den Fokus. Ab 2021 ist die Buchung dieser Workhshops möglich. Gemeinsam mit der TNMS Mattighofen als Partner- schule startet die KTM Motohall offiziell mit dem Projekt. Ladies Camp – „Mädels only!“ Einer unserer Hauptmedienpartner, das Motorradmagazin, veranstaltet ein Mal pro Jahr das Ladies Camp am Wachauring. Das Besondere an dieser Veranstaltung ist, dass an dem Wochenende nur „Ladies“ teilnehmen dürfen, pro Fahrtag gibt es ca. 100 Plätze. Neben Know-How-Work- shops zu diversen Themen werden auch Übungen zur Beherrschung des Motorrades von erfahrenen Instruktorinnen der ÖAMTC Fahrtechnik auf dafür vorgesehenen Flächen durchgeführt. Hier werden die Damen in den Fahrtechnik-Grundlagen geschult wie Bremsverhalten, Ausweichmanöver, Schräglage, Blicktechnik sowie auch das Bewältigen von gefährlichen Streusplitt-Passagen. Zusätzlich zu den Workshops, die die Damen mit ihren eigenen Bikes bestreiten, sind alle wichtigen Hersteller vor Ort. Die Teilnehmer können sich durch die Produktpaletten von KTM, Husqvarna, GASGAS aber auch durch Modelle der Mitbewerber testen. Mitarbeiterehrung – 50 Jahre KTM Ein 66-jähriger Mitarbeiter wurde für seine 50 Jahre Beschäftigung in der KTM AG geehrt. Er startete seine Karriere bei KTM bereits im 16. Lebensjahr im Rahmenbau und um die 50 Jahre voll zu machen, arbeitete er zwei Monate über das Pensionsantrittsalter hinaus. So viel Begeisterung und Engagement seitens des Mitarbeiters wurde auf Vorstandsebene nicht ungesehen. Zum Jubiläum wurde ihm durch den CEO Stefan Pierer und seinen Vorstandskollegen Hubert Trunkenpolz, Viktor Sigl und Thorsten Hartmann eine restaurierte „KTM Comet" Baujahr 1968 als Geschenk zur Pensionierung überreicht.

38 E-MOBILITY KOMPETENZ- UND ENTWICKLUNGSZENTRUM Die KTM E-Technologies GmbH gehört zu den führenden Spezialisten in der Konzeption und Entwicklung von Fahrzeugen mit elektrischem Antrieb. Das in Anif bei Salzburg ansässige Unternehmen verfügt über eine hochmoderne Infrastruktur für die Fahrzeugentwicklung, die für die Entwicklung mechanischer sowie elektrisch/elektronischer Komponen- ten zum Einsatz kommt, aber auch komplexe Simulationsaufgaben wie Topologieoptimierungen oder Crash-Analysen ermöglicht. Im Jahr 2020 wurde die KTM Technologies in die KTM E-Technologies GmbH umbe- nannt. Zum einen, um die neue Funktion als E-Mobility Kompetenz- und Entwicklungszentrum des Konzerns hervorzuheben. Zum anderen soll damit ein klares Unternehmensprofil im Bereich E-Mobility im Konzern und am Markt geschaffen werden, um die KTM E-Technologies auch als strategischer Entwicklungsdienstleister der PIERER Mobility AG mit Schwerpunkt E-Mobility flexibel einsetzen zu können. Die breit gefä- cherten Kompetenzen, die in 2020 auch intern neu strukturiert wurden, reichen von der Werkstofftechnik, Konstruktion, Simulation, Elektrik/ Elektronik, Software bis hin zum Prototypenbau, Testing und Erprobung. Schwerpunkte bilden hierbei die Konzept- und Serienentwicklung für neue E-Fahrzeuge und neue elektrische Antriebsstränge, unterstützt durch die bereits etablierten Engineering Services (Konstruktion, Simulation, CFD, Crash, ...) sowie die eigene Technologieentwicklung (Leichtbau, Composi- te, Additive Fertigung, ...). Neue Mobilitätslösungen für Kategorie L In den gegenwärtig vorangetriebenen Forschungs- und Entwicklungs- projekten wird an der Verbesserung von Mobilitätslösungen gearbeitet. So werden elektrische Antriebe und batterieelektrische Energiespeicher- systeme entwickelt und für spezifische Anwendungsfälle optimiert. Ein Beispiel hierfür ist das Forschungsprojekt “EMotion”, das 2020 gestartet wurde und über 3 Jahre läuft. Elf Partner aus Industrie und Wissenschaft entwickeln hier gemeinsam Elektrozweiräder der Kategorie L speziell für die junge (16-18 Jahre) und ältere (50+) Generation. Diese kosten- günstigen, energieeffizienten und komfortablen Elektrozweiräder sollen Anwendern von konventionellen Fahrzeugen eine brauchbare und um- weltfreundliche Alternative mit reduziertem Footprint für ihren täglichen Pendelverkehr bereitstellen. Dieses Projekt wird mit Mitteln aus dem Klima- und Energiefonds unterstützt und im Rahmen des Programms "Zero Emission Mobility" durchgeführt. Ziele und technologische Lösungen von EMotion * innovativer Leichtbau und Komponentenanordnung (AREA I) hocheffizienter elektrischer Antriebs- und Ladekomponenten (AREA II) benutzerorientierter Mensch-Maschine Schnittstelle zusammen mit einem neuartigen Bordinformationssystem (AREA III) * weitere Informationen zum EMotion-Projekt finden sich unter https://www.ait.ac.at/themen/propulsion-technologies/projects/emotion/ Große Bedeutung für die Auslegung unserer Elektroantriebe hat unter anderem die Maximierung der Systemeffizienz, welche durch moderne Simulationsmethoden in Verbindung mit speziellen Prüfständen für elek- trische Antriebssysteme realisiert wird. Zur Bewertung unterschiedlicher Konzepte werden jeweils geeignete Simulationsmethoden herangezogen, ebenso für die identifizierten mechanischen, thermischen und elektroma- gnetischen Anforderungen. Nicht zuletzt spielt die funktionale Sicherheit des E/E Systems eine große Rolle, welche ein zentrales Element der Entwicklungskompetenz der KTM E-Technologies ist. Zur Validierung und Erprobung wurde im vergangenen Geschäftsjahr 2020 insbesondere in neue Prüfstände für Motor-, Batterie- und Gesamt- fahrzeug investiert. Ebenso wurde eine neue Software für Risikomanage- ment, Requirements Engineering und Testing eingeführt und erweitert. Damit können die vielfältigen technischen und gesetzlichen Anforderun- gen, FMEAs und Tests festgelegt, nachverfolgt und dokumentiert werden. Parallel zur Entwicklung neuer Fahrzeuge und Antriebe wurde Ende 2019 auch mit der Erweiterung der Standortinfrastruktur für den weiteren Ausbau der E-Mobility-Aktivitäten begonnen. Die Umbauarbeiten wurden nach Plan Ende 2020 fertiggestellt, so dass das neue E-Mobility Center zu Beginn 2021 eröffnet werden konnte. Aktivitäten bzw. übergeordnete Ziele für 2021 von KTM E-Technologies sind: Ausbau des Schwerpunktes E-Mobilität und der damit verbunden Kompetenzen Dienstleistung und Kooperation mit strategisch relevanten Drittkunden und Partnern, die auch möglichst langfristig gebunden werden sollen Alle Projekte sollen im Hinblick auf Serienfähigkeit abgewickelt werden Wirtschaftlicher Erfolg in Verbindung mit „Mehrwert“ für den Konzern MITARBEITER & INVESTITIONEN Die Entwicklung, Erprobung und Serienüberleitung neuer Konzepte im besonders technologiegetriebenen Motorrad-Premiumsegment erfordert ein stetig wachsendes interdisziplinäres Team von Spezialisten aus verschiedenen Disziplinen. Dies spiegelt sich in den erneut gestiegenen Mitarbeiterzahlen des Forschungs- und Entwicklungsbereichs wider. Zum Stichtag 31.12.2020 beschäftigte die PIERER Mobility-Gruppe 808 Mitar- beiter (Vorjahr: 789), das entspricht 17,6% der gesamten Belegschaft im Bereich Forschung und Entwicklung. Operativ, ohne Nebeneffekt aus der Aktivierung und Abschreibung von Entwicklungsaufwendungen, wurden 9,0% des Gesamtumsatzes für den Bereich Forschung und Entwicklung aufgewendet.

40 V ER A N T WORT UN GSVOL L E BE S CH A F F U N G Um als Unternehmen gemeinsam mit unseren Lieferpartnern zu wachsen und eine stetige Verbesserung in allen Bereichen zu erzielen, setzen wir auf eine offene und transparente Kommu- nikation. Bei Neuentwicklungen von SE*- und Hauptbauteilen arbeiten wir bereits in einem sehr frühen Entwicklungsstadium mit unseren Lieferpartnern zusammen, um gemeinsam Bauteile zu gestalten, welche im technischen, kaufmännischen und logistischen Hinblick unsere Ziele unterstützen. Hier arbeiten wir, wie in der Branche üblich, in Zusammenarbeit mit unserer F&E an Ansätzen wie Design to Cost, Cost Engineering und Bauteilstandardisierung. * BMÖ: Bundesverband für Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Österreich; BME: Bundesverband für Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Deutschland. SE: Simultaneous Engineering. Die Auswahl der richtigen Lieferpartner findet unter Berücksich- tigung unserer Warengruppenstrategien im Team Einkauf, F&E und Qualität statt. Somit wird sichergestellt, dass alle Kriterien gesamtheitlich in die Entscheidung einfließen und die nächsten Schritte gemeinsam geplant werden. Zu den wichtigsten zählen hier die Kriterien der ISO 9001 Zertifizierung, techni- sche Möglichkeiten, Versorgungssicherheit, Qualität, Wettbe- werbsfähigkeit und Kommunikation. Gemeinsam mit unseren Lieferpartnern arbeiten wir vor Serienbeginn daran, Qualität und Versorgung sicherzustellen. In Kooperation mit dem Bereich Qualität, führen wir Produkt- und Prozessaudits durch und stimmen frühzeitig Kapazitäten und Produktionsmengen basierend auf vorliegenden Bedarfszahlen ab. Das gemeinsame Ziel ist ein effizienter Serienanlauf und eine stabile Serienbe- lieferung nach Lieferplanabruf, um unsere Produktion optimal zu versorgen. Eine optimale Versorgung beinhaltet ebenfalls die Vereinbarung sinnvoller Produktions- und Lieferlosgrößen mit unseren Lieferpartnern, um Bestände in der Supply Chain und in unserer Komponenten- und Fahrzeugassemblierung so gering wie möglich zu halten (Working Capital Management). KONZEPT UND ZIELSETZUNG Das Thema Beschaffung gewinnt in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung. Eine ausgereifte Supply Chain vom Lie- feranten bis hin zu den Produktionsstandorten in Mattighofen und Munderfing soll primär die Teileverfügbarkeit zu wirtschaft- lich konkurrenzfähigen Kosten sicherstellen, dennoch aber für die beteiligten Parteien Zulieferer und Abnehmer eine Basis schaffen, mit der langjährige Geschäftsbeziehungen aufgebaut beziehungsweise ausgebaut werden können. Um diese Ziele umsetzen zu können, tragen verschiedenste Mitarbeiter aus den Bereichen Einkauf, Qualitätsmanagement und der Forschung & Entwicklung ihre Expertise bereits vor der Vergabe eines neuen Kaufteiles an einen, in einer Vergaberunde ausgewählten, Zulieferbetrieb bei. Eine faire Bezahlung und faire Arbeitsbedingungen bilden sowohl im eigenen Betrieb als auch in der Lieferkette die Grundlage für eine langjährige und vertrauensvolle Zusammen- arbeit. Die unmittelbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie, zum Beispiel bei von Krankheitsfällen betroffenen Zuliefe- rern, sowie die Verwerfungen in der Weltwirtschaft in Folge der Corona-Krise, stellen noch höhere Anforderungen an die Sicherung der Teileverfügbarkeit. Um speziell Risiken, die sich aus der Corona-Pandemie ergeben, früher erkennen und lösen zu können, wurde die Lieferantenrisikobewertung überarbeitet und entsprechende Risiken je Land neu bewertet. Auch ein Programm zur Vorwarnung jeglicher globalen Ereignisse, welche sich direkt oder indirekt auf die Lieferkette auswirken, wurde implementiert. Zudem wird laufend und frühzeitig erhoben, ob ein Risiko der Materialversorgung bei Lieferanten besteht. DUE DILIGENCE PROZESS UND AKTUELLE MASSNAHMEN Unter Berücksichtigung und Einhaltung der Regelungen unseres Code of Conduct profitiert die Zusammenarbeit mit unseren Lie- ferpartnern von langjährig gleichbleibenden Ansprechpartnern im Einkauf, was wir durch eine geringe Fluktuation sicherstellen können. Durch Fortbildungen und Trainings „on the job“ wird unsere Kompetenz im Bereich Einkauf laufend gesteigert. Un- sere Mitarbeiter bilden sich basierend auf ihrem persönlichen Lernkonzept durch Einkaufslehrgänge in Zusammenarbeit mit dem BMÖ/BME*, technische Schulungen oder dem KTM-eigenen MBA in Zusammenarbeit mit der LIMAK in Linz weiter. @KTM

42 Einkaufsvolumen je Kontinent (Serieneinkauf): 86 % Europa 13 % (inkl. Türkei) Asien Amerika 1 % Beschaffungsstrategie und Einkaufsvolumen Wir versuchen unter anderem durch die Umsetzung lokaler Beschaf- fungsstrategien für unsere Produktionsstandorte in Munderfing und Mattighofen, die eigene Region wirtschaftlich zu stärken und durch kürzere Transportwege niedrigere Transportkosten und umweltfreund- lichere Lieferketten zu generieren. Die regionale Zulieferindustrie trägt zu einem großen Teil zum Unternehmenserfolg der KTM AG bei. Bei der Vergabe neuer Projekte wird unter Berücksichtigung der loka- len Beschaffungsstrategien auf die Unterstützung sozialer Unterneh- mungen Wert gelegt. So werden geeignete Projekte vorzugsweise an integrative Betriebe in der Region vergeben. Die Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit mit unseren Lieferpartnern werden in standardisierten Dokumenten wie Geheimhaltungsvereinbarung, Einkaufsbedingungen und Ferti- gungsbedingungen festgelegt. Das Dokument für die Einkaufsbedin- gungen steht auf unserer Webseite zum Download zur Verfügung (https://www.ktmgroup.com/de/einkauf/). Die beinhalten neben sozio- logische auch ökologische Kriterien unter anderem zu den Punkten wie Compliance, Qualität, Fertigung, Produkthaftung und Versand. Teilebeschaffung für den Prototypenbau Die Teilebeschaffung für den Prototypenbau der KTM E-Technologies GmbH und der KTM AG wird je nach Zeitplan und Anspruch an Qualität und Kosten gestaltet. Dazu werden in der Regel bewährte Lieferanten aus der regionalen Umgebung beauftragt (Salzburg, Bayrischer Raum, Oberösterreich, etc.). Kurze Transportwege, Verlässlichkeit und Flexi- bilität stehen hier für uns im Vordergrund. Die Einhaltung gesetzlicher Normen und ein wertgebundenes, unternehmerisches Handeln sind auch hier Grundvoraussetzung. Das Einkaufsvolumen der Bauteile für die Serienproduktion der Motorräder betrug ca. 560 Mio. Euro. Geographische Aufteilung: 2% aus dem Bezirk Braunau, 17% aus Oberösterreich, 34% aus Österreich, 69% aus Österreich/Deutschland/Italien und 86% aus Europa. Die Fahrräder werden komplett montiert von einem Partner in Europa (ca. 65%) und einem Partner in Asien (ca. 35%) bezogen. Das Einkaufsvolumen im Einkauf von indirektem Material und Dienstleistungen für die Werke in Österreich betrug ca. 175 Mio. Euro. Der größte Teil wurde innerhalb Österreichs beschafft: 13% Bezirk Braunau, 31% innerhalb Oberösterreichs, 70% innerhalb Österreichs, 90% innerhalb Österreich/Deutschland/Italien und 98% innerhalb Europas. Lieferpartner haben daher den Compliance-Richtlinien der PIERER Mobility anzunehmen und verpflichten sich, den Code of Conduct zu unterzeichnen und die darin enthaltenen Regeln und Verhaltensgrund- sätze einzuhalten. NÄCHSTE SCHRITTE Mit dem Jahreswechsel 2020-2021 wurde ein Projekt zur Inbound- versorgung ins Leben gerufen, welches die Bedarfe und Ansprüche alle Abteilungen künftig bündeln und dementsprechend die Varianten der Inboundanlieferungen optimieren soll. In diesem Projekt werden beispielsweise Kommissionier-Hubs oder Ähnliches auf deren Mach- barkeit geprüft, um zukünftig die Kapazitäten in den Zulieferströmen optimaler nutzen zu können. 50% Einkaufsvolumen in Europa (Serieneinkauf): 40% 30% 20% 10% n e i l a t I h c i e r r e t s Ö l d n a h c s t u e D n e i n a p S e d n a l r e d e i N n e i n e w o l S i e k a w o l S h c i e r k n a r F n e i h c e h c s T n e l o P l a g u t r o P z i e w h c S n e d e w h c S g r u b m e x u L i s e t g n i e r e V h c i e r g n ö K i n e i n ä m u R k r a m e n ä D n r a g n U

44 Nach einem Motor-Prüfstandslauf wird das Öl in einer Wiederaufberei- tungsanlage gefiltert und gelangt dann wieder zurück in den Öltank. Damit ist ein Wechsel des Öls nicht mehr notwendig, die diesbezügliche Umweltbelastung durch Entsorgung nach nur einmaliger Verwendung reduziert. Die bei der mechanischen Fräsbearbeitung von Zylinderköpfen und Motorgehäusen anfallenden Aluminium-Späne werden über eine Zentral-Absauganlage mittels Vakuums durch ein Rohrsystem direkt von der CNC-Fräsmaschine in einen Sammelcontainer gefördert. Die Alumi- nium-Späne werden in einem Recyclingbetrieb aufbereitet und können wieder zu wertvollem Rohmaterial umgewandelt werden. Sämtliche im Haus mechanisch bearbeitete Aluminium-Gussteile werden in einer auf Lösemittelbasis (Alkohol) arbeitenden Teilewaschmaschine gereinigt. Bei dieser Methode der Teilereinigung fallen im Vergleich zu auf Wasserbasis arbeitenden Systemen keine Abwässer an, welche einer teuren Entsorgung zugeführt werden müssen. SCHADSTOFFAUSSTOSS DER FAHRZEUGE (EMISSIONEN) Innerhalb der Organisationsstruktur der KTM AG befinden sich neben der eigentlichen Fahrzeug-Assemblierung auch produzierende Vorbetriebe, wie etwa der Rahmenbau und die Auspufffertigung, die aufgrund des hohen Anteils an fügenden und zerspanenden Prozessschritten Teile der energi- eintensiven Industrie sind. An den Standorten der PIERER Mobility-Gruppe entstehen Treibhausgasemissionen direkt durch Verbrennung fossiler Kraftstoffe (Scope-1-Emissionen) sowie indirekt durch Fernwärme- und Stromverbrauch (Scope-2-Emissionen). Damit liegt der Anteil der Treibhausgasemissionen (in CO2-Äquivalenten), der mit der Produktion, bzw. Assemblierung unserer Produkte verbunden ist, bei rund 1%. Der überwiegende Anteil der Treibhausgasemissionen mit rund 99% entsteht in der Nutzungsphase der verkauften Fahrzeuge (Scope-3-Emissionen). Weiters betrugen die Treibhausgasemissionen pro verkauftes Fahrzeug in der Entstehungsphase (Scope 1-2) 0,05 t CO2-e (Vorjahr: 0,06 t CO2-e) und in der Nutzungsphase (Scope 1-3) 3,68 t CO2-e (Vorjahr: 3,82 t CO2-e). In die Berechnung wurden erstmalig auch von Bajaj im Geschäfts- jahr direkt vertriebene Motorräder mit betrachtet. Somit erfolgte eine Anpassung bwz. Präzisierung der Berechnung mit den KTM Modellen inkl. Indien rückwirkend auch für die Jahre 2019 und 2018. Die ausführliche Tabelle findet sich im Anhang. Emissionsreduktion vorangetrieben Die mittleren CO2-Emissionen unserer berichteten Fahrzeugflotte betrugen im Jahr 2020 78,44 g/km 1 (interne Berechnung Pierer Mobility AG). Damit haben wir die CO2-Flottenemissionen im Berichtsjahr, auch dank des Absatzwachstums bei elektrifizierten und ICE Modellen mit geringen und 1 Seit 01/2016 müssen alle L-Kategorie Fahrzeuge in der EU nach dem neuen Typprüfzyklus WMTC zugelassen werden. Die betrifft alle zwei-, drei, oder vierrädrigen Fahrzeuge gemäß Artikel 4 und Anhang I (Enduro-Krafträder (L3e-AxE (x = 1, 2 oder 3)), Trial-Krafträder (L3e-AxT (x = 1, 2 oder 3)) und schwere Gelände-Quads (L7e-B)) der EU-Verordnung 2013/168/EU, die dazu bestimmt sind, auf öffentlichen Straßen gefahren zu werden. Der Flottenwert setzt sich auf Basis der homologierten Prüfwerte lt. WMTC zusammen. mittleren Hubräumen (< 900cc), um 0,65 g/km verringert (2019: 79,09 g/km). Zwischen 2016 und 2020 hat die PIERER Mobility AG somit den CO2-Ausstoß ihrer neu verkauften Fahrzeuge um 3,43 % verringert (2019: 2,64%). Die Einführung von neuen Modellen mit verbrauchs- und emissionsärme- ren Antriebstechnologien wirkt sich weiterhin positiv auf unsere durch- schnittlichen Flottenwerte aus. Der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch lag im Berichtsjahr 2020 bei 3,4 l/100km 2. Der Flottenverbrauch konnte zum Basisjahr 2016 um 2,75% reduziert werden (2016: 3,5 l/100km). Dies entspricht einer Gesamtenergieeinsparung von 741,04 Gigajoul im Berichtsjahr 2020. 3 Senkung des Energiebedarfs für Produkte Die Berechnungen für CO2-Emissionen und Verbräuche unserer verkauften Fahrzeugflotte basieren auf den Vorgaben und Annahmen des World-har- monised Motorcycle Test Cycle (WMTC). Diese Methode wurde gewählt, weil damit ein weltweit harmonisierter Ansatz vorliegt. Zuvor basierten die Berechnungen auf den Vorgaben und Annahmen des New European Driving Cycle (NEDC) bzw. der Selbstverpflichtung der ACEM (European Association of Motorcycle Manufacturers). Mit der Einführung des WMTC Prüfzyklus und der Abgasnorm Euro 4 zum 1.1.2016, wurde das Berichts- jahr 2016 als Basisjahr gewählt. Zum besseren Verständnis geben wir den Fahrzeugverbrauch nicht in Joule, sondern wie üblich in l / 100 km an. ENERGIE- UND WASSERVERBRAUCH 2020 betrug bei der PIERER Mobility-Gruppe* der Stromverbrauch 18.927.287 kWh (Vorjahr: 20.831.528 kWh) und der Gasverbrauch 17.924.474 kWh (Vorjahr: 20.063.068 kWh). Bei der KTM AG wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr für die Prüfstände rund 317.000 Liter Treib- stoffe verbraucht (Vorjahr: rund 480.000 Liter) und der Wasserverbrauch aus der Produktion betrug rund 3.364 m³ (Vorjahr: 3.618 m³). *exclusive KTM Innovation GmbH, PIERER E-Bikes GmbH, Avocodo GmbH Im Berichtsjahr 2020 wurde für die Energieverbrauchsbereiche Gebäude, Prozesse und Transport das gesetzlich vorgeschriebene Energieaudit ge- mäß § 9 EEffG durchgeführt (die Ermittlung der Energieverbräuche erfolg- te nach der Energieauditmethodik EN 16247-1). Im Zuge des Energieaudits wurden sämtliche Energieverbraucher der PIERER Mobility AG erfasst und ausgewertet. Die Standorte Mattighofen, Munderfing und Anif bei Salzburg wurden als Referenzstandorte ausgewählt. Aufgrund der Energie für die Raumwärmebereitstellung konzentriert sich der Verbrauch in erster Linie auf den Bereich Gebäude. Der Bereich Transport ist nach den Pro- duktionsmaschinen der drittgrößte Einzelverbrauchsbereich. Die Erhebung und Analyse der aktuellen Energiesituation zeigt, dass Energieeffizienz 2 Der Verbrauch setzt sich auf Basis von homologierten Prüfwerten lt. WMTC zusammen. 3 Berechnung in Gigajoule (GJ) auf Basis Net CV lt. DEFRA für „Petrol (average biofuel blend)“.

46 Fahrzeugassemblierung: Eine Linie – drei Marken Die Montagebänder der Fahrzeugassemblierung (FAS) in Mattighofen sind so flexibel ausgelegt, dass auf ihnen sowohl Straßen- als auch Offroad– Motorräder aller Marken (KTM, HUSQVARNA, GASGAS) montiert werden können. Im Anschluss an die Montage erfolgt die Funktionskontrolle auf speziell dafür konzipierten Prüfständen. Der Prüfprozess kann mit sehr geringem Rüstaufwand auf jedem der vorhandenen Prüfstände durchge- führt werden, unabhängig von der Art und Größe des Motorrades. Gebäudetechnik Um die Energiekosten zu reduzieren und die Hallentemperatur auch während der Wintermonate möglichst konstant zu halten, wurden im Jahr 2020 im Wareneingangsbereich die letzten Schleusentore installiert. Weiters erfolgt mittels Zeitschaltung eine laufende Optimierung des Licht- verbrauchs sowohl am Werksgelände als auch innerhalb der Montagehal- len. Zusätzlich wird im Sommer 2021 eine neue Hallenbeleuchtung für die Produktion in Betrieb genommen. Um den Ressourcenverbrauch zu optimieren, wird die benötigte Menge an Hilfs- und Betriebsstoffen während des Montageprozesses, als auch während des Prüfprozesses kontrolliert und gegebenenfalls optimiert. Beispielsweise konnte an der Montagelinie 1 die applizierte Menge an Schmierfett für die Befettung des Steuerkopfrohrs durch die Entwicklung einer Dosiereinheit erheblich reduziert werden. Eine Umstellung auf den Montagelinien 2, 3 und 4 ist in Planung. Wiederverwertung von Produktionsmaterial Ein weiter Schwerpunkt liegt auf der schrittweisen Umstellung auf nach- haltige und wiederverwendbare Verpackungseinheiten. Dies beinhaltet sowohl die firmeninternen Lieferanten (Motorenbau und Komponentenfer- tigung) als auch die externen Lieferanten. So konnte die Verpackung von externen Lieferanten von Einweg- auf Umlaufgebinde umgestellt werden – im Berichtsjahr waren es fünf Lieferanten – insgesamt konnten bereits 45 Lieferanten auf die wiederverwendbare Verpackung umgestellt werden. In 2021 ist eine Umstellung bei weiteren drei bis fünf Lieferanten geplant. Unser Ziel ist es bei allen Neuprojekten, wie zum Beispiel aktuell bei unserem Lieferanten für die neue 1290 Super Adventure, den Einsatz von Umlaufgebinde zu standardisieren. Infrastrukturausbau in Anif bei Salzburg Die Belegschaft der KTM E-Technologies ist Anfang 2021 in ein neu renoviertes Gebäude übersiedelt. Der Hallenbereich mit ca. 5.000 m² beinhaltet die Werkstätte und Prüfstände sowie einen kleinen Bürobe- reich. Zudem ist der mit dem neuesten Stand an Sicherheitstechnik ausgestattet. Im Zuge der Renovierungsarbeiten wurde die ursprünglich bestehende Kühl-/Heiztechnik für das gesamte Gebäude ausgetauscht und durch Luftwärmepumpen ersetzt. Die Beheizung erfolgt durch eine Niedertemperaturheizung. Das Bürogebäude wurde durch das Ausführen einer Innendämmung und den Tausch aller Fenster auf den Stand der Technik gebracht (hinsichtlich Raumkonditionierung). Mit dem Umzug in das neue Gebäude stehen den Mitarbeitern auch mehr Parkplätze, vor allem aber mehr Fahrrad- bzw. (E-)Zweiradabstellplätze zur Verfügung. Weiters werden E-Ladestationen für E-Fahrzeuge installiert. Verteilung der Materialien in Motorrädern Die Grafiken spiegeln die Verteilung der eingesetzten Materialien bei Motorrädern der KTM AG wider. Basis für die Berechnung sind Daten zu repräsentativen Fahrzeugen aller Produktionsbereiche. Die Gewichtung resultiert aus den eingesetzten Materialien je angeführtes Modell. Stahl & Eisen: 83,85 kg Sonstige Materialien: 23,865 kg Thermoplastische Kunststoffe: 18 kg Textile: 0,4 kg Elastomere (z.B. Reifen, Dichtungsringe): 9,96 kg Nichteisenmetalle (u.a. Aluminium): 33,12 kg Motorradaufbau KTM 790 Duke MY20 Gesamtgewicht rund 169 kg Stahl & Eisen: 41,827 kg Sonstige Materialien: 8,374 kg Thermoplastische Kunststoffe: 15 kg Textile: 0,4 kg Elastomere (z.B. Reifen, Dichtungsringe): 8,61 kg Nichteisenmetalle (u.a. Aluminium): 25,151 kg Motorradaufbau Enduro 350 EXC-F MY21 Gesamtgewicht rund 99 kg

48 LO G I S T I K U N D V E R T RI E B KONZEPT UND ZIELSETZUNG Als internationales Unternehmen mit starkem Exportanteil und gleichzei- tig hohen Qualitätsanforderungen an die Geschwindigkeit und Verläss- lichkeit der Transportdienstleistung für unsere Kunden und einer global breit aufgestellten Supply Chain sind wir uns der Umweltauswirkungen bewusst. Gemeinsam und partnerschaftlich mit der gesamten Logis- tik-Branche müssen wir die wachsende Herausforderung annehmen, mit ressourcenschonenden Technologien (zum Beispiel durch Erfüllung von Euro 6) und Abläufen effiziente Konzepte für immer komplexere Vorgänge zu entwickeln. Unser Ziel ist es, Transportwege weiter zu minimieren und Verpackungsmaterial kontinuierlich zu reduzieren. Zudem wollen wir mittelfristig alle spendierten Sendungen ausschließlich an Transportun- ternehmen vergeben, die auch auf nachhaltige Initiativen setzen (zum Beispiel Emissionsreduktion). Wir verfolgen hier verschiedene Ansätze. DUE-DILIGENCE-PROZESS UND AKTUELLE MASSNAHMEN In Abstimmung mit unseren Produktionsplanungssystemen haben wir in den Zulieferländern Österreich, Deutschland und Italien Milk-Run-Sys- teme oder Sendungskonsolidierung an Sammelpunkten installiert, die gewährleisten, dass Frachtraum platzoptimiert genutzt werden kann und somit Leerfahrten nach Möglichkeit verhindert werden. Global wendet KTM diese Logik auch dort an, wo eine Optimierung sinnvoll und durchführbar ist, insbesondere im Zulauf aus den Ländern Japan, China und Indien. Optimiert wird ebenfalls der Import von Zubehör und Bekleidung aus dem asiatischen Raum, wo Sendungen bei geographischer Nähe zum selben Abgangshafen und zeitlicher Möglichkeit an definierten Sammelplätzen Sendungen konsolidiert und containerfüllend befördert werden. Luft- frachten werden nur im absoluten Ausnahmefall und zur Vermeidung von Produktionsstillständen herangezogen. Als innovatives Beispiel kann das von KTM verwendete Motorrad-Logis- tik-System auf Mehrweg-Stahlgestellen, deren Lebensdauer 10+ Jahre beträgt, angeführt werden. Bei der Verwendung des Stahlgestells wird die Verwendung von Holz und Karton vermieden. Jedes Gestell, von denen 28.000 Stück im paneuropäischen Umlauf sind, ist im Jahr durch- schnittlich 11,5 Mal in Verwendung. Auch wenn die von uns aus Übersee bezogenen Produkte derzeit noch in Holz-/Kartonverpackungen versandt werden, erarbeiten und überprüfen wir mit unserem Partner Bajaj die Um- setzbarkeit eines Rundlaufs mit wiederverwendbaren Gestellen zwischen Indien und Europa. Generell werden Produkte aus Indien überwiegend per LKW, Zug und Schiff transportiert. Auf Luftfrachten wird, wenn immer möglich, verzichtet. Wir arbeiten im überwiegenden Ausmaß mit globalen Logistikdienstleis- tern zusammen, die entsprechende Initiativen verfolgen, nachvollziehbare und wirksame Maßnahmen zur Belastungsreduktion der Umwelt zu schaffen. Überprüft wird die Nachvollziehbarkeit unter anderem in den jährlich stattfindenden Qualitätsaudits mit den speditionellen Dienst- leistern bzw. auch über deren Nachhaltigkeitsberichte oder integrierten Geschäftsberichten. NÄCHSTE SCHRITTE Weiterhin legen wir Wert auf die Optimierung unserer Supply Chain und der Auslieferungslogistik. Dabei ist für uns folgendes Projekt besonders nennenswert: In USA findet die Auslieferung der Motorräder derzeit nur über ein Distri- bution Center in Virginia statt. Wir planen bis zum zweiten Halbjahr die Installierung eines zweiten Centers westlich des Mississippi, voraussicht- lich in Nevada. Wir reduzieren dadurch die Fahrtstrecke in der Einzelaus- lieferung an unsere Händler von derzeit 1.544 Meilen auf 720 Meilen.

50 Der Zulieferer maßgeschneiderter Komponenten Die KTM AG entwickelt und produziert darüber hinaus in enger Zusam- menarbeit mit ihren Kunden maßgeschneiderte Komponenten gemäß vereinbarter Qualitäts-, Kosten- und Terminziele. Neben der intensiven Entwicklungsarbeit an unseren Produkten stellt auch die laufende Weiter- entwicklung unserer Prozesse im Gesamten Unternehmensbereich einen zentralen Bestandteil unseres Handelns dar. Die permanente Erweiterung des Know-hows der Mitarbeiter und die systematische Ausweitung des Null-Fehler-Prinzips sind Ziele zur Sicherung und Ausweitung des Produkt- und Kundenportfolios. Profitables Wachstum ist das Fundament zur langfristigen Absicherung des Unternehmens. Die PIERER Mobility-Gruppe arbeitet in langfristigen Partnerschaften eng mit ihren Zulieferern zusam- men, um gemeinsam innovative und hochwertige Produkte zu entwickeln und herzustellen. Maßnahmen zur Prozessoptimierung In der KTM Gruppe wurde die Optimierung von Prozessen und die Re- duktion von Materialbeständen auch 2020 fortgeführt. Eine erhebliche Verbesserung konnte zum Beispiel durch die Implementierung eines neuen Fertigungssystems für die Produktion der Rahmen unserer Offroad-Modelle erzielt werden. Durch die Umstellung von einer Zellen- fertigung hin zu einem synchronen Fließfertigungssystem konnten die Taktzeiten um 70% gesenkt werden. Um eine konstant hohe Produktqualität trotz stetig wachsender Kom- plexität auf Gesamtfahrzeug- und Komponentenebene sicher zu stellen und weiter zu verbessern, wurden die internen Mess- und Prüfprozesse weiter optimiert. In den Beriechen Rohrteilfertigung, Blechteilfertigung und Rahmen-Endkontrolle wurden für die Vermessung der Bauteile bzw. Halbfabrikate 3D-Messroboter installiert. Neue Prüfanlage für Euro 5 Die Einführung der Euro 5 Abgasnorm im Motorradsegement bringt deutlich höhere Anforderungen an das Abgassystem unserer Fahrzeuge mit sich. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wurden neue Prüfanlagen im Produktionsprozess entwickelt und installiert. Der neue Prozess gewährleistet eine 100-Prozent-Dichtheit aller Bauteile, die sich vor der Abgasnachbehandlung befinden. Maßnahmen zur Produktsicherheit und Qualität für Aftermarket Komponente In der Division Suspension wurden neue EC-Schraubanlagen und neue Befüllanlagen in Betrieb genommen. Diese Investitionen garantieren die Produktsicherheit und Qualität durch eine elektronische 100%-Überwa- chung aller sicherheitsrelevanten Prozesse. Assemblierung Bei der KTM AG in Mattighofen werden durchschnittlich 708 Motorräder pro Tag assembliert (Jahresproduktionsmenge in 2020: rund 140.000 Fahrzeuge). Jede Fahrzeugkomponente wird nach einem Prüfplan durch erfahrene und hinsichtlich der relevanten Prüfkriterien geschulten Mitarbeiter überprüft. Im Zuge der Fahrzeugassemblierung werden zum Abschluss 100% aller Motorräder einem End-of-Line Test unterzogen (Prüfstandlauf). Dieser Prozessschritt ist systemtechnisch abgesichert, sodass kein Fahrzeug ohne i.O.-Prüfung die Produktion verlassen kann. Wird ein Fehler im Assemblierungsprozess entdeckt, wird dieser vom Nachmontagepersonal im ERP-System erfasst. Jeder Fehlereintrag wird an das ERP-System übergeben und dort als Q-Meldung angelegt. Die Auswertung der Daten in Form eines Reportings erfolgt in monatlichen Zyklen. Zusätzlich wird aus jedem Produktionsauftrag ein Fahrzeug entnommen und einem ausführlichen Produktaudit unterzogen. Weiters findet im Zuge der Auslieferung an den Endkunden für jedes Motorrad eine sogenannte Pre-Delivery-Inspection durch den geschulten KTM/Husqvar- na/GASGAS-Händler statt. Dabei wird eine klar definierte Inspektionsliste mit allen sicherheitsrelevanten Bauteilen und Systemen abgearbeitet und elektronisch in der Fahrzeuggeschichte für jedes Motorrad im KTM/Husq- varna/GASGAS Dealer.Net gespeichert. Die hohe Produktqualität wird insbesondere durch fertigungsgerechtes Design, den Einsatz analytischer und statistischer Berechnungsmethoden, durch umfassende Prüfungen und Tests, durch Erfüllung relevanter Ho- mologationsvorschriften und Fokussierung auf die Prozessqualität sowie durch die gezielte Kommunikation und Schulungsmaßnahmen bei allen Gesellschaften in der PIERER Mobility-Gruppe und den Zulieferbetrieben erreicht. Die außereuropäischen Assemblierungsstandorte werden von einem Team hochqualifizierter QM-Mitarbeiter professionell betreut. Sie sorgen dafür, dass das Fertigungs-Know-how zu diesen Standorten weitergegeben wird und stellen mit der Implementierung eines KTM-konformen Qualitätsma- nagementsystems die Qualität der dort produzierten Fahrzeuge sicher. Unsere Elektro- und Verbrennungsmotoren stellen Schlüsselkomponenten unserer Motorräder dar und werden von der PIERER Mobility-Gruppe entwickelt und produziert. Sie garantieren die Identität der Produkte der Marken KTM, HUSQVARNA Motorcycles und ab dem Jahr 2020 auch GASGAS. Der Leitspruch READY TO RACE steht im Zentrum der Philoso- phie, des Charakters und der Leidenschaft von KTM. Seit Bestehen des Unternehmens konnten mehr als 300 FIM-Weltmeistertitel gesammelt werden. Diese sind der beste Beweis für die hohe technische Kompetenz unserer Produkte, die mit Performance und Zuverlässigkeit einhergehen.

52 CMC ‚Next‘ Um die Motorradsicherheit weiter zu erhöhen und sicherzustellen, dass die Motorräder ihre Mobilitätsrolle auch hinkünftig behalten können, haben sich die Motorradhersteller* vereinbart, die Zusammenarbeit im CMC auch in 2021 fortzusetzen. Die gemeinsamen Aktivitäten werden unter dem Namen „CMC Next“ vorangetrieben und fokussieren sich auf Themen wie Verkehrsszenarien im Kreuzungsbereich und die Kombination von Sensorik mit V2V. Ziel ist die Untersuchung von ADAS-Systemen bei Autos sowie Motorrädern, um zwischen den bordeigenen Sensorsystemen und der Konnektivität Synergien herzustellen. Ein wichtiger Schritt für „CMC Next“ ist dabei eine engere Zusammenarbeit mit der Automobil- und Fahrzeugindustrie, da Motorräder standardisiert kommunizieren sollen. Moderne Fahrzeuge sind zunehmend mit On-Board-Sensorik (Radar, Kamera, etc.) und Fahrerassistenzsystemen ausgestattet. Diese Fahr- zeugsysteme müssen die Anforderungen von Motorrädern einbeziehen, um ihre Sicherheitswirkung im Falle eines Mischverkehrs mit Motorrädern zu erhöhen. „CMC Next“ setzt sich dafür ein, dass maßgeschneiderte Motorrad/Auto-Szenarien und Tests entwickelt und standardisiert werden müssen. Die neue Organisation hat ihre Tätigkeit im Januar 2021 aufgenommen, um den Einsatz neuer Lösungen für die Motorradsicherheit weiter zu verfolgen. * Gründungsmitglieder: BMW Group, Honda Motor Co. Ltd, KTM AG, Yamaha Motor Co. Ltd. CONNECTIVITY INFRASTRUKTUR In den vergangenen Jahren wurde auch die Entwicklung der KTM Connec- tivity Infrastruktur weiter vorangetrieben. Neben einem System, das im Falle eines Unfalls in der Lage ist, automatisiert einen Notruf abzusetzen, umfasst dies auch die herstellerübergreifende Vernetzung von Fahrzeu- gen und der entsprechenden Infrastruktur, um das Unfallrisiko weiter zu senken. Die PIERER Mobility-Gruppe beteiligt sich darüber hinaus an ver- schiedenen interdisziplinären Forschungsprojekten, die sich mit ähnlichen Fragestellungen befassen. Leuchtturmprojekte Die digitale Innovation erstreckt sich von neuen Lösungen auf dem Motorrad bis hin zum Nutzererlebnis bei der Informationsbeschaffung, beim Kauf von Produkten sowie vor, während und nach einer Motorrad- fahrt. Im Jahr 2020 wurde für die Marken der PIERER Mobility-Gruppe ein völlig neues digitales Endkunden-Ökosystem entwickelt. Dazu zählt eine mobile App, die als zentrale Anlaufstelle für alle digitalen Services und Funktionen dient. Als einer der ersten Dienste wurde ein User-Setting-Tool für die optimale Motor- und Fahrwerkseinstellung von Offroad-Motorrä- dern gelauncht, um das Fahrerlebnis von Motorcrossern zu steigern und zu verbessern! Dieses Projekt wurde in agiler Weise als interdisziplinäres Projekt in mehreren Bereichen durchgeführt und erfolgreich am Markt platziert. Eine ähnliche App wurde auch für den E-Bike-Segment entwi- ckelt, um Daten wie Akkustand, Geschwindigkeit, Restreichweite etc. auf dem Handy anzuzeigen, welches dann als Dashboard am E-Bike genutzt werden kann. Data-Science-Methoden werden auch zur Durchführung von Produktverbesserungen eingesetzt. Hier geht es darum, Modelle zu entwickeln, die für den Fahrer bereits vor dem Auftreten von gefährlichen Situationen auf dem Fahrrad agieren oder ihn während und nach der Fahrt begleiten sollen. Erste Erfolge im B2B2C-Umfeld konnten im Bereich E-Commerce erzielt werden. Mit einer neuartigen Reservierungsplattform wurde der Handel dabei unterstützt, Special Editions von interessierten Kunden reservieren zu lassen und so neben der Prozesskosteneinsparung auch die Marge zu optimieren. VR & AR Um die immer weiter steigende Komplexität der Fahrzeuge im Handel zu unterstützen, wurden die Händler mit einem wegweisenden Diagnosesys- tem ausgestattet, welches auch 3D-Anwendungen wie Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) unterstützt. Sicherheitsstandards Die zunehmende Integration komplexer, elektronischer Regelsysteme kann im Fall von Fehlfunktionen erhebliche Sicherheitsrisiken darstellen, weshalb diese strengen Entwicklungs- und Qualitätssicherungsprozesse unterliegen. Die Funktionsentwicklung im Elektrik-/Elektronikbereich eines Motorrads wird hauptsächlich entsprechend dem ISO 26262 Standard für Funktionale Sicherheit durchgeführt. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf die vollständige und korrekte Vernetzung sicherheitsrelevanter Komponenten gelegt (z.B. das Verhalten des elektrisch unterstützten Bremssystems und der Motorsteuerung). Dadurch wird sichergestellt, dass sowohl im Normalbetrieb als auch im Fall eines Defekts jederzeit ein sicherer Betrieb des Fahrzeuges gewährleistet werden kann. Ein weiterer Fokus wird auf die systematische Weiterentwicklung unserer Lieferanten gelegt, so dass auch dort die Einhaltung von Sicherheitsstan- dards und die reibungslose Integration der zugelieferten Komponenten in das Gesamtsystem gewährleistet wird. Zur gezielten Festigkeitsauslegung werden neu entwickelte Bauteile entsprechend eines eigens aufgestellten Betriebsfestigkeitsprozesses umfassenden Berechnungen und Simu- lationen, sowie strukturellen Festigkeitserprobungen und Dauerbelas- tungstests unterzogen. Zukünftige Schwerpunkte liegen in der weiteren Intensivierung der Prüfprozesse sowie in der Absicherung persönlicher Daten, die im Zuge der vernetzten Mobilität erfasst werden (DSGVO). Analog zur Ausdehnung der Prüf- und Messkapazitäten im Bereich der Festigkeitsauslegung und Betriebsfestigkeitsabsicherung wird ein weiterer Schwerpunkt auf die Erweiterung der Prüfstandskapazitäten im Bereich der Emissionsentwicklung gelegt.

54 Die in unseren Motorradmodellen eingesetzten OBD (Onboard Diagnose) Systeme überwachen emissionsrelevante Komponenten im Fahrbetrieb und informieren den Kunden (Fahrer) über allfällige Fehlfunktionen. Somit wird vermieden, dass Fahrzeuge mit eventuell erhöhtem Schadstoffaus- stoß unbemerkt über einen längeren Zeitraum betreiben werden. Grund- sätzlich sind alle werksseitig für den Betrieb auf öffentlichen Straßen in der EU homologierten Motorräder mit einem elektronischen Onboarddi- agnose-System ausgestattet (OBD-1). Insbesondere die in der EU nach der Euro 5 Abgasnorm homologierten Fahrzeuge sind darüber hinaus mit einem Softwarebasierten OBD-System ausgestattet (OBD-2), das einen erweiterten Funktionsumfang bietet. Die Ausrüstung mit dem jeweiligen OBD-System richtet sich nach den Europäischen und international gülti- gen Homologationsanforderungen für Fahrzeuge. Die intensive Serienent- wicklung und Erprobung dieser Modelle stellten einen wesentlichen Teil unserer Forschungs- und Entwicklungsprogramme der letzten Jahre dar. Auch Modelle, die für Märkte bestimmt sind, in denen das OBD-System nicht zwingend vorgeschrieben ist, sind freiwillig mit dem OBD-System ausgerüstet. Unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung beschäftigt sich mit der Entwicklung und Weiterentwicklung der Motorsteuergeräte und des OBD-Systems, um das Abgasemissionsverhalten und den Kraft- stoffverbrauch weiter nachhaltig senken zu können. Ein wichtiger Aspekt in der Entwicklung der, für die Verwendung im Straßenverkehr homolo- gierten, Fahrzeuge ist die Reduktion der Emissionen, wie zum Beispiel die Abgasemissionen durch den Verbrennungsprozess sowie Verdunstungse- missionen durch Kohlenwasserstoffe (= Kraftstoff). Aktivitäten im Bereich von Fahrzeugen mit Elektroantrieben Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Entwicklung von CO2-emissions- neutralen Elektrofahrzeugen für verschiedene Anwendungsbereiche. Mit den rein elektrisch betriebenen „KTM FREERIDE E“-Modellen führt die KTM AG seit mehreren Jahren ein solches Produkt in seinem Portfolio. KTM ist mit der FREERIDE E (elektrisches Motocross-Motorrad in Serie) ein Pionier im Segment der leichten E-Mobilität. Durch Entwicklungen im Batteriebereich konnte hier die Reichweite in den letzten Jahren um 50% gesteigert werden. Mit den Modellen KTM E-SX 5 und HUSVARNA EE-5 wurde ein elektrisches Motorrad für Kinder erfolgreich in Serie umgesetzt und auf den Markt gebracht. Die KTM E-Technologies GmbH bietet Inhouse E-Mobilitäts-Know-how einschließlich der Entwicklung von eigenen Komponenten. Hier wird an elektrischen Antriebssystemen im Leistungs- bereich von 4 bis 11 kW und Batterieplattformen im 48 Volt Bereich für geplante Serien gearbeitet. In einem Serienentwicklungsprojekt mit unserem Partner Bajaj Auto Ltd. in Indien wurde eine gemeinsame Plattform für elektrische Zweiräder entwickelt, die für die Marken beider Partner für verschiedene Produkt- varianten verwendet wird. Die Markteinführung des ersten Elektrorollers von Husqvarna ist für 2022 geplant. Durch unsere stetige Entwicklung alternativer Antriebstechnologien leisten wir somit einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Verwertung und Rückführung von Batterien KTM schenkt der Verwertung und der Rückführung von Lithium-Io- nen-Batterien besondere Beachtung. Dies betrifft insbesondere die in den Elektrofahrzeugen verbauten Traktionsbatterien. Gemeint sind damit, die Antriebsbatterien der KTM FREERIDE E, sowie KTM SX-E und HUSQVARNA Motorcycles EE-Modelle, die ab dem Jahr 2014 in den Endkundenmarkt verbracht wurden. Diese Batterien sind auf Grund ihres hohen Energie- gehalts von bis zu 3,9 kWh und einer Betriebsspannung von bis zu 302,4 Volt je nach Bauart der so genannten Hochvolttechnologie zuzuordnen. Sie enthalten bis zu 360 Stück Lithiumionen-Einzelzellen und somit eine entsprechend große Menge an wertvollen Rohstoffen, deren Rückge- winnung für eine weitere Verwendung in Hinblick auf die zunehmende Elektromobilität in der Zukunft des Individualverkehrs enorm wichtig ist. Um einen sorgsamen Umgang mit diesen wertvollen Ressourcen zu forcie- ren, wurde auf den Händlerkommunikationsplattformen der Vertriebsge- sellschaften eine Funktion implementiert, über die das KTM Händlernetz dazu verpflichtet ist, jede, in den Markt gebrachte Traktionsbatterie zu registrieren. Das erfolgt durch eine Auslieferungsurkunde, welche sowohl für Traktionsbatterien im Motorrad als auch für Ersatzteil-PowerPacks im System einzutragen ist. Wird im Laufe des Produktlebenszyklus die Trans- aktionsbatterie schwächer oder defekt, so kann diese auch direkt vom Hersteller repariert und einem erneuten Einsatz im Motorrad zugeführt werden. Batterieentsorgung Ein weiterer Handlungsansatz ist die Batterieentsorgung nach geltender EU-Verordnung. Zu diesem Zweck arbeitet KTM mit einem renommierten Recycling-Unternehmen zusammen. Im Dezember 2019 wurde mit der ERP (European Recycling Plattform) ein Kooperationsvertrag geschlossen, auf Basis dessen für KTM/Husqvarna/GasGas die Vorgaben der RICHTLINIE 2006/66/EG gezielter umsetzt werden. Das bedeutet, dass die ERP zentral für KTM/Husqvarna/GasGas die Meldung aller „in Verkehr gebrachten“ Batterien an die jeweiligen Länderbehörden (24 Länder) durchführen wird. Ebenso kann die Entsorgung aller Arten von Starter- oder Antriebsbat- terien am Ende ihres Lebenszyklus über die ERP Partner in den Ländern erfolgen, oder das Sammeln von Altbatterien über die ERP Organisationen direkt abgewickelt werden. Da bisher von den Vertriebstöchtern den Verpflichtungen der Richtlinie über individuelle Vereinbarungen entspro- chen wurde, wird den Compliance Verpflichtungen durch diese von der Unternehmenszentrale in Mattighofen gesteuerte Maßnahme, in jeder Hinsicht effizienter nachgekommen. Verpackung und Recycling von (E-)Bikes Im Bereich Verpackung und Recycling von (E-)Bikes besteht eine lang- jährige Zusammenarbeit mit dem renommierten Full-Service-Partner Go- 4Recycling in Köln, Deutschland zusammen. Das Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Erhöhung der weltweiten Recycling- und Verwertungsquoten zu leisten. Um dies zu erreichen, stellt Go4Recycling alle internationalen umweltrechtlichen Verpflichtungen in den Bereichen WEEE/Elektroaltgeräte, Verpackungen und Batterien zentral sicher – im Sinne einer weltweiten, zentralen Registrierungs- und Lizenzierungsstelle. Durch die richtige Art der Entsorgung, der Auswahl von operativen Entsorgungspartnern/-konzep- ten, der Klassifizierung und Vermeidung von Reststoffen/Verpackungen sowie End-of-life-Produkten kann ein enormer Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet werden. Als Dienstleister übernimmt Go4Recycling sämtliche, internationalen Registrierungen, Meldungen über Entsorgungsmengen für alle Länder, in denen die PIERER E-Bikes GmbH tätig ist.

56 NÄCHSTE SCHRITTE Ein gut aufgestellter Support ist der Schlüssel zu zufriedenen und vor allem loyalen Kunden. Die Kundenansprüche haben sich in den letzten Jahren durch die Digitalisierung stark verändert. Um diesen Erwartungen gerecht zu werden, werden die Customer Service Aktivitäten für alle Marken auch in 2021 weiter ausgebaut. Die Customer Dashboard Applikation, als wichtigste Informationsdreh- scheibe zum Kunden, war ein wesentliches Projekt im Jahr 2020 und wird nach den Testläufen im Jahr 2021 ausgerollt. Mit dieser Applikation hat der Kunde alle fahrzeugrelevanten Informationen an einer Stelle zur Hand. Egal, ob es eine Information aus der Bedienungsanleitung ist, Infos zum nächsten Service, der Garantie oder dem Mobilitätsservice. Das Thema Si- cherheit unserer Produkte findet hier ebenfalls Berücksichtigung durch die direkte Anbindung an unsere Datensysteme. So können wir eine weitere Möglichkeit nutzen, den Kunden schnell und sicher über unsere Produkt- verbesserungsmaßnahmen zu informieren. Auf dem Customer Dashboard steht auch ein Kontaktformular für Kundenanfragen zur Verfügung (Mehrweg-Kommunikation). Wels, im März 2021 Der Vorstand Dipl.-Ing. Stefan Pierer, CEO Mag. Friedrich Roithner, CFO Ing. Mag. Hubert Trunkenpolz Mag. Viktor Sigl, MBA A N H A N G Kennzahlen GRI Content Index Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers Impressum Kontakt

58 K E N N Z A H L E N I . U N T ERN EH M E N GRI 205-2 Antikorruptionsschulungen Mitarbeiter gesamt 1) davon Arbeiter (inkl. Lehrlinge) davon Angestellte (inkl. Lehrlinge) davon Führungskräfte Vorstand und Aufsichtsrat Information der Mitarbeiter über Antikorruption (z.B. Aushändigung Code of Conduct) Über Antikorruption informierte Personen Anteil über Antikorruption informierte Personen Mitarbeiter nach Angestelltenkategorie Arbeiter (inkl. Lehrlinge) gesamt Anteil Arbeiter Angestellte (inkl. Lehrlinge) gesamt Anteil Angestellte Führungskräfte gesamt Anteil Führungskräfte Vorstand und Aufsichtsrat Anteil Vorstand und Aufsichtsrat Antikorruptionsschulungen (z.B. E-Learning oder Präsenzschulungen) Personen mit Antikorruptionsschulung gesamt Personen mit Antikorruptionsschulung Anteil (gerundet) Mitarbeiter nach Angestelltenkategorie Vorstand und Aufsichtsrat 2) Anteil Vorstand und Aufsichtsrat (gerundet) Arbeiter (inkl. Lehrlinge) gesamt Anteil Arbeiter (gerundet) Angestellte (inkl. Lehrlinge) gesamt Anteil Angestellte (gerundet) Führungskräfte gesamt Anteil Führungskräfte (gerundet) Einheit Köpfe Köpfe Köpfe Köpfe Köpfe Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent Köpfe in Prozent 2020 4.293 1.822 1.896 575 8 2.669 62% 741 41% 1.499 79% 421 73% 8 100% 49 1% 0 0% 9 0,5% 35 6% 5 63% 2019 4.190 1.757 1.989 444 8 0 0% 0 0% 0 0% 0 0% 0 0% 104 2% 0 0% 0 0% 104 23% 0 0% 2018 - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 1) Darstellung exkl. Leiharbeiter und externe Dienstnehmer. Führungskräfte umfassen Vorstände (exkl. Vorstände der PIERER Mobility AG), Geschäftsführer, Bereichsleiter, Teilbereichsleiter, Abteilungsleiter und Teamleiter. Die Aktivitäten zur Information über Antikorruption sowie zur Antikorruptionsschulungen der Mitarbeiter werden auf Gruppenebene erst ab dem Jahr 2020 systematisch erfasst und laufend erweitert. Im Jahr 2019 fanden Schulungen nur bei der KTM AG statt. Daher sind die Angaben nicht mit dem Vorjahr vergleichbar. Der Verhaltenskodex wird auf Anfrage an Lieferanten und Subunternehmen zur Verfügung gestellt. 2) Im Berichtsjahr fand im Rahmen der Aufsichtsratssitzung der KTM AG auch die Schulung der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder statt. Demnach wurden alle Vorstandsmitglieder sowie ein Aufsichtsratsmitglied der PIERER Mobility AG geschult. GRI 205-3, 416-2, 418-1 Compliance I Sicherheitsrisiken bei Produkten I Datenschutz 205-3: Compliance-Fälle 416-2: Vorfälle mit Bußgeld oder Strafe nach Rückrufen 418-1: Beschwerden beim Datenschutz Einheit 2020 2019 2018 Anzahl Anzahl Anzahl 0 0 0 0 0 0 0 0 0

60 GRI 405-1 Vorstand und Aufsichtsrat Vorstand davon männlich davon 30-50 Jahre davon > 50 Jahre Aufsichtsrat davon männlich davon > 50 Jahre Im Berichtsjahr gab es im Vorstand und Aufsichtsrat keine Veränderungen. GRI 403-9 Gesundheit und Sicherheit Mitarbeiter Arbeitsunfälle Verletzungsrate Schwere Arbeitsunfälle (über 6 Monate Genesungsdauer) Verletzungsrate schwerer Unfälle Rate arbeitsbedingter Todesfälle Leiharbeiter Arbeitsunfälle Verletzungsrate Schwere Arbeitsunfälle (über 6 Monate Genesungsdauer) Verletzungsrate schwerer Unfälle Rate arbeitsbedingter Todesfälle Einheit Köpfe in Prozent in Prozent in Prozent Köpfe in Prozent in Prozent 2020 4 100% 25% 75% 4 100% 100% 2019 4 100% 25% 75% 4 100% 100% 2018 4 100% 0% 100% 4 100% 100% Einheit 2020 2019 2018 Anzahl in Stunden Anzahl Anzahl Anzahl Einheit Anzahl in Stunden Anzahl Anzahl Anzahl 56 12,8 3 0,7 0,2 2020 6 22,6 0 0 0 101 19,4 14 2,7 0 2019 - - - - - 46 9,1 - - 0 2018 - - - - - Die Berechnungsweise wurde in 2019 angepasst. Werte für 2018 umfassen meldepflichtige Arbeitsunfälle (inkl. Wegeunfälle), während Werte ab 2019 alle dokumentierten Arbeitsunfälle (ohne Wegeunfälle) umfassen. Angaben für Mitarbeiter von Fremdfirmen liegen vor. Verletzungsrate auf Basis der Verletzungen je 1 Million Arbeitsstunden. Gemäß GRI Standards erfolgt die Berechnung der Verletzungsrate auf Basis der Produktivarbeitszeit: Anzahl gearbeiteter Stunden in 2020: von Mitarbeitern 4.368.239, von Leiharbeitern 265.463. Produktivstunden in 2018 (5.074.350) und 2019 (5.209.176) inkl. Leiharbeiter und Leasingkräfte. Ab 2020 sind arbeitsbedingte Verletzungen von Leiharbeitern separat dargestellt. Für 2020 konnten aus der Zeiterfas- sung keine Produktivstunden der KTM E-Technologies GmbH sowie der Pierer E-Bikes GmbH ausgewertet werden, die Auswertung dieser Stunden befindet sich im Aufbau. Im Geschäftsjahr 2020 gab es bei den Mitarbeitern einen arbeitsbedingten Todesfall. 2019 und 2018 gab es keine arbeitsbedingten Todesfälle.

62 I I I . U M W ELT U N D RES SOURCE N , I N N OVAT IO N U N D P R O D U K T I O N Eigener Indikator Forschung und Entwicklung (F&E) Anzahl Mitarbeiter in der F&E Anzahl Mitarbeiter in der F&E in % der Gesamtmitarbeiter Investitionen F&E-Aufwendungen vom Umsatz GRI 305-1, 305-2, 305-3 CO2 Bilanz der PIERER Mobility-Gruppe Treibhausgasemissionen gem. Treibhausgasprotokoll (Scope 1-3): Scope 1: Direkte Treibhausgasemissionen Emissionen Erdgasbezug Standorte PIERER Mobility-Gruppe 1) Emissionen Fuhrpark Emissionen Prüfstände Scope 2: Indirekte Treibhausgasemissionen "location based" 2) Emissionen Fernwärmebezug 2) Emissionen Strombezug Standorte PIERER Mobility-Gruppe 1) Scope 2: Indirekte Treibhausgasemissionen "market based" 2) Emissionen Fernwärme und Strombezug Scope 3: Indirekte Treibhausgasemissionen Emissionen Berufsverkehr mit Flugzeug Emissionen Berufsverkehr mit privaten Fahrzeugen Emissionen Berufsverkehr mit Mietwagen Emissionen Berufsverkehr mit Zug 3) Emissionen Berufsverkehr mit Taxi 3) Emissionen Papier 3) Schadstoffausstoß der Fahrzeuge (Emissionen) 4) Emissionen gesamt "location based" Emissionen gesamt "market based" CO2-Emissionen je verkauftes Fahrzeug "location based" 2) spezifische Treibhausgasemissionen: t CO2-e pro verkauftes Fahrzeug (Scope 1-2) t CO2-e pro verkauftes Fahrzeug (Scope 1-3) Einheit Köpfe in Prozent in € Mio. in Prozent 2020 Anteil in % 0,67% 58,04% 27,57% 14,39% 0,58% 0,91% 99,09% - - 98,75% 0,09% 0,00% 0,01% 0,00% 0,00% 0,19% 99,70% in t CO2-e 5.678,49 3.295,77 1.565,46 817,26 4.927,95 44,71 4.883,24 2.011,46 2.011,46 834.556,37 738,05 33,01 61,03 1,74 16,26 1.617,20 832.089,09 845.162,82 842.246,33 2020 808 17,6% 111 9,0% in t CO2-e 6.565,99 3.688,60 1.619,37 1.258,02 5.495,59 121,06 5.374,53 - - 776.723,49 6.790,99 46,75 125,35 0,00 0,00 0,00 769.760,40 2019 789 18,1% 121 9,1% 2019 Anteil in % 0,83% 56,18% 24,66% 19,16% 0,70% 2,20% 97,80% - - 98,47% 0,87% 0,01% 0,02% 0,00% 0,00% 0,00% 99,10% in t CO2-e 6.084,24 3.339,65 1.762,38 982,21 5.279,79 127,50 5.152,29 - - 681.914,83 7.881,07 49,13 417,85 0,00 0,00 0,00 673.566,78 2018 678 15,8% 106 8,7% 2018 Anteil in % 0,88% 54,89% 28,97% 16,14% 0,76% 2,41% 97,59% - - 98,36% 1,16% 0,01% 0,06% 0,00% 0,00% 0,00% 98,78% 100,00% - 788.785,07 - 100,00% - 693.278,86 - 100,00% - 2020 0,05 3,68 2019 0,06 3,82 2018 0,06 3,84 Für die Berechnung der CO2-Äquivalente für Scope 1-2 wurden die Umrechnungsfaktoren des Umweltbundesamt Österreich und des UK Department for Environment, Food & Regulatory Affairs (DEFRA) 2016, 2018, 2019 & 2020. 1) Auswertung exkl. KTM Innovation GmbH, Avocodo GmbH und PIERER E-Bikes GmbH. 2) In 2018 und 2019 Berechnung mit "location based" Emissionen. Emissionen aus Fernwärmebezug am Standort der KTM Sportcar GmbH. Ab 2020 erfolgt die Berechnung der Emissionen auch nach "market based". Jedoch wurde hier zur besseren Nachvollziehbarkeit auf die Berechnung der Emissionsanteile in% im Berichtsjahr verzichtet und bei den CO2-Emissionen je verkauftes Fahrzeug auf "location based" zurückgegriffen (der Unterschied zwischen "market und location based" ist sehr gering und daher vernachlässigbar). 3) Ab 2020 neu in der Auswertung. 4) Die Berechnung erfolgt auf Basis von EU-Homologationsdaten zu den Treibstoffverbräuchen lt. WMTC und unter Berücksichtigung der durchschnittlichen jährlichen Laufleistung sowie der durchschnittlichen Lebensdauer. Die Enduro Competition Modelle werden in einem mechanisch und elektronisch gedrosselten Zustand homologiert. Oftmals werden die Motorräder jedoch, auf eigene Verantwortung der Kunden, im ungedrosselten Zustand bei Amateur und Profi Rennsportveranstaltungen genutzt. Dies resultiert in einem deutlich höheren Verbrauch und Treibhausemissionen. Erstmalig wurden von Bajaj Auto im Geschäftsjahr direkt vertriebene KTM Modelle mit betrachtet und die Werte für das Basisjahr 2016, 2018 und 2019 angepasst. Für die Berechnung der Nutzungsphase wurden verkaufte Motorräder im B2C (Retail) Geschäft herangezogen sowie X-Bow (exkl. E-Bikes): Anzahl der für die Berechnung zugrunde gelegten Fahrzeuge 229.536 (Vorjahr: 206.544). Nicht zulassungsfähige Motorradmodelle (bspw. Motocross, Cross Country, Sport Minicycles) wurden aufgrund einer unzureichenden Datenbasis (fehlende Verbrauchs- und Laufleistungsdaten) nicht betrachtet. Insgesamt wurden 270.407 Motorräder in 2020 verkauft (Vorjahr: 280.099). Es gibt lt. Kyoto-Protokoll sieben Haupt-Treibhausgase, die zum Klimawandel beitragen: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O), Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW), Perfluorkohlen- wasserstoffe (PFC), Schwefelhexafluorid (SF6) und Stickstofftrifluorid (NF3). CO2-e ist die universelle Maßeinheit zur Angabe des globalen Erwärmungspotentials (GWP) jedes der sieben Treibhausgase, ausgedrückt als GWP einer Einheit Kohlendioxid. Es wird verwendet, um die Freisetzung (oder Vermeidung der Freisetzung) verschiedener Treibhausgase auf einer gemeinsa- men Basis zu bewerten.

64 GRI CO N T EN T INDE X Der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht wurde erstmalig im vergangenen Berichtsjahr in Übereinstimmung mit dem international anerkannten Rahmen- werk für die Nachhaltigkeitsberichterstattung „GRI Standards“: Option "Kern" erstellt. Eine Erweiterung wird weiterhin angestrebt und die Berichter- stattung im Jahr 2021 weiter optimiert. Dies betrifft insbesondere die nachfolgenden Standards: 301-1, 306-3, 308, 412-3, 414. Allgemeine Angaben GRI-Standard 101 102 102-1 102-2 Beschreibung Grundlagen 2016 Allgemeine Angaben 2016 Name der Organisation Aktivitäten, Marken, Produkte und Dienstleistungen Ort des Hauptsitzes Betriebsstätten 102-3 102-4 102-5 102-6 102-7 102-8 102-9 102-10 Eigentumsverhältnisse und Rechtsform Belieferte Märkte Größe der Organisation Informationen zu Angestellten und sonstigen Mitarbeitern Lieferkette Signifikante Änderungen in der Organisation und ihrer Lieferkette 102-11 Vorsorgeansatz oder Vorsorgeprinzip 102-12 Externe Initiativen 102-13 102-14 102-16 102-18 102-40 102-41 102-42 102-43 102-44 102-45 102-46 102-47 102-48 102-49 102-50 102-51 102-52 102-53 102-54 102-55 102-56 Mitgliedschaft in Verbänden und Interessengruppen Erklärung des höchsten Entscheidungsträgers Werte, Grundsätze, Standards und Verhaltensnormen Führungsstruktur Liste der Stakeholder-Gruppen Tarifverträge Ermittlung und Auswahl der Stakeholder Ansatz für die Einbindung von Stakeholdern Wichtige Themen und hervorgebrachte Anliegen Im Konzernabschluss enthaltene Entitäten Vorgehen zur Bestimmung des Berichtsin- halts und der Abgrenzung der Themen Liste der wesentlichen Themen Neudarstellung von Informationen Änderungen bei der Berichterstattung Berichtszeitraum Datum des letzten Berichts Berichtszyklus Ansprechpartner bei Fragen zum Bericht Erklärung zur Berichterstattung in Über- einstimmung mit den GRIStandards GRI-Inhaltsindex Externe Prüfung Erläuterungen I Auslassungen Verweis I Kapitel Seite(n) Pierer Mobility im Überblick Pierer Mobility im Überblick Pierer Mobility im Überblick NFI Bericht/ Pierer Mobility im Überblick, GB2020/ Beteiligungsspiegel Pierer Mobility im Überblick, Konzernstruktur GB2020 GB2020 Unsere Mitarbeiter, Tabelle s. Anhang Verantwortungsvolle Beschaffung NFI Bericht/Konzernstruktur, Verantwortungsvolle Beschaffung; GB2020/ Lagebericht Unternehmen, Mitarbeiter und Gesellschaft, Produkte und Kunden Business Compliance, Achtung der Menschenrechte Unsere Stakeholder Vorwort Anti-Korruption und fairer Wettbewerb, Achtung der Menschenrechte Geschäftsbericht 2020 Unsere Stakeholder Unsere Mitarbeiter, Tabelle s. Anhang Unsere Stakeholder Unsere Stakeholder Wesentlichkeitsanalyse und wesentliche Nachhaltigkeitsthemen, Business Compliance Geschäftsbericht 2020 Wesentlichkeitsanalyse und wesentliche Nachhaltigkeitsthemen Wesentlichkeitsanalyse und wesentliche Nachhaltigkeitsthemen Wesentliche Nachhaltigkeitsthemen weltweit, in 28 Ländern im Lagebericht im Lagebericht Lediglich 1% der Mitarbeiter haben einen befristeten Vertrag, daher erfolgt in dieser Aufstellung keine gesonderte Untertei- lung in permanent / befristete Arbeitsverhältnisse. Aufteilung der Mitarbeiter nach Ländern (AT, DE) und nach Kontinenten. im Corporate Governance Bericht Rund 98% der PIERER Mobility Mitarbeiter unterliegen Kollektivverträgen. Die österreichischen Vorgaben gelten nicht für Beteiligungen in anderen Ländern. im Konzernabschluss Es war keine Neudarstellung erforderlich. 01.01.2020 – 31.12.2020 Bericht über das Geschäftsjahr 2019 jährlich Berichterstattung in Übereinstimmung mit den GRI Stan- dards: „Option Kern“. Erstmalig erlangt in 2020. Vermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers Impressum Über diesen Bericht Anhang Über diesen Bericht, Anhang 6 6 6 6, 181-183 6, 7 88-110 88-110 23, 59 40 40, 88-110 6,23,49 18,19 11 4 18,19 11 23,59 11 11 16,18 ab 111 16 16 16 71 2 56,64 2,69

66 Beschreibung GRI-Standard Arbeitssicherheit und Mitarbeitergesundheit 103 103-1 Managementansatz 2016 Erläuterung der wesentlichen Themen und ihrer Abgrenzungen Der Managementansatz und seine Bestandteile Beurteilung des Managementansatzes Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz 2018 Managementsystem Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz 2018 103-2 103-3 403 403-1 403-2 Gefahrenidentifizierung, Risikobewertung und Untersuchung von Vorfällen 403-3 Arbeitsmedizinische Dienste 403-4 403-5 403-6 403-7 403-9 Mitarbeiterbeteiligung, Konsultation und Kommunikation zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Mitarbeiterschulungen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter Vermeidung und Abmilderung von direkt mit Geschäftsbeziehungen verbundenen Auswirkungen auf die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz Arbeitsbedingte Verletzungen Erläuterungen I Auslassungen Verweis I Kapitel Seite(n) Alle gesetzlichen Anforderungen bezüglich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz werden laut Vorgaben des Arbeit- nehmerschutzgesetzes sowie der Arbeitsmittelverordnung umgesetzt. Zudem wird die Einhaltung von Maschinenricht- linien, Staub-/Lärm- und Bildschirmbelastungsrichtlinien sichergestellt, insbesondere in Arbeits-bereichen mit erhöhtem Gefahren-/Unfall- und Verletzungsrisiko. Die Risikobeurteilung von Arbeitsbereichen und die Doku- mentation erfolgt auf Grund von regelmäßigen Evaluierungen durch die externe Sicherheitsfachkraft (ASZ Linz, Intergeo) in Zusammenarbeit mit den hausinternen Sicherheitsvertrau- enspersonen. Zusammenarbeit mit Arbeitsmedizinische Dienstleister ASZ Linz, Intergeo (Betriebsärzte, Dipl. Gesundheits- und Krankenpfleger, Arbeitspsychologe, Ergonome). Unsere Mitarbeiter, Arbeitssicherheit und Mitarbeitergesundheit Unsere Mitarbeiter, Arbeitssicherheit und Mitarbeitergesundheit Unsere Mitarbeiter, Arbeitssicherheit und Mitarbeitergesundheit 23,25 23,25 23,25 Arbeitssicherheit und Mitarbeitergesundheit 25 Stakeholder, Arbeitssicherheit und Mitarbei- tergesundheit 11,25 Arbeitssicherheit und Mitarbeitergesundheit Arbeitssicherheit und Mitarbeitergesundheit Arbeitssicherheit und Mitarbeitergesundheit Arbeitssicherheit und Mitarbeitergesundheit 25 25 25 25 Im Geschäftsjahr 2018 und 2019 gab es keine arbeitsbe- dingten Todesfälle, in 2020 gab es einen arbeitsbedingten Todesfall. Unfallkennzahlen für Mitarbeiter von Fremdfirmen liegen vor. Arbeitssicherheit und Mitarbeitergesundheit, Tabelle s. Anhang 25, 60 103-2 103-3 404 404-1 103-2 III. UMWELT UND RESSOURCEN, INNOVATION UND PRODUKTION Forschung und Entwicklung 103 103-1 Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter 103 103-1 Managementansatz 2016 Erläuterung der wesentlichen Themen und ihrer Abgrenzungen Der Managementansatz und seine Bestandteile Beurteilung des Managementansatzes Aus- und Weiterbildung 2016 Durchschnittliche Stundenzahl der Aus- und Weiterbildung pro Jahr und Angestellten Managementansatz 2016 Erläuterung der wesentlichen Themen und ihrer Abgrenzungen Der Managementansatz und seine Bestandteile Beurteilung des Managementansatzes F&E-Mitarbeiter im Geschäftsjahr (Durchschnitt) F&E-Quote in Prozent vom Umsatz 103-3 Eigener Indikator Eigener Indikator Lokale Beschäftigung: Verantwortungsvolle Beschaffung 103 103-1 Managementansatz 2016 Erläuterung der wesentlichen Themen und ihrer Abgrenzungen Der Managementansatz und seine Bestandteile Beurteilung des Managementansatzes 103-2 103-3 Aus- und Weiterbildung Aus- und Weiterbildung Aus- und Weiterbildung Aus- und Weiterbildung Aus- und Weiterbildung, Tabelle s. Anhang Forschung und Entwicklung Forschung und Entwicklung Forschung und Entwicklung F&E/ Mitarbeiter & Investitionen, Tabelle s. Anhang F&E/ Mitarbeiter & Investitionen, Tabelle s. Anhang Verantwortungsvolle Beschaffung Verantwortungsvolle Beschaffung Verantwortungsvolle Beschaffung 28 28 28 28 28,61 37 37 37 38,62 38,62 40 40 40

68 GRI-Standard 308 308-1 Beschreibung Umweltbewertung der Lieferanten Neue Lieferanten, die anhand von Umweltkriterien überprüft wurden 308-2 414 414-1 414-2 Negative Umweltauswirkungen in der Lieferkette und ergriffene Maßnahmen Soziale Bewertung der Lieferanten 2016 Neue Lieferanten, die anhand von sozialen Kriterien überprüft wurden Negative soziale Auswirkungen in der Lieferkette und ergriffene Maßnahmen Erläuterungen I Auslassungen Verweis I Kapitel Qualitative Beschreibung; Berichterstattung befindet sich im Aufbau (Aktuell ist keine Angabe über den Prozentsatz der bewerteten Lieferanten möglich). Im Berichtsjahr wurden keine Geschäftsbeziehungen auf- grund erkannter negativen Umweltauswirkungen beendet. Verantwortungsvolle Beschaffung, Logistik und Vertrieb Verantwortungsvolle Beschaffung, Logistik und Vertrieb Qualitative Beschreibung; Berichterstattung befindet sich im Aufbau (Aktuell ist keine Angabe über den Prozentsatz der bewerteten Lieferanten möglich). Durch die regelmäßige Kontrolle bei Lieferanten bereits vor Projektfreigabe werden auch die sozialen Aspekte begutach- tet. Im Berichtsjahr waren uns keine negativen Auswirkungen bekannt Verantwortungsvolle Beschaffung Verantwortungsvolle Beschaffung IV. PRODUKTE UND KUNDEN Alternative Antriebstechnologien 103 103-1 Managementansatz 2016 Erläuterung der wesentlichen Themen und ihrer Abgrenzungen 103-2 Der Managementansatz und seine Bestandteile 103-3 Beurteilung des Managementansatzes Verkehrssicherheit 103 103-1 Managementansatz 2016 Erläuterung der wesentlichen Themen und ihrer Abgrenzungen Der Managementansatz und seine Bestandteile Beurteilung des Managementansatzes 103-2 103-3 103 103-1 103-2 103-3 416 416-1 416-2 Managementansatz 2016 Erläuterung der wesentlichen Themen und ihrer Abgrenzungen Der Managementansatz und seine Bestandteile Beurteilung des Managementansatzes Kundengesundheit und Sicherheit 2016 Beurteilung der Auswirkungen verschiede- ner Produkt- und Dienstleistungskategori- en auf die Gesundheit und Sicherheit Verstöße im Zusammenhang mit den Ge- sundheits- und Sicherheitsauswirkungen von Produkten und Dienstleistungen Jede Fahrzeugkomponente wird nach einem Prüfplan überprüft und jedes Fahrzeug bzw. jeder Motor durchläuft einen Prüfstandslauf. Ohne i.O.-Prüfung kann kein Fahrzeug die Produktion verlassen. Die Überprüfung erfolgt bei 100% der Fahrzeuge. Im Berichtszeitraum gab es je einen Rückruf im Zusam- menhang mit Sicherheitsrisiken für ein KTM- und für ein Husqvarna-Motorradmodell. Im Berichtsjahr sind uns keine Vorfälle mit Bußgeld oder Strafe bekannt und es wurden auch keine Verwarnungen ausgesprochen. F&E, Produktnutzung und Verwertung/ Aktivitäten im Bereich von Fahrzeugen mit Elektroantrieben F&E, Produktnutzung und Verwertung/ Aktivitäten im Bereich von Fahrzeugen mit Elektroantrieben F&E, Produktnutzung und Verwertung/ Aktivitäten im Bereich von Fahrzeugen mit Elektroantrieben Produktqualität und -sicherheit/ Due Diligence Prozess Produktqualität und -sicherheit/ Due Diligence Prozess Produktqualität und -sicherheit/ Due Diligence Prozess Produktqualität und -sicherheit Produktqualität und -sicherheit Produktqualität und -sicherheit Produktqualität und -sicherheit/ Assemblierung Produktqualität und -sicherheit/ Due Diligence Prozess Seite(n) 40,48 40,48 40 40 37,54 37,54 37,54 49 49 49 49 49 49 50 49

70 Einschätzung der Konsistenz der für die Gesellschaft anwendbaren Anforderungen des Nach haltigkeits- und Diversitätsverbesserungsge- setzes (§ 267a UGB) sowie der GRI Standards (Option "Kern") mit den Angaben und Kennzahlen im NFI-Bericht; Einschätzung der Gesamtdarstellung der Angaben durch kritisches Lesen des NFI-Berichtes. Gegenstand unseres Auftrages ist weder eine Abschlussprüfung noch eine prüferische Durchsicht von Abschlüssen. Ebenso ist weder die Aufdeckung und Aufklärung strafrechtlicher Tatbestände, wie zB von Unterschlagungen oder sonstigen Untreuehandlungen und Ordnungswid- rigkeiten, noch die Beurteilung der Effektivität und Wirtschaftlichkeit der Geschäftsführung Gegenstand unseres Auftrages. Darüber hinaus ist die Prüfung zukunftsbezogener Angaben, Vorjahreszahlen, Aussagen aus externen Dokumentationsquellen und Expertenmeinungen so-wie Verweise auf weiterführende Berichterstattungsformate der Gesellschaft nicht Gegenstand unseres Auftrages. Die im Rahmen der Jahresabschlussprü- fung geprüften Angaben wurden auf korrekte Übernahme geprüft (keine inhaltliche Prüfung). Beurteilung Auf der Grundlage unserer Prüfungshandlungen und der von uns erlangten Nachweise sind uns keine Sachverhalte bekanntgeworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der NFI-Bericht der Gesellschaft nicht in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften des Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetzes (§ 267a UGB) sowie den GRI Standards (Option „Kern”) aufgestellt wurde. Verwendungsbeschränkung Da unser Bericht ausschließlich im Auftrag und im Interesse des Auftrag- gebers erstellt wird, bildet er keine Grundlage für ein allfälliges Vertrauen dritter Personen auf seinen Inhalt. Ansprüche dritter Personen können daher daraus nicht abgeleitet werden. Der Veröffentlichung unserer Prüf- bescheinigung gemeinsam mit dem NFI-Bericht stimmen wir zu. Auftragsbedingungen Bezüglich unserer Verantwortlichkeit und Haftung gegenüber der Gesell- schaft und gegenüber Dritten kommt Punkt 7 der Allgemeinen Auftrags- bedingungen für Wirtschaftstreuhandberufe zur Anwendung. Linz, am 12. März 2021 KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft qualifiziert elektronisch signiert: Dr. Helge Löffler Wirtschaftsprüfer

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